FF BAUEN

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Beilage zu ff 46/2023 I Vers. in Post. - 45% I Art. 1 Abs. 1 I Ges. 353/2003 (abg. Ges. 27.02.2004 Nr. 46) NE/BZ I Poste Italiane SpA I Taxe percue / Tassa pagata

BAUEN

ff 46 16.11.2023

CHARMANTES CHALET Wie Holz in der modernen Luxus-Architektur triumphiert

KOKON AUS HOLZ

Das neue Zuhause des Grödner ­Architekten Romed Mussner

REIZTHEMA HOTEL

Architekturgespräch mit Marlene Roner und Judith Rainer

BUTTERFLY HOUSE Der Zweitwohnsitz eines US-Managers im Nonstal



EDITORIAL

INHALT

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

04 KOKON AUS HOLZ

den Energieverbrauch drosseln und den Wohnkomfort steigern, das überzeugt immer mehr Häuslebauer. Und immer mehr entscheiden sich für Holz: sowohl bei Um- oder Neubauten als auch bei Aufstockungen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Holz ist nicht nur ein lebendiger und natürlicher Baustoff, sondern auch ein ganz leichter. Kein anderes Material ist so elastisch wie Holz, und – für viele überraschend – Holz hält Feuer länger stand als andere Materialien. Dazu kommt der Klimaaspekt: Holz ist nachwachsend, langlebig und lässt sich äußerst energiearm rückbauen und ­recyceln. Wir präsentieren die neuesten Projekte, wo bewusst auf Holz gesetzt wurde. Vom Einfamilienhaus im Nonstal bis zum exklusiven Chalet in Gröden. In diesen Häusern spielt Holz innen wie außen die Hauptrolle – ohne dabei zu schwer oder zu traditionell zu wirken. Braucht Südtirol ein stimmigeres Konzept im Bereich der Hotelarchitektur? Im Architekturgespräch ab Seite 26 hat sich ff-Direktorin Verena Pliger darüber mit der Architektin Marlene Roner und der Hotelierin Judith Rainer unterhalten.

Das neue Zuhause des Grödner ­Architekten Romed Mussner in ­Holzbauweise.

14 ALPINES REFUGIUM

­Luxus-Chalet-Planer Simon Senoner und sein neues Projekt in Gröden.

26 „VIELFACH FEHLT EIN ­ TIMMIGES KONZEPT“ S

Tourismus-Architekturgespräch: die Architektin Marlene Roner und die Hotelierin Judith Rainer im Dialog.

32 BUTTERFLY HOUSE

Ein US-Manager schafft sich im ­Nonstal seinen Zweitwohnsitz. Und engagiert dafür Brixner ­Architekten.

42 IM BLOCKHAUS

Baumstämme als Markenzeichen: das neue Hotelprojekt von Dear Studio in Ratschings.

Viel Vergnügen beim Lesen! Verena Spechtenhauser

Foto: Franziska Unterholzner

IMPRESSUM

„ff – Bauen“, 16.11.2023, Beilage zu ff 46, Herausgeber: FF-Media GmbH, Eintragung Landesgericht Bozen 9/80 R.ST. vom 27.08.1980, Nr. ROC 06262, Beiträge nach GvD Nr. 70/2017 erhalten. Presserechtlich verantwortlich: Verena Pliger; Konzeption & Redaktion: Verena Spechtenhauser und Verena Pliger; Grafik & Layout: Sabine Rainer; Titelseite: Hannes Niederkofler; Werbung: Elisabeth Forer-Naumann, Roswitha Rauter, Michael Disertori, Bernhard Elzenbaumer. © ® FF-Media GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf mit grafischen, mechanischen, elektronischen oder mit digitalen Mitteln reproduziert werden. Jeglicher Missbrauch wird im Rahmen des Gesetzes verfolgt.

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In Holz gehüllt: Das Elternhaus von Romed Mussner ­wurde in Holzbauweise aufgestockt und mit zwei ­unterschiedlichen ­Arten von Lärchenholz verkleidet. Die beiden unteren Stöcke ­blieben in Massivbauweise e­ rhalten. Licht und Schatten: Die Fassade wechselt je nach Sonnenstand ihren Farbton. Möglich machen das die vertikal montierten ­dunklen Holzlamellen auf heller Holzverschalung.

WOLKENSTEIN

KOKON AUS HOLZ Der Architekt Romed Mussner hat sein Elternhaus mit Holz erweitert. Und schuf für sich und seine junge Familie in kürzester Zeit ein neues Zuhause. Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Alexander Demetz

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ein Ort in Südtirol wird so stark mit dem Werkstoff Holz in Verbindung gebracht wie das Grödnertal. In den letzten Jahrhunderten wurde das Tal weit über seine Grenzen hinaus für seine Holzschnitzarbeiten bekannt – im Speziellen für die Fertigung von Holzspielzeug sowie profaner und sakraler Kunst. Daraus entwickelt hat sich ein prosperierender Wirtschaftszweig, der sich noch heute in den Dörfern des Tales hält. Auch der Grödner Romed Mussner ist ein Fan von Holz. Immer wieder setzt der Architekt den natürlichen Baustoff in den von ihm entworfenen Häusern und 6 No. 46 / 2023

Wohnungen ein. Zuletzt etwa bei der Erweiterung seines eigenen Elternhauses. HIER, ETWAS OBERHALB VON WOLKENSTEIN, hat Mussner seine Kindheit und Jugend verbracht. Bereits 2014 hatte sein Bruder eine erste Erweiterung des ursprünglichen Bestandes vorgenommen und einen Baukörper in Holzbauweise an das Haus der Eltern angeschlossen. Nun, fast zehn Jahre später, folgte Romed Mussner seinem Beispiel und erweiterte das Haus seiner Eltern noch einmal – dieses Mal jedoch in die Höhe. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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SICHERHEIT & KOMFORT

Foto: Romed Mussner

Hervorragende Haus-, Innen- und Funktionstüren in Echtholz, Fenster und Hebeschiebetüren in Holz und Holz-Alu: auf Maß gefertigt in Südtirol.

Vorher-Nachher-Effekt: Mit wenigen Eingriffen hat der Architekt das im traditionellen Tiroler Stil erbaute Gebäude in ein modernes Mehrfamilien­ haus mit drei Wohneinheiten ­verwandelt. Das Haus mit dem modern interpretierten Sattel­ dach fügt sich anstandslos in das bereits bestehende ­Ensemble ein. Für die vertikale Ummantelung wurde ­heimisches Lärchenholz verwendet, die ­großen Panoramafenster geben den Blick auf die ­umliegende Bergwelt frei.

Der Architekt schuf für sich und seine junge Familie eine 110 Quadratmeter große Dachwohnung mit grandiosem Ausblick. Dafür entfernte er das traditionelle Satteldach des alten Bestandes und stockte diesen in Holzbauweise auf. Aus dem vormals zweistöckigen, etwas in die Jahre gekommenen Einfamilienhaus ­wurde so in kürzester Zeit ein modernes Mehrfamilienhaus auf drei Ebenen: „Die Aufstockung war in vier Tagen abgeschlossen“, erklärt der Architekt und Besitzer. „Dieses schnelle Tempo war für uns eine Erleichterung, auch weil meine Eltern während der Bauarbeiten im Haus wohnen blieben“, erzählt Mussner. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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1 1. Gut durchdacht: Alle Details der Wohnküche wurden mit Bedacht geplant. So finden sich in der Küchenzeile versteckte Nischen als Stauraum für Gläser und Kaffee­maschine. Die Abzughaube wurde in die Decke integriert, damit Stauraum ­unter dem Kochfeld bleibt. Aus praktischen ­Gründen sind die Böden aus Beton und aus Holz. Schönes Detail: die Griffmulde aus Holz entlang der schwarzen Küchenfront.

2. Perfekt abgestimmt: Das Wohnzimmer schließt sich direkt an die Küche an, ein Holz­ regal dient als Trenn- und Sichtschutz. Die vom Bauherren selbst gezeichnete Sofalandschaft schiebt sich bündig unter das Panoramafenster. Der Halbspeicherofen mit Fliesen aus ­süditalienischem Vulkangestein passt farblich perfekt in den Raum, ebenso die Betonwand­ lampe von Foscarini über dem Esstisch.

