FAZITGESPRÄCH Unaufgeregt rechts
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FP-Klubobmann
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Mario Kunasek im Interview
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FP-Klubobmann
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Mario Kunasek im Interview
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FAZITESSAY Andreas Unterberger über die ideologische Schlagseite des ORF
Mai 2024 Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
FAZITTHEMA ARBEITSZEITVERKÜRZUNG
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Von Christian Klepej
In Wien gibt es dieses Jahr durch Familienzusammenführung jedes Monat rund 350 Schulkinder – vor allem aus Syrien stammend – mehr. Also müssen monatlich 350 Kinder mehr unterrichtet werden. Das ist plusminus eine ganze Volksschule im Monat, die die Hauptstadt nun zusätzlich zur Verfügung stellen muss. Eine ungeheure infrastrukturelle Herausforderung. Der zuständige Stadtrat hat bereits angekündigt, Container aufstellen zu lassen, um darin die Kinder zu beschulen. Wo das notwendige Lehrpersonal herkommen soll, ein Lehrermangel wird ja seit Jahr und Tag konstatiert, erschließt sich mir nicht. Wien nimmt damit etwa 50 Prozent der hinzukommenden Familienangehörigen auf, die restlichen Kinder müssen auf Österreich verteilt werden. Und stellen damit die Länder vor im Grunde ähnliche Probleme.
Schulen in Containern, das sind Zustände, die wir aus Ländern der dritten Welt kennen. Mir ist jedes Wuckerl, ganz gleich ob das jetzt aus Kalsdorf, aus Aleppo oder aus Andritz kommt, gleich lieb. Kinder, noch dazu im Volksschulalter sind alle wertvoll,
Der »Migrantismus« schadet unserem Land. Vor allem den Migranten
ungeheuer wertvoll. Und jedes Kind in Österreich hat eine Schule verdient. Und eben kein Containerdorf! Wir müssen uns endlich in unserer – kultivierten, zivilisierten, am Wohl aller Menschen dieser Welt aber eben auch am Wohl der einheimischen Bevölkerung orientierten – gesellschaftlichen Diskussion solchen Themen offen und gelassen widmen.
Wir müssen uns dabei eingestehen, dass wir in manchen Bereichen nicht langsam an die Grenzen unserer Kapazitäten kommen, sondern diese schon überschritten haben. In Hamburg und anderen deutschen Großstädten soll jetzt damit begonnen werden, in Parks und ähnlichen Anlagen Zeltlager für Flüchtlinge zu errichten. Wollen wir das? Ja, wir sind sogar im Begriff, zivilisatorische Errungenschaften aufzugeben, ich spreche lediglich die Diskussion über die Herabsetzung der Strafmündigkeit von Kindern an. Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft, Kinder strafrechtlich anders zu behandeln. Wollen wir das wirklich? Man kann das alles wollen, man kann das alles vertreten. Nur muss dann auch ordentlich darüber diskutiert werden dürfen. Und diese Diskussionen dürfen nicht durch – wie etwa in der Bundesrepublik –»Demokratieförderungsgesetze«, die jede Position rechts der Mitte als unmenschlich und schnellendlich verbrecherisch darstellen, diffamiert werden. Die Mitte ist kein Ort, wo die Politik herkommt, die Mitte ist der Ort, wo sich unterschiedliche politische Standpunkte begegnen. Die Mitte, davon bin ich überzeugt, ist also ein wesentlicher – der wesentliche – Platz, an dem sich Demokraten treffen, um gemeinsam und kompromissbereit zu schauen, dass sich unser Land weiter zum Guten, zumindest aber zum Besseren entwickelt. Und das bedingt, dass wir möglichst viele Postionen links und rechs der Mitte auf Sinn und Unsinn abklopfen. Dass möglichst viele an diesem – demokratischen – Diskurs teilhaben. Ich halte das für eine dringende Notwendigkeit. Und das bedingt natürlich »Meinungsfreiheit«, vor allem »Redefreiheit«. Die empfinde ich jetzt zwar noch nicht bedroht, aber doch in einem Rückzugsgefecht verfangen. Wir alle sehen den großen ro-
saroten Elefanten »Migration« mitten im Raum stehen, aber niemand spricht ihn an. Traut sich, ihn anzusprechen. Auf sinnvolle, sensible, menschliche Art und Weise. Nicht so vereinfachend, indem irgendeine Gruppe als Sündenbock diffamiert wird. Wir stehen leider unter dem Bann eines »Migrantismus«, der diese so notwendigen Diskussionen erschwert, ja beinahe verunmöglicht. Als »Migrantismus« verstehe ich die von großen Teilen der »schon länger hier seienden« Bevölkerung geteilte Position, alles an Migration sei »heilig«, nichts davon dürfe diskutiert werden. Dafür ist im Übrigen kein einziger Migrant verantwortlich zu machen, das ist ein hausgemachtes Problem. Migranten werden letztlich samt und sonders entmündigt und (ein weiteres Mal, handelt es sich um echte Flüchtlinge) zu Opfern gemacht. Wir sind also dabei, das Ende unserer Aufnahmekapazitäten zu erreichen, wir müssen uns das eingestehen. Um im Kopf frei zu werden, für neue, bessere, gesamteuropäische Ansätze in der Migrationspolitik. Nur dann kann und wird es uns gelingen, dass jedes Schulkind, wo immer es hergekommen ist, in ganz Österreich und auch in Wien eine gute, professionelle, wertschätzende und schöne Schulbildung erfährt. n
Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at
Die Leistung hoch
In unserer Gesellschaft setzt sich die Ansicht durch, dass Leistung verzichtbar ist. Dabei ist das Gegenteil der Fall.
Unaufgeregt rechts
Mario Kunasek ist FPÖ-Spitzenkandidat für die Landtagswahl. Er sieht seine Zeit für den Sprung an die Spitze gekommen.
Der unreformierbare ORF
Für Andreas Unterberger ist die linksideologische Schlagseite des ORF irreversibel. Er analysiert, wie es dazu kommen konnte.
Die politische Konzeptkünstlerin Anna Jermolaewa bespielt den österreichischen Pavillon bei der Biennale in Venedig.
Seite 78
Rubriken
Editorial 3
Politicks 12
Investor 32 Außenansicht 38
Oberdengler 48 Immobilien 62
Alles Kultur 78 Schluss 82
Alles Blumen
Seit mehr als 30 Jahren führt Andrea Ferian ihren »Blumen am Platzl«-Stand am Grazer Kaiser-Josef-Platz.
Mehr Sein als Schein
Das Grazer Familienunternehmen Schimautz hat sich dem komplexen Bereich der Haustechnik verschrieben.
Liebe Leser!
Die Generation Z scheint davon überzeugt zu sein, dass moderne Helden so wenig wie möglich arbeiten. Auch SPÖ und Gewerkschaften wollen in ihrem Kampf um eine Arbeitszeitverkürzung endlich vorankommen. Daher nützen sie den Tag der Arbeit für das klassenkämpferische Narrativ, dass jeder, der arbeitet, irgendwie ein Opfer des Kapitalismus sei. Dabei ist klar, dass aufgrund des Arbeitnehmermangels jede weggekürzte Arbeitsstunde in der verbleibenden Arbeitszeit zusätzlich hereingebracht werden muss.
Anlässlich der Landtagswahl im Herbst besucht Fazit die Spitzenkandidaten der drei größeren steirischen Parteien. Den Anfang macht FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek. Er will mit den bewährten Themen »Impfzwang«, Migration und Gesundheitspolitik Landeshauptmann werden und hofft, dass sich die aus seiner Sicht infamen Vorwürfe gegen ihn, wegen seines Hausbaus, rechtzeitig aufklären.
Beim Fazitessay – diesmal aus der Feder des Publizisten Andreas Unterberger – geht es um den, seiner Meinung nach, nicht reformierbaren ORF und dessen linksideologische Schlagseite. Gutes Lesen! -red-
IMPRESSUM
Herausgeber
Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl
Medieninhaber & Verleger
Klepej & Tandl OG
Chefredaktion
Christian Klepej Mag. Johannes Tandl
Redaktion
Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Mag. Michael Petrowitsch, Kim Vas (Satz und Produktion), Vanessa Fuchs (Organisation)
Lektorat AdLiteram
Druck
Walstead-Leykam
Vertrieb & Anzeigenleitung
Horst Futterer
Kundenberatung
Fabio Schaupp, Sophie Serec, Simona Kokol
Redaktionsanschrift
Titelfoto von Marija Kanizaj
Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin
Fazitthema
Von Johannes Roth
In Wahlkampfzeiten überschlagen sich die Parteien mit Forderungen nach gerechtem Lohn für Leistung. Die Forderung fällt allerdings auf immer weniger fruchtbaren Boden. Denn die Erde ist verbrannt: In unserer Gesellschaft setzt sich immer mehr die Ansicht durch, dass man auf Leistung verzichten könne.
Doch das Gegenteil ist der Fall.
Rundum den Tag der Arbeit ist er wieder da, der Leistungsgedanke. Schließlich bemüht die Sozialdemokratie auch heute noch gerne den Refrain aus dem Lied der Arbeit, wenn es darum geht, die eine oder andere Masse zu mobilisieren: Die Arbeit hoch! Abseits davon dient der Begriff Arbeit nicht zuletzt durch den Populismus des SPÖ-Parteivorsitzenden derzeit mehr der Folklore: Wer arbeitet, ist irgendwie ein Opfer. Moderne Helden arbeiten so wenig wie möglich und pressen den Umverteilungssystemen und Arbeitgebern dafür so viel wie möglich ab. 38,5 der insgesamt 168 Stunden einer Woche mit Lohnarbeit verbringen zu müssen, wird bereits als Zumutung empfunden.
Unstrittige Forderung
Darum ist �Leistung, die sich lohnt� eine Forderung, die so ziemlich jede Ideologie leichten Herzens unterschreiben kann – eine These, die schon nach einer kurzen Überprüfung mittels Google ihre Bestätigung erhält. Hier setzt das rote Momentum-Institut ebenso ein Rufzeichen dahinter wie die konservative Agenda Austria, die WKO ebenso wie die IV, die Freiheitlichen Arbeitnehmer und auch die Grünen: Alle sind voll dafür. Strittig ist lediglich, wie das gelingen soll, denn Arbeit ist nämlich nicht gleich Leistung. Die Konzepte hängen zwar unmittelbar miteinander zusammen, der Unterschied könnte aber fundamentaler nicht sein. �Arbeit� beschreibt die Menge an Energie, die benötigt wird, um
eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, und ist damit per se mit Anstrengung für Mensch und Maschine verbunden: Ein permanentes Heraustreten aus der Komfortzone, denn Anstrengung will der Mensch eher vermeiden.
Leistung braucht Energie �Leistung� hingegen zielt darauf ab, die Zeit, die gebraucht wird, um eine bestimmte Arbeit zu erledigen, möglichst kurz zu halten. Je kürzer die Zeit, desto größer die Leistung; wer mehr Arbeit in gleicher oder kürzerer Zeit erledigt oder wer im selben Zeitraum mehr Arbeit verrichtet, der leistet mehr. Um das zu erreichen, bedarf es eines gewissen Antriebs. Manche nennen es Ehrgeiz, andere Motivation, jedenfalls ist es die persönliche Bereitschaft, Unbequemes in Kauf zu nehmen, die berühmte �Extrameile� zu gehen, um etwas zu erreichen. Es ist nicht lange her, da galten die Folgen solchen Bemühens gesellschaftlich als etwas Erstrebenswertes. Etwas �mit eigener Hände Arbeit� Erschaffenes war besonders wertvoll. �Aus eigener Kraft� den sozialen Aufstieg geschafft zu haben unterschied die Smarten, Schlauen, Fleißigen von denen, die mit einem silbernen Löffel im Mund geboren waren. Wer abends auf den Tag zurückblickte und darauf verweisen konnte, heute etwas �geleistet� zu haben, der schlief nicht nur besser, sondern konnte sich in den darauffolgenden Tagen auch
etwas �leisten�. Kurz: Leistung zu erbringen war für die meisten Menschen der Weg in ein erfülltes, sicheres Leben. Das hat sich geändert.
Kein Bock auf Anstrengung
Jedes Jahr befragt das Unternehmen �Great Place To Work� nach eigenen Angaben mehr als 20 Millionen Mitarbeitende weltweit, um zu definieren, was einen großartigen Arbeitsplatz ausmacht. Die gewonnenen Daten und Umfrageergebnisse verdichten sich zu einem ziemlich scharf gezeichneten Bild davon, wann Arbeitnehmer leistungsbereit sind.
In diesem Kontext ist es �Great Place To Work� auch möglich, Arbeitnehmergruppen treffsicher zu charakterisieren. Zum Beispiel die vielzitierte Gen Z (13 bis 24 Jahre alt), die wie kaum eine andere Generation vor ihr den Wechsel vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt verdeutlicht. Eine jüngst publizierte Studie des Unternehmens listet auf, was sich die Gen Z von ihrem Arbeitgeber erwartet: Angemessene Entlohnung natürlich, aber auch �wertschätzende Führung� mit regelmäßiger Anerkennung guter Leistung ist wichtig. Nicht fehlen dürfen �Spaß bei der Arbeit�, die �sinnstiftend� sein muss, wobei sie so gestaltet sein soll, dass die �psychische und physische Gesundheit� gefördert wird. Das schließt natürlich eine Reihe von Tätigkeiten von vornherein aus. Im Straßenbau zum Beispiel kann man lange nach �Spaß bei der
Viele unserer Mitarbeiter ziehen eine Arbeitsstelle
‚am Land‘ dem Pendeln vor
.PhilipBorckenstein-Quirini,
Geschäftsführer der Therme Loipersdorf
Arbeit und gutem Teamgeist� suchen. Klima-Ängstliche werden darüber hinaus den �Purpose� vermissen und sonderlich gesund ist das Applizieren von Asphalt auf stark befahrenen Fahrbahnen auch nicht. Bleibt zu hoffen, dass der durchschnittliche STRABAGPolier sich wenigstens durch �glaubwürdige, wertschätzende Führung� auszeichnet und die Bezahlung angemessen ist, ansonsten über kurz oder lang einfach keine Straßen mehr gebaut werden. Weil sich aus der Gen Z für diese und unzählige andere unangenehme, stressige, fordernde Berufe kaum mehr Arbeitskräfte rekrutieren lassen werden.
Gen Z auf Sinnsuche
Auch wenn die zitierte Studie (Mitarbeiterbefragungen von �Great Place To Work�) sich eher weniger mit Blue-Collar-Worker beschäftigt haben dürfte: Als alarmierendes Ergebnis bleibt die Erkenntnis, dass weniger als die Hälfte (46 %) der Befragten einen Sinn in ihrer Tätigkeit erkennt. Das ist insofern von Bedeutung, als diese Generation besonders gerne den Arbeitsplatz wechselt, wenn sie nicht zufrieden ist. Weitere Forschungsergebnisse des Unternehmens zeigen, dass Arbeitnehmende der Generation Z, die der Meinung sind, dass ihre Arbeit eine �besondere Bedeutung� hat, mit 1,5-mal so hoher Wahrscheinlichkeit noch lange bei ihrem Unternehmen arbeiten möchten, und sich 1,6-mal stärker am Unternehmenserfolg beteiligt fühlen, ohne dass es einer tatsächlichen monetären Erfolgsbeteiligung bedarf. �Great Place To Work�-Österreich-Chef Jörg Spreitzer leitet daraus ab: �Sinnoder Purpose-Maximierung hat eine transformative Wirkung auf das gesamte Unternehmen. Diese Arbeitsplätze ziehen großartige Talente an und entwickeln sie weiter, schaffen florierende und agile Kulturen und fördern so Wachstum und Leistung!�
Bedürfnisse berücksichtigen Im Hinblick auf den Arbeitsmarkt hilft das nur bedingt. Denn nicht jedes Unternehmen ist für �Sinn- oder Purpose-Maximierung� geschaffen. Es gibt Arbeiten, die sind ohne Wenn und Aber zu erledigen. Dazu gehören zum Beispiel Fließbandarbeiten – wer an einer Montagelinie steht und ein konventionelles KFZ zusammenbaut, dem wird eine Purposemaximierung genauso schwerfallen wie dem Medienberater, der sein Geld damit verdient, möglichst erfolgreich Display-Ads zu verkaufen. Zum Thema werden die Befindlichkeiten der Jugend jedenfalls für Konzerne, die sich ein eigenes HR-Management leisten. �Es ist hoch an der Zeit, dass HR-Manager und Führungskräfte in einer Ära rasanter Veränderungen beginnen, die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Generation Z zu verstehen und zu berücksichtigen�, fordert also Jörg Spreitzer auch im Hinblick darauf, dass eine der größten Herausforderungen unserer Zeit darin besteht, qualifiziertes Personal nicht nur zu finden, sondern auch zu halten.
Problem Pädagogik
Die Berücksichtigung von Befindlichkeiten ist eine zunehmende Herausforderung vor allem dort, wo es um systemrelevante Arbeitsplätze geht. Also Arbeitsplätze, die mit einem intrinsischen �Purpose� ausgestattet sind und daher per se sinnstiftend sind. Dazu gehören zum Beispiel Lehrer und Pädagogen. Sie sind eine Berufsgruppe, denen seit jeher ein überdurchschnittliches Engagement nachgesagt wird – das sicher nicht zuletzt dadurch zustande kommt, dass die Arbeit im Bildungsbereich ebenso sinnstiftend ist. Gleichzeitig leidet die Republik seit geraumer Zeit unter einem eklatanten Mangel an vollqualifizierten Lehrkräften:
Rund 45 Prozent der Schulleiter in Österreich haben zu wenige Lehrer an ihrer Schule – mit gravierenden Folgen für die Schüler, aber auch für die verbleibenden Lehrkräfte. Diese stöhnen unter dem Mehraufwand und der Flut an Verwaltungstätigkeiten, in der sie untergehen. Dazu kommt die Situation in migrantisch geprägten Gegenden, die den schwindenden Leistungswillen des Lehrpersonals immer weiter verstärkt. Dabei müsste dringend Ersatz geschaffen werden, nur um den natürlichen Abgang zu kompensieren: In den nächsten zehn Jahren werden von den 120.000 Lehrenden die Hälfte in Pension gehen. Diese Stellen nachzubesetzen erweist sich als schwierig – obwohl der Lehrerberuf durchaus seine Vorzüge hat.
Gesundheitsversorgung am Kipppunkt Noch deutlicher als bei den Lehrern zeigt sich eine Veränderung der Haltung zum Thema Arbeit und Leistung in den Gesundheitsberufen. Auch hier ist das Berufsbild in hohem Maße sinnstiftend – was könnte befriedigender sein, als Menschen dabei zu helfen, gesund zu werden oder zu bleiben? Die Arbeit ist fordernd, aber auch die Entlohnung ist überdurchschnittlich. Trotzdem fehlt Personal an allen Ecken und Enden. Das weiß niemand besser als KAGes-Vorstand Gerhard Stark, der sich berufsbedingt intensiv mit dem Thema Leistung und Arbeit auseinandersetzt.
Stark ist letztverantwortlich für rund 18.300 Mitarbeiter, die den Kern der steirischen Gesundheitsversorgung bilden; die KAGes ist größter steirischer Arbeitgeber, die Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter ist oft entscheidend über Leben und Tod. Die geänderten gesellschaftlichen und legistischen Rahmenbedingungen machen ihm seine Aufgabe nicht leichter. Beides hänge unmittelbar miteinander zusammen, der Leistungsbegriff werde durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen mitbestimmt – und vice versa, so Stark. �Vor einigen Jahren waren für Ärzte im Krankenhaus noch 60- bis 70-Stunden-Wochen normal. Das ist heute nicht mehr so. Das hat mit der Veränderung in der Gesetzgebung in den Jahren 2014/15 zu tun, wir haben laut Arbeitszeitgesetz heute 48 Stunden, mit Opt-out maximal 55 Stunden im Krankenhaus. Es ist nun so, dass diese Gesetzgebung natürlich auch ein Resultat von Veränderungen in der Gesellschaft ist. Vor 20 Jahren hatte Arbeit noch einen anderen Stellenwert. Heute wird Arbeit ein anderer Wert zugemessen.�
Leistung braucht Energie und Zeit
An dieser Stelle zeigt sich, dass Physik und das Leben tatsächlich große Parallelen haben. Wenn nämlich Leistung als Verhältnis von Energie zu einer Zeitspanne, in der diese Energie umgesetzt wird, definiert wird, dann wird klar: Wenn die Arbeitszeit sinkt, muss der Leistungsdruck steigen. Gerhard Stark bestätigt das: �Mit der Verkürzung der Arbeitszeit geht auch eine Verdichtung dieser verkürzten Arbeitszeit einher. Denn die Arbeit wird ja nicht weniger und wenn weniger Stunden zur Verfügung stehen, dann muss dieselbe Arbeit eben in kürzerer Zeit verrichtet werden. Das Teilzeitphänomen ist unter anderem eine direkte Folge dieser Belastung, auf die die Gesellschaft offenbar auch mit einer Erhöhung der Teilzeitquote reagiert hat.� Und die ist mittlerweile tatsächlich ein Problem geworden, nicht nur in der Gesundheitsversorgung, sondern quer über alle Branchen hinweg. Das Phänomen wird zusätzlich von einem Staat beflügelt, der, wie Franz Schellhorn von der Agenda Austria es ausdrückt, die�Work-LifeBalance� allzu großzügig subventioniere. Das hat natürlich auch
Mit der Verkürzung der Arbeitszeit geht auch eine Verdichtung dieser verkürzten Arbeitszeit einher.
Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der KAGes
gravierende Folgen für den Sozialstaat. �Die Produktivität je Beschäftigten wächst seit zehn Jahren nicht mehr. Weil immer mehr Menschen immer weniger arbeiten. Das hat auch, aber nicht nur mit der fehlenden Kinderbetreuung zu tun. Wäre das der einzige Grund, hätte die Stadt Wien nicht die niedrigste Frauenerwerbsquote im Land, sondern die höchste. Fast die Hälfte aller Frauen über 45 ohne Betreuungspflichten arbeitet Teilzeit, auch immer mehr Männer reduzieren ihre Stundenzahl. Weil sie es sich leisten können.� Das zeige auch die Mikrozensuserhebung der Statistik Austria. Nur 15 Prozent der Teilzeitbeschäftigten würden gerne Arbeitsstunden aufstocken. 85 Prozent wollen das nicht, während unter den Vollzeitbeschäftigten jeder Fünfte gerne weniger arbeiten würde.
Populismus fördert Belastung
In diesem Kontext klingt die sozialdemokratische Zeitgeistforderung nach einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich – weil ja die Produktivität in den vergangenen Jahrzehnten so enorm gestiegen sei – absurd. SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler sieht das anders. In einem Interview begründete er die Forderung unter anderem damit, dass dies „eine Frage des Respektes gegenüber arbeitenden Menschen“ sei. Dass diese Absage an die Leistungsgesellschaft naturgemäß von liberaler und konservativer Seite heftig kritisiert wird, liegt auf der Hand. Denn das Argument, dass auch gesamtgesellschaftlich gesehen die gleiche Menge Arbeit in kürzerer Zeit verrichtet zu höherer Belastung führt, ist ebenso wenig zu widerlegen, wie es von der SPÖ schlicht nicht zur Kenntnis genommen wird.
Belastung steigt
Wer hingegen Praktikern wie KAGes-Vorstand Gerhard Stark zuhört, der ahnt, dass sich das nicht ausgehen wird. �An welcher Schraube man auch dreht, über das Entstehen einer Arbeitsverdichtung lässt sich kaum mehr streiten. Man konnte bis vor einiger Zeit darauf reagieren, indem man den Personalstand erhöht. Das ist nun bedingt durch den demografischen Wandel nicht mehr möglich. Klar ist, dass die Leistungsverdichtung zu einer erhöhten Belastung wird. Es ist ganz schön zu sagen, ihr müsst weniger arbeiten im Sinne von �ihr müsst kürzer arbeiten�, aber wichtige Fragen bleiben dann unbeantwortet. So muss man sich zum Beispiel die Frage stellen: Was hält ein Mensch aus? Denn die Belastung steigt ja, wenn eine Gesellschaft oder ein Individuum immer weniger Stunden für die gleiche Arbeitsmenge zur Verfügung hat.� Zieht man ins Kalkül, dass den Arbeitgebern also gar nicht anderes mehr übrigbleiben wird, als ihre Arbeitnehmer bis an die Belastungsgrenzen zu bringen, wird man sich die Frage stellen müssen, was es kosten wird, will man den Leistungswillen dennoch aufrechterhalten. Für viele Unternehmer aber kommen diese Überlegungen zu spät. Wenn die Menschen keine Veranlassung mehr sehen, die Arbeit als Wert hochzuhalten, wird es schnell für manche Branchen sehr eng. Eine davon sind naturgemäß die Personalbereitsteller, wie der Villacher Unternehmer David Krall, über dessen DPG Personalbeistellung GmbH kürzlich ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Begründung laut Krall: �Die Leute wollen einfach nicht mehr arbeiten.�
Fachkräftemangel als Managementfehler
Das ist auch im Tourismus ein Problem. Einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens EY (�Beschäftigung und Fachkräftemangel in Österreich 2024�) zufolge gehört der Tourismus neben den Branchen Gesundheit/Life Science und Industrie zu denen, die am meisten mit Rekrutierungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. 60 Prozent der befragten Touristiker gaben an, geeignetes Personal nur �sehr schwer� zu finden, 27 Prozent finden �eher schwer� Fachkräfte. Philip Borckenstein-Quirini, Geschäftsführer der Therme Loipersdorf, hat als Vollblut-Touristiker aber eine differenzierte Meinung zum Fachkräftemangel. Zunächst einmal müsse man zwischen Ganzjahresbetrieben und Saisonbetrieben unterscheiden. Als Arbeitgeber ist die Therme Loipersdorf (210 Mitarbeitern ganzjährig) in einer glücklichen Position. �Unser Standort bietet, neben der sicherlich praktischen Lage nahe Ungarn und Slowenien, attraktive Karrieremöglichkeiten innerhalb unserer Einrichtungen. Viele unserer Mitarbeiter ziehen eine Arbeitsstelle 'am Land' dem Pendeln vor. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen, entlegeneren Gegenden dar. Wir haben das Glück, alle Stellen voll besetzt zu haben, und suchen lediglich Ersatz für natürliche Fluktuationen.� Hinsichtlich der Ansprüche habe sich sicherlich viel verändert, so Borckenstein-Quirini. �Es ist jedoch unsere Aufgabe, diesen Wandel positiv zu gestalten und als Vorbild zu agieren. Ich persönlich sehe diese Entwicklung als eine Gelegenheit zur Selbstverbesserung und nicht als Kritik an jüngeren Generationen.�
EFRE & JTF 2021–2027: Innovation und Digitalisierung für eine bessere Produktivität
Die Steiermark investiert mehr als € 145 Mio. aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union in unterschiedliche Bereiche, kofinanziert mit nationalen Fördermitteln von fast € 24 Mio. Die Unterstützung von Investitionen kleiner und mittelgroßer Unternehmen steigern vor allem deren Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Wie das geht?
Im industriell-gewerblichen Bereich beispielsweise werden innovative Vorhaben mit einem technologischen Anspruch durch Investitionen in materielle und immaterielle Anlagegüter (z. B. Maschinen, Anlagen, Einrichtungen, Gebäude, IT, Schutzrechte/Lizenzen) unterstützt. Förderungsmöglichkeiten, die richtigen Förderstellen sowie allgemeine Informationen finden Sie unter www.efre.gv.at/foerderungen/foerderkompass
Fachkräftemangel als Managementfehler
Dass es anderen Betrieben nicht so gut gehe, liege oft am Management, aber auch an den Umständen. �Natürlich haben jetzt etliche Skigebiete ein Riesenproblem mit den Saisonbetrieben. Die fangen jedes Jahr von Neuem an und das oft zweimal. Diesen Nachteil haben wir als Ganzjahresbetrieb nicht. Wenn du bei uns beschäftigt bist, dann musst du nicht wie auf Saison 60, 70 Stunden die Woche 'hakln', sondern du hast konstant deine, plus-minus 40 Stunden.� Grundsätzlich sei Personalmanagement auch Aufbauarbeit, er selbst habe sieben Jahre gebraucht, um sich genau das Team aufzubauen, mit dem er gerne arbeite. Wenn man allerdings zu tief im Operativen versinke, dann könne man schnell den Fokus verlieren – und dann wird die Situation sehr schnell komplex. In Loipersdorf jedenfalls gäbe es nur die natürliche Fluktuation, sicher auch den Arbeitsbedingungen und Benefits geschuldet: übertarifliche Bezahlung und elektronische Zeiterfassung.
Komplexes Prozessmanagement
In den Gesundheitsberufen ist es damit nicht getan. Denn die Belastung ist dort bereits überproportional. Wie also soll ein Arbeitgeber wie die KAGes darauf reagieren, wenn die üblichen Rezepte – mehr Geld und Personal – an ihre natürlichen Grenzen stoßen? �Man optimiert Prozesse, man steigert die Effizienz, kurz man tut alles, um eine Nivellierung der Belastung zu erreichen. Eine von vielen Maßnahmen, die eben das bewirken sollen, ist, dass man immer mehr Menschen in tagesklinische Versorgung bringt. Das
ist aufgrund des medizinischen Fortschritts heute gut möglich�, sagt Gerhard Stark. Unterm Strich bleibe jedoch, dass die Demografie nicht nur den Fachkräftemangel an sich, sondern auch die Veränderung in der Haltung zur Arbeit verstärke. Stark: �Die Baby-Boomer-Generation, also die 1965er- bis 1968er-Jahrgänge, die hat um Arbeitsplätze noch ringen müssen. Heute sucht der Arbeitsplatz seinen Beschäftigten, nicht mehr umgekehrt. Man reagiert darauf, indem man unter anderem Arbeitszeiten flexibler gestaltet, Gehälter adaptiert und zum Beispiel, zusätzlich auf Fortbildung und Weiterbildung und neue Karrierewege setzt.�
Demografie macht es schlimmer
Ein Licht am Ende des Tunnels sieht der Vorstandsvorsitzende des größten steirischen Arbeitgebers nicht. �Mittelfristig wird sich wenig ändern: Die geburtenreichsten Jahrgänge waren zwischen den 1950 und 1968 – die gehen zum Großteil aber alle erst in Pension. Das heißt, wir werden noch mindestens fünf Jahre lang eine Zuspitzung der Situation erleben. Auch das derzeitige Verhältnis von Geburten und Sterbefällen ist eine Negativentwicklung. Das heißt: In der langfristigen Perspektive wird es ohne Zuwanderung nicht gehen, aber auch Zuwanderung kann nicht alles regeln. Entspannung kann es nur geben, wenn die Arbeitswelt insgesamt anders gestaltet wird. Dazu gehört, dass Arbeit in unserer Gesellschaft wieder anders bewertet werden muss.� �
In Umsetzung:
Feldbach, Wildon, Trofaiach, Gratkorner Becken, Kleinregion Hartberg, Fürstenfeld, Bruck/Mur, Radregion Weiz, Kleinregion Gleisdorf, Leoben, Zentralraum Leibnitz, Radoffensive Graz 2030, Bad Radkersburg, Fehring, Murau-Murtal, GU-Süd
Vor Umsetzung:
GU6, Kernraum Voitsberg, Region Deutschlandsberg, Mürzzuschlag, Region Steirisches Salzkammergut, Frohnleiten, Region Mureck-Deutschgoritz, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 1
In Planung und Vorbereitung: Region Kapfenberg, Liezen, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 2 und 3
Informationen, wie Sie beim Gewinnspiel mitmachen können, erfahren Sie unter Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Kopf an Kopf in der Steiermark Sowohl ÖVP, als auch SPÖ und FPÖ sprechen in Bezug auf die Steirische Landtagswahl von einem Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins. Und die Umfragen bestätigen das auch. M-Research sieht die SPÖ knapp vor FPÖ und ÖVP, Market und OGM sehen die FPÖ knapp vor SPÖ und ÖVP. Bei M&R liegt die ÖVP vor FPÖ und SPÖ. Aus heutiger Sicht wird das bundespolitische Momentum nach der Nationalratswahl die steirische Landtagswahl wohl mindestens so stark beeinflussen wie Landesthemen, Intensivwahlkampf und die jeweiligen Mobilisierungskampagnen. Der zu erwartende Absturz der ÖVP bei der Nationalratswahl wird es für Amtsinhaber Christopher Drexler nicht einfacher machen, den Landeshauptmann zu verteidigen. Obwohl ihm von vielen Seiten dazu geraten wird, sich stärker von Bundeskanzler Karl Nehammer abzugrenzen, verweigert Drexler jegliche Form der Illoyalität. Derzeit dominieren zwar überregionale
Europa ist wie ein Fahrrad. Hält man es an, fällt es um.
