EU-Parlamentarier
Lukas Mandl im Interview
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Lukas Mandl im Interview
FAZITESSAY
Stefan Stolitzka fordert mutige Wege aus den aktuellen Krisen FAZITTHEMA
August 2023
Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
Steiermag wünscht einen schönen Sommer!
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat mit Gastkommentaren in Standard und Presse für ausreichend Material gesorgt, ein Sommerloch in der innenpolitischen Debatte heuer gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das ganze Unheil dieser – inklusive der ihn als Nichtphilosophen entlarvenden Wortspende des Bundespräsidenten bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele – durch die Bank mediokren Debatte, nimmt seinen Anfang in einem Kommentar von Anna Goldenberg in der Presse. Die reibt sich darin genüsslich an der ÖVP und insbesondere an zwei Sätzen aus einem Konzept, welches die ÖVP erst später vorgestellt haben soll: »Die Partei soll mehr Kante für die große Mehrheit der Normaldenkenden zeigen. Leistung, Vernunft und Hausverstand für die breite Mitte sollen ins Zentrum rücken.«
Diese beiden Sätze haben der Kolumnistin gereicht, eine deutlich überzogene Analyse der ÖVP zu verfassen. Die Verwendung des Wortes »normal« sei rechtslastig und »ausgrenzend«. Zudem sei der »Hausverstand« das »Gegenteil von Wissenschaft«. Was sie
wohl vor allem deshalb angemerkt hat, um sich das eigene Vorurteil, alle Konservativen seien antiintellektuell und wissenschaftsfeindlich, aufs Neue zu bestätigen. Mikl-Leitner hat dann mit dem Text »Normaldenkende sind die Mitte, vor der sich keiner fürchten muss« auf Goldenbergs Kommentar geantwortet und im Standard mit »Gendern, der Stern des Anstoßes« nachgelegt. Ich habe beide Texte erst heute gelesen und gut, ein beurteilender Deutschprofessor hätte normalerweise wohl die Wortwiederholungen kritisch angemerkt, »normal« kommt unzweifelhaft zu oft vor, ansonsten eine sinnvolle Darstellung der klaren konservativen Kante, mit der die ÖVP in anstehenden Wahlauseinandersetzungen bis weit in die Mitte hinein ihre Wählerschaft finden will.
Dass die Verwendung von »normal« und die Anrufung des »Hausverstands« problembehaftet erscheint, ist amtlich. Hausverstand als Gegenteil von Wissenschaft anzusehen, ist trotzdem schmal gedacht. Eines der wichtigsten Bildungsziele in der väterlichen Erziehung meiner beiden Töchter ist – neben sozialer Empathie, dem Interesse für eine gute Allgemeinbildung und der Hingabe zu Kultur und vor allem Literatur – die Entwicklung eines ordentlichen Hausverstands. (»Ordentlich« würde Goldenberg wohl ähnlich zerpflücken!) Nur, und da ist des Pudels Kern begraben, wenn mit »dem Hausverstand« begonnen wird, zu argumentieren, wenn »normal« als Asset in die Waagschale geworfen wird, dann ist in aller Regel Feuer am Dach. Aber das kann nicht einem Teil der Gesellschaft, einer Bewegung umgehängt werden. Hier müssen alle Parteien das Ihre tun, diesem Feuer zu begegnen. Und, und das ist mir das Wesentliche an dieser ganzen Geschichte, es muss endlich wieder ein gesamtgesellschaftlicher Vertrauensgrundsatz in der Politik gelebt werden! Der ÖVP aus diesen zwei Sätzen und den beiden Kommentaren von Mikl-Leitner (wieder einmal) rechtes Gedankengut unterzujubeln – und »rechts« ist heute ja beinahe ausnahmslos die verachtenswerte Chiffre für »rechtsextrem«, »undemokratisch« und damit letztlich »nazi« –, ist so dummdreist wie brandgefährlich.
Den Vogel abgeschossen hat übrigens der Vizekanzler, der mit seinen entgleisenden Reaktionen auf die Landeshauptfrau – und ich lasse dabei seine ins Falsche zugespitzten Anwürfe an die Kirche unbeachtet, was kümmert es das Denkmal, wenn eine Taube sich bemüßigt fühlt, ihr Geschäft deplatziert zu verrichten – dem Fass den Boden ausgeschlagen hat. Die ÖVP als »präfaschistoid« zu bezeichnen, hier Dinge an die Wand zu malen, die in ihrer Unverschämtheit untragbar sind, das ist beinahe irrsinnig. Der – jedenfalls aus heutiger Sicht, das hat Poltik so an sich – als Sündenfall der ÖVP zu bezeichnende Fehler, mit den Grünen eine Koalition einzugehen, rächt sich jetzt. Damit muss unsere Innenpolitik nun noch einige Zeit leben. Aber alle das Land – auch über diese Legislaturperiode hinaus – positiv gestalten wollenden Parteien müssen sich dazu hinreissen, solche gegenseitigen Vorwürfe bleiben zu lassen und aufhören, den politischen Mitbewerber als undemokratisch zu denunzieren. Unsere Demokratie steht nicht auf dem Spiel, weil jemand von normal spricht, unsere Demokratie steht auf dem Spiel, weil unsere Parteien nicht normal miteinander streiten können. Einen schönen und erholsamen Sommer wünsch ich Ihnen. n
Wir brauchen einen neuen Vertrauensgrundsatz in der heimischen Politik
Neid, als vermeintliches Unrecht getarnt, manipuliert die öffentliche Meinung. Das wissen auch die vielen Populisten.
Lukas Mandl ist als EU-Abgeordneter gleichzeitig glühender Europa-Anhänger und Kritiker der Brüsseler Bürokratie.
Der steirische IV-Präsident Stefan Stolitzka über Möglichkeiten, den diversen aktuellen Herausforderungen zu begegnen.
Michael Petrowitsch über die neue Intendanz am Grazer Schauspielhaus. Andrea Vilter hat dort von Iris Laufenberg über- und sich viel vorgenommen.
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Rubriken
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Neid ist zwar eine der sieben Todsünden, gilt aber gleichzeitig als zweitgrößte Energiequelle nach der Sonne. Denn viele wollen ebenso schön wohnen, urlaubfahren oder was auch immer wie ihre Nachbarn. Aber es gibt auch den »schlechten Neid«, mit dem sich Massen manipulieren und ganze Kulturen spalten lassen. Das Fazitgespräch führten wir mit dem niederösterreichischen EU-Abgeordneten Lukas Mandl. Der ÖVP-Politiker ist sowohl glühender Verfechter der europäischen Idee als auch massiver Kritiker der Brüsseler Bürokratie.
In der Grazer Wienerstraße betreibt die Familie Radlgruber seit 48 Jahren einen Werbemittelhandel. Wir waren bei Sohn Stefan und Vater Raimund Radlgruber in der wunderbaren Welt der Werbeartikel. Und im Restaurant »Eleven« kann man nicht nur gut, sondern auch immer noch preiswert essen. Volker Schögler traf Wirt Arsim Gjergeji.
Sechs Menüs im Eleven
Arsim Gjergji betreibt in Graz das Restaurant Eleven und verwöhnt seine vielen Gäste mit Balkanspezialitäten.
In der Grazer Wienerstraße sorgt Werbemittelhändler Stefan Radlgruber für kleine Momente des Glücks.
Außerdem waren wir im Schauspielhaus. Mit Andrea Vilter übernimmt dort eine praktisch veranlagte Theoretikerin mit Erfahrung das Ruder. Wir analysieren, was von der studierten Germanistin in ihrer ersten Spielzeit zu erwarten ist. Gutes Lesen! -red-
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Fazitthema
Von Johannes Roth
Populismus, der den politischen Diskurs bestimmt, bedient sich gerne einer besonderen Emotion des Menschen. Keine Frage: Wer Neid schürt, kann für sich persönlich viel erreichen. Meist auf Kosten anderer.
»Invidia« ist unter den sieben Todsünden eine der zerstörerischsten. Zwar fallen auch Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei und Trägheit nicht umsonst unter die Ächtung christlich geprägter Moralvorstellungen – Neid hingegen (und das thematisch dazugehörige Gefühl der Eifersucht) kann auf ganz andere Qualitäten verweisen. Neid entfacht Revolutionen, Neid krönte und köpfte Könige. Wann immer man ihm im Laufe der Geschichte die Gelegenheit gab, seine zerstörerische Kraft politisch zu entfalten, veränderte sich ihr Lauf fundamental. Das von ihm verursachte persönliche und gesellschaftliche Leid rechtfertigt den Status als Todsünde.
Seinen schlechten Ruf hat der Neid allerdings nicht erst seit dem 6. Jahrhundert. Bereits in der Bibel wird er im Buch Genesis zum ersten Mal erwähnt und zwar in der Geschichte von Kain und Abel. Dass der eine den anderen erschlug, war der Schlusspunkt eines unglückseligen Vergleiches: Kain verglich die Liebe, die er von Gott erhalten hatte, mit der Liebe, die Gott seinem Bruder entgegenbrachte. Betrachtet man das Phänomen des Neides, ist der Originaltext in der Genesis es wert, dass man ihn sich in Erinnerung ruft: Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich. Der Herr sprach zu Kain: »Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick? Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn!« (Gen 4,4-4,7)
Konstruktiver und destruktiver Neid
Dieser Exegese mag am Beginn einer Geschichte über Neid stehen; die ökonomischen Prinzipien unserer Zeit stehen jedenfalls an ihrem Ende. Denn Neid ist nicht nur schlecht. Im Gegenteil: Er kann eine treibende Kraft für Innovation und Wirtschaftswachstum sein. Wenn A sich mit B vergleicht und feststellt, dass B schöner wohnt, ein besseres Auto fährt und mehr Freizeit hat, dann wird A vielleicht einen Anflug von Neid verspüren. Nun kommt es darauf an, welchen Weg A wählt, um mit dem Problem der Ungleichheit fertig zu werden: Spornt es ihn an, fleißiger zu sein und einen einträglicheren, aber weniger zeitraubenden Job zu suchen? Sich so lange zu bemühen, bis er in der Lage ist, sich neue Einrichtung, ein besseres Auto und einen längeren Urlaub zu leisten und so die Konjunktur zu beflügeln? Damit wäre der Neid, der aus dem Vergleich mit anderen entsteht, eine der Grundlagen einer Leistungsgesellschaft.
Oder A wählt den anderen Weg: Er brennt das Haus von B nieder, zerstört sein Auto und zeigt ihn beim Finanzamt wegen vermeintlicher Schwarzarbeit an. Vielleicht nutzt er auch die sozialen Medien, um seinem Unmut darüber Ausdruck zu verleihen, dass er sich anstrengen müsste, um möglicherweise das zu erreichen, was Person B kraft seiner Talente, seines Fleißes oder eines Glücksfalles schon erreicht hat. Das wäre dann destruktiver Neid und damit eine der Grundlagen dessen, was wir sozial ganz allgemein unter dem Begriff Neidgesellschaft subsumieren. Tatsächlich ist Neid entwicklungsgeschichtlich ein wesentlicher und wichtiger
Motivationsfaktor. Er wirkte sich positiv auf das Überleben aus – nicht nur auf das Überleben des Individuums, sondern auch der Spezies. Der Vergleich mit anderen ist ein Motivationsfaktor, um das eigene Sozialprestige zu heben. Das wiederum erleichtert die Partnerwahl: Mit höherem Sozialprestige ist man attraktiver für genetisch besser prädisponierte Partner. Das wiederum sicherte einst das eigene Überleben auch im Alter durch viele Nachkommen ebenso wie die genetische Weiterentwicklung der Spezies. Dem Neid zugrunde liegt also immer der Vergleich. Leon Festinger, ein Sozialwissenschaftler des vorigen Jahrhunderts, entwickelte 1954 die »Theorie des sozialen Vergleichs«. Sie besagt, dass der Prozess des Vergleichens mit anderen Menschen dazu dient, sich selbst in der Welt einzuordnen. Nach Festinger sei destruktiver Neid dadurch geprägt, dass man der überlegenen Person mit einer feindlichen Haltung begegnet und ihren Ruf bei anderen schmälern will – vor allem, wenn man die Überlegenheit der Person als unverdient erachtet. Durch die abwertende Gesinnung solle die Person an das eigene Niveau angeglichen werden, da man keine Chance sieht, sich selbst durch Leistung so weit zu verbessern.
Die Neidgesellschaft am Beispiel Marc Mateschitz
Das Marc-Mateschitz-Bashing, das in den vergangenen Wochen in den sozialen Medien stattfand, darf als Beweis für Festingers Theorie gesehen werden. Das Milliardenerbe des 31-Jährigen ist beste Angriffsfläche für alle, die von Vermögensund Erbschaftssteuern träumen. Bemüht, endlich wieder inhaltliche Positionen zu finden, bedient sich die Sozialdemokratie der vermeintlichen Ungerechtigkeit, um auf ihr Anliegen hinzuweisen … nicht ohne den Neid der Besitzlosen in Kauf zu nehmen: Hier das (vermeintlich unversteuerte) Milliardenerbe, dort 20.000 Pflegekräfte, die man »alleine mit dem Steueraufkommen eines einzigen Erbfalles« zehn Jahre lang finanzieren könne. Das plakative Beispiel stammt vom Chefökonom der Arbeiterkammer, Markus Marterbauer, der auch gleich eine passende Bezeichnung für das Phänomen parat hatte: »Überreichtum durch Vererbung«
Als man ihm widersprach, legte Marterbauer nach: »100.000 Kinder erleiden massive materielle und soziale Einschränkungen, während einer Vermögen im Wert von 32,5 Milliarden erbt, ohne dafür Erbschaftssteuer zu leisten. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, die diese Verletzung grundlegender Gerechtigkeitsprinzipien nicht akzeptiert.« Dem linken Volkswirt geht es dabei natürlich weder um 100.000 Kinder, die »massive materielle und soziale Einschränkungen« erfahren, noch ist der Wert, auf den die Unternehmensanteile von Marc Mateschitz geschätzt wird, daran schuld. Von den 100.000 Kindern weiß die Statistik Austria übrigens nichts: Nur zwei Prozent der insgesamt 1,640.000 Null-bis-17-Jährigen hatten 2022 eine »erhebliche materielle und soziale Benachteiligung« – das sind 32.800 Kinder. Aber die Zahl 100.000 eignet
sich eben besser, um das Neid schürende Gefühl der sozialen Ungerechtigkeit zu befördern. Auch dass die Finanzierung der dringend benötigten Pflegekräfte nicht die Aufgabe eines Getränkekonzerns sein kann, der durch Besteuerung des »Überreichtums durch Vererben« zur Kasse gebeten werden soll, muss dem AK-Chefökonomen klar gewesen sein. Das und die Tatsache, dass zunächst vom neuen SPÖ-Vorsitzenden abwärts sämtliche Karl-Marx-Apologeten des sozialdemokratischen Gefühlsspektrums und dann plötzlich alle möglichen Proponenten der Neigungsgruppe Opferstatus dringend die Quasi-Verstaatlichung des Red-Bull-Erbes forderten, legt den Verdacht nahe, dass es hier um etwas anderes ging: Durch das planmäßige Schüren von Neidgefühlen ( » … für unsere Leut’ … « , » … alle, die nicht mit dem goldenen Löffel auf die
Welt gekommen sind …« etc.) soll populistisch Stimmung für die Partei gemacht werden. Für Populisten ist Neid ein hervorragendes Mittel zum Zweck In die gleiche Kerbe schlug auch der Grüne Parteivorsitzende. Zeitnah zum Wahlgewinn der Kommunisten in Salzburg monierte er das vermeintlich steuerfreie Erben von »fetten Villen« und »astronomischen Aktienpaketen« oder »sonstigen riesigen Barvermögen« und forderte umgehend eine »Millionärssteuer« für »Millionenerben«. Es sei doch eine »himmelschreiende Ungerechtigkeit«, meinte der populistische Vizekanzler, dass »die anderen nichts kriegen«. Kogler wusste genau, dass eine solche Steuer in der derzeitigen Regierung keine Chance hatte – der Koalitionspartner hatte das dezidiert ausge-
schlossen. Es ging vielmehr darum, ein linkes Kernwählerklientel unter dezenter Zuhilfenahme von Neidinstinkten daran zu erinnern, dass die Grünen trotz Koalition mit der ÖVP darum bemüht sind, »fair und gerecht« zu sein. Fakten stören einen Populisten, die die Macht des Neides erkannt haben, bekanntlich nur. Denn ohne Neid bliebe die Forderung taktisch gesehen wirkungslos. »Cum finis est licitus, etiam media sunt licita«, der Zweck heiligt die Mittel, wie schon die alten Jesuiten wussten. Der Neid sei also gerechtfertigt und zwar selbst dann, wenn schon die ihn erzeugende Grundprämisse erkennbar falsch ist.
Vermögenssteuern gibt’s längst
So ist es zum Beispiel unrichtig, dass Vermögen in Österreich nicht besteuert wird: Mit der Kapitalertragsteuer werden Erträge aus »astronomischen Aktienpaketen« sehr wohl besteuert. »Der Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 Prozent unterliegen Kapitalerträge aus Geldeinlagen (z.B. für Zinsen aus Sparbüchern und Girokonten) und nicht verbrieften sonstigen Forderungen bei Kreditinstituten. Für alle anderen Einkünfte aus Kapitalvermögen beträgt der Steuersatz 27,5 Prozent«, stellt das offizielle Portal österreich.gv.at klar. Realisierte Aktiengewinne müssen demnach ebenso versteuert werden wie Verkäufe von Unternehmensanteilen; Dividenden werden ohnehin besteuert. Seit 2012 sind realisierte Wertsteigerungen unabhängig von Behaltedauer und Beteiligungsausmaß steuerpflichtig und unterliegen, wie auch die laufenden Einkünfte aus Kapitalvermögen, der »Vermögenszuwachsbesteuerung«. Sofern ein inländisches Kreditinstitut involviert ist, erfolgt die Besteuerung im Wege der von der Bank einzubehaltenden Kapitalertragsteuer (»KESt-Abzug«). Mit der Steuerreform 2015/2016 wurde der KESt-Satz von 25 auf 27,5 Prozent erhöht. Kapitalerträge, die über ein ausländisches Bankdepot bezogen werden, sind hingegen in die Steuererklärung aufzunehmen und unterliegen ebenfalls dem Steuersatz von 27,5 Prozent. Das Gleiche gilt für Erträge aus Wertpapieren im Betriebsvermögen. Das klingt nun gar nicht so, als müsse man für Aktienpakete, seien sie nun »astronomisch« oder nicht, seien sie nun ererbt oder erarbeitet, »niente, nada, nix« dem Staat zur Umverteilung abgeben.
Der Steuerbelastungs-Trick
Schlaue Demagogen werden nun einwenden, dass die Kapitalertragssteuer ja »nur« 27,5 Prozent beträgt, Arbeit aber mit »bis zu 50 Prozent« besteuert werde. Das ist prinzipiell richtig und dann doch wieder nicht. Denn die Abgaben auf Arbeit setzen sich aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zusammen. Wenn man zum Beispiel in einer Milchmädchenrechnung einen Lohn von 4.000 Euro brutto pro Monat zugrunde legt, dann ergibt sich folgendes Bild: Der Arbeiter bezahlt dafür 654,88 Euro Lohnsteuer, aber 724,80 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen. Sein Chef bezahlt 841,20 Euro an SV-Beiträgen für den Arbeiter, dazu kommen 148 Euro »Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenausgleichsfonds« und 61,20 Euro für die Betriebliche Vorsorge. An Steuern hingegen bezahlt der Chef »nur« die Kommunalsteuer in Höhe von 120 Euro. Macht also bei Gesamtkosten von 5.170 Euro »nur« 774,88 Euro an Gesamtsteuerleistung. Das ist viel, aber weit weniger als die 27,5 Prozent, die auf Erträge aus realisierten »astronomischen Aktienpaketen« anfallen. 2023 werden die Steuereinnahmen der Republik aus dem Titel Kapitalertragsteuer übrigens über fünf Milliarden Euro betragen, von denen man eine Milliarde »woame Mittagessen« um je 5 Euro finanzieren könnte. Doch nicht nur bei der vermeintlichen Steuerfreiheit der »astronomischen Aktienpakete« irrt der grüne Vizekanzler. Auch was das Erben von »fetten Villen« betrifft, hat er Erklärungsbedarf, denn jeder Grunderwerb wird in Österreich besteuert, egal ob durch Kauf, Schenkung oder Erben: 3,5 Prozent des Einheitswertes werden fällig, dazu kommt die Eintragungsgebühr ins Grundbuch von 1,1 Prozent. 2022 flossen knapp drei Milliarden Euro wegen Grundstückstransaktionen unterschiedlicher Natur an den Bund. Womit eine weitere populistische Unwahrheit entlarvt ist: Es stimmt einfach nicht, dass »die nderen« nichts kriegen.
Fragwürdige Ausgabenpolitik
Apropos »die anderen«, die uns direkt zurück zum Phänomen »Neid« führen. Die »Neidgesellschaft« ist ein geflügeltes Wort geworden, wenn es darum geht, jenen entgegenzutreten, die eine von der Allgemeinheit finanzierte »soziale Gerechtigkeit« einmahnen. In Österreich wird es zunehmend schwerer, diese Finanzierung zu rechtfertigen. Die Steuereinnahmen des Bundes, die 2013 noch bei rund 76 Milliarden Euro lagen, sind mittlerweile auf 109 Milliarden Euro gestiegen. Dennoch kommt der Staat mit dem Geld nicht aus: Der Investitionsrückstau im Gesundheits- und Bildungssystem ist längst in der breiten Bevölkerung angekommen. Die Versäumnisse bei Digitalisierung und Klimawandel, der Fachkräftemangel, die Energiepreise, eine weit über den anderen Ländern der EU liegende Inflationsrate etc. stehen einem aus dem Ruder laufenden Sozialstaat gegenüber. Die Sozialausgaben sind 2022 abermals gestiegen: Die Ausgaben für Sozialleistungen im Pensionsalter (Alterspensionen, Ruhegenussleistungen, Betriebspensionen, Betreuungs- und Pflegeleistungen) stiegen laut Statistik Austria auf 58,9 Mrd. Euro (+4,9 Prozent), jene für die Kranken- und Gesundheitsversorgung auf 37,8 Mrd. Euro (+6,1 Prozent). Die stärksten Zuwächse gab es bei den Familienleistungen – 12,1 Mrd. Euro (+9,4 Prozent) –, sowie bei Wohn- und Mietbeihilfen und zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung (vor allem Mindestsicherung/Sozialhilfe und Flüchtlingshilfe), auf die 2022 insgesamt 2,8 Mrd. Euro (+9,1 Prozent) entfielen.
Soziale Gerechtigkeit – Wo beginnt der Neid?
Klar ist, dass Neid und Neidgesellschaften nur dort entstehen können, wo es individuelle und soziale Unterschiede gibt. Lässt man die »natürlichen Unterschiede« (z.B. intellektuelle Begabungen oder physische Fähigkeiten), wie sie schon Jean-Jacques Rousseau beschrieben hat, beiseite, dann sind es vor allem Besitz und Eigentum, die Neid erzeugen können. Und zwar weil sie die Unterschiede zwischen den Menschen am deutlichsten sichtbar machen, wie die Autoren Scheve, Stodulka und Schmidt von der Freien Universität Berlin in einer Betrachtung »Guter Neid, schlechter Neid?« überzeugend darlegen. Sieht man den sozialen Vergleich als Kern des destruktiven Neides, dann wäre es nur logisch, würde man in der Debatte um soziale Gerechtigkeit besonderes Augenmerk auf Parameter legen, die seriös vergleichbar sind. Ein Negativbeispiel dafür sind die Tweets des derzeitigen SPÖ-Bundesparteivorsitzenden. Sie sind sachlich unrichtig und zielen nicht auf Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich ab, sondern befördern bewusst den sozialen Neid: »1 Prozent der Bevölkerung besitzt fast die Hälfte des Vermögens und 350.000 Kinder sind von Armut bedroht. 30 Prozent können sich ihren Urlaub nicht leisten – gleichzeitig wissen wir, dass die gestiegenen Konzerngewinne für 50 Prozent der Inflation verantwortlich sind.« Ebenso wesentlich ist in diesem Kontext die Unterscheidung zwischen Neid und Gerechtigkeit. Denn die Legitimität einer sozialpolitischen Forderung lässt sich mit dem Argument »Neid« allzu leicht widerlegen oder
GESUND INFORMIERT, BEWUSST ENTSCHEIDEN.
mit dem Argument »Es ist ungerecht« untermauern. Während Neid eine meist als negativ empfundene Emotion ist, ist Gerechtigkeit ein positives moralisches Prinzip. Das eine basiert auf einem persönlichen Vergleich, das andere auf der politisch-ethischen Vorstellung der Égalité. Aus der leitet sich eine libertäre Form der sozialen Gerechtigkeit ab, auf die schon Aristoteles Bezug genommen hat:
»Wir sind keine Bittsteller, es steht uns zu.«Laut Scheve, Stodulka und Schmidt kommt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Neid u.a. dem Gefühl zu, das begehrte Gut oder Privileg selbst verdient zu haben.
»Gerechtigkeit von unten«, die von sozialen Bewegungen gefordert werden muss (im Gegensatz zur gönnerhaften »Gerechtigkeit von oben«) sieht der Marxist Ernst Bloch als einzigen Weg zum sozialen Ausgleich. Kein Wunder, dass Vermögende, Konzerne, Unternehmer etc. als alte marxistische und sozialistische Feindbilder wieder salonfähig werden.
Neid in den Sozialen Medien
Dass bei Neiddebatten den Sozialen Medien eine besondere Rolle in der politischen Willensbildung zukommt, liegt auf der Hand. Denn die bieten jede Menge Informationen für Vergleiche jeder Art an – wobei die Qualität der Informationen kaum mehr einzuordnen ist. Soziale Medien eignen sich hervorragend, um politische Willensbildung via negativer Emotionen zu fördern. Andererseits sind soziale Medien auch gut geeignet, Beihilfen und Sozialservice des Landes Steiermark
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Montag bis Freitag: 8.00 bis 12.30 Uhr
Informationen, wie Sie beim Gewinnspiel mitmachen können, erfahren Sie unter fazitmagazin.at Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
um konstruktiven Neid durch Vergleiche mit Role Models zu fördern. Die positive und negative Wirkung der sozialen Medien in Bezug auf Vergleiche mit anderen wird – ebenso wie Auswirkungen anderer Massenmedien – kontrovers diskutiert. Während die einen etwa Beispiele wie die »#Fitspiration« anführen, die via Instagram Millionen zu einer gesünderen Lebensweise inspiriert, sehen andere keinerlei positiven Effekte des Vergleichens der User mit den Influencern. Auch breit angelegte Studien kommen zu diesem Ergebnis: Wer beliebige andere alleine aufgrund deren Likes und Follower zum Maßstab des eigenen Glücks macht, erreicht oft das Gegenteil – er schmälert bestenfalls das eigene Glück und verstärkt im schlimmsten Fall eine latente Depression bis ins Unerträgliche. Populisten, die Neiddebatten fördern und als Gerechtigkeitsdebatten framen, wären also gut beraten, ihre Strategie im Sinne des Gemeinwohls zu überdenken. n
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Konrad Adenauer, Deutscher Bundeskanzler von 1949 bis 1963
für Langeweile; schließlich durfte man sich einen steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler erwarten, der sein inhaltliches Profil schärft, indem er gegen die äußerst unbeliebte türkisgrüne Bundesregierung ins Feld zieht.
Wer ihm – wegen dieses für einen steirischen Landeshauptmann völlig neuen Stils – mangelnden Einfluss auf die Bundes-ÖVP attestiert, dürfte jedoch völlig falsch liegen. Drexler ist sowohl mit Bundeskanzler Karl Nehammer als auch mit den meisten ÖVP-Regierungsmitgliedern bestens vernetzt. Es ist daher davon auszugehen, dass es keine bundespolitischen Initiativen – etwa beim Ausbau der Infrastruktur – mehr geben wird, bei denen die Steiermark benachteiligt wird.
Ob und wie dieser neue Stil bei den Wählerinnen und Wählern ankommen wird, wird sich wohl erst im Landtagswahlkampf zeigen. Die anfangs ziemlich skeptische ÖVP-Basis konnte Drexler jedenfalls längst von sich überzeugen.
Massiver Gegenwind aus Wien
Landeshauptmann Christopher Drexler hat seine Polemik weitgehend abgelegt und überrascht als Landeshauptmann neuen Stils.
Im letzten Jahr hat die Steiermark einen völlig neuen Christopher Drexler kennengelernt. Von Schützenhöfers ehemaligem »Mann fürs Grobe« durfte man sich eigentlich erwarten, dass er auch als Landeshauptmann keine Gelegenheit auslassen wird, sich am politischen Gegner zu reiben und sich am tagespolitischen Hickhack sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene zu beteiligen. Schließlich war Drexler lange Zeit damit betraut, seine politischen Gegner zu stellen und rhetorisch niederzustrecken. Seit er vor über einem Jahr an die Landesspitze trat, nimmt er sich diesbezüglich jedoch weitgehend aus dem
Spiel. So verweigert der steirische LH etwa die Teilnahme an den Fernseh-PolitTalkshows von ORF, Servus-TV bzw. der einschlägigen Krawallsender. Er reagiert auch meist bestenfalls auf Nachfrage auf die vielen polemischen und sehr oft auch populistischen Aussendungen der steirischen Oppositionsparteien.