3. Platz an der Sonne: Die überdachte Terrasse ist durch Glastüren mit der Küche und dem Schlafzimmer verbunden. Die Lärchen­ verschalung der Loggia setzt sich im Inneren des Hauses nahtlos fort. Für mehr Licht und Weite wurde ein großes Glasfenster in das Dach eingesetzt. Eingebaute Textil­ beschattungen s­ orgen für Privatsphäre und schützen zusätzlich vor Wind und Wetter.

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ÜBER DIE AUFSTOCKUNG stülpte Mussner eine Holzverscha- SORGFÄLTIG STUDIERT Romed Mussner auch die Blickbelung aus heller sibirischer Lärche, die sich fast komplett über züge in und aus seinem Apartment. Um die Ausblicke auf die zwei der drei Stöcke zieht. Auf die Bewegungsfugen der Holz- umliegende Dolomitenwelt richtig einzufangen, setzte er gegen verschalung montierte er vertikale Holzlamellen. So entstand Süden und Westen große Panoramafenster ein. Von dort fällt eine geschlossene Fassade, die sich optisch an die Architektur der Blick auf die Cirspitzen, den Sellastock und den Lang- und der Stadel in der nahen Umgebung anlehnte. Für eine span- Plattkofel. Auf der Westseite des Hauses fand er hingegen den idealen Platz für eine überdachte nendere Optik strich er die Terrasse: „Die Loggia habe ich Holzlamellen in einem dunkleren Farbton. Das Ergebnis: ein bewusst am sonnigsten Platz geLicht- und Schattenspiel. Die plant. Damit wir als Familie so Fassade des Hauses wechselt je oft wie möglich im Freien zunach Sonnenstand seine Farbsammen essen können“, erklärt der Architekt. Um dem Gebäude schattierung. „Betrachtet man mehr Privatsphäre zu verleihen, das Haus von Süden aus in der ROMED MUSSNER entschied er sich gegen bodenMittagssonne, wirkt es heller. tiefe Fenster. An ihre Stelle setzte Denn das Licht fällt direkt auf die hinteren Bretter der Verschaer eine rund 60 Zentimeter hohe lung“, erklärt Romed Mussner. Brüstung und verschob die etwas Für die Ummantelung der Fassade hat der Architekt Lärchen- kleineren Fenster auf der Ostseite des Hauses nach vorne. „Eiholz gewählt. Der Vorteil: die hohe Witterungsresistenz. „Bauen gentlich liegt unsere Wohnung so hoch, dass niemand zu uns hemit Holz ist ein Studium für sich“, lacht er, „wer damit arbei- reinschauen kann. Mit diesen kleinen Eingriffen konnte ich unser ten möchte, sollte die individuellen Eigenschaften eines jeden Gefühl von Privatsphäre jedoch noch einmal verstärken – ohne den Blick nach außen zu verschließen“, so Romed Mussner. ≥ Holzes gut kennen.“

„JEDEM TREND ­HINTERHERZUJAGEN IST NICHT MEIN STIL“

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DER ARCHITEKT IM GESPRÄCH

Foto: Privat

Architekt und Bauherr: Romed Mussner ist der ­Enkel des bekannten ­Grödner Bildhauers ­Josef Kostner (1933–2017). Vor einem knappen Jahr hat er sich als Architekt selbstständig gemacht. Seine Liebe für den Ent­ wurf und die Architektur ­begleitet ihn schon seit ­seiner Jugend. Mussner ­bezeichnet sich selbst als bekennenden Fan von Holzbau und lässt sich gerne von der modernen Vorarlberger Architektur ­inspirieren. Im Moment ­arbeitet er an der ­Sanierung und ­Erweiterung ­eines denkmal­geschützten ­Hauses in St. Ulrich.

Warum haben Sie sich bei der ­Aufstockung Ihres Wohnhauses für die Holzbauweise e­ ntschieden? Romed Mussner: Gerade bei einer Aufstockung bietet es sich an mit Holz zu arbeiten. Das Bauen mit Holz nimmt weniger Zeit in Anspruch als das Bauen in Massiv­ bauweise. Was auch daran liegt, dass viele der Arbeiten nicht direkt auf der Baustelle ­erledigt werden, sondern in Fertigungs­hallen. So wird das Vorankommen der Arbeiten nicht durch schlechtes Wetter beeinflusst. Das ist ein großer Vorteil, vor allem wenn das Haus während der Bauarbeiten ­bewohnt ist. Grundvoraussetzung ist für mich aber immer, dass der ­Holzbau in die Umgebung passt. Wirkt sich eine schnelle Bauweise auch positiv auf das Budget der Bauherren aus? Absolut! Durch die detaillierte ­Planung und den hohen Grad an Vorfertigung lassen sich Überraschungen in der

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­ auphase vermeiden. Die exakten B ­Mengen an Holz können genau ­kalkuliert werden und es entstehen keine ­ bfälle beim Aufstellen des zusätzlichen A Gebäudes. Es wird also kein Material ­gekauft, das nicht genutzt wird. Zwar ist das Bauen mit Holz aufgrund der Holzpreise aktuell ungefähr zehn Prozent ­teurer als das B ­ auen mit Stein, die vielen Vorteile, die ein Holzbau langfristig ­bietet, sprechen aber für sich. Hier ­beziehe ich mich vor allem auf die ­reduzierten Heizkosten ­aufgrund der 18 Zentimeter starken n ­ atürlichen ­Holzfaserdämmung. Welche Rolle spielt eine Aufstockung mit Holz in Bezug auf die Statik eines Hauses? Bei einer Aufstockung ist es unabdingbar, sich vorab darüber zu informieren, ob die bestehende Bausubstanz die zusätzliche Baumasse auch halten kann. Bei vielen Häusern, die noch vor den 1970ern ­gebaut wurden, haben wir k­ eine ­Angaben zur Statik, auf die wir zurückgreifen können. Der Baustoff Holz

e­ ignet sich aufgrund seines ­günstigen Verhältnisses vom Eigen­gewicht zum Tragevermögen deshalb besonders gut für Aufstockungen. Hinzu kommt, dass bei einem Holzbau keine Trocknungs­zeiten eingehalten werden müssen. Man kann also sofort mit dem Innenausbau beginnen. Warum haben Sie sich auch im I­ nneren für Holz entschieden? Mir war es wichtig, für meine Familie ein warmes und behagliches Raum­ klima aus natürlichen Materialien zu schaffen. Holz eignet sich hierfür ­besonders gut. Damit das Interieur nicht zu schwer wirkt, habe ich bewusst ausschließlich auf den Baustoff Holz gesetzt und ihn gezielt mit ­Beton und Stahl kombiniert. Außerdem habe ich größtenteils auf Furnierholz verzichtet und nur unbehandeltes Massivholz verwendet. Bei der Wahl der Dämmung spielte auch das ­Thema der nachhaltigen Entsorgung eine entscheidende Rolle: Eine Holz­ faserdämmung kann problemlos ­recycelt werden.

Ton in Ton: Sämtliche Stahlbauteile im ­Außenbereich sind aus dunkelbraunem, ­pulverbeschichtetem Aluminiumblech. Die Fensterumrahmungen genauso wie das Geländer oder die Verkleidung am Kamin. Dabei harmoniert die Farbe optisch mit dem unteren Holzzubau.

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Begehbare Garderobe: Die schrägen Wände im I­ nneren machen den Flur kürzer und breiter und ­bieten viel Platz für die Garderobe mit Sitzbank. Der geschliffene Betonboden aus Weißzement und braunem Sand findet sich in den Bädern, der Loggia und Küche wieder.