Jacques Delors, ehemaliger EU-Kommissionspräsident
Um die Landtagswahl im Krisenjahr 2024 für die ÖVP gewinnen zu können, braucht Landeshauptmann Christopher Drexler Themenführerschaft und Mobilisierungskraft.
Themen wie die Teuerung und die Migration die Politikwahrnehmung, es könnte aber durchaus sein, dass sich das mit der Nationalratswahl ändert, weil die Wähler einfach genug davon haben. Dann würde Drexler auch mit seinen landesspezifischen Themen, wie dem Leitspital im Bezirk Liezen oder dem Erhalt der flächendeckenden 24/7-Notfallmedizin-Versorgung mit �Steirerambulanzen�, besser durchdringen. Noch vor dem Sommer wird die Landesregierung ein weiteres Wohnpaket präsentieren. Drexlers Ziel sind leistbare Mieten und die Möglichkeit für junge Menschen, sich wieder Wohneigentum zu schaffen. Außerdem ist es dem Landeshauptmann gelungen, den Ausbau der A9 bzw. eines Koralm-Bahnhofs beim Flughafen Graz auf die politische Agenda zu setzen. Aber auch die sinkende Wettbewerbsfähigkeit einiger großer steirischer Industrieunternehmen könnte noch vor der Landtagswahl schmerzhaft mitten unter den Wählern aufschlagen. Die abstürzende Attraktivität von Graz als Handelsund Wirtschaftsstandort ist zwar der Politik der kommunistisch-grünen Stadtregierung geschuldet, belastet aber natürlich auch die Landespolitik. Um seine Wirtschaftskompetenz zu untermauern, muss sich Drexler in den kommenden Monaten wohl deutlich stärker als Manager an der Spitze des Landes positionieren. Für die SPÖ spricht der Umstand, dass LH-Vize Anton Lang im Gegensatz zu seinem Bundesparteivorsitzenden auch bei bürgerlichen Wählerschichten recht gut ankommt. Ob die steirische SPÖ-Kampagne kompakt genug sein wird, um den erwartbaren Babler-Absturz bei
der Nationalratswahl aufzufangen, bleibt abzuwarten. Die wenig zugespitzten steirischen SPÖ-Botschaften scheinen eher darauf ausgerichtet zu sein, niemanden von der Wahl der SPÖ abhalten zu wollen, als mit markanten linkspopulistischen Botschaften bei Kommunisten und Grünen zu wildern. Lang hat zweifellos Erfolge beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs erzielt. Als Regierungspartner der ÖVP hat die SPÖ natürlich auch an allen anderen Beschlüssen der Landesregierung ihren Anteil. Aber die werden von den Wählern beim Landeshauptmann verortet und nicht beim Vize.
Am bequemsten hat es trotz der gegen ihn erhobenen Vorwürfe, sein Haus in Fernitz nicht selbst bezahlt zu haben, der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek. Er wird wohl Herbert Kickls Nationalratswahlkampagne mit den Themen Corona, Teuerung und Migration fortsetzen und darf darauf warten, ob der Bundespräsident einem etwaigen Nationalratswahlsieger Herbert Kickl tatsächlich den Regierungsbildungsauftrag verweigert. Denn dann wäre die Empörung im FPÖ-affinen Lager zu Recht riesig. Und mit �Alle gegen uns� würde Mario Kunasek die Landtagswahl dann wohl gewinnen. Wie Herbert Kickl gefällt sich auch Kunasek als �Underdog�, den das System an den sozialen Rand der Gesellschaft zu stellen versucht. Mit �Alle gegen uns� kann er die Proteststimmen aus allen Gesellschaftsschichten abschöpfen.
Umfragekaiser FPÖ – von der Unterdeklaration zur Überdeklaration Meinungsumfragen sind ein komplexes Thema. So kann ihre Veröffentlichung das tatsächliche Wahlverhalten beeinflussen, denn viele Menschen gehören am Wahlabend lieber zu den Wahlgewinnern als zu den Wahlverlierern und tendieren daher in der Wahlzelle zur Partei, die gerade bei den Umfragen vorne liegt. Außerdem beeinflusst die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen auch die Mobilisierungskraft der Parteien, die ihre Klientel und ihr Stammpublikum mit großem Einsatz zur Fotos: CLand Steiermark Bwag
Stimmabgabe motivieren wollen. Die Parteien präferieren daher Umfrageergebnisse, die sie knapp über den von den Politikanalysten erwarteten Werten ausweisen. Zu gut sollen die Umfragen nämlich auch nicht ausfallen, weil das die Stammwähler demobilisieren könnte.
In der Vergangenheit waren die Umfragewerte für die FPÖ und die Grünen häufig unrichtig. Die FPÖ schnitt bei Wahlen sehr oft deutlich besser ab, als kurz zuvor vorhergesagt. Die Grünen kamen hingegen oft nicht an die prognostizierten Werte heran. Um realistischere Umfrageergebnisse zu erzielen, mussten die Demoskopen daher die Rohdaten für FPÖ aufwerten, um die Unterdeklaration der Befragten auszugleichen. Die Werte für die Grünen mussten hingegen abgewertet werden. Solche Aufund Abwertungsfaktoren wurden für alle Parteien ermittelt und ergaben sich aus den geglätteten Abweichungen zwischen den abgefragten und tatsächlichen Ergebnissen der letzten Wahlgänge. Weil sich auch dadurch mitunter keine richtigen Prognosen erzielen lassen, wird die Unter- und Überdeklaration inzwischen ausgeglichen, indem die Prognoseergebnisse für eine Partei mit der Wahrscheinlichkeit der sich zu ihr Bekennenden gewichtet werden, überhaupt an der Wahl teilzunehmen. Dabei wurde folgende Entwicklung festgestellt: Seit einigen Jahren steigt der Anteil der Wählerinnen und Wähler, die sich zur FPÖ bekennen und ganz sicher an der Wahl teilnehmen wollen. Bei anderen Parteien steigt hingegen der Anteil jener, die nur �wahrscheinlich� oder �vielleicht� an der Wahl teilnehmen werden. Das Phänomen der Unterdeklaration zur FPÖ hat sich damit zu einer Überdeklaration gewandelt. Bei Umfragen geben also inzwischen mehr Wähler an, die FPÖ wählen zu wollen, als das dann tatsächlich tun.
Die FPÖ punktet mit �Alle gegen uns� Die FPÖ-Wähler haben auf einmal keine Angst mehr vor dem Schmuddel-Image ihrer Partei als angeblich Rechtsradikale. Wie
es dazu kommen konnte, findet man am besten heraus, wenn man einmal an einer großen FPÖ-Veranstaltung teilnimmt. Die laufen alle nach dem gleichen erfolgversprechenden Muster ab. Zuerst heizt die John-Otti-Band den mit Bussen angereisten Anhängern aus den Orts- und Bezirksgruppen mit unglaublich lauter, basslastiger Ballermann-Musik ein und bringt damit die Stimmung zum Kochen. Danach folgen zwei bis drei aufstrebende FPÖ-Politiker als Einpeitscher und zum Schluss spricht der �Volkskanzler� Herbert Kickl. Bei sämtlichen Reden geht es ausschließlich um das Thema �Alle gegen uns�. Im Mittelpunkt stehen dabei der sogenannte �Impfzwang�, die illegale Massenzuwanderung seit 2015, die anhand besonders bestialischer Verbrechen von Migranten ausgebreitet wird. Zum �Alle gegen uns“ gehört natürlich auch die ungerechte Behandlung der FPÖ in den �Systemmedien� – damit dürften alle, außer den FPÖ-eigenen Social-Media-Kanälen, dem Propagandakanal �FPÖ-TV� und dem Fellner-Fernsehen �OE24-TV� gemeint sein, das FPÖ-Anhängern wie Gerald Grosz oder Peter Westenthaler regelmäßig überproportional viel Sendezeit einräumt. Völlig egal ob es sich um das FPÖ-Neujahrstreffen, um den �politischen Aschermittwoch� oder um große FPÖ-Wahlkampfveranstaltungen handelt – das Prinzip �Alle gegen uns� funktioniert umso besser, je hysterischer sich die anderen Parteien von der �Kickl-FPÖ� distanzieren und diese als rechtsextrem diffamieren. �Alle gegen uns� wird über die Social-Media-Kanäle – das sind die Stammtische des digitalen Zeitalters – meist kritik- und widerspruchslos in den Bubbles von Millionen österreichischen Handy- und Computer-Usern verteilt.
Auch die Themenkonjunktur spielt der FPÖ in die Hände
Der Politikberater Thomas Hofer sieht weitere Gründe dafür, dass sich die Unterdeklaration zur FPÖ in eine Überdeklaration gewandelt hat. So spiele der FPÖ natürlich auch die Themenkonjunktur (Teuerung, Krieg, Migration und Corona)
in die Hände. �Die Leute haben das Gefühl, dass viele denken wie man selbst, was zu einem größeren Selbstbewusstsein und damit einer höheren Deklarationsbereitschaft führt�, erklärt Hofer im �Standard�. Auch die guten FPÖ-Umfragewerte steigern die Bekennerquote unter jenen, die zu den Wahlsiegern gehören wollen. Außerdem schneidet die FPÖ bei den immer häufiger werdenden anonymen Onlineumfragen tendenziell besser ab als bei persönlich geführten Telefoninterviews. Bei den Wahlumfragen im Superwahljahr 2024 liegt die FPÖ bereits so weit voran, dass ihr der Sieg auch dann nicht zu nehmen sein dürfte, wenn sie um ein bis zwei Punkte schlechter abschneidet als abgefragt. Das gilt sowohl für die Europa- als auch für die Nationalratswahl. Ohne weiteren �Ibiza-Moment� wird Herbert Kickl mit seiner FPÖ bei diesen Wahlgängen wohl als Erster durchs Ziel gehen. �
Die schwarz-rot-grün-pinke Kampagne �Alle gegen Herbert Kickl� dürfte die FPÖ eher stärken als schwächen.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) fällte jüngst ein wohl als historisch zu bezeichnendes Urteil gegen die Schweiz. Das Gericht in Straßburg gab einer Gruppe von Schweizer Senior:innen recht: Die Schweiz verstößt gegen Menschenrechte, weil sie zu wenig gegen den Klimawandel tut. Das Gericht hielt fest, dass die Schweiz bei der Schaffung des innerstaatlichen Rechtsrahmens für Klimaschutz kritische Lücken aufweist und ihren Verpflichtungen nicht nachkommt. Besonders ist zudem, dass diesen Fall die �große Kammer� des EGMR, bestehend aus 17 Richter:innen, entschieden hat. Folge ist, dass das Urteil sofort verbindlich und nicht weiter anfechtbar ist. Das Gericht leitete das verletzte Recht auf Klimaschutz aus Art 8 EMRK (Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens) ab. Konsequenz ist, dass dieses �Recht auf Klimaschutz� nun auch für Österreich und die anderen EU-Ländern gilt.
Es wird also Ernst mit dem Klimaschutz. Dieses Klimaurteil wirft aber auch die Frage auf, wer künftig über die Klimapolitik entscheidet. Die Regierungen oder die Gerichtsbarkeit? Das �Eis scheint gebrochen�, �die Büchse der Pandora� (Klimaklagen) ist geöffnet. Die Versuchung liegt nahe, nun gegen alle Klimasünder und -sünden blind(grün)lings klageweise vorzugehen. Umso mehr ist es aus meiner Sicht geboten, jetzt maßgerecht, nachhaltig, vorzugehen. Es soll nicht nur Rücksicht auf die Umwelt isoliert, sondern in einer Gesamtschau betrachtet, auch auf die Wirtschaft allgemein, die Arbeitsplätze und die Überlebensfähigkeit der Unternehmen genommen werden. Mit dem richtigen Augenmaß könnte gerade die Nachhaltigkeit zur Stärkung des inländischen und europäischen Wirtschaftsstandortes Positives beitragen. Das vorliegende Urteil ist aus meiner Sicht keineswegs ein Selbstläufer für künftige Umweltklagen. Relativ gleichzeitig ergingen zwei weitere Urteile im Zusammenhang mit Klimaschutz.
Die Klimaklage eines ehemaligen Bürgermeisters eines französischen Küstenortes wies der EGMR zurück. Ihm fehle die Opfereigenschaft (rechtliche Bedingung für Individualklagen vor dem EGMR), weil er aktuell nicht in Frankreich lebte. Auch die Klage von sechs portugiesischen Jugendlichen wurde abgelehnt, weil die Kläger den Gerichtsweg in ihrem Heimatland nicht ausgeschöpft hatten, so die Begründung. Die Jugendlichen zogen wegen der verheerenden Waldbrände sofort vor den EGMR.
Fazit, der Klimaschutz ist ein Menschenrecht. n
Landeshauptmann Christopher Drexler und VP-Klubobfrau Barbara Riener geht es bei der Erhöhung des Wohn- und Heizkostenzuschusses um eine treffsichere Abmilderung der Teuerungsfolgen.
Die Steiermark stockt den Wohn- und Heizkostenzuschuss des Bundes um 100 Euro auf insgesamt 500 Euro auf. Nicht weniger als 86.358 Haushalte in der Steiermark haben in den vergangenen Monaten 400 Euro Wohn- und Heizkostenzuschuss des Bundes erhalten. Dieser Betrag wird nun nochmals um 100 Euro aufgestockt.
Landeshauptmann Christopher Drexler sieht darin eine wichtige treffsichere Abmilderung der Folgen der Inflation: �Mit der beschlossenen Erhöhung wirken wir der Teuerung ein weiteres Stück weit entgegen und greifen jenen unter die Arme, die es am dringendsten brauchen.� Auch ÖVP-Klubobfrau Barbara Riener ist erfreut: �Es ist mir besonders wichtig, dass mit dieser Maßnahme vielen besonders Betroffenen unbürokratisch und rasch geholfen werden konnte! Mit diesen zusätzlichen 100 Euro werden die Menschen in der Steiermark auch dieses Jahr unterstützt.�
Anspruchsberechtigt waren Bezieherinnen und Bezieher von Sozial- oder Wohnunterstützung beziehungsweise jene Haushalte in der Steiermark, die ein Jahresnettoeinkommen von 40.045 Euro nicht überschritten haben, das sind in Summe rund 400.000 Betroffenen in der Steiermark. �Wir haben den Kampf gegen die Teuerung von Anfang an aktiv aufgenommen. Gemeinsam werden wir auch weiter unterstützen, weil das Leben in so vielen Bereichen um so viel herausfordernder und teurer geworden ist. Es ist unsere Aufgabe, weiterhin alles zu unternehmen, damit keine Steirerin und kein Steirer zurückgelassen wird�, erklärt Riener abschließend.
Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. Er ist spezialisiert auf Bau-, Immobilien-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsrecht. ak-anwaltskanzlei.at
Um leistbares Wohnen sicherzustellen, hat die steirische Landesregierung in den vergangenen Monaten eine Reihe an Maßnahmen gesetzt und dafür in Summe rund 140 Millionen Euro in die Hand genommen.
Der SPAR-Supermarkt am Hauptplatz von Leibnitz präsentiert sich nach einem kompletten Umbau wieder in modernem Glanz. Er wurde komplett neu gestaltet und die Kunden erwartet nun ein großzügiger Frische-Marktplatz mit Obst und Gemüse sowie eine neue Feinkostabteilung.
Das Ehepaar Siegfried und Markus Schober betreibt seit Sommer 2020 erfolgreich den SPAR-Nahversorger in St. Nikolai im Sausal. Zwei Jahre später haben sie den Supermarkt im Ortskern von Leibnitz übernommen. Siegfried Schober konzentriert sich auf die Führung des Nahversorgers in Leibnitz, Ehemann Markus leitet den SPAR in St. Nikolai.
Stärken die Wirtschaftskraft
Der SPAR in Leibnitz ist einer von 137 Standorten im Gebiet Steiermark und südliches Burgendland, die von selbstständigen SPAR-Unternehmern betrieben werden. Einzelne SPAR-Kaufleute, wie das Ehepaar Schober, betreiben mehrere Standorte. Christoph Holzer, GF SPAR Steiermark, erklärt: �Unsere selbstständigen Kaufleute sind ein Fundament unseres Unternehmens und leisten Großartiges. Siegfried und Markus Schober stärken mit dem Supermarkt in Leibnitz die Wirtschaftskraft der Region: Er ist modern und nachhaltig, legt den Schwerpunkt auf lokale Lebensmittel und sichert Arbeitsplätze für Leibnitz und Umgebung.�
Großes regionales Sortiment
Das helle, moderne Design mit einladendem Ambiente ist schon von Weitem sichtbar. Gleich am Beginn lädt der großzügige FrischeMarktplatz zum Gustieren und Einkaufen ein: Frisches Obst und Gemüse und die neu errichtete Feinkost mit Frischfleisch zu 100 Prozent aus Österreich, feinen Wurstwaren, Käsespezialitäten, Brot und Gebäck machen Lust auf Kochen und Essen. Die SPAR-Familie Schober hat das Sortiment an lokalen und regionalen Produkten deutlich erweitert – Highlights stammen vom Weingut Pichler-Schober, Steirerkraft sowie der Molkerei und Käserei Fischer. Die südsteirischen Bäckereien Heuberger und Pokes liefern täglich frisches Brot und Gebäck.
Schlüsselübergabe mit (v.l.n.r.) Marktleiter Markus Greben, Markus Schober und Siegfried Schober (Spar-Einzelhändler) und Spar Steiermark-GF Christoph Holzer
Es wird immer deutlicher, dass die EU kein funktionierendes und durchgängiges Sicherheitskonzept vorlegen kann.
Die sicherheitspolitische Landschaft der Europäischen Union ist heute geprägt von Spannungen und Unklarheiten. Es ist momentan völlig ungreifbar, inwiefern die EU ihren Bürgern echte Sicherheit bieten kann. Die Beteuerungen führender EU-Politiker, besonders im Hinblick auf die aktuelle Terrorwarnstufe, sollen das Vertrauen der Bürger stärken. Sie sollen das Gefühl vermitteln, dass die EU aktiv und vorausschauend handelt, um die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten. Aber das tägliche Gefühl vieler Bürger widerspricht dieser beruhigenden Rhetorik. Angriffe in verschiedenen Teilen Europas in den letzten Jahren haben zu einem allgemeinen Gefühl der Verunsicherung geführt. Und während offizielle Erklärungen oft versuchen, diese Bedenken zu zerstreuen, bleibt das nagende Gefühl, dass die EU als Ganzes nicht immer die Kontrolle über die Sicherheitslage hat.
Das Schengen-Abkommen, das den freien Verkehr von Personen innerhalb der meisten EU-Staaten ermöglicht, wird oft als eine der größten Errungenschaften der EU gepriesen. Aber diese Freiheit hat auch ihre Schattenseiten. Mit der großen Flüchtlingswelle der letzten Jahre und dem daraus resultierenden Migrationsdruck sind die Grenzen der EU stärker in den Fokus gerückt. Fragen über die Effektivität der Grenzkontrollen und die Verteilung von Migranten innerhalb der EU haben zu Spannungen zwischen den Mitgliedsstaaten geführt. Um als legitime Macht anerkannt zu bleiben, muss die EU dringend ein Gleichgewicht zwischen Freiheit, Sicherheit und Demokratie herstellen, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und zu einer effektiven, einheitlichen Kraft zu werden.
Die Grazer Frühjahrsmesse 2024 sorgt für die nötigen Frühlingsgefühle in der Stadt und bietet von 27. April bis 1. Mai wieder fünf Tage lang alles rund um Gartengestaltung, Sport zum hautnah Erleben und die Liebe zu gutem Essen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt heuer auf dem Rohstoff Nummer 1 der Region: Holz. Um das Themenspektrum abzurunden, können die Gäste die aktuellsten Fashion- & Lifestyle-Trends entdecken, alles Wichtige rund um das Thema Bauen & Wohnen erfahren oder einfach nur entspannt köstliche Drinks und Snacks im Streetfood-Park genießen und Musik in der Freiluftarena B lauschen – die Grazer Frühjahrsmesse hält also auch in diesem Jahr wieder für alle Messebegeisterten jede Menge tolle Attraktionen parat.
Bis zu 800 Läuferinnen und Läufer werden am Donnerstag, den 13. Juni die Laufschuhe schnüren, um mit ihrem sportlichen Engagement gemeinsam die karitative Plattform Dank Dir zu unterstützen. „Aufgrund der großen Nachfrage haben wir uns gemeinsam mit dem Veranstalter HIKIMUIS dazu entschlossen, den Airport Run noch einmal um 100 Startplätze aufzustocken,“ erklären Wolfgang Grimus und Jürgen Löschnig, die beiden GF des Flughafen Graz. „So können sich noch mehr Läufer und Läuferinnen über ihre Teilnahme an diesem in der Steiermark einzigartigen Lauf freuen und gleichzeitig die karitative Plattform Dank Dir, an die das gesamte Startgeld weitergereicht wird, unterstützen.“ Die Rennstrecke geht über 5,8 km in unmittelbarer Nähe zu Piste und Rollwegen. Startgebühr bis 10.06.2024: 25 Euro; Anmeldung unter www.airportrun.at.
Die Merkur Versicherung schlägt ein neues Immobilienkapitel in Graz-Andritz auf: Nach dem kürzlich erfolgten Spatenstich beginnt nun der offizielle Baustart von zwei Wohngebäuden mit 26 Wohneinheiten in der St. Veiter Straße. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Harich und der Kollitsch Gruppe wird das Projekt in weiterer Folge umgesetzt werden. Die Fertigstellung der Wohneinheiten ist für Ende 2025 geplant. Besonderer Dank gilt von Seiten der Merkur Versicherung den beteiligten Verantwortlichen Susanne Rettl-Gell und Wolfgang Steinkläubl, GF Merkur Immobilien; Andreas Harich, GF Architekturbüro Harich; Gerald Stoff, Bauleiter Kollitsch-Bau und Christoph Körner, GF Kollitsch-Bau.
Am 10. April standen die Journalistin Julia Schafferhofer und die Antidiskriminierungsexpertin Sophie Rendl, beide Gründungsmitglieder des Vereins columna V, im Steirischen Presseclub bei einer angeregten Diskussion Rede und Antwort. Eine Umfrage des Vereins hat ergeben, dass zwei Drittel der Befragten bereits von Machtmissbrauch, Übergriffen oder Gewalt betroffen waren. Columna V fordert darum den Aufbau einer österreichweiten Vertrauensstelle, die sowohl als Beratungs- und Anlaufstelle für Betroffene, aber auch in der Prävention aktiv werden soll. Derzeit fehlt dafür noch die Finanzierung. „Dabei brauchen gerade Journalistinnen und Journalisten Schutz bei der freien Ausübung ihres Berufs“, erklärte Schafferhofer.
In der Zeit von 3. bis 6. April besuchte eine Delegation des Niedersächsischen Landtages unter der Leitung von LT-Präs. Hanna Naber (SPD) auf Einladung von LT-Präs. Manuela Khom die Steiermark. Der partnerschaftliche Austausch beider Landesparlamente reicht bereits zurück bis ins Jahr 1988, seither finden die gegenseitigen Besuche regelmäßig statt. Khom, die vor zwei Jahren mit einer steirischen Delegation nach Hannover reiste, freute sich sehr, diesmal selbst Gastgeberin zu sein und ihre deutschen Kollegen willkommen zu heißen. „Die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Parlamenten wird stark von den persönlichen Beziehungen geprägt. Solche Besuche bieten eine tolle Gelegenheit, Ideen auszutauschen und voneinander zu lernen“, so Khom.
Günter Riegler
Wirtschaft- und Kulturstadtrat von Graz
Welche Impulse könnte der Grazer Innenstadthandel brauchen?
Unternehmer werden von den Kommunisten als eine Art Feindbild betrachtet – dabei sind doch sie es, die Arbeitsplätze schaffen. Ohne Wirtschaft gibt es auch kein Geld für Soziales – und auch nicht für neue Radwege. Es gibt aktuell große Probleme durch die Großbaustelle in der Innenstadt. Die Grazer VP hat ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen: von Gratis-Öffis an Einkaufssamstagen bis hin zu Marketing, um verstärkt Kunden anzulocken – wir müssen die City wie ein großes Einkaufscenter denken.
Was bedeutet die Start-up-Szene für den Standort Graz?
Graz hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zur Gründungshauptstadt Österreichs entwickelt. Das ist die Leistung vieler kluger Köpfe, die unternehmerisches Risiko eingehen. Aber es ist auch das Ergebnis einer konsequenten Politik von Stadt und Land. Diese Aufbauarbeit wird aktuell kaputt gemacht, indem das Wirtschaftsbudget von der Linkskoalition gekürzt wurde und dadurch viele Förderungen schlichtweg nicht mehr möglich sind. Die Gründungszahlen sind aktuell rückläufig. Man kann nur hoffen, dass die Menschen rechtzeitig erkennen, dass diese Art der Politik den Wohlstand, den wir uns hart erarbeitet haben, gefährdet.
Inwieweit trägt das Filmfestival Diagonale zum Image von Graz bei?
Graz ist bekannt für seine Kulturfestivals –dazu gehören neben der Diagonale auch die Styriarte, der Steirische Herbst, La Strada, Elevate, auch Klanglicht. Wir fördern diese Festivals nicht des Images wegen, aber als Tourismusstadtrat, der ich ja auch bin, freue ich mich, dass sie weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung finden.
Der Waldverband, die Land- und Forstbetriebe, die Landwirtschaftskammer und der Steirische Bauernbund haben gemeinsam eine steirische Charta für eine selbstbestimmte und nachhaltige Waldbewirtschaftung auf den Weg gebracht. Bei der Bauernbund-Zukunftskonferenz wurde die Charta an LH Christopher Drexler übergeben. Dieser betonte seine Wertschätzung für die heimische Forstwirtschaft: „40.000 steirische Forstwirte liefern die Basis für eine enorme Wirtschaftsleistung. Allein in der Steiermark entsteht so eine Wertschöpfungskette von rund 12 Mrd. Euro. Unsere Wälder haben eine große wirtschaftliche und ökologische Bedeutung und wir sind Vorreiter in der nachhaltigen Bewirtschaftung. Das soll auch in Zukunft so bleiben“, so Drexler.
Am 15. März fand der Abschluss der Jugendakademie der SPÖ Steiermark und des Renner-Instituts Steiermark statt. Von September 2023 bis März 2024 wurden Module zu politischen Themen angeboten, von Rhetorik und Medienarbeit, Wirtschaftspolitik bis hin zu den Tätigkeiten der unterschiedlichen politischen Ebenen. Insgesamt haben 20 Teilnehmer die Jugendakademie absolviert. Landesparteivorsitzender Anton Lang betonte dabei: „Es ist mir ein Herzensanliegen, nicht nur Politik für die Menschen, sondern gemeinsam mit den Menschen zu machen. Ich hoffe, dass die Teilnehmer der Jugendakademie sich weiterhin so engagiert einbringen und selbst einmal politische Verantwortung übernehmen und unsere Gesellschaft gestalten können.“
„Mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden“, hieß es am 18. März für die Gady Family, welcher diese Auszeichnung für ihre hervorragende Leistung in der Lehrlingsausbildung verliehen wurde. Die im festlichen Ambiente des Marmorsaals des Regierungsgebäudes stattgefundene Verleihung durch BM Martin Kocher würdigt jene Lehrbetriebe, die sich durch ein überdurchschnittliches Engagement in der Lehrlingsausbildung auszeichnen und eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. „Die Gady Family ist seit Jahrzehnten in der Ausbildung junger Menschen engagiert. Die Werte Stolz, Vertrauen, Leistung und Tradition sind unsere vier Säulen, auf die wir unsere Arbeit stützen und die wir an unsere Mitarbeitenden und Lehrlinge weitergeben“, sagt Philipp Gady.
Nach fünf Jahren an der Spitze von „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) wurde Gabriele Lechner am 19. März als FiW-Landesvorsitzende wiedergewählt. „Wir konnten in den vergangenen fünf Jahren viel erreichen. Diesen Weg möchten wir fortführen und die Unternehmerinnen interessenpolitisch vertreten“, so Lechner. „Alleine können wir so wenig erreichen, gemeinsam können wir so viel erreichen.“ Nach dem Zitat der Schriftstellerin Helen Keller möchte Lechner auch künftig ihr Programm ausrichten: Vorantreiben wollen sie und ihr Team den Ausbau der Kinderbetreuung. Zudem fordern sie als Stimme der steirischen Unternehmerinnen Steuerfreiheit fürs Arbeiten in der Pension sowie eine Anpassung des Arbeitsrechts an die neuen Lebensrealitäten.
Im Rahmen des Projektes „HAK Forward“ vernetzen die Sparte Information und Consulting und die steirische Bildungsdirektion die weiß-grünen Handelsakademien mit der Wirtschaft. Am 10. April wurden 20 Diplomanden beim „HAK Forward“-Networking-Event ausgezeichnet. „Die Jugendlichen von heute sind die Unternehmer bzw. Mitarbeiter von morgen“, weiß Spartenobmann-Stv. Daniela Müller-Mezin. Umso mehr brauche es die Kooperationen von Bildungseinrichtungen und Wirtschaftstreibenden mit den Schülern selbst, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Im Anschluss begeisterte Experte Fabio Steiner von „Conversion Club“ die anwesenden Schüler mit seinem Vortrag: „Storytelling im Online Marketing – erfolgreiche Videos haben ein Konzept“.