Stattdessen beschränkt Drexler sein politisches Handeln darauf, die Steiermark bestmöglich, aber jedenfalls unaufgeregt durch die vielen aktuellen Krisen zu führen und gleichzeitig so viele Termine wie möglich wahrzunehmen. In den Innenpolitikredaktionen sorgt diese biedere, aber wenig aufregende Politik mitunter bereits
Dass es der Steirischen Volkspartei angesichts des Zustands der Bundes-ÖVP nicht gelingen wird, an ihr 2019er-Landtagswahlergebnis von über 36 Prozent anzuschließen, ist klar. Der ehemalige Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer verdankt diese Zahlen zwar auch auf seinem in viereinhalb Jahren mit großem persönlichen Einsatz aufgebauten Landeshauptmannbonus; einen mindestens ebenso großen Anteil am Erfolg hatte jedoch auch der Rückenwind durch Sebastian Kurz. Dieser konnte die Nationalratswahl im September 2019 – nur wenige Wochen vor der Steirischen Landtagswahl – mit 37,5 Prozent bekanntlich klar für sich entscheiden.
Derzeit liegt die ÖVP auf Bundesebene deutlich hinter der FPÖ. Das gleiche gilt für die SPÖ. Der neue SPÖ-Chef Andreas Babler kommt aufgrund seiner kontroversiellen Äußerungen in den Umfragen kaum vom Fleck. Jedenfalls kann Babler nicht halten, was sich die SPÖ-Landesparteien
„Es ist ja nicht alles, was ich den Bürgern sage, gelogen.“
von Hans Peter Doskozil versprochen hatten. Und selbst wenn Babler in den nächsten Wochen doch noch Tritt fassen sollte, ist abzusehen, dass ihn seine umstrittenen Aussagen immer wieder einholen werden. Spätestens bei den Wahlkonfrontationen wird sich Babler bei Themen wie dem Verbrennen von Kruzifixen, der Freigabe von Haschisch, Tempo 100 auf Autobahnen oder den Folgen einer etwaigen 32-Stundenwoche nicht mehr herauswinden können.
Natürlich ist vor allem die türkisgrüne Bundesregierung dafür verantwortlich, dass die FPÖ die kommende Nationalratswahl wohl gewinnen wird. Mit der seltsamen Performance ihres neuen Vorsitzenden trägt aber auch die SPÖ maßgeblich zum Vorsprung der Freiheitlichen bei.
Für den steirischen SPÖ-Vorsitzenden, LHStv. Anton Lang, bedeutet das, dass er wie auch sein schwarzer Koalitionspartner unter die Räder zu geraten droht. Daran ändert auch die gute Performance der Landesregierung wenig. Natürlich versucht die Landesregierung, gegen die größten aktuellen Herausforderungen, wie die Teuerung und die Probleme im Gesundheitsbereich oder in der Pflege, vorzugehen. Gegen globale Megatrends sind die regionalpolitischen Möglichkeiten jedoch sehr beschränkt.
Während es Drexler mit seinem LH-Bonus und einem gelungenen Wahlkampf vielleicht schaffen kann, bei der Landtagswahl vor der FPÖ zu bleiben und damit den Landeshauptmannsessel zu halten, muss sich die SPÖ ernsthaft damit auseinandersetzen, sogar den zweiten Platz zu verfehlen. Denn natürlich zahlen auch die guten Ergebnisse der SPÖ-Regierungsmitglieder, etwa beim Ausbau des steirischen ÖPNV oder beim Teuerungsausgleich für sozial Schwache, beim Ersten, dem Landeshauptmann, ein. Wenn die FPÖ bei der Landtagswahl tatsächlich als Erster oder Zweiter durchs Ziel geht, wäre eine SPÖ-Regierungsbeteiligung wohl für längere Zeit Geschichte.
Auch das Europaparlament wird 2024 neu gewählt
Die kommende Europawahl findet von 6. bis 9. Juni 2024 statt und ist die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Dabei werden voraussichtlich 705 Abgeordnete gewählt. In Österreich wird damit gerechnet, dass die FPÖ massiv dazugewinnen wird. Europaweit ist mit einer Stärkung sowohl des rechten als auch des linken Randes zu Lasten der EVP und der Europäischen Sozialisten zu rechnen.
Noch stehen die Spitzenkandidaten der österreichischen Parteien nicht fest, aber die FPÖ-Liste wird wohl mit großer Wahrscheinlichkeit wieder von Harald Vilimsky als Spitzenkandidat angeführt. ÖVP-Listenführer Othmar Karas ist derzeit Vizepräsident des Europäischen Parlaments und will offenbar wieder antreten. Da er in vielen Fragen jedoch völlig anders abgestimmt hat als seine Fraktion, ist es äußerst fraglich, ob die ÖVP den dann 66-Jährigen noch einmal wählbar aufstellen wird. Im Raum steht
daher die eigenständige Kandidatur von Karas oder das Antreten auf der Liste einer anderen Partei. Bei der SPÖ hat der Spitzenkandidat von 2019, Andreas Schieder, bereits den Wunsch deponiert, noch einmal als Listenführer antreten zu wollen. Die Spitzenkandidatur bei den Grünen ist noch offen. Alle drei derzeitigen Abgeordneten wollen jedenfalls noch einmal antreten. 2019 führte der jetzige Vizekanzler Werner Kogler die grüne EU-Liste an. Die einzige NEOS-EU-Abgeordnete, Claudia Gamon, begibt sich gerade in Mutterschutz und plant nach der Babypause den Wechsel in die Vorarlberger Landespolitik. n
SPÖ-Chef Anton Lang will Landeshauptmann werden, doch auch die Gefahr, bei der nächsten Wahl, nur Dritter zu werden, besteht.
Wer kennt es nicht: Man freut sich auf eine wohlverdiente Urlaubsankunft, steht am Flughafen, wartet am Gepäckband und stellt mit wachsendem Unbehagen fest, dass der eigene Koffer nicht auftaucht. Ein Szenario, das wohl jeder Reisende fürchtet. Doch was tun, wenn das Fluggepäck verspätet oder sogar gar nicht ankommt? Welche Rechte haben betroffene Passagiere in einer solchen Situation?
Zunächst einmal sei gesagt, dass Fluggesellschaften eine Verpflichtung haben, das aufgegebene Gepäck sicher und zeitnahe ans Ziel zu befördern. Diesbezüglich finden die Bestimmungen des Montrealer Abkommens Anwendung, welche die Haftung und Entschädigung für verspätetes, beschädigtes oder verlorenes Gepäck für internationale Flüge regeln. Einige Fluggesellschaften haben zudem eigene Regelungen, die über die Mindeststandards dieses Abkommens hinausgehen.
Bei einer Verspätung des Gepäcks von mehr als drei Stunden besteht grundsätzlich das Recht, Ersatzkäufe im Ausmaß einer Entschädigungssumme von bis zu EUR 1.300,00 zu tätigen. Erstattungsfähig sind jedenfalls Artikel, die dringend benötigt werden, wie beispielsweise Hygieneartikel sowie notwendige Ersatzkleidung. Die Einkäufe sollten sich im mittleren Preissegment bewegen. Luxuseinkäufe und/oder über den Betrag von EUR 1.300,00 hinausgehende Einkäufe sind nur in Ausnahmefällen ersatzfähig. So etwa, wenn nachgewiesen werden kann, dass ein besonderes Ballkleid für eine bereits fix organisierte Veranstaltung ersatzweise beschafft werden muss.
Ansprüche bei verspätetem Gepäck müssen innerhalb von 21 Tagen nach Erhalt des Gepäcks geltend gemacht werden. Was sollten Sie beachten? Melden Sie den Vorfall noch am Flughafen direkt beim Lost-and-Found-Schalter. Dort füllen sie den Property Irregulatory Report (PIR) aus. Eine Kopie sollte aufbewahrt werden. Sollten Sie Ersatzkäufe tätigen, bewahren Sie die Belege und Rechnungen auf. Ist Ihr Koffer nach drei Tagen noch immer aufgetaucht, sollten Sie eine »Baggage Inventory List« (BIL) mit Angaben zu Ihrem Kofferinhalt ausfüllen und bei der Fluggesellschaft einreichen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Geltendmachung bzw. Durchsetzung der Rechte kein leichtes Unterfangen sein kann, weil Fluggesellschaften die Betroffenen oftmals vor einen bürokratischen Hürdenlauf stellen bzw. versuchen, sich ihrer Zahlungsverpflichtung zu entledigen. Empfehlenswert ist, sich diesbezüglich an einen Rechtsanwalt zu wenden, der Ihre Ansprüche außergerichtlich und gegebenenfalls auch mittels einer (europäischen) Klage durchsetzen kann. n
Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern unsere Arbeitswelt grundlegend und für diese Herausforderungen braucht es neue Qualifikationen. Daher hat die WKO Steiermark mit dem Neubau des „Center of Excellence“ das größte Bildungs-Infrastrukturprojekt ihrer Geschichte gestartet.
Anfang Juli wurde beim ersten Bauteil des künftigen „Centers of Excellence“ bereits die Dachgleiche erreicht. Die nächsten Schritte für den neuen Bildungscampus, entworfen von Christoph Achammer und seinem Team, wurden im Rahmen der Gleichenfeier − im Beisein von LH Christopher Drexler, LT-Abg. Klaus Zenz und dem StR Kurt Hohensinner − präsentiert. Insgesamt 14.200 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche sollen hier ab kommendem Jahr Platz für modernste Werkstätten und neue Qualifizierungsangebote bieten.
Der erste Bauteil soll im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein, ab März 2024 siedeln bereits erste Teile des Wifi in die neue Infrastruktur. „Es ist eine Investition in die Zukunft der steirischen Wirtschaft. Wir befinden uns inmitten eines grundlegenden Wandels, ausgelöst durch die Digitalisierung. Diese verändert viele Arbeits- und Berufsfelder tiefgreifend, dafür heißt es gerüstet zu sein. Und zwar mit den besten Bildungs- und Qualifizierungsangeboten, angepasst an die Struktur unseres Wirtschaftsstandortes“, betont WKO-Steiermark Präsident Josef Herk gemeinsam mit den Vizepräsidenten Herbert Ritter, Gabi Lechner und Andreas Herz sowie Direktor Karl-Heinz Dernoscheg und Dir.-Stv. Gerhard Kienzl. Unter anderen werden im Center of Excellence folgende Bereiche angesiedelt sein: Mobilitätstechnik, Werkstofftechnik, Elektrotechnik/Elektronik und Automatisierungstechnik, Energietechnik sowie technologieübergreifende Werkstätten. Zusätzlich werden im „Center of Excellence“ Flächen für die praktische Ausbildung in Gastronomie und Tourismus vorhanden sein. Labors und Werkstätten werden vom Wifi Steiermark für Aus- und Weiterbildung genutzt.
Schon seit Jahrzehnten ist die Bestattung Süd in Premstätten für die Menschen im Ort und in den umliegenden Gemeinden im Trauerfall die erste Ansprechpartnerin.
Schon seit Jahrzehnten ist die Bestattung Süd in Premstätten für die Menschen im Ort und in den umliegenden Gemeinden im Trauerfall die erste Ansprechpartnerin.
Volker Wohlgemuth ist Filialleiter der Bestattung Süd. Mit seiner Expertise begleitet er Sie von der Aufnahme, über die Beratung des gesamten Ablaufs bis hin zur Gestaltung der Zeremonie. Das alles bieten wir aus einer Hand, mit mehr als 115 Jahren Erfahrung.
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Tel.: 03136 52352
grazerbestattung.at
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Bereits zum vierten Mal konnten heuer Volksschüler bei der Tierschutzkonferenz am 21. Juni in Graz ihre Wünsche und Forderungen öffentlich kundtun. Politiker sowie Experten aus dem Bereich Tierschutz standen für die Fragen Rede und Antwort. Der Initiator, Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang, unterstützt die Kinder-Tierschutzkonferenz seit Jahren und zieht eine Erfolgsbilanz: „In der Steiermark ist es uns wichtig, dass bereits unsere Kinder ihre Meinung öffentlich kundtun können. Die Kinder-Tierschutzkonferenz gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Stimme für das Tierwohl in unserer Heimat zu erheben. Es freut mich jedes Mal wieder aufs Neue, mit welcher Begeisterung sich die Kinder dem Thema Tierschutz widmen.“
„Um es vorweg klar zu stellen: Maßnahmen für den Klimaschutz sind zu begrüßen! Daher befürworten wir Anreize, um Versiegelungen einzuschränken, Bäume zu schützen oder neue Bäume zu pflanzen“, sieht WKO-Regionalstellenobmann Bernhard Bauer die Ziele der seit 20. Juli geltenden Verordnung über die Festlegung eines Grünflächenfaktors für Graz an sich positiv. Aufgrund der Tatsache, dass der WKO die Verordnung bis dahin nicht bekannt war, war es unmöglich, Informationen an Mitgliedsbetriebe weiterzugeben. „Jede Umplanung kostet Zeit und Geld, worunter schlussendlich die Eigentümer oder zukünftige Mieter einer Liegenschaft leiden. Es ist uns daher unverständlich, dass diese Verordnung völlig intransparent erstellt, beschlossen und sozusagen stillschweigend in Kraft tritt“, so Regionalstellenleiter Viktor Larissegger.
An ausgewählten Haltestellen in der Steiermark laden aktuell Wimmelbilder zum Mitmachen und Gewinnen ein. Der Verkehrsverbund Steiermark startet gemeinsam mit dem Ankünder und Fratz Graz eine Aktion für Schüler, um mit Suchaufgaben die Wartezeit zu verkürzen. „Tausende junge Menschen nutzen täglich den öffentlichen Verkehr. Wir möchten, dass sie die Wartezeit an der Haltestelle positiv in Erinnerung behalten. Die Wimmelbilder sollen ein Anreiz sein, um Bus und Bim für die Fahrt in die Schule zu nutzen“, betont LH-Stv. Anton Lang. „Zu gewinnen gibt es vier Ausflüge in die Zotter Schokoladenfabrik – eines von zahlreichen Ausflugszielen, das ideal mit den Öffis erreichbar ist“, erklärt Verkehrsverbund-GF Peter Gspaltl.
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Am 27. Jänner 2024 öffnen sich endlich wieder die Türen für Ballbegeisterte auf dem wohl glanzvollsten Parkett des Jahres. Die Grazer Opernredoute kehrt endlich zurück. Um das Publikum gleich zu Beginn in Begeisterung zu versetzen, suchen wir jene 100 Damen und Herren, die das Eröffnungskomitee für die prachtvolle Polonaise in einer Choreografie von Patricia Stieder-Zebedin und Wolfgang Nicoletti verantworten werden. Termin für das Opernredoute-Polonaisecasting: Samstag, 18. November 2023, 14.00 Uhr, Oper Graz im Galeriefoyer. Voraussetzungen zur Teilnahme: Alter zwischen 16 und 26 Jahren, Walzerkenntnisse, überzeugendes Auftreten. Anmeldelink: https://tanzschuleschweighofer.at/opernredoute
Die WHO macht am 25. Juli mit dem „World Drowning Prevention Day“ auf das Thema Ertrinken aufmerksam. Allein heuer sind wieder drei Kinder in Österreich ertrunken, zuletzt bei einem Badeunfall am Wörthersee. „Ertrinken ist damit die Ursache für beinahe jeden fünften tödlichen Kinderunfall“, so Holger Till, Präsident des Vereins „Große schützen Kleine“ und Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie. Zahlreiche Studien belegen, dass die Schwimmkenntnisse von Kindern in den letzten Jahren abgenommen haben. „Durch die Corona-Beschränkungen konnten viele Schwimmkurse nicht abgehalten werden. Als Stadt sind wir deshalb gefordert, dem entgegenzuwirken“, sagt Jugendstadtrat Kurt Hohensinner.
Kurz im Gespräch mit
Die Nachwehen der Covid-Pandemie haben sich gelegt, wie sieht die Strategie für die weitere Entwicklung des Flughafen Graz aus?
Mit der Stationierung einer Eurowings-Maschine am Flughafen Graz, dem Start der Flüge nach Berlin und Hamburg sowie den drei neuen Feriendestinationen Chania, Kefalonia und Larnaca ist uns 2023 schon viel gelungen. Der weitere Ausbau der Linienverbindungen durch Erhöhung der Flugfrequenzen sowie die Anbindung neuer Destinationen ist natürlich eine unserer Kernstrategien. Hier gibt es positive Entwicklungen: Die Lufthansa baut Anfang September die Flüge nach München wieder auf bis zu drei Rotationen pro Tag aus. Viel Energie fließt auch in die CO2-Neutralität, die wir bis 2030 erreichen wollen.
Welchen Anteil hat der Charterflugverkehr zu südlichen Urlaubsdestinationen am wirtschaftlichen Erfolg?
2022 hat etwas mehr als 1/6 unserer Fluggäste touristische Flüge gewählt, um in die Ferien zu fliegen. In diesem Jahr wird es ähnlich sein. Dazu kommt natürlich, dass Fluggäste, die in den Urlaub fliegen, vor dem Abflug mehr Zeit haben und diese gerne in der Gastronomie sowie beim Shoppen und Gustieren im SPAR-Supermarkt oder Duty Free Shop verbringen.
Was bedeutet die Etablierung einer Eurowings-Basis am Flughafen Graz für den Ausbau der internationalen Verbindungen?
Die Stationierung ist natürlich eine große Chance, weitere Frequenzverdichtungen sicherzustellen und neue Destinationen zu entwickeln. Das zeigt sich bereits im kommenden Winter, wenn wir wieder durchgehende Direktflüge auf zwei Kanarische Inseln, nämlich Teneriffa und Gran Canaria, sowie verstärkt Flüge nach Hurghada anbieten können.
Im Rahmen des Umweltprogramms Ökoprofit haben Unternehmen sowie engagierte Bürger die Möglichkeit, Baumpatenschaften zu übernehmen. Das Ziel der Initiative ist es, in den nächsten Jahren
1.000 Bäume in Graz zu pflanzen. Die Energie Graz übernimmt dabei ebenfalls Patenschaften. Kürzlich wurden eine Akazie und Eschen am Puntigamer Bahnhof sowie in der Absengerstraße gepflanzt. „Nachhaltigkeit ist einer der zentralen Unternehmenswerte der Energie Graz. Aus diesem Grund sind wir stolz, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt zu leisten. Gemeinsam gestalten wir eine lebenswerte Umgebung für uns und kommende Generationen“, so die beiden GF Boris Papousek und Werner Ressi
GR Gmeinbauer übt Kritik an Grazer Verkehrsstadträtin „Vize-Bgm. Judith Schwentner ist mit ihrer Aufgabe als Verkehrsstadträtin völlig überfordert. Die ohnehin schon stau- und baustellengeplagten Grazerinnen und Grazer werden ab sofort mit zwei weiteren Totalsperren gepiesackt. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird durch die Sperre der Klosterwiesgasse weiter eingeschränkt. Die Totalsperre Mozartgasse wiederum wird die ohnehin schon leidgeprüften Anrainerinnen und Anrainer in der Heinrichstraße vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Anstatt endlich Maßnahmen gegen das Verkehrschaos zu setzen, schränkt Schwentner in grüner Drüberfahr-Manier den Verkehrsfluss an zwei neuralgischen Punkten weiter ein. Leidtragende sind die Unternehmen und Bewohner vor Ort, denen das Leben weiter schwergemacht wird.“
Mit der Eröffnung des Grazer Stadtbalkons am 21. Juli zieht eine neu gestaltete Erholungsfläche südlich der Radetzkybrücke an der Murpromenade ein. „Ich freue mich sehr, dass wir nun allen Menschen unserer Stadt den neuen Stadtbalkon als Erholungsort an der Mur zur Verfügung stellen können“, so Bgm-Stv. Judith Schwentner bei der Eröffnung. „Der Stadtbalkon ist ein echtes architektonisches Highlight im Zeichen des Klimaschutzes und bietet mit seinen offenen Sitz-, Liege- und Ruhebereichen Entspannung direkt am Wasser. Mein Dank gilt allen Projektbeteiligten von Seiten der Stadt sowie dem Team rund um Architektin Nina Kuess und dem Grazer Künstlerinnenkollektiv ‚The Cake Escape‘, die den Stadtbalkon gestaltet haben.“
In der Marktgemeinde Premstätten entsteht derzeit eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur für über 3.300 potenzielle Kunden mit einer Gesamtlänge von rund 65 km. Mit einer Investitionssumme von über 6,8 Mio. Euro wird das Ziel verfolgt, dass schon heuer erste Kundenanschlüsse aktiviert werden und die Bewohner im ultraschnellen Internet surfen können.
Ultraschnelles Breitband-Internet gilt als unverzichtbare Infrastruktur des täglichen Lebens, die über Standort-Attraktivität entscheidet. „Wir freuen uns, in Premstätten mit dem Ausbau zu starten und den Bewohnern schon mit Herbst 2023 den schnellsten Weg ins Internet bieten zu können. Als regionaler Partner arbeiten wir mit den Gemeinden zusammen und setzen auf einen effizienten Ausbau einer leistungsstarken Infrastruktur“, so Christian Purrer und Martin Graf, Vorstände der Energie Steiermark.
Für zukunftsfitte Gemeinden
„Der Ausbau des Glasfasernetzes ist ein wesentlicher Schritt, um unsere Marktgemeinde zukunftsfit zu halten. Ich bin daher sehr stolz, dass wir mit der Energie Steiermark einen regionalen und zuverlässigen Partner gefunden haben. Der Ausbau
einer flächendeckenden Infrastruktur ist eine Win-win-Situation für die Bevölkerung wie auch die Gewerbetreibenden“, betont Bgm Matthias Pokorn. „Breitbandausbau ist wichtig für die Menschen in der Steiermark, aber auch für die Wirtschaft und den Tourismus. Gemeinsam machen wir die Steiermark daher fit für die digitale Zukunft“, so die 2. LT-Präs. Gabriele Kolar.
Bis zum Jahr 2030 wird die Energie Steiermark landesweit 170 Mio. Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes investieren. Derzeit befinden sich rund 15.000 Nutzungs-einheiten in Bau. Das Unternehmen baut nicht nur selbst Glasfasernetze aus, sondern agiert auch als Netzbetreiber für die sbidi (Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft m.b.H) und ist Kooperationspartner von Magenta in der Gemeinde Wagna. n
im Gespräch mit Foto:
Martin Neubauer, Institutsleiter des WIFI SteiermarkWas bedeuten Weiter- und Fortbildung bzw. das häufig gebrauchte Schlagwort vom lebenslangen Lernen in der heutigen Zeit für den beruflichen Erfolg?
In einer sich schnell ändernden Welt ist Wissen die einzige Möglichkeit, seinen beruflichen Erfolg dauerhaft zu sichern. Dabei muss uns aber auch klar sein, dass nichts älter ist als das Wissen von gestern. Ohne ständige Weiterbildung bleibt man nicht nur auf einem bestimmten Level stehen, sondern man fällt zurück.
Inwiefern ermöglicht der Bau des Center of Excellence beim Wifi-Standort eine Erweiterung des Angebots?
Die oben beschriebene Dynamik bedingt natürlich auch Änderungen in den Bildungsaktivitäten. Neue Technologien, wie die additive Fertigung oder Smart Manufacturing, können aber nur unterrichtet werden, wenn sich die Infrastruktur auf dem neuesten Stand befindet. Mit dem Center of Excellence – dessen ersten Teil wir im kommenden Jahr eröffnen werden – haben wir genau dieses Projekt erfolgreich in Angriff genommen.
Welche Rolle spielt das Wifi in der Strategie und dem Aktionsplan „Lebensbegleitendes Lernen“ der Steiermark?
Jede unserer Ausbildungen lebt den Grundsatz des lebenslangen Lernens. Das Wifi ist daher integraler Bestandteil in der umfassenden LLL-Strategie des Landes Steiermark. Wir konnten uns besonders stark mit unseren Ansätzen beim Thema immersives Lernen einbringen, weil das Land Steiermark diese Entwicklung nachdrücklich unterstützen will.
Fazitgespräch
Der EU-Parlamentarier Lukas Mandl ist ebenso glühender Verfechter der europäischen Idee wie scharfer Kritiker der Brüsseler Bürokratie. Wir haben ihn gefragt, warum die Europäische Union auf der Stelle tritt, der Westbalkan noch immer nicht Teil Europas ist und wie er zu den Sanktionen gegen Russland steht.
Von Johannes Roth und Johannes Tandl mit Fotos von Marija KanizajDer Motor der Europäischen Union läuft derzeit nicht wirklich rund. Eine Baustelle nach der anderen behindert ihre Entwicklung. Was mit der Bankenkrise 2008 seinen Ausgang nahm, setzt sich seither in multiplen Krisen fort, die das komplexe Staaten- und Nationengebilde nicht zufriedenstellend beantworten kann: Die Fiskalpolitik, Migrationsströme, die Schengenerweiterung, der Angriffskrieg Russlands, die Bekämpfung des Klimawandels, der Austritt Großbritanniens scheinen die Brüsseler Bürokraten zu überfordern.
Das wiederum bietet nationalen Populisten und diversen Austrittsapologeten eine breitere Angriffsfläche denn je. Vor diesem Hintergrund haben wir Brüssel-Insider und EVP-Parlamentarier Lukas Mandl eingeladen, mit uns seine Einschätzung zur aktuellen Lage in der Europäischen Union zu teilen.
Herr Abgeordneter, wir sind heute weiter weg von einer europäischen Nation denn je. Wir waren da schon viel weiter. Was läuft schief an der großartigen europäischen Idee?
Zunächst: Ich teile viel Frustration, ich versuche eben, sie in parlamentarische Arbeit umzusetzen. Ich denke, dass die Europäische Union das Beste ist, was dem Kontinent und den Menschen hier je passiert ist. Wir haben aber den Auftrag, weiterzuentwickeln, was Generationen vor uns aufgebaut haben. Und das stockt. Wir haben gerade mit zehn Jahren die längste Periode in der Geschichte der Europäischen Union ohne Erweiterung, dafür mit einem Austritt – und eine Erweiterung im Sinne einer Stärkung Europas ist in naher Zukunft auch nicht zu erwarten.
Manche sagen, die EU sei zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ihr Befund? Die Europäische Union ist in eine Richtung gelaufen, in der sie sich zu viel um Regulierung nach innen kümmert und zu wenig um eine Stärkung nach außen. Das sieht man zum Beispiel auch in der Zusammensetzung der Europäischen Kommission, in den Ressorts der Mitglieder der Kommission, die zum allergrößten Teil nach innen gerichtet sind und das noch dazu sehr, sehr kleinteilig. Denn während wir nach außen viel zu wenig Kraft entfalten, verwalten wir uns nach innen bis zur Ermüdung.
Weltpolitisch ist die EU kein Machtfaktor, sondern wird bestenfalls als Anhängsel der USA wahrgenommen. Haben wir auch das selbst zu verantworten?
Die Brüsseler Blasensprache nennt das, was wir brauchen, »strategische Autonomie« und »offene strategische Resilienz«. Das heißt: Wir müssen auf Augenhöhe, auch mit unseren wertepolitisch gleichgesinnten Partnern in allen Teilen der Welt agieren können –mit den USA, aber auch mit den anderen, wie Südkorea, Australien, Neuseeland und dem Vereinigten Königreich. Denen müssen wir erklären, dass es im Interesse der gesamten freien Welt ist, wenn sich Europa diese strategische Autonomie selbst gibt. Darauf arbeiten wir hin, aber es geht viel zu langsam. Durch die Entwicklung des vollen Angriffskriegs des Kreml-Regimes [auf die Ukraine, Anmerkung] geht diese Arbeit zwar schneller, aber bis jetzt kann man nur von eineinhalb Jahren vieler guter Anfänge sprechen, es ist noch nicht nachhaltig.
Was meinen Sie damit?
Viele gute Entwicklungen haben im März 2022 ihren Ausgang genommen. Etwa die Nutzung der europäischen Friedensfazilität, die unblutige Verteidigung gegen einen blutigen Angriffskrieg in Form von Sanktionen, die Östliche Partnerschaft oder die Integration von Großbritannien und Nordirland in die Pesco [Permanent Structured Cooperation, Anmerkung]. Oder auch »Skyshield«, eine Entwicklung, die den Luftraum Europas schützen soll. Wir müssen alles daransetzen, der nächsten Generation ein Europa ohne permanentes Risiko einer Aggression aus der Nachbarschaft zu hinterlassen.
Einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik stehen ja auch Ungarn oder Polen entgegen. Wäre es denkbar, abseits der Nato eine Sicherheitsarchitektur zu schaffen?