DIE LIEBE ZUM HOLZ spiegelt sich auch im Inneren wider. Die Türen und Möbel sind genauso aus Lärchenholz wie der Boden, der sich in Fischgratmuster bündig durch die Wohnung zieht. Zusätzlich wurde die Decke sowohl im Entree als auch in der Küche, im Wohnzimmer und im Schlafzimmer mit Lärchenholz verkleidet. „Ich plane bei meinen Projekten gerne die Einrichtung

HANDWERK PUR. 12 No. 46 / 2023

Wohnen mit Kunst: Im Gegensatz zur Garderobe ­dominieren im Flur warme Erdtöne und mauer­ bündige Holztüren. Durch das Glas im Dach wirkt der Raum heller. Hingucker sind die Kugellampe von Flos sowie die Betonskulptur, die Mussners Großvater, der B ­ ildhauer Josef Kostner, geschaffen hat.

mit, nur so kann ich sicher sein, dass alle Details mit der Bausubstanz ineinandergreifen“, so Mussner. Damit die Atmosphäre durch das viele Holz nicht überladen wirkt, hat er alles – von der Lampe bis zu den Türgriffen – bis ins Kleinste geplant. Und immer wieder hat er das Holz mit Schwarzstahlelementen, Beton und natürlichen Stoffen in unaufgeregten Farben durchbrochen. n

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Autarke Stromversorgung Autarke Stromversorgung mit und ohne Netzanschluss mit und ohne Netzanschluss Energie aus Sonnenlicht PR-Information

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GRÖDEN

ALPINES REFUGIUM Simon Senoner hat ein Luxus-Chalet geplant und eingerichtet. ­Entstanden ist ein exklusives Hideaway mit Blick auf die Dolomiten. Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Hannes Niederkofler

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Das Chalet ist von einer 700 Quadratmeter großen Gartenanlage ­umsäumt. Boden und Schwimmbad sind beheizt und wurden in einem Guss aus Beola-Stein gefertigt, der mit ­interessanten Reflexionen überzeugt. Für einen warmen Holzcharakter auch im Außenbereich wurde der ­Steinboden mit einem Holzbelag kombiniert.

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icht erst seit den Jahren der Pandemie erlebt die Chalet-Architektur ein Comeback. Was früher einmal eine einfache Almhütte für Bauern in den Alpen der französischen Schweiz darstellte, ist heute weltweit der Inbegriff von Luxus und Exklusivität – für Menschen, die es sich leisten können. Auch der Innenarchitekt Simon Senoner beobachtet die Zunahme dieses Architekturtrends. In seinem Heimattal Gröden hat er in den letzten zwei Jahren gleich drei Chalets geplant und eingerichtet. „Ein Chalet bietet den Komfort eines Hotels, aber mit mehr Anonymität“, beschreibt er den angesagten Trend im alpenländischen Tourismus. Sein aktuellstes Projekt ist das dreistöckige Luxus-Chalet Alpurio in Wolkenstein.

AUFTRAGGEBER WAR DER GRÖDNER Hoteliersspross Guido Rifesser, der als Co-Trainer bei der U-17-Mannschaft von Parma Calcio arbeitet. Rifesser hat lange Zeit in den USA gelebt. Die Offenheit und Internationalität, die er dort und auf seinen zahlreichen Reisen kennen- und schätzen lernte, wollte er in die Architektur des Chalets einfließen lassen. „Mein Kunde wünschte sich ein exklusives Haus, das moderne und rustikale Elemente auf geschickte Weise miteinander verbindet, ohne dabei zu schwer zu wirken. Gäste aus der ganzen Welt sollen sich bei ihm wohlfühlen“, erklärt Simon Senoner. Mit dem Bau eines dreistöckigen Gebäudes aus Holz, Stein und viel Glas gelang es ihm, die Vorgaben des Bauherrn umzusetzen. Großzügig verteilt finden sich im Haus drei Schlafzimmer mit

Außenansicht: Das Gebäude hat ­Innenarchitekt Simon Senoner ­zusammen mit dem Architekten ­Gianluca Boasso geplant. Das geradlinige Satteldach ist mit ­Dachplatten eingedeckt. In den ­konstruktiven Balken wurden unter ­anderem die Wasserrinnen und die Ed maximi:Träger nectum ex et lis eos es unsichtbar ­eingebaut. ­statischen velecaborem assiti consequaes voDie Fassade des Chalets ist in einem luptatem es ex eum reprat voles num ­gestrichen. dunklen Holzton laccullest, nimilig endesequi dolorecIm Sommer hebt es sich so vom tur, Grünsequae der Wiese und im Winter vom Weiß des Schnees ab.

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Platz für Zukunft.

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„CHALETS ­GEBEN UNS INNENARCHITEKTEN DIE MÖGLICHKEIT DAS INTERIEUR D ­ ETAILREICHER ZU GESTALTEN“ SIMON SENONER

Fein: Die einzeln ausgefrästen ­Schindeln in Blätterform verleihen der Fassade eine eigene Textur. Die 3D-Optik ermöglicht raffinierte ­Licht-Schatten-Effekte. Speziell: Die Pendelleuchte besteht aus gläsernen Vollkuben. Sie sollen an fallenden Schnee erinnern.

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DER INNENARCHITEKT

Foto: Caio Design

Simon Senoner ist Spezialist, wenn es um die Gestaltung von Innenräumen geht. In den ­letzten Jahren hat er sich ­einen Namen mit dem Planen von Luxushäusern gemacht. Nach seinem ­Besuch der Kunstschule in St. Ulrich und einem Bachelor in Innenausbau an der TH in ­Rosenheim machte er sich vor fünf Jahren selbstständig. ­Zuletzt hat er das Interieur des 2022 ­eröffneten Luxus-­Chalets Lum d’Or in ­Wolkenstein ­gestaltet.

Masterrom-Badezimmer, ein großer und offener Wohn- und Aufenthaltsraum mit Panoramafront und abgetrennter Küche, ein Fitnessraum, eine private Weinbar mit Designer-Billardtisch sowie Tiefgaragen. Im weitläufigen Außenbereich wurde ein Schwimmbad mit integriertem Whirlpool installiert.

Damit die Gäste auch im Winter nicht frieren, sind sowohl Pool als auch Steinboden beheizt. WIE BEI CHALETS ÜBLICH, spielt auch in der Architektur dieses Hauses das Holz eine wichtige Rolle. „Ich arbeite sehr gerne

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Cozy: Für die Einrichtung im Wohnzimmer hat Simon Senoner schlichte Töne gewählt, die gut mit dem Holz harmonieren: „Ich halte mich bei den Farben gerne zurück, die Farben bringen die Menschen mit.“ Das modulare Sofa kann von den Gästen individuell verstellt werden. Bodentiefe Panoramafenster geben von allen Seiten den Blick in die Natur frei.

mit dem Baustoff Holz, weil er genau die Wärme vermittelt, die wir hier in den Bergen brauchen“, sagt Senoner. Am Material schätzt er außerdem seine Verwandlungskraft, es kann etwa in 3D gebogen werden, es kann gefräst und die Oberfläche kann auf unterschiedlichste Weise behandelt werden. Die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt. Glücklich ist Senoner über die hervorragende Qualität der Südtiroler Tischlereien: „Es gibt kaum eine Idee, die heimische Firmen nicht umsetzen können“, 20 No. 46 / 2023

betont er. Hohes handwerkliches Geschick war auch bei der Herstellung der Fassade gefragt. Während das Erdgeschoss mit Dolomia-Stein in Bruchoptik verlegt wurde, ließ Simon Senoner den oberen Teil mit behandeltem Lärchenholz verkleiden und in einem dunklen Ton streichen, damit die Farbe trotz Witterungseinflüssen erhalten bleibt. Besonders auffallend sind die 3D-Schindeln in Blätterform, die sich teilweise auf dem Balkon und der Fassade wiederfinden. Alle Schindeln wurden einzeln R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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1 Im Freien: Die Dachterrasse schließt sich nahtlos an das ­Wohnzimmer an. Um den Blick nach ­außen zu ­garantieren, wurden in das Dach und die Fassade große Fensteröffnungen eingebaut. Die umliegende Bergwelt wirkt so fast wie ein Gemälde.

Bei uns kann Holz mehr.

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1 Herrlicher Schlafbereich: Jedes Zimmer ist mit einem 2 x 2 Meter großen Bett mit gepolstertem Kopfteil und höhenverstellbarer Leselampe ausgestattet. Die Unterkonstruktion des Betts ist aus Leder und Metall. Für die hinterleuchteten Rückwände hat sich Simon Senoner für eine gefräste ornamentale Musterung entschieden, die geometrisch aufgebaut ist. Um die Räume optisch zu vergrößern, wurden die Rückwände der Kleiderschränke verspiegelt.