Am 13 . Mai startet die Radlgruppe von „Omas for Future“ um 8.30 Uhr am Hauptplatz in Leibnitz zur 266 Kilometer langen Radtour. In vier Etappen, mit Zwischenstopps in Graz sowie in den Klimaund Energiemodellregionen Frohnleiten, Kapfenberg und Baden bei Wien, radeln zehn besonders sportliche Omas und Opas (alle 60 plus) von Leibnitz bis nach Wien. Damit will man den Forderungen und Anliegen zum Thema Klimaschutz Nachdruck verleihen. „Was können wir persönlich tun, um umweltbewusster und nachhaltiger zu leben?“ lautet eine der Leitfragen. Sie alle verbindet das gleiche Ziel: sich für den Erhalt der Erde und eine lebenswerten Welt für zukünftige Generationen einzusetzen − mit von der Rad-Partie ist auch „Saubermacher“ Hans Roth.
Der Steirische ÖAAB lud am 12. und 13. April zur Frühjahrstagung des Club AAB und diskutierte mit rund 40 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die Zukunft in Europa. Gastreferenten der Veranstaltung waren der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets, der Europawahl-Spitzenkandidat der Volkspartei, Reinhold Lopatka, Energieexperte Karl Rose und Islam-Experte Rudolf Witt-Dörring. ÖAAB-Landesobmann Günther Ruprecht eröffnete die Tagung: „Auf große Zukunftsfragen gibt es keine einfachen Antworten. Im Club AAB diskutieren wir mit Experten und blicken über den Tellerrand hinaus. Damit wollen wir einen Beitrag für die Gesellschaft leisten und uns von jenen unterscheiden, die stets Scheinlösungen parat haben.“
Gemeinsam mit dem ÖSV zieht Gassner, ein Unternehmen von Saubermacher, Bilanz nach dem Ski Weltcup Finale in Saalbach Hinterglemm. Damit jeder Abfall in der richtigen Tonne landet, setzte man auf man auf digitale Unterstützung durch die App Digi-Cycle. Dabei lag besonderes Augenmerk darauf, die Mülltrennung zu verbessern und die Besucher dazu zu ermutigen, ihre Abfälle korrekt zu entsorgen. Insgesamt wurden etwa zehn Tonnen Abfälle gesammelt und verwertet. „Als Veranstalter freut es uns, dass wir gemeinsam mit dem Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Saubermacher ein attraktives Angebot zur fachgerechten Mülltrennung schaffen konnten. Mit dem Projekt unterstützen wir die Kreislaufwirtschaft“, so ÖSV- Präsidentin Roswitha Stadlober.
„Cooperation is key“
Am 15. und 16. April 2024 ging vor rund 250 internationalen Teilnehmenden die 6. Ausgabe des „Health Tech Hub Styria“ über die Bühne der Med Uni Graz Aula. Das Event stand unter dem Motto „Future in Diagnostics and Therapy“ und rückte einen der Schlüsselfaktoren für Innovationen in den Fokus: die Kooperation. Rund 60 Speaker aus Forschung, Industrie, Gesundheitseinrichtungen und zahlreiche Start-ups beleuchteten, wie kooperative Projekte entstehen, wo die Herausforderungen liegen und wie groß die Chancen gerade im Gesundheitsbereich sind. Die diversen Keynotes, Inputs, Diskussionsrunden und nicht zuletzt rund 230 B2B-Meetings, organisiert vom Enterprise Europe Network, sorgten für einen lebendigen Austausch innerhalb der Health Tech-Szene.
Mit dem Projekt „Kurt“, das „Innovative Konzepte zur Klimafolgenanpassung und Resilienz im Tourismus“ umsetzen möchte, ging das Thermen- & Vulkanland als Sieger im heurigen Wettbewerb des BM für Arbeit und Wirtschaft hervor.
Alljährlich wird vom BMAW ein Projektaufruf für Leuchtturmprojekte zu aktuellen touristischen Themen veröffentlicht. Dabei werden die innovativsten Siegerprojekte gekürt und deren Umsetzung aus Tourismusförderungsmitteln des Bundes und des Programms für die ländliche Entwicklung unterstützt. Der Tourismusverband Thermen- & Vulkanland erarbeitete dazu das Projekt „Kurt“ (Klimafit und resilient im Thermen- & Vulkanland), das die Potenziale und Risiken des Klimawandels auf die Erlebnisregion untersucht.
Neuaufstellung des Angebots
Christian Contola, Geschäftsführer der Erlebnisregion, betont, wie wichtig es ist, proaktiv auf die Veränderungen zu reagieren: „Die steigenden Temperaturen und Wetterextreme erfordern eine angepasste touristische Infrastruktur und ein Umdenken beim touristischen Angebot. Wir wollen mit der Umsetzung dieses Projektes dazu beitragen, dass unsere Region auch für kommende Generationen ein attraktives und klimafittes Reiseziel bleibt.“ Bis Jahresende wird durch einen breit angelegten Entwicklungsprozess ein Handlungsleitfaden zur Umsetzung klimafitter und resilienter Tourismusangebote für die Region und ihre Betriebe erarbeitet. Inhaltlich wird die Erlebnisregion dabei durch die FH Joanneum Bad Gleichenberg sowie organisatorisch durch die Qualifizierungsagentur Oststeiermark unterstützt.
„Das Projekt ‚Kurt‘ stellt sich den Herausforderungen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf regionale Tourismusangebote. Unser Konzept hat die Jury überzeugt, damit können wir unseren Betrieben zeitnah klimafitte und nachhaltige Umsetzungsideen in die Hand geben“, zeigt sich Sonja Skalnik, Vorsitzende der Erlebnisregion erfreut. Informationen unter projekt-klimafit.at.
Siegerprojekt für Thermen- & Vulkanland (v. l.) Projektleiter Jörg Pfeifer, Vorsitzende Sonja Skalnik und GF Christian Contola
Michael Feiertag
GF Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH
Welche Rolle spielt der Steiermark-Frühling in Wien für den steirischen Tourismussektor? Für die Steiermark ist dieser Auftritt in Wien eine perfekte Visitenkarte, die den Gusto auf das Grüne Herz weckt. Heuer herrschte eine besonders entspannte Stimmung, bei der unsere Stärke des persönlichen Kontaktes beim Sich-Informieren und Ausprobieren wunderbar umgesetzt wurde – bei einem Rekordbesuch von deutlich über 200.000 Gästen am Platz.
Mit welchen Aktionen wird der Sommertourismus in der Grünen Mark weiter attraktiver? Die Sichtbarkeit der Steiermark im digitalen und öffentlichen Raum hat für uns Priorität. Eine Internationalisierungs-Kampagne in sieben Ländern und eine eigene Sommerkommunikation stellen dabei primär die steirische Kulinarik in den Mittelpunkt. Wir verwenden neben klassischer (digitaler) Außenwerbung auch Straßenbahn-Branding oder reichweitenstarke Kochshows sowie Kooperationen mit Podcast- & Streaming-Plattformen und Radio. Darüber hinaus wird es Online-Marketing-Maßnahmen und TV-Werbung geben.
Inwieweit ergeben sich durch Tourismuswerbung Synergieeffekte zum Standortmarketing?
Ganz einfach: Es arbeitet sich lieber in einem attraktiven, vielfältigen und sicheren Land. Wir unterstützen heimische Leitbetriebe dabei, diesen Aspekt darzustellen. So gibt es auf standort.steiermark.com z. B. ein neues Video und ein Magazin, in das Unternehmen ihre eigene Selbstdarstellung integrieren können. Sobald sich ein potenzieller Mitarbeiter für die Steiermark als künftigen Arbeits-, Studien- und Lebensplatz entschieden hat, findet er auf welcome.steiermark.com alle Infos, die man für einen guten Start braucht.
Fazitgespräch
Von Johannes Roth und Johannes Tandl mit Fotos von Marija Kanizaj
Wenn im Herbst die Landtagswahl geschlagen wird, ist der FPÖ-Klubobmann
Mario Kunasek einer von drei aussichtsreichen Spitzenkandidaten. Wir haben ihn gefragt, was er glaubt, besser zu können als seine Gegner.
Fazitgespräch zur steirischen
Als bekennender Rechtskonservativer ist Mario Kunasek Kummer gewohnt. Tatsächlich hat er in seiner Karriere bisher einige Höhen und Tiefen durchlaufen. Als Verteidigungsminister war er ab 2017 Teil der türkis-blauen Bundesregierung und auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere – bis dann Ibiza kam.
Von einem Tag auf den anderen räumte der ehemalige Unteroffizier sein Büro, aus Loyalität zu Parteiobmann Herbert Kickl, der zum Rücktritt als Innenminister gezwungen worden war. Somit kehrte er der Bundespolitik zum zweiten Mal in seinem Leben den Rücken. Schon einmal, nämlich 2015, kehrte er aus Wien in den steirischen Klub zurück, damals nach siebenjähriger Tätigkeit im Nationalrat. Als Minister ersparte man auch ihm weder einen Auftritt als Auskunftsperson im Eurofighter-Untersuchungsausschuss noch Ermittlungen der WKStA wegen vermeintlichen Postenschachers, die ergebnislos wieder eingestellt wurden.
Jetzt sieht er sich wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Die Finanzaffäre, die ursprünglich nur Thema der Grazer Stadtpolitik war, hat nun auch ihn mit strafrechtlich relevanten Vorwürfen erreicht. Dass das ausgerechnet im Superwahljahr 2024 zufällig passiert, das will man nicht nur in der FPÖ nicht so recht glauben. Der blaue Spitzenkandidat selbst lässt sich davon allerdings nicht beirren; er geht mit typischen FPÖ-Positionen ins Rennen, die er aber deutlich weniger aggressiv vertritt, als man es von anderen Blauen gewohnt ist.
Es wird ja hoffentlich auch in den bestehenden Krankenhäusern medizinisch nach dem letzten Stand der Wissenschaft gearbeitet.
Mario Kunasek
Herr Klubobmann, Sie sind Spitzenkandidat für die FPÖ bei der Landtagswahl im Herbst. Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Steiermark nach der Wahl? Also ganz vorne stehen die Probleme in der Gesundheitspolitik. Wir wissen ja, welche Probleme die Steiermark diesbezüglich hat. Und wir haben die Diskussion um das Leitspital in Liezen. Das wird wahrscheinlich noch vor der Wahl irgendwie akut werden. Ebenfalls ein Riesenthema – und das ist eigentlich das freiheitliche Kernthema und auch DNA unserer Partei – ist die Zuwanderung. Damit einhergehend auch die Probleme im Bereich der Kriminalität, und speziell der Jugendkriminalität. Zwar gab es jetzt einen Sicherheitsgipfel des Landeshauptmannes, bei dem zumindest einmal auch ein Umdenken erkennbar war. Aber wir warnen ja schon länger davor. Endlich hat auch der Landeshauptmann das Thema für sich erkannt. Aber da gibt es noch unzählige weitere Probleme: Neben dem Erhalt des Wirtschaftsstandortes Steiermark sind das alle Bereiche der Infrastruktur. Was die Situation von Graz anlangt, darf man sich auch nichts vormachen – selbst wenn gerade keine Gemeinderatswahl ansteht. Graz ist extrem wichtig für die Qualität der Steiermark als Wirtschaftsstandort. Und die jetzt tätige Stadtregierung hat aus meiner Sicht bewiesen, dass sie das eben nicht kann; nämlich die Stadt als Standort attraktiv zu halten.
Graz hat aber nur bedingt mit der kommenden Wahl zu tun. Wollen Sie nicht Landesthemen in den Mittelpunkt Ihres Wahlkampfes stellen?
Auch bei klassischen Landesthemen geht uns die Arbeit sicherlich nicht aus. Die kann uns auch deshalb nicht ausgehen, weil uns gerade viele Entscheidungen bzw. Nichtentscheidungen der Vergangenheit einholen. Im Bereich des Budgets zum Beispiel: Wir sind aufgrund der Politik der letzten Jahre in den Handlungsspielräumen massiv eingeengt. Die größere Frage nach der Wahl wird wohl sein, wer das alles in Angriff nimmt und mit wem. Denn dass es etwas zu tun gibt – da sind wir uns einig.
Der Landeshauptmann wird ja manches ähnlich sehen wie Sie, in der Frage des von Ihnen angesprochenen Leitspitals in Liezen unterscheiden Sie sich aber deutlich … Ja. Da fließen jetzt schon massiv Gelder hin. Die einen gehen davon aus, dass es bis zur Landtagswahl einen Spatenstich gibt. Dann gibt es aber welche, die sagen, es ginge sich nie aus. Jedenfalls stellt sich für mich nach der Wahl die Frage: Was machst du dann mit diesem begonnenen Projekt? Deshalb wäre unser Ansatz auch gewesen – unabhängig davon, dass sich die Mehrheits-
bevölkerung dagegen ausgesprochen hat –, die Stopptaste zu drücken und das Leitspital neu zu evaluieren. Darum war es für uns schon vor der Landtagswahl 2019 so wichtig, diesbezüglich einen einstimmigen Beschluss zu fassen. Und er wurde tatsächlich einstimmig gefasst, nur hat man sich nach der Wahl daran nicht mehr erinnern können. Inzwischen sind wieder fünf Jahre vergangen.
Warum sind die drei bestehenden Krankenhäuser, die so niedrige Fallzahlen haben, dass Sie dort kaum mehr Turnusärzte ausbilden lassen wollen, besser als ein modernes, neues leistungsfähiges Klinikum?
Es gibt da zwei Sichtweisen. Die Sichtweise des Landesrats und weiterer Teile der Landesregierung ist: Ein neues Haus ist automatisch ein attraktiver Standort mit attraktiven Arbeitsplätzen und mit Medizin am neuesten Stand der Wissenschaft. Aber dieses Argument kann ich nicht verstehen. Es wird ja hoffentlich auch in den bestehenden Krankenhäusern medizinisch nach dem letzten Stand der Wissenschaft gearbeitet. Die andere Sichtweise ist die, dass wir ja jetzt schon einen Ärztemangel haben und sich dieser durch das Leitspital verschärfen wird. Mit dem Leitspital müssten noch mehr Ärzte in den peripheren Bereichen arbeiten. Nach dem Motto, wurscht, wo ich das neue Krankenhaus hinstelle, die Ärzte kommen sowieso. Aber die Obersteiermark, ist, wie man weiß, nicht die kleinste Region – weit weg von der Landeshauptstadt. Da muss man sich die Frage stellen, ob diese Milchmädchenrechnung so aufgehen kann. Auch aus dem Bericht des Landesrechnungshofes zum Thema Ärztemangel geht klar hervor, dass es, je weiter man von den zentralen Gebieten wie Graz wegkommt, umso schwieriger wird, dort Ärzte und medizinisches Personal hinzubekommen. Ob sich im Leitspital ein ausreichender Personalstand erreichen lässt, kann ich nicht beurteilen. Das müsste die Kages [Anmerkung: Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft] wissen.
Die Kages ist ja für das Leitspital. Na ja, weil es eine politische Entscheidung ist. Aber man muss schon auch bedenken, dass wir dann nur mehr einen großen Standort statt drei kleinen haben werden. Liezen ist ein riesiger Bezirk – so groß wie Vorarlberg. Man kann dort eben nicht uneingeschränkt mit dem Hubschrauber fliegen, oftmals ist das wetterbedingt gar nicht möglich – es spricht also schon alleine aus geografischer Hinsicht einiges gegen das Leitspital. Außerdem sind zwei der bestehenden drei Krankenhäuser noch gar nicht so alt. Was passiert mit denen? Warum ist man nicht ernsthaft den
Weg gegangen, es mit Spezialisierungen an den drei bestehenden Standorten zu versuchen. Es gibt also viele, viele Fragezeichen um die Sinnhaftigkeit des Leitspitals. Und die wichtigste Frage ist ebenfalls unbeantwortet. Nämlich die, ob wir überhaupt das Geld dafür haben.
Wenn wir schon beim Geld sind, sprechen wir über den Elefanten im Raum! Es gibt ja immer wieder neue Berichte zur Finanzaffäre um die FPÖ Graz, beziehungsweise um Ihren Hausbau. Die besagen, dass Teile Ihres Hauses mit Geld aus der Partei errichtet worden sein sollen. Wie sehr belastet Sie diese Diskussion? Ich glaube, da muss man unterscheiden zwischen der politischen Belastung und der persönlichen Belastung. Die politische Belastung ist enden wollend groß. Wir liegen in den Umfragen immer noch sehr gut stabil zwischen 23 und 26 Prozent und verändern uns auch weiter ins Positive. Aber natürlich belastet es mich persönlich, wenn ich mit anonyme Anzeigen ohne reellen Hintergrund angeschüttet werde.
Diese Affäre hat der FPÖ also nicht geschadet? Nein, so gesehen nicht. Man kann sich aber natürlich auch fragen, wo wir ohne die ganze Geschichte wären? Also das ist ja in den Umfragen nicht darstellbar. Womöglich ist die Anzeige gegen mich tatsächlich bis zu einem gewissen Grad ein gewisser Hemmschuh. Ich glaube, ohne diese Geschichte, wenn man sozusagen nur die politische Bühne hätte, ohne diese juristische Bühne, würden wir uns wahrscheinlich vielleicht sogar am Level des Jahres 2015 bewegen. Damals waren wir bei etwa 27 Prozent.
Aber nicht einmal Ibiza hat der FPÖ langfristig geschadet … … Ibiza nicht, aber die Spesenaffäre [Anmerkung: das Spesenkonto von H.C. Strache] hat uns sowohl in der Wahlauseinandersetzung bei der Nationalratswahl als auch bei der Landtagswahl 2019 massiv geschadet. Wir haben uns aber rasch wieder erholt. Auf politischer Ebene sind diese Vorwürfe gegen mich angesichts der drohenden ÖVP-Verluste ja noch einigermaßen nachvollziehbar. Persönlich, privat, ärgert es mich nicht nur, sondern das ganze ist für mich, für meine Frau, ja für die ganze Familie, mehr als unangenehm.
Würden Sie das Klima zwischen der steirischen FPÖ und der steirischen ÖVP als vergiftet bezeichnen?
Seit einigen Wochen, ja!
Das Superwahljahr 2024 wird auf Bundesebene von Emotionen und gegenseitigen Anschuldigungen beherrscht. Wird im politischen Kontext generell allzu leichtfertig mit strafrechtlich relevanten Vorwürfen gearbeitet?
Ja, ebenfalls ein eindeutiges Ja. Leider ist das eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren massiv verstärkt hat. Ich bin seit 2008 Abgeordneter und habe in meinem Leben alle möglichen Funktionen durchlaufen. Bis 2019 habe ich mich kein einziges Mal mit juristischen Vorwürfen – in keinem Bereich, in keiner Form – auseinander setzen müssen. Dann bin ich Minister geworden. Und heute bin ich FPÖ-Spitzenkandidat mit guten Umfragewerten – und mir wird unterstellt, ich sei kriminell. Natürlich tut das weh. Mir persönlich widerstrebt diese Art von Politik. Das
wird’s von mir nie geben, nämlich mit strafrechtlich relevanten Vorwürfen gegen andere Parteien vorzugehen. Und ich werde schon gar keine anonymen Anzeigen lancieren. So etwas hat in der Politik nichts verloren. Aber natürlich muss mich ich gegen diese Vorwürfe wehren.
Als ein Problem werden von vielen die ausufernden U-Ausschüsse gesehen: Sie seien reine Wahlkampfinstrumenten geworden … … auch diese Entwicklung ist nicht gut. Ich war selbst einmal als Auskunftsperson in einem Untersuchungsausschuss – zum Thema Eurofighter, damals als Minister. Ich kenne den Umgangston dort und der ist nicht gut. Ich will jetzt nicht alle über einen Kamm scheren, ich war nur bei einem U-Ausschuss mit dabei, aber was ich da erlebt habe, läuft auf Folgendes hinaus. Es geht da nicht um Aufklären oder, wie es so schön heißt, um die politische Verantwortung, sondern es geht nur mehr darum, die politischen Gegner am Nasenring durch die Manege zu ziehen und möglichst schlecht ausschauen zu lassen. Und das geht so nicht!
Wie könnte man das Instrument des U-Ausschusses so reformieren, dass ein U-Ausschuss wieder seiner ursprünglichen Aufgabe gerecht werden kann?
Ich bin kein Geschäftsordnungsexperte und schon gar kein Verfassungsjurist. Die Frage wird sein, kann man das überhaupt? Jedenfalls hat dieses Instrument Reformbedarf. Das ist in Wahrheit eine Lose-Lose-Situation. Die derzeitigen U-Ausschüsse sind schlecht für das Parlament, weil der Eindruck entsteht, dass wir uns eh nur noch gegenseitig ankübeln. Und für den Betroffenen,
der dort sitzt, ist das auch nicht positiv. Wenn der hingeht, wird er angeschüttet, wenn er nicht hingeht, dann wird er genauso angeschüttet.
Auch die FPÖ nutzt das Instrument gerne. Eine Ihrer Forderungen im Wahlkampf ist auch die Aufarbeitung der Corona-Zeit. Wie soll denn so etwas gehen, wenn nicht über einen U-Ausschuss? Es ist unwahrscheinlich, dass man das nicht genutzt hätte, um den politischen Gegner zu diskreditieren. Es geht nicht darum, das Instrument abzudrehen. Nein, das Instrument ist wichtig für den Parlamentarismus und es dient zur politischen Aufklärung. Alles klar, wenn es um Vorgänge in der Bundespolitik geht oder wenn es um Entscheidungen eines Ministers geht oder um Entscheidungen, die möglicherweise im Hinterzimmer getroffen worden, sind oder wenn Absprachen aufgeklärt werden sollen. Auch wenn es um Postenbesetzungen geht. Alles gut! Aber weit hergeholte Vorwürfe aus der Landespolitik oder der Gemeindepolitik zu formulieren und in einen U-Ausschuss auf Bundesebene zu holen, oder dort irgendwelche unaufgeklärte »Juristereien« zu behandeln – das geht nicht! Das führt dann zum Unmut. Und das führt dann auch einen Untersuchungsausschuss ad absurdum.
Bleiben wir noch kurz bei Corona. In Ihrer aktuellen Kampagne richten Sie der ÖVP aus: »Wir vergessen nicht!« Aber an Schuldzuweisungen gegenüber der aktuellen Landesspitze gibt diese Kampagne ja nicht viel her. Die, gegen die sich die Vorwürfe richten könnten, sind ja gar nicht mehr im Amt.
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Fazitgespräche zur Landtagswahl 2024
Mario Kunasek
Mario Kunasek wurde am 29. Juni 1976 in Graz geboren. Es gibt nicht mehr viele Politiker, die auf derartig viele politische Funktionen verweisen können, ohne als Berufspolitiker zu gelten. Nach Stationen am BRG und der HTL Graz begann er 1991 eine KFZ-Lehre, die er 1995 abschloss. Sein Präsenzdienst beim Jägerregiment (1995 bis 1996) war dann wohl prägend für den weiteren Lebensweg: Zeitsoldat bis 1997, Unteroffizier bis 2005, seither Stabsunteroffizier. Seine politische Laufbahn begann er als Personalvertreter der AUF-AFH (Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher – Arbeitsgemeinschaft der Freiheitlichen Heeresangehörigen) und im RFJ. Von 2005 bis 2018 war er Ortsparteiobmann der FPÖ in seiner ehemaligen Heimatgemeinde Gössendorf, in der von 2010 bis 2015 auch Mitglied des Gemeindevorstands war, bis 2017 war er dort Vizebürgermeister. Von 2008 bis 2015 war Mario Kunask Abgeordneter zum Nationalrat, bis er 2015 als blauer Spitzenkandidat und späterer Klubobmann im steirischen Landtag das bisher beste Ergebnis der FPÖ bei einer Landtagswahl verantwortete. 2017 wurde Kunasek zum Verteidigungsminister ernannt, 2019 trat er im Zuge der Ibiza-Affäre zurück und zog erneut als Klubobmann der FPÖ in den Steiermärkischen Landtag ein. Mario Kunasek ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Ich trete das dritte Mal an, ich glaube, so ziemlich genau zu wissen, wie ein Wahlkampf funktioniert und was die Steiermark braucht.
Mario Kunasek
Also zunächst einmal: Ich empfinde Aussagen eines führenden Repräsentanten dieses Landes, in diesem Fall des Landeshauptmannes, nämlich dass sich Ungeimpfte schäbig verhalten, einfach als untragbar.
Des ehemaligen Landeshauptmannes ... … genau. Das vergesse ich sicherlich nicht, obwohl ich selbst nicht zu dieser Personengruppe gehöre. Und ich glaube, viele andere vergessen das auch nicht. Kommen wir aber zur sachlichen Ebene. Es kommt jetzt immer mehr zum Vorschein, dass gewisse Entscheidungsfindungen in Ministerien, auf Bundesebene und auch auf Landesebene ohne echte seriöse Einbindung einer wissenschaftlichen Diskussion stattgefunden hat. Nicht ohne Wissenschaft, das sage ich nicht. Aber ohne Diskussion. Da glaube ich schon, dass der Steuerzahler, der Bürger, der unter diesen Maßnahmen nicht nur Positives erlebt hat, das Anrecht hat, zu erfahren, wie es damals zu diesen Entscheidungen gekommen ist. Das wäre zum Beispiel ein Thema für einen Untersuchungsausschuss. Das ist auch unsere Forderung.
Was in der Bevölkerung aber ankommt, ist, dass die FPÖ mit denen abrechnen will, die den Impfzwang durchsetzen wollten. Gegen den die FPÖ massiv aufgetreten ist – mit dem Erfolg, dass heute in Österreich nur mehr 50 Prozent der Kinder eine MMR-Impfung haben – mit dem Ergebnis von 300 Masernfällen in Österreich. Alles schön und gut, aber ganz ad acta legen können wir das trotzdem nicht. Viele dieser Entscheidungen wirken bis heute nach, und so schnell, wie man sich das wünscht, wird das eben nicht vergessen sein. Und vielleicht ist das auch ein Grund, warum uns die Bürger trotz der Skandalisierungsversuche der ÖVP immer noch ihre Stimme geben.
Wenn wir schon bei der Vergangenheitsbewältigung und bei Entscheidungen, die bis heute nachwirken, sind: Die Migration ist seit 2015 ein Dauerbrenner und ein Thema, das die FPÖ erfolgreich besetzt hat. Was kann man denn nun in der Landespolitik tun, um Armutszuwanderung zu begrenzen? Wenig, das ist eher Sache der Bundespolitik. Die Landesregierung kann nur da und dort an Stellschrauben drehen. Was wir tun müssen, ist klar. Wir müssen unsere Kommunikation darauf ausrichten, in den Herkunftsländern deutlich zu machen, dass es bei uns weniger zu holen gibt, als man dort vielleicht glaubt. Es wird nicht mit einer Grenze-zu-Politik gehen. Das wird an der EU-Außengrenze nicht gehen. Selbst auf nationalstaatlicher
Ebene wäre das schwierig. Ich war selbst als Soldat im Einsatz an der grünen Grenze. Ich weiß, wovon ich spreche. Was man aber tun kann, ist, die Pull-Faktoren zu reduzieren. Wenn ich aus einem fernen Land komme, die Reise aus einer arabischen Region auf mich nehme, dann gehe ich dorthin, wo ich mir erwarten kann, dass es am meisten gibt. Das ist nicht einmal etwas Verwerfliches, das ist ein ganz normaler menschlicher Reflex. Und ja, da ist Österreich noch immer ganz wunderbar. In Skandinavien gibt es bereits Länder, die eine Korrektur eingeleitet haben. Das Problem löse ich damit nicht, aber ich habe zumindest im eigenen Land das getan, wofür ich gewählt wurde, nämlich für eine Politik für die eigenen Leute. Und da kann man den Orban mögen oder nicht mögen, ich kenne den Menschen nicht, ich habe ihn noch nie getroffen. Aber die Frage, warum hat Ungarn 21 Asylanträge im Jahr hat und wir haben in der gleichen Zeit 120.000, die ist berechtigt. Es wird wohl um die Leistung gehen, die es dort gibt, oder eben nicht gibt.
Wenn Ihre politischen Gegner die FPÖ nicht noch vor der Wahl mit einem weiteren Skandal konfrontieren – wie schätzen Sie Ihre Chancen ein? Und: Was würde Sie zur besten Wahl machen? Also, nichts ist auszuschließen, aber ich glaube insgesamt, die Richtung stimmt schon. Ich mache mir nicht jeden Tag über einen Skandal Gedanken. Wenn man sich nur mehr in der Denke bewegt, dass man einen anderen anpatzen könnte, oder was möglicherweise noch kommen könnte, dann können wir alle miteinander keine Politik mehr machen. Ich trete das dritte Mal an, ich glaube, so ziemlich genau zu wissen, wie ein Wahlkampf funktioniert und was die Steiermark braucht. Das allein wäre aber noch kein Grund, warum ich der bessere Landeshauptmann bin. Ich habe einfach aus meinen Erfahrungen gelernt. Die habe ich mir aufgebaut, weil ich als Politiker verschiedene Ebenen durchlaufen habe, wie keiner der beiden anderen Kandidaten: Ich war Gemeinderat, ich war Vizebürgermeister einer relativ kleinen Gemeinde mit ein paar tausend Einwohnern, ich war Landtagsabgeordneter, ich war Personalvertreter, ich war Bundesminister und ich bin jetzt Klubobmann. Ich glaube, ich kenne die Politik von allen Seiten. Und damit kenne ich halt auch viele Anliegen und Wünsche der Bürger. Ich traue mich zu behaupten, dass ich ein sehr offener und sehr geselliger Mensch bin. Ob die anderen Spitzenkandidaten sich auch so sehen? Kann sein. Ich gehe nur davon aus, ich kann das besser.
Herr Kunasek, vielen Dank für das Gespräch.
Vom Konjunkturpaket gegen die Baukrise profitieren unter anderem Vermieter und Bauherren: 1. Bei Wohngebäuden, welche nach dem 31.12.2023 und vor dem 1.1.2027 fertiggestellt werden, kann in den ersten drei Jahre die dreifache AfA (somit 4,5 %) geltend gemacht werden. Die Halbjahresabschreibung entfällt, sodass im Fertigstellungsjahr immer eine Ganzjahresabschreibung geltend gemacht werden kann. 2. Herstellungsmaßnahmen bei einem Wohngebäude, für welche die Förderungsvoraussetzungen für eine einschlägige Förderung des Bundes vorliegen, können beschleunigt auf 15 Jahre (statt auf die Restnutzungsdauer) abgeschrieben werden, ohne dass diese Förderung auch tatsächlich ausbezahlt werden muss. 3. Für bestimmte Investitionen in Wohngebäude steht ein Ökozuschlag in Höhe von 15 % der Investitionskosten zu. Bei der Dämmung von Außenwänden, beim Fenstertausch oder Umstellung auf eine Wärmepumpe und ähnlichem wirkt der Öko-Zuschlag somit als zusätzlicher fiktiver steuerlicher Aufwand. Er steht 2024 und 2025 auch im betrieblichen Bereich zu. Sollten bei außerbetrieblichen Einkünften die 2024 und 2025 anfallenden Aufwendungen verteilt abgesetzt werden, kann der Zuschlag entweder zur Gänze sofort oder entsprechend der Verteilung berücksichtigt werden. 4. Schließlich wird der sogenannte �absehbare Zeitraum� bei kleiner und großer Vermietung im Rahmen der Liebhabereibetrachtung um jeweils 5 Jahre verlängert. Möge die Krise damit abgewendet werden, wünscht sich Ihr … Alexander Hofer.
www.hoferleitinger.at
Des einen Freud, des anderen Leid: Mit den hohen Leitzinsen sind auch die Zinsmargen für die Banken gestiegen. Und die freuen sich über Rückkehr ihres Kerngeschäfts. Die Steiermärkische Sparkasse bilanzierte im Wirtschaftsjahr 2023 ein Rekordergebnis, das aber auch auf das gute Wertpapiergeschäft, die Auslandsniederlassungen und die moderaten Rückstellungen für notleidende Kredite zurückzuführen ist.