Ich glaube, es wäre falsch anzunehmen, ein EU-Sicherheitskonzept würde außerhalb der Nato funktionieren. Die EU muss aber innerhalb der Nato mehr Selbstbewusstsein und mehr Kraft entwickeln. Es gibt sie schon wirklich, die europäische Einigkeit, und seit dem Angriffskrieg Putin-Russlands wie nie zuvor. Es gibt auch die Ausreißer aus dieser Einigkeit, das ist innerhalb der EU Ungarn und außerhalb Serbien. Seit dem Brexit bis zu Kriegsbeginn war der einzige Staat, der auf einem rationalen, vernünftigen Level Sicherheit ernst genug genommen hat, Frankreich. Das ist einerseits Motor und andererseits sehr tonangebend, in welche Richtung sich europäische Sicherheitspolitik bewegen soll.
Sie haben vorher Serbien erwähnt. Wie schaut es denn nun mit der Beitrittsperspektive der Westbalkanstaaten wie Serbien und Nordmazedonien aus?
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass der Weltbalkan geografisch nicht am Rand, sondern mitten in Europa liegt. Zumindest in fünf der sechs Westbalkanstaaten ist die proeuropäische Gesinnung der Bürger größer als in vielen Mitgliedsländern. Dass diese Staaten nicht Mitglied sind, führt zu einer Schwächung Europas. Denn es ist ja so, dass ein Beitritt nicht ein Geschenk an diese Staaten ist, sondern es ist im Gegenteil ein vitales Interesse der EU, diesen Teil Europas nicht zur Einflusssphäre von China, der Türkei oder anderen Akteuren zu machen. Wir wollen Europa stärken, indem wir es erweitern, und damit das Gewicht Europas in der Welt erhöhen.
Warum agiert dann die Brüsseler Bürokratie am Verhandlungstisch so kontraproduktiv?
Ich bin ein scharfer Kritiker des bürokratischen Zugangs der EU zu Erweiterungen. Auch weil die Bürokraten hier auf zwei Augen blind sind. Einerseits dafür, dass es möglicherweise gravierende Abweichungen in den von uns vertretenen Werten gibt, wie es gerade die serbische Regierung zeigt; hier wird einfach weiterverhandelt, als wäre nichts, aber es ist schon gravierend, wie sich die serbische Regierung zum Putin-Angriffskrieg positioniert hat. Andererseits fühlen sich Menschen gefoppt, weil bürokratisch immer neue Methodologien geschaffen werden, mit denen dann verhandelt wird. Da werden Kapitel geschlossen und später wieder geöffnet … ich versuche, den Bürgerinnen und Bürgern der Westbalkanstaaten dann immer zu vermitteln, dass wir uns auch innerhalb der EU gefoppt fühlen von der Brüsseler Bürokratie. Das wirkt nicht nur nach außen so, sondern auch nach innen.
Wie also kann man die Bürokratie in dieser wichtigen Frage überwinden?
Ich nähere mich hier Erhard Busek an, der sagte, man müsse die sechs Westbalkanstaaten auf einmal in einem visionären
Ich denke, dass die Europäische Union das Beste ist, was dem Kontinent und den Menschen hier je passiert ist.
Lukas Mandl
Akt, ich würde sagen, in einem Akt des Leadership aufnehmen. Das hat auch Geschichte in Europa: Helmut Kohl wusste nicht, welche Implikationen die deutsche Wiedervereinigung haben würde. François Mitterrand wusste nicht, ob er sie zulassen sollte. Aber er hatte den Mut dazu. Lech Wałęsa wusste nicht, dass Streiks gegen das Regime funktionieren würden, aber er hat sein Leben eingesetzt. Man muss sich schon etwas trauen, wenn man Europa voranbringen will.
Zu Kriegsbeginn hat die Kommissionspräsidentin der Ukraine quasi den Kandidatenstatus verliehen. Sollte auch die Ukraine weniger bürokratisch an die EU herangeführt werden?
Ich denke, man muss in Bezug auf die Ukraine immer einen Schritt vor den anderen setzen. Das bedeutet zunächst die Solidarität mit den leidenden Menschen, die Unterstützung für die Landesverteidigung und natürlich die Sanktionen. Der zweite Schritt wird sein, dieses Land beim ideellen und materiellen Wiederaufbau zu unterstützen.
Wenn das geschafft ist, ist die Ukraine reif für einen Status als Vollmitglied?
Noch nicht ganz, denn dann braucht es jedenfalls einen weiteren Schritt: Dann muss Europa nämlich das neue geopolitische Szenario verstehen lernen und mitgestalten: Da werden wir nicht über die Ukraine sprechen, sondern mit der Ukraine. Dasselbe gilt für die anderen Staaten der östlichen Partnerschaft wie Georgien und die Republik Moldau. Selbstverständlich wird es irgendwann auch um die Nachfolgestruktur
der sogenannten russischen Föderation gehen. Und dann gibt es – irgendwann – die Frage der EU-Vollmitgliedschaft für viele Staaten auf dem europäischen Territorium. Aber das wird erst der vierte Schritt.
Manche sagen, der Zerfall der deutsch-französischen Achse sei dafür verantwortlich, dass mit der Verbreiterung der EU nichts weitergeht. Die hat ja Europa immer vorangetrieben, das fehlt jetzt ein wenig – wie sehen Sie das?
Ich erlebe es in der täglichen Arbeit – und ich sage das nur halb im Scherz – schon fast als zu viel, was sich die Deutschen und die Franzosen miteinander ausmachen. Ich finde, in vielen Dingen müssten schon alle 27 Mitgliedsstaaten mitreden… Was ich aber in der Zeit vor dem Angriffskrieg erlebt habe, war etwas anderes: nämlich eine Spaltungstendenz zwischen Ost- und Westeuropa. Die gibt es vor allem deshalb nicht mehr, weil viele den baltischen und polnischen Kollegen, auch den Finnen und anderen, Respekt dafür zollen, dass sie mit ihrer Einschätzung Putins immer Recht hatten.
Trotzdem: Die großen deutsch-französischen Initiativen fehlen … ´Ja, stimmt. Meine Diagnose ist, dass das ein Mangel an Leadership ist. Die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, die Bereitschaft, etwas zu machen, was nicht ohnehin von vornherein Zustimmung findet, sondern etwas, was man für richtig hält, und das auch erklären und verantworten zu können – diese Risikobereitschaft fehlt. Dieser Mangel an Leadership* scheint mir auf allen Ebenen unserer heutigen politischen Welt vorhanden zu sein.
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Sie sind Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zur koreanischen Halbinsel. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?
Das europäische Parlament ist die einzige EU-Institution, die mit Nordkorea formal Kontakt pflegt. Das ist eine nicht immer schöne, aber sinnvolle Aufgabe. Eine sehr schöne ist es mit Südkorea. Weil wir ein Freihandelsabkommen haben, das eines der erfolgreichsten der Welt ist. Südkorea gehört auch politisch und sicherheitstechnisch zu den zehn strategisch wichtigen Partnern der EU, es ist ein Staat, der die von uns vertretenen Werte teilt und verteidigt. Wir haben aber dennoch einen Reibungspunkt: Südkorea führt kein europäisches Rindfleisch ein. Das ist ein Wermutstropfen, ich adressiere das bei jeder Gelegenheit. Es ist wichtig, dass auch die Landwirtschaft als Teil der Wirtschaft respektiert wird.
Apropos: Die ÖVP-Bauern in Österreich stellen massiv das geplante Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten in Frage. Warum? Ich will deutlich festhalten: Freihandel bedeutet Wohlstand und Selbstbestimmung. Das Gegenteil bedeutet Armut und Fremdbestimmung. Bei jeder Verhandlung um ein Freihandelsabkommen geht’s um das »Wie« und nicht um das »Ob«. Bei Mercosur gibt es offensichtlich noch kein »Wie«, dem Österreich zustimmen kann. Das sage ich in Respekt gegenüber dem österreichischen Parlament, das hier eine klare Stellungnahme zum damaligen Verhandlungsstand gegeben hat. Das Abkommen gehört nun fertig
* Lesen Sie dazu auch den Fazitessay von Lukas Mandl aus der Ausgabe #193 (Juni 2023, Seite 39) mit dem Titel »Wir verlangen Solidarität und schauten doch nur auf uns selbst. Jetzt braucht es Leadership«
verhandelt, aber mit dem Ziel, es zu schaffen. Nicht, um es nicht zu schaffen.
Gleichzeitig gibt es EU-Initiativen wie das Lieferkettengesetz, die manche als Zeichen für eine Antiglobalisierungstendenz werten. Wie stehen Sie dazu?
Ich habe mich im europäischen Parlament kritisch dagegen positioniert. Weil, wie so oft, die Absicht richtig ist, die Umsetzung aber falsch. Es schwächt die Wirtschafts- und Arbeitswelt in jenem Teil der Erde, der soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien am meisten beachtet – und das ist nun einmal Europa. Wenn wir uns aber selbst schwächen, dann schwächen wir auch diese sozialen und ökologischen Werte. Wenn wir von unseren Betrieben Dinge verlangen, die im Wirtschaftskreislauf unmöglich sind, mit Gesetzen, denen Betriebe in anderen Teilen der Welt nicht unterliegen, dann schädigen wir den Wirtschaftsstandort und helfen niemandem.
Andererseits: Das Gesetz verspricht Großes, zum Beispiel Kinderarbeit einzudämmen. Ist das nicht etwas, für das man Opfer bringen kann?
Ich werde immer mit ganzem Herzen und ganzer Seele gegen Kinderarmut eintreten. Es ist leider oft eine Polemik in der EU-Politik, dass unterstellt wird, man würde die Intention nicht teilen, wenn man vielleicht nur einen völlig falschen, bürokratischen, kontraproduktiven Weg nicht unterstützt. Aber dieses Gesetz umfasst nur zu einem Bruchteil Themen, die mit Kinderarbeit zu tun haben. Es ist schlicht nicht hinreichend, um Kinderarbeit zu bekämpfen.
SPÖ Klubobmann Hannes Schwarz. Für Dich da in diesen Zeiten.
Mag. Lukas Mandl wurde 1979 in Wien geboren. Er gehört im Europäischen Parlament der Fraktion der EVP an. Die parlamentarischen Tätigkeiten des Niederösterreichers umfassen u.a. Funktionen als Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zur Koreanischen Halbinsel und stellvertretender Vorsitzender des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung. Mandl maturierte 1998 in Wien und schloss 2004 das Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien ab. In seiner politischen Laufbahn kann der 44-jährige Mandl auf zahlreiche Funktionen im ÖAAB, dem Stadtsenat von Gerasdorf und dem niederösterreichischen Landtag verweisen. Seit 2017 ist er Vizepräsident der Versammlung der Regionen Europas. Lukas Mandl ist Vater von drei Kindern.
Lukas Mandl
Einige machen der EU den Vorwurf, sie würde den Wirtschaftsstandort auch dadurch schwächen, dass sie auf den Sanktionen gegen Russland beharre. Diese würden uns selbst am meisten schaden. Was kann man ihnen entgegnen?
Was uns am meisten schaden würde, wäre, wenn sich das Beispiel von Putin-Russland international durchsetzt. Das darf nicht geschehen. Es darf nicht den Präzedenzfall geben, dass man ungestraft ein anderes Land überfällt, Kriegsverbrechen und Gräueltaten begeht und damit irgendetwas erreicht. Und es darf sich auch die Einflusssphäre dieses autokratischen Mafiastaates – und das ist Putin-Russland – nicht noch weiter vergrößern. Sicher, es ist viel zu ertragen. Aber die Alternative dieser unblutigen Verteidigung in einem blutigen Angriffskrieg wäre noch viel kostenintensiver: Sie würde noch Generationen nach uns der Gefahr von Unfreiheit auf europäischem Boden aussetzen.
Es kommt nun eine Art Lackmustest in unseren Beziehungen zur Ukraine auf uns zu. Die hat ja gedroht, kein Gas mehr zu uns durchzulassen. Das würde unsere Industrie, die jetzt schon mit nicht konkurrenzfähigen Energiepreisen kämpft, zusätzlich belasten – und damit die Inflation anheizen. Was machen wir, wenn das eintritt? Ich will daran erinnern, dass der Präsident der Ukraine, der sein Land von der ersten Sekunde an verteidigt hat, monatelang wöchentlich in der gesamten freien Welt um Unterstützung betteln musste. Irgendwann hat sich dieses demütigende Schauspiel zum Glück beruhigt. Ich will nun auch, dass wir nicht bei der Ukraine betteln gehen müssen, dass Gas, das wir noch dringend brauchen, auch durchgelassen wird. Wir haben aber auch die eigene Verantwortung, die Abhängigkeit von russischem Gas abzubauen. Das dauert leider einige Jahre, aber man arbeitet daran. Es wird aus meiner Sicht nicht nötig sein, zu betteln.
Ein anderer Brennpunkt Europas ist der Kosovo. Sie sind Kosovobeauftragter der Volkspartei: Wie steht’s um die Unabhängigkeit dieses Teils Europas?
Es gibt eine Minderheit von fünf EU-Mitgliedsstaaten, die die Republik Kosovo immer noch nicht anerkennen. In keinem dieser Fälle liegt es an der Republik Kosovo, sondern an einem Problem, das diese Staaten – Zypern, Rumänien, Slowakei, Spanien und Griechenland – mit ihren eigenen Minderheiten haben. Hier wurde das Momentum verpasst, bei der großen Einigkeit zu Beginn des Angriffskrieges die Anerkennung der Unabhängigkeit zu vollziehen; ein anderes Momentum war im Herbst 2020 die Anerken-
nung durch Israel – ein geopolitischer Glücksfall. Auch das wurde verpasst. Das ist ein echtes Versäumnis dieser fünf Mitgliedsstaaten. Wie überhaupt die gesamte Politik der Europäischen Union in Bezug auf die Westbalkanstaaten sehr glücklos ist. Gelinde gesagt.
Die ÖVP steht in Europa für eine kritische, stringente Linie in Sachen Migration. In Österreich gefällt das dem grünen Koalitionspartner gar nicht. Wie begründen Sie die Haltung der ÖVP in der europäischen Migrationspolitik?
Die ÖVP hat in weiser Voraussicht im Koalitionsübereinkommen festgehalten, dass sie es ist, welche die Regierungslinie in Sachen Migration gestaltet. Das ist ja keine ideologische Frage, sondern eine praktische. Kein Teil der Welt achtet Menschenwürde und Freiheitsrechte so sehr wie die Europäische Union. Gleichzeitig aber sind wir einer der attraktivsten Teile der Welt für Migrationsströme, so wie auch die USA und Kanada, Australien oder Neuseeland. Aber all diese Staaten haben sehr klare Regeln. Wir nicht. Nun hat Österreich im Zusammenhang mit der Schengen-Erweiterung der EU maßgeblich dazu beigetragen, dass ein neues europäisches Asylpaket endlich in die Entscheidungsphase kommt. Das Vorgehen hat nicht für nur positive Reaktionen gesorgt, aber im Ergebnis zu einer positiven Entwicklung geführt: Jetzt ist der Weg zu einer Asylpolitik offen, die diesen Namen auch verdient.
Neben der Migration ist das Klima eines der großen Themen unserer Zeit. Wie kann man den Ausbau der erneuerbaren Energie auf europäischer Ebene beschleunigen?
Beschleunigte Verfahren und eine Erweiterung des Rechtsrahmens wären ein guter Anfang. Zum Klimawandel insgesamt ist zu sagen, dass wir in der EU nur fünf Prozent der Weltbevölkerung sind, wir werden den Klimawandel also nicht alleine aufhalten können. Wenn wir das wollen, dann müssen wir die anderen Teile der Welt mitnehmen, die haben aber einfach nicht jenen Blick auf den Klimawandel, den wir mittlerweile für selbstverständlich halten. Auch das ist ein Grund, dass wir als Europa mehr Stärke brauchen. Damit wir überhaupt ernst genommen werden. Und: Wir müssen ein gutes Beispiel abgeben, indem wir nicht mit Verboten arbeiten. Verbotsideen gibt’s fast jede Woche im europäischen Parlament, denen trete ich auch vehement entgegen. Wir müssen mit Innovation, mit Ideen an der Bekämpfung des Klimawandels arbeiten. Technologieoffenheit ist ein Gebot der Stunde.
Herr Mandl, wir danken für das Gespräch!
Jetzt ist der Weg zu einer Asylpolitik offen, die diesen Namen auch verdient.Mag. Alexander Hofer
Da Naturkatastrophen zu eigen ist, dass sie sich ganz und gar nicht um Arbeitszeiten der freiwilligen Einsatzkräfte kümmern, stellt sich die Frage nach der Entgeltfortzahlung bei einer erforderlichen Dienstfreistellung. Freiwillige Mitglieder einer Katastrophenhilfsorganisation, eines Rettungsdienstes oder einer freiwilligen Feuerwehr, die bei Großschadensereignissen im Einsatz sind, haben einen Entgeltfortzahlungsanspruch, wenn sie mit ihrem Dienstgeber eine Freistellungsvereinbarung abschließen. Beim einem Großschadensereignis sind während eines durchgehenden Zeitraumes von zumindest 8 Stunden insgesamt mehr als 100 Personen im Einsatz notwendig . Dienstgebern können in der Folge eine Abgeltung ihres Aufwands aus der bezahlten Dienstfreistellung durch das Land in Höhe von pauschal 200 Euro pro Dienstnehmer und Tag beantragen, sofern der Einsatz zumindest 8 Stunden gedauert hat. Dafür sind vom Dienstnehmer Bestätigungen der „Blaulichtorganisation“ beizubringen. Weiters kann eine bezahlte Dienstfreistellung auch dann vorliegen, wenn der Arbeitnehmer katastrophenbedingt unvorhergesehen und unverschuldet nicht von zu Hause zum Arbeitsplatz fahren kann, oder er Maßnahmen ergreifen muss, um Schaden am eigenen Vermögen zu verhindern oder Nothilfe vorliegt. Außerdem sind einmalige freiwillige Zuwendungen des Arbeitgebers zur Beseitigung von Katastrophenschäden beitrags- und steuerfrei. Geeignete Nachweise sind zum Personalakt zu nehmen.
Die strategische Bedeutung Lateinamerikas für die EU ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mit dem EU-Mercosur-Freihandelsabkommen soll die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und Südamerika einen weiteren Aufschwung erleben.
Die EU und der Mercosur haben sich im Juni 2019 auf Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen geeinigt. Der Gemeinsame Südamerikanische Markt (Mercado Común del Sur, Mercosur) ist ein regionaler Zusammenschluss der fünf südamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela. Bolivien, Chile, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru und Suriname sind assoziierte Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Venezuela ist seit 2017 suspendiert.
Der Mercosur wurde 1991 gegründet und hat das Ziel, durch politische, soziale und wirtschaftliche Zusammenarbeit die regionale Integration zu fördern. Politische Schwerpunkte sind die Stärkung des freien Verkehrs von Dienstleistungen, Produktionsmitteln und Waren, die Ausgestaltung einer gemeinsamen Außenhandels- und Wirtschaftspolitik und die Harmonisierung der Gesetzgebung in den jeweiligen Bereichen. Die Zusammenarbeit innerhalb des Mercosur wird schrittweise um kulturelle, soziale und wissenschaftliche Aspekte erweitert.
Mit mehr als 260 Millionen Verbrauchern leben rund 62 Prozent der Einwohner
Südamerikas im Mercosur-Raum. 67 Prozent des südamerikanischen Bruttoinlandsprodukts werden dort erwirtschaftet. Mercosur zählt damit zu den größten Wirtschaftsgemeinschaften der Welt, trug im Jahr 2021 allerdings nur rund 3,21 Prozent zum globalen BIP bei.
Das Freihandelsabkommen zwischen den Mercosur-Staaten und der EU würde die größte Freihandelszone der Welt mit rund 780 Millionen Menschen schaffen.
Und so konnte am 28. Juni 2019 zwar eine grundlegende Einigung erzielt werden. Das Abkommen soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln, muss jedoch von allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden. Und dabei spießt es sich. Denn es ist sowohl in Südamerika als auch in Europa umstritten.
Einige südamerikanische Länder wollen ihre Märkte schützen. Andere befürchten –befeuert von europäisch dominierten NGOs wie Greenpeace – dagegen die Aufweichung von Arbeits- oder Umweltstandards. Um dieser Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat die EU zuletzt eine Zusatzvereinbarung vorgeschlagen, die Umwelt,
Obwohl Österreich einer der größten Gewinner der wirtschaftlichen Internationalisierung ist, bekämpfen die Landwirtschaftskammer und die AK das EU-MercosurFreihandelsabkommen.
Klima
und Menschenrechte besser schützen soll. Aber das ging wiederum vor allem Brasilien zu weit.
Vor allem der mittlerweile abgewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro wollte keine Einschränkungen in Bezug auf die Abholzung des Regenwalds hinnehmen. Mit der Wahl von Lula Da Silva sollten die Verhandlungen eigentlich eine neue Dynamik erhalten, doch auch der linke Lula will seine Politik nicht durch den international festgelegten Rahmen eines Freihandelsabkommens einschränken lassen.
In Österreich sind die Gegner des Abkommens sowohl in der Landwirtschaftskammer als auch in der Arbeiterkammer zu finden. Die Bauern fürchten sich wieder einmal davor, dass ausländische Agrarprodukte mit niedrigen Standards den heimischen Markt überschwemmen. Die AK hat hingegen Angst davor, dass sich das Handelsabkommen negativ auf die Beschäftigung in der EU und Österreich auswirken könnte. Angeblich könnten bis zu 1.200 heimische Arbeitsplätze verloren gehen; und das, obwohl bisher noch jedes Freihandelsabkommen eine Erhöhung der Beschäftigung nach sich gezogen und damit die „Theorie des komparativen Kostenvorteils“ bewiesen hat. Die Theorie des komparativen Kostenvorteils geht auf David Ricardo zurück und besagt, dass die Vorteile des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängen, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Daher ist der Handel zwischen zwei Ländern immer vorteilhaft, selbst wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche Produktionskostenstrukturen existieren. n
VON JOHANNES TANDLUmweltministerin Leonore Gewessler will den Mangel an mit erneuerbaren Energieträgern hergestellten Strom im Winter mit einem unsinnigen Stromüberschuss im Sommer kompensieren.
75 Prozent des PV-Stroms fallen im Sommer an. Die Wärmepumpen benötigen ihn jedoch im Winter.
Der vom Umweltministerium vorgelegte Entwurf des Nationalen Energie- und Klima-Planes ist laut Experten der oberösterreichischen „Initiative Wirtschaftsstandort“ völlig unerreichbar. Umweltministerin Leonore Gewessler habe in den Entwurf ideologisch motivierte Vorgaben postuliert, von denen nach physikalischen und logischen Gesetzen keine einzige erreicht werden könne, so der Vorwurf.
Aus Sicht der Ansiedelungsexperten ist es unverständlich, dass das Umweltministerium die ohnehin schon schwer erreichbaren Ziele der EU noch einmal deutlich verschärft. Außerdem seien gewisse Vorgaben, wie die, über das Jahr gesehen 100 Prozent erneuerbaren Strom zur Verfügung stellen zu können, inhaltlich unsinnig. Schließlich könne man die nicht vorhandene erneuerbare Energie im Winter nicht durch einen Überschuss im Sommer kompensieren. In Österreich fallen etwa 75 Prozent des PV-Stromes in den Monaten März bis September an, von Oktober bis Februar liegt der Ertrag der PV-Anlagen nur bei 25 Prozent.
Daher könnten die Hunderttausenden neu zu errichtenden elektrischen Wärmepumpen auch nicht mit erneuerbarem Strom betrieben werden. Solange es nicht gelingt, den im Sommer erzeugten Strom bis zum Winter zu speichern, sei das im NEKP formulierte Ziel daher unsinnig.
Der Stromverbrauch Österreichs betrug 2022 übrigens 74 TWh. Das entspricht nur etwa 20 Prozent des gesamten PrimärEnergiebedarfs, der immer noch zu 75 Prozent mit fossilen Energieträgern abgedeckt werden muss. Laut Ansicht sämtlicher Experten wird der Stromverbrauch in den nächsten Jahren um den Faktor 2,5 steigen. Ausschlaggebend sind elektrische Wärmepumpen, E-Autos sowie die Umstellung der energieintensiven Industrie auf Grünen Wasserstoff. Damit wird der österreichische Stromverbrauch auf etwa 180 TWh steigen. n
Im zweiten Quartal 2023 ist gemäß dem Ergebnis einer Umfrage der Nationalbank bei den Kreditinstituten die Nachfrage nach Investitionskrediten weiter gesunken und somit schon seit Mitte 2022 rückläufig. Hintergrund ist die konjunkturelle Eintrübung infolge der globalen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen sowie das höhere Zinsniveau.
Eine Umfrage der ÖNB bei den heimischen Banken ergibt, dass sowohl die Kreditnachfrage nach Anlageinvestitionen als auch im Wohnbau in den letzten Monaten stark zurückgegangen ist.
Auch die Nachfrage nach Wohnbaukrediten stagnierte im zweiten Quartal 2023, nachdem sie in den drei Quartalen zuvor stark gefallen war. Die gestiegenen Zinsen und die unsichere Wirtschaftslage sind die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. Die Banken integrieren zunehmend Klima-Risiken bei der Kreditvergabe, was zu einer strengeren Kreditvergabe für Unternehmen bzw. Projekte, die in hohem Maße zum Klimawandel beitragen, führt.
Unternehmen schrauben Investitionen zurück
Nach einem leichten Rückgang im ersten Quartal meldeten die heimischen Banken für das zweite Quartal 2023 neuerlich eine insgesamt gesunkene Kreditnachfrage von Unternehmen. Bereits im vierten Quartal 2022 war ein über eineinhalb Jahre dauernder Trend einer steigenden Nachfrage zu einem Halt gekommen. Während der kurzfristige Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel bis zum vierten Quartal 2022 deutlich gestiegen ist und seither auf erhöhtem Niveau verharrt, sinkt die Nachfrage nach Investitionskrediten seit dem dritten Quartal 2022. Im Ausblick auf das dritte Quartal 2023 erwarten die an der Umfrage teilnehmenden Banken eine weiterhin rückläufige Gesamtnachfrage nach Unternehmenskrediten, deren Hauptgrund die derzeit schwache Investitionsdynamik ist.
Diese Entwicklungen sind eine Folge globaler politischer und wirtschaftlicher Verwerfungen wie beispielsweise der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme, Preisschocks und die allgemeine Abkühlung der Weltkonjunktur sowie höhere Zinsniveaus. Die Lieferkettenprobleme haben einen vorsorglichen Aufbau der Lagerbestände erfordert; die Engpässe haben sich inzwischen aber weitgehend aufgelöst. Umfassende Preissteigerungen haben generell den Liquiditätsbedarf der Unternehmen erhöht. Die hohe Unsicherheit, die Abkühlung der globalen Konjunktur und steigende Zinsen wirken hingegen dämpfend auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten, weil Investitionen zurückgenommen oder verschoben werden. Die Banken haben ihre Angebotspolitik für Unternehmenskredite seit dem zweiten Quartal 2022 umfassend verschärft – hauptsächlich aufgrund einer ungünstigeren Risikoeinschätzung. Für das dritte Quartal 2023 werden weitere Verschärfungen erwartet.
Wohnbaukredite: Nachfrage stagniert nach starken vorigen Rückgängen
Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten stagnierte im zweiten Quartal 2023. In den drei Vorquartalen war sie stark rückläufig. Für das dritte Quartal 2023 gehen die befragten Banken von einer anhaltenden Stagnation aus. Mit dem Einbruch im
zweiten Halbjahr 2022 ging eine lange Phase steigender Kreditnachfrage abrupt zu Ende. Als wesentliche Gründe für den Nachfragerückgang wurden die gestiegenen Zinsen und die unsichere Wirtschaftslage genannt. Kredite sind teurer und weniger leistbar geworden, insbesondere im derzeit schwierigen Umfeld mit hoher Inflation und schwacher Konjunktur.
Angebotsseitig blieben die bankinternen Richtlinien und die Margen für Wohnbaukredite im zweiten Quartal 2023 weitgehend unverändert. Die Richtlinien wurden zuletzt im dritten Quartal 2022 verschärft. Die Margen wurden seit 2021 kaum geändert.
Die Banken berücksichtigen zunehmend die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von Unternehmen auf das Klima in ihrer Angebotspolitik. Das führt zu einer strengeren Kreditvergabe (strengere Kreditrichtlinien, ungünstigere Kreditbedingungen) für Unternehmen bzw. Projekte, die in hohem Maße zum Klimawandel beitragen. Bei den Verschärfungen spielt die Risiko-situation eine Rolle – der Klimawandel und seine Folgen verursachen unter anderem physische Risiken und beeinflussen die wirtschaftliche Lage bzw. die Kreditwürdigkeit der Unternehmen – etwa wegen eines klimabedingt verminderter Werte
der Aktiva. Nachfrageseitig nimmt der Finanzierungsbedarf der Unternehmen für Investitionen und Umstrukturierungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu Die Zentralbanken des Euroraums führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 160 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
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Jeden Tag bringt uns die Zusammenarbeit innerhalb der EU weiter nach vorne und macht uns stärker. Wir sehen heute mehr denn je, wie wichtig der Zusammenhalt in einem geeinten Europa ist, denn es gibt Herausforderungen, die nur auf europäischer Ebene bewältigt werden können. Umso wichtiger ist es, dass die Stimme der Steiermark in Europa gehört wird und wir die internationale Politik mitgestalten – denn Europa sind wir alle!