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ausgefräst. Für die Form ließ sich Senoner von asiatischer Architektur inspirieren. „Ein großer Pluspunkt dieses Chalets ist seine einmalige Lage inmitten der Dolomiten. Durch die aufwendig gestalteten Details der Fassade wollten wir die Besonderheit dieses Gebäudes noch einmal hervorheben.“ Um den Holzbau aufzulockern, setzte Senoner immer wieder Glas-Akzente, etwa mit bodenhohen Panoramafronten und einer durchsichtigen 22 No. 46 / 2023

Brüstung. Damit die große Außenterrasse im oberen Stockwerk nicht zu schwer wirkt, wurden große Glasflächen aus dem Dach geschnitten. Auf dem Dach wurden Photovoltaik- und Solaranlagen installiert. MIT EINEM EINFACHEN, kargen und dunklen Holzhaus von früher hat das Chalet Alpurio nichts mehr gemein. Simon SenoR © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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Stilvolles Masterbad: Alle Bäder sind en suite. Waschbecken, Boden, Türen und Wand sind mit Stein verkleidet, die darin enthaltenen Kristallpartikel geben dem Stein einen eigenen Glanz. Gefräste Holzmusterungen finden sich an der Wand und als Detail in den selbst designten Badmöbeln wieder. Der Oberboden ist aus Holz.

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1 Rundungen: Die Bar mit Designer-Billiardtisch greift die Materialien des übrigen Hauses auf. Um den Raum so gemütlich wie möglich zu gestalten, hat sich Simon Senoner für eine runde Sitzecke entschieden. Der Tisch aus dem Stamm eines Riesenmammutbaums wurde vom Grödner Künstler ­Andreas Mayr Kondrak gefertigt. Die runden Elemente finden sich sowohl in der Hausbar-Vitrine als auch in der Beleuchtung im Fitnessraum wieder.

2 ner hat das Innere des Chalets offen und freundlich gestaltet. „Ich habe das Haus bewusst geöffnet. Wer sich für diese Art von Unterkunft entscheidet, möchte Zeit mit seinen Liebsten verbringen und sich nicht in dunkle Zimmer verkriechen“, sagt der Innenarchitekt. Im großzügigen Entree führt eine Treppe in das zweite Geschoss und öffnet sich dort zu einer Galerie mit Blick auf den unteren Stock. 24 No. 46 / 2023

3 Während sich die Schlafzimmer mit integrierten Bädern im Erdgeschoss befinden, hat Senoner den offenen Wohn- und Essbereich mit Kamin bewusst nach oben verlegt: für eine noch bessere Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Damit der Koch oder die Köchin diskret im Hintergrund bleiben kann, wurde die in das Wohnzimmer integrierte Küche mit einer großen Fume-Glasschiebetür vom Rest des Raums abgetrennt. n R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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Zwei Frauen, zwei Positionen: Was muss Hotelarchitektur in Zukunft leisten? Obwohl sie aus unterschiedlichen Realitäten stammen, vertreten sie doch ähnliche Ansätze: die Traminer Architektin Marlene Roner und die Sextner Hotelierin Judith Rainer beim ff-Fototermin im Hotel Mondschein in Bozen.

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HOTELLERIE UND TOURISMUS

„VIELFACH FEHLT EIN ­STIMMIGES KONZEPT“ Bausünden, wenig Konsens in der Bevölkerung, zerstörte Ortschaften. Hotel-­Architektur eckt immer öfter an. Was kann Architektur leisten? Die Architektin Marlene Roner und die Hotelierin Judith Rainer im Gespräch. Interview: Verena Pliger | Fotos: Alexander Alber

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icht jede Hotelarchitektur fügt sich harmonisch in Landschaft und Ortsbild ein. Die Folgen für Natur und Kulturlandschaft sind vielfach fatal: einmal zerstört, immer zerstört – ein Ortsbild wächst nicht mehr nach. Wie also kann moderne Hotel-Architektur, den Menschen und die Umwelt gleichermaßen in den Mittelpunkt stellen? Und was kann und was soll Architektur leisten, um Gäste wie Einheimische gleichermaßen zufriedenzustellen? Diese Fragen stellte die Architekturstiftung Südtirol auf der Messe HOTEL 2023. Zu Gast zwei Frauen, die zwei unterschiedliche Positionen vertreten: Die Sextner Hotelierin Judith Rainer ist Vize-Präsidentin des HGV, während sich die Architektin Marlene Roner seit Jahren für den Schutz und den Erhalt von Landschaft und Baukultur einsetzt.

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Wie sehr leiden unsere Ortsbilder unter den Bausünden, die in den vergangenen Jahrzehnten im Südtiroler ­Tourismus begangen wurden? Marlene Roner: In Südtirol wurde in den vergangenen 30 Jahren sicher mehr gebaut, als unserem Land gutgetan hat. Gerade ab den 1980er- und 1990er-Jahren haben sich ­Architektur und Bauten stark von der Baukultur, von der Geschichte des Ortes, den Menschen, der Dorfplanung und Stadtplanung entfernt. Nicht nur im Tourismus. Der Tiroler Architekt Josef Lackner sagte: Als Architekten müssen wir uns immer bewusst sein: Wer baut, baut gegen die Natur. Das drückt die Verantwortung eines Architekten gegenüber der Gesellschaft aus: Je mehr gebaut wird, umso größer die Gefahr, dass Landschaften, Orte und Natur zerstört werden. No. 46 / 2023

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„ZU VIELE GESPRÄCHE ­FINDEN HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN STATT.“

„VIELE HOTELIERS MÖCHTEN ZU VIELE IDEEN GLEICHZEITIG UMSETZEN.“

MARLENE RONER

JUDITH RAINER

Marlene Roner hat seit zehn Jahren ihr eigenes Architekturstudio und ist Mitglied der Architekturstiftung Südtirol. Sie ist Sachverständige für Baukultur und Raumplanung, Gemeinderätin in Tramin und war dort fünf Jahre Mitglied der Baukommission.

Judith Rainer ist seit knapp zwei Jahren Vize-Präsidentin des HGV (Hoteliers- und Gastwirteverbandes) und führt gemeinsam mit ihrem Mann die Residenz Königswarte in Sexten. Seit Kurzem führen sie im Dorfzentrum von Sexten außerdem das Restaurant Biwak12.

Viele dieser Bausünden versucht man jetzt wieder ­wettzumachen. Mit Erfolg? Judith Rainer: Wer sich wieder auf das Wesentliche reduziert, steigert auch wieder die Qualität. Einigen Häusern gelingt das sehr erfolgreich. Das Problem nur: Vielfach fehlt ein stimmiges Konzept und man möchte zu viele Ideen gleichzeitig u ­ msetzen. Und es fehlt vielfach das Verantwortungsbewusstsein für die Allgemeinheit und für den Raum, wo gebaut wird. 28 No. 46 / 2023

Trägt diese „unsensible“ Architektur die Verantwortung dafür, dass in der Bevölkerung der Konsens für den T ­ ourismus fehlt? Rainer: Ja, definitiv. Wobei sich die Bevölkerung ­zunehmend nicht nur an unsensibler Bauweise stört, sondern ganz ­grundsätzlich an touristischen Sanierungen oder Neubauten. Es wird aber häufig vergessen, dass das Hotel das Werkzeug des Unternehmers ist. Wir brauchen unsere Häuser, um gut wirtschaften zu können. Eine ständige Anpassung und R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


≥ „VIELFACH FEHLT EIN ­STIMMIGES KONZEPT“

­ eiterentwicklung ist unabdingbar. Aber ­selbstverständlich W wäre es wünschenswert, wenn wir Hoteliers mit größt­ möglicher Sensibilität an diese Projekte herangehen würden.

≥ „VIELFACH FEHLT EIN ­STIMMIGES KONZEPT“

Übersicht im Förder-Dschungel verloren?

Wir schaffen Klarheit!