Steiermärkische-CEO Gerhard Fabisch präsentierte für 2023 trotz der auch für Banken herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein RekordJahresergebnis von 460 Millionen Euro nach Steuern. Damit konnten die ebenfalls guten Ergebnisse von 2021 (308 Millionen) und 2022 (292 Millionen) deutlich übertroffen werden. Die Bilanzsumme der Steiermärkischen Sparkasse stieg moderat von 20,8 Milliarden auf 21,3 Milliarden Euro. Beachtlich hat sich auch das Eigenkapital der Bank von 2,4 Milliarden auf 2,87 Milliarden Euro entwickelt.
�Sowohl das Kommerzkunden- als auch das Privatkundengeschäft im Inland sowie die Tochterbanken in Südosteuropa konnten erfreuliche Ergebnisse erzielen�, freut sich Gerhard Fabisch. Der CEO zeigt sich zufrieden, dass das Ergebnis auch nicht durch deutliche steigende Risikovorsorgen belastet worden sei. Trotz des herausfordernden Marktumfeldes habe
man zudem einen deutlichen Zuwachs im Wertpapiergeschäft erzielen können.
Die Kernkapitalquote SteiermärkischeSpar-kasse-Konzern beträgt jetzt 24,4 Prozent und die Eigenmittelquote 25,0 %. Damit liegt die Bank auch im internationalen Vergleich auf einem ausgezeichneten Niveau.
Alle drei Geschäftsfelder – Regionen, Kommerzgeschäft und Internationales Geschäft – erzielten zufriedenstellende Ergebnisse. Die Steiermärkische Sparkasse bleibt auch weiterhin sowohl regional vor Ort als auch digital ein verlässlicher Finanzpartner für ihre Kunden.
Die Tochterbanken und Beteiligungen in Südosteuropa trugen so Vorstand Georg Bucher 165 Millionen Euro zum Gewinn nach Steuern bei. Den Grund für dieses gute Ergebnis sieht Bucher im Vergleich zur Eurozone deutlich höheren Wirt-
schaftswachstum von 2,5 bis 3,3 Prozent in der Region. Eine Gefahr für die gesamte Region sieht Bucher in der drohenden Abwanderung von jungen Fachkräften.
Der für das Kommerzkundengeschäft zuständige Vorstand Oliver Kröpfl sieht im moderaten Anstieg der Kommerzkredite von 2,75 Prozent zwar keinen Grund für eine Depression, aber doch eine gewisse Unterkühlung. Im Fokus der Kundenberatung seien die Themen Zins- und Liquiditätsmanagement gestanden. Insgesamt habe die Bank im Vorjahr an die 2000 Kommerzkunden neu dazugewonnen.
�Die steirische Wirtschaft hustet, aber sie ist kein kranker Patient�, so Kröpfl. Probleme sieht er privatem Wohnkrediten. Die diesbezüglichen Finanzierungen haben sich im Vergleich zu 2022 halbiert. Ausschlaggebend dafür seien die hohen Zinsen und die rigorosen staatlichen Kreditvergaberichtlinien.
Von einem Risikovorsorgebedarf auf moderatem Niveau spricht die für das Risiko zuständige Vorständin Walburga Seidl. Insgesamt wurden 2023 Risikovorsorgen in Höhe von 36,4 Millionen Euro gebucht, was zwar eine Steigerung, aber keine besorgniserregende Entwicklung sei, so Seidl.
Im Ausblick auf 2024 geht man in der Steiermärkischen Sparkasse davon aus, dass es ab dem zweiten Halbjahr erste Zinssenkungen durch die EZB geben werde. Die Inflation bleibt gemeinsam mit der schwachen Konjunktur und der hohen Volatilität durch geopolitische Ereignisse herausfordernd. �
Die Vorstände der Steiermärkischen Sparkasse, Georg Bucher, Walburga Seidl, Gerhard Fabisch und Oliver Kröpfl
Deutschland und Österreich sind besonders von der Konjunkturschwäche im Euroraum betroffen. Das Wifo führt das auf den hohen Anteil von Investitionsgütern in der Industrieproduktion zurück. Denn die hohen Zinsen belasten sowohl die Investitionsnachfrage als auch die Nachfrage nach Bauleistungen.
Die hohen Zinsen bremsen die Investitionen und treffen daher die österreichische Investitionsgüterindustrie hart.
Erst wenn die EZB ihre Geldpolitik lockern wird – also voraussichtlich um die Jahresmitte –, wird die Wirtschaft sowohl im Euro-Raum als auch in Österreich wieder Fahrt aufnehmen. Für heuer erwartet das Wifo ein schwaches Wachstum von 0,2 Prozent. 2025 beschleunigt solle es sich auf 1,8 Prozent beschleunigen.
Die Inflationsrate ist im Euro-Raum auf 2,4 Prozent im März deutlich rascher gesunken als in den USA und nähert sich bereits dem 2%-Zielwert der EZB an. Daher geht das Wifo ab der Jahresmitte 2024 von einer Lockerung der Geldpolitik aus, was zuerst die Investitionsnachfrage und vor allem die deutsche und österreichische Wirtschaft beleben dürfte. Die Inflation liegt in Österreich auch weiterhin über dem Eurozonen-Durchschnitt. Verantwortlich sind wohl die hohen Lohnabschlüsse auf Basis der Benya-Formel, die vielen Preisindexierungen – etwa bei den Mieten –, aber auch die hohe Gewichtung
besonders inflationsanfälliger Branchen wie dem Lebensmittelhandel oder des Tourismus im österreichischen Warenkorn. In Österreich wird die Inflation heuer daher nur auf etwa 3,8 Prozent zurückgehen und 2025 weiter auf 2,7 Prozent sinken.
Bisher reagiert der Arbeitsmarkt nur verzögert auf die Konjunkturflaute. Im Vorjahr ist die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten trotz Rezession um 1,2 Prozent gestiegen, und auch 2024 ist noch mit einer Ausweitung – allerdings nur mehr um 0,4 Prozent – zu rechnen. Auf Basis der prognostizierten Konjunkturerholung wird 2025 auch die Beschäftigung wieder stärker wachsen (+1,1 Prozent).
Die schwache Konjunktur, vor allem in der energieintensiven Industrie, und der überdurchschnittlich warme Februar tragen übrigens zu einer deutlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen bei. Für 2024 wird ein Rückgang um 2,5 Prozent erwartet. �
AK-Expertin Birgit Auner antwortet:
Zu den häufigsten Problemen bei Pauschalreisen zählen Mängel in der Unterbringung am Urlaubsort. Informieren Sie den Vertreter des Reiseveranstalters vor Ort bzw. per E-Mail und lassen Sie sich eine Bestätigung geben. Der Reiseveranstalter muss die Möglichkeit zur Verbesserung haben. Dokumentieren Sie alle Mängel möglichst genau mit Fotos, Videos, Name und Adresse von Mitreisenden (zur Beweisführung).
Nach der Rückkehr können Sie mittels Einschreiben an den Reiseveranstalter eine Reisepreisminderung verlangen. Die „Wiener Liste und Frankfurter Tabelle“ (Entscheidungssammlungen) helfen, um die Höhe der Forderung einzugrenzen. Einen Musterbrief finden Sie auf www.akstmk.at/urlaub
Zwei Spitzenköche, vier Hände – das bedeutet eine unvergleichliche Fusion von Aromen und Kreativität im Restaurant Arravané. Thomas Galler serviert seit seiner Übernahme als Küchenchef im Jahr 2022 hier am Merkur-Campus in Graz abwechslungsreiche, regionale und der Jahreszeit angepasste tolle, legere Küche auf hohem Niveau.
Am 23. Mai könnt ihr bei unserem �Four Hands Dinner� mit Armin Rauscher vom Restaurant �Aurea� und unserem Küchenchef Thomas Galler dieses spannende Crossover live erleben!
Zu unserem Gastkoch: Der überaus talentierte Küchenchef Armin Rauscher kann bereits auf eine beachtliche und lange Karriere zurückschauen. Er hat nach Stationen in Deutschland (�Tantris�) in München), Wien (�Steirereck�) und der Schweiz (�Ecco� in Zürich) 2022 zurückgekehrt in seine Heimatstadt Villach mit Alexandra Debre das Restaurant �Aurea� eröffnet und gleich im ersten Jahr 3 Hauben erkocht − �… da überrascht es dann nicht mehr sehr, dass er kocht wie einer der ganz Großen�, schreibt der Falstaff über den Shooting Star der österreichischen Kochszene.
�Bei seinen Lebensmitteln setzt er natürlich auf Qualität und Nachhaltigkeit. Kombiniert die spannendsten Produkte mit einer erfrischenden Leichtigkeit�, urteilt auch die Kleine Zeitung euphorisch über Rauschers Küche.
Wir freuen uns sehr auf unseren nächsten Gastkoch. Wer sich dieses Event nicht entgehen lassen möchtet, reserviert am besten direkt noch heute einen Tisch.
Restaurant Arravané am Merkur Campus
Conrad-von-Hötzendorf-Straße 84, 8010 Graz
E-Mail: reservation@arravane.at
Tel: 0316 818281
In einer Zeit, in der die Notwendigkeit für eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft nie größer war, positioniert sich die Steiermärkische Sparkasse als zentrale Akteurin im Bereich der nachhaltigen Innovationen, fördert den ökologischen Wandel und unterstützt die Innovationskraft von Unternehmen.
Dr. Oliver Kröpfl
Vorstandsmitglied, Steiermärkische Sparkasse
Mag. Nadja Schönherr, MBA
Leiterin INNOLAB an der FH CAMPUS 02
Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen nach kreativen und nachhaltigen Lösungen. Die Steiermärkische Sparkasse versteht es, als Brücke zwischen Vision und Realität zu fungieren, indem sie innovative Unternehmen auf ihrem Weg zu nachhaltigem Erfolg begleitet. Die Bank hat erkannt, dass Nachhaltigkeit und Innovation zwei Seiten derselben Medaille sind: Wo innovative Ideen auf Nachhaltigkeit treffen, entstehen zukunftsfähige Lösungen, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch neue Marktchancen eröffnen.
Von der Finanzierung
zur Netzwerkpartnerin
Mit einem umfassenden Angebot unterstützt die Steiermärkische Sparkasse Unternehmen in den Schlüsselbereichen Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft sowie Energie- & Infrastrukturprojekte. Diese Sektoren sind essenziell für den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und bieten viele Chancen für innovative Unternehmen. Das Finanzinstitut stellt nicht nur finanzielle Mittel bereit, sondern agiert als Netzwerkpartnerin, die ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen teilt, um Unternehmen bei der Realisierung ihrer Projekte zu unterstützen.
Innovation durch Kooperation
Ein leuchtendes Beispiel für diese Unterstützung ist die Zusammenarbeit mit dem INNOLAB an der FH CAMPUS 02. Diese Initiative bietet KMU eine kostenlose Restart-up-Begleitung an, die Unternehmen dabei unterstützt, ihr bestehendes Geschäftsmodell zu analysieren und gemeinsam neue Produkte und Services zu entwickeln. Nadja Schönherr, Leiterin des INNOLAB, betont die Bedeutung dieses Ansatzes: �Gemeinsames Analysieren, Diskutieren und sich Inspirieren – das alles soll Spaß machen und den Blick für Neues öffnen.� Dieses Mindset ist entscheidend, um den Herausforderungen unserer Zeit mit Offenheit und Kreativität zu begegnen.
Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse, sieht in nachhaltigen Geschäftsmodellen nicht nur eine Notwendigkeit für die Zukunft, sondern auch die treibende Kraft für Innovationen: �Nachhaltige und zukunftsweisende Geschäftsmodelle sind der Motor für wertebasierte Innovationen und die Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft. ‚Glaub an Morgen‘ ist nicht nur ein Slogan der Steiermärkischen Sparkasse, sondern unsere Mission!�
Die Spitzen der steirischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft trafen sich am 3. April zum 34. Konjunkturgespräch der Raiffeisen-Landesbank Steiermark. Gastgeber RLB-Gen-Dir. Martin Schaller begrüßte in der RLB-Zentrale mehr als 500 Gäste. Das Motto des diesjährigen steirischen Wirtschafts-Gipfels lautete: �Wirtschaftspolitischer Kompass für die nächste Legislaturperiode.�
Schaller ging in seinem Statement auf das Superwahljahr und die Verantwortung der politischen Entscheidungsträger für die Wirtschaftsstandorte Steiermark, Österreich und Europa ein: �Auf allen Ebenen müssen Bürokratie und ein Übermaß an Regulierung abgebaut werden. Innovation und Weiterentwicklung brauchen Anreize und keine Verbote. Es braucht ein neues Umdenken und Abkehr von althergebrachten Denkweisen. So sind Klimaschutz und gezieltes Wirtschaftswachstum nicht im Widerspruch zueinander. In diesem Sinne denkt Raiffeisen über das Bankgeschäft hinaus und sucht nach Wegen, Mehrwert für alle Generationen zu schaffen. Wir gründen Energiegenossenschaften, widmen uns der Kreislaufwirtschaft und setzen uns für eine verbesserte Gesundheitsversorgung ein. Große Weiterentwicklungen kann man nur gemeinsam meistern, denn in der kollektiven Anstrengung liegt unsere größte Kraft als Gesellschaft.�
Investitionsstandort besser positionieren
Tiefer in die Materie tauchte Christian Helmenstein, Chefökonom der IV Österreich, in seiner Keynote ein: �Unsere heimischen Betriebe machen es vor und innovieren auf höchstem Niveau, dabei stets den internationalen Vergleich mit den jeweiligen Spitzenreitern im Blick haltend. So gelingt Höchstleistung. Es ist an der Zeit, diese Haltung auch für unsere Positionierung als Investitionsstandort einzunehmen. Auf welche Länder sollen wir blicken, die vorzeigen, wie Wirtschaftswachstum und die digitale wie die
ökologische Transformation gleichermaßen auch in schwierigen Gemengelagen gelingen können? Auch wenn das in einigen Themenfeldern nicht die üblichen Vorbilder sind, an ihnen – den jeweils besten, wie China, USA oder Indien – sollten wir uns wirtschaftspolitisch orientieren.�
Zukunftsthemen entideologisieren
Politikberater Thomas Hofer griff in seiner Keynote das anstehende Superwahljahr und die Auswirkungen auf die Wirtschaft auf: �Der Fokus auf Negativität in der politischen Kommunikation hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. Nicht nur, dass Unternehmen bzw. Branchen aufs politische Spielfeld geraten. Auch das Narrativ der Zweiten Republik – die Aufstiegserzählung – leidet. Gewisse Zukunftsthemen sollten entideologisiert und möglichst überparteilich behandelt werden.� Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler erklärte vor diesem Hintergrund, dass der gemeinsame Binnenmarkt die Basis für unseren Wohlstand bildet. �Jetzt gilt es, unseren Binnenmarkt für die nächsten 30 Jahre aufzustellen. Europa soll nicht Weltmeister der Bürokratie und Überregulierung bleiben, sondern Champion der Wertschöpfung und Innovation werden. Dafür muss die neue EU-Kommission die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit zu ihrer ersten Priorität machen. Wir müssen jetzt die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Innovationskraft unserer Unternehmen schaffen�, forderte Edtstadler beim Konjunkturgespräch.
(v. l.): Christian Helmenstein (IV-Chefökonom), RLB-Gen.-Dir. Martin Schaller, BMin Karoline Edtstadler und Politikberater Thomas Hofer
Expertenrunde:
Bau-Landesinnungsmeister Michael Stvarnik, Wolfram Sacherer (Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen), Gerald Gollenz (Fachgruppe der Immobilienwirtschaft), Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller und Landesrätin Simone Schmiedtbauer mit Moderator Oliver Zeisberger
Der steirische Bautag ging am 18. April in der BAUAkademie in Übelbach über die Bühne: Dabei wurden auch aktuelle Daten aus der großen �Bau-Enquete� der Landesinnung Bau präsentiert. Den Abschluss bildete eine prominent besetzte Podiumsdiskussion.
Bereits 2023 startete die Landesinnung Bau eine groß angelegte „Bau-Enquete“, also eine Befragung von Bauunternehmen und Wohnbevölkerung, durchgeführt von mResearch. Sie geht heuer in die zweite Runde: Aktualisierte Ergebnisse der Befragung und frische Konjunkturzahlen sind bereits da und werfen spannende Schlaglichter auf das Wohnen, Leben und Bauen in unserem Bundesland. An den Grunddaten hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert: Etwa 70% der Menschen wohnen im Eigentum und sind zufrieden, ein Drittel zur Miete, wobei das eine eher junge und urbane Wohnform ist. Mit dem Thema Immobilien setzen sich heuer allerdings noch mehr Menschen auseinander als noch vor einem Jahr (heuer 51%, 38% im Jahr 2023), hier sind das vor allem Junge und Besserverdienende. Ökologische Bauweise und Nachhaltigkeit sind den Menschen nach wie vor wichtig. Als Hürden auf dem Weg zum Wohntraum erreicht die �Finanzierung von Eigentum� Platz eins, ist aber leicht gesunken (68% / 71%). Auch hohe Mieten werden 2024 weniger häufig zum Problemfall (55% / 64%).
Klarer Auftrag
Die Baubranche begreift all das als klaren Auftrag, mehr und leistbaren Wohnraum zu schaffen – steht aber einer unsicheren Konjunkturlage gegenüber. Die Selbsteinschätzung der Betriebe zur eigenen Lage hat sich im Vergleich zum Vorjahr eingetrübt und wird nur noch mit �Befriedigend� benotet. Eine deutliche Verbesserung in den kommenden 6 Monaten ist derzeit nicht in Sicht, wie die aktuelle Befragung unter den Mitgliedern der Landesinnungen Bau sowie der Bauindustrie klar zeigt. So zeigt sich ein etwa ein deutlicher Wohntrend in Richtung Mieten und Kleinwohnung, wohl auch eine Folge der schwierigen Finanzierungslage.
Weg mit der Bürokratie!
Bauunternehmen sehen derzeit daher mit einer ganzen Latte an Herausforderungen konfrontiert: Die Finanzierungskosten (von 80% der befragten Unternehmen genannt) haben die steigenden Herstellungskosten (73%) überholt. An dritter Stelle rangieren
mit 65% die Personalkosten, dicht gefolgt von den Grundstückskosten (62%). Und auch die Bürokratie bekommt in der aktuellen Unternehmensumfrage einen kräftigen Schuss vor den Bug: Etwa jeder zweite befragte Betrieb hatte im Rahmen von behördlichen Genehmigungsverfahren Probleme. Kein Wunder, dass 83% den bürokratischen Aufwand als (sehr) hoch einschätzen – und immer mehr Unternehmen mehr Freiheit bei Planung und Genehmigung fordern.
Expertenrunde am Wort
Die anstehenden Probleme und mögliche Lösungen wurden im Anschluss von einer prominent besetzten Expertenrunde diskutiert: Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller, Gerald Gollenz von der Fachgruppe der Immobilienwirtschaft, Wolfram Sacherer vom Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen und Landesrätin Simome Schmiedtbauer sowie Gastgeber und Bau-Landesinnungsmeister Michael Stvarnik.
Die ÖVP gab mehrmals bekannt, dass sie mit einer FPÖ unter der Führung von Herbert Kickl keine Koalition eingehen würde. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ wäre zwar vorstellbar, jedoch nicht mit der Person Herbert Kickl. Die SPÖ gab ebenso mehrmals bekannt, dass sie mit der FPÖ – egal ob unter Herbert Kickl oder einem anderen Parteichef bzw. einer anderen Parteichefin – nicht koalieren würde, lehnte daher die Partei unabhängig von der Führung ab. Von Vertretern der restlichen Parteien, Neos, Grüne, die aufkommende Bier-Partei und die Kommunisten, gab es – wenn überhaupt – nur Ablehnung jeglicher Zusammenarbeit mit der FPÖ.
Wir haben also als Wähler und Wählerinnen die Auswahl, eine Partei zu wählen – außer wir wählen die Freiheitlichen –, die aus den verschiedensten Gründen nicht mit Parteichef Kickl oder der FPÖ grundsätzlich eine Koalition eingehen würde. Wir werden in der Wahlzelle mit der Methode der negativen Motivation konfrontiert, die jedes Wahlprogramm
Wer mit wem nicht koalieren wird
ersetzt, konvertieren zu einer Art politischer Veganer. Auch diese suchen Lokale, in dem garantiert kein Fleisch, keine Tierprodukte verwendet werden, um die selbst und fremddefinierte »Sauberkeit« in der Ernährung zu bewahren. Wir bleiben dann als Wähler und Wählerinnen politisch »sauber«.
Diese negative Selbstbestimmung diktiert die Präsentationen der Parteien und die Nachrichten über Politiker und Politikerinnen. Über den Spitzenkandidaten der ÖVP ist dominierend kommuniziert worden, dass er Herbert Kickl ablehne. Von SPÖ und Grünen hört man ständig wiederholend, dass für sie eine Zusammenarbeit mit der FPÖ aus moralischen Gründen nicht möglich sei. Ähnlich äußert sich auch die Chefin der Neos. Was für eine interessante politische Positionierung. Parteien definieren sich in der Distanz, im Unterschied zum Bösen schlechthin. Dort der Teufel, hier die Engel – wobei sie vergessen, dass selbst der Teufel ein Engel ist. Übertragen auf die Entscheidung der Wähler und Wählerinnen müssen diese sich mehr und mehr von politischen Inhalten und Programmen verabschieden. Die FPÖ wird nicht nicht gewählt wegen eines katastrophalen Gesundheitssystems, das sie vorgestellt hatte, wegen ihrer schlechten Kulturpolitik oder falschen Plänen für die Pensionssicherung, sondern weil uns Vertreter anderer Parteien erklären, wir würden uns mit dem Kreuz bei der FPÖ in der Wahlzelle unanständig benehmen. Doch unbeobachtet in der Wahlzelle ist ein gutes oder schlechtes Benehmen irrelevant, niemand wird uns schelten oder loben.
Wir könnten uns unabhängig von der Beobachtung in der Wahlzelle dennoch anständig benehmen und SPÖ, Grüne oder Neos wählen, da diese Parteien die Anständigkeit in die Koalitionsverhandlungen übernehmen würden. Bei der ÖVP wäre das nur eine Teilanständigkeit, da sie sie mit einer FPÖ ohne Kickl zusammenarbeiten würde. Wir haben allerdings als Wähler und Wählerinnen keinen Einfluss auf die jeweilige Partei-
führung, was sollen wir also tun? Wollen wir eine konservative Regierung, können wir weder ÖVP noch FPÖ wählen, da die FPÖ sich nicht vorschreiben lassen wird, wen sie als Vertreter der Partei in Koalitionsgespräche entsendet. Wollen wir eine große Koalition, können wir weder ÖVP noch SPÖ wählen, da der Chef der Sozialdemokraten bereits erklärt hatte, er könne mit dem ÖVP-Chef nicht. Und eine linke Koalition wird keine Mehrheit erreichen.
Ich glaub, ich bin einfach zu blöd, moderne Strategien von Parteien zu verstehen. Grundsätzlich wählte ich bisher eine Partei, weil mich Programme, Ideen oder Persönlichkeiten beeindruckten. Jetzt muss ich anscheinend umdenken. Ich muss in möglichen Koalitionen denken – unabhängig von den Programmen, ob diese anständig oder unanständig sein würden. Müsste mich entscheiden, wer mit wem unter welchen Bedingungen könnte oder möchte, und sich dabei moralisch einwandfrei verhält.
Ich könnte B wählen, weil er mit A auf keinen Fall könnte, oder B, weil er mit A könnte, oder C, weil er weder mit A noch mit B könnte. Dann gibt es noch D und E, vielleicht auch noch F, aber bei denen ist es egal, mit wem sie könnten oder nicht könnten, weil sie ohnehin nur politisches Füllmaterial sind, um eine Mehrheit im Nationalrat zu erreichen. Der Herbst wird offenbar nicht einfach … n
Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at
Die redaktionellen Inhalte des ORF haben eine klare Schlagseite. Das hat jedoch kein Vorgesetzter, keine Partei angeordnet. Das ist vielmehr Produkt soziologischer Entwicklungen, die auch viele andere Medien erfasst haben, die komplett gegenläufig zur Meinung und Entwicklung der österreichischen Bürger laufen. Im ORF ist in den letzten Jahren die Machtübernahme durch die Basis und die Räte – die russische Übersetzung für Räte heißt: »Sowjets« – so weit vorangeschritten und durch etliche Maßnahmen so geschickt abgesichert worden, dass sie als praktisch irreversibel bezeichnet werden muss. Millionen Österreicher hören täglich klar linksgepolte Inhalte, so oft sie auf einen Kanal des ORF stoßen. Im kollektiv verfestigten Weltbild der ORF-Mitarbeiter vermischen sich grüne wie rote Positionen zu einem untrennbaren Amalgam. In der Folge seien einige Elemente dieses Weltbilds analysiert, aber vor allem sei der noch viel wichtigeren Frage nachgegangen, warum das eigentlich so ist. Unterscheidet sich diese Schlagseite doch signifikant von der Einstellung der Österreicher insgesamt, die seit 40 Jahren bei sämtlichen Nationalratswahlen jenen zwei Parteien, die rechts der Mitte stehen, also meist ÖVP und FPÖ, kontinuierlich eine Mehrheit gegeben haben – auch wenn diese beiden Parteien nur eine begrenzte Zeit miteinander koaliert haben. Die Suche nach dem Warum dieser Schlagseite führt zu einem viele Österreicher überraschenden Ergebnis. Es gibt keinen Beweis für das, was viele Bürger glauben: nämlich, dass jemand an der Spitze des Unternehmens diese Schlagseite angeordnet hätte oder dass sonst jemand »von oben« die Anweisung gegeben hätte, fast nur im Sinne von Rot-Grün zu berichten. Es gibt weder solche Beschlüsse des Gesetzgebers noch des Stiftungsrates noch des Publikumsrates noch des Generaldirektors. Daher sind auch alle Aktionen des Verfassungsgerichtshofs, der die Zusammensetzung dieser Gremien ins Visier genommen hat, völlig irrelevant für das wahre Zentralproblem des ORF. Das heißt freilich nicht, dass die Generaldirektoren und -intendanten schuldlos wären an den ideologischen Schlagseiten in fast allen politischen Sendungen des ORF wie auch in erstaunlich vielen Fiction-Sendungen (ist ja auch dort fast immer der böse Kapitalist oder der frömmelnde Christ der Mörder, aber nie ein Migrant – obwohl die offizielle Kriminalitätsstatistik ganz im Gegensatz zu den ORF-Krimis einen massiv ihren Bevölkerungsanteil übersteigenden Anteil der Migranten an den aufgedeckten Verbrechen zeigt). Das Verschulden der ORF-«Generäle« liegt darin, dass sie entweder die wahren Ursachen der Schlagseite nicht ausreichend begriffen haben, oder dass sie nicht versucht haben, sie abzustellen. Lediglich unter der Führung von Gerd Bacher und Monika Lindner gab es wenigstens eine Strategie, mit der versucht worden ist, die Schlagseite der Redaktionen auszutarieren. Das war jeweils die Einsetzung eines Chefredakteurs, der Führungsstärke wie Kompetenzen hatte und der dieser Aufgabe auch intellektuell gewachsen war: Diese Chefredakteure hießen Alfons Dalma und Werner Mück. Seither gibt es nirgendwo einen Nachfolger, der dieser Bezeichnung gerecht würde.
In der Bacher-Ära kam noch dazu, dass der Generalintendant selber oft zum Telefon griff, um Kritik an einer gerade gehörten Sendung lautstark und wirkungsvoll kundzutun. Bacher hatte am Anfang etliche bürgerliche Redakteure wie auch gemäßigte Sozialdemokraten in Führungsrollen geholt. Der Redaktionsnachwuchs von unten war aber schon in seiner Ära von neomarxistischen 68ern aus der Studenten-Revolution geprägt. Man hatte bei Bacher freilich das Gefühl, dass er geradezu lustvollen Spass daran hatte, sich mit den jungen Linksradikalen zu matchen, die er als Nachwuchs in den ORF hineingelassen hat – obwohl ja sein eigentlicher historischer Erfolg in seltsamer Dialektik darin bestanden hatte, mit der komplett rein SPÖ-hörigen Mannschaft des alten Vor-ORF-Fernsehens aufzuräumen. Diese neue linke Generation fühlte sich – mit Ausnahme der Landesstudios in SPÖ-geführten Bundesländern – freilich nie als Befehlsempfänger der SPÖ, sondern war ganz unabhängig davon von einer allgemeinen linken Zeitgeist-Stimmung der städtischen Universitäts- und Kulturszene getragen. Diese »Bobo«-Stimmung wurde inhaltlich im Lauf der Zeit immer mehr Grün als Rot. Hingegen konnte sich das linksliberale Denken nach Neos-Art nie durchsetzen (das wäre wirtschaftspolitisch rechts, aber gesellschafts- und migrationspolitisch
Der österreichische Publizist
Andreas Unterberger sieht die deutlich linksideologische Schlagseite des ORF als praktisch irreversibel und analysiert, wie es überhaupt dazu kommen konnte.