Inflation, Energiekrise und Personalmangel trüben die heimischen Konjunkturaussichten. Im aktuellen Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark deuten die Umfragewerte immer mehr auf ein deutlich negatives Klima hin.
Der heimischen Wirtschaft stehen im zweiten Halbjahr 2023 herausfordernde Zeiten bevor: Die oben genannten negativen Faktoren sorgen für eine höchst getrübte Stimmung im Land: 58,1 Prozent der 786 befragten Unternehmer melden in der Konjunkturumfrage der WKO Steiermark eine Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftssituation zurück, während nur 15 Prozent eine Entspannung verorten – das ergibt unterm Strich ein Negativsaldo von -43,1 Prozentpunkten.
Mehr Anreize für Vollzeitjobs setzen
„Wir müssen jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, damit diese Stimmung nicht in Richtung einer breiten Wirtschaftskrise kippt“, mahnen WKO-Steiermark-Präs. Josef Herk und Dir. Karl-Heinz Dernoscheg. Sie fordern von der Politik endlich „Taten statt Worte“, vor allem, was den Arbeitsmarkt trifft. Denn Arbeitskosten und Personalmangel werden von 66,3 bzw. 57,9 Prozent der Befragten als aktuell größte unternehmerische Herausforderungen genannt. „Leistung muss sich lohnen. Es kann nicht sein, dass Personal quer durch alle Branchen zur Mangelware wird und gleichzeitig die Teilzeitbeschäftigung in unserem Land weiter steigt. Hier braucht es mehr Anreize und bessere Rahmenbedingungen für Vollzeitbeschäftigung“, betonen Herk und Dernoscheg.
Konkret fordern sie Maßnahmen zur Eindämmung der Preisdynamik (KV-Verhandlungen mit Maß und Ziel), die rasche Erschließung heimischer Energiepotenziale (rasche Umsetzung Fotovoltaik, heimisches Erdgas) sowie eine Abschaffung der CO2-Steuer und ein Maßnahmenpaket zur Fach- und Arbeitskräftesicherung (Vollzeitbonus, Reform der Rot-Weiß-Rot-Card für mehr qualifizierten Zuzug, flächendeckende Kinderbetreuung auch an Schulen und in den Ferien).
WKO-Steiermark-Präs. Josef Herk (r.) und Dir. Karl-Heinz Dernoscheg mahnen angesichts der trüben Konjunkturaussichten für den Herbst KV-Verhandlungen mit Maß und Ziel ein.
„Seit 17. Juli ist es so weit“, freut sich Bgm.-Stv. Judith Schwentner über den Start des Projekts „Grazer Kinder-Radlbonus“. Die Stadt Graz unterstützt den Kauf eines Kinderfahrrads mit einem Bonus in Höhe von 250 Euro. „Das Projekt Grazer Kinder-Radlbonus ist eines meiner Herzensprojekte. Wir wollen Kindern den Zugang zu Fahrrädern erleichtern und das Radfahren als umweltfreundliche und gesunde Fortbewegungsmöglichkeit fördern.“
In einem ersten Schritt wird allen Kindern der zweiten Schulstufe in fünf ausgewählten Pilot-Schulen der Besitz eines eigenen Fahrrads erleichtert. Wenn das Modell funktioniert, soll der Radlbonus ab 2024 auf alle Grazer Schulen ausgeweitet werden. Abgewickelt wird das Projekt von der städtischen Abt. für Verkehrsplanung in Zusammenarbeit mit dem Marketing der Holding Graz.
Wie funktioniert der Kinder-Radlbonus?
Alle Kinder der zweiten Schulstufe in den fünf Pilot-Schulen erhalten ein Anmeldeformular für den Grazer Kinder-Radlbonus, das in mehreren Sprachen erhältlich ist. Die Eltern können das ausgefüllte Anmeldeformular bis zum 18. September 2023 beim Graz-Gutschein-Team der Holding Graz am Andreas-Hofer-Platz abgeben und dort gegen einen 250-Euro-Gutschein einlösen.
Im Herbst wird eine Evaluierungsphase starten, in der die Eltern gebeten werden, einen Online-Fragebogen auszufüllen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den Ablauf des Projekts zu verbessern und eventuelle Probleme zu identifizieren. Der Gutschein kann für den Kauf eines Kinderfahrrads, aber zum Beispiel auch für das dazugehörige Sicherheitsequipment eingelöst werden. Dazu gehören unter anderem Fahrradhelme, Fahrradschlösser, Klingeln und Reflektoren. Auch Wartungen und Services rund um Kinderfahrräder können mit dem KinderRadlbonus bezahlt werden.
Liste der teilnehmenden Fahrradhändler und -shops unter www.graz.at, Grazer Kinder-Radlbonus
Die im Vorjahr geglückte Premiere des EPU-Erfolgstags in der Summer Edition wird heuer unter dem Motto „G’schichten vom Erfolg und Scheitern“ fortgesetzt. Die relaxte „Summer Edition“ findet am Freitag, 8. September 2023, ab 14:00 mit zahlreichen Speakern, Netzwerken und vor allem Zusammensein in lässiger Atmosphäre – bei Schönwetter natürlich als Open Air statt!
Als Highlight werden UNITO-GF Harald Gutschi und die Kommunikationsexpertin Silvia Agha Schantl als Top-Vortragende über Niederlagen und Erfolge im Business berichten.
Die Top-100-Trainerin und Keynote-Speakerin Schantl steht zum Thema Kommunikation und Verkauf regelmäßig auf der Bühne.
Nach 20 Jahren als Unternehmerin zeigt sie in ihrer Keynote einen schonungslosen Blick hinter den Vorhang. Welche Fuck-ups, schrägen Zufälle und Fehler dazu geführt haben, dass sie es von der „Fail like a Queen“ zur „Sell like a Queen“ geschafft hat, erfahren die Teilnehmenden am EPU-Erfolgstag.
Ebenfalls mit dabei sind Mentaltrainer Thomas Jaklitsch, der unter anderem Extremsportler Christoph Strasser beim Erreichen von Höchstleistungen unterstützt, Neurotrainer Gregor Rossmann, Verkaufsexperte Lothar Lackner und viele weitere.
Das umfangreiche Programm findet einen gemütlichen und vor allem musikalisch untermalten Abendausklang mit der steirischen Band „Egon 7“ bei Streetfood, steirischen Schmankerln und Drinks.
Für den EPU-Beiratsvorsitzenden Thomas Heschl ist der persönliche Austausch für EPUs besonders wichtig: „In lockerer Atmosphäre über Erfolge und Scheitern zu reden, das ist unser Rezept für heuer. Außerdem bieten die Inputs und Workshops
einen Mehrwert für jedes Ein-PersonenUnternehmen und der Ausklang mit Live-Musik regt zum Netzwerken an.“
Termin:
EPU-Erfolgstag am 8. September ab 14 Uhr bei der Wirtschaftskammer Steiermark, Körblergasse 111-113, 8010 Graz
Infos und Anmeldung:
Das Symbol der USA an der Ostküste mit mehr unterschiedlichen Nationalitäten, Religionen, Haut-und Haarfarben als irgendeine Stadt der Welt versucht sich von der Pandemie zu erholen. Kaum eine andere amerikanische Stadt wurde von den Veränderungen so betroffen. Innerhalb weniger Wochen verlor die Stadt eine Million Jobs, die Arbeitslosigkeit sprang von 3,7 im Februar auf 21 Prozent im Mai 2020. Die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel sank um 90 Prozent. Die Todesrate – teils durch fehlende medizinische Versorgung in den Vierteln mit ärmerer Bevölkerung und teils durch Vorurteile der orthodox religiösen Gemeinschaften – war höher als in den meisten amerikanischen Städten. Der Tourismus, eine der Haupteinnahmequellen, brach völlig zusammen. Ein Großteil der kleineren Hotels und Restaurants musste zusperren und konnte sich bis heute vom finanziellen Zusammenbruch nicht erholen. Ich war letzte Woche in New York, wohnte wie immer in Williamsburg in Brooklyn. Von hier kann man zu Fuß über die gleich-
namige Brücke Manhattan erreichen. Ich Wohnte im Wythe-Hotel, ein 1901 erbautes ehemaliges Lagerhaus mit alten Holzdecken und roten Ziegelwänden. Ein beliebtes Hotel von Musikern und Schauspielern wie zum jene der Fernsehserie »White Lotus« und »Succession«. Dass dort meine Tochter arbeitet, tut nichts zur Sache, es ist trotzdem eines der besten und originellsten Hotels in New York.
Das ehemals chassidisch-jüdische Williamsburg ist das neue Soho, mit interessanten Restaurants, Geschäften und Hotels. Wer sich für wichtig hält in der US-Gesellschaft, wohnt nicht mehr in Manhattan. Orthodoxe Juden zogen ein paar Straßen weiter, behielten die wunderbaren Reihenhäuser in den schattigen, allee-artigen Straßen, bauten sie um in kleine Apartments um und vermieten sie um ein Vermögen. Die junge Erfolgsgeneration, die hier unbedingt leben möchte, zahlt etwa 3.000 Euro Monatsmiete für gute 50 Quadratmeter.
Hat sich New York erholt vom Covid-Schock? Ja und nein; es hat sich verändert. Keine andere Stadt ist so anpassungsfähig und flexibel und zeigt uns eine Gesellschaft, die mit Optimismus und Kreativität Krisen schneller bewältigt als andere. Die Arbeitslosigkeit ist auf das Vor-Covid-Niveau gesunken, mit extremen Veränderungen je nach Branche. Die Zustellungsindustrie wie Amazon verdoppelte sich mit neuen Verteilungszentren und verbesserter Infrastruktur. Weiters wuchsen die medizinische Versorgung, die Finanz- und Versicherungsbranche und die Verwaltung. Größte Verlierer sind kulturelle Einrichtungen wie Theater, Konzerte, Museen. Besucher fehlen noch immer. Ebenso Produktionsbetriebe und der Immobiliensektor. Hotels und Restaurants liegen umsatzmäßig trotz massiver Preiserhöhungen weit unter den Zahlen von 2019.
Touristen kommen zurück, geben jedoch weniger Geld aus. Ein Hamburger, den man 2019 noch um zehn Dollar bekam, kostet jetzt das Doppelte. Ein Steak in einem guten Restaurant ist nicht unter 50 Dollar zu bekommen. Größtes Problem
der finanziellen Stabilität sind die leeren Bürotürme. Nur etwa 50 Prozent von ihnen sind im Vergleich zu 2019 bespielt. Die Stadt versucht, mit günstigen Krediten den Umbau von Bürofläche in Wohneinheiten zu fördern.
Aber die Stadt lebt und hat sich erfolgreich aus der Depression an den eigenen Haaren herausgezogen. Neben Williamsburg entstand östlich von Soho ein neues Gebiet mit kleinen, originellen Geschäften, Bäckereien, Eisgeschäften und internationalen Restaurants; das auch unter Tags vollgepackt ist mit jungen Leuten, als habe es hier nie eine Katastrophe gegeben. Wer es in New York versuchen möchte, ist immer noch bereit, auf Bequemlichkeit zu verzichten, wohnt auf winzigem Raum in lauten Apartments, schläft mit den nie endenden Sirenen der Polizei- und Rettungswägen und träumt von dem Penthouse mit Blick über den Central Park, das er sich eines Tages leisten wird können. Absolventen der besten Universitäten ziehen nach New York mit neuen Ideen und originellen Startups, versuchen sich hier mit den Geld der Eltern, scheitern, arbeiten ein paar Monate in einem Restaurant, versuchen es mit einer neuen Idee, scheitern wieder und fangen wieder neu an. Aufgeben oder resignieren ist hier ein »No-Go«. n
New York City nach der Covidkrise#45
Vor einem Jahr hat die Industriellenvereinigung Steiermark ihren 75. Geburtstag gefeiert. Damals habe ich über unsere inneren Sicherheiten gesprochen. Die Sicherheiten, auf die wir uns verlassen können; gerade in Zeiten, in denen die Unsicherheit um uns herum immer noch sehr groß ist. Existenzbedrohende Energiepreise. Die Gefahr einer Unterversorgung mit Gas oder Strom. Tausende offene Stellen, die wir nicht besetzen konnten und vielfach immer noch nicht können, was uns massiv in unserer Entwicklung bremst. Und was die Situation dabei nicht einfacher macht, ist die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse: Die Herausforderungen kommen nicht nacheinander über uns, sondern synchron. Umso wichtiger ist es mir, auch heute wieder zu betonen, worauf wir uns verlassen können. Was uns und der Steiermark Mut machen kann: Wir können Auswege aus der aktuellen Lage finden. Wir haben die Fähigkeiten, die Widerstandskraft, die Fantasie und die Intelligenz dafür. Wir haben das in der Vergangenheit immer und immer wieder bewiesen. Wir schöpfen aus unserer Tradition und aus tiefem Wissen – und erfinden uns dabei immer wieder vollkommen neu. Denn Unsere Industrie denkt neu. Immer, unaufhörlich. Das ist meine, das sind unsere inneren Gewissheiten. Auch und gerade im Jahr 2023.
»De-Industrialisierung« – wir haben es in der Hand
Wenn Sie unsere Kommunikation in den vergangenen 12 Monaten genau verfolgt haben, werden Sie festgestellt haben, dass ich erstmals den Begriff der »De-Industrialisierung« in den Mund genommen habe. Wir tragen Verantwortung dafür, dass der Industriestandort Steiermark, dass Österreich und Europa zukunftsfähig bleiben. Dass sie vertrauenswürdig und glaubwürdig bleiben. Wir haben es selbst in der Hand. Immer noch. Wir können ein Explodieren der Lohnkosten auf ein nicht mehr wettbewerbsfähiges Niveau verhindern. Wir können für Innovation, für Erneuerung sorgen. Wenn man uns auch lässt. Die standortpolitischen Rahmenbedingungen müssen das fördern und nicht hemmen. Aber die Planbarkeit der zur Entscheidung oder eben Nichtentscheidung kommenden politischen Rahmenbedingungen hat sich in den letzten Jahren eindeutig verschlechtert. Es scheint, dass die Form wichtiger geworden ist als der Inhalt. Der Weg wichtiger als das Ziel selbst. Denn enge technologische Zielvorgaben zu setzen, ist rückwärtsgewandt. Das verbaut alternative Wege. Das ist irrational, vielfach ideologisch geprägt, wissenschaftsfeindlich, unklug und letztlich verantwortungslos. Also lasst uns gemeinsam mit Vernunft, Mut und auf Basis von Wettbewerbsfähigkeit und wissenschaftlichen Erkenntnissen technologieoffen unternehmen. Wir können das und wollen es. Also lasst uns auch, werte Politik und werte Sozialpartner!
Festigkeit der Demokratie als Investitionsvoraussetzung
Um unseren Weg in Zukunft erfolgreich beschreiten zu können, müssen wir auf unser Rüstzeug achten. Dazu gehören klar Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlicher Erfolg. Das muss auch allen Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene klar sein: Wenn wir in Europa wirtschaftlich schwächer werden, dürfen wir nicht glauben, dass wir dadurch unsere europäischen Werte in der Welt besser vertreten können.
Zum Rüstzeug für die Zukunft gehört auf persönlicher Ebene die Freude. Die Freude am Unternehmertum, die Freude an außerordentlichen Leistungen, die Freude an Exzellenz und dem daraus resultierendem Erfolg. Derzeit wird allerdings Erhebliches versucht, um uns diese Freude zu verderben: Viele Verantwortungsträger in Politik und Sozialpartnerschaft lassen sich im Umfeld der großen Verunsicherung und der Zukunftsängste in der Bevölkerung verführen: Sie glauben, von Polarisierung profitieren zu können. In einem Klima von Neid und Missgunst politisches Kleingeld wechseln zu können. Ein Klima, das auch die Verhöhnung von Leistung und Arbeit zur Folge hat. Sie nehmen dabei in Kauf, dass das Fundament unserer Gesellschaft, dass unser Zusammenhalt mehr und mehr geschwächt wird. Sie alle haben die Verantwortung, auf das langfristige und nachhaltige Wohl aller zu schauen. Aber stattdessen: einfache und einfachste Erklärungen. Simple
Stefan Stolitzka sieht in der Energiekrise, dem Problem des Arbeitskräftemangels, aber auch in explodierenden Lohnkosten und engstirnigen Technologievorgaben eine Bedrohung des Industriestandorts. Die Polarisierung durch populistische Standpunkte gefährde mittlerweile auch unsere Gesellschaftsordnung.
Prof. DI Stefan Stolitzka, geboren 1959, ist seit 2020 Präsident der steirischen Industriellenvereinigung. Sein globalisiertes Unternehmen »Legero United« hat den Hauptsitz südlich von Graz und beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter aus 26 Nationen. Als Gründer der Kunstinitiative »Con-Tempus« gilt er als wichtiger Kulturförderer. steiermark.iv.at
Wir müssen die Auswege aus den Krisen beschreiten!
Feindbilder. Das ist eine Entwicklung, die mich außerordentlich besorgt. Gesellschaftlich, aber auch wirtschaftlich. Denn: Wir benötigen für die Ziele, die wir uns stecken – allen voran Wohlstandsicherung und Klimaschutz – enorme Investitionen. Es gibt auch viele, die bereit dafür sind, weiterhin in Europa zu investieren. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass man an unsere Werte und an die Festigkeit unserer Demokratie glaubt. Und auch an die Festigkeit der politischen Mitte. Ich bitte daher die Parteien der Mitte nicht gegeneinander zu arbeiten, sondern sich gemeinsam zu überlegen, wie man die Stärke der Mitte wieder finden kann. Um Österreich insgesamt zu festigen. Die Entwicklung betrifft auch unseren Umgang mit Vielfalt und Internationalität.
Willkommenskultur – Vermögenssteuer – Arbeitszeit
Weshalb ist ein so wunderschöner, durch und durch menschenfreundlicher Begriff wie »Willkommen« derart verunglimpft worden?
In einem Land, das sich als gastfreundlich versteht, sorgt das Wort »Willkommenskultur« für Naserümpfen.
Und das in einem Land, das Offenheit für viele Kulturen in seinen Genen trägt. Weshalb ist ein so wunderschöner, durch und durch menschenfreundlicher Begriff wie »Willkommen« derart verunglimpft worden? In einem Land, das sich als gastfreundlich versteht, sorgt das Wort »Willkommenskultur« für Naserümpfen. Diese negative Einstellung zur Immigration, breit politisch gesteuert und manipuliert, ist tatsächlich überall angekommen: Wie sollen wir die besten Köpfe aus aller Welt dazu bringen, in unserer steirischen Industrie zu arbeiten, wenn der Eindruck entsteht: »In Österreich will man euch nicht.« Wie wollen wir dann nur unsere demografische Megalücke schließen, frage ich mich? Bis 2030 fehlen uns alleine daraus 500.000 Menschen am Arbeitsmarkt. Und jenen, die in Österreich sind und die etwas erschaffen wollen, die exzellent ausgebildet und motiviert sind, legt man zusätzliche Fesseln an. Österreich, ein Land mit den im weltweiten Vergleich auf allen Ebenen ausgeprägtesten Steuersätzen. Nicht nur auf Arbeit. Und dennoch geht die Forderung nach mehr: Eine Vermögenssteuer soll es endlich sein. Wie viele Untersuchungen zeigen, wäre eine Vermögenssteuer zur substanziellen Finanzierung öffentlicher Aufgaben wie der Pflege faktisch wirkungslos. Aber was eine Vermögenssteuer mit Sicherheit bewirkt: Demotivation für alle, die mutig und risikofreudig ins Unternehmertum gehen wollen, und alle, die weiter investieren wollen. Und noch nicht genug: »Verhöhnung von Leistung und Arbeit«. Es ist ein Hohn, wenn eine Arbeitszeitverkürzung um knapp 20 Prozent gefordert wird – bei vollem Lohnausgleich. Für viele ist Leistung und Arbeit ein wesentlicher Bestandteil eines sinnerfüllten Lebens. Wie kann man sie so negativ besetzen, als wäre Arbeit ein notwendiges Übel? Und die jetzige Leistung so abtun, als könnte man sie auch leicht in einer deutlich reduzierten Arbeitszeit erbringen. So abtun, als wäre sie eigentlich 20 Prozent weniger wert? Diese Idee ist darüber hinaus ganz einfach eines: wohlstandsgefährdend! Und zu keinem Zeitpunkt derart fehl am Platz wie heute, wo weit über 200.000 offene Stellen in Österreich darauf warten, besetzt zu werden.
Handelsabkommen für Zugang zu Rohstoffen
Sehen wir nun von der persönlichen auf die Unternehmensebene: Die falsche Hoffnung, Angst und Verunsicherung in der Gesellschaft instrumentalisieren zu können, liegt auch dem Versuch zugrunde, unserer Industrie ein freies, globales Agieren unmöglich zu machen. Die EU hat bisher 46 Wirtschaftsabkommen mit 78 Staaten abgeschlossen. Das Abkommen zwischen EU und Korea zum Beispiel ist seit 2011 in Kraft – Seitdem hat der bilaterale Handel um 71 Prozent zugenommen. CETA, das Abkommen zwischen der EU und Kanada, hat seit Beginn seiner Anwendung im Jahr 2017 dazu geführt, dass unsere Exporte nach Kanada um 75,3 Prozent gestiegen sind. Gerade das EU-Mercosur-Abkommen wäre ein weiterer wesentlicher Meilenstein, um den Standort Europa und Österreich für nachhaltigen Wohlstand zu stärken. Und jenen der Mercorsurländer. Der starke Rahmen ist die besondere Rücksicht auf die Klimakrise. Weshalb sollten wir uns diese Chance entgehen lassen? Können wir auf den fairen Zugang zu Rohstoffen, die wir insbesondere auch für die Gestaltung der Energiewende dringend benötigen, verzichten?
Wertschätzendes, gesellschaftliches Miteinander
Die gegenwärtige Stimmung erschwert es den Menschen und unserer Industrie, das zu tun, was ihrem Selbstverständnis entspricht: für eine nachhaltig gute Qualität des Lebens in der Steiermark zu sorgen. Wir brauchen – gerade in herausfordernden Zeiten – ein gesellschaftliches Miteinander. Offenheit und Brücken, statt Gräben tiefer zu ziehen. Schaffen wir ein Klima, in dem Mut und Risiko wertgeschätzt werden, aber auch das Scheitern. Damit wir junge Menschen begeistern. Sagen wir Ihnen, dass wir stolz auf unsere Unternehmerinnen und Unternehmer sind. Gerade jetzt, in diesen bewegten Zeiten, wo
sich jeder nach absoluter Sicherheit sehnt. Wenn die Sozialpartnerschaft, aber auch das politische System in Österreich und all seine Akteure und Parteien ihrer Verantwortung wieder glaubhaft gerecht werden wollen, lassen Sie uns bitte einen anderen Ton finden. Einen motivierenden, wertschätzenden, mutmachenden Ton. Das müssen wir uns erhalten. Auch im nächsten Jahr – einem Wahljahr auf allen Ebenen: Steiermark, Österreich und Europa.
Laute Stimme für Marktwirtschaft, freien Handel und Industrie nötig Und nun noch ein sehr wichtiger Punkt: Freiheit, Demokratie und Offenheit müssen unverhandelbar bleiben. Es sind die bedeutendsten Errungenschaften unserer Republik. Eine wesentliche Säule dafür ist Wohlstand. Wohlstand ermöglicht gesellschaftliche wie politische Stabilität und sichert damit den sozialen Frieden. Damit ist der Standort Österreich natürlich auch gekennzeichnet von überdurchschnittlich hohen Kosten. Insbesondere auch überdurchschnittlich hohe Kosten für Arbeit. Aktuell beobachte ich allerdings eine Schere, die wir dringend schließen müssen: Im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohe Lohnkostensteigerungen auf der einen und ein Absinken der Stabilität in Gesellschaft und Wirtschaft auf der anderen Seite. Bei den Kollektivvertragsverhandlungen muss in einem Land, das vom Export lebt, »Wettbewerbsfähigkeit« eine wesentliche Kategorie sein. Nicht im Sinne der Industrie. Im Sinne aller. Das Absinken der Stabilität hat auch damit zu tun, wie wir mit Leistung und Leistungsträgern in Österreich umgehen. Leistung ist gut. Sie muss sich auch steuerlich und gesellschaftlich lohnen. – Das ist mein Appell. In Österreich gibt es eine starke Einsatzbereitschaft. Zahlreiche Menschen geben mit Passion ihr Bestes, um Lebensqualität und Wohlstand im Land zu sichern und die Zukunft aktiv zu gestalten. Leistung und Erfolg müssen wieder Werte werden, auf die man stolz sein darf. Das sichert Beschäftigung und Wohlstand. Das sichert die Zukunftsfähigkeit der Steiermark.
Worauf basiert unser Wohlstand noch?
Im Wesentlichen auf drei Dingen: Gut ausgebildeten und motivierten Menschen, Vermögen, die hier investiert sind, auf wettbewerbsfähigen Unternehmen und ihren Produkten, die sie in aller Welt verkaufen können. Wir alle können die innere Gewissheit haben, dass es unsere Industrie gemeinsam mit der Wissenschaft sein wird, die die Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit bereitstellt. Es ist wichtig, dass die Stimmen, die sich klar zu unserer Industrie bekennen, wieder lauter werden. Ebenso jene, die sich für Marktwirtschaft und freien Handel aussprechen. Dass die Stimmen gehört werden, die sich klar für Rahmenbedingungen aussprechen, die Investitionen in Forschung und Produktion in der Steiermark rechtfertigen. Und es braucht Taten, die diesen Er- und Bekenntnissen gerecht werden und die Steiermark weiterhin zu einem zukunftsweisenden und »investitionswürdigen« Industriestandort machen. n
Wohlstand ermöglicht gesellschaftliche wie politische Stabilität und sichert damit den sozialen Frieden.
Vorliegender Text ist die leicht überarbeitete Mitschrift der Rede des IV-Präsidenten beim diesjährigen Sommerempfang der Industriellenvereinigung in Graz. steiermark.iv.at legero-united.com
Arsim Gjergji wurde am 14. Juni 1984 in Stublla im Kosovo geboren, hat fünf Geschwister, der Vater war Lehrer. Heute ist er mit Albina verheiratet und hat drei Kinder. Als er 1999 nach Graz kam, konnte er nur Albanisch und etwas Serbisch, maturierte schließlich am Borg-Hasnerplatz. Er begann ein Jusstudium, arbeitete sechs Jahre bei einer Versicherung, wurde 2016 als Wirt mit dem »Eleven« selbstständig und betreibt mittlerweile ein zweites Lokal in Gratkorn. Er rückt wahrscheinlich noch heuer in den Grazer Gemeinderat nach.