Ihr Eindruck: Gehen sie das? Rainer: Ich würde hier drei Arten von Hoteliers unter­ scheiden. ­Erstens: Hoteliers, für die das Haus ein „Gebrauchs­ gegenstand“ in erster Linie zum Wirtschaften und zum ­Geldverdienen ist. Zweitens: Hoteliers, die sehr wohl ­verstanden haben, dass Architektur einen Marketingmehrwert hat, denen aber oft das nötige Gespür oder der richtige und passende Planer für die Umsetzung fehlt. Und drittens: Liebhaber-Hoteliers, die sich mit ihrem Haus intensiv auseinandersetzen und es praktisch zu einem wesentlichen Teil und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit machen. Leider fügt sich nicht jede Hotelarchitektur harmonisch in die Landschaft und in das Ortsbild ein. Wer trägt die Verantwortung dafür? Roner: Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Hoteliers und bei den Architekten, sondern auch bei den ­Gemeinden und der Politik. Man sollte sich viel stärker gemeinsam an­sehen, wo gebaut werden soll und darf und wo man das Bauen besser sein lässt. Das heißt, wir bräuchten bereits vor der ­Ausweisung von Zonen mehr Feingefühl für die Natur und das Ortsbild. Wir müssen wieder lernen, mit unserer Landschaft zu haushalten und zu wirtschaften, ohne sie auszubeuten. Immer mehr Südtiroler Hoteliers schreiben sich das Wort Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen. Wie oft wird das Wort nur als Marketingmaßnahme benutzt oder gar Green Washing betrieben? Rainer: Nachhaltigkeit ist sicher ein überstrapazierter Begriff. Man muss aber schon sagen: Es gibt viele Unternehmer, die sich sehr bemühen und ihre Hausaufgaben gewissenhaft e­ rledigen. Auf dem Hogast-Kongress in Salzburg wurde Südtirol erst jüngst als Paradebeispiel Europas genannt. Nachhaltigkeit werde bei uns nicht nur politisch unterstützt, sondern auch die Unter­ nehmer würden für echte Nachhaltigkeit einstehen. Vorreiter sind hier sicher die Vitalpina Hotels, ein Zusammenschluss von 30 Betrieben, die sich ehrlich und redlich darum bemühen, die CO2-Bilanz ihres Hotelbetriebs zu verbessern. Eine gelungene Architektur im Tourismus kann einen ­großen Mehrwert für eine Gemeinde darstellen. Sind sich die Baukommissionen dieser Verantwortung bewusst? Roner: Das hängt ganz davon ab, wie sich die Bau­kommission zusammensetzt und welche Diskussionen sie führt. Sprich: ob sie das Bauvorhaben verinnerlicht hat – und zwar nicht nur auf dem Plan, sondern konkret vor Ort. Und es wäre wichtig, die Bevölkerung und die Gemeinderäte miteinzubeziehen. Das ist leider ein Manko unseres neuen Gesetzes für Raum und Landschaft, es finden noch immer zu viele Gespräche hinter verschlossenen Türen statt. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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Otmar Michaeler meinte bei den ff -Talks vor einem Jahr: „Südtirols Hoteliers sind nicht bereit, Geld für gute ­Architektur und gutes Interior Design auszugeben.“ Sehen Sie das genauso? Rainer: Das würde ich so nicht stehen lassen. Denn es gibt gar einige Hoteliers, die ein Gespür für gute Architektur ­ent­wickelt haben. Wobei gute Architektur nicht zwangsläufig teuer sein muss. Was uns Hoteliers fehlt, ist die Zeit. Wir sind Hoteliers und keine Architekten, unsere Aufgabenfelder sind anders gelagert. Entsprechend brauchen wir oft ­etwas länger, um den für uns passenden Weg zu finden. Und da Zeit bekanntlich Geld ist, verlässt dann manch eine Kollegin oder einen Kollegen der Mut. Leider. Viele Hotelbetriebe geben sich maximal drei bis sechs Monate Zeit für große Erweiterungen. Kann das langfristig gutgehen? Rainer: Leider können wir nur außerhalb der Saison bauen, das Zeitfenster ist begrenzt. Und wir müssen auch ­wirtschaftlich denken. In den meisten Fällen ­können wir es uns nicht leisten, den Betrieb für einen Um- oder ­Neubau mehrere Saisonen zu schließen. Roner: Ich finde, dass man einen Bau auch in einer kurzen Zeit umsetzen kann. Allerdings nur, wer vorher viel Zeit investiert hat: in eine intensive Planung und in ein gutes ­Konzept, das häufige Umbauten und Erweiterungen ­ausschließen sollte. Hier sind Architekturbüros genauso wie die Gemeinden gefordert. Grundsätzlich sollten die ­Hoteliers von den Architekten lernen, dass sie frühzeitig mit der Planung beginnen müssen. Und die Architekten sollten von den ­Hoteliers lernen, dass es auch in kurzer Zeit ­möglich ist höchste Qualität zu liefern. Gibt es in Südtirol noch ausreichend Beherbergungs­ betriebe, die vor sich hingammeln und die man in ­wunderschöne Häuser umwandeln könnte? Rainer: Ja, die gibt es genug. Und ich finde es großartig, dass sich jüngst doch einige gute, erfolgreiche Beispiele hierzu ­entwickelt haben. Der Markt dafür ist sicher da. ­Allerdings habe ich Sorge, ob wir genügend ­motivierte Unternehmer ­finden. Hoteliers, die bereit sind, die ­wirtschaftliche Last auf sich zu nehmen, um ein Haus aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Vielfach wird gedroht, dass uns aufgrund der Betten­ obergrenze dasselbe Schicksal wie Andalusien oder ­Cortina ereilen könnte, wo Betriebe von ausländischen ­Investoren übernommen werden. Ist das nur eine billige Ausrede, um mit Bestand nicht kreativ umzugehen? Roner: Wir brauchen definitiv mehr mutige Bauherren und Hoteliers, die ein Gespür für den Bestand haben. Es gibt in Südtirol trotz Bettenobergrenze noch viele Erweiterungs­ möglichkeiten, ohne dafür neuen Grund und Boden ver­ siegeln zu müssen. Es muss uns gelingen die Bauherren und ­Architekten dazu zu motivieren, den Bestand zu nutzen. 30 No. 46 / 2023

Kreativität gefragt: Die Brüder Klaus und Moritz Disertori haben das historische Hotel Mondschein in Bozen (im Bild) auf Architektur und Design getrimmt. Judith Rainer und Marlene Roner sind sich einig: Es lohnt sich den Bestand kreativ zu nutzen.

Rainer: Dabei können auch kleine Häuser durchaus wirtschaftlich gut arbeiten. Es kommt immer darauf an, welchen Preis man für ein Haus realisieren kann. Bestes Beispiel ist das Stadthotel La Briosa in Bozen mit nur 17 Zimmern. ­Grundvoraussetzung ist ein stimmiges Konzept und aus­ reichend Zeit für die Planung. Die Architektur allein macht nicht den Unterschied, das ganze Paket muss stimmig sein. Ist hier auch die Politik gefordert? Roner: Durchaus. Ich mache Ihnen ein Beispiel: Bei uns in Tramin sollten neue Tourismuszonen ausgewiesen werden. Der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft hat die Vorstudien allerdings negativ bewertet und die Zonen konnten in der Folge nicht genehmigt werden. Was ist passiert? Die Bauherren haben im Dorfzentrum alte Bestände gekauft und R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


≥ „VIELFACH FEHLT EIN ­STIMMIGES KONZEPT“

≥ „VIELFACH FEHLT EIN ­STIMMIGES KONZEPT“

diese in zwei beeindruckende Gastbetriebe verwandelt. Sie stellen heute für das Dorf einen besonderen ­Mehrwert dar, auch weil das landwirtschatliche Grün mit den ­Weinreben erhalten blieb. Sehnt sich gerade die jüngere Generation danach in kleineren Häusern zu urlauben, die sich mit ­Originalität ­hervorheben? Rainer: Wir haben in Südtirol mittlerweile einige ­interessante Beispiele, die mit ihrer Architektur und ­ihrem Design internationale und weltoffene Gäste a­ nziehen. Aber nicht nur das junge und hippe Publikum sucht zunehmend nach Häusern mit guter Architektur, sondern auch immer mehr Familien, die zu Hause in s­ chönen Realitäten leben. Sie wollen im Urlaub erst recht in einer richtig schönen Umgebung wohnen. Und wie sieht es mit Influencern aus? Rainer: Auch in Südtirol werden immer mehr Hotels so gestaltet, dass sie instagramtauglich, sprich gut fotografierbar sind. Immer mehr Hoteliers verstehen, dass sie mit einer starken Architektur und einem einzigartigen Design eine ­architekturinteressierte Gästeschicht anziehen können. Wobei dieser Instagram-Tourismus und diese mediale ­Inszenierung der Alpen definitiv auch seine Schatten­seiten haben. Es geht weniger ums Erleben eines Ortes und des Hotels, sondern nur mehr um diesen einen Schnappschuss. Wir sehen nur noch das Zweidimensionale und erleben und begreifen Architektur und vor allem Natur nicht mehr. Anfang Oktober hat die Landesregierung Nachhaltigkeitskriterien beschlossen. Sie wurden als Grundlage für die Erweiterung gastgewerblicher Betriebe ­eingeführt. Was versprechen Sie sich davon? Roner: Mit dieser Punktevergabe sollen Hoteliers dazu motiviert werden, nachhaltige Konzepte umzusetzen. Dazu zählen etwa die Zertifizierung KlimaHotel, die Deckung des Gesamt-Primärenergiebedarfs mit erneuerbaren Energien oder die vorwiegende Ausführung in Holzbauweise. Südtirol hat sehr viel Potenzial in dieser Hinsicht. Jetzt b­ rauchen wir mutige Vorbilder, die diesen Weg vorangehen und ­unseren Landschaften mit dem nötigen Respekt begegnen. Wonach sehnt sich der Gast der Zukunft? Rainer: Der Gast sehnt sich nach intakter ­Natur. Wir ­ roduzieren. müssen weiterhin gut kochen und guten Wein p Wenn Südtirol auch in Zukunft so a­ uthentisch, ­gastfreundlich und liebenswürdig bleibt, dann haben wir auch künftig beste Voraussetzungen für einen guten ­Tourismus. Wenn wir dann noch eine schöne Architektur zur Verfügung stellen – wunderbar. Roner: Ich bin überzeugt, dass auch in Zukunft die Gast­ geber das Um und Auf bleiben. Sie sind die Seele eines Hauses. Solange sie ihre Häuser mit Herz führen, bleiben wir n für unsere Gäste attraktiv. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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NONSTAL