Dr. Andreas Unterberger ist Jurist und Ökonom, der heute als Vortragender und Publizist arbeitet. Er war 1995 bis 2004 Chefredakteur der Tageszeitung »Die Presse« und von 2005 bis 2009 Chefredakteuer der »Wiener Zeitung«. Seit 2010 führt er das »nicht ganz unpolitische Tagebuch« unter andreas-unterberger.at
Der ORF. Unbezwingbares Privateigentum der Redakteure
links). Während Bacher und Dalma das Steuerrad fest in der Hand gehalten hatten, stand eine Generation später Mück oft auf verlorenem Posten. Erstens, weil er ziemlich alleine im Sturm stand, auch von der Generaldirektorin keine wirkungsvolle Unterstützung bekam. Und zweitens, weil er auch von rechts, vor allem vom FPÖ-Ableger BZÖ, unter Beschuss kam (das BZÖ wollte damals damit den Regierungspartner ÖVP in ganz anderen Fragen unter Druck setzen). Ein solcher Zweifrontenkrieg war Bacher und Dalma nie passiert: Erstens, weil das sogenannte dritte Lager damals viel schwächer war als später. Und zweitens, weil sie selber ideologisch der FPÖ durchaus freundlich gegenüberstanden. Damit sei nicht gesagt, dass es gar keine ideologisch neutralen ORF-Redaktionen geben würde. Den Sport etwa kann man weitgehend dazu rechnen. Und es gibt zweifellos auch erkennbare ÖVP-Lastigkeit in den Bundesländern mit einem ÖVP-Landeshauptmann, insbesondere in Niederösterreich. Freilich: Der niederösterreichische Chefredakteur und Landesdirektor Ziegler wurde in einer generalstabsmäßigen Aktion aller ORF-Zentralredaktionen, aber auch von »Presse« und »Standard«, sowie unter offensichtlichem Mitspielen der restlichen Niederösterreich-Redakteure des ORF genau wegen seiner ÖVP-Nähe aus dem Amt intrigiert. Es wurden Chats und Mails von Ziegler auf bis heute unbekanntem Weg abgefangen und an die Öffentlichkeit gespielt, die enge Kontakte zwischen Ziegler und der ÖVP-Niederösterreich zeigten. Aber gerade die Affäre Ziegler beweist eindeutig die linke Schlagseite aller restlichen ORF-Redaktionen. Noch nie hat es in den ORF-Journalen oder ZiB-Sendungen Attacken auf einen SPÖ-nahen Kollegen des eigenen Senders gegeben, obwohl (vom Landesstudio Wien bis zur ZiB) Hunderte Beispiele eine solche Nähe zeigen. Noch nie wurden bei einem linken Journalisten von ORF-»Kollegen« Chats abgefangen und nach außen gespielt. Dabei zeigte sich auch eine katastrophale Führungsschwäche des neuen ORF-Generaldirektors Roland Weißmann. Er setzte als Reaktion auf die Kampagne linker Journalisten von innen und außen eine Untersuchungskommission gegen Ziegler ein. Und zwar nur gegen diesen – obwohl es absolut logisch, sinnvoll und zu hundert Prozent genauso gerechtfertigt gewesen wäre, gleich alle Landesstudios nach denselben Maßstäben zu untersuchen. Damit sei nicht gesagt, dass nur die wenigen leicht – oder bei Dalma: deutlich – rechts der Mitte stehenden Herren um Ausgewogenheit im ORF kämpften. Es gab auch etliche Sozialdemokraten mit hoher journalistischer Qualität, denen Objektivität wichtig war. Da gilt es etwa die Namen Kreuzer und Besenböck zu nennen, die beide aus der Arbeiterzeitung gekommen waren. Ebenso ist den SPÖ-nahen Herren Zeiler und Podgorski, als sie an der Spitze des Unternehmens standen, zumindest das Bemühen um Ausgewogenheit zu attestieren. Selbst der letzte direkt aus dem SPÖ-Stall gekommene ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat zumindest einmal in einem Privatgespräch eine leicht selbstkritisch klingende Bemerkung fallen gelassen, dass seine Redakteure den ORF anders platzieren, als die Seher es wollten. Dagegen unternommen hat er aber nichts. Das haben auch die meisten anderen ORF-Chefs nicht zielführend getan. Denn zunehmend gerieten die bürgerlichen und objektivitätsorientierten sozialdemokratischen ORF-ler hoffnungslos in die Minderheit gegen einen in ganz andere Richtungen schwimmenden Redakteursstrom.
Erziehung im Sinne der eigenen Überzeugungen
Es geht vielmehr um einen inneren Konsens in der JournalistenGesellschaft, der sich mehr und mehr von der Gesellschaft wie auch den Wünschen der Eigentümer abgekapselt hat.
Wenn man den Vorwurf gegen diese inzwischen fast einhellig die Redaktionsmeinung prägende heutige Redakteursgarde auf einen Satz konzentrieren möchte: Sie sehen ihre Aufgabe nicht mehr darin, die Seher und Hörer möglichst umfassend und ausgewogen zu informieren, sondern sie wollen diese im Sinne ihrer eigenen Überzeugungen erziehen. Um diesen Vorwurf an den ORF – ein wenig – zu relativieren: Man kann ihn fast gleichlautend auch der großen Mehrheit anderer Medien machen, im In-, wie im Ausland. Wieso aber kam es zu diesem Wechsel des Selbstverständnisses vieler Journalisten? Es gibt nicht die große Verschwörung, es gibt nicht den großen Magier, der an den Fäden von Marionetten in den Medien ziehen würde. Es geht vielmehr um einen inneren Konsens in der Journalisten-Gesellschaft, der sich mehr und mehr von der Gesellschaft wie auch den Wünschen der Eigentümer abgekapselt hat. Eine der Ursachen ist die Tatsache, dass sich nach der Wende 1989, in Wahrheit aber zum Teil schon mit der »Friedensbewegung« und der 68er Studentenrevolution das Feindbild vieler Journalisten wie auch der Kulturszene verschoben hatte: In den Jahren nach 1945 war der bedrohliche Feind, der die eigene Freiheit und den eigenen Wohlstand bedrohte, eindeutig im Osten zu finden. Hingegen war der große Freund, der Österreich, aber auch ganz Westeuropa die Freiheit sichern half, der zugleich ein erfolgreiches Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell hatte, nur im Westen, nur in Nordamerika zu finden. Dieses innere Selbstverständnis der Journalisten des ersten Vierteljahrhunderts nach dem Krieg begann sich aber bei den Studenten der 70er Jahre und der daraus erwachsenden Akademiker- und insbesondere der Professorengeneration zuerst schrittweise und dann immer rascher zu ändern. Dazu trug der Vietnamkrieg Entscheidendes bei. Ausgehend vom Unwillen der amerikanischen Studenten, in einen fernen Krieg zu ziehen, entwickelte sich auch in Europa rasch ein neues Weltbild, in dem die USA rapide von der guten auf die schwarze Seite des Universums gerückt wurden. Sie waren für eine neue Generation plötzlich nicht mehr die edlen Verteidiger der Freiheit, sondern eine heimtückische Kolonialmacht (obwohl die USA eigentlich massiv den Unabhängigkeitskampf der Kolonien gegen die europäischen Mächte unterstützt hatten …). Mit dem neuen Amerikabild verlor auch rasch all das an Stellenwert, wofür die USA gestanden sind: vom liberalen Rechtsstaat über die
Zukunftsoffenheit bis zur freien Marktwirtschaft, die bald nur noch mit dem schmähend intonierten Ausdruck »Kapitalismus« bezeichnet worden ist. In enger Beziehung zu all dem entstand in einer neuen Generation der Sozialdemokratie eine ideologische Sehnsucht nach den marxistischen Wurzeln. Der einstige, vor allem in der Arbeiterzeitung heroische Kampf vieler Nachkriegssozialdemokraten gegen das Sowjetsystem geriet bald ebenso in Vergessenheit wie der frühere scharfe, oft auch blutig ausgetragene Antagonismus der Sozialdemokratie gegenüber den undemokratischen und totalitären Kommunisten. Immer mehr setzte sich eine neue Wertehierarchie auf der Linken und zunehmend auch in den lange bürgerlich gewesenen Universitäten durch: Antiamerikanismus, romantische Sympathie für Befreiungsbewegungen und Revolutionen aller Art, Ablehnung der Marktwirtschaft, Unterstützung für exzessive Schuldenpolitik, Verachtung für die christlichen Fundamente Europas, ursprünglich auch vehemente Ablehnung des »Bürgerblocks« EWG (der dann rund um die Jahrtausendwende in eine ebenso radikale Dogmatisierung der »europäischen Werte« umschlug, sobald auch der Brüsseler Apparat überwiegend linksgeprägt wurde), Kampf gegen Atomkraft, Unterstützung aller Feminismus-Parolen bis hin zum Gendern, Ablehnung der angeblich patriarchalischen Familie, Unterstützung der schwulen und Trans-Propaganda. Dieses linke Wertekonglomerat prägte ab den 70er- und 80er-Jahren die Mehrheit der neuen Studentengeneration und nach den Unis auch die des Redakteurnachwuchses. Die Redaktionen waren sogar eines der ersten Ziele des von trotzkistischen, stalinistischen, maoistischen, austromarxistischen Studenten ausgerufenen »Marsches durch die Instiutionen«. Das galt ganz besonders für jene Studienrichtungen, bei denen die Wahlen zur Hochschülerschaft massive Mehrheiten für grüne, kommunistische und sozialistische Listen bringen wie Publizistik, Politologie oder Soziologie. Sobald irgendwo eine Lehrredaktion ausgeschrieben war, drängte eine massive Mehrheit aus genau diesen Studienrichtungen dorthin.
»Irgendetwas mit Medien«
Ich selber hielt zehn Jahre eine Lehrveranstaltung für Politikwissenschaft und bekam auf meine SmallTalk-Frage »Was wollt ihr denn alle einmal machen?« mehrheitlich die Antwort »Irgendetwas mit Medien«. Diese Antworten sind nun keineswegs bloß mit dem gezielt ideologischen »Marsch durch die Institutionen« zu erklären. Vielmehr haben die Absolventen dieser Studienrichtungen im Unterschied zu ihren sonstigen Kollegen nur wenige Chancen, ihr Studium für einen Beruf zu verwenden. Fast jede andere Studienrichtung hat ein breites Feld von Job-Möglichkeiten vor sich. Politologen & Co hingegen haben fast das nackte Nichts vor sich. Daraus entsteht ein massiver, aber völlig einseitiger Druck, in die Redaktionen hineinzukommen. Das große Versäumnis sämtlicher ORF-Führungen wie auch der allermeisten Verleger, Herausgeber und Chefredakteure: Sie haben diesen einseitigen Osmose-Druck nicht begriffen; sie haben sich nicht um die Nachwuchs-Rekrutierung gekümmert, sondern diese irgendeinem siebenten Redakteur von links überlassen, der gerade für sonst nichts zu gebrauchen war. Sie haben gemeint, wichtig seien nur die Leitungsfunktionen, und haben dabei übersehen, dass schon nach wenigen Jahren der anfangs ignorierte Nachwuchs auch das System tragen und leiten wird. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, schon bei der Aufnahme in Ausbildungs-Verfahren darauf zu schauen, dass da einerseits von den Qualifikationen her ein bunte Mischung entsteht, und dass andererseits die weltanschauliche Orientierung der jungen Leute etwa dem Publikum des Mediums entspricht. Das unterlassen zu haben, hat in doppelter Hinsicht schlimme Folgen für die Zukunft vieler Medien. Einerseits kommen so vor allem linke Jungakademiker und Studienabbrecher in die Redaktionen, die im Schnitt eine ganz andere Gesinnung haben als die übrige Studentenschaft, wo es ja auch durchaus umfangreiche bürgerliche Gruppen gibt. Andererseits werden so auch von der Ausbildung her die Redaktionen immer weniger divers und gemischt. Selbst wenn man die Ausbildungsqualität von Publizisten & Co als gleichwertig ansehen würde (was sie nicht ist), täte absolut jeder Redaktion und vor allem den Sehern, Hörern oder Lesern eine echte Mischung zehnmal besser als noch ein weiterer Publizist oder Politologe: etwa Ökonomen, Historiker, Juristen, Osteuropa-Experten, Beherrscher vieler Sprachen, ja auch Ärzte, Naturwissenschaftler, Boku-Absolventen oder Tierärzte wären eine gewaltige Bereicherung. Dann wüssten Medien viel besser über das Bescheid, worüber sie berichten. Gewiss kann man argumentieren: Jeder Verleger ist selber schuld, wenn die Redaktion so an den Bedürfnissen vorbei zusammengesetzt ist, wenn eine mehrheitlich linke Redaktion einem Publikum vorgesetzt wird, das bei allen Wahlen mehrheitlich rechts der Mitte steht.
Bei privaten Medien ist es nur eine betriebswirtschaftliche Dummheit, wenn solcherart die Konsumenten zusätzlich Richtung Internet vertrieben werden. Bei einem öffentlich-rechtlichen Medium wie dem ORF, für den alle Österreicher Gebühren zahlen müssen, ist das aber viel dramatischer: Diese Einseitigkeit ist fundamental undemokratisch, ist eine Verletzung des Grundrechts der Meinungsfreiheit, die eine staatliche Manipulation ausschließen müsste. Der ORF hätte die Pflicht, in der Zusammensetzung seiner Redaktionen etwa die politische Pluralität der Österreicher widerzuspiegeln. In der ORF-Realität sieht es jedoch so aus: Zahlen müssen alle, aber die gesamte ideologische Orientierung des ORF liegt einzig in den Händen der Basis. Und diese ist, wie Arbeiterkammer-Wahlergebnisse zeigen, zu mindestens 80 Prozent links. Diese Strukturen im ORF sind inzwischen schon so verhärtet, dass es wohl nicht einmal einer Totalreform wie
Fast jede andere Studienrichtung hat ein breites Feld von Job-Möglichkeiten vor sich. Politologen & Co hingegen haben fast das nackte Nichts vor sich.
Es ist absolut undenkbar, dass angesichts eines solchen »Statuts« irgendeine Führungskraft im ORF noch wirklich führen kann und will.
jener der 60er Jahre samt einem führungsstarken Generaldirektor wie Gerd Bacher gelänge, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Denn inzwischen haben die erfolgreich durch den ORF marschierten Linken sich mit gleich mehreren Mechanismen extrem erfolgreich abgesichert:
1. Die wichtigste Absicherung besteht darin, dass sie beim Nachwuchs nur Gleichgesinnte hereingeholt haben, was eben angesichts des einseitigen Ansturms von außen sehr leicht gewesen ist.
2. Dazu kommt die Argumentation von der »Unabhängigkeit«, die ziemlich genau zu jenem Zeitpunkt eingesetzt hat, als die linke Mehrheit in allen Redaktionen stabil geworden war. Seither wird jede Kritik an der schweren Schlagseite immer sofort als Angriff auf die Unabhängigkeit gewertet.
3. Das Redaktionsstatut ist im Juli 2022 vom derzeitigen Generaldirektor unterschrieben worden. Es zementiert die redaktionelle Basisdemokratie und eine fast unumschränkte Macht der Räte (auf russisch: Sowjets) endgültig ein: Vorgesetzten kann von ihren Untergebenen das Misstrauen ausgesprochen werden, was sie den Job kosten kann! So kann jedoch in Wahrheit kein Unternehmen der Welt funktionieren. Im Wortlaut dieses Statuts heißt es: »Gegen kritikwürdiges Verhalten einer journalistischen Führungskraft, das geeignet erscheint, die journalistische Qualität der Berichterstattung zu beeinträchtigen, kann jedes Redaktionsmitglied dieses Bereichs Beschwerde an den Redaktionsrat führen. Bei Vorliegen dreier voneinander unabhängiger und substantiierter Beschwerden hat der Redaktionsrat das Recht, eine Redaktionsversammlung einzuberufen, in der diese der Führungskraft mehrheitlich das Vertrauen versagen kann.« Damit kommt eine Lawine ins Rollen, die letztlich zur Absetzung führt. Es ist absolut undenkbar, dass angesichts eines solchen »Statuts« irgendeine Führungskraft im ORF noch wirklich führen kann und will.
4. Zu Jahresende 2023 wurden drei gleichberechtigte Chefredakteure eingesetzt. Damit ist zusätzlich abgesichert, dass es keinen Chef gibt, der führt, der etwas ändern könnte.
5. Zusätzlich entmachtet ist die gesamte ORF-Führung durch einen sogenannten »Ethikrat«. Dieser stellt eine drohende graue Instanz hinter den Kulissen dar. Er setzt sich aus ORF-Redakteuren zusammen, ist also eine Kopie eines schwer schlagseitigen Vorbilds. Er ist von seiner Zusammensetzung her massiv linkslastig. Das hat etwa zu einem offiziellen Ausspruch des Tadels für den ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz geführt, weil dieser bei einer ÖVP-Veranstaltung aufgetreten ist. Linke Redakteure wie ein Armin Wolf konnten hingegen unkritisiert bei Dutzenden Veranstaltungen auftreten.
6. Die Frauenbeauftragten bilden ein weiteres starkes Netzwerk hinter den Kulissen. Einst schien ihr Hauptzweck, Hilfe für diskriminierte oder belästigte Frauen im ORF zu sein. Heute, so berichten ORF-Redakteure, sind sie eine aktive Pressure Group, die sofort Beiträge monieren, die nicht gegendert sind, die sofort Redakteure tadeln, wenn sie männliche Gegenargumente gegen die Doktrin der Frauendiskriminierung zu erwähnen wagen.
7. Ähnlich aktiv sind die Klimabeauftragten. Sie sind so wirkungsvoll, dass kein Redakteur es mehr wagt, Berichte zu gestalten, in denen die Behauptung von der »menschengemachten« Klimaveränderung kritisiert oder relativiert würde. Selbst ein neuer Kinderkanal hat sofort den Auftrag bekommen, sich besonders um das Thema »Klima« zu kümmern, also die Kleinsten grün zu indoktrinieren.
8. Noch viel wichtiger sind die ideologischen Leithammel in Redaktionssitzungen, selbst wenn sie formal nur normale Redakteure sind. Sie bügeln jeden Kollegen nieder, der aus dem linken Gleichschritt auszubrechen versucht.
9. Eine wirksame Strategie zur Vervielfachung der ideologischen Propaganda der besonders weit linksstehenden ORF-Journalisten wie Wolf und Kappacher sind die »sozialen Medien«. Dort missbrauchen sie die Bekanntheit durch den zwangsgebührenfinanzierten ORF ganz massiv zur politischen Massenpropaganda. Das tun sie auch über Buchpublikationen oder Auftritte in Theatern und Schulen.
10. Während in Journal-Sendungen und der Zeit im Bild noch hie und da versucht wird, die Ideologie zu tarnen, findet diese vor allem in zwei Radiosendern absolut ungehemmt statt, wo sie völlig unter dem öffentlichen Radar durchsegeln kann. Ö1 ersetzt außerhalb der Journale de facto die (nicht vorhandene) Kulturabteilung der KPÖ. Noch schlimmer ist der sogenannte Jugendsender FM4. Hier agiert nur noch der linksradikale Rand aus dem grünen Biotop. Die dortigen Themen haben nur zwei Schwerpunkte: Entweder LGBT-Propaganda oder Klimapanik.
11. Auch Meinungsforschungsinstitute und andere Medien wurden von der ORF-Strategie massiv unter Druck gesetzt. So berichten mehrere von ihnen, dass ihnen bedeutet worden ist, keine Umfragen mehr durchzuführen, beziehungsweise in Auftrag zu geben, bei denen die Unzufriedenheit der ORF-Konsumenten mit der politischen Schlagseite der Berichterstattung abgefragt würde. Diese ORF-Interventionen haben offenbar weitgehend Erfolg. Denn angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage aller Printmedien glaubt keines, auf gelegentliche Auftritte seiner Redakteure im ORF verzichten zu können, etwa in der Pressestunde oder bei Diskussionsrunden (Die Bedeutung solcher ORF-Auftritte dürfte freilich maßlos überschätzt werden. Ich selbst hatte als Chefredakteur jedenfalls ausgerechnet in jenen Perioden die besten Media-Analyse-Ergebnisse, da ich wegen Unbotmäßigkeit vom ORF boykottiert worden bin). Die meiner Beobachtung nach letzte Umfrage, die dieses Thema wenigstens indirekt verfolgte, war im März 2022 für den »Kurier« gemacht worden. Sie ergab für die ZIB 2, also für die von Armin Wolf dominierte Sendung, ein deutlich schlechteres Vertrauensergebnis als für »Bundesland Heute«, also jene Sendereihe, wo in manchen Bundesländern auch nicht-linke Redaktionen am Werk sind.
Die Einschüchterung der Print-Redaktionen geht so weit, dass wiederum nur im »Kurier« massive Kritik an der Ausdehnung der ORF-Haushaltsabgabe auf Hunderttausende nunmehr zusätzlich Gebührenpflichtige zu finden war. Die Printredaktionen nahmen ansonsten – teils aus ideologischer Sympathie, teils aus Angst vor dem ORF – nicht nur diesen Millionen-Jackpot für den ORF relativ reaktionslos hin, sondern auch, dass ihnen wider alle Versprechungen rund um das neue Gesetz der ORF mit seinem Online-Auftritt eine provokant verbesserte Konkurrenz vor die Nase setzt, welcher die von Werbung abhängigen Zeitungen nichts Gleichwertiges entgegenhalten können. Die entlarvendste Umfrage der letzten Jahre ist eine, die der ORF selbst in Auftrag gegeben hat – auch wenn das SPÖ-nahe Institut Sora die wahre Bedeutung der Publikumsratsstudie 2019 in seinen Berichten zu verwischen versucht hatte. Dennoch sind die Ergebnisse erschütternd. So sagten:
n nur 12 Prozent, dass der Vorwurf, dass sich Moderatoren und Journalisten des ORF »parteiisch verhalten« würden, »gar nicht zutrifft«; n nur 17 Prozent, es treffe »sehr« zu, dass Meinungskommentare »klar und deutlich als Kommentare ausgewiesen« werden; n die Mehrheit, dass »in Diskussionssendungen die Auswahl der Gäste nicht ausgewogen« sei; n nur 22 Prozent, es treffe »sehr« zu, dass »unterschiedliche politische Meinungen vorkommen«; n nur 19 Prozent, es treffe »sehr« zu, dass »die Berichterstattung nicht nur aus einem Blickwinkel« erfolge.
Es würde den Rahmen dieses Textes sprengen, die zahlreichen Beweise für die stets nach links neigende Schlagseite des ORF mit konkreten Beispielen zu beweisen. Daher seien nur drei aktuelle kurz erwähnt:
1. Die Absurdität, dass regelmäßig der Regierung grünnahe Vorfeldvereine wie Greenpeace nicht nur als gleichrangig, sondern sogar als »Experten«, damit also als weit überlegen, gegenübergestellt werden.
2. Die empörte Aufregung, die in zahlreichen ORF-Redaktionen ausgebrochen ist und die auch nach außen gespielt worden ist, als der FPÖ-Vorsitzende im Radio eine Stunde lang einen Auftritt bekommen hatte, während die Tatsache, dass der Vorsitzende des linksradikalen Migrationsförderungsvereins »SOS-Mitmensch« ebenfalls eine ganze Radio-Stunde bekommen hat, überall als selbstverständlich hingenommen worden ist.
3. Die mehr als dubiosen Tonaufnahmen des verstorbenen Justiz-Sektionschefs Pilnacek wurden post mortem in zahllosen Sendungen veröffentlicht – hingegen wurden die viel gravierenderen, viel konkreteren, weil eindeutig zuordenbaren und gegen Teile des Justizministeriums gerichteten Vorwürfe der Witwe (immerhin eine hochrangige Gerichtspräsidentin) »Pilnacek wurde das Leben genommen«, totgeschwiegen.
Hunderte ähnliche Vorwürfe können auf der Seite orf-watch.at nachgelesen werden.
Es macht absolut fassungslos, dass es den ORF-Redakteuren gelungen ist, sich völlig unabhängig von jedem Vorgesetzten und jedem Gesetz, unabhängig von allen Kunden und Wählern zu einem Über-Ich der Nation aufschwingen zu können. Ihre Stellung ist praktisch unbezwingbar geworden. Als ich vor Jahren mit dem damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz über den Zustand des ORF gesprochen habe, sagt der: »Das macht aber nichts. Ich gewinne ja jedes Interview mit dem Armin Wolf.« Auch wenn das stimmen dürfte, betrifft das ja nur ein Promille der ganzen ORF-Aktivitäten. Aber weder Kurz noch die Parteiobmänner vor oder nach ihm hatten eine professionelle und kritische Beobachtung aller ORF-Inhalte, geschweige denn eine durchdachte ORF-Strategie. Wer nach wirksamen Gegenmaßnahmen sucht, wird in der Theorie nur eine finden: einen absoluten Stopp des Gebührenmonopols. Nur dann wäre die ORF-Schlagseite keine massive Grundrechtsverletzung mehr. Im wirklichen Leben ist dieses Monopol jedoch 2023 von der Regierung massiv ausgeweitet worden. n
PS: Kein wirklicher Trost, aber dennoch frappierend ist es, wie sehr die Machtergreifung linker Redakteure auf ihrem Marsch durch die Institutionen auch in vielen anderen Medien stattgefunden hat. Die weltweit größte Aufmerksamkeit hat 2023 der Hinauswurf des für die Meinungsseite verantwortlichen Redakteurs der »New York Times«, James Bennet, ausgelöst. Sein ganzes Delikt war die Veröffentlichung eines Gastkommentars eines republikanischen Abgeordneten mit Inhalten, die – wenig überraschend – einen Gutteil der Redakteure ärgerte. Wer Zugang zum »Economist« hat, sollte dies (» When the New York Times lost its way«, Link: econ.st/3xCX467 ) dort unbedingt lesen. Es ist genau das, was sich in vielen Redaktionen weltweit abspielt.
Wer nach wirksamen Gegenmaßnahmen sucht, wird in der Theorie nur eine finden: einen absoluten Stopp des Gebührenmonopols.
Vorliegender Text wurde am 14. April d.J. auf Andreas Unterbergers Webseite (Das Tagebuch) veröffentlicht. Ein ähnlicher Text von Andreas Unterberger ist auch im »Österreichischen Jahrbuch für Politik 2023« erschienen. Wir danken für die freundliche Genehmigung zum Abdruck. politische-akademie.at andreas-unterberger.at
Andrea Ferian wurde am 29.8.1968 in Graz, geboren, sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach der Volksschule Brucknerstraße maturierte sie im WIKU, anschließend Lehre als Floristin bei Blumen-Hannes im Stadtpark. Schon ihre Eltern hatten einen Würstelstand (Familie Eckl) am Kaiser-Josef-Platz, ebenso ihre Großeltern mit ihrer Gärtnerei (Familie Tomandl). Seit 7. Februar 1991 betreibt sie den »Blumen am Platzl«-Kiosk am Kaiser-Josef-Platz.