Volker Schögler trifft
Arsim GjergjiWo bekommt man in Graz Speisen wie gefüllte Paprika oder Cevapcici oder Djuvec-Reis auch so, wie sie jeweils sein sollen? Manchmal eventuell bei Mutti, einverstanden, sicher aber im »Eleven«, bei Arsim Gjergji. Der neununddreißigjährige Wirt aus dem Kosovo serviert seit nunmehr mehr als sieben Jahren Balkanküche und mediterranes Essen in der Kaiserfeldgasse. Für jene, die gern zwischen 11 Uhr 30 und 15 Uhr essen, verspricht er täglich sogar sechs verschiedene Mittagsmenüs. Das heißt inklusive Suppe und Salat, so wie wir es eben von Mutti kennen. Und das zu verschiedenen, aber sehr moderaten Preisen. Schließlich kosten Meeresfrüchte nicht gleich viel wie Früchte. Oder Paprika. Zum Beispiel. Das ist würdig und recht, sagte dazu der Hausverstand. Soll heißen: keine Abzocke – in Zeiten wie diesen eine seltene Wohltat. Ja, Kostenwahrheit ist ein wundersames Tier, wenn auch immer in Begleitung ihrer berechnenden Schwester, der Kalkulation. Aber die ist Sache des Wirts. Und der macht die Sache offenbar gut. So gut, dass die meisten der Stammgäste ihn als Freund ansehen. Und die meisten der Gäste sind wiederum Stammgäste. Wer ist dieser Arsim? Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen in einem Dorf namens Stublla auf 1000 Meter Seehöhe, lernte er das Leben von einer ganz anderen Seite kennen, als wir »Westler« es gewohnt sind: »Wir wissen es oft gar nicht zu schätzen, dass wir in Österreich in einer sehr angenehmen Welt leben, etwa mit einem funktionierenden Gesundheitssystem, mit geregelter Strom- und Wasserversorgung – jenseits der Grenzen ist das nicht immer so. Und wenn dann eine Krise wie Corona kommt, ist man schnell überfordert, weil wir das gar nicht kennen. In ärmeren Länder war das gar nicht so ein Drama, wie die meisten glauben. Zumindest ist das meine Interpretation.« Tatsächlich hat er sein Restaurant während der Coronazeit mit steter Essensausgabe im Gassenverkauf, mit Ideen wie Weinangebot und -verkauf für seine Lieferanten, mit
viel Fleiß und ohne eine einzige Kündigung des Personals so gut über die Runden gebracht, dass er heute sagen kann: »Man muss diese Zeit nicht immer nur negativ bewerten. Bei uns hat sich dabei eine größtmögliche Kundenbindung entwickelt. Man hat gemerkt, dass die Leute darauf geschaut haben, dass »mein Wirt« das überlebt, die Solidarität und das Miteinander waren sehr groß. Es war eine Krise und ich habe dabei gesehen, dass der Mensch in der Krise zusammenhält – das bleibt.« Arsim Gjergji war 15 Jahre alt, als er nach dem Kosovokrieg (1998 bis Juni 1999) im November 1999 im Rahmen einer Familienzusammenführung mit seinen fünf Geschwistern und der Mutter nach Graz gekommen ist, wo sich seit dem Ende des Bosnienkriegs bereits sein Vater befand. In der Schule am Borg-Hasnerplatz war für ihn im wahren Wortsinn alles neu: Deutsch, Englisch, Latein – ohne jegliches Vorwissen. Dort hat er hierzulande den Ersten getroffen, der an ihn geglaubt hat, als sein Lehrer zu ihm gesagt hat: »Du wirst bei uns maturieren.« Der Lehrer hat recht behalten, heute ist auch er ein Freund. Ab 17 begann er mit diversen Gastrojobs, es folgten das Bundesheer und sechs Jahre bei einer großen Versicherung im Außendienst. 2016 übernahm er schließlich das Lokal und nannte es »Eleven«. Woher der Name? »Um etwas Persönliches in eine harte Branche einzubringen. Mein erstes von drei Kindern wurde am 11. 11. 2011 geboren.« Sein Gastrokonzept ist letztlich so gut aufgegangen, dass sich zu den acht Mitarbeitern noch weitere neun in Gratkorn gesellen, wo er mit dem »Wirtshaus Gratkorn« seit dem Vorjahr ein zweites Lokal im dortigen Kulturhaus betreibt. Sein 14- bis 16-Stundentag hindert ihn nicht, sich auch politisch zu engagieren. Bei der letzten Gemeinderatswahl in Graz kandidierte er auf Platz 5 der SPÖ, was sich knapp nicht ausgegangen ist. Es ist kein Geheimnis, dass Michael Ehmann wohl noch heuer zurücktreten wird, wodurch Arsim Gjergji als Gemeinderat fix nachrücken würde. n
Alexander Hechtl, Kulturphilosoph und Kabarettist, hat es sich zum Auftrag gemacht, zu erkunden, wie weit er die sinkende Aufmerksamkeitsspanne der Smart-Phone-Community ausreizen kann. Wie lange bleiben die Menschen noch bei der Sache? Er hat sich für Kabarettauftritte als optimale Plattform entschieden, um das herauszufinden. Das Kabarett ist quasi sein Forschungslabor. Er sieht sich hier als praktischer Philosoph. Die praktische Philosophie wird traditionellerweise von der theoretischen Philosophie und der Geschichte der Philosophie unterschieden. Alle Philosophie-Richtungen haben aber das Interesse am Verständnis und der normativen Beurteilung menschlichen Handelns im Fokus. Das größte Teilgebiet der praktischen Philosophie ist die Ethik, die wissenschaftliche Untersuchung der Moral. Die angewandte Ethik beschäftigt sich mit konkreten moralischen Fragen, etwa der Ethik künstlicher Intelligenz oder der Migration. Ein zweites Teilgebiet ist die Handlungstheorie. Das Verständnis von Handlungen ist hier zentral. Ein drittes Gebiet ist die politische Philosophie. Sie beschäftigt sich damit, wie politische Macht legitimiert werden kann und was Einzelpersonen der Gesellschaft schulden oder von ihr erwarten dürfen.
Philosophie als Werkzeug zum Weltverständnis
Kabarett als Transfer in die Welt
Ein Gespräch von Carola Payer mit dem Kulturphilosophen und Kabarettisten Alexander Hechtl.
Wie passt das zusammen, sich einerseits philosophisch zu betätigen und andererseits auch das Kabarett zu bedienen? Alexander Hechtl: »Philosophie ist das Werkzeug, das mir hilft, mit den Problemstellungen dieser Welt umzugehen. Normal hat man ja keine Zeit, sich so eingehend mit dem Weltgeschehen und gesellschaftlichen Phänomenen zu beschäftigen. In der Philosophie nimmt man sich eben genau die Zeit, um auf ein Problem hinzusehen. Kabarett ist dann die Art von Wissenschaftsvermittlung, um das philosophische Gedankengut an den Menschen zu bringen. Im Kabarett kann man das alles pointiert runterbrechen. Philosophie funktioniert auch mit sich allein im Keller, aber der Realitätscheck und der Abgleich mit der Gesellschaft funktioniert dann im Kabarett mit dem Publikum.«
Philosophischer Blick auf globale Herausforderungen Auf die Frage, wie Alexander Hechtl bestimmte gesellschaftliche Herausforderungen, wie z.B. die Teuerungswelle, sieht: »Teuerungen sind dort besonders zu betrachten, wo wir Dinge im Alltag benötigen, wie zum Beispiel Wohnen, Essen, Heizen. Da gibt es einen Gerechtigkeitsgedanken in der Philosophie. Wir sollten dort abfedern, wo es schlechter Gestellte in dieser Gesellschaft trifft. Da sollten die Teuerungen eingebremst werden, damit die Schere zwischen Reich und Arm nicht noch viel größer wird. Dort, wo wir Dinge nicht existentiell notwendig brauchen, wie bei Luxusgütern, ist Teuerung egal. Alles braucht man definitiv nicht. Und der Bedarf an Bescheidenheit ist in unserer Gesellschaft groß. Generell sollte jeder sich wieder fragen: Was ist notwendig? Was ist nicht notwendig? Worauf kann man verzichten? Worauf nicht? Wo ist die soge-
»Frei von Zwängen zu sein, ist ein Luxus, den nicht alle haben.«
ALEXANDER HECHTL
nannte Suffizienz-Schwelle? Bis dorthin sollten alle alles gleich zur Verfügung haben, und das zu einem leistbaren Preis.« Suffizienz wird, gemeinsam mit Effizienz und Konsistenz, als konstitutiver Teil der Nachhaltigkeit dargestellt. Ohne dass die wohlhabenden Gesellschaften samt den globalen Mittel- und Oberschichten sich selbst begrenzen, lassen sich die natürlichen Lebensgrundlagen nicht schützen, ist auch weltweit ein friedensfähiger Ausgleich zwischen Armen und Reichen nicht zu erreichen. Suffizienz wird oft zu Unrecht mit Mangel und Entsagung verbunden. Sie führt zu einem neuen Wohlstandsverständnis und hilft dabei, das Verhältnis von materiellen Gütern und immateriellen Bedürfnissen besser zu bestimmen. Alexander Hechtl: »Frei von Zwängen zu sein, ist ein Luxus, den nicht alle haben. Frei wäre man, wenn man genügend Geld hat, gesund ist und es einem gut geht. Es gibt aber auch Zwänge, die man sich selbst angeeignet hat. Diese kann man durch Verzicht schnell wieder loswerden. Es ist allerdings so, dass viele zu viel arbeiten, um sich das ‚gute Leben‘ finanziell leisten zu können. Das kann auch mal individuell hinterfragt werden.«
Wir sind alle Wischer: Gedanken zur Generation Z
Der Generation Z wird zugeschrieben, nur mehr so viel arbeiten zu wollen, dass sich die Freizeit optimal ausgeht. Geht das denn überhaupt, wenn alles teurer wird? Alexander Hechtl: »Unser Arbeitskonzept ist in der Zeit der Industrialisierung entstanden. Jetzt können sich viele damit nicht mehr identifizieren. Es gibt schon längst eine Verwischung (Bemerkung: so wie wir am Handy hin- und herwischen) von Freizeit und Arbeit. Man kann in vielen Berufen überall arbeiten, man ist immer online. Wenn man kognitiv arbeiten will, muss man nicht immer 8 Stunden im Büro sitzen. Sogar Plakatsäulen müssen nicht mehr auf der kalten Straße stehen. Als Influencer bist du eine virtuelle Plakatwand oder Anzeigetafel. Ohne Arbeit hätten wir mehr Zeit, sinnstiftend zu leben und sinnstiftende Dinge zu machen.« Im Philosophieren zur »letzten Generation« und ob Alexander Hechtl dahinter Sinnstiftendes herauslesen kann: »Es ist ein reißerisches Framing mit einer Vermarktungsheadline.
Es ist alles viel komplizierter, als man es darstellt, und Komplexität lässt sich nicht leicht vermarkten. Komplexität muss man sich leisten können. Man braucht Zeit, Ressourcen und Skills, um komplexe Probleme aufzuarbeiten. Es gibt nie nur eine Lösung für ein Problem! Breite Bilder entwickeln einen anderen, offeneren Fokus und neue Sichtweisen auf ein Problem. Sich auf die Straße kleben, das ist einfach das Streben nach Aufmerksamkeit und produziert eben die Schlagzeilen, um gehört zu werden.«
Ein Hoch auf das Nachdenken und die Langeweile Was will ich über die Arbeit hinaus noch alles machen? Wie leben wir Beziehungen? Wie gehen wir miteinander um? Bin ich zufrieden mit meiner Sicht auf die Welt? Bin ich zufrieden mit meinem Leben? Das erfordert natürlich, dass wir die Zeit nicht am Handy, sondern mit »Nichtstun«, Denken und Fühlen verbringen. Alexander Hechtl: »Ich bin ein Fan von nachdenkenden Menschen. Denken braucht Zeit und die wird uns durchs Handy, Tablet, Computer weggenommen. Langeweile fehlt, Denken wird unterdrückt. Die Informationen, die wir erhalten, sind oft nur Halbwahrheiten. Ich denke, es fehlt die Aufmerksamkeitsspanne, sich länger mit einem Thema zu befassen. In der stark oberflächlichen medialen Kommunikation macht das keinen Unterschied, ob man sich lange mit einem Thema beschäftigt hat oder nicht. Recht hat, wer schillernde Schlagzeilen produziert. Und: Wer am lautesten schreit, wird eben gehört! Wir haben verlernt, dass es den Ausschaltknopf gibt. Wir wissen es zwar alle, aber ändern es nicht, weil es so bequem ist. Apps sind bequemer als denken. Das Problem ist, wir sind dann nicht mehr in der Welt, sondern in der App. Zum Beispiel beim Navi: Wenn ich es gelernt habe, kann ich navigieren, wenn ich es nie gelernt habe, komme ich bei Stromausfall nicht mehr heim! Auch Kreativität beschränkt sich auf den Bildschirm, in den ich starre. Genau aus der Langeweile entsteht wahre Kreativität. Das Absurde ist: Die Zeit, die wir durch Automatisierung gewinnen, verschwenden wir am Handy. Dadurch reduzieren sich die sozialen Prozesse immer mehr. Wir müssten das alles wieder installieren, wie in der IT ein neues Programm für Begegnung.«
Kultivieren von zwischenmenschlichen Beziehungen und Mut zum »Wappler-Sein«
Alexander Hechtl bestätigt, was Unternehmen, die sich schon auf den Weg gemacht haben, immer mehr in Kultur, Führung, Kooperation, Kommunikation und Beziehungsgestaltung zu investieren, erkannt haben: »Wir sollten uns wieder mehr um zwischenmenschliche Beziehungen und Sozialkompetenzen kümmern. Wir müssen besser miteinander umgehen. Eventuell ist das Vertrauen in die Gemeinschaft etwas verloren gegangen ist. Die Lockdowns in der Corona-Zeit haben vielen gezeigt, dass es ist ja auch ohne die Gemeinschaft geht. In unserer Perfektionsgesellschaft müssen wir uns endlich wieder wirklich eingestehen, dass wir alle Wappler sind: fehlerhafte Personen, einfach Menschen.« n
Philosophische Praxis
Mag. phil. Alexander Hechtl 8564 Krottendorf 240
vormitnachd.at alexanderhechtl.at
ordern mehr Unterstützung bei psychischen Problemen von Lehrlingen: AK-Lehrausbildungsleiterin Barbara Huber, AK-Präs. Josef Pesserl, Jugendvertrauensrätin Selina Kolland, ÖGJ-Jugendsekretär Simon Glauninger (v.l.)
Die vergangenen Jahre waren für Lehrlinge mit großen Herausforderungen verbunden: zunächst die Covid-Pandemie mit Lockdowns sowie Distance Learning und nun massive Teuerung aufgrund der Rekordinflation.
Die Gesundheitsbefragung von Lehrlingen 2021/22 zeigt bei einem erheblichen Teil von ihnen eine relativ hohe Anzahl an psychischen Symptomen, wie depressive Verstimmungen, Ängste, Schlafstörungen, aber auch Essstörungen. Genau deshalb hat die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) Steiermark mit der AK Steiermark die Mental Health-Kampagne „Wie geht´s dir wirklich?“ ins Leben gerufen.
AK-Präsident Josef Pesserl betont: „Die psychische Gesundheit unserer Lehrlinge ist uns ein großes Anliegen und sollte deshalb auch ernst genommen werden.“ Daher fordert die Arbeiterkammer die vollständige Kostenübernahme durch die Krankenversicherung und ausreichende Kapazitäten für Psychotherapie und kinder- sowie jugendpsychiatrische Angebote. Auch der Ausbau der psychosozialen Unterstützung an den Berufsschulen durch Anlaufstellen mit Schulsozialarbeitern und -psychologen sei dringend erforderlich, so Pesserl.
Prävention und Schulungen ausbauen Psychische Erkrankungen bei Lehrlingen beginnen teilweise auch schon vor der Lehrzeit. Auslöser sind oft Probleme wie Kinderarmut, keine Betreuungsmöglichkeit oder Suchtproblematiken in den Schulen. Simon Glauninger, ÖGB-Landesjugendsekretär: „Es ist unbedingt notwendig, dass Prävention zu Mobbing und Diskriminierung, etwa durch kostenlose Freizeitangebote oder Unterstützungseinrichtungen, ausgebaut wird.“ Ergänzend soll es, erklärt AK-Lehrausbildungsleiterin Barbara Hube, flächendeckende Schulungen für „Ersthelfer“ (z.B. Jugendvertrauensräte und Lehrausbilder) geben, die zeigen, wie sie psychische Beeinträchtigungen früh erkennen können, um junge Menschen darin unterstützen, sich Hilfe zu holen.
Thermo-Team in Retznei ist seit 20 Jahren weltweiter Vorreiter in der Herstellung von Ersatzbrennstoffen aus energiereichem Abfall, der nicht stofflich verwertet werden kann. Der Mitarbeiter Martin Friesser und Betriebsleiter Josef Kulmer wurden Ende Juni anlässlich der Jubiläumsfeier als Klimahelden ausgezeichnet.
Die Produktion von Zement ist sehr energieintensiv. Umso wichtiger ist eine ökologische Erzeugung. Abhilfe schaffen Ersatzbrennstoffe, die aus energiereichem Abfall hergestellt werden. Verarbeitet werden dafür nur Abfälle, die derzeit (noch) nicht recycelt werden können. Pionier auf diesem Gebiet sind Saubermacher und Holcim mit ihrem 2002 gegründeten Joint Venture Thermo-Team mit Sitz in Retznei.
Massive Reduktion von Rohstoffeinsatz
„Mit Thermo-Team haben wir einen globalen Standard für die Nutzung von nicht stofflich verwertbaren Abfällen gesetzt. Der Umweltnutzen von EBS ist enorm“, freut sich Hans Roth, Saubermacher-Gründer, über die erfolgreiche Zusammenarbeit. Heute ist Saubermacher der führende EBS-Hersteller in Österreich und produziert allein in Retznei rund 100.000 t jährlich. Hochtechnologische Aufbereitungsprozesse, viel Analytik und langjähriges Know-how stellen die hohen Qualitätsansprüche der Kunden sicher. Zudem trägt auch die EBS-Herstellung zur Verbesserung der Recyclingquote insgesamt bei: Seit 2003 wurden im ThermoTeam rund 35.000 t Altmetalle und PET aussortiert und dem Recycling zugeführt. Die EBS von Thermo-Team nutzt u. a. das Holcim-Werk Retznei. Dank eines Förderbandes zwischen den beiden Fabriken sind keinerlei Lkw-Transporte dafür nötig. „Die österreichischen Zementwerke sind beim Einsatz von EBS weltweit führend. Allein im Werk Retznei liegt die EBS-Substitutionsrate bei über 95 % und damit weit über dem Österreich-Durchschnitt von mehr als 80 % oder dem EU-Durchschnitt von über 40 %“, so Haimo Primas, Werksleiter Holcim-Werk Retznei.
Am 29. Juni war es so weit: Die Landwirte Sabine und Werner Pail, die seit Jahren Pionierarbeit bei Tierwohlstandards leisten, luden zur Eröffnung ihres zweiten Tierwohl-Stalles im südsteirischen Wagendorf ein.
Das 2019 entwickelte Qualitäts-Schweinefleischprogramm mit mehr Tierwohl geht nun einen Schritt weiter: Statt wie bisher 60 % mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben haben die Duroc-Schweine in beiden Ställen 100 % mehr Platz, daneben noch mit Stroh eingestreute weiche Liegeflächen, gentechnikfreie Fütterung, einen überdachten Außenbereich und einen klimatisierten Stall.
Partnerschaft auf Augenhöhe
Seit vier Jahren ist TANN Graz der Exklusivpartner des Mühlenhofs. Das saftige Gourmet-Fleisch vom Duroc-Schwein ist bei rund 80 steirischen SPAR-Standorten in
Bedienung erhältlich. Das Engagement der Familie Pail wurde nach 2019 erneut mit dem steirischen Tierschutzpreis als „Musterbeispiel für besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum“ gewürdigt. Die beiden Tierwohl-Stall-Betreiber erklären: „Wir schätzen die Partnerschaft mit TANN sehr. Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen und widmen uns mit Herzblut unserem Tierwohl-Programm, weil wir wissen, dass durch die Zusammenarbeit auch die Absatzwege gesichert sind.“
Priorität auf Tierwohl
„Es geht heute um mehr als um Top-Produktqualität. Regionalität, Nachhaltigkeit und
Tierwohl spielen zu Recht eine immer wichtigere Rolle. Es macht mich daher stolz, dass wir Partnerschaften mit Betrieben wie dem Mühlenhof führen und unseren Kunden feinstes steirisches DurocQualitätsfleisch anbieten können“, freut sich Spar Steiermark-GF Christoph Holzer Christoph Holzer. „Unser Produkt vereint die besten Eigenschaften heimischer Rassen und des amerikanischen Duroc-Schweins. Das ist für unser Qualitätsprogramm von großer Bedeutung, da es Genuss mit gutem Gewissen verbindet“, erklärt TANN-Leiter Andreas Hofer.
Der Aufsichtsrat der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG hat in der Sitzung vom 6. Juni die Wiederbestellung aller Vorstandsmitglieder für die jeweils maximal mögliche Funktionsperiode beschlossen. Gerhard Fabisch übt weiterhin die Funktion des Vorsitzenden des Vorstandes aus, die spätestens mit 31. Mai 2025 endet. Georg Bucher beendet seine Vorstandsfunktion spätestens per 31. Mai 2028. Oliver Kröpfl und Walburga Seidl werden für die Funktionsperiode bis 31. Mai 2029 wieder als Vorstandsmitglieder bestellt. „Der erfolgreiche Weg und die positive Entwicklung der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG sind Beleg für die hervorragende Leistung des Vorstandes und aller Mitarbeiter“, betont der AR-Vors. Friedrich Santner.
Ab 4. September stockt die Deutsche Lufthansa die Strecke Graz – München von sieben auf neunzehn wöchentliche Flüge auf. Da diese Strecke schon seit vielen Jahren zu den aufkommensstärksten gehört, haben wir uns um diese Aufstockung besonders bemüht“, erklärt Wolfgang Grimus, GF des Flughafen Graz. „Aufgrund operationeller Einschränkungen musste Lufthansa das Angebot leider reduzieren. Deshalb freut es uns, dass die Verbindung ab 4. September wieder bis zu 3x täglich zur Verfügung steht.“
„Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der Lufthansa heben wir nun verstärkt nach München ab“, so CEO Wolfgang Malik, Holding Graz. „Diese Verbindung bringt die bayerische Metropole der steirischen Landeshauptstadt wieder näher.“
Für die Knapp AG war es ein herausforderndes, aber erneut sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte das Technologieunternehmen das hohe Umsatzwachstum der letzten Jahre fortführen. Das sehr gute Ergebnis im Wirtschaftsjahr 2022/23 ermöglicht weitere Investitionen in neue Technologien und in den Ausbau der Standorte. Den globalen Mastertrends folgend setzt Knapp mit Innovationen immer wieder Trends in der Intralogistik. „Unsere Lösungen reichen von intelligenten Pick-Robotern über vollautomatische Systeme für die Versorgung von Lebensmittelfilialen bis hin zu selbstfahrenden Roboter-Flotten für innerbetriebliche Transporte. Automatisierung kann so den Arbeitskräftemangel abmildern“, sagt Knapp-COO Franz Mathi.
„Mit Pfarrer Wolfgang Pucher verliert die Stadt Graz eine große Persönlichkeit und einen aktiven Förderer des sozialen Miteinanders. Er war soziales Gewissen und Mahner. Sein Wort hatte Gewicht und regte zum Nachdenken an, egal ob man seiner Meinung war oder nicht. Persönlich war unser Miteinander von großer gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Vor allem in meiner Funktion als Sozial-, aber auch als Bildungsstadtrat konnten wir vieles gemeinsam umsetzen. Ob in der Armen- und Obdachlosenhilfe, mit seinem Lerncafé oder seinem Einsatz für Bildungseinrichtungen wie die Volksschule Leopoldinum: Pfarrer Pucher hat in unserer Stadt bleibende Spuren hinterlassen, die weit über seinen Tod hinaus wirken werden. Er wird Graz fehlen!“
Der Südwesten von Graz ist bekanntlich eine der am stärksten wachsenden Regionen Österreichs. Diese Entwicklung hat es notwendig gemacht, den Busverkehr gänzlich neu zu organisieren und dabei das Angebot massiv auszubauen. Zentral ist dabei eine lückenlose Anbindung der S-Bahn und die Neuplanung der Verkehrsbeziehungen zwischen Ost und West im Regio-Bus-Verkehr. „Mit dem neuen Fahrplankonzept, das im Südwesten von Graz umgesetzt wird, bieten wir ein dichteres Angebot auf den Hauptachsen von und nach Graz sowie gänzlich neue tangentiale Verbindungen. Mit diesem verbesserten Fahrplan können wir noch mehr Menschen von einem Umstieg vom Auto zu den Öffis überzeugen“, versichert Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang.
Nach schwerer Krankheit ist am 5. Juli 2023 Nik Lallitsch, der langjährige GF von Raiffeisen-Immobilien Steiermark im Alter von 61 Jahren verstorben. Der dreifache Vater war ein Urgestein der Raiffeisen-Bankengruppe. Er kam 2000 zu Raiffeisen und war neben seiner Hauptfunktion auch Sprecher von Raiffeisen-Immobilien-Österreich. Er trieb unter anderem ressourcenschonende und emissionsarme Städtebau-Projekte wie die „Smart City“ voran und war Mitbegründer der Initiative „Glücksdorf“ für eine nachhaltige Ortsentwicklung in der Steiermark. „Der Verlust trifft die gesamte Raiffeisen-Familie. Nik Lallitsch war nicht nur eine hoch geschätzte Führungskraft, sondern für viele auch Wegbegleiter, Mentor, Vorbild und ein Freund“, erklären RLB-Generaldirektor Martin Schaller und die Vorstandsmitglieder Rainer Stelzer, Ariane Pfleger sowie Florian Stryeck.
In Umsetzung:
Feldbach, Wildon, Trofaiach, Gratkorner Becken, Kleinregion Hartberg, Fürstenfeld, Bruck/Mur, Radregion Weiz, Kleinregion Gleisdorf, Leoben, Zentralraum Leibnitz, Radoffensive Graz 2030, Bad Radkersburg, Fehring, Murau-Murtal, GU-Süd
Vor Umsetzung:
GU6, Kernraum Voitsberg, Region Deutschlandsberg, Mürzzuschlag, Region Steirisches Salzkammergut, Frohnleiten, Region Mureck-Deutschgoritz, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 1
In Planung und Vorbereitung:
Region Kapfenberg, Liezen, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 2 und 3
Bereits zum 18. Mal fand heuer der Businessplanwettbewerb „Start!Up-Schule“ statt. Auch dieses Jahr wurden die innovativsten Geschäftsideen steirischer HTL-Schüler und -Schülerinnen gekürt, zum zweiten Mal in den Themenschwerpunkten „Health & Sustainability“. Neben der HTL Weiz konnten die BULME Graz-Gösting und die HTL BULME Deutschlandsberg die Expertenjury von ihren Projekten überzeugen. Das Projektteam E-Prishare (HTL Weiz) belegte mit seiner Idee den ersten Platz. Die Schüler überzeugten die Expertenjury mit einer App, die alle verfügbaren Privattankstellen für E-Autos in der unmittelbaren Nähe anzeigt. Das Team darf sich für diese innovative Geschäftsidee und ihre tolle Präsentation über 2.500 Euro freuen.
Anfang Juli eröffnete der Grazer Asia-Gastronom Thomas Liu sein neues Lokal „Ramen Makotoya“ in der Sporgasse 11. Ramen liegt voll im Trend, aber die Speisen werden hier eindeutig anders schmecken. Liu: „Ramen Makotoya ist ein echt japanisches Franchise aus Osaka. Es gibt über 60 Standorte in Japan und Südost-Asien. Vier Standorte gibt es in Wien, einen in der Shopping City Süd − und wir eröffnen den ersten Standort in der Steiermark. Der Unterschied zu herkömmlichen Ramen ist die traditionelle Zubereitung. Die Rinderbrühe wird in einem speziellen Hochdrucktopf gekocht. Durch ein besonderes Druckverfahren erhalten unsere Ramenklassiker, die Gyujan-Ramen, ihre beliebte milchige Konsistenz und Farbe.“
Auf Einladung der Merkur und der Garanta Versicherung trafen sich Ende Juni wieder begeisterte Golfer aus der Versicherungsbranche zum traditionellen Charityturnier. Der Reinerlös wird karitativen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Austragungsort war diesmal der Thermengolfclub Fürstenfeld-Loipersdorf. „Es liegt uns am Herzen, denjenigen zu helfen, die ganz besonders auf Unterstützung angewiesen sind. Dass wir heuer eine Summe von 10.000 Euro spenden können, freut uns sehr. Wir bedanken uns bei unseren Freunden und Geschäftspartnern“, so Christian Kladiva, Vorstandsdirektor Merkur Versicherung. Die Empfänger einer Spende werden in diesem Jahr der Verein „Badhaus Leogang“ und der Verein „Rainbows Graz“ sein.
Das steirische Anti-Teuerungspaket steht im Mittelpunkt ihrer Sommertour 2023, die SPÖ-Soziallandesrätin Doris Kampus
am 18. Juli in den Bezirk Voitsberg führte. Begleitet wurde die Soziallandesrätin von Bgm. Kurt Riemer aus Maria Lankowitz und LT-Abg. Udo Hebesberger.
„Viele Menschen in der Steiermark sind von der Teuerung massiv betroffen. Wir lassen niemanden zurück und setzen unsere Anti-Teuerungsmaßnahmen gut überlegt und zielgerichtet“, betont LRin Doris Kampus vor Medienvertretern. „Denn die Inflation spüren viele Menschen in ihrer Geldbörse. Die Teuerung hat ja mittlerweile den Mittelstand erfasst.“ So muss jeder Fünfte mehr als 40 % des Einkommens für Wohnen ausgeben. Auch die Energiepreise sind seit 2021 um mehr als 60 % gestiegen.
Hilfe in Zeiten der Teuerung
Kampus hob in diesem Zusammenhang einige der Maßnahmen hervor, die seit 2021 umgesetzt worden sind: So wird die Wohnunterstützung für alle Beziehenden ab 1. August automatisch um mehr als 20 Prozent angehoben. Im Juni wurde die erste Tranche des Wohn- und Heizkostenzuschusses in Höhe von 400 Euro an mehr als 1.664 Haushalte im Bezirk Voitsberg ausbezahlt. Weiters wurde mit dem Sommer 2022 der Heizkostenzuschuss des Landes von 170 auf 340 Euro verdoppelt. Dieser Heizkostenzuschuss des Landes kann wieder ab 2. Oktober 2023 bei den Gemeindeämtern beantragt werden. „Mehr als 70 Prozent der Bezieher waren Frauen. Der Heizkostenzuschuss ist konkrete Sozialpolitik für Frauen“, betont Kampus.