BUTTERFLY HOUSE Ein Manager aus den USA kehrt zu seinen Ursprüngen zurück. In Revò schafft er sich seinen Zweitwohnsitz. Und engagiert dafür Brixner Architekten. Text: Verena Pliger | Fotos: Simone Bossi

Nichts als Weite: Majestätisch der Blick über Obstwiesen auf den darunterliegenden Santa Giustina-Stausee und das darüberliegende Brenta-Massiv. Der Balkon ist zugleich eine Erweiterung des Wohnzimmers ins Freie.

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urück zu seinen Wurzeln. Das war der Wunsch von Herrn Fellin. Einem Manager, der für das US-amerikanische Maschinenbauunternehmen Caterpillar ein Leben lang durch die Welt jettete. Nun, kurz nach seiner Pensionierung, wollte er wieder dorthin zurück, wo er groß geworden ist. In das Dörfchen Revò im Nonstal, auf 700 Metern Meereshöhe, direkt am Santa Giustina-Stausee gelegen. 32 No. 46 / 2023

SEIT ANFANG DES JAHRES ist es sein zweites Zuhause. Seinen bisherigen Zweitwohnsitz in Genf hat er dafür aufgegeben. Seither pendelt er zwischen Chicago und Revò. Die Idee, hier, inmitten von Obstbäumen, einen Großteil seines Lebens zu verbringen, entstand vor drei Jahren. Damals traf er auf das Brixner Architekturstudio Modus Architects rund um das Architektenpaar Matteo Scagnol und Sandy Attia. „Wir waren R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


≥ BUTTERFLY HOUSE

Schön in Form: Das Butterfly House hat die Form eines Schmetterlings. Es erhebt sich mit zwei Baukörpern aus dem sanft abfallenden ­Gelände. Wobei die beiden Wohnhälften nicht ­getrennt sind, sondern fließend ineinander übergehen. Das Haus mit seiner schlichten schwarzen Hülle aus Holz hebt sich von den ­umliegenden weißen Häusern ab und nimmt sich zugleich elegant zurück. Klug geteilt: Im Untergeschoss befinden sich Keller und Garage, im verglasten ­Erdgeschoss Küche und Wohnzimmer, im Obergeschoss die Schlafzimmer des Bauherren und seiner Schwester.

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Genussmoment: Der Bauherr ist leidenschaftlicher Koch. Entsprechend sollte in seiner Küche das gemeinsame Kochen zum kommunikativen Erlebnis werden. Dafür sorgt der freistehende Küchenblock mit der zehn Zentimeter dicken Arbeitsfläche aus schwerem Beton. Die Schrankwand mit Holzfronten aus Lärchenholz reicht bis unter die Decke und bietet viel Stauraum. Kühlschrank und Backofen kommen im Hochschrank unter, das Edelstahl-Waschbecken und der Holzherd sind Teil der ­angrenzenden Küchenzeile. An der Rückseite bilden die handgefertigten Fliesen einen warmen Kontrast zum kühlen Edelstahl.

gerade auf einem Lokalaugenschein in St. Michael Eppan, als uns Herr Fellin vorgestellt wurde – und er uns gleich von seinem Vorhaben erzählte: Er wollte neues Leben in das Haus seiner Kindheit bringen“, erzählt der Brixner Architekt Matteo Scagnol. Bei der gemeinsamen Besichtigung wurde schnell klar: Das Haus der Eltern war in die Jahre gekommen und nicht wirklich erhaltenswert. Herr Fellin, dessen Familie einst ein Sägewerk betrieb, hatte eine klare Vision: Das neue Haus sollte 34 No. 46 / 2023

ein Ort der Gastfreundschaft werden. Familie und Freunde sollten hier zusammenkommen, um die Feiertage zu verbringen, gemeinsam zu feiern und zu kochen. Und es sollte ein durch und durch nachhaltiges Haus werden. Mit Materialien aus der Umgebung, verarbeitet von Handwerkern aus dem Ort. „Das war natürlich nicht immer einfach, aber mithilfe des Bauherrn, der sich selbst auf die Suche nach Handwerkern machte, konnten wir dieses Vorhaben konsequent durchziehen. Am R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


≥ BUTTERFLY HOUSE

Natürlicher Look: Die Arbeitsplatte der Kochinsel – mit Spülbecken und Kochfeld – wurde von einem Gadertaler ­Unternehmen aus einem Guss gefertigt und vor Ort eingebaut. Sie trohnt auf zwei Betonblöcken, darunter wurde ­Stauraum geschaffen. Der lange Esstisch ist aus dunklem Eichenholz und nimmt bewusst die Farbe der Außenfassade auf.

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Ein Vollholzhaus von holzius ist ein Ort, in dem seine Bewohner Kraft schöpfen und zur Ruhe kommen. Durch eine konsequent ökologische Bauweise aus leim- und metallfreien Holzelementen entsteht ein gesunder Lebensraum, in tiefer Verbundenheit mit der Natur. www.holzius.com No. 46 / 2023 35


≥ BUTTERFLY HOUSE

„DIE TÜRKLINKE AM EINGANG BILDET DEN GRUNDRISS DES ­GEBÄUDES NACH.“ MATTEO SCAGNOL

1 2 1+3. Modern und zeitlos: Vom Eingangsbereich aus führen zwei ­Stufen sanft hinunter zum Kamin und bilden das „versunkene“ ­Wohnzimmer. Entlang der gesamten Fensterfront zieht sich eine ­Sitzgelegenheit aus Porphyr. Wie bei jedem Projekt von Modus ist die Türklinke am Eingang dem Grundriss des Gebäudes nachgebildet.

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2. Fein abgestimmt: Materialkontraste und Reduktion­ ­bestimmen die Optik des Hauses. An den Wänden ­dominiert ein rauer, kalkhaltiger Putz mit lokalen Gesteinszuschlägen, am ­Boden Porphyr. Die Einbaumöbel im ­Erdgeschoss sind ­einheitlich aus Lärchenholz.

Ende mussten wir nur zwei Handwerksbetriebe aus Südtirol hinzuziehen, alle anderen kamen aus der unmittelbaren Umgebung“, erzählt Scagnol. ENTSTANDEN IST DAS BUTTERFLY HOUSE. Ein Haus in Form eines Schmetterlings. Die Villa erhebt sich aus dem sanft abfallenden Gelände, mit zwei einseitig geneigten Volumen, die 36 No. 46 / 2023

nach Norden hin zusammenlaufen. Von vorne wirken die beiden Wohnelemente wie zwei Einzelvolumen, an der Rückseite dagegen wird auf den ersten Blick klar, dass es sich um eine Einheit handelt. Von den weiß verputzten umliegenden Häusern hebt sich Fellins Villa deutlich ab. Sie sticht hervor und hält sich dennoch – dank ihrer Fassade aus wasserbehandeltem, schwarzem Lärchenholz – edel zurück. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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und 15 % weniger Stahl. Weniger Abfall in der Produktion und die 100 %-ige Recyclingfähigkeit der verwendeten Bestandteile sorgen für Nachhaltigkeit in jeder Phase. Energieeffizienz in der Gebäudenutzung und verkürzte Bauzeiten reduzieren zudem die Umweltauswirkungen dieses ressourcenschonenden Bausystems.