Fazitbegegnung
Volker Schögler trifft
Andrea Ferian
Wer früher in der steirischen Landeshauptstadt am Wochenende oder an einem Feiertag Blumen gebraucht hat, wurde im Blumengeschäft am Hauptbahnhof fündig. Tempi passati, das ist lange her. Heute ist es der Kaiser-Josef-Platz, wo Blumensuchende am nordwestlichen Eck ihr Heil finden, direkt neben der Heilandskirche. Seit mehr als 30 Jahren hat dort Andrea Ferian ihren »Blumen am Platzl«-Kiosk sieben Tage in der Woche von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Das 20-Quadratmeter-Geschäft gibt es schon länger als ein halbes Jahrhundert, zuvor war es einige Jahre in Händen ihrer legendären Großtante Ottilie Pammer, die als Hauptgeschäft den Blumenkiosk am nordöstlichen Eck führte, der aber im Zuge der Platzumgestaltung vor einigen Jahren weichen musste. Bei ihr konnte man manchmal sogar nächtens nach einem Opernbesuch Blumen kaufen. Auch diesen Kiosk führte Andrea Ferian eine Zeit lang. Sie gehört gewissermaßen zum alten Adel am Platz, zumal auch ihre Großmutter Mitzi Tomandl hier einen Blumenstand und ihre Eltern einen Würstelstand (Familie Eckl) hatten. Die meisten (Schnitt-)Blumen stehen tagsüber vor dem Geschäft unter drei Markisen im Freien, die Topfpflanzen seit der erwähnten Umgestaltung auch daneben in einem Geviert um eine Rosskastanie, geschützt von drei riesigen Marktschirmen. Die Schnittblumen mögen zwar keinen Regen, weil sie dann leicht zu faulen beginnen, die noch größere Herausforderung ist aber die Sonne. »Weil sie wandert, müssen wir ständig mit den Blumen mitwandern«, so die gelernte Floristin. Eine tägliche körperliche Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist »und das Fitnessstudio erspart.« In der Girardigasse wäre ja eines, aber vor allem ist in dieser Gasse noch etwas, das insbesondere jene interessieren mag, denen immer schon verdächtig vorkam, dass Westernhelden unrealistischerweise nie aufs Klo gehen, außer in den Terence-Hill-Filmen. Dort ist jedenfalls, direkt hinter der Theaterkasse, eine verschlossenen Tür, für die die Marktteilnehmer einen Schlüssel haben. Damit wäre das auch geklärt, obwohl – seit dem Umbau des Platzes gibt es anstelle des Kiosks der Großtante auch eine öffentliche Toilette für Marktbesucher. »Blumen am Platzl« ist zwar ein echter Einfrauenbetrieb, aber allein wären sieben Elfstundentage in der Woche nicht zu schaffen. Abhilfe schaffen vier bis fünf Teilzeitmitarbeiterinnen, die es der Chefin auch einmal ermöglichen, sich für einen Städtetrip
nach London freizunehmen. Rund um den Valentinstag oder den Muttertag können es allerdings bis zu 100 Arbeitswochenstunden werden. Kein Wunder, dass Andrea Ferian ihr Geschäft auch als »mein Wohnzimmer« bezeichnet. Als Tulpenliebhaberin führt sie diese Blume länger als die meisten anderen, nämlich von November bis Mai. Jede elfte ist übrigens gratis. Schon tauchen wir ein in das riesige Angebot des kleinen Blumenladens: Neben Rosen, Tulpen, Narzissen, Gerberer, Fresien oder Ranunkel feiern die lange verschmähten Nelken und Chrysanthemen ein Revival. Letztere sind vor allem bei Menschen aus dem ehemalige Ostblock beliebt, erzählt Ferian, außerdem legen sie bei uns immer mehr das Image als »Allerheiligenblumen« ab. Man findet Sonnenblumen, Santiniund Kermit-Chrysanthemen, Schneeball, Lysiantus, Anemonen, Hyazinthen, Azaleen, Levkojen, Gloxinien, Usumbaraveilchen, Milchstern, flammendes Käthchen, Orchideen, Bartnelken, Minimandarinen, Hortensien, Lilien, Hypericum (Johanniskraut), Statizen, Dipladenia, Margeriten, Passionsblumen, Zimmerjasmin, Enzian, Lavendel sowie unter den Marktschirmen noch Glockenblumen, Steinbrech, Gartenkräuter wie Rosmarin, Oregano, Salbei, Zitronenmelisse, Currykraut oder Pfefferminze. Aber auch Hauswurz, winterharte Chamaerops-Palmen, Olivenbäumchen und Walderdbeeren. Ob Pflanzen eigentlich auch gestohlen werden? Hin und wieder: »Ich habe durch das Arbeitsfenster einmal eine meiner Pflanzen im Körberl auf einem Rad vorbeifahren sehen, einmal hat ein Adventkranz gefehlt oder einmal war da eine Wassertropfenspur in Richtung Straßenbahn, obwohl ich damals nichts verkauft habe.« Auch eingebrochen wurde nur einmal und einmal ist ein Auto in der Auslage gelandet. Es ist eine friedliche Stadt. Für diesen Beruf braucht man Leidenschaft. Das Wetter ist nicht immer schön, im Kiosk ist es immer kalt, ebenso wie das Wasser, im Sommer läuft die Klimaanlage, im Winter arbeitet sich ein kleiner rollbarer Radiator für ein bisschen Wärme ab. Die Floristin: »Man härtet nicht ab, wir sind es nur gewohnt, uns besser anzuziehen.« Seit Corona wird im August für sieben Wochen zugesperrt, Urlaub muss sein, auch für die Mitarbeiter. Wie die gesamte Ware kistenweise im hinteren Teil beziehungsweise Kühlraum des kleinen Kiosks jeden Tag einsortiert wird, bleibt ein Rätsel. Angeblich hilft Tetris. n
Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at
aribo macht Kinder froh …« – Starke Marken lassen in unserem Kopf Vorstellungen entstehen – Bilder, Emotionen, Geschmäcker, Erinnerungen. Selbst wenn die Marke, wie im Fall von Haribo, vom Namen her nichts mit Gummibären zu tun hat. Haribo – »Hans Riegel Bonn« – Anfangsinitialen, die in einem akronymartigen Namen übergeführt wurden. Die Marke selbst ist das eine, der Name, das Logo und andere Elemente dafür das andere. Wurden früher Marken oft noch von Familiennamen abgeleitet, finden wir heute viele Kunstnamen, wie zum Beispiel »Chillaz«, eine österreichische Marke für Klettermode. Die Marke »Diesel« entlehnt den Begriff der Kraftstoffindustrie und lässt uns ein wenig Petrolduft beim Gedanken daran in die Nase steigen. Das bewusste Entwickeln, das Aufladen einer Marke mit einer klaren Strategie und nachhaltigen Marketingmaßnahmen schaffen Klarheit nach innen und außen und Wettbewerbsvorteile. Gerade in den letzten Jahren wurde im Kampf um Bewerber und der Bindung von Mitarbeitern viele Maßnahmen von Organisationen ergriffen, um die eigene Marke nicht nur zum Kunden hin zu stärken, sondern sich vor allem gegenüber potenziellen Bewerbern als passender und attraktiver Arbeitgeber darzustellen. Heute stellen die Globalisierung und die digitale Transformation neue Anforderungen an Markennamen und die Stärkung von bestehenden Marken. Interpretationen, Aussprache, Assoziationen können in vielen Ländern sehr unterschiedlich sein. Professionelles Vorgehen ist unerlässlich. Davon ist auch Eveline Rabold überzeugt: »Für mich ist ganz klar, dass nur fundierte Markenarbeit langfristigen Erfolg fürs Unternehmen bringt. Die schnelle ‚Behübschung‘ ist viel zu kurzlebig in einer so von Wettbewerb bestimmten Welt.«
Die Marke – der Begriff
Der Begriff Marke wird sowohl im Marketing als auch im Markenrecht verwendet. Im Englischen findet man dafür auch zwei unterschiedlichen Bezeichnungen dazu, Brand und Trademark. Im Marketing bezeichnet eine Marke alle charakteristischen Merkmale eines Wirtschaftsobjektes (zumeist Unternehmen – z.B. »SAP«, Produktgruppen, z.B. »Nivea« oder Dienstleistungen – »Lieferando«, aber auch Personen – CR7-Christiano Ronaldo oder Regionen – z.B. »Vulkanland«), die es von anderen unterscheidet. Zu den Merkmalen einer Marke gehören z. B. der Markenname, ein Logo, Visualisierungen, Farben, bestimmte Wörter, Sätze. Aus Marketingsicht dient eine Marke dazu, bestimmte Assoziationen, Werte und Qualitätsstandards zu vermitteln. Aus der rechtlichen Perspektive ist eine Marke eine eingetragene Entität, die durch Markenrechte geschützt ist. Eveline Rabold: »Eine Marke ist immer die Vorstellung, die jemand von einem Unternehmen, einem Produkt oder einer Dienstleistung hat. Denn Marke entsteht immer im Kopf der anderen – das wird leider meist übersehen.« Starke Marken schaffen es sogar, dass sie zu Alltagsverben oder -Gegenständen werden. Wie oft verwenden Sie: »Google das mal!« oder »Magst du morgen rollerbladen gehen? Hast du ein Tempo für mich?!«
Elemente, die eine Marke stark machen
Eine erfolgreiche Marke vermittelt ein positives, durchgängiges Image und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Markenentwicklung ist aber nicht nur »Naming«. Eveline Rabold weiß aus ihrer 30-jährigen Erfahrung: »Eine Marke ist dann richtig stark, wenn sie in einem konsistenten Werteraum mit passenden Werten und einem stimmigen Markenkern platziert ist. Das heißt, die Marke muss das aussagen, was sie halten kann. Zu oft werden
Markenversprechen kommuniziert, die alles und nichts sind, die eine »eierlegende Wollmilchsau« versprechen. Das merkt die Zielgruppe, wenn nicht bewusst, dann auf alle Fälle unbewusst. Eine Marke braucht klar definierte Werte, nicht mehr als drei und einen starken Markenkern. Starke Marken haben ihren Markenkern auf lediglich ein Wort reduziert. Bei Apple ist das »Design«, bei Red Bull »extrem«.« Eveline Rabold empfiehlt mit dem Aufbau einer starken Markenidentität immer mitten im Unternehmen zu beginnen: »Lange bevor man sich um optische Gestaltung Gedanken macht, geht’s zuerst einmal um die inneren Werte. Der alte Ansatz bei der Markenentwicklung, das Logo so oft und so groß überall drauf zu geben, funktioniert längst nicht mehr. Der erste Schritt ist somit der, dass man sich als Unternehmen sehr klar darüber wird, wer denn die Marke eigentlich ist: Wie tickt sie? Wenn das geklärt ist, kennt man die Werte der Marke und somit auch die nötigen Kommunikationskanäle samt der passenden Tonalität. Zum funktionierenden Markenaufbau gehören aber auch unbedingt die Mitarbeiter. Sie sind schließlich auch Markenbotschafter. Ein guter Markenaufbau gelingt nur, wenn die Arbeit an der Marke, die Werte, der Markenkern und das, was die Marke sonst noch ausmacht, ständig auch mit den Mitarbeitenden besprochen wird. Die Marke muss auch intern von allen getragen werden. Es muss für alle klar sein, was es bedeutet, die gewählten Werte im Unternehmen zu leben. Was heißt es für jede, jeden Einzelnen, wenn meine Marke »verbindlich« ist. Wie muss dann mein alltägliches Verhalten sein, dass ich als Teil der Marke diesen Wert vermitteln kann. Wenn es gelingt, die Marke samt ihrer umfassenden Identität wirklich gut im Unternehmen zu verankern, ist das die beste Pflege der Marke. Eine profunde Markenarbeit aufbauend auf Werten und Charakter liefert die Basis nicht nur für alltägliche, sondern auch für strategische Entscheidungen. Die Markenentwicklung an sich hat sich durch das Internet nicht wirklich verändert. Eine Marke wird durch die verschiedenen Online-Kanäle schneller und umfangreicher wahrgenommen. Umso wichtiger ist ein stimmiger Markenauftritt, der auf den unterschiedlichsten Kanälen immer die richtige Tonalität trifft. Es wird schneller sichtbar, wenn es hier unklare Kommunikation gibt. Was dann wiederum Verunsicherung in der Zielgruppe zur Folge haben kann.«
Rabold und Co. Agentur für Kommunikation und Design in Oberwart und Graz rabold.at
Tiefsinniger Prozess zur professionellen
Markenentwicklung
Wenn Agenturen den Markenentwicklungsprozess umfassend angehen, dann liefern sie einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen. Der Markenprozess darf nicht als oberflächlicher Gestaltungsprozess gesehen werden, sonst »streicht man das Haus nur neu an«. Eveline Rabold: »Es geht ja um grundlegende Weichenstellungen bei einem Positionierungsprozess. Also muss der Prozess auch tiefgehend, von innen heraus angegangen werden. Da braucht es aus meiner Erfahrung immer den Blick von außen – also den Blick einer Agentur zum Beispiel. Wenn ein Markenprozess fundiert angegangen wird, dann gelingt auch ein authentischer und wirksamer Auftritt der Marke. Dann hat die Marke auch in einem immer härter werdenden Wettbewerb Bestand, weil völlig klar ist, wo die Stärken, Ziele und Möglichkeiten liegen. Und weil man sich dann auch an die wirklich passenden Zielgruppen wendet. Wir gehen das ganze Thema sehr methodisch an und arbeiten mit dem Brandpreneurshipmodell von Thomas Börgel, einem Markenspezialisten aus Münster. Wir binden dabei die Entscheidungsträger und Mitarbeiter von Beginn an in die Arbeit an der Marke ein. Wir gehen das ganze anhand von Verhaltenspsychologie an: Wie tickt die Marke, wie ticken die Menschen im Unternehmen, wie tickt die Zielgruppte etc. Mit unserer Methode können wir alle am Markt Beteiligten auf einer Matrix verorten und in Beziehung setzen. Das erleichtert Entscheidungsprozesse ungemein und schafft auch für alle Klarheit. Diese Klarheit ist vor allem für das Unternehmen extrem wichtig. Denn die Arbeit an der Marke muss ja ständig gemacht werden, auch nachdem wir als Agentur den Prozess abgeschlossen haben. Was unsere Methode so spannend macht, ist das große Einsatzgebiet. Wir schauen uns nämlich nicht nur die Markenentwicklung an, wir betreiben mit dem Brandpreneurshipmodell auch sehr erfolgreich Employerbranding. Denn wenn man weiß, wie eine Marke tickt und was ihr wichtig ist, dann weiß man auch, welche Menschen zur Marke passen. Und das ist im Moment wohl für sehr viele Unternehmen wichtig: zu wissen, welche Mitarbeiter denn wirklich zu meinem Unternehmen passen. Man kann es sich schlicht weg kaum leisten, Menschen einzustellen, die nach kurzer Zeit das Unternehmen wieder verlassen, weil sie sich nicht wohl fühlen, sich nicht wirklich mit der Marke identifizieren können, und sie vielleicht auch völlig falsch eingesetzt sind. Wir sehen somit die Arbeit an der Marke immer sehr umfassend – von interner und externer Kommunikation über Produktentwicklung bis hin zum Personal.« Lesen Sie dazu auch Teil 31 der Serie im Fazit 164, Seite 44! n
»Heute geht es bei wirksamer Markenarbeit darum, einen starken Charakter der Marke zu bilden.«
EVELINE RABOLD
Vorbild sein! Über Politik diskutieren, ohne schrei’n und recht haben wollen …
Liebe Steirer und Innen, es grüßt sie Sepp Oberdengler zur monatlichen Fazit Rundschau. Ostern is vorbei! Pfingsten steht vor der Tür. Aus is mit Fasten! Ich hoffe sie haben das Weihfleisch, den neuen Wein und Zeit mit der Familie genossen? A bissl was hab ma alle Abgenommen und die Alkoholabstinenz beweist das wir no keine Alkoholiker sind. Grad woa Sommer und jetzt schon wieder Winter, spannend! Haben wir was gelernt? Gar nix! Richtig! Weiter gehts mit der Völlerei bis zur nächsten Fastenzeit oder zum nächsten grauslichen Blutbild. Wie hat weiland das Berglandecho g’sungen. Mia san mia, mia san stärker wia die Stier! Mein Gott, was hätten wir Steirer also für Möglichkeiten?
Ja es geht nicht allen gut, aber niemand muss bei uns Verhungern, Verdursten, Erfrieren. Jeder bekommt medizinische Versorgung. Und die vielen Förderungen kann ich gar nicht mehr alle Aufzählen. Und Trotzdem schrei‘n so viele und wenn man sie fragt warum, wissen sie es oft gar nicht. Natürlich gibt es Ängste vor der Zukunft, die hab ich auch. Europa und die Welt sind im Aufruhr, und das Leben ist auch für mich teurer geworden. Aber es geht den meisten von uns (noch) gut und damit es so bleibt, muss jeder von uns dort anpacken wo er kann, damit wär schon sehr viel erreicht. Und ich meine vor allem Hirn mäßig. Denn kaum hängt a Frühstücksackerl von der einen Partei am Tür‘l, oder Kartenspiele und Zünder von der Anderen, werden wir schwach und richten unser Wahlverhalten danach aus. Woher weiß die Politik das wir so naiv sind? Weil sie unsere Bildung in der Hand haben? Bessere Bildung würde mündigere Bürger schaffen, aber will man das? Sagen sie mir bitte, wie ist es sonst möglich das erwachsene Menschen auf Anraten eines Politikers Pferdentwurmumgsmittel gegen Corona trinken? Aber im Tiergarten Gottes hat vieles Platz, obwohl es einem manches Mal graust. Apropos grauß’n der indischstämmige Premier Englands schickt Flüchtlinge nach Afrika
zurück. Durch UK Millionen is Ruanda Simsalabim plötzlich ein sicheres Land? Olles Huschpfusch, unmenschlich, nur um Wahlen zu gewinnen. Da Mensch is wurscht. Da werden die Rechten von den Demokraten rechts überholt. Sind wirklich immer die Anderen, die Fremden an allem Schuld? Vielleicht liegt es auch an uns selbst? Aber Selbstkritik üben ist schwer, obwohl dies eine große menschliche Tugend wäre. Ostern wäre eine Möglichkeit gewesen geistig und seelisch Selbstloser zu werden.
In Salzburg hat ein Wanderer einem jungen Migranten das Leben gerettet, dafür wurde er Landauf landab beschimpft. Sind wir also wirklich immer noch so? Großteils leider ja. Aber vergessen wir nicht wir sind nicht allein auf dieser Welt und grade jetzt im Moment bräuchte auch sie jemand, irgendwo mehr als sie denken. Ehrenamtlich als freiwilligen Helfer. Vinziwerke, rotes und grünes Kreuz, Caritas usw., schaun wie es den Nachbarn geht. In einem Streit Nachgeben. Zeit mit Kindern und geliebten Menschen verbringen. Vorbild sein. Über Politik diskutieren, ohne schrei’n und recht haben wollen. Statt zuhauen, zuhören. Eigenständig denken und danach Entscheiden. Wie leben wir? Wollen wir das wirklich was man uns Einredet oder wollen wir mündig Mitentscheiden?
Im Kleinen Sachverstand und Weitblick schärfen, damit wir im Großen mit unserer Verantwortung vernünftiger umgehen? Denken wir an das kommende Pfingstfest und den heiligen Geist der uns als Erleuchtung einschießen soll. Wir müssen nicht einmal in der Kirche sein, um zu begreifen was das für ein ungeheures Angebot ist. Aber sind wir dazu bereit ihn einzulassen? Bin ma net sicher! Ihnen und ihren Lieben eine schöne Zeit auch wenn es kühler wird, und das nicht nur klimatisch. Übrigens: Einerlei Recht soll unter Euch herrschen, für den Fremdling wie für den Einheimischen.
(3 Mose 24, 22)
In diesem Sinne bis zur nächsten Fazit-Rundschau, herzlichst, Ihr Sepp Oberdengler
PS. Aufpassen! Der Teif’l schloft net!
Sie möchten Sepp Oberdengler im Radio hören? Immer zum Monatsende gibt es auf Radio Steiermark eine neue Folge. Auch als Podcast. Die aktuelle Programminformation finden Sie auf steiermark.orf.at
Die drei allerbesten Obstveredler haben sich gegen große Konkurrenz durchgesetzt, doch nun stehen sie an der Spitze aller bei Landesprämierungen in der Steiermark ausgezeichneten Moste, Säfte und Edelbrände im Jahr 2024 . Die Landwirtschaftskammer hat die Auszeichnung „Produzent des Jahres“ in feierlichem Rahmen überreicht und gratuliert: Die Saftproduzenten des Jahres 2024 sind Julia und Michael Kuchlbauer aus Vorau, Mostproduzenten des Jahres 2024 heißen Daniela und Markus Holzer aus Vorau. Günter Peer aus Leitring erreichte den Titel „Edelbrenner des Jahres 2024“. Schon zuvor haben sie die Landesprämierung Saft, Most und Edelbrand mit Bravour gemeistert“, gratuliert LK-Präsident Franz Titschenbacher zum Sieg in dieser Königsklasse.
Müll und Hundekot gefährden
Besonders virulent ist das Problem entlang von Spazier- und Wanderwegen sowie Straßen. „Immer mehr Bäuerinnen und Bauern klagen, dass Plastikabfälle und Getränkedosen achtlos weggeworfen werden. Das bedeutet eine große Gesundheitsgefahr für Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen“, informiert LK-Vize-Präs. Maria Pein. Und weiter: „Eine ebenso große Gesundheitsgefahr ist Hundekot, durch den gefährliche Parasiten auf Weidetiere übertragen werden können.“ Bei der Heuernte werden nicht nur die Halme, sondern auch Abfälle und Hundekot zerkleinert und im Futter verteilt. Der Unrat kann im Verdauungstrakt der Tiere zu schweren Verdauungsstörungen, zu inneren Verletzungen im Extremfall sogar bis zum Tod der Tiere führen.
Am 3. April feierte die Berufs-Findungs-Begleitung mit Gästen aus Politik und Wirtschaft ihr 25-jähriges Jubiläum im Europasaal der WKO Steiermark. Mit 7. September 1999 ermöglichte die Förderung des Landes Steiermark – Wirtschaft und Europa – den Start des Projektes „Berufsfindungsbegleitung“ der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft. Damit begann die interaktive Arbeit an den Schnittstellen zwischen schulischer Erstausbildung und weiterführender beruflicher Ausbildung. „Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert widmet sich die Berufsfindungs-begleitung erfolgreich der Unterstützung und Begleitung von Jugendlichen, deren Eltern sowie Unternehmen beim Übergang von der Schule zum Beruf“, gratuliert LRin Barbara Eibinger-Miedl.
„Die Europäische Union braucht mehr Leadership.“
Lukas Mandl, österreichischer Europaabgeordneter
„Eine Vision entwickeln, zuhören, Zentralismus hintanhalten, Europa mehr Stärke nach außen verleihen, mehr Freiheit nach innen möglich machen, wettbewerbsfähiger werden, Verantwortung übernehmen und Antworten geben, die Vision gemeinsam weiterentwickeln und Europa voranbringen - all das gehört zu Leadership, von all dem brauchen wir mehr in der EU“, so Lukas Mandl.
Der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl verhandelt in den Ausschüssen für Außen- und Sicherheitspolitik, für Inneres sowie für den Arbeitsmarkt. Er war Chefverhandler des Schweiz-Berichts des Europaparlaments und hat zahlreiche andere Materien im Zusammenhang mit Freiheit und Sicherheit verhandelt. Er leitet die Delegation des Europaparlaments für die koreanische Halbinsel. Die Schwerpunktregionen seiner Arbeit in der parlamentarischen Diplomatie für Menschenwürde und Frieden sind der Westbalkan und der Nahe Osten. lukasmandl.eu
Montanuni-Professor unterstützt Mondmission
Im Rahmen des Projekts „Gateway“ soll in den kommenden Jahren ein internationaler Außenposten in der Mondumlaufbahn errichtet werden. Die Raumstation „Gateway“ ist weiter von der Erde entfernt als die ISS und soll als Zwischenstation für Missionen zum Mond dienen, u. a. um Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen oder Materialien zu untersuchen. Stefan Pogatscher vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie unterstützt die European Space Agency (ESA) bei der Konzeption des Moduls METIS (Multifunctional Exposure Testbed In deep Space). Er bringt dabei seine Expertise als Materialwissenschaftler ein: „Es hat mich sehr gefreut, als ich von der ESA angesprochen wurde, bei einem so spannenden Projekt mitzuarbeiten“, meint Pogatscher.
sucht neue Pächter
Zwischen sanften Hügeln, eingebettet in Weingärten liegt das Winzerhaus Kogelberg, eine der ersten kulinarischen Adressen in der Südsteiermark. Nach dem Ableben von Topgastronom Klaus Zechner wird das Winzerhaus, das seit 1924 im Besitz der Steiermärkischen Sparkasse ist, zur Neuverpachtung ausgeschrieben. Dass der Bank ein Winzerhaus gehört, hat mit ihrem Engagement für den heimischen Weinbau zu tun. Im Zuge der Reblaus-Invasion 1890 gewährte sie Winzern zinsfreie Darlehen und unterstützte die steirische Weinwirtschaft. „Wir wollen das Winzerhaus weiterhin als Ort für genussaffine Menschen positionieren und einen Partner finden, der es mit kulinarischer Vielfalt und regionalen Produkten weiterführt“, betont Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl.
Auch heuer ruft SPAR die Maturanten und Maturantinnen wieder auf, ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten zu den Themen Artenvielfalt und Biodiversität beim �SPAR-Vielfaltspreis zur Rettung der Artenvielfalt� einzureichen.
SPAR-Vorstand Markus Kaser unterstreicht die Bedeutung dieser Initiative: �Wir hören den jungen Menschen zu! Denn sie wissen ganz genau, wie wichtig der Schutz von Leben
und Lebensräumen für den Erhalt der Artenvielfalt ist.� Österreichweit warten 28 Urkunden und zahlreiche Geld- und Sachpreise darauf, in Wien am 13. Juni den Gewinnern feierlich überreicht zu werden. Es werden sowohl ein bundesweiter Sieger als auch die drei Besten pro Bundesland gekürt. Die Anmeldung zur Einreichung der Arbeiten erfolgt über: www.spar.at/nachhaltigkeit/produkte/vielfalt/vielfaltspreis. Anmeldeschluss ist der 10. Mai.
Im Rahmen des außerordentlichen Landesparteitags im Kulturhaus Gratkorn hat die SPÖ Steiermark am 19. März die Landesliste für die NR-Wahl 2024 beschlossen. Diese wird angeführt von Jörg Leichtfried, dahinter befinden sich Karin Greiner und Franz Jantscher auf aussichtsreichen Positionen.
In den Wahlkreisen treten Verena Nussbaum, Martina Weixler, Manfred Harrer und Wolfgang Moitzi als Spitzenkandidaten an. Zusätzlich unterstützt die steirische SPÖ Josef Muchitsch und Mario Lindner für vordere Plätze auf der Bundesliste. Auf allen Wahllisten gibt es ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis von 50:50 zwischen Frauen und Männern, dank des Einsatzes der Frauenorganisation mit Elisabeth Grossmann mittlerweile eine Selbstverständlichkeit in der steirischen SPÖ.
Für eine gerechtere Zukunft
SPÖ-Chef Anton Lang betonte erneut die Bedeutung der NR-Wahlen: �Die Sozialdemokratie ist bereit, auf allen politischen Ebenen mehr Verantwortung zu übernehmen. In der Steiermark leben wir das mit unseren Maßnahmen für ein leistbares Leben, den Fortschritten in der Kinderbildung und -betreuung bis hin zur Sicherung eines stabilen und verlässlichen Gesundheitssystems täglich vor. Das ist jetzt gefragt – Politik, die nicht nur ankündigt, sondern umsetzt. Das brauchen wir auch dringend auf Bundesebene. Unser Ziel ist klar: Nach der Nationalratswahl sollen noch mehr steirische Abgeordnete diesen Stil ins Parlament nach Wien bringen.�
Jörg Leichtfried, der mit 94 % als Spitzenkandidat bestätigt wurde, macht den Unterschied zwischen Schwarz-Grün und der SPÖ klar: �Mit einer Sozialdemokratie in der Bundesregierung wären die Mieten in dieser Krise nicht derart gestiegen, es wären die Energie- und Treibstoffpreise nur moderat gestiegen und die Konzerne, die hier abkassiert haben, hätten ordentlich Steuern gezahlt. Deshalb braucht es eine Sozialdemokratie in der nächsten Regierung.�
Ursula Lackner, Landesrätin für Umwelt, Klimaschutz Kurz im Gespräch mit
Die Klimaerwärmung macht sich immer stärker bemerkbar, wie steuert das Land Steiermark dagegen?
Die Energiewende muss uns gelingen, das ist alternativlos, um den Steirerinnen und Steirern eine leistbare, sichere Energieversorgung zu bieten. Wir unterstützen sie dabei auf vielen Ebenen. Den Öl- und Gasheizungstausch fördern wir mit bis zu 75 Prozent der Kosten – für finanziell schwache Haushalte sogar zu 100 Prozent. So wurden seit 2020 schon mehr als 25.000 alte Heizungen ersetzt. Heuer stelle ich wieder 20 Millionen Euro als Unterstützung bereit. Damit treiben wir den Ausbau der erneuerbaren Energie mit voller Kraft voran. Bei der Windkraft sind wir unter den alpinen Ländern an der Spitze, auch der Ausbau der Sonnenkraft kann sich sehen lassen.
Welche Prioritäten bestehen beim Ausbau erneuerbarer Energien von Windkraft und Photovoltaik?
Wir gehen einen einzigartigen Weg, um den Ausbau zu beschleunigen. Unsere Sachprogramme definieren Zonen, in denen PV- und Windkraftwerke gebaut werden sollen –dort, wo es sinnvoll ist. Hochwertige landwirtschaftliche Flächen sichern wir so für die Lebensmittelsicherheit.
Ein Ziel der Klimapolitik ist der Moorschutz, wie schnell können bestehende Flächen unter Schutz gestellt werden?
Moore sind wichtige Hotspots der Artenvielfalt und bedeutende CO2-Speicher. Sie zu schützen ist von elementarer Bedeutung. Schon jetzt sind 794 Hektar an Moorfläche streng geschützt. Weitere werden folgen. Ergänzend dazu haben wir das vermutlich bisher größte Moorschutzprojekt gestartet: In den nächsten Jahren renaturieren wir mit Investitionen von mehr als 5 Millionen Euro weitere Gebiete.
Am 11. Mai eröffnet das ursprünglich von Erzherzog Johann gegründete Universalmuseum Joanneum (UMJ) auf Schloss Stainz ein eigenes Erzherzog-Johann-Museum. Fazit sprach aus diesem Anlass mit den beiden UMJ-Geschäftsführern Marko Mele – zuständig für die wissenschaftlichen Belange – und dem wirtschaftlich Verantwortlichen, Josef Schrammel.
Marko Mele (rechts) und Josef Schrammel sind als Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum, für die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Agenden, des ältesten und zweitgrößten österreichischen Museums verantwortlich.
Das UMJ hat eine Vielzahl von Standorten und Hunderte Mitarbeiter. Wo liegen die Herausforderungen, einen solchen Kulturkoloss zu steuern?
Schrammel: Wir sind mit den rund 600 Mitarbeitern bzw. 400 Vollzeitäquivalenten ein wirklich großes Kulturunternehmen in der Steiermark. In Summe haben wir 20 Museen an 14 Standorten und zusätzlich die Tierwelt Herberstein. Auch das Kunsthaus Graz gehört als 50-prozentige Tochtergesellschaft zur großen Joanneumsfamilie. Eine große Herausforderung sehe ich in den vielfältigen organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Themen, die der Betrieb des Universalmuseums Joanneum erfordert. Ich kann meine bisherige berufliche Erfahrung in den Bereichen der Unternehmensführung, der Prozessgestaltung und Personalverwaltung bestmöglich einbringen.
Jetzt steht das Universalmuseum Joanneum zu 100 Prozent im Besitz des Landes. Als öffentliches Unternehmen noch dazu im Kulturbereich wird es wohl nicht ihr Ziel sein, Gewinne zu maximieren … Schrammel: Unser Ziel ist es, den Steirerinnen und Steirern mit dem uns zur Verfügung stehenden Budget so viel Kunst- und Kulturgenuss wie möglich zu bieten. Dazu müssen wir mit den Mitteln äußerst sorgsam und verantwortungsvoll umgehen. Um
langfristig planen zu können, brauchen wir natürlich Budgetsicherheit, aber auch ökonomische Disziplin und Kreativität.
Wie hoch ist Ihr Budget eigentlich?
Schrammel: Das gesamte Jahresbudget des UMJ liegt bei etwa 50 Millionen Euro. Bisher gab es mit unserem Eigentümer noch jedes Mal eine gute Budgetvereinbarung mit entsprechender Perspektive für das Folgejahr. Und das wollen wir auch in Zukunft zustande bringen.
Wofür benötigen Sie so viel Geld?
Schrammel: Der Großteil unserer Mittel geht in den laufenden Personal- und Sachaufwand. Wir müssen unsere wertvollen Sammlungen erhalten, von denen wir aber nur einen Bruchteil in unseren Ausstellungsflächen präsentieren können. Und natürlich entstehen für den laufenden Betrieb von 20 Museen auch dementsprechende Kostenpositionen.
Was kosten die Ausstellungen?
Schrammel: Die UMJ-Ausstellungen gehören zu unserer Kernaufgabe und werden aus unserem Regelbudget bestritten. Unser Ziel ist es, die Betriebskosten sparsam zu halten und so viel Mittel wie
möglich ins Ausstellungsbudget zu geben.
Mele: Die Aufgaben des Museums laut ICOM sind Sammlungen aufzubauen, zu erhalten, zu erforschen und das generierte Wissen über Ausstellungen an die Öffentlichkeit zu vermitteln. Um die höchsten Standards in allen Bereichen zu halten, sind unterschiedliche Arbeitsabläufe notwendig, die wir mit großem Einsatz auch leisten. Für die Entwicklung einer Ausstellung bedarf es eines Einsatzes von hauseigenem Personal und externen Leistungen. Obwohl wir viele Expertisen im eigenen Haus haben, müssen jährlich externe Leistungen um bis zu einer Million Euro zugekauft werden.
Wo liegt das UMJ im Benchmark mit anderen österreichischen Museen?
Mele: Wir sind das älteste Museum Österreichs und das zweitgrößte österreichische Museum. Natürlich versuchen wir, uns bei den Zahlen und Eigenquoten ein bisschen zu vergleichen. Das ist wegen der völlig unterschiedlichen Struktur und Größe der Museen nicht immer möglich. Was Besucher und Eigenfinanzierung anlangt, sind wir top!
Wie entscheidend sind die Eintrittsgelder für Sie?
Schrammel: Unser Auftrag ist es, so viele an Kunst und Kultur interessierte Besucherinnen und Besucher wie möglich in unsere Häuser zu bringen. Dazu gehören auch moderate Eintrittspreise. Am Geld soll der Besuch eines UMJ-Standortes jedenfalls nicht scheitern. Wir bieten allen unter 19-Jährigen freien Eintritt und ermöglichen mit unserem moderaten Jahresticket einen niederschwelligen Mehrfachbesuch für alle Steirerinnen und Steirer.
Ist in diesem Budget auch die alle zwei Jahre stattfindende Steiermark-Schau enthalten, die ja vom UMJ kuratiert und wirtschaftlich abgewickelt wird?
Mele: Die Steiermark-Schau ist ein Projekt des Landes Steiermark, bei dem wir sehr gerne die Ausführung übernehmen. Wir machen das zusätzlich zu unserer Museumsarbeit. Daher ist das auch nicht von unserem regulären Budget abgedeckt.
Im nächsten Jahr geht es mit einem Budget von rund 6,5 Millionen Euro um das Thema �Die Eggenberger� in Schloss Eggenberg. Wie spannend wird das?
Mele: Wir hoffen auf einen großen Erfolg. Schon die Ausstellungen der Jahre 2021 und 2023 haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Eine große Ausstellung zu diesem Thema noch dazu in Schloss Eggenberg ist mit Sicherheit ein Publikumsmagnet. Das Schloss Eggenberg wird durch die Steiermark-Schau zu einem komplett neuen Erlebnis, das auch Kenner des Schlosses überraschen wird. Wir nehmen für dieses aufwendige Sonderprojekt nicht nur neue Projektmitarbeiter auf, sondern setzen auch auf neue Ausstellungstechnik.
Das UMJ ist mit seinen Standorten – wie dem Joanneumsviertel, dem Kunsthaus, Schloss Eggenberg, Schloss Stainz oder Roseggers Geburtshaus – auch eine touristische Institution. Wie funktioniert die Kooperation mit dem Tourismus?
Mele: Sie haben bei Ihrer Aufzählung unter anderem das Zeughaus und die Tierwelt Herberstein vergessen. Das sind enorm wichtige
Tourismusmagneten. Das weiß man natürlich auch beim Steiermark-Tourismus und Graz Tourismus, mit denen wir immer wieder gute Kooperationen eingehen.