Bgm. Riemer berichtete von den gravierenden Auswirkungen der Teuerung auf die Bewohner seiner Gemeinde, so von einer „Mindestpensionistin, die sich Mitte des Monats das Leben nicht mehr leisten konnte und mich um Hilfe ersuchte“. LT-Abg. Hebesberger betonte die schnelle Wirksamkeit der Maßnahmen: „Wir zeigen mit diesen Maßnahmen, dass wir bereit sind, die Steirerinnen und Steirer durch diese schwierigen Zeiten zu begleiten.“
Kurz im
Lejla Pock, GFin der Humantechnology Styria GmbH
Wo setzen Sie die Schwerpunkte für die Humantechnology Styria in den kommenden Jahren? Einer unserer Schwerpunkte ist sicherlich die Nachhaltigkeit. Die Kreislaufwirtschaft im Gesundheitsbereich sowie die Förderung und Unterstützung unserer Cluster Member bei der Entwicklung von Nachhaltigkeits-Strategien gehören zu unseren Top-Themen. Auch im pharmazeutischen Engineering und in der industriellen Biotechnologie entwickelt sich gerade viel Neues. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne den „1. Biotech Summit Austria“ erwähnen, den wir gemeinsam mit Biotech Austria hier in Graz am 12. und 13. Oktober 2023 veranstalten dürfen. Es ist die erste Konferenz, die sich gezielt mit der Gestaltung des österreichischen Biotech-Ökosystems beschäftigt.
Welche Vorteile bringt den beteiligten Unternehmen die Zusammenarbeit in einem Cluster-Netzwerk?
Die steirische Life Science Community ist ungeheuer dynamisch und vielfältig – und für diese Community agieren wir als Drehscheibe für Kontakte, Know-how und Informationen. Unser Business heißt Vernetzung, daher bringen wir sie alle zusammen: Forschung und Industrie, Start-ups und Investoren, Key Player aus Bildung und Forschung, Politik und Verwaltung, Gesundheit und Pflege, digitale und analoge Serviceanbieter, Klein-, Mittel- und Großunternehmen.
Welches Potenzial haben Start-ups für Innovation in der steirischen Life Sciences-Landschaft?
Start-ups sind ungeheuer wichtig für die Gesundheitsbranche und die Wirtschaft insgesamt. Frisches Know-how und unternehmerischer Mut sind ausgesprochen bereichernd für uns alle.
Nach Hartberg und Ligist hat seit 22. Juni der dritte SPAR express des Erfolgsduos Heinz Maier und Franz Stefan Neubauer geöffnet: In Gratkorn lädt der neue Tankstellenshop in frischem Design auf 80 m² Verkaufsfläche auf eine Kaffeepause und zum Lebensmitteleinkauf ein.
Das tägliche Frischeangebot mit Coffee to go, ofenfrischem Gebäck, einer Auswahl an Snacks und belegten Broten und vor allem die günstige Supermarkt-Preisgarantie kommen bei der Kundschaft hervorragend an: Der SPAR express Tankstellenshop erfüllt für die Menschen in und um Gratkorn eine Nahversorger-Funktion.
Beliebt bei Pendlern
Die Stationsleiterin Andrea Skof heißt mit ihrem Team die Kundschaft im modernsten SPAR express an sieben Tagen die Woche, jeweils von fünf bis 23 Uhr, willkommen. Der Shop in Gratkorn punktet mit seinem Gastro-Angebot: Pendler holen sich einen frisch gebrühten Coffee to go und haben bei der Jause die Wahl zwischen knusprigen Weckerln und sorgfältig belegten Panini. Für die Bewohner von Gratkorn und Umgebung ist der neu eröffnete Tankstellenshop ein wichtiger Nahversorger. Das Sortiment an Obst und Gemüse, Feinkost, Milchprodukten, Grundnahrungsmitteln und Drogerieartikeln ist punktgenau auf die Bedürfnisse der Konsumenten zugeschnitten.
Günstig wie im Supermarkt
Für den SPAR express gilt die Supermarkt-Preisgarantie: Alle Spar-Eigenmarken, Brot und Gebäck sowie Obst und Gemüse sind genauso günstig wie im SPAR-Supermarkt. „Mit Gratkorn geht bereits unser 15. SPAR express der Steiermark ans Netz: Der Tankstellenshop überzeugt durch modernes Design und ich wünsche dem freundlichen Team einen gelungenen Start“, erklärt Spar-Steiermark-GF Christoph Holzer. Er überreichte bei der Eröffnungsfeier einen Scheck von 1.000 Euro an die Gemeinde Gratkorn – diese Summe kommt sozialen Zwecken des Elmar-Fandl-Fonds zugute.
Laut einer aktuellen Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) wird der Fachkräftemangel immer dramatischer: Österreichweit fehlen bereits heute in der Elektro- und Elektronikindustrie, der Metalltechnischen Industrie sowie in der IT bis zu 40.000 Fachkräfte. Für die österreichische Wirtschaft bedeutet das einen Wertschöpfungsverlust von 6,4 Mrd. Euro.
In der Steiermark zeigt die Studie der WKO Steiermark „Qualifikation für die österreichische Industrie“ ein ähnliches Bild: Obwohl das Bildungsangebot mit Universitäten, Fachhochschulen und HTL hier sehr gut aufgestellt ist, schlägt sich das nicht auf dem steirischen Arbeitsmarkt nieder. „Auch steirische Betriebe suchen händeringend nach Personal, 21 % der Stellen oder umgerechnet 5.300 Jobs in den drei Bereichen sind unbesetzt. Bis 2030 geht die Prognose sogar von einem Bedarf von 8.700 technischen Fachkräften aus, der nicht gedeckt werden kann“, erklärt Peter Luptacik vom IWI.
Forderung nach Qualifizierungsoffensive Angesichts des sich zuspitzenden Mangels an Fachkräften fordern Branchenvertreter die Umsetzung einer raschen Qualifizierungsoffensive. Diese umfasst die Modernisierung von Lehrplänen, die Aufstockung technischer Fächer in allen Schulformen und eine Optimierung der Berufsorientierung in den Unterstufen. Schon jetzt setzen Verbände wie FEEI (Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie), FMTI (Fachverband Metalltechnische Industrie) sowie der OVE (Österreichischer Verband für Elektrotechnik) gezielt Aktivitäten, um den Fachkräftemangel einzudämmen: „Wir finanzieren seit einigen Jahren mehrere Studienplätze und Universitätseinrichtungen im Maschinenbau“, so FMTI-SteiermarkObmann Hans Höllwart. EEI-Steiermark-Vorsitzender Michael Stahl plädiert für eine stärkere Zusammenarbeit mit den Ausbildungsstätten: „Das steigert die Nachfrage für die interessante und lohnende Arbeit in der Industrie“, ist er überzeugt.
Vor einem Jahr hat die Gady Family den erfolgrei chen burgenländischen BMW- und Mini-Händler Kohla-Strauss übernommen. Nun erfolgten per sonelle Weichenstellungen für die Zukunft. An den Standorten St. Michael und Oberpullendorf etabliert die Gady-Unternehmensgruppe ihre bewährte Organisationsstruktur.
Mit der Bestellung von Jochen Schütz als Verkaufsleiter für BMW und Mini im Burgenland und Philipp Bailicz sowie Christian Marton als Standortleiter in St. Michael bzw. Oberpullendorf festigt die Gady Family ihr Unternehmensmanagement vor Ort weiter. Eigentümer und GF Philipp Gady freut sich: „Mit diesen Spitzenkräften sind wir für die weitere Entwicklung top aufge stellt. Wir freuen uns sehr über das erfolgreiche, gemeinsame erste Jahr. Mit den neuen Standortleitern und dem neuen Ver kaufsleiter gehen wir gestärkt in die Zukunft.“
Kundenberatung auf höchstem Niveau
Der Oberpullendorfer Jochen Schütz hat bereits mit Anfang dieses Jahres die Verkaufsleitung für BMW und Mini im Burgenland übernommen. „Als langjähriger Mitarbeiter bei Kohla-Strauss bringt er viel Erfahrung und Kompetenz für die Position mit“, ist Eugen Roth, GF der Gady Family, überzeugt. „Er wird das Ver kaufsteam im Burgenland erfolgreich und versiert führen.“
Die Leitung der Standorte St. Michael und Oberpullendorf übernehmen ebenfalls zwei weitere kompetente Mitarbeiter aus dem bestehenden Team von Kohla-Strauss. Philipp Bailicz verantwortet den Standort in St. Michael, Christian Marton die Mannschaft in Oberpullendorf. Beide Führungskräfte setzen in ihrer Position auf exzellente Kundenbetreuung, respektvollen Umgang und den Erhalt des guten Betriebsklimas. „Unsere Führungskräfte leben unsere Unternehmenswerte Vertrauen, Tradition, Leistung und Stolz“, freut sich Eugen Roth über den Zuwachs im Management.
Ob Arzt und Ärztin, Pflegekräfte, Medizinischtechnische Dienste oder andere: wir suchen alle, die sich für Menschen und deren Gesundheit einsetzen wollen.
Ob Arzt und Ärztin, Pflegekräfte, Medizinischtechnische Dienste oder andere: wir suchen alle, die sich für Menschen und deren Gesundheit einsetzen wollen.
Die Lehre als Booster für die Karriere:
Die Siegerinnen und Sieger der StyrianSkills 2023 zeigten erneut, was die Lehrlinge in der Steiermark draufhaben.
Sie sind die Elite des steirischen Fachkräftenachwuchses: die Gewinnerinnen und Gewinner der StyrianSkills, der steirischen Lehrlingswettbewerbe. Bei der großen Abschlussgala mit feierlicher Überreichung der gläsernen Trophäen standen sie im Rampenlicht. Das Event ging am 3. Juli 2023 im Europasaal der WKO-Steiermark über die Bühne. Insgesamt hatten sich über 700 Jugendliche aus den Sparten Gewerbe und Handwerk, Tourismus, Handel, Transport und Verkehr sowie Industrie an den 49 Bewerben beteiligt.
Mittel gegen Fachkräftemangel
Was die duale Ausbildung angeht, sind sich Experten sowie ausbildende Unternehmen einig: Die Lehre gilt als wirksames Gegenmittel gegen den Fachkräftemangel, der fast alle Branchen erfasst hat. Hoch motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter sind so gefragt wie noch nie. Das macht die Lehre zugleich zum Garanten für einen Top-Job für Jugendliche: „Gut ausgebildete Fachkräfte sind der größte Bodenschatz, den haben“, betonte WKO SteiermarkPräs. Josef Herk. „Die Zeiten sind nicht einfach“ fügte er hinzu, „aber mit dem Potenzial, das wir hier heute zu Gast haben, mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Wir gehen mit Emotion, Leidenschaft und starkem Optimismus in die Zukunft!“
International hoch angesehen
Von einem „absoluten Freudentag für die Steiermark“ sprach auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die ebenfalls unter den prominenten Gratulantinnen war: „Wer bei den StyrianSkills dabei ist, zeigt besonderes Engagement und ist bereit, die ‚ExtraMeile‘ zu gehen.“ Sie betonte auch den ausgezeichneten Ruf, den das heimische Ausbildungssystem weltweit genießt: „Wir werden international für die duale Ausbildung beneidet. Die Lehre ist eine Top-Ausbildung und genießt hohe Wertschätzung.“
Die österreichische Abgeordnete im EP, Simone Schmiedtbauer, wurde zur neuen Präsidentin der überparteilichen Arbeitsgruppe für die Jagd im Europaparlament gewählt.
Die rund sieben Millionen Jägerinnen und Jäger werden auf europäischer Ebene von der parteiübergreifenden Arbeitsgruppe für Jagd, Biodiversität und den ländlichen Raum vertreten. Die Österreicherin Simone Schmiedtbauer wurde Anfang Juli zur neuen Präsidentin dieser parlamentarischen Jagdvertretung gewählt. Sie steht damit den 124 Europaabgeordneten der Arbeitsgruppe vor. Schmiedtbauer, selbst praktizierende Jägerin sowie Landund Forstwirtin, möchte die positive Rolle der Jagd für den Umwelt- und Artenschutz hervorheben: „Wir müssen die Jägerschaft als natürlichen Partner für mehr Biodiversität begreifen. Nachhaltigkeit ist für uns Jägerinnen und Jäger selbstverständlich.“
Erhalt von gesunden Wildbeständen Schmiedtbauer, die auch ÖVP-Land- und Forstwirtschaftssprecherin im Europaparlament ist, möchte in ihrer neuen Funktion einen Fokus auf die Kommunikation mit der breiten Bevölkerung setzen: „Es gibt viele Vorurteile über Jägerinnen und Jäger. Wir müssen aktiv unsere Geschichten erzählen und darüber aufklären, welche wichtige Rolle sie durch die sogenannte Habitatpflege leisten. Es gilt, Klischees abzubauen und unsere wichtige Rolle beim Erhalt von intakten Lebensräumen und gesunden Wildbeständen in Europa in den Vordergrund zu stellen.“
„Außerdem möchte ich die Rolle der Frauen in der Jagd stärker hervorheben. Ihr Anteil in der Jägerschaft erhöht sich seit Jahren stetig. Das freut mich besonders, denn Frauen haben immer schon eine bedeutende Rolle in der Jagd gespielt. Nicht umsonst sind die griechischen und römischen Gottheiten für die Jagd weiblich. Trotzdem stehen wir gerade erst bei rund zehn Prozent Frauenanteil. Hier gibt es sicherlich noch Luft nach oben“, sagt Schmiedtbauer.
Abfall ist der Rohstoff der Zukunft! In der VOEB-Umweltwoche, die heuer zum zweiten Mal stattfand, lernten knapp 100 Kinder und Jugendliche aus der Steiermark, wie Recycling funktioniert. Sie erhielten bei der Saubermacher AG in Graz einen Einblick hinter die Kulissen und erfuhren, wie es ist, in einem Green Job zu arbeiten.
Wie trennt man Abfall richtig? Wohin gehören Kunststoffverpackungen und was hat Müll mit der Klimazielen zu tun? Der VOEB- Mitgliedsbetrieb Saubermacher AG in Graz gab den Schülern und Schülerinnen der Gymnasien Petersgasse, Rein, Carnerigasse sowie Kirchengasse wichtige Einblicke in die Welt des Abfalls und der Rohstoffe.
Krisensichere Green Jobs
„Recycling und die Wiederverwertung von Abfall ist ein spannendes Berufsfeld. Wer aus nächster Nähe in einem Betrieb sieht, wie aus Müll wertvolle Rohstoffe entstehen, versteht, wie Kreislaufwirtschaft funktioniert. Mit der VOEB Umweltwoche hoffen wir, viele junge Menschen davon zu überzeugen, wie innovativ unsere Branche ist.
Sie bietet krisensichere Jobs, die vielfältig und sinnstiftend sind“, erklärt VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly. Bereits heute sind 170 junge Interessierte in der Nachwuchs-Plattform Young VOEB aktiv. Zudem hat der Verband eine zweijährige Ausbildung für Kreislaufwirtschafts-Fachkräfte geschaffen.
Wissen um Recyclingtechnologie Neben den Anlagen- und Werksbesichtigungen legten die Betriebe ein besonderes Augenmerk auf die Sammelumstellung für Leichtverpackungen aus Kunststoff. In einem interaktiven Quiz wurde das Wissen rund um den Wert- bzw. Rohstoff abgefragt. Das Fazit: Es gibt bezüglich Abfalltrennung noch Aufholbedarf. Hierbei spielt das Lehrpersonal eine bedeutende Rolle, indem es das Bewusstsein für Abfall in der Schule
stärkt. Am Ende der Führung nahmen die Jugendlichen viel Know-how zum richtigen Trennen und Wissen rund um Sekundärrohstoffe mit nach Hause.
„Wir wollen die Energiewende mit wirtschaftlicher Dynamik und einer positiven Entwicklung des Standorts verbinden.
Dafür bietet die Steiermark ideale Voraussetzungen.“
Barbara Riener Klubobfrau der Steirischen Volkspartei Foto:VOEB Die Schüler und Schülerinnen des BRG Carnerigasse erhielten spannende Einblicke in die Welt des Recyclings.Die Vorständetagung der Vereinigung Österreichischer Länderversicherer (VÖL) fand von 28. bis 30. Juni im oberösterreichischen Schloss Mühldorf statt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die derzeitigen Extremwetterereignisse. Die Vertreter der Länderversicherer unter der Leitung des Vorsitzenden, Grawe-Gen-Dir. Klaus Scheitegel, sind sich einig: „Um den Herausforderungen des Klimawandels angemessen zu begegnen, ist ein Umdenken gefordert. Für eine österreichweite Versicherbarkeit gegen Naturgefahren müssen gesetzliche Rahmenbedingungen so geschaffen werden, dass der Bereich Naturkatastrophendeckung hinzugefügt wird. Dadurch wären wir in der Lage, einen flächendeckenden Versicherungsschutz zur Verfügung zu stellen.“
Auf dem traditionellen USI-Fest Mitte Juni in Graz, dem größten Studierendenfest in Europa, konnte mit Unterstützung der KAGes ein Spendenbetrag von 3.000 Euro für den Verein „Rote Nasen Clowndoctors“ gesammelt werden. Bei der feierlichen Scheckübergabe am 25. Juli im Büro von Landesrätin Juliane Bogner-Strauß zeigten sich alle Beteiligten sichtlich erfreut und dankbar.
LRin Bogner-Strauß bedankte sich für das großartige Engagement: „Mithilfe der KAGes und der Spender und Spenderinnen am USI-Fest dürfen wir heute ein Danke den Rote Nasen Clowndoctors sagen. Dankbarkeit und Freude gehören zusammen.“
Der steirische SPÖ-Landesparteivorstand hat am 3. Juli die Fristen für die Direktwahl einstimmig beschlossen und den Landesparteitag einberufen. Bereits beim letzten Landesparteitag 2020 hat die steirische SPÖ die Direktwahl des Vorsitzes durch die Parteimitglieder eingeführt. Die Mitbestimmung liegt Landesparteivorsitzendem Anton Lang besonders am Herzen: „Die SPÖ ist eine Mitgliederpartei, darauf lege ich sehr großen Wert. Darum arbeiten wir auch beständig daran, die Mitbestimmung für unsere Mitglieder auszubauen. Einerseits bei politischen Aktionen, andererseits auch bei der inhaltlichen Arbeit unserer Themeninitiativen und nicht zuletzt bei personellen Entscheidungen. Das bringt einen echten Mehrwert für die Mitglieder.“
„Dieser Beitrag ist mehr als nur eine Spende“, betonte der KAGes-Vorstandsvorsitzende Gerhard Stark. „Er ist Ausdruck unserer Anerkennung für die außerordentlich wertvolle Arbeit des Vereins Rote Nasen Clowndoctors und unser Bekenntnis zur sozialen Verantwortung als Gesundheitsorganisation.“ „Wir sind sehr stolz, eine Organisation zu unterstützen, die so viel Freude für alle unsere Patienten, insbesondere aber für die kleinsten von ihnen, aufbringt und ihnen ein Lachen schenkt, wenn sie es am meisten brauchen“, so Ulf Drabek, KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik. Beide Vorstände bedankten sich darüber hinaus beim Veranstalter Uni-Events: „Es ist uns eine Ehre, Teil dieser großartigen Initiative zu sein, unser Dank gilt den Veranstaltern, insbesondere Nikolaus Schwarz und Sandro Strohhäusl.“ „Diese Spende ermöglicht es, unsere wichtige Arbeit fortzusetzen und noch mehr Patienten und vor allem Kinder in Krankenhäusern zu erreichen“, freut sich der Verein Rote Nasen Clowndoctors.
(v.l.n.r.) Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, Sandro Strohhäusl (Uni-Events), LRin Juliane Bogner-Strauß, Janine Vasiri (regionale Programmleiterin Rote Nasen) und Vorstand Ulf Drabek
Die Wiener Städtische Versicherung in der Steiermark konnte im 1. Quartal 2023 trotz hoher Inflation einen Marktanteil von knapp 18 % erreichen und sich damit unter den Top 3 Versicherungen im Bundesland behaupten. Besonders erfreulich war die Entwicklung in der Gesundheitsvorsorge und in den Sachsparten. Die Prämieneinnahmen in der Krankenversicherung stiegen auf 19,2 Mio. Euro und in der Schaden-/Unfallversicherung auf 76,5 Mio. Euro. „Wir sehen eine nach wie vor sehr konstante Nachfrage. Die Suche nach Sicherheit in schwierigen Zeiten führt dazu, dass wir vor allem in den Sparten Gesundheitsvorsorge und bei der Absicherung für Hab und Gut von starkem Wachstum ausgehen“, freut sich Landesdirektor Michael Witsch.
Mit Beginn der Sommerferien kommt nach einer Neuplanung ein optimierter Bus-Fahrplan zum Einsatz. „Das Land Steiermark kann für die Region um Schladming bis 2033 einen RegioBus-Verkehr auf hohem Niveau garantieren“, freut sich LH-Stv. Anton Lang über den neuen Fahrplan, der mit etlichen Verbesserungen punktet, unter anderem mit 50.000 zusätzlichen Fahrplankilometern pro Jahr und verbesserten Taktungen. „Mit dem neuen Fahrplan bieten wir in der Verkehrsregion Schladming ein attraktives Angebot für alle, die täglich auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind. Dazu gibt es auch im Freizeitverkehr neue Möglichkeiten für Ausflüge und Wanderungen mit den Öffis“, betont Verkehrsverbund-GF Peter Gspaltl.
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Aber wie beeinflusst KI künftig das Geschäftsmodell von Unternehmen? Diese Frage stellt sich nicht nur für eine Bank als Unternehmen, sondern auch für deren Geschäftskunden. Rund 200 Teilnehmer folgten der Volksbank-Einladung zum Zukunftstag ins Pachleitner Headquarter mit großem Interesse. Keynoter Patrick Ratheiser, vom Forbes Magazin als einer der führenden Topmanager bezeichnet, gab seine Erfahrungen und sein Wissen weiter. Anhand einiger Themen zeigte er auf, warum KI für ein Unternehmen relevant sein kann. Ein spannender Abend, der sensibilisierte und dem „Schreckgespenst“ KI etwas an Bedenken und Angst nahm, dafür aber Raum für neue unternehmerische Lösungen schuf.
Seit Mitte Juli 2023 setzt das Entsorgungsunternehmen Saubermacher den ersten E-Lkw in der Region Mürztal für die Entsorgung von Leichtverpackungen ein. Der Antrieb, das Entleeren der Behälter und das Verdichten des Mülls funktionieren vollelektrisch. Damit werden keine schädlichen Treibhausgase während der Fahrt ausgestoßen. Im Vergleich zu einem dieselbetriebenen Lkw spart der „große Stromer“ pro Jahr in etwa 56 Tonnen CO2 ein und ist auch deutlich leiser unterwegs. „Es ist mir ein großes Anliegen, umweltfreundliche Lösungen für die Abfalltransporte zu implementieren. Unser Ziel ist, bis 2040 den kompletten Fuhrpark sukzessive auf CO2-neutrale Antriebssysteme umzustellen“, betont Saubermacher-Gründer Hans Roth.
Die Steiermärkische Sparkasse lud am 28. Juni zur Prämierungsfeier des Wettbewerbs „Jungwinzer der Steiermärkischen Sparkasse“ in die Schlossbergsäle am Sparkassenplatz in Graz. Die Gläser wurden auch heuer erhoben, um die besten Jungwinzer und Jungwinzerinnen des Landes zu feiern.
Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse erklärt das Engagement für den Winzernachwuchs: „Wein ist für die Steiermark so viel mehr als ein hervorragendes Getränk. Wein ist Tradition. Wein ist essentiell für die Wirtschaft. Wein ist flüssig gewordenes Lebensgefühl. Die heimischen Jungwinzer beweisen mit ihrer Arbeit, dass ihnen die Förderung all dieser Aspekte am Herzen liegt. Mit Können und Mut setzen sie geschmackliche und unternehmerische Akzente. Es ist jedes Jahr aufs Neue eine große Freude dieses Engagement auszuzeichnen!“
Steirische Erfolgsgeschichte
Seit über zwei Jahrzehnten ist der Wettbewerb „Jungwinzer der Steiermärkischen Sparkasse“ fester Bestandteil des vinophilen Engagements der Steiermärkischen Sparkasse. Der Wettbewerb ist eine hervorragende Möglichkeit, steirisches Weinwissen vor einer qualifizierten Fachjury unter Beweis zu stellen und auszuzeichnen. Er ist der ideale Startpunkt für eine erfolgreiche Karriere als Jungwinzer und ein Aushängeschild für österreichische Spitzenweine, die in der Steiermark einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen.
Die Steiermärkische Sparkasse ist bemüht, in allen Bereichen Ressourcen zu sparen und umweltbewusst zu handeln. Daher wurde die Prämierungsfeier 2023 als Green Event ausgerichtet –d.h. die Veranstaltung hat ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit berücksichtigt. Die Prämierungsfeier ist das beste Beispiel dafür, dass ein zukunftsfähiger Lebensstil nicht Genussverzicht bedeuten muss, sondern einen qualitativen Mehrwert hat.
Nach nur acht Wochen Umbauzeit eröffnete Spar am 22. Juni den Supermarkt in Heiligenkreuz am Waasen in neuem Glanz. Gleich nach dem Eingangsbereich setzt der großzügige Frischemarktplatz Obst und Gemüse perfekt in Szene. Im 600 m² großen Markt ist ein Team von 21 hochmotivierten Mitarbeitern unter Marktleiter Thomas Wimmer beschäftigt. Neu sind die extralangen Öffnungszeiten und eine digitale Preisauszeichnung. „Die Bedürfnisse der Kundschaft sind stets die Basis für unsere Planungen“, erklärt Spar-Steiermark-GF Christoph Holzer bei der Eröffnung. „Hier in Heiligenkreuz bieten wir nicht nur ein breites Sortiment an frischen, steirischen und internationalen Produkten, sondern auch neu extralange Öffnungszeiten.“
Die Teuerungswelle lässt uns seit mittlerweile einem Jahr nicht los und trifft auch die steirischen Tierheime massiv. Besonders die Kosten für Futtermittel sind im letzten Jahr stark gestiegen. Daher hat der steirische Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang reagiert und bereits das zweite Jahr in Folge veranlasst, dass 48.000 Euro zusätzlich für die Versorgung unserer Tiere zur Verfügung gestellt werden. „Unsere Tierschutzvereine und ehrenamtlich tätigen Personen leisten hervorragende Arbeit. Daher ist es mir ein persönliches Anliegen, sie in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Unser Ziel ist es, die Auswirkungen der Teuerungswelle auch bei unseren Tieren so gering wie möglich zu halten“, sagt Lang.
Bereits zum zweiten Mal wurde der „Spar-Vielfaltspreis zur Rettung der Artenvielfalt“ an Maturantinnen und Maturanten vergeben. Das Unternehmen rief dazu auf, vorwissenschaftliche Arbeiten zu den Themen Biodiversität und Artenschutz einzureichen.
Im Vergleich zu der Premiere im Vorjahr hat sich die Anzahl der Einreichungen an die Jury auf insgesamt 33 verdreifacht. Österreichweit die meisten Einreichungen – acht an der Zahl − kamen aus der Grünen Mark. Die Jugendlichen in der Steiermark beschäftigen sich mit Wildbienen in Österreich, Biodiversität im Schulgarten und der Bedrohung von Seegraswiesen.
Beeindruckende Vielfalt und Qualität
Im Rahmen der festlichen Veranstaltung in der Spar-Akademie in Wien wurden die jungen Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus fast ganz Österreich für ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten geehrt. Hervorzuheben ist, dass der Preis sogar internationale Aufmerksamkeit erreicht hat und eine Arbeit aus Ungarn eingereicht und prämiert wurde. „Es freut uns ungemein, dass im zweiten Jahr dreimal so viele Arbeiten wie im Vorjahr eingesendet wurden. Das zeigt, wie wichtig den Jugendlichen Biodiversität und Artenschutz sind“, betonte Spar-GF Christoph Holzer. Die Vorsitzende der Fachjury Kathrin Grobbauer hob hervor: „Die Themen Artenvielfalt, Biene und Biodiversität wurden von den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr gut erörtert und die Vielfalt sowie die Qualität der Arbeiten war außerordentlich beeindruckend. Es ist schön zu sehen, wie sich so junge Menschen intensiv mit der Wichtigkeit unserer Artenvielfalt beschäftigen.“
Als wissenschaftliche Begleitung und Jury des Vielfaltspreises fungiert der 2021 ins Leben gerufene Spar-Bienenrat. Aktiv setzen sich dessen Mitglieder für die Bienenpopulation und -gesundheit, für die Bodengesundheit und die Erhaltung der Biodiversität, den Ausbau von Lebensräumen und für den Kampf gegen den Einsatz von Glyphosat ein.