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„DER BAUHERR WAR BEI DER AUSWAHL DER MATERIALIEN VÖLLIG KOMPROMISSLOS“ MATTEO SCAGNOL

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1. Hell erleuchtet: Eine Treppe aus Holz führt vom Erdgeschoss hinauf ins Obergeschoss. Dort befinden sich ingesamt vier Schlafzimmer, auf der einen Seite jene des Bauherren, auf der anderen Seite jene ­seiner Schwester. Für gutes Licht in der ­Ankleide sorgt eine große Oberlichte. 2. Natürlich schön: Im Obergeschoss ­wurden Bett, Schrank, Boden und DeckenTäfelung aus Zirbenholz gefertigt. Das Holz wurde vom Bauherren gezielt ­gewählt: Es ­erinnerte ihn mit seinem ­ lpenaroma an seine Kindheit. ­intensiven A Für den modernen Kontrast am Bett sorgt ein dünnes Band in einem hellen Minzton. Die beiden Leuchten entlang der Treppe symbolisieren das Gemeinsame und stehen für Bruder und Schwester.

DER SOCKEL DES GEBÄUDES ist aus Beton und beheimatet die Garage, den Keller und mehrere Serviceräume. Darüber thronen zwei Stockwerke. Sie wurden in Ziegelbauweise errichtet, mit einer Holzdämmung und einem Lüftungsschacht versehen und schließlich mit der dunklen Holzfassade verkleidet. Gekrönt wird das Haus mit einem Dach aus Holz.

Wohnraum. Wände, Türen, Schränke sowie die offene Küche bilden zusammen mit den großzügigen Fenstern ein visuelles Kontinuum. Unterbrochen wird es nur von den rauen Kalkwänden des Wohnzimmers. Das Besondere an diesem Putz ist die grobe Körnung mit lokalen Gesteinszuschlägen (Basalt, Porphyr und weißer Marmor).

DAS ERDGESCHOSS ist nach vorne hin verglast und gibt den Blick frei auf den darunterliegenden See und das davorliegende Brenta-Massiv. Es beheimatet die Küche und einen großen

VOM WOHNRAUM führt eine Holztreppe in das Obergeschoss. Dort befinden sich vier Zimmer, auf einer Seite jene des Bauherrn, auf der anderen Seite jene seiner Schwester, die genauso

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≥ BUTTERFLY HOUSE

DIE ARCHITEKTEN

Foto: Marco Pietracupa

Matteo Scagnol, 55, ist gebürtig aus Triest, seine Frau Sandy Attia, 49, stammt aus ­Kairo. Die beiden Architekten haben im Jahr 2000 gemeinsam das Brixner Architektur­ büro Modus Architects gegründet. Das Studio hat sich als Plattform für mutiges architektonisches Design etabliert. Die realisierten Projekte reichen von ­öffentlichen Gebäuden über private Villen bis hin zu Berghütten. Zu den jüngsten ­Projekten zählen etwa der Umbau der Edelrauthütte am Eisbruggjoch auf 2.545 Metern Meereshöhe oder der Tourismusverein Brixen. Weiters die Cusanus Akademie in Brixen, das Museum der Stiftskellerei Neustift, das psychiatrische Zentrum in Bozen oder der ­Zubau des Design-Hotels Icaro auf der Seiser Alm. Das Büro wurde mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet, unter ­anderem zwei Mal mit der Medaglia d’Oro all’Architettura Italiana und mit dem Premio Architettura Città di Oderzo. Außerdem waren die Arbeiten von Modus ­Architects bei vier Ausgaben der ­Architekturbiennale in Venedig zu sehen.

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nachhaltig.

≥ BUTTERFLY HOUSE

Gut gelagert: Das Haus ist ein Ort der Gastfreundschaft. Herzstück ist der Keller. Hier lädt der Bauherr Familie und Freunde zu V ­ er­kostungen ein und ­lagert Wein, ­Marmeladen, Speck und Würste. Die ­Wände sind aus Sicht­beton, der Boden aus rotem Ziegel­stein, die M ­ öbel aus Lärchen­holz. ­Genauso wie der Griff der ­Eingangstür nimmt auch der Stuhl die Form des ­Grund­risses auf.

wie er bereits in jungen Jahren in die USA ausgewandert ist. Nun hat auch sie wieder einen Rückzugsort in ihrer alten Heimat. DIE MATERIALPALETTE ist reduziert und zieht sich durchs ganze Haus: Am Boden dominiert Porphyrstein, Einbaumöbel und Vertäfelungen sind aus Lärchen- und Zirbenholz. Herzstück des Hauses ist der Keller samt Verkostungsraum im unteren Stockwerk. Die geschwungene Betonwand und der

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Boden aus rotem Ziegelstein spiegeln die Trentiner Wurzeln des Eigentümers wider. „Kommen Freunde oder Bekannte zu Besuch, so laden die Besitzer zuallererst in den Keller. Sie lieben es, gemeinsam mit ihren Gästen zu genießen und zu verkosten“, erzählt Architekt Scagnol. Neben den Weinen lagert die Familie Fellin – wie einst ihre Eltern – die Vorräte für den Winter. Von Marmeladen über Speck und Würste bis hin zu n eingelegtem Gemüse.

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Neuigkeiten zu Nachhaltigkeit, Produktentwicklung und Marketingstrategie im Bereich Arbeitsbekleidung und Sicherheitsschuhe.

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as Unternehmen: Die ersten Unternehmen der Würth ModyfGruppe wurden 1997 im deutschen Künzelsau und in Neumarkt als eigenständige Tochtergesellschaften der Würth-Gruppe gegründet. Sie blicken auf mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bereich Arbeitsbekleidung und Sicherheitsschuhe zurück. Die Würth Modyf-Gruppe ist mit ihren Gesellschaften in sieben Ländern vertreten und beschäftigt rund 460 Mitarbeitende in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Norwegen und der Schweiz. Kleine Vertriebseinheiten betreuen die Kundschaft von Würth Modyf in Österreich, den Niederlanden, Belgien, Portugal, Dänemark, der Schweiz sowie der Tschechischen Republik und der Slowakei. Die Würth ModyfGruppe expandiert weiterhin international und eröffnet neue Niederlassungen in ganz Europa.

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Ungleiches Paar: Auf Wunsch der ­Besitzer wurde das Hotel Jaufentalerhof durch ­einen modernen Neubau ergänzt, der sich in Form und Farbe an die Gegebenheiten des Ortes anpasst. Trotz der beiden unterschiedlichen Architekturstile harmonieren die beiden ­Gebäude in ihrer Gesamtheit. Autofrei: Durch den Bau einer ­Tiefgarage ist die unmittelbare ­Umgebung des Hotels frei von Autos und Parkplätzen. Die Gäste ­erreichen das Haupt- und ­Nebenhaus über eine vertikale ­Verbindung im Blockhausstil.

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RATSCHINGS

IM BLOCKHAUS Eine Fassade aus massiven Baumstämmen wird zum Markenzeichen eines Hotelzubaus. Ein gelungener Spagat zwischen Tradition und Moderne. Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Hannes Niederkofler

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as Meraner Dear Studio zählt zu den jüngeren Architektur- und Designbüros in Südtirol. Obwohl noch so jung, hat sich das Studio rund um den Architekten und Designer Manuel Gschnell in den vergangenen Jahren mit gleich mehreren Projekten einen Namen gemacht. Zwischen 2019 und 2021 realisierten sie etwa das Head­quarter des international agierenden Industrieunternehmens Atis in Mezzolombardo, das neue Büro- und Produkti44 No. 46 / 2023

onsgebäude der Progress Group in Brixen oder das smarte Hotel Prinz Rudolf in Meran. Es handelt sich um Bauten, die mit einer zeitgenössischen und unverwechselbaren Formgebung überzeugen. Fragt man Manuel Gschnell nach dem architektonischen Stil von Dear Studio, wirkt seine Antwort erst mal ernüchternd: „Wir haben keinen Stil. Vielleicht weil wir noch zu jung sind? Wir versuchen einfach eine Architektur zu erschaffen, die sich an Ort und Bewohner orientiert.“ R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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Sicherheit ist unser MOTTO Klug gedacht: Der Neubau besteht aus zwei ineinander verschränkten ­Gebäuden mit Satteldach. Die drei ­Stockwerke wurden jeweils um eine ­halbe Geschosshöhe gegeneinander versetzt. So konnte die leichte ­Steigung des ­Hanges in die A ­ rchitektur des G ­ ebäudes mit auf­genommen werden. Rund um die ­Fassade ziehen sich Baumstämme aus heimischem Lärchenholz. Sie wurden von Gebäude­seite zu ­Gebäudeseite ­ebenfalls versetzt ­montiert.