Aber die großen Gassenhauer von Weltruf fehlen in Ihrem Ausstellungsprogramm.
Mele: Wir sind davon überzeugt, dass wir über ausreichend sehenswerte Kunstschätze und Exponate in unserem Bestand verfügen. Wir haben alle Hände voll zu tun, einen kleinen Teil davon herzuzeigen. Allein der Bestand der Neuen Galerie beträgt 70.000 Exponate. Jetzt hat gerade ebendort eine Ausstellung rund 350 Highlights aus der Sammlung begonnen. Ab Herbst wird es eine permanente Ausstellung mit den wichtigsten Werken geben.
Was tut sich in den anderen Häusern?
Mele: Wir haben ein umfassendes Jahresprogramm, das unterschiedlichste Themen aufgreift. Wir denken aber darüber nach, wie wir in Zukunft – über mehrere Häuser hinweg – große Themen bespielen können.
Wie kann man sich das vorstellen?
Mele: Wir beschäftigen uns schon heuer mit dem Thema Arbeit gleichzeitig im Museum für Geschichte und parallel dazu im Kunsthaus. Über mehrere Häuser hinweg wollen wir dabei programmatische Vernetzungen schaffen.
Schrammel: Heuer wird es dazu ein Kombiticket geben, mit dem man beide Häuser besuchen kann – wie gewohnt zu sehr moderaten Preisen.
Am 11. Mai wir das Erzherzog Johann Museum in Schloss Stainz eröffnet. Was kommt da auf die Steirerinnen und Steirer zu?
Mele: Entscheidend für uns ist es, Erzherzog Johann nicht nur von seiner romantischen Seite zu zeigen, sondern auf seine Pionierprojekte, die ja bis heute Auswirkungen auf das Leben in der Steiermark haben, einzugehen. Wir versuchen alle Bereiche seines Wirkens zu beleuchten. Im Schloss Stainz stehen uns 600 Quadratmeter an neuer Museumsfläche zur Verfügung, die komplett renoviert und mit neuer Technik ausgestattet wurden. Die Inhalte werden digital und multimedial für die Besucherinnen und Besucher aufbereitet.
Wie umfassend wird das Erzherzog Johann Museum? Stehen nur die �steirischen Aspekte� des Lebens von Johann HabsburgLothringen im Mittelpunkt oder geht es um eine vollständige Abbildung seiner vielfältigen Biografie?
Mele: Wir versuchen, auch das Umfeld Johanns zu beleuchten, die gesellschaftliche Situation in der der späten Aufklärung ebenso wie den historischen Kontext in der Zeit nach den napoleonischen Kriegen. Wir beleuchten die militärische Laufbahn Johanns als Feldherr der Habsburger ebenso wie seine Zeit in Tirol. Wir sind davon überzeugt, dass diese Ausstellung auch für alle, die das meiste von Erzherzog-Johann zu wissen glauben, viele neue Aspekte beinhalten wird.
Herr Mele und Herr Schrammel, vielen Dank für das Gespräch.
Teichpflege ist wichtig, um Trinkwasser, Pflanzen und Wassertiere gesundzuhalten. Um diesen artenreichen Lebensraum weiter zu optimieren und eine Verlandung zu verhindern, wurde vom Verein Blühen & Summen ein weiterer Pflegeeinsatz durchgeführt. Damit Wasserqualität und ökologisches Gleichgewicht auch weiterhin aufrecht bleiben, wurde im Februar über mehrere Tage ein Pflegeeinsatz durchgeführt. Dabei wurden Teile des Schilfgürtels auf mechanische Art und Weise umweltschonend dezimiert. Dabei erhielt der Verein tatkräftige Unterstützung von Helferinnen und Helfern der pro mente Steiermark. Für die Entsorgung und Kompostierung von mehr als 15 m² organischem Material sorgte die Firma Saubermacher.
Der neue Gesundheitscampus in der Kapfenberger Innenstadt wird ab September 2025 Platz für bis zu 220 Bachelorstudierende des Studiengangs „Gesundheits- und Krankenpflege“ bieten. Der offizielle Spatenstich für die Bauarbeiten erfolgte am 20. März. LH Christopher Drexler erklärt: „Der neue FH Gesundheitscampus ist ein wesentliches Projekt gegen den Personalmangel im Bereich Gesundheit und Pflege. Hier entsteht eine umfassende Qualitäts- und auch Quantitätsoffensive, mit der die Pflegeausbildung in der Steiermark noch attraktiver wird. Die Freude ist groß, dass wir in die Umsetzungsphase starten: In den nächsten Monaten wird in Kapfenberg ein Zentrum wachsen, das über Jahrzehnte zur Versorgung der Steirerinnen und Steirer beitragen wird.“
„Wir hilft“-Aktion für Menschen in Not „Mit Raiffeisen Steiermark hat im Jahr 2022 in Partnerschaft mit der Caritas den Sozialfonds „Wir hilft − für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ ins Leben gerufen. Für die Aktion wurden rund 240.000 Euro von Raiffeisen Steiermark eingezahlt, zudem flossen dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung sowie der Raiffeisen-Mitarbeiter weitere Gelder. „Wir, die steirischen Raiffeisenbanken sowie die Raiffeisen-Landesbank Steiermark, wollen in diesen Zeiten als Beispiel vorangehen und haben uns daher eine besondere Aktion einfallen lassen, um zu helfen. So haben wir im Winter alle Transaktionen, die steirische Raiffeisen-Kunden getätigt haben, zusätzlich mit drei Euro-Cent honoriert“, erklärt Raiffeisen-Gen-Dir. Martin Schaller.
Aufgrund des Einsatzes von Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang konnten in den vergangenen Jahren viele Projekte und Maßnahmen auf der B 320 umgesetzt werden. Auch in Sachen Verkehrslösung Liezen wurde nun auf diese Zusammenarbeit gesetzt und beschlossen, gemeinsam mit der Stadtgemeinde einen Strategieprozess durchzuführen. Klares Ergebnis aus diesem Prozess ist, dass künftig keine Umfahrungslösung, sondern eine Lösung am Bestand anzustreben und diese zeitnäher umzusetzen ist, als dies eine Umfahrungslösung ermöglichen würde. „Mein ausdrücklicher Dank gilt allen, die sich aktiv an diesem für Liezen so wichtigen Zukunftsprozess beteiligt haben. Nun werden wir die nächsten Schritte setzen, um die Stadt Liezen gemeinsam zu entlasten“, sagt Lang.
Der �Kinderzukunftsindex� der AK Steiermark erfasst die Folgen des Personalmangels in Kinderkrippen und -gärten. 1.633 Beschäftigte in steirischen Einrichtungen haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse sind ernüchternd.
Beatrix Eiletz, Betriebsrats-Vors. der Volkshilfe, Patrick Hart, GF des Forschungsinstituts IGSF, AK-Präs. Josef Pesserl und Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Referats Frauen
Die zentralen Ergebnisse der Umfrage der Interdisziplinären Gesellschaft für Sozialtechnologie und Forschung (IGSF): Rund 90 % der Befragten geben an, dass die Kindergruppen zu groß sind, 60 % melden, dass die Kinder in den Gruppen nicht mehr ausreichend betreut werden können. Knapp jeder dritte Beschäftigte gibt an, dass die Kinder oft völlig unbetreut bleiben (müssen). Dies führt zu einer durchschnittlichen Belastung von 47,4 von 70 möglichen Punkten auf dem Kinderzukunftsindex – damit fällt die Steiermark in die Kategorie �Gefährliche Belastung�. 45 Prozent der Befragten denken aufgrund der Situation ernsthaft über einen Berufswechsel nach, was den Personalmangel verschärfen würde.
Novelle brachte nur leichte Verbesserungen Gegenüber der Umfrage des Vorjahres gibt es insgesamt zwar leichte Verbesserungen. �Damals war aber der absolute Tiefpunkt erreicht�, meint AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim. Zu den leichten Verbesserungen hat die Novelle des steirischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes im Herbst 2023 beigetragen. Diese Novelle sieht unter anderem eine schrittweise Reduktion der Gruppengrößen über mehrere Jahre hinweg vor. Auch die Entlohnung des Betreuungspersonals wurde verbessert. �Die bessere Bezahlung ist bei den Beschäftigten sehr gut angekommen. Aber die Arbeitsbedingungen sind immer noch die gleichen�, sagt Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe. Angesichts der Umfrageergebnisse sieht AK-Präs. Josef Pesserl akuten Handlungsbedarf: �Zum Wohl der Kinder, der Beschäftigten und der Gesellschaft braucht es dringend einen Masterplan mit konkreten und verbindlichen zeitlichen Umsetzungsschritten!�
Mit der Präsentation des Steirischen Weines in der Stadthalle Graz wurde am 3. April die Steirische Weinsaison offiziell eröffnet. Rund 2.500 Besucher, Weinliebhaber, Fachpublikum aus Gastronomie und Weinhandel sowie Journalisten nutzten die exklusive Möglichkeit, die rund 1.000 Weine von über 120 Winzerbetrieben zu verkosten.
�Der diesjährige Jahrgang des steirischen Weins bestätigt, was durch den Junker im Herbst bereits erahnt werden konnte − er besticht durch Qualität statt Quantität und ist damit ein Sinnbild für das kleine, aber äußerst feine Weinbaugebiet Steiermark. Ich danke den Winzerinnen und Winzern, die ihre steirischen Spitzenprodukte präsentieren und wünsche allen Gästen eine wunderschöne Weinpräsentation�, erklärt bei der Eröffnung Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer
Ein leichter und eleganter Steirer
Der Jahrgang 2023 verspricht etwas leichter zu werden und zeichnet sich durch Mineralität sowie eine besonders schöne Fruchtigkeit und Frische aus. �Der aktuelle Jahrgang erinnert uns an den Stil der 90er Jahre – von Leichtigkeit, Frische, Frucht und Mineralität getragen�, erklärt Stefan Potzinger, Obmann der Wein Steiermark. �Eine kleine Menge und große Qualität bringen den siebten Top-Jahrgang für die Steiermark in Folge�. Für die Steiermark wurde laut Statistik Austria eine Gesamternte von 190.663 Hektolitern ausgewiesen, etwas weniger als in den Vorjahren. Der niederschlagsreiche Sommer war fordernd, gleichzeitig sorgte die Feuchtigkeit in den Böden dafür, dass die Reben mit ausreichend Nährstoffen versorgt wurden. Das über Wochen anhaltende perfekte Spätsommerwetter im vergangenen Jahr ist bei der Reifeentwicklung sehr gelegen gekommen.
Die Weine des aktuellen Jahrgangs sind ab sofort erhältlich bei den Winzern ab Hof, in den Buschenschanken sowie bei Verkostungen und Weinfesten, ab 1. Mai folgen Orts- und Riedenweine.
(vl.n.r.) Stefan Potzinger, Obmann Wein Steiermark, LRin Simone Schmiedtbauer, die Weinhoheiten Marlene Prugmaier, Sophie Friedrich und Katrin Strohmaier, LK-Vize-Präs. Maria Pein, und Steiermärkische Sparkasse-Vorstand Oliver Kröpfl
Steiermärkische lädt zu Beratungswochen
Finanzielle Gesundheit bedeutet, die Ausgaben zu kontrollieren und eine solide Vorsorge zu schaffen. Damit das in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld gelingt, bietet die Steiermärkische Sparkasse Financial Health Checks an und intensiviert von März bis Mai 2024 ihr Beratungsangebot zum Thema finanzielle Sicherheit. „Wann, wenn nicht jetzt, ist es an der Zeit, über die finanzielle Zukunft zu reden. Es gibt individuelle Möglichkeiten, Finanzierungen anzubieten, gewinnbringend zu veranlagen oder Risiken abzusichern. Wir laden unsere Kunden ein, ihre Wünsche und Sorgen mit uns zu teilen und stehen als verlässliche Finanz- und Gesprächspartnerin in allen Lebenslagen zur Verfügung“, betont Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch.
Elevator Ventures, die Venture-Capital-Einheit der RBI, gibt den Start ihres Venture-Capital-Fonds EV II bekannt, der einen bedeutenden Meilenstein für die Investitionslandschaft für Start-ups und Gründer in den Regionen DACH und CEE markiert. Mit der Fondsbeteiligung der RBI, Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und RLB Steiermark von 70 Mio. Euro kann Elevator Ventures auch in Zukunft dazu beitragen, Finanzierungslücken zu schließen und Innovation zu fördern. Elevator Ventures-GF Maximilian Schausberger betont: „Damit haben wir unsere Ressourcen zur Unterstützung von Start-ups mehr als verdoppelt. Das verstärkte Engagement der RBI und der Einstieg der der RLB Steiermark bestätigen unseren bisherigen Weg und ermöglichen es uns darüber hinaus, deren starke Netzwerke an Expertise zu nutzen.“
Vom 4. bis 6. April fand an der Montanuniversität Leoben der Österreichische Vorentscheid AYPT (Austrian Young Physicists Tournament) für die Physik-Weltmeisterschaft statt, die heuer von 10. bis 17.Juli in Budapest stattfindet. Er wurde auch heuer unter der Leitung in Kooperation mit dem Europagymnasium Leoben und dem Verein AYPT mit Teilnehmern aus Österreich, Deutschland, Schweden, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Schweiz, Georgien und Griechenland durchgeführt. Der Rektor der Montanuniversität, Peter Moser, sieht die Veranstaltung als eine „wunderbare Gelegenheit, um die naturwissenschaftlichen Begabungen und Interessen von Jugendlichen zu fördern und ihnen damit eine Entscheidungshilfe für die Studien- bzw. Berufswahl zu bieten“.
Ford Ranger: Kraftstoffverbrauch kombiniert 8,4 – 13,8 l/100 km | CO 2-Emission kombiniert 220 – 315 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)*
Ford Transit Custom 2.0L EcoBlue: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,0 – 8,8 l/100 km | CO 2-Emission kombiniert 183 – 230 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)*
Ford Transit Custom 2.5L Duratec PHEV: Kraftstoffverbrauch kombiniert (gewichtet) 1,5 – 2,0 l/100 km | CO2-Emission kombiniert (gewichtet) 35 – 45 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)*
Symbolfoto. *Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO 2Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO 2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen entnommen werden, der bei allen Ford Vertragspartnern unentgeltlich erhältlich ist und unter http://www.autoverbrauch.at/ heruntergeladen werden kann. 1) Unverbindlich empfohlener, nicht kartellierter vom Listenpreis abzuziehender Nachlass (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung) inkl. USt und NoVA. Solange der Vorrat reicht.
Das Musical „Sugar“ von Peter Stone und Jule Styne − nach dem Film „Some Like it Hot“ von Billy Wilder − kommt live nach Leoben. Chicago, 1931: Die Band „Sweet Sue and the Society Syncopaters“ hat ihren letzten Abend in der Stadt, bevor es mit dem Nachtzug nach Miami Beach geht. Manager Bienstock muss vor der Abreise noch zügig die Positionen Bass und Saxophon neu besetzen – da scheint es fast wie eine glückliche Fügung, dass der Kontrabassist Jerry und der Saxophonist Joe, die finanziell völlig abgebrannt händeringend ein Engagement suchen. Das einzige Problem: Die „Society Syncopaters“ sind eine reine Frauenband. Vorstellung von Euro-Studio Landgraf am Dienstag, 30. April 2024, 19:30 Uhr im Live Congress Leoben.
Die rund 60 Jurymitglieder werden von 18. bis 20. April rund 1.300 Sauvignon Blancs aus aller inmitten der Weinregion Steiermark blind verkosten. Der Bewerb, organisiert von Vinopres und unterstützt von der Wein Steiermark, wird im Bildungszentrum und Landesgut Silberberg bei Leibnitz stattfinden. „Dass wir diesen prestigeträchtigen Wettbewerb zu uns in die Steiermark holen konnten, beweist, dass unsere Strategie Früchte trägt. Er wird weiter zu unserem Image als Weinland beitragen und nicht zuletzt den Weintourismus weiter ankurbeln. Ich danke allen Weinbäuerinnen und -bauern, die diesen Weg mit uns gehen, und wünsche den steirischen Teilnehmern der Sauvignon Selection viel Erfolg“, sagt Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer.
Generali-Nachhaltigkeitspreis
Die vierte Runde des renommierten „SME EnterPRIZE“ ist offiziell gestartet. Bis 15. Mai haben nachhaltige kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) die Möglichkeit, sich in drei Kategorien zu bewerben. Der Preis, der sich seit 2021 der Nachhaltigkeit verschrieben hat, wird von der Generali vergeben und würdigt Unternehmen, die sich durch ihre Nachhaltigkeitsbemühungen auszeichnen. Gregor Pilgram, CEO der Generali Österreich, betont die Bedeutung des Wettbewerbs für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft: „Mit einem Anteil von rund 99 Prozent aller Unternehmen sowohl in Österreich als auch EU-weit sehen wir gerade bei Klein- und Mittelbetrieben einen großen Hebel für Veränderung in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.“
Wie geht verantwortungsvolles Einkaufen? Was bedeuten die Gütesiegel Fairtrade, UTZ und EZA? Welche internationalen Lebensmittel sind fair? Lehrlinge der SPAR-AkademieKlassen der LBS Bad Radkersburg haben sich intensiv mit Fragen wie diesen auseinandergesetzt. Mit Erfolg: Sie wurden für ihr Projekt �Fairmade fairtrade – Globales Entdecken, Erleben und Genießen� mit dem Fair Young Styria Award ausgezeichnet.
SPAR-Lehrlinge, die den Lehrberuf Lebensmitteleinzelhandel gewählt haben, besuchen die Landesberufsschule Bad Radkersburg. Die LBS Bad Radkersburg mit ihren SPAR-AkademieKlassen war eine von zehn Schulen, die den Fair Young Styria Award entgegennehmen durfte: LR Werner Amon überreichte die Auszeichnung für globales Lernen 2023. Die Initiative FairStyria steht für globale Gerechtigkeit und für einen solidarischen Ausgleich zwischen reichen und armen Ländern. Die prämierten Schulprojekte leisten einen Beitrag für eine Transformation der Gesellschaft in Richtung Solidarität und globale Verantwortung.
Blick über den Tellerrand
Bei SPAR ist die Freude über die Auszeichnung groß: Schließlich ist sie eine Anerkennung von außen für die Lehrlingsausbildung, die in den SPAR-Akademie-Klassen der LBS Bad Radkersburg weit über das herkömmliche Maß hinausgeht. �Unsere Lehrlinge blicken bei gesellschaftlich relevanten Themen über den Tellerrand und haben die Chance, Eigeninitiative bei Projekten zu zeigen�, freut sich Christoph Holzer, GF Spar Steiermark. �Ein großes Dankeschön an die Lehrkräfte der SPAR-Akademie-Klassen in der LBS Bad Radkersburg, die dieses Projekt initiiert und begleitet haben!� Roswitha Krenn, Direktorin der LBS Bad Radkersburg: �Für uns ist der Fair Young Styria-Award eine besondere Auszeichnung und spiegelt auch unseren Anspruch wieder, den Lehrlingen, die unsere Schule besuchen, auch stets mit unseren Projekten einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.�
Niko Swatek, Klubobmann und LT-Abg. der Neos
Welche Impulse könnte die steirische Wirtschaft in der derzeitigen Situation brauchen? Zuversicht für den steirischen Standort, weniger Bürokratie und vor allem finanzielle Entlastung – sowohl für Unternehmer als auch ihre Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Wer Leistung erbringt, darf nicht mehr der Dumme sein! Eine Senkung der Lohnnebenkosten für Arbeitnehmer würde dazu beitragen, dass mehr Geld im Börserl bleibt und Leistung sich wieder lohnt. Dies stärkt nicht nur die Kaufkraft der Arbeitnehmer, sondern fördert auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts.
Wie können Sie mehr Transparenz und Kontrolle in der steirischen Politik verwirklichen?
Es braucht den gläsernen Staat und nicht den gläsernen Bürger! Wer Steuern zahlt, hat auch das Recht darauf zu erfahren, was mit seinem Geld passiert und ob es überhaupt sinnvoll eingesetzt wird. Leider mauern Verwaltung und Politik viel zu oft. Klar ist für uns auch: Es braucht ein Ende der Postenschacherei. In der Steiermark muss wieder zählen, was man kann und nicht wen man kennt!
Wie steht es um Ihr Vorhaben, die Landesabgabe bei ORF-Haushaltsbeitrag �abzudrehen�?
Gut. Die Landesabgabe ist eine Zusatzbelastung, die die meisten anderen Bundesländer schon abgeschafft haben. Damit auch die Menschen in der Steiermark davon befreit werden, haben wir aufgedeckt, dass diese verfassungswidrig ist, und sie vor den Verfassungsgerichtshof gebracht. Der Landeshauptmann musste bereits eine Stellungnahme abgeben, jetzt wird geprüft. Wir rechnen noch im Herbst mit einem Ergebnis und sind optimistisch, dass wir den Steirerinnen und Steirern damit bald mehr als 30 Millionen Euro pro Jahr sparen.
Im ersten Jahr nach ihrem 100-Jahr-Jubiläum hat die BKS Bank ein Rekordergebnis erzielt: Der Jahresüberschuss nach Steuern betrug 179,1 Mio. Euro, was einem Anstieg um 115,5 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht. „Wir freuen uns über dieses hervorragende Geschäftsergebnis. In einem Umfeld, das von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt war, erwies sich unsere Fähigkeit, rasch auf Veränderungen zu reagieren, als wichtiger denn je“, so Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank. „Unser Haus hat damit wiederholt seine Innovationskraft und Stabilität in herausfordernden Zeiten unter Beweis gestellt. Dies ist eine ausgezeichnete Basis, um unseren erfolgreichen und verantwortungsvollen Kurs fortzusetzen.“
Bei Saubermacher sind Mitarbeitende aus über 30 Nationen für eine lebenswerte Umwelt im Einsatz. Habibullah Hekmat ist einer von ihnen. Er ist aus Afghanistan nach Österreich geflüchtet. Durch die engagierte Intervention von Schwester Elisabeth vom Grazer Marienstüberl der Caritas hat Saubermacher-Gründer Hans Roth mitgeholfen, ihm eine Arbeitserlaubnis zu ermöglichen. Seit 2021 ist Habibullah Hekmat als Staplerfahrer und als Sortierer in der Grazer Puchstraße engagiert im Einsatz. Da seine Familie zurückbleiben musste, initiierten Schwester Elisabeth und Philipp Friesenbichler mit Hans Roth ein Treffen mit der Familie. Seine Gattin Freshet und Tochter Marhamat waren überglücklich, endlich wieder den Gatten bzw. den Vater zu treffen.
Knapp baut Führungsteam in Leoben aus Die Knapp Systemintegration in Leoben erweitert ihr Führungsteam. Anlass für die Veränderung im Führungsteam ist der Pensionsantritt des vormals dritten GF Franz Leitner, der nach 17 Jahren in dieser Rolle seinen Ruhestand antritt. Ab April verstärken Werner Lichtenegger, Thomas Pötsch und Gerald Rosspeintner das Führungsteam in Leoben und übernehmen die Prokura für die Bereiche Projektmanagement, Realisierung, Vertrieb und Produktmanagement. Bernhard Rottenbücher zeigt sich über die Verstärkung im Führungsteam sehr positiv: „Wir freuen uns darüber, mit den drei neuen Prokuristen sehr erfahrene Kollegen an unserer Seite zu haben, um auch weiterhin die besten Entscheidungen für das Unternehmen und ihre Mitarbeiter treffen zu können.“
Der von der Gemeinde veranstaltete Stadtlauf Frohnleiten fand heuer am 20. April statt. Durch das vielseitige Programm war es ein aufregendes Erlebnis für Jung und Alt. Am 19. April fand zudem der 1. Frohnleitner Tabor-Sprint statt. Der alljährliche Stadtlauf startete dann um 12 Uhr mit Nordic Walking, gefolgt von einer Reihe abwechslungsreicher Wettbewerbe für Läufer jeden Alters: Der Knirpse-Lauf, Kinderlauf, Jugendlauf, Hobbylauf und schließlich der Hauptlauf u boten für alle die passende Herausforderung und eine Chance, sich mit anderen zu messen. In diesem Jahr gab es außerdem eine Neuheit: Die Mannschaftswertung für den Hobbylauf. Unter allen Läufern wurden Geschenkkörbe sowie verschiedene Hauptpreise, darunter ein Bike, verlost.
Die Nachfrage am steirischen Arbeitsmarkt nach Buslenkern und LKW-Fahrern ist anhaltend hoch, mit Ende Februar 2024 waren mehr als 420 offene Stellen im Bereich „Verkehr und Lagerei“ dem AMS gemeldet. Seit November 2021wird dem Engpass an Arbeitskräften in den Bereichen Gütertransport und Personenbeförderung mit dem Erfolgsprojekt „AMS-Driver“ entgegenwirkt, mit Kevin Rexeis startete im März der 200. AMS-Driver seine neue Beschäftigung. Ich habe nur positive Eindrücke vom Projekt AMS-Driver“, betont Rexeis. „Die Mitarbeiter vom AMS-Koordinierungsbüro in Fohnsdorf waren immer hilfsbereit und haben sich schnell um meine Anliegen gekümmert. Jetzt freue ich mich auf eine abwechslungsreiche neue Tätigkeit bei Saubermacher.“
Neues Service unterstützt bei Standortsuche
Bei der Suche nach dem optimalen Standort greift die WKO Steiermark Unternehmern ab sofort unter die Arme: So können bei Beratungsgesprächen individuelle Frequenz- und Strukturdaten von potenziellen Standorten analysiert werden. „Dieser Datenschatz ist eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Standortsuche. Wir freuen uns, unseren Mitgliedern dieses kostenlose Service anbieten zu können“, so WKO-Steiermark-Direktor KarlHeinz Dernoscheg und Service-Bereichsleiter Jakob Taibinger. „Diese Informationen tragen dazu bei, die Vor- und Nachteile des Standortes abzuwägen bzw. eine Risikoeinschätzung vornehmen zu können“, so der für Unternehmerservice und Regionen zuständige Bereichsleiter Jakob Taibinger.
Mit dem neuen Explorer All Electric geht Ford einen weiteren Schritt in Richtung E-Mobilität. Bei DER REISINGER wurde Ende März in einer exklusiven Vorabpräsentation der neue Kompakt-SUV präsentiert; rund 200 Interessenten nutzten die Gelegenheit, das neueste Modell der Ford-Produktpalette in Augenschein zu nehmen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Unter Beisein von Ford-Austria-Verkaufsdirektor Peter Strobl wurde der Explorer von Geschäftsführer Walter Graf und Ford-Austria-Außendienstleiter Helmut Berger enthüllt. Mit dem Explorer, der für Gewerbetreibende ab ca. 33.000,- netto zu haben ist, hat Ford eine sehr interessante Alternative für alle Dienstwagennutzer, die sachbezugsfrei unterwegs sein wollen.
Drei Antriebsversionen werden Kundinnen und Kunden zur Verfügung stehen: Zwei kommen mit 125 kW/ 170 PS bzw. 210 kW/ 286 PS und Heckantrieb, die 250 kW/ 340 PS starke Version gibt es in Kombination mit Allradantrieb. Bei dieser überträgt dann ein zweiter E-Motor das Drehmoment auf die Vorderachse.
Vorgestellt wurde von Walter Graf und Karin Wrodnigg von Ford Austria auch die neue Nutzfahrzeugpalette von Ford. Vom Stadttransporter Transit Courier über Transit Connect und Transit Custom bis hin zum Transit werden alle Modelle zukünftig sowohl mit Verbrennerantrieb als auch teilelektrisch (PHEV) als auch vollelektrisch angeboten. Das Team von Ford Reisinger steht gerne für Fragen zur Mobilität der Zukunft jederzeit zur Verfügung.
Der Reisinger
Wiener Straße 238 8051 Graz
Telefon: 0316-5000
Email: office@derreisinger.at www.derreisinger.at
Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft sind innovative Lösungen gefragt, denn fossile Energieträger stehen nicht uneingeschränkt zur Verfügung. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft gehen die Fernwärme Weiz und die Münzer Bioindustrie neue Wege und setzen künftig erstmals in ganz Österreich aufbereitetes Altspeiseöl für die Wärmeerzeugung ein.
Altspeisefett ist ein wertvoller Rohstoff für die Biodieselproduktion. Das Potenzial des Recycling-Stoffes ist aber noch weit vielfältiger, wie das Pilotprojekt der Fernwärme Weiz zeigt: In Weiz können pro Jahr rund 50.000 bis 70.000 Liter Speiseöl gesammelt werden. Diese Menge bildet die Grundlage für eine Ausfallsreserve der ganz innovativen Art – der erste FAME-Bioöl-Heizkessel Österreichs (FAME steht für Fettsäuremethylester).
Behagliche Wärme aus Frittierfett Angeschlossen an das Wärmenetz sind nicht nur ein Gutteil der Haushalte, sondern auch Industriebetriebe und öffent-
liche Einrichtungen. Fast 80 Prozent der Wohn- und Bürogebäude in Weiz werden bereits mit Heizwärme und Warmwasser versorgt. Die letzten Jahre ließen die Nachfrage nach leistbarer Energie in die Höhe schnellen. Um die steigende Nachfrage zu decken und gleichzeitig für Ausfallssicherheit zu sorgen, wurde die innovative neue Bioöl-Kesselanlage mit einer Wärmeleistung von 10 MW errichtet. Das FAME-Bioöl wird aus aufbereiteten Altspeiseölen und -fetten hergestellt, die vom Sinabelkirchner Unternehmen Münzer Bioindustrie über ein intelligentes Sammelsystem im Raum Weiz generiert werden.
�Für Innovation muss man nicht immer das Rad neu erfinden, man muss es oft einfach nur neu denken. Dass uns fossile Energieträger nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen, ist das eine. Zum anderen müssen wir diese aber auch Schritt für Schritt durch biogene bzw. erneuerbare Energie ersetzen, um dem Klimawandel entschieden entgegenzutreten�, so Ewald-Marco Münzer, CEO der Münzer Bioindustrie GmbH. �
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20 Jahre gibt es Fazit – das steirische Magazin für Wirtschaft und mehr – nun schon. Gefeiert und »genetworked« wurde am Merkur-Campus, der Konzernzentrale der Merkur-Versicherung in Graz, die für diesen Anlass in Fazit-Rot ausgeleuchtet wurde, statt im gewohnten Merkur-Grün.
Die drei Herausgeber Christian Klepej, Horst Futterer und Johannes Tandl freuten sich, zahlreiche prominente Wegbegleiter aus Politik, Wirtschaft und Kultur, begrüßen zu dürfen. Christian Klepej fasste in einer launigen Rede die Herausforderungen zusammen, im Jahr 2024 ein unabhängiges und kritisches Printmedium erfolgreich am Markt zu halten.