Die österreichische Industrie ist auf hochwertigen Metallschrott angewiesen, der derzeit noch in hohem Ausmaß importiert werden muss. Im Juli startete ein FFG-Leitprojekt, das mithilfe von künstlicher Intelligenz das Recycling von Metallverbundabfällen verbessern will.
Bei der Herstellung von Metallen ist der ökologische Fußabdruck durch den Rohstoffeinsatz besonders hoch, gleichzeitig sind sie ideale Kandidaten fürs Recycling. Schrotte aus Altfahrzeugen sowie Elektro-Altgeräten haben zwar großes Potenzial zum Recycling, aber fallen leider nicht sortenrein an, sondern in Form von Kunststoffmetallverbunden oder Legierungsmischungen. „Meist werden die Metalle geschreddert und aufgrund der minderen Qualität exportiert“, erklärt die Projektverantwortliche, Alexia Tischberger-Aldrian vom Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben.
Im Rahmen des Projekts KIRAMET (KI basiertes Recycling von Metallverbund-Abfällen) wird in Leoben mit einer Reihe von Partnern aus der Industrie intensiv daran geforscht, mithilfe von künstlicher Intelligenz eine effizient sensorgestützte Partikelsortierung zu entwickeln. „Ein großes Ziel ist, eine intelligente Recycling-Plattform zu erstellen, um alle Daten entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen“, erläutert Tischberger-Aldrian. Da in diesem Projekt nun erstmals alle Stakeholder entlang des Wertschöpfungszyklus mit an Bord sind, will man auch auf die Produzenten zugehen und ihnen Vorschläge für das Design neuer Produkte machen, damit diese nach Ablauf ihrer Lebensdauer besser recyclierbar sind. „Deshalb wird erstmals ein Klassifikationssystem für Fahrzeugkomponenten zur Bewertung der realen Recyclingfähigkeit für digitale Produktpässe in verwertbarer Form bereitgestellt“, ergänzt Brigitte Kriszt, die Projektverantwortliche von Seiten des Außeninstituts der Montanuniversität.
Hochwertiger Schrott spielt in der metallverarbeitenden Industrie eine große Rolle.
Georg Niedersüß und Wolfgang Pucher vom Kärntner Verein „Wirtschaft für Bildung“ freuen sich über die enorm positive Entwicklung des Angebots der Begabungs- und Begabtenförderung in Kärnten − in zehn Jahren von elf auf 83 Werkstätten, großteils in den Mint-Fächern. Heuer haben schon 155 Mädchen und Burschen erfolgreich teilgenommen und ihre Zertifikate erhalten. „Das rechtzeitige Erkennen von Begabungen und deren Förderung ist zentral für die Entwicklung junger Menschen, aber auch für deren Berufsorientierung“, betonen Niedersüß und Pucher. Deshalb fördere der Verein das pädagogisch wie inhaltlich hervorragende Programm seit Jahren. Es sei beeindruckend, wie schon Kinder und Jugendliche bereit seien, ihren Talenten und Neigungen folgend weit über das übliche Maß Leistung zu erbringen.
Mit dem Live Congress Leoben wurde eine Eventlocation geschaffen, die nicht nur den neuesten technischen Standards entspricht, sondern auch nachhaltiges Konzept verfolgt. Nach umfangreicher Prüfung auf Einhaltung der Kriterien wurde der Live Congress Leoben durch das BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie mit dem österreichischen Umweltzeichen als „Green Location“ ausgezeichnet. Das Gütesiegel wird für die Dauer von vier Jahren verliehen, danach ist eine erneute Überprüfung vorgesehen. Für Bgm. Kurt Wallner, GF Gerhard Samberger und sein Team ist diese Auszeichnung eine wertvolle Anerkennung für ihr tägliches Engagement im Einsatz für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen lohnt.
Mit etwa 27.000 km ist das ländliche Straßennetz das größte der Steiermark. Für dessen Erhalt werden neben anderen öffentlichen Mitteln auch Landesgelder verwendet. Letztere prüfte der Landesrechnungshof unter Dir. Heinz Drobesch. Die Steiermark hat von 2012 bis 2021 rund 447 Mio. Euro für die Gemeindewege und Straßen aufgewendet. Das meiste Geld floss über Bedarfszuweisungen (257 Mio.) und Förderungen (108 Mio.). Die zuständige Abteilung 7 bringt sich bei der Abschnittsauswahl, Bewertung, Priorisierung und Dringlichkeitsreihung, Maßnahmensetzung sowie Kostenschätzung konzeptionell ein, so die Prüfer. Und diese „Methode der Begleitung der Projekte in der Vorprojektphase durch die A7 bewährt sich“.
„Die Wetterkapriolen im heurigen Sommer sind durchaus mit der konjunkturellen Situation in der Kärntner Industrie vergleichbar“, bezieht sich IV-Kärnten-Präsident Timo Springer auf multiple Problemlagen von der nicht bewältigten Energiekrise bis zur Inflation, dem Fachkräftemangel und drohenden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Das spiegle sich in der aktuellen Konjunkturumfrage der Kärntner Industrie wider. Sehe man von der Boombranche Elektronik ab, zeige sich der Abwärtstrend deutlich: Vor allem in Betrieben rund um die Baubranche sei die negative Entwicklung massiv spürbar. Das treffe auch die in Kärnten so starke Holzindustrie. Er appelliert an die Lohnverhandler, zu verträglichen Abschlüssen zu kommen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe nicht noch mehr auszuhöhlen.
Am 5. und 6. Juli fanden die Österreichischen Designgespräche auf Schloss Hollenegg statt. Anhand von namhaften Beispielen zeigten neun Partnerschaften aus Design und Wirtschaft – unter anderem Andy Wolf und Vossen über die Entstehung der limitierten Beachkollektion bestehend aus Frottee-Badeutensilien und Acetat-Brillen – eindrucksvoll, welchen Beitrag Design zum Erfolg ihres Produktes leistet. Die Designgespräche thematisierten, wie Wirtschaft von Design profitieren kann, wie Entwicklungsprozesse für Produkte ablaufen und worauf es dabei ankommt. Organisiert wurden die Gespräche von der Creative Industries Styria in Kooperation mit Schloss Hollenegg for Design, designaustria, dem Holzcluster Steiermark und der CampusVäre.
Beim diesjährigen Qualitätswettbewerb der Landwirtschaftskammer traten 312 köstliche Schinken und herzhafte Würstel an. Die zehn besten Schinkenspezialitäten der Grünen Mark – alle von kleinen bäuerlichen Manufakturen – dürfen den Titel „Landessieger“ tragen. Der bäuerliche Familienbetrieb von Gottfried und Rosina Grabin erzielte sogar einen Doppellandessieg. „Dieser erstklassige Wettbewerb spornt die Direktvermarkter zu kulinarischen Höchstleistungen an“, ist Vizepräsidentin Maria Pein beeindruckt und gratuliert den Siegern, Ausgezeichneten sowie Teilnehmern. Und weiter: „Die steirischen Direktvermarkter tragen zu einer sicheren Lebensmittelversorgung mit hochwertigen regionalen Spezialitäten bei.“
Für die Neugestaltung des Tummelplatzes und seiner Umgebung haben sich beim EU-weiten Wettbewerb der Grazer Stadtplanung 19 Planungs- und Architekturbüros beworben. Umso erfreulicher ist, dass ein Platzhirsch das Rennen machte: Wolfgang Timmer, Julia Fröhlich und Martin Konrad von „konstruktiv Architektur & weeSt Architekten“, haben sie doch direkt am Tummelplatz einen Bürostandort. Stadtbaudirektor Bertram Werle: „Wir läuten auf diesem Platz einen positiven Klimawandel in der Infrastruktur der Stadt ein. Viel Grün, hohe gestalterische Qualität inmitten des Grazer Weltkulturerbes und angenehme Aufenthaltsmöglichkeiten samt Entsiegelungen und klug strukturierte unterschiedliche Nutzungsbereiche gehen hier Hand in Hand.“
Das Private Banking der Steiermärkischen Sparkasse lud am 22. Juni über den Dächern von Graz zu einem Expertengespräch zum Thema Zinsen. Unter dem Titel „Die Zinsen sind endlich zurück – werden sie auch bleiben?“ gab Wolfgang Zemanek, Leiter der Anleihensparte der Erste Asset Management Ein- und Ausblicke zu diesem brisanten Thema. „Die Zinsen in Europa sind noch nicht am Ende angelangt“, so Zemanek. Bei Laufzeiten über fünf Jahren, erwarten wir aber kaum mehr Bewegung nach oben. Auf dem aktuellen Renditeniveau soll man bereits in Schritten beginnen auch längerfristige Investments aufzubauen. Vor allem europäische Staatsanleihen haben das Potenzial tien Kursgewinne zu erzielen und damit ein Portfolio zu stabilisieren.
Das Unternehmen Grazer Treuhand Steuerberatung GmbH & Partner KG in Graz, Preding und Mariazell hat mit Claudia Schenner-Klivinyi von Sinnwin den geförderten Einführungs- und Verbesserungsprozess für die staatliche Auszeichnung für „Zertifizierung Beruf und Familie“ absolviert. In Workshops wurden unter Mitwirkung von Geschäftsführung, Führungskräften und Mitarbeitern Vereinbarkeitsressourcen bewusstgemacht und Verbesserungspotenziale erhoben sowie Maßnahmen abgeleitet. Schenner-Klivinyi: „Mit dieser Zertifizierung sprechen Unternehmen als Arbeitgeber eine breitere Personengruppe als künftige Mitarbeiter an, bzw. halten bestehende Mitarbeiter langfristig, und wirken so dem Fachkräftemangel besser entgegen.“
Wo genau oder was ist eigentlich das Paradies? Beginnen wir zu verstehen, dass es an uns liegt, dass dieser Planet paradiesisch bleibt? Diese Fragen diskutieren internationale und nationale Künstler beim La Strada-Festival von 28. Juli bis 5. August. Dann verwandelt sich die Steiermark und besonders die Grazer Innenstadt wieder in eine einzige große Bühne. Auch heuer unterstützt die Steiermärkische Sparkasse zum 18. Mal als Hauptsponsorin das Festival. Vorstandsmitglied Georg Bucher: „Das Festival ist ein essenzieller Bestandteil der steirischen Kunstszene und schafft es jedes Jahr aufs Neue aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen und damit Menschen zu begeistern, zu inspirieren und zum Nachdenken anzuregen.“
Selten war das Glück von Publikum, Künstlern und Veranstalterin so ungetrübt wie in den vier Wochen des Styriarte-Festivals in diesem Jahr. Alle künstlerischen Pläne und auch das Wetter bei den vielen Freiluftereignissen haben sich an die Wünsche gehalten. Brillant ist die Serie der „Fux-Opernfeste“ mit einer ideal komprimierten Fassung der Fux-Oper „Costanza e fortezza“, exakt 300 Jahre nach ihrer Uraufführung, im Hof von Schloss Eggenberg abgeschlossen worden. Die Bilanz dieser Fux-Serie, Filme, CD-Produktionen, Hörfunk-Übertragungen und mehr, kann sich sehen lassen. Ebenso der Auftritt von Jordi Savall zum Finale mit La Capella Reial de Catalunya und Hespèrion XXI mit seinem historischen Musikporträt von „Johanna von Orleans“.
Auch heuer wurden in der WKO Steiermark wieder die besten steirischen Fotografinnen und Fotografen mit Preisen prämiert. Bewertet wurden die Bilder von einer internationalen Jury, die das hohe Niveau der heimischen Fotografen betonte. Innungsmeister Thomas Fischer gratulierte den Siegern und unterstrich das profunde Know-how der Branche. Gleich drei Mal Gold holte Wolfgang Gangl aus Vasoldsberg – in den Kategorien Illustration/Digitale Kunst, Kreativportrait/Mode und Beauty sowie Natürliches Portrait – Mensch/Tier. In den beiden Naturkategorien wurde Philipp Jakesch ausgezeichnet. Doch auch der Nachwuchs wurde mit Preisen gewürdigt: Hier reüssierten Lehrling Filip Zalomir und Jungfotografin Alissa Lang.
Wo genau oder was ist eigentlich das Paradies? Beginnen wir zu verstehen, dass es an uns liegt, dass dieser Planet paradiesisch bleibt? Diese Fragen diskutieren internationale und nationale Künstler beim La Strada-Festival von 28. Juli bis 5. August. Dann verwandelt sich die Steiermark und besonders die Grazer Innenstadt wieder in eine einzige große Bühne. Auch heuer unterstützt die Steiermärkische Sparkasse zum 18. Mal als Hauptsponsorin das Festival. Vorstandsmitglied Georg Bucher: „Das Festival ist ein essenzieller Bestandteil der steirischen Kunstszene und schafft es jedes Jahr aufs Neue aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen und damit Menschen zu begeistern, zu inspirieren und zum Nachdenken anzuregen.“
Die besten Bauernbrotspezialitäten und Germmehlspeisen wurden auch heuer von der 22-köpfigen Fachjury als Landessieger auf das Podest gehoben. 206 Proben von 67 bäuerlichen Brotbackstuben ritterten um die zehn begehrten Landessiege. Herausragend: Der Doppellandessieg der mehrfach ausgezeichneten Brotbäcker Siegbert und Siegmar Reiß aus Eggersdorf. Die beiden Routiniers – Vater und Sohn – überzeugten die Jury mit ihrem klassischen Bauernbrot und ihren Buchteln. „Viel Liebe, nur regionale Zutaten und jahrzehntelange Erfahrung sind die wichtigsten Ingredienzien für unsere ausgezeichneten Brote und Germspeisen. Wir servieren sie auch in unserem Bauernhof-Heurigen in Eggersdorf“, streichen Siegbert und Siegmar Reiß hervor.
In sechs Haupt- und drei Sonderkategorien hat die Außenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer Österreich kürzlich die exportstärksten Betriebe ausgezeichnet. Ganz oben am Podest fand sich ein Unternehmen aus der Steiermark wieder: Das Institut Allergosan setzte sich in der Kategorie Handel durch und holte Gold, für die AVL List GmbH gab es den „Global EcoVision Award“. „Eine tolle Leistung, die einmal mehr zeigt, dass die steirischen Händler mit ihren Konzepten und Produkten zum internationalen Spitzenfeld zählen“, sprechen Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark, Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel und Manfred Kainz, Obmann des Landesgremiums des steirischen Außenhandels, Allergosan ihre „herzlichste Gratulation“ aus.
Für die Steirischen Jungbauern ist die Errichtung von reinen Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf wertvollen Ackerböden nicht zielführend. Die österreichweit erste vertikale Anlage mit PV-Doppelnutzung, wo auch Landwirtschaft möglich ist, wurde nun Anfang Juli in Neudorf an der Mur, Gemeinde Gabersdorf, eröffnet. Das Projekt hat in mehrfacher Hinsicht Vorzeigecharakter: Während die PV-Module Strom produzieren, reifen auf mehr als 90 % der Ackerfläche zwischen den PV-Modulen steirische Ölkürbisse. „Genau solche Projekte zur Energiegewinnung bringen uns weiter. Das wollen wir aufzeigen und die besten Beispiele für eine nachhaltige Energiewende vor den Vorhang holen“, betont Vorstandsmitglied Bernd Brodtrager.
Am 20. Juli lud „respACT“ gemeinsam mit der BKS Bank zum jährlichen Business Lunch am Wörthersee ein. 26 Unternehmensleiter diskutierten die nachhaltige Transformation im Bausektor und kamen zu dem Schluss, dass mit der Nutzung digitaler Technologien und Transparenz der Wandel wesentlich vorangetrieben werden kann. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank und scheidende Vize-Präsidentin von „respACT“ begrüßte auch ihren Vorstandskollegen Nikolaus Juhász, der künftig die Rolle des Kärntner Landeskoordinatoren übernehmen wird. In seinem Impulsvortrag betonte Karl - Heinz Strauss, CEO der Porr AG, dass es relativ rasch gehen wird, bis Kunden von sich CO₂ - arme Baustoffe und kreislaufwirtschaft fördernde Bauweisen verlangen.“
RLB steigt in irisches Sport-Start-up ein Nachdem das „Hummelnest“, der Start-up-Accelerator der RLB Steiermark, im April mit fünf internationalen Teams sowie mehreren Local Heroes gestartet wurde, gab es nun nach drei Monaten den feierlichen Abschluss. Am Demo Day wurde dem Sport-Start-up „Precision Sports Technology“ aus Irland von der RLB Steiermark gemeinsam mit einem internationalen Konsortium ein 100.000-Euro-Investment in Aussicht gestellt. „Das Start-up hat in den vergangenen Monaten enormes Potenzial entwickelt und das Produkt wird mittlerweile in einigen großen internationalen Sportligen eingesetzt. Daher sehen wir darin ein vielversprechendes Investment in die Zukunft“, sagt Ariane Pfleger, Vorstandsdirektorin für Transformation der RLB Steiermark.
Ihr erster Bundeslandbesuch als neue AMS-Vorständin seit 1. Juli führte Petra Draxl am 26. Juli in die alte Heimat: Die gebürtige Steirerin kam auf Einladung von Landes-GF KarlHeinz Snobe zu einem Austausch mit Führungskräften der steirischen AMS-Geschäftsstellen zusammen. Themen der Begegnung im AMS Graz Ost waren etwa arbeitsmarktpolitische Zielvorgaben und die Planung des Förderbudgets fürs nächste Jahr. „Wir wollen den ökologischen Wandel der Arbeitswelt aktiv vorantreiben“, unterstrich Draxl ein wichtiges Anliegen. „Auch wir setzen heuer in der Steiermark einen Schwerpunkt auf Green Jobs“, ergänzt Snobe. „Über die Umweltstiftung können Betriebe zusätzliche Mitarbeiter für klimarelevante Berufe gewinnen.
Fotos: RLB Steiermark / Kanizaj , MUL, Stadt Graz / Fischer
Das neue Rektorat an der Montanuniversität Leoben für die Periode 2023 bis 2027 ist komplett: Der Universitätsrat der Alma Mater Leobiensis hat am 18. Juli vier Vizerektorinnen und Vizerektoren einstimmig für die nächste Amtsperiode bestellt. Das neue Vizerektoren-Team unter der Leitung von Peter Moser − der derzeitige Vizerektor war im Dezember 2022 zum neuen Rektor gewählt worden − wird am 1. Oktober 2023 seine Tätigkeit aufnehmen und besteht aus Helmut Antrekowitsch, Vizerektor für Forschung und Nachhaltigkeit, Barbara Romauer, Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur, Christina Holweg, Vizerektorin für Marketing und Stakeholder Management, und Thomas Prohaska, Vizerektor für Lehre und Internationales.
Raiffeisen Steiermark startet eine Informationsoffensive für alle steirischen Kunden. „Wir erleben ein Comeback der Zinsen“, sagt Rainer Stelzer, Vorstandsdirektor der Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark. Er nennt dazu einige Beispiele: „Aktuell hat Raiffeisen Steiermark einen ökologisch-nachhaltigen Green Bond mit einer Verzinsung von 3,25 % auf zwei Jahre, Fixzinsanleihen entweder mit einem Zinssatz von 3,5 % auf dreieinhalb oder 4 % auf fünf Jahre, einen Min-Max-Floater mit 3,4 bis 4,5 % Verzinsung auf sieben Jahre oder eine zehnjährige Wohnbau-Anleihe mit 3,75 % (KESt-frei) im Angebot. Ob Online-Sparen, das klassische Sparbuch, Veranlagungs- und Vorsorgebereich, Raiffeisen hat für alle Kunden passende Produkte.“
In sechs Einweg-E-Vapes steckt eine Akkukapazität, die für den jahrelangen Einsatz eines Smartphone ausreichen würde. Auch nach ihrem Verbrauch stellen sie eine wertvolle Ressource dar, denn die Batterie enthält seltenes Lithium und Kobalt. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe ruft dazu auf, alte Einweg-E-Zigaretten unbedingt getrennt zu entsorgen, um ein fachgerechtes Recycling zu ermöglichen. Andreas Opelt, VOEB Vize-Präsident und Experte für Batterie-Recycling: „Allein aus ökologischer Sicht sind Einweg-E-Zigaretten sehr schlecht für die Umwelt. In Zeiten knapper Ressourcen muss daher jede einzelne Batterie recycelt werden. Wir müssen die Bevölkerung umfassend informieren, wo sich Akkus überall befinden und wie wichtig es ist, sie fachgerecht zu entsorgen.“
Die Stadt startet eine umfassende Klimaumfrage, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Bewohner zu bestimmen. Das Ziel: die größten CO2-Treiber zu finden. Deshalb bittet die Stadt alle Grazer um Mithilfe und ein bisschen Zeit für den Online-Klima-Check. Unter allen Teilnehmern werden 10 x 50 Euro Graz-Gutscheine verlost. Vize-Bgm. Judith Schwentner: „Wie heize ich? Wie wohne ich? Wie bewege ich mich durch unsere Stadt? Wo und was kaufe ich ein? Antworten darauf zeichnen ein Bild, wie sich das eigene Verhalten auswirkt. Mit dieser Umfrage erheben wir die Daten, um unsere Bürger bei einer klimaverträglichen Lebensweise unterstützen zu können.“ Die Umfrage ist bis Mitte August unter www.graz.at/klimaumfrage zu finden.
Beim Bundeslehrlingswettbewerb in Linz matchten sich Ende Juni die besten Tischlerlehrlinge Österreichs. Mit vier Podestplätzen war die Steiermark so erfolgreich wie kein anderes Bundesland. Von fünf steirischen Teilnehmern schafften vier einen Stockerlplatz. Im 1. Lehrjahr holte die Steirerin Melissa Sarah Trolp sogar Gold. Im 2. Lehrjahr ging die Silbermedaille an Tobias Bachatz aus St. Georgen. Im 3. Lehrjahr holte der Hartberger Tobias Kielnhofer die Bronzemedaille, und auch im 4. Lehrjahr/ Planung stand ein Steirer auf dem Podest: Hier schaffte Dominik Kerschbaumer aus Strallegg den dritten Platz. „Das Niveau in Linz war sehr hoch und die zu lösenden Aufgaben sehr fordernd“, zeigte sich LIM Christian Zach beeindruckt.
Im Rahmen der Akademischen Feier am 30. Juni graduierte die Montanuniversität Leoben 73 Diplomingenieure und promovierte 18 Doktoren. Die ehemalige Vorsitzende des Universitätsrates LH a. D., Waltraud Klasnic, erhielt die Erzherzog-Johann Medaille in Gold. Rektor Wilfried Eichlseder stellte seine Rede unter das Motto „Faszination Technik“. Dabei sprach er die aktuellen Herausforderungen für die kommenden Generationen an: schonender Einsatz von Ressourcen, Umgang mit Recycling und Verminderung der CO2-Emissionen. „Es muss uns bewusst sein, dass die Technik hier nicht das Problem, sondern die Lösung ist“, betont Eichlseder und gratuliert den Absolventen zu ihrer Entscheidung, ein technisches Studium gewählt zu haben.
Drei Jahre nach ihrem Start im Jahr 2020 sichert sich die European University on Responsible Consumption and Production (Eureca-Pro) die Finanzierung durch die EU-Kommission für die zweite Projektphase von 2023 bis 2027. Die von der Montanuniversität Leoben geleitete Allianz setzt so den Weg zum europäischen Kompetenzzentrum für Bildung und Forschung zu verantwortungsvollem Konsum und ebensolcher Produktion fort und arbeitet am langfristigen Ziel, bis 2040 einen virtuellen und integrierten europäischen Campus zu schaffen. In der zweiten Projektphase geplant sind die Etablierung mehrerer gemeinsamer Joint Degrees, einer Doktorandenschule, der Eureca-Pro Project Factory und der Akademie für lebenslanges Lernen.
Mit den Anfang Juli vorgestellten Maßnahmen kommt neuer Schwung in den gemeinnützigen Wohnbau. „Das Paket ist durchaus treffsicher: Es werden damit sowohl Mieter im Bestand als auch der Neubau wirkungsvoll unterstützt und das bedeutet die Rückkehr zu ,normaleren Zeiten‘ im gesamten Wohnbau“, zeigen sich die GBV-Steiermark-Obleute Christian Krainer und Wolfram Sacherer mit den Maßnahmen zufrieden. Konkret wird sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt in die richtige Richtung entwickeln: 2024 wird mit 1.400 Wohneinheiten wieder das benötigte Niveau erreicht. „Überall, wo ausreichend gemeinnütziger Wohnraum geschaffen werden kann, wirkt das als Preishemmer für den Gesamtmarkt“, erklären Krainer und Sacherer.
Die Stadt Leoben wird von September 2023 bis Jänner 2024 dem Publikum ein reiches Kulturprogramm bieten. Die Konzertreihe „Classics“ wird am 10. Oktober von der Akademischen Bläserphilharmonie Wien eröffnet. Am Theaterspielplan stehen die Komödien „Das perfekte Geheimnis“, „Nein zum Geld“, „Pension Schöller“ und das Lustspiel „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“. Das Genre Musik & Kabarett hat für jeden Geschmack das Richtige zu bieten: die Gruppe Wir4 mit „Das Beste von Austria 3“, die „Udo Jürgens Story“ mit Alex Parker am Klavier, den jungen Mühlviertler Kabarettist Benedikt Mitmannsgruber sowie die Science Busters mit der Mint Show „Planet B“. Highlights mit hoher Pointendichte sind mit dem Stand-Up-Comedian Gernot Kulis am 9. November garantiert.
Das Kommerz-Center der Steiermärkischen Sparkasse lud Anfang Juli gemeinsam mit Innolab zum Business-Frühstück. Neben einem Impulsvortrag von Innovationsberater Christian Felber erhielten die Gäste Einblick in die Innovationsaktivitäten der Krobath Metallbau GmbH. „Prozessoptimierung und Digitalisierung sind aus unserem Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Durch Kreativität und eine klare Innovationsstrategie können wir auf die sich veränderten Kundenbedürfnisse eingehen“, so GF Jörg Krobath. Als Vordenker, Multiplikator und Finanzpartnerin für Investitionsvorhaben begleitet das Kommerzkunden-Management der Steiermärkischen Unternehmen auf ihrem Weg in eine innovative, digitale und nachhaltige Zukunft.“
Die Hofmolkerei Thaller in Leitersdorf/Bad Waltersdorf ist auch nach Übernahme durch Sohn Hannes mit Partnerin Barbara Wurzinger weiter auf der Siegerstraße: Sie katapultierten sich bei der Käse- und Joghurt-Prämierung 2023 der Landwirtschaftskammer mit einem Doppel-Landessieg an die absolute Spitze dieses kulinarischen Qualitätswettbewerbs. Sie überzeugten die Jury mit ihrem frischen Marillen-Joghurt und ihrer feinen Kürbiskernroulade. Auch die übrigen bäuerlichen Hofkäsereien aus der Steiermark zeigten bei der steirischen Spezialitätenprämierung groß auf und ritterten um die acht begehrten Landessieger-Titel. Die 16-köpfige Expertenjury prüfte 101 Produkte von 35 Käsemachern und krönte die acht besten zu Landessiegern.
Dem Radverkehrskonzept GU-Süd liegt ein langfristiges und strukturiertes Entwicklungsprogramm in der Region für die Jahre 2023 bis 2033 zugrunde. Es sieht ein Investitionsvolumen von rund 13 Mio. Euro vor und soll in mehreren Etappen beschlossen sowie umgesetzt werden. „Mit unseren Maßnahmen im Raum GU-Süd gelingen uns wesentliche Verbesserungen des Alltagsradverkehrs und wir schaffen eine weitere sichere Anbindung an Graz. Insgesamt werden hier 4,9 Mio. Euro investiert, wobei sich der Landesanteil auf 3,4 Mio. Euro beläuft. Dank der guten Zusammenarbeit mit unseren Bürgermeistern und ihren Teams können wir in den kommenden Jahren den Radverkehr weiter attraktiveren“, sagt Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang.
Am 15. Juli haben heuer auf 14 steirischen Almen rund 500 freiwillige Helfer die Almen von Farnen, Stauden und Gehölzen befreit. Damit werden die Almflächen vor einer drohenden Verbuschung geschützt. Die Steiermark hat insgesamt eine Almweidefläche von rund 38.000 Hektar. „Ohne die wichtige Almpflege auch durch freiwillige Helfer würden jährlich allein in der Steiermark rund 1.000 Hektar wertvolle Almflächen verwalden“, gibt LK-Steiermark Präs. Franz Titschenbacher zu bedenken. Und er rechnet vor: „Würden die Almbauern die für den steirischen Tourismus so wichtigen Almen nicht pflegen, käme das der Allgemeinheit sehr teuer, denn die Almpflege würde der öffentlichen Hand jährlich rund 60 Millionen Euro kosten.“
Der bildende Künstler mit Grazer Wurzeln Manfred Erjautz bearbeitet für sein Kunstprojekt „Unspoken Eros“ am Saubermacher-Standort in der Grazer Puchstraße einen Wurzelstock einer fast hundertjährigen Buche. Der durch Windbruch gefallene Baum hat ein beeindruckendes Wurzelwerk entwickelt, das zum Kunstwerk gestaltet und dann in einem Restaurant in Bukarest, das nach den Plänen der Grazer Architekten „Innocad“ errichtet wird, über seinen Betrachtern aufgehängt ist. Bei der Umsetzung des Kunstprojekts halfen unter anderen die Bundesforste und das Grazer Unternehmen „Stein von Grein“ tatkräftig mit. Erjautz: „Ohne die kunstfreundliche Unterstützung der steirischen Wirtschaft wäre so ein komplexes Projekt nicht umsetzbar.“
Die Auftragsbücher in der steirischen Bauwirtschaft leeren sich, gleichzeitig verbuchen Banken ein Rekordminus bei Neuvergaben von Wohnkrediten. Eine Erhebung des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) belegt, dass die traditionell starke Baubranche vor einem Einbruch steht.