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GENAU DIESE HERANGEHENSWEISE hat die Betreiber des Hotel Jaufentalerhof überzeugt. Für die Neuplanung ihrer Residence gab es mehrere Bewerber. „Als wir unser Konzept vorstellten, konzentrierten wir uns nicht nur auf das Neubau-Gebäude, sondern auf das große Ganze“, erklärt Manuel Gschnell. Überzeugt haben sie am Ende mit den Parkplätzen. „Uns war bereits bei der ersten Besichtigung klar: Bei Infrastruktur und Außengestaltung besteht VerbesserungsR © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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Höhle mit Aussicht: Bei der Inneneinrichtung ließen sich die Architekten von den Farben und Materialien des Waldes inspirieren. Die Baumstämme der Fassade kreieren ein fast schon heimeliges Ambiente und bieten den Gästen den nötigen Schutz vor neugierigen Blicken – ohne die Aussicht auf die Kirche zu versperren.

potenzial. Denn das Hotel war nicht etwa von idyllischen Grünflächen, sondern von geteerten Parkplätzen umgeben“, erzählt Gschnell. Ihr Vorschlag: die Errichtung einer Parkgarage unter der Wiese des Nachbarn und damit die komplette Verlegung der Hotelanfahrt unter die Erde. Die Bauherren waren auf Anhieb begeistert und die Entscheidung für Dear Studio war gefallen. 46 No. 46 / 2023

In einem ersten Bau-Los wurde die Tiefgarage realisiert und eine sogenannte warme Verbindung für die Fußgänger geschaffen. Die Gäste erreichen so unterirdisch sowohl das Haupthaus als auch die Residence. „Damit waren das Hotel und die nähere Umgebung plötzlich autofrei. Diese Maßnahme ist eine enorme und langfristige Aufwertung für das gesamte Areal“, erzählt der Architekt und Designer. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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DER ARCHITEKT IM GESPRÄCH

Was versteht man unter Blockbau genau? Der traditionelle Blockbau ist eine Massiv­holzbauweise, bei der – vereinfacht gesagt – liegende Vollhölzer

Foto: Dear Studio

Manuel Gschnell: Dieser sehr alte Architekturstil kommt seit jeher traditionell in den Alpen vor. So auch hier im Jaufental, wo wir uns vorab sehr intensiv mit den architektonischen Begebenheiten der näheren Umgebung auseinandergesetzt haben. Dabei haben wir auch viele Gebäude vorgefunden, die im Blockhausstil

gebaut wurden. Bei Heustadeln etwa diente diese Art der Gebäudehülle ­ursprünglich als natürliche Belüftung für die Heutrocknung. Wir haben uns also von der Architektur der ­Umgebung inspirieren lassen.

Dear Studio: Der Meraner Architekt und Designer Manuel Gschnell (Bildmitte im weißen Hemd) hat das Architekturbüro 2015 gemeinsam mit seinem Studienkollegen Stefano Longo gegründet. Seitdem ist das Team auf 14 Mitarbeiter angewachsen. Im Moment arbeiten die Architekten an ­einem großen Bürokomplex in Deutschland und einem Wohnbau im Passeiertal.

AN DIE GEGEBENHEITEN vor Ort angepasst haben sich die Architekten auch bei der Planung des Neubaus. Wo heute die Residence steht, hatte ursprünglich die ehemalige Schule von Ratschings ihren Platz. Nach der Stilllegung wurde das Gebäude von der Betreiberfamilie Girtler übernommen und zu einem Gästehaus umfunktioniert. Aufgrund des schlechten bautechnischen Zustandes – das Haus war 70 Jahre alt – beschlossen die Architekten, das alte Haus mit Satteldach abzureißen und wiederaufzubauen. Auch weil ein Umbau zu zeit- und kostenaufwendig gewesen wäre. „Die große Herausforderung lag hier im geringen Grenzabstand. Wir waren gezwungen, den Neubau exakt auf der Fläche des alten, rechteckigen Bestandes neu zu errichten und damit Form und Dimension beizubehalten“, erin48 No. 46 / 2023

in ­horizontaler Lage aufeinandergeschichtet und an den Ecken verzahnt ­werden. Für die Umsetzung unseres Projekts haben wir jedoch eine ­modernere Herangehensweise gewählt. Wie kann man sich diese ­modernere Umsetzung vorstellen? Wir haben den Blockbau geöffnet. Dadurch mussten wir die massiven Lärchenstämme nicht einschneiden, sondern konnten sie waagrecht übereinanderschichten. Durch das Weglassen jedes zweiten Baumstammes entstand so ein monolithischer und doch durchlässiger Baukörper, der auf moderne Art und Weise das traditionelle Satteldach darstellt. Obwohl das Gebäude aus sehr vielen raumhohen Verglasungen besteht, konnten wir die nötige Privatsphäre herstellen – ohne auf die wunderbare Aussicht in die Natur verzichten zu müssen. Wie wurde die Fassade befestigt? Die gesamte Balkenkonstruktion hängt am Dach. Hierfür haben wir eine gefalzte Blecheindeckung geplant, an deren Falz die Fassade mit eigens dafür vorgesehenen Halterungen eingeklemmt wurde. Aus Sicherheitsgründen mussten wir für die Blecheindeckung auch die potenzielle Schneelast berechnen, damit das Dach auch bei starkem Schneefall die Fassade trägt.

nert sich Manuel Gschnell. Mit der gleichen Formensprache, so erzählt der Architekt im Gespräch, konnte das Team gut leben. Auch da sich die Bewohner weiterhin an das einstige Gebäude erinnern, das für das Dorf einen historisch-nostalgischen Wert hatte. ENTSTANDEN IST DIE RESIDENCE AMBROS, benannt nach dem Großvater der Besitzerin. Es ist ein dreigeschossiger, ineinander verschränkter und hintereinanderliegender Zweibaukörper mit zwei Satteldächern. Die beiden Baukörper überschneiden sich an einem Punkt und bilden dort das Treppenhaus. Um die Natur bestmöglich ins Innere des Gebäudes zu holen, wurde die Hälfte des Baukörpers dunkel verglast und – nach reiflicher R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

@AlbertoFranceschiPhotography

Warum haben Sie die Fassade im Blockhausstil g ­ estaltet?


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1. Naturverbunden: Der langgezogene Doppelwaschtisch aus Sarner Porphyr ist eine Spezialanfertigung und verleiht dem Bad eine elegante Note. Die runde Form der Spiegel findet sich auch in der runden Hängeleuchte wieder, die über der Badewanne positioniert wurde. 2. Waldbaden: Von der freistehenden runden Badewanne fällt der Blick auf die unberührte Natur des Tales. Die Holzbalken der Fassade dienen genauso als Sichtschutz wie die waldgrünen Vorhänge aus Tiroler Loden.

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Zwei in Eins: Alle Möbel wurden von den ­Architekten selbst ­entworfen, so auch das Bett aus Lärchen­holz, dessen Kopfteil in einen Schreibtisch übergeht. Durch die Öffnung auf Blickhöhe bleibt die Sicht in die Natur gegeben. Moderne Lichtelemente setzen in jedem Raum wohnliche Akzente.

Überlegung – mit Stämmen aus heimischem Lärchenholz in Blockbauweise ummantelt. Als Kontrast zum hellen Holz der Fassade wurde die gesamte Hülle schwarz gestrichen. Der Korpus verliert damit an Wichtigkeit, rückt in den Hintergrund und gibt der Fassade Tiefe und Kontrast. „Mehr als einmal ­wurden wir

gefragt, ob wir uns mit der Fassade aus Baumstämmen wirklich sicher sind“, erinnert sich Manuel Gschnell. „Heute sind wir froh, dass wir uns von dieser Idee nicht haben abbringen lassen. Denn durch die Baumstämme wirkt das Innere deutlich heimeliger. n Eben fast wie eine Höhle – nur mit Aussicht.“

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