Seitens der Hausherren hieß Merkur-Vorstand Christian Kladiva das Fazit-Team und seine Gäste am Merkur-Campus willkommen. Unter den Mitfeiernden waren die Landesräte Werner Amon und Karl Heinz Kornhäusl, WK-Steiermark Präsident Josef Herk, Landesrechnungshofdirektor Heinz Drobesch, Stadtrat Günter Riegler, Unternehmer Hans Roth, die Landtagsklubob-
frauen Barbara Riener (VP) und Sandra Krautwaschl (Grüne). Auch der Schauspieler und Autor August Schmölzer, Volkshilfe-Präsidentin Barbara Groß, AMS-Chef Karl-Heinz Snobe, IV-Geschäftsführer Gernot Pagger wurden gemeinsam mit weiteren rund 200 Mitfeiernden beim Fazit-Jubiläum gesichtet. Für das leibliche Wohl sorgte das Team von »Arravané« unter Anita Kurz, die steirischen Weingüter Holler und Jöbstl, die »Brau Union«, »Most & Mehr«-Nestelberger sowie das Grazer Restaurant »Eleven« von Arsim Gjergji. Wie bei der Fazit-Gründungsparty im Jahr 2004 und sämtlichen Fazit-Festen in den letzten 20 Jahren sorgte Pianist und DJ Steff Kotter für eine tolle musikalische Begleitung. Und der gute Ton kam wie jedes Jahr von Thomas Dresslers »Sound and more«. n
Geballte Medienpower: Das Fazitteam sorgt seit 20 Jahren für Informationen aus der Wirtschaft, Politik und Kultur.
des Magazins »Fazit« vom 19. April 2024 gemäß § 25 Mediengesetz
Herausgeber
Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl
Erscheinungsort & Redaktionssitz Graz, Steiermark
Medieninhaber, Eigentümer & Verleger Klepej & Tandl OG in 8010 Graz, Schmiedgasse 38/II www.wmedia.at, office@wmedia.at Geschäftsführung: Christian Klepej & Mag. Johannes Tandl
Unternehmensgegenstand
Der Betrieb einer Werbeagentur sowie die Herausgabe von periodisch erscheinenden Druckwerken, insbesondere des Magazins »Fazit« sowie des angeschlossenen Internetportals unter »www.fazitmagazin.at«.
»Fazit« ist ein von politischen Parteien und Interessenvertretungen sowie anderen öffentlichen Einrichtungen unabhängiges Magazin. Wir berichten über hauptsächlich wirtschaftliche, aber auch politische, gesellschaftspolitische und kulturelle Themen mit starkem Österreich- und Europabezug. Einen Schwerpunkt unserer Berichterstattung legen wir dabei auf die Bundesländer Burgenland, Kärnten und die Steiermark sowie das südliche Niederösterreich. Wir fühlen uns dem Gedanken eines europäischen Einigungsprozesses auf Basis gleichberechtigter Völker, den Menschenrechten, der Aufklärung sowie insbesondere der christlich-jüdischen Tradition Europas verpflichtet. »Fazit« tritt für Religionsfreiheit und für die Freiheit jedes einzelnen Menschen, keiner Religion anzugehören, ein. Die Würde des Menschen ist unantastbar.
»Fazit« erscheint monatlich – zehnmal im Jahr – in einer Auflage von mindestens 15.000 Stück. Ein Großteil der Auflage wird direkt an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Kultur verschickt. Darüber hinaus wird Fazit über den ausgesuchten Fachhandel im Burgenland, in Kärnten und in der Steiermark vertrieben. »Fazit« wird in der Europäischen Union gedruckt.
Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder
Die Firma Schimautz ist seit 1957 ein
Familienunternehmen in Graz, das sich dem komplexen Bereich der Haustechnik verschrieben hat. Wie umfassend und zum Teil hochspezialisiert diese Aufgabe ist, wissen viele Kunden oft gar nicht. Bodenständig und bemerkenswert zugleich ist auch die Unternehmesphilosophie. Und die Überraschung erst – aber lesen Sie selbst.
Wer den Grazer Bezirk Sankt Peter kennt, kennt zumeist auch »den Schimautz«. Jedenfalls ist das Installationsunternehmen ein beliebter geographischer Orientierungspunkt. Eigentlich müsste es »Haustechnikunternehmen« heißen. Tatsächlich glauben viele, dass es sich dabei um einen einfachen Elektro- oder Installateurbetrieb handelt. Was nicht gänzlich unwahr, wohl aber höchst unvollständig ist. »Sogar viele Bewohner von Sankt Peter glauben, dass wir nur ein Elektrogeschäft sind«, sagt die Chefin Elisabeth Mittendrein-Schimautz mit leichtem Bedauern. Die Schimautz Ges.m.b.H. ist ein Fachbetrieb für Heizungs-, Elektro-, Sanitär- und Klimaanlagen sowie Spezialist für Pools und Wasseraufbereitung. Ein mittelständischer Familienbetrieb, der in zweiter Generation geführt wird. Auch die dritte Generation arbeitet bereits seit acht Jahren mit: Thomas Mittendrein-Schimautz (31), Bulme-Ingenieur für Maschinenbau und Anlagentechnik, bereitet sich auf jenen Part vor, den seine Mutter im Unternehmen abdeckt. Beide seien »Zahlenmenschen«, erklärt Thomas: »Meine Stärke liegt im kaufmännischen Bereich. Wir machen sozusagen alles, von der Bilanzbesprechung bis zum Mistkübelausleeren – alles außer der Technik. Das heißt zum Beispiel auch Nachkalkulationen, Vorkehrungen für Einsparungen oder darauf achten, dass kein Auftraggeber einen zu großen Anteil hat. Wir springen ein, wenn die Kasse nicht funktioniert oder der Laptop, wenn jemand krank ist oder Personalmangel im Verkauf herrscht.« So sollen im Hintergrund die Voraussetzungen geschaffen werden, dass an der Arbeitsfront alles funktioniert. Der zweite Sohn, Alexander Mittendrein (28), Absolvent des Gebäudetechnikkollegs der HTL Pinkafeld sowie einer Lehre als Installateur, tritt in die Fußstapfen seines Vaters Michael Mitten-
Elisabeth Mittendrein-Schimautz Unternehmerin
drein, der im Unternehmen der Spezialist für Pooltechnik ist. Er kommt nämlich direkt aus diesem Bereich, die »Wassertechnik Mittendrein« in Andritz wird von seinem Bruder geführt. Alexander: »Die Schwimmbadtechnik habe ich direkt vom Vater gelernt, weil es für diesen Spezialbereich nicht einmal eine Lehre gibt.«
Der private Schwimmbadbau ist im Gegensatz zum öffentlichen relativ wenig reguliert, auch deshalb ist dafür viel Erfahrung notwendig. Dieser Bereich macht etwa ein Viertel bis ein Drittel des Umsatzes aus.
Das menschliche Maß Insgesamt erwirtschaften zwischen 45 und 50 Mitarbeiter, davon zehn Lehrlinge, einen Jahresumsatz von acht Millionen Euro. Elisabeth Mittendrein-Schimautz hat den Betrieb nach einer kaufmännischen Ausbildung an der Handelsschule im Alter von 27 Jahren im Jahr 1990 vom Vater übernommen, der 2001 verstorben ist: »Die Eltern haben das Unternehmen aufgebaut und es seinerzeit sogar mit Filialen versucht.« Zur heutigen Firmenphilosophie gehört das menschliche Maß, Wachstum spielt dabei eine untergeordnete Rolle: »Wir wollen nicht größer werden.« Bei Schimautz wird auf Langfristigkeit, Kontinuität und Sicherheit gesetzt, die Größe soll überschaubar und machbar bleiben. »Ein Auftraggeber sollte bei uns nicht mehr als zehn Prozent vom Umsatz ausmachen, sonst schränken wir ein. Wenn etwa, so wie voriges Jahr, ein Bauträger in Konkurs geht, hält sich deshalb unser Verlust in Grenzen«, so die Chefin und Geschäftsführerin. Schimautz macht nicht Geschäft um jeden Preis, das Risiko soll klein gehalten werden. »Wir achten auf die Aufteilung und wollen uns nicht auf ein oder zwei Auftraggeber verlassen.« Elisabeth Mittendrein-Schimautz hält nichts von der Philosophie einer jährlichen Umsatzsteigerung: »Wir wollen am Jahresende einen Strich machen, denn Voraussetzung für einen Geschäftsbetrieb ist Gewinn und nicht Umsatzsteigerung.« Diese Einstellung hat Sie auch Ihren Söhnen mitgegeben. »Man will einfach gut und sorgenfrei schlafen. Wir sind ein Familienbetrieb, auch ich bin hier aufgewachsen und habe vor der Übernahme der Firma mit meinem Vater zusammengearbeitet.«
Spezialist und Nahversorger zugleich
Die Aufgabenbereiche von Schimautz sind so breit gefächert wie hochkomplex. Viele Kunden ahnen nichts von den größeren
Aufträgen, die zum Beispiel zwischen 15 und 20 Wohneinheiten in Wien oder den Baumax in Innsbruck umfassen. Die gesamte Haustechnik abzudecken heißt zugleich, ein starker Dienstleister zu sein. Der Vater von Elisabeth Schimautz hat »nur« mit Elektroinstallationen begonnen. Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, dass die Breite des Angebots an Dienstleistungen nicht zur Gänze wahrgenommen wird. Aber auch die Wahrnehmung als bloßes Elektrogeschäft hat seine Berechtigung. Der Einzelhandelsverkauf für die Laufkundschaft macht rund 10 Prozent der Gesamtleistung des Unternehmens aus: »Diesbezüglich sind wir praktisch Nahversorger, bei uns bekommt man Spezialteile, die es etwa im Baumarkt nicht gibt, mit direkter Beratung oder Terminaufnahme für Reparaturen.« Davon zeugen auch tausende Artikel im Warenlager. Hier erstreckt sich das Angebot von Batterien bis zu Kleidermottenfallen, von Steckdosen, Glühbirnen, Reinigungsmitteln und Müllsäcken bis zu Armaturen, Dichtungen, Kabeln, Installationsverbindungsteile oder sogar Ofenrohre, aber auch Poolinstallationsmaterial und -zubehör. Dazu Thomas Mittendrein-Schimautz ganz im Sinne der Mutter: »Vor rund 20 Jahren hat es noch geheißen, dass man sich auf einzelne Bereiche spezialisieren müsse, aber wir sind lieber breit aufgestellt, da kann man auch eine allfällige Krise abfangen.« Die einzelnen technischen Bereiche werden durch Spezialisten abgedeckt. Für den Bereich »Sanitär« etwa sind drei Techniker zuständig. »Einer davon ist auch am Unternehmen beteiligt, wir arbeiten mit Erfolgshonoraren, so können wir eine hohe Mitarbeiterqualität gewährleisten und wenn man schon einen so guten Mitarbeiter hat, der alles kann, muss man ihn auch halten können«, meint die Chefin zum Thema Facharbeitermangel.
Ob man damit zum Beispiel verhindern kann, dass ein Mitarbeiter abspringt und sich selbstständig macht? Dazu Thomas Schimautz: »Naja, oft sind richtig gute Techniker extrem schlechte Buchhalter und vernachlässigen jene Bereiche, die ebenfalls wichtig und notwendig sind, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen.« Seine Mutter assistiert: »Man kann noch so gut sein als Installateur, aber die gar nicht so seltene Denkweise »Ich mache mich jetzt selbstständig, weil was der Chef kann, kann ich auch« lässt viele vergessen, wieviel kaufmännisches Know-how dahintersteckt.« Und sie macht zugleich klar: »Für mich sind Handwerker Helden.«
Wir sind lieber breit aufgestellt, da kann man auch eine allfällige Krise abfangen.
Thomas Mittendrein-Schimautz, Unternehmer
Umstellung auf Sanierungen
In Zeiten der allgemeinen Teuerungen, der restriktiven Kreditvergaberichtlinien und der damit einhergehenden Flaute in der Baubranche sind auch Baunebengewerbe, Lieferanten und Dienstleister gefordert. Ein mittelständischer Familienbetrieb erweist sich dabei in der Regel beweglicher als ein großer Industriedampfer. So musste auch das Sankt-Peter-Haustechnik-Unternehmen Flexibilität beweisen. »Als es nun geheißen hat, dass die großen Baustellen bis hin zu Einfamilienhäusern wegfallen, habe ist mir schon viele Gedanken gemacht, denn man will ja niemanden kündigen.« Auch bei einem derartigen Einbruch muss man als Unternehmer ausloten, in welche Richtung man weitergeht. Bis vor zwei Jahren umfasste das Auftragsvolumen des Unternehmens für Gesamtinstallationen noch 30 bis 40 Einfamilienhäuser pro Jahr. Diese sind zur Gänze weggefallen. Seitdem hat sich das Unternehmen nicht zuletzt aufgrund und mit Hilfe langjähriger guter Kontakte auf Sanierungsarbeiten konzentriert: »So haben wir bei uns wieder die Vollbeschäftigung zustande gebracht.«
Vermehrt Photovoltaik
Außerdem kann Schimautz den Boom bei der Photovoltaik nutzen. Dabei spielt dem Unternehmen die Energiewende in die Hände. Viele der neuen Aufträge umfassen heute den Umbau von Heizungen. Wer eine Wärmepumpe einbauen lässt, muss sich Gedanken über den damit verbundenen erhöhten Stromverbrauch machen und kommt, so es baulich möglich ist, an einer Photovoltaikanlage kaum vorbei. Wichtig ist dabei das
Schimautz Ges.m.b.H.
8042 Graz, St.Peter Hauptstraße 61 Telefon +43 316 4725380
schimautz.at
Zusammenspiel einer Luftwärmepumpe und der Photovoltaik über eine möglichst perfekte Schnittstelle. Auch darauf hat sich das Unternehmen in Rahmen der Sanierungen spezialisiert. Im ihrem eigenen Wohnhaus ist die Familie Schimautz damit bis auf drei Monate im Jahr autark. »Die Botschaft von uns ist dabei, dass wir das, was wir den Kunden anbieten, zuerst selbst erfolgreich ausprobiert haben.« Von Vorteil sei auch, dass sowohl Heizung als auch Photovoltaik aus einem Haus, das heißt aus einem Unternehmen kommen, damit die unterschiedlichen Techniken einander optimal ergänzen. Verschwiegen wird nicht, dass die Umrüstung insgesamt relativ kostspielig ist. Unter Zuhilfenahme des praktischen Hausverstandes erklärt das Elisabeth Schimautz so: »Da gibt es zwei Ansätze. Denke ich an Amortisation, wird es bei der Luftwärmepumpe schwierig. Denke ich aber, dass ich in Zukunft weniger für Betriebskosten ausgeben will, ist es meiner Meinung nach sinnvoller das Geld zu investieren, als es auf ein Sparbuch zu legen.« Eine bloße Photovoltaikanlage zahle sich jedenfalls schon wegen der hohen Strompreise aus.
Für eine Überraschung im Fazitportrait sorgt Sohn Thomas. Nach eher lustlosen eineinhalb Jahren BWL-Studium zog er schon vor zwölf Jahren einen Handel plus Dienstleistung mit 3D-Druckern auf. Die Dienstleistungsidee ist nicht aufgegangen, aber als die 3D-Drucker immer billiger wurden und das Online-Geschäft zu boomen begann, fand er mit »Niceshops« einen idealen Partner für den Onlinehandel. Die Folge: Heute ist er quasi nebenberuflich der größte 3D-Drucker-Händler (»3DJake«) in Europa mit einem Umsatz von 50 Millionen Euro. n
Ausstellung
Eine Fernsehserie ist wie eine Dauerwurst, die immer frisch aussehen soll.Fritz Wepper, 1941–2024, Schauspieler
Bei der Biennale von Venedig wird heuer Anna Jermolaewa Österreich vertreten. Die politische Konzeptkünstlerin wird den Nationalpavillon bei der großen Weltkulturschau bespielen. Kuratorin ist die Kunsthistorikerin Gabriele Spindler.
Von Michael Petrowitsch
Geballte Frauenpower also und wider die Vormachtstellung der alten weißen Männer im Kulturbetrieb! Das bestätigt auch die Auswahl der Jurymitglieder, die für die Entscheidung verantwortlich zeichnen. Denn seit 2021 wird der Beitrag für die Biennale im Rahmen eines sogenannten »offenen Wettbewerbs« gesucht und gefunden. Die eingereichten Projekte der eingeladenen Kuratorinnen und Künstler werden in einem dreistufigen Auswahlverfahren einer Fachjury vorgelegt. Dem diesjährigen Gremium gehörten Lentos-Direktorin Hemma Schmutz, Felicitas Thun-Hohenstein, die Kuratorin des Biennale-Beitrags 2019, Mumok-Direktorin Karola Kraus, Dorit Margreiter, Professorin an der Akademie der bildenden Künste, sowie Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, an. Keck wäre natürlich eine Entscheidung für einen »männlich gelesenen« Künstler gewesen. Jedoch fiel die Wahl auf die in Russland geborene Jermolaewa ... und objektiv gesehen ist das eine ausgesprochen gute Entscheidung. Jedoch schade eigentlich, dass gera-
de ihre künstlerische Tätigkeit sich über die momentan brüllendsten modischen Nebengeräusche definieren muss. Dass es sich bei Künstlerin, Kuratorin sowie der Fachjury nur (!) um Frauen handelt, sei allerdings kein bewusstes Statement, so Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) vor einiger Zeit in einer Aussendung. Wahrscheinlich Zufall, sozusagen.
Alles nur gemeinsam!
Die Entscheidung über die Nominierung des Siegerprojekts wie auch der Kuratierung erfolgte durch die Jury und
der Staatssekretärin gemeinsam, wurde nachhältigst und mehrmals betont. Zudem eröffnet Mayer den Pavillon auch noch in Venedig, Kulturminister Kogler hält sich galant zurück. Viel mehr »Frau« geht nicht. Das Budget für den österreichischen Beitrag wurde im Übrigen von 460.000 Euro (2021) auf 550.000 Euro erhöht. Aber es soll nicht immer nur um Geld gehen. Lasst die Kunst sprechen und vor allem die künstlerische Praxis Jermolaewas: In ihren politischen Arbeiten verarbeitet die Konzeptkünstlerin Geschichten des menschlichen Zusam-
Andrea
Mayer, Anna Jermolaewa und Gabriele Spindlermenlebens und sozialkritische Themen in Fotografien, Filmen, Zeichnungen und Installationen. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen Sammlungen österreichischer und internationaler Institutionen, darunter das Mumok und das Belvedere in Wien sowie das Stedelijk Museum in Amsterdam.
Safari der Solidarität
Vergangenes Jahr zeigte das Wiener Mak die Ausstellung Tschernobyl Safari, mit der sich Jermolaewa mit der Ukraine solidarisierte und mit verkauften Editionen Spendengelder sammelte. Für das Fotoprojekt hatte sie das ukrainische Tschernobyl besucht und die in das verseuchte Gebiet zurückgekehrte Tierwelt dokumentiert. Die 53-Jährige engagiert sich für Geflüchtete aus der Ukraine, gilt als wichtige Integrationsfigur in der österreichischen Kunstszene und übte bereits vor dem Angriffskrieg scharfe Kritik am russischen Regime. Jermolaewa wurde 1970 in St. Petersburg geboren und floh mit 19 Jahren als politische Dissidentin aus der Sowjetunion über Polen nach Österreich. Dort erhielt sie politisches Asyl und lebt seit 1989 in Wien, wo sie
Die beeindruckenden Installationen von Konzeptkünstlerin Anna Jermolaewa
bei Peter Kogler an der Akademie der bildenden Künste studierte. 2006 bis 2011 war sie Professorin für Medienkunst am Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.
Drehpunkte usw.
Staatssekretärin Mayer betonte bei der Präsentation, wie wichtig es sei, dass Österreich mit einem starken Beitrag auf der Biennale vertreten ist, denn »... es handelt sich um einen der wichtigsten internationalen Drehpunkte bildender Kunst.« Und der Jurybegründung entnehmen wir Folgendes: »Das künstlerische Werk von Anna Jermolaewa zeichnet sich durch genaue Beobachtungsgabe, gesellschaftspolitisches Interesse, konzeptuell-serielle Verfahrensweisen, Leichtfüßigkeit und Witz aus.«
Es wird jedenfalls spannend
Die Künstlerin selbst sieht das weitaus pragmatischer und spielt die Konnotate (Frau, Russland etc.), die wohl bei der Entscheidungsfindung eine kitzikleine Rolle gespielt haben dürften, herunter. »Für mich bedeutet die Nominierung, Österreich bei der Biennale Venedig 2024
zu vertreten, eine unglaubliche Ehre und Verantwortung. Im Jahr 1989 kam ich als politischer Flüchtling aus der Sowjetunion nach Österreich, das zu meiner Heimat wurde. Meine Arbeit basiert auf Konzepten und Installationen, die das Soziale und Politische, den Humor und den Ernst des Menschseins in der Gesellschaft sowie die Poetik des Alltäglichen berühren«, so Jermolaewa bei der Verkündung. Es wird wieder spannend. Auch sonst so in der überlaufenen Lagunenstadt, denn »alle Städte sind gleich, nur Venedig ist ein biss’l anders«, um mit Friedrich Torberg zu sprechen. Die 60. Kunstbiennale findet von 20. April bis 24. November 2024 in Venedig statt. n
Biennale von Venedig 2024
»Stranieri Ovunque –Foreigners Everywhere –Überall Fremde« 20.4.–24.11.2024
labiennale.org
Das Kunstfestival der Bühnen Graz »Klanglicht« wurde mit dem Sonderpreis »Green Event« des »Austrian Event Award« ausgezeichnet. Seit 28 Jahren prämiert dieser Preis die besten Liveveranstaltungen Österreichs und macht deutlich, wie wichtig Ideen, Inhalte, Leidenschaft und Engagement sind, um Menschen das Erleben schöner Momente zu ermöglichen. 2023 begeisterte Klanglicht rund 100.500 Besucher und regte mit seiner Vielfalt an beeindruckenden Lichtund Klanginstallationen lokaler, nationaler und internationaler Künstler auch zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Kunst und über die Zukunft unseres Planeten an. Das Festival setzt ein deutliches Zeichen für ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit, indem es erfolgreich nachhaltige Maßnahmen umsetzt. Mit diesem kontinuierlichen Fokus auf Nachhaltigkeit entwickelte man innovative Ansätze, um Nachhaltigkeit in der Organisation sowie der künstlerischen Umsetzung einer Großveranstaltung zu etablieren. »Mit dem Klanglicht verändern wir nicht nur die Perspektive auf Graz, sondern setzen eben auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Es ist die kreative Kraft eines Kunstfestivals, das das Publikum für den einen Moment zu entführen vermag, und ich freue mich, dass wir nun ausgezeichnet wurden!«, freute sich Bernhard Rinner, Klanglicht-Veranstalter und Geschäftsführer der Bühnen Graz. n
Dem Lavanttaler Künstler Heimo Luxbacher wurde Anfang März im Wiener Künstlerhaus das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Eine seltene Auszeichnung für den auf der Pack lebenden Künstler.
Von Josef Schiffer
Zu dem Ereignis reiste eine große Schar von Freunden, Bekannten und Wegbegleitern nach Wien, um bei der Verleihung dabei zu sein. Nach einer musikalischen Einleitung durch Gilbert Sabitzer begrüßte Ministerialrätin Doris Wolfslehner vom BM für Kunst und Kultur die Gäste. Laudationen auf den Künstler hielten Direktor Norbert Aichholzer, der Wolfsberger Stadtpfarrer Christoph Kranicki und der Kärntner Landesrat Daniel Fellner. Aichholzer hob das Engagement Luxbachers hervor, die Generationen zu verbinden: »Was Heimo Luxbacher so einzigartig macht ist, dass er immer wieder auch die jungen Menschen mit seinen Workshops für Kreativität begeistert.«
Engagement in Kulturszene Stadtpfarrer Kranicki ließ anklingen, dass er auch künftig gerne mit dem Künstler zusammenarbeiten möchte. »Überall liest man, dass du dich zu jung für eine Auszeichnung deines Lebenswerks fühlst. Das zeigt mir und lässt mich hoffen, dass es noch viele weitere gemeinsame Projekte von uns geben wird«, so Kranicki. Und Landesrat Daniel Fellner fügte hinzu: »Die Auszeichnung ist in erster Linie Zeichen der Wertschätzung für den Künst-
lers, aber natürlich auch eine große Ehre für unser Land. Wir freuen uns, dich in unserer Mitte zu haben und möchten dir für dein Engagement in unzähligen Bereichen unserer Kultur- und Kunstszene danken.
Begleiter durch Höhen und Tiefen Nach der Überreichung des Ehrenzeichens zeigte sich der Künstler sichtlich gerührt und erklärte den Anwesenden: »Ich bin froh, euch heute an meiner Seite zu haben. Menschen, die zum Teil seit über 38 Jahren als Begleiter an meiner
Seite sind, in Höhen wie auch Tiefen. Durch euch konnte ich es schaffen, so viele meiner Ziele umzusetzen, dafür ein großes Dankeschön.«
Trotz aller Auszeichnungen, Ausstellungen und Projekte hat »Der Mönch« nicht vor leisezutreten. So sind heuer noch eine Vernissage in seinem Kirchturm-Atelier am 7. Juni 2024 sowie eine große Ausstellung in Varpalota (Ungarn) geplant, und auch 2025/26 steht eine große Schau in Kooperation mit dem Metropolitan Museum of Art und dem österreichischen Kulturforum in New York auf der Agenda. n
Christoph Kranicki, Heimo Luxbacher, Daniel Fellner und Norbert Aichholzer (v.l.)
Die Bärenschützklamm ist beliebtes Ausflugsziel der Steiermark. 2020 musste sie nach einem Felssturz gesperrt werden. Der Alpenverein Mixnitz hofft auf eine Wiedereröffnung im Sommer 2024. Die Kosten der Sicherungsarbeiten belaufen sich bereits bisher auf mehr als eineinhalb Millionen Euro.
Valerie Tschida (Galerie Uptown Art) will mit dem Charity-Projekt »Kunst für die
Bärenschützklamm« den Alpenverein unterstützen. Namhafte Künstler stellen Kunstwerke zur Verfügung, die bei einer Auktion am 26. April in den »Naturwelten Steiermark« in Mixnitz versteigert werden. Der gesamte Erlös der Versteigerung kommt der Wiederrichtung der Bärenschützklamm zu Gute. Weitere Informationen erhalten Sie beim Alpenverein und unter naturwelten-steiermark.com n
Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl
Seit einiger Zeit schon fällt Österreich bei wichtigen globalen Standortrankings zurück. Von Weltspitze kann keine Rede mehr sein. Das ist deshalb bitter, weil die Position bei diesen Vergleichen über die Attraktivität für internationale Großinvestitionen entscheidet. Dabei hat sich der heimische Standort jahrzehntelang – seit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 – kontinuierlich bestens entwickelt. Während andere EU-Staaten ihre Industrien an Schwellenländer verloren haben, weil sie ihre Wettbewerbsposition vernachlässigt hatten, ist Österreichs Industrieanteil und damit der Wohlstand gestiegen. Doch damit ist es vorbei! Eine Reihe von makroökonomischen Faktoren, die zuerst von der Politik verstanden und verinnerlicht werden müssen, bevor sie von dieser zumindest eingeschränkt beeinflusst werden können, bedroht unsere Position. Da sind einmal der Krieg in der Ukraine und die einseitige EU-Klimaschutzpolitik. Beide Faktoren haben dazu geführt, dass die heimischen Energiepreise derzeit gut dreimal
Aufwachen!
Der Standort geht kaputt
so hoch liegen wie jene in den USA oder in China. Vor allem die energieintensive Industrie büßt kontinuierlich an Konkurrenzfähigkeit ein. Dann ist da die unglaubliche Nachlässigkeit der Bundesregierung, weil diese den sogenannten WAG-Loop nicht zustande bringt. Dabei handelt es sich um die Verlängerung der West-Austria-Gasleitung um 40 Kilometer von Bad Leonfelden bis zur deutschen Grenze. Mit dem WAG-Loop könnte dann endlich auch genügend Gas aus Europa und den USA nach Österreich weitergeleitet werden. Spätestens in einem Jahr müsste die Leitung fertiggebaut sein, weil die Ukraine ab Mitte 2025 kein russisches Gas mehr nach Europa durchlassen wird.
Zum immer größeren Standortproblem wird auch die Inflation. Mögliche Ursachen dafür, dass die Inflation in Österreich signifikant höher ist als in der restlichen Eurozone, sind die kompromisslose Anwendung der Benya-Formel bei den Lohn- und Gehaltsverhandlungen, die hohe Gewichtung des preisunempfindlichen Tourismus in unserem Warenkorb, aber auch die Indexierung von Mieten und Abgaben. Daher haben die Unternehmen mit einer Lohn-Preis-Spirale zu kämpfen, die sich negative auf ihre Wettbewerbsposition auswirkt. Vor allem die Exportindustrie steht dadurch vor einem Problem. Diese Unternehmen können die steigenden Kosten nämlich nicht über die Preise auf ihre Kunden abwälzen, weil sie sonst sofort aus den internationalen Märkten fliegen würden. Es ist absehbar, dass mit den Exportunternehmen mittelfristig jeder zweite österreichische Arbeitsplatz unter Druck geraten wird. In kaum einem anderen Land der Welt hängen mehr Arbeitsplätze am Export als in Österreich. Es gibt aber noch weitere Gründe für den Rückfall bei der Standortqualität; etwa den Arbeits- und Fachkräftemangel, die schlechte digitale Infrastruktur sowie Probleme im Bildungsbereich und im Gesundheitssystem. Auch die öffentliche Verwaltung wird in Österreich als zunehmend ineffizient wahrgenommen. Doch statt dringend notwendiger Reformen stehen die Themen Umverteilung, Arbeitszeitverkürzung und
die Erhöhung diverser Alimentierungen auf der Agenda. Als größtes unternehmerisches Risiko und Investitionshemmnis werden von den österreichischen Unternehmen übrigens die regulatorischen Auflagen wahrgenommen. Besonders auffällig ist der im internationalen Vergleich extreme Bürokratieaufwand, der auch bei der besonders rücksichtslosen und unternehmensfeindlichen Umsetzung von EU-Richtlinien verortet wird.
Dass das österreichische Steuer- und Abgabensystem im internationalen Wettbewerb sowohl hinsichtlich der hohen Belastungen als auch bei fiskalpolitischen Lenkungsund Steuerungseffekten schlecht abschneidet, wundert niemanden. 90 Prozent der im Vorjahr für das Deloitte-Wirtschaftsradar befragten Unternehmen fordern die Senkung der Lohnnebenkosten sowie weitere Einkommensteuersenkungen. Gefordert werden auch neue Investitionsförderungen. Dass Österreich mit seinen Problemen nicht allein dasteht und Deutschland noch deutlicher zurückfällt, darf niemanden beruhigen, sondern das verschärft das Problem nur. Die Politik muss endlich aufwachen. Denn mit dem Standort geht auch der Sozialstaat kaputt. n
Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at
NUR „LIVE“ IST „LIFE“ GUT – UND DESHALB WERDEN BEI VIELEN KOMMENDEN KONZERTEN UND VERANSTALTUNGEN IN DEN LOCATIONS
DER MCG IN GRAZ WIEDER EMOTIONEN GEWECKT
UND TOLLE LIVE-MOMENTE ERLEBT. BEREIT FÜR PURES GÄNSEHAUT-FEELING?
Wenn wir Bioabfall richtig trennen, kann er kompostiert werden. So entsteht wertvolle Komposterde als Grundlage für neue Lebensmittel.