Kurz im Gespräch mit
Günther Ruprecht, Landesobmann des Steirischen ÖAAB
Sie wurden vor wenigen Wochen zum steirischen ÖAAB-Obmann gewählt. Wohin soll sich die ÖVP-Arbeitnehmerpolitik in den kommenden Jahren entwickeln?
Wir müssen Herausforderungen wie die Teuerung, die Umbrüche durch die Digitalisierung oder den demografischen Wandel bewältigen. Leistung und Eigenverantwortung müssen aber die zentralen Punkte unserer Arbeit bleiben. Wir setzen uns daher weiterhin konsequent für die Entlastung der arbeitenden Menschen, insbesondere des Mittelstandes, ein!
Wie steht der ÖAAB zur SPÖ-Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich?
Die meisten relevanten Werte für den Bau liegen tief im negativen Bereich: Beim Wirtschaftsklima sind es -65,7, bei den Umsatzerwartungen -40,5 und bei der Auftragslage -30 Prozentpunkte. Bei der Beschäftigung gibt es bereits ein Minus von 3,1 Prozentpunkten und die Situation dürfte sich in den nächsten zwölf Monaten noch weiter verschlechtern. „Die Stimmung im Bau ist insgesamt sehr negativ und die Unsicherheit ist groß“, resümiert Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. Ähnlich dramatisch sind die Zahlen auch im Baunebenbereich, hier trifft der Einbruch zeitverzögert ein. Der Bau- und der Baunebenbereich sind jedenfalls deutlich stärker vom Konjunktureinbruch betroffen als der Rest der steirischen Wirtschaft.
Gesetzliche Kreditvorgaben anpassen
Zahlreiche Vertreter der Bauwirtschaft in Gewerbe und Handwerk schlagen nun Alarm. Unterstützt werden sie von der Sparte Bank und Versicherung, die sich für die Abschaffung der umstrittenen Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) ausspricht. Diese zwingt Banken zu strengen Regeln für die Kreditvergabe, was Baufinanzierungen zusätzlich verhindert. Trotz der gesetzlichen Anpassungen der KIM-VO vonseiten der FMA Anfang April sieht Spartenobmann Martin Schaller dringenden Handlungsbedarf zur Nachbesserung. Ausnahmslos begrüßt wird das jüngst präsentierte Wohnbau-Paket der steirischen Landesregierung. Die Wohnbauoffensive sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, darunter die Reform der Geschoßbauförderung sowie eine erhöhte Wohnunterstützung. Dies stelle zwar – so die Meinung der Branchenvertreter – „einen Hoffnungsschimmer dar, könnte jedoch für das heurige Jahr bereits zu spät sein“, so Talowski.
Das Arbeitszeitgesetz ermöglicht dieses Modell bereits, ein „Auftrag“ an den Gesetzgeber ist obsolet. Unabhängig davon wird die Debatte zu einer Unzeit geführt. In den meisten Branchen werden Arbeitskräfte gesucht. Ich halte die Diskussion gewissen Berufsgruppen gegenüber auch für unfair, denn vielfach wird mit gestiegener Effizienz argumentiert. Wie erklärt man das etwa Beschäftigten im Pflegebereich?
Zu den Eckpunkten der ÖAAB-Politik gehören Erleichterungen bei der Schaffung von Eigentum. Ist dieses Ziel angesichts der aktuellen Herausforderungen zu halten?
Das Stichwort heißt Entlastung! Insbesondere für junge Menschen ist auch eine Lockerung der strengen Kreditvorgaben wichtig! Auch die Wiedereinführung einer Wohnbau-Investitionsbank wäre ein geeignetes Mittel, um die Schaffung von Eigentum zu erleichtern.
Die aktuelle Integral-Studie, die von Erste Bank und Sparkassen sowie s Real in Auftrag gegeben wurde, wirft ein Licht auf die Wohnsituation der Steirer und Steirerinnen und klärt, wie sich die Menschen in der Steiermark ihre Zukunft in Bezug auf Wohnen vorstellen.
Die Eckpunkte der Studie zeigen folgendes Bild: Zwei Drittel der befragten Personen in der Steiermark bevorzugen Eigentum gegenüber Miete, 63 % schrecken hohe Schulden davon ab, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, und 19 % planen eine thermische Sanierung, mehr als ein Viertel hat einen Heizungswechsel vor.
Zwei Drittel bevorzugen Eigentum
Der Traum vom Eigenheim bleibt trotz Teuerung und angespannter Zinslage bestehen. Die Mehrheit sieht im Eigentum einige Vorteile: 95 % nehmen eine Immobilie als wertbeständige Anlage für die Zukunft wahr, 85 % sehen den Besitz einer Wohnung oder eines Hauses als Absicherung, sollten sie arbeitslos werden, und 77 % geben an, dass sie lieber Kreditraten zurückzahlen würden, als Miete, da das Haus/die Wohnung dann irgendwann ihnen gehört. Fast drei Viertel der Befragten meinen, dass sich nur Besserverdiener Häuser und Wohnungen leisten können. Rund 63 % schrecken hohe Schulden davor ab, den Kauf einer Immobilie zu erwägen. Dennoch haben 44 % der Befragten für ihr aktuelles Zuhause einen Kredit oder ein Darlehen aufgenommen und 30 % planen ihr neues Haus oder ihre neue Wohnung mit einem Kredit oder Darlehen zu finanzieren.
Nachhaltig Wohnen gewinnt an Bedeutung
Viele Steirer (61 %) leben in Immobilien, die zwischen 15 und 60 Jahre alt sind. Hier sieht die Steiermärkische Sparkasse großes Potenzial für Sanierungen. Dies bedeutet nicht nur, dass die Immobilie nachhaltiger wird, sondern auch, dass Kunden von der Werterhaltung oder -steigerung ihrer Immobilie profitieren. Fast 20 % der Steirer haben eine thermische Sanierung vor und mehr als ein Viertel plant einen Heizungstausch. „In Zeiten der Teuerung und der aktuellen Zinslage ist es für viele Menschen schwieriger geworden, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Mit kompetenter Beratung, wie z.B. dem Sanierungsrechner, möchten wir unsere Kunden unterstützen“, resümiert Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse. „Die Zufriedenheit mit der Wohnsituation liegt in der Steiermark über dem Österreichschnitt. Trotzdem beschäftigen die Steirer Themen wie die hohen Energieund Wohnkosten. Auch das Thema der Nachhaltigkeit spielt bei der eigenen Wohnversorgung zunehmend eine große Rolle”, so Roland Jagersbacher, GF s Real Steiermark.
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Seit 48 Jahren sorgt der Werbemittlerhändler
Radlgruber für kleine Momente des Glücks, des Staunens oder des Lächelns, wenn er uns zumeist unerkannt im Namen anderer mit Werbegeschenken überrascht.
Vom Schlüsselanhänger über Kugelschreiber bis zu Regenschirmen oder elektronischen Helferleins
erschließt sich dabei ein Kosmos aus manchmal mehr und machmal weniger Nützlichem.
Kleine, möglichst praktische oder originelle oder formschöne oder auch unsinnige Werbegeschenke üben seit jeher auf die meisten Menschen eine eigenartig absurde, unerklärliche Faszination aus. Aber nicht nur, weil sie gratis sind. Und natürlich dürfen Sie auch gerne groß sein oder zum Anziehen. Alle, die etwas bewerben wollen, wissen das und sehr viele wenden sich früher oder später an sogenannte Werbemittelhändler, um ihr Unternehmenslogo und ihre Werbebotschaft unter die Leute und sich in Erinnerung zu bringen. Der Familienbetrieb Radlgruber Werbegeschenke in Graz ist einer dieser Händler, von denen es in der Steiermark rund 70 und österreichweit 450 gibt. Raimund Radlgruber (76) ist ein Pionier auf diesem Gebiet, hat er das Unternehmen doch bereits im Jahr 1975 gegründet und verfügt somit über 48 Jahre Branchenerfahrung. Seine Frau Katja erledigt die Buchhaltung und Sohn Stefan (43) hat den Betrieb bereits 2012 übernommen. Mit acht Mitarbeitern setzen sie zwischen zwei und drei Millionen Euro im Jahr um, sozusagen je nach Corona-Lage. Da es vor allem die kindliche Neugier ist, die uns Faszinierte hinanzieht, stellen sich zunächst die Fragen: Woher kommen eigentlich all diese Werbemittel, wer hat die Ideen, wer produziert sie und wird man damit reich? Das sind zugleich Fragen, die aufzeigen sollen, dass der Artikel nicht von einer KI, einer künstlichen Intelligenz wie »ChatGPT«, geschrieben ist; heute kann man sich da bekanntlich nicht mehr so sicher sein.
Unsereiner steht in Fleisch und Blut im Schauraum von Radlgruber, überwältigt von den mehr als 60.000 verschiedenen Artikeln, die hier zumindest auszugsweise in den Regalen stehen. Dass Trinkflaschen beliebte Werbegeschenke sind, war zwar klar, dass es aber gut hundert verschiedene gibt, überrascht denn doch. »Man braucht in der Werbemittelbranche sehr viel Fachwissen, denn es geht nicht nur um den Verkauf, sondern auch um eine gute Beratung«, erläutert Raimund Radlgruber, der auf »97 bis 98
Raimund Radlgruber über Regenschirme
Prozent Stammkunden« verweisen kann. So solle sich der Kunde darüber im Klaren sein, wozu seine Zielgruppe die Trinkflasche denn brauche. Zum Trinken, das sei schon klar, aber wann vorwiegend, bei welcher Gelegenheit? »Radfahrer können mit festen Drehverschlüssen wenig anfangen, dazu braucht man beide Hände, also kommen für sie eher die Flaschen mit auf- oder ausklappbarem Trinkschnabel in Frage. Sind es aber eher Wanderer, dann kann so ein Modell, wenn es verkehrt in den Rucksack gepackt wird, leicht ausrinnen. Da wäre ein fester Verschluss wieder besser.« Kommt das Material Glas in Frage? Sollen die Getränke warm gehalten werden, ist eine Thermosflasche gefragt? Je klarer die Verwendung, je genauer die Auswahl, desto besser der Anklang beim Empfänger. Schließlich steht ja der beworbene Name auf der Flasche. Doch läßt sich das nicht verallgemeinern. Bei einem der häufigsten Werbegeschenke, dem Kugelschreiber, sieht die Sache anders aus: »Beim Kugelschreiber halte ich es für wesentlich, dass er dem Kunden gefällt, dass er nicht teuer ist, dass er gut in der Hand liegt, dass die Mine nicht patzt – Hauptsache, der Kunde hat eine Freude damit. Weniger ein Kriterium ist es, wieviel Kilometer die Mine schreibt. Denn man weiß niemals, wie alt sie ist oder wie sie gelagert wurde.«
Die Erfahrung seines Vaters schätzt Stefan Radlgruber sehr: »Wir ergänzen uns sehr gut. Früher hat er sich gegen den Webshop gesträubt, heute ist er ein großer Verfechter davon. Die Schauräume und der Webshop sind ein gutes Beispiel dafür, wie die alte und die neue Welt zusammenspielen.« Der Kunde informiert sich vorher im Webshop und kann das Produkt dann hier haptisch erfahren und begreifen im doppelten Wortsinn. Und ja, zum überwiegenden Teil werde Chinaware gekauft, denn in der Werbemittelbranche spielt natürlich der Preis eine entscheidende Rolle. Der Trend gehe aber weg von der »Weltspartagsmentalität«, wie Stefan Radlgruber es nennt, also weg vom Ramsch, in Richtung weniger, aber hochwertiger. Also mehr Qualitätsbewusstsein, mehr vorgeschriebene Zertifikate und das werde in der EU auch überprüft, was zu begrüßen sei. »Bei Direktimporten etwa von Textilien aus Fernost haften wir als sogenannte »Inverkehrbringer« – das ist auch der Grund, weshalb wir immer weniger direkt importieren, sondern meistens über Großimporteure in Europa die Ware beziehen.« Denn wenn bei den zwei Hauptkriterien für T-Shirts, Farbe und Größe, etwas schiefgeht, haftet der Großimporteur.
Legendäres »Puch-Kapperl«
Bereits in den Anfängen des Unternehmens 1975 stieg Raimund Radlgruber in das Geschäft mit China ein, weil seine Schwester in Hongkong lebte und so Zugang zu den Produkti-
onsstätten hatte. Einer der ersten Großaufträge war das legendäre »Puch-Kapperl« für Steyr-Daimler-Puch, von dem 100.000 Stück in China produziert wurden. Radlgruber: »Das hat einen Schilling gekostet, wir haben es um 1,20 Schilling verkauft. Heute werden im Internet 30 bis 40 Euro dafür verlangt.« Der erste größere Kunde war »Humanic«. Als Horst Gerhard Haberl neuer Werbeleiter wurde, entstand die »Franz«-Werbelinie. »Auch dafür haben wir die Werbemittel gemacht und 20.000 Sonnenhüte oder die Regenschirme aus dem leichten, papierähnlichen Material Tyvek, von denen ich noch einen habe. Das kennt man vom »Tatort«, wenn die »Spusi« so einen weißen Anzug aus diesem Material über das Gewand zieht.«
Das grüne Herz Österreichs
Für den Fremdenverkehrsverein wiederum entstanden Werbemittel mit dem damals neue Logo »Steiermark, das grüne Herz Österreichs«. Auch dazu weiß Raimund Radlgruber eine Anekdote zu erzählen: »Für Professor Wolf Sixl vom Hygieneinstitut, der in vielen Gebieten dieser Welt hygienische Entwicklungsarbeit geleistet hat, wurde ich in den Neunzehnachtzigerjahren zur Kontaktstelle mit dem Südsudan, weil ich einen Fernschreiber hatte. Als er wieder einmal einen Container hinuntergeschickt hat, habe ich ihm Kapperl und T-Shirts mit dem Logo »Steiermark – das grüne Herz Österreichs« mitgegeben. Alle Kinder die sich impfen ließen, haben damals so ein Leiberl bekommen.«
T-Shirts als Pyjama
Auch über bürokratische Hürden weiß Radlgruber ein Lied zu singen. Und auch, mit welchen Tricks man sich gegen die seinerzeitigen Einfuhrbeschränkungen zu helfen wusste. Für seine Bestellung eines Containers mit T-Shirts aus Indien war eine Einfuhrbewilligung erforderlich. Insgesamt durften aber nicht mehr als drei Millionen T-Shirts nach Österreich importiert werden, darüber hinaus brauchte man eine sogenannte Quota zu einem Aufpreis, die aber ebenfalls begrenzt war. Die konnte man zwar auch auf dem freien Markt kaufen, aber nur für viel Geld. Raimund Radlgruber: »Wir haben die T-Shirts anders deklariert: Über zwei Löcher am unteren Rand des T-Shirts haben wir eine Schnur einziehen lassen und die Chinesen haben uns kurze Hosen aus dem gleichen Material dazu geliefert. So konnten wir das ganze als Pyjama deklarieren und damit fiel die Quota weg. Jetzt hatte ich zu den 60.000 T-Shirts auch 60.000 Hosen, allerdings ohne Waschkennzeichnung, so konnte ich sie nicht verkaufen, daher haben wir sie zumeist dazugeschenkt. Als damals der Rudi Roth auf Ceylon, heute Sri Lanka, einen Fußballplatz für Kinder gebaut hat, habe ich ihm 40.000 Hosen für die Spieler geschenkt, die der Spediteur Teddy Jöbstl mit dem Schiff nach Sri Lanka gebracht hat.
Jetzt sind die Hosen, die aus Südindien gekommen sind, wieder dorthin zurück gegangen, eine unglaubliche Geschichte.« Wichtig für das Geschäft von Radlgruber waren seit jeher die Kontakte zu potenziellen und in der Folge tatsächlichen Auftraggebern in Industrie, Handel und Gewerbe sowie zu Vereinen, politischen Parteien und Vorfeldorganisationen, öffentlichen Stellen und Organisationen bis zu Ministerien, zur Gebietskrankenkasse, zur AUVA oder auch zur Diözese Graz.
Regenschirme
»Beim Katholikentag Anfang der Achtziger hatten wir das Glück, dass es geregnet hat. Wir konnten innerhalb von wenigen Tagen 200 Regenschirme liefern. Auch der Papst hatte einen von uns«, freut sich Radlgruber senior noch heute. Das beliebte Werbegeschenk Regenschirm war seit jeher ein spannendes Thema: Um auch den damals schon letzten Hersteller von Regenschirmen in Österreich – die Firma Interschirm im burgenländischen Breitenbrunn – zu schützen, wurde früher auf Importware ein Schutzzoll von bis zu 70 Schilling eingehoben, so dass ein Regenschirm mehr 100 Schilling gekostet hätte. Radlgruber: »Unser Trick war, die Regenschirme in Teilen zu importieren: das Gestell und die Bespannung extra. Dann war nur ein niedrigerer Zoll drauf. Bei einem Auftrag von Raiffeisen über 500 Regenschirme habe ich alle selbst genäht und an den Speichen befestigt – das war der Pioniergeist. Heute sind wir einer der wenigen Betriebe, die Regenschirme mit Namen unter einer Schicht Epoxyharz bedrucken können – ein sehr persönliches Geschenk.«
Einblicke
Der studierte Betriebswirt Stefan Radlgruber gibt ein bisschen Einblick ins Geschäft, wenn er erläutert, dass der Ertrag bei kleinen Aufträgen meist höher ist: »50 T-Shirts sind das bessere Geschäft, zwar ist der Aufwand höher, wie etwa für die Mannschaft bei einem Segelturn, wenn jeder seinen eigenen Aufdruck hat, aber dafür können wir auch mehr verlangen und der Kunde versteht das auch. Bei großen Ausschreibungen geben nicht wir den Preis vor, sondern der Kunde. Der interessanteste Auftrag für uns ist eigentlich der mittlere Auftrag zwischen 2.000 und 10.000 Euro – das ist ein gutes Aufwand-Verdienst-Verhältnis. Darunter ist zwar der Verdienst prozentuell höher, aber der Aufwand dafür sehr hoch. Darüber wiederum ist teilweise der Deckungsbeitrag in Prozenten einstellig, das ist schon grenzwertig und kommt dann noch eine Reklamation dazu, wird es oft schwierig.« Reich werde man nicht, meint er, »aber man kann gut leben davon und es macht unheimlich viel Spaß! Man lernt Menschen auf anderere Art und Weise kennen und es entwickeln sich oft Freundschaften daraus.« Klargestellt konnte also werden, dass direkt beim Werbemittelhändler nichts hergestellt, sondern gehandelt und veredelt wird, zum Beispiel wird eine Tasche im Nachhinein bedruckt. Die Ideen sind zumeist vorgegeben, aber Kreativität ist immer gefragt. Auch die Frage, wer eigentlich die Werbemittel bedruckt, konnte beantwortet werden – das ist sowohl bei Radlgruber selbst oder beim Importeur oder schon in der Fabrik beim Produzenten möglich, abhängig von der Art des Drucks. n
Radlgruber Werbegeschenke GmbH
8051 Graz, Wienerstrasse 186
Telefon +43 316 716622
radlgruber.at
Stefan Radlgruber über seinen Vater
Wir sind die einzige Obdachlosenunterkunft, in der die Bewohner von einem Zuhause sprechen.
Wolfgang Pucher, 1939–2023, österreichischer Ordenspriester und Armenpfarrer, über das Vinzidorf in Graz-Eggenberg
Alles neu im Grazer Schauspielhaus
Mit Andrea Vilter übernimmt eine praktische Theoretikerin mit breitgefächerter Ausbildung und Erfahrung das Schauspielhaus.
Was dürfen wir uns von der studierten Germanistin in ihrer ersten Spielzeit alles erwarten …
Veränderungen tun weh, jedoch langweilt eine gewisse Eingeschliffenheit mit der Zeit. Im Kulturbetrieb geht es ja zu wie in einer Ehe, nur als Beispiel zum Beispiel. So ist konsequenterweise nach den verschiedensten Neubesetzungen der Topjobs im Kulturbiz in unserer schönen Heimatstadt in den letzten Monaten nun das erste Theater der Stadt dran. Warum auch nicht. Eine Entschlackung und Neuausrichtung im Kulturbereich hatte die Stadt dringendst nötig – auf vielen Ebenen mit aller Konsequenz. Auf dass wieder ein Ruck gehen möge durch die Steiermark!
Konkurrenz, Schall und Rauch
Wir würden uns auch grundsätzlich wieder mehr gesunde Konkurrenz zwischen den Häusern wünschen, um Profilschärfe zu entdecken. So kann der Zuzug bzw. Einkauf neuer deutschsprachiger Intelligenzija am Südzipfel eben jenes
Sprachraumes nur Gutes bewirken. Zuerst einmal sind es die Namen und Bezeichnungen, die geändert werden, denn der Buchstabe bestimmt das Bewusstsein: Nach der Ära Laufenberg heißen die kleinen Häuser bzw. Spielstätten im Schauspielhaus jetzt anders: Schauraum und Konsole. Mit Konsole sind wir gedanklich auch schon bei einer gewissen Digitalisierung, die nun forciert werden soll. Eine Erfahrung aus Coronazeiten im Besonderen und der weltweit grassierenden Müdigkeit, ins bürgerliche Theater zu gehen und dort zwei Stunden zu sitzen und zu schauen und gegebenenfalls zu applaudieren, im Allgemeinen. Zudem gibt es ja das Ansinnen, »die Jugend« wieder in die Häuser zu bringen.
Intendantin Andrea Vilter und ihre engste Mitarbeiterin Chefdramaturgin Anna-Sophia Güther wollen mehr – und zwar viel mehr. Dem Kapitel Partizipation, Outreach und Bildungsarbeit ist im 150-seitigen Programmkatalog wohlwollende Breite gewidmet. Alles andere
liest sich auch sehr heutig und im Jetzt angekommen. Eine Abkehr von brachialen, in Blasen gefangenen, ideologischen Richtlinien und eine Hinwendung zur distanzierten und bewusst analytischen Gesellschaftskritik ist herauslesbar. Die Pressekonferenz war eine Wohltat, die Damen gehen es schlau an.
Die kommende Spielzeit bietet ein dichtes Programm mit mehr als 17 Premieren, darunter drei Uraufführungen und drei österreichische Erstaufführungen. Viele Überraschungen inklusive. So eröffnet man in der kommenden Spielzeit mit einem bis dato ungespielten bürgerlichen Trauerspiel der kaum bekannten Christiane Karoline Schlegel. Weiters freuen wir uns auf die vor einiger Zeit auch am Akademietheater wiederentdeckte Maria Lazar mit dem Stück »Der Nebel von Dybern«. Lazar war bereits einmal am Spielplan des Schauspielhauses Graz, und zwar im Jahr 1933. Ihr Stück wurde je-
Die neue Intendantin am Grazer Schauspielhaus
Andrea Vilterdoch aufgrund ihrer jüdischen Herkunft abgesetzt. Und auch Werner Schwab erfährt – wohl anlässlich seines 30. Todestages – 2024 eine Würdigung.
Das Grazer Publikum braucht wieder mehr Herausforderung. Die vom Schauspielhaus gesetzten Marker sind jetzt angerichtet. Und wir durchaus gespannt, wie reagiert wird. n
Die beiden ersten
Premieren im Herbst
Von einem Frauenzimmer
Bürgerliches Trauerspiel von Christiane Karoline Schlegel, Regie von Anne Lenk
22. September
Sonne/Luft
Stück von Elfriede Jelinek, österreichische Erstaufführung in Kooperation mit dem Steirischen Herbst, Regie von Emre Akal 13. Oktober
schauspielhaus-graz.at
Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl
Die Ankündigung von »Russia Today«, dass die Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) eine goldgedeckte digitale Gemeinschaftswährung einführen wollen, hat die Politik und die Finanz- und Wirtschaftswelt nicht sonderlich erschüttert. Denn dass die Brics-Länder gerne die ökonomische und damit politische Vormachtstellung der USA abschütteln würden, ist nichts Neues. So hat sich im Ukraine-Krieg kein einziges Brics-Mitglied den westlichen Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Und auch Chinas Initiative zur Annäherung zwischen Saudi Arabien und dem Iran ist als Versuch zu werten, den Brics-Raum mittelfristig zu erweitern und damit eine antiwestliche Allianz zu stärken. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Ankündigung von Russia Today tatsächlich auf einer gemeinsamen Initiative basiert, oder ob Putin – vielleicht sogar im Auftrag von XI Jinping – nur einen Versuchsballon starten ließ. Aber selbst wenn beim Brics-Gipfel Ende August in Südafrika, wie von vielen Medien kolportiert, eine
Brics-Währung?
entsprechende Einigung verkündet wird, ist noch lange nicht gesagt, dass es die geplante neue Währung tatsächlich schaffen kann, den Dollar in seiner Rolle als globale Leitwährung ernsthaft herauszufordern.
Vor einigen Jahren ist bekanntlich auch der Euro spektakulär daran gescheitert, den »Petro-Dollar« durch einen »Petro-Euro« zu ersetzen.
Aber irgendwann, wenn sich die »grünen Wasserstofftechnologien« endlich durchgesetzt haben, braucht die Welt den Ölstandard, der den Dollar zur krisenresistenten Leitwährung des fossilen Zeitalters gemacht hat, ohnehin nicht mehr. Aber so weit wird es wohl erst sein, nachdem die USA längst von China als größte Volkswirtschaft der Welt abgelöst worden sind. Schließlich hat auch das britische Pfund seine Rolle als globaler Standard für internationale Finanz- und Warengeschäfte eingebüßt, nachdem die USA die Briten von ihrer globalen wirtschaftlichen Spitzenposition verdrängt hatten. Dass aber ausgerechnet ein Goldstandard – außer mit Gold soll die neue Brics-Währung auch durch andere Rohstoffe wie Silber oder Seltene Erden gedeckt werden – das unglaublich flexible Dollarsystem ersetzen kann, ist trotzdem undenkbar. Schließlich würde eine goldgedeckte Währung alle hochverschuldeten Staaten in eine gewaltige Krise stürzen. Ein Goldstandard eignet sich ausschließlich für Staaten in einer Aufschwungsphase, die ihre ständig teurer werdenden Sozialsysteme mit hohen Exportüberschüssen finanzieren können. Mit einer goldgedeckten Währung können ausufernde Schulden gar nicht erst entstehen. Allein die USA verschulden sich jährlich um etwa 1,5 Billionen Dollar. Das ist eine kontinuierliche Ausweitung der Geldmenge, die nur durch das Versprechen zukünftiger ökonomischer Erfolge gedeckt ist. Auch viele andere Staaten kämpfen mit Verschuldungsgraden von deutlich über 100 Prozent ihrer Bruttoinlandsprodukte. Global gesehen würde ein Goldstandard die Ausweitung der Geldmenge verhindern. Wirtschaftliche Krisen wären dadurch nicht nur häufiger, sondern auch heftiger. Auch die ökonomische Be-
reinigung im Zuge einer Krise würde wesentlich massiver ausfallen. Übrig bleiben würden finanzstarke Konzerne, die sich die erfolgversprechendsten Unternehmen herauspicken könnten, weil diese keine Kredite mehr bekommen, um ihr Wachstum oder kurzfristige Liquiditätsengpässe zu finanzieren. Staatliche Rettungspakete wären ebenso wie Anleihenkäufe nur möglich, wenn entsprechend Gold hinterlegt wäre. Befürworter des Goldstandards sprechen zwar von einem nachhaltigeren Wachstum, aber sie vergessen bei ihrer Rechnung die immensen Schuldenberge, deren Abbau gewaltige Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Wohlstand hätte. Grundsätzlich wäre ein Bedeutungsverlust des Dollars, wenn er mit der Abnahme der globalen wirtschaftlichen Bedeutung der USA einhergeht, sogar zu begrüßen; und zwar sowohl von allen anderen Volkswirtschaften als auch den USA. Die US-Notenbank Fed könnte dann nämlich endlich eine Geldpolitik betreiben, die keine Rücksicht mehr auf die restliche Weltwirtschaft nehmen muss. Und auch die Geldpolitiken aller anderen Volkswirtschaften wären durchschlagskräftiger, weil niemand mehr auf den Dollar ausweichen würde. n
Wie mächtig wird die geplante
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