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November 2012 südtirol
panorama Das Wirtschaftsmagazin
Genuss Wie funktioniert genießen? Boomend Ist Asien das neue Amerika, nur besser? Die Besten Ebnet eine Topnote im Zeugnis den Karriereweg? LUXU LIFE S & STYL E
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Cocktails, Kaffee, Whisky
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INHALT
EDITORIAL
Trendpioniere
Foto: Alexander Alber
Dieses Heft enthält ein Novum. Wir drucken nämlich die Rangliste der 300 TopUnternehmen Südtirols in diesem Heft noch einmal vollständig ab. Der Grund: Auf Seite 22 der vergangenen Ausgabe waren uns die Zahlen zum Gewinn der Unternehmen durcheinandergeraten. Ich entschuldige mich im Namen der Redaktion bei den betroffenen Betrieben und Ihnen, liebe Leser, für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten. Das Ranking finden Sie ab Seite 46. In diesem Heft geht es aber nicht nur um nackte Zahlen, sondern vor allem um den Genuss. Diesmal haben wir den - wenn man so will flüssigen Genuss in den Vordergrund gestellt. Da geht es einmal um den Kaffee, der zwar nicht in Südtirol angebaut wird, aber von zwei Röstereien importiert wird. Den Artikel von Mara Mantinger über Kaffee aus Südtirol gibt es ab Seite 6. Um Flüssiges, aber zugleich Hochprozentiges geht es ab Seite 10. Die Renaissance der Cocktails und ein szenebekannter Barkeeper aus dem Sarntal, der schon viele Cocktail-Bewerbe gewonnen hat, sind dort das Thema. Ab S. 22 tauchen wir wieder in die wirtschaftliche Seite des Genusses ein. Dort finden Sie ein Interview mit Carlo Spitaler, der mit seinem Unternehmen von Eppan aus Airlines auf der ganzen Welt mit Wein versorgt. Ein interessantes Gespräch haben wir diesmal auch mit dem International Director Europe des Singapore Economic Development Board geführt, der uns die Welt aus der Sicht eines Menschen erzählt hat, der aus einer der am meisten boomenden Regionen der Welt stammt. Ab Seite 52. Last but not least finden Sie auch in dieser Ausgabe wieder einen Finanzkommentar von Thomas Amonn und die Finanzkolumne von Max Otte. PETER SEEBACHER
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Titel 6
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Titelbild: Alexander Alber
Philosophie der Bohne Südtirol hat viel zu bieten, wenn es um Kaffee geht. Ein Besuch bei den Südtiroler Kaffeeröstereien.
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Geschüttelt und gerührt Der Sarner Christian Heiss ist in Europas Cocktail-Szene mehr als nur bekannt. Er hat für Südtirol Panorama Cocktails gemixt. Eine Fotostrecke.
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Welt will Whisky Geschäfte mit dem „Feuerwasser“ laufen gut
22 Beflügelte Geschäfte Carlo Spitaler liefert italienische Weine ungewöhnlichen Kunden wie der Lufthansa.
26 Ein Stückchen Genuss Manche genießen alles, manche genießen nichts: Welcher Genusstyp sind Sie?
44 Geheimnisvolle Geburt Er hat von Südtirol aus Karriere gemacht: der Hugo. Doch wer genau hat ihn erfunden?
Unternehmer & Märkte 46 Die Top 300 Unternehmen Südtirols 2.0 In unsere Top–300–Liste der letzten Ausgabe hat sich ein Fehler eingeschlichen. Nun die korrekte Liste.
54 Asiatische Weltsicht Kian Teik Beh soll Unternehmen nach Singapur bringen. Ein Gespräch darüber, was Europa von Asien lernen kann.
58 Was darf es sein, Herr Pichler? Ein Mittagessen mit dem neuen Vorsitzenden des Südtiroler Wirtschaftsringes, Hansi Pichler
Geld & Finanzen 64 Mut statt Lamento Ein Gespräch mit Volksbank-Generaldirektor Johannes Schneebacher, der eine andere Meinung zur Krise hat als die meisten
Karriere 68 Die Besten Wie wichtig ist eine 100er-Matura für eine erfolgreiche Karriere?
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Südtirol rekrutiert Kampf dem Fachkräftemangel
Impressum Erscheinungstermin: 11.11.2011 Chefredakteur: Peter Seebacher Verantwortlicher Direktor: Kurt W. Zimmermann Autoren dieser Ausgabe: Mara Mantinger, Max Otte, Thomas Amonn, Kiri Rückmeldungen an die Redaktion: panorama@ff-bz.com Grafik und Produktionsleitung: Elisa Lochi Anzeigenkoordination: Lisa Forer-Naumann Anzeigenleitung: Michael Disertori – 0471 304545 Herausgeber: FF-Media GmbH Bozen – Eintrag. Lg. Bozen 20/98 R.P. vom 07.10.98 Südtirol Panorama: Brennerstraße 7a, 39100 Bozen, Tel. 0471 30 45 50, Fax 30 45 11, www.panorama-online.com Druck: Radin-Berger Print GmbH, Innsbruck (A) Gesamtauflage: 26.000 Stück
News & Trends
Service 66 67 72 73 73 74 74 74
Finanzkommentar: Nur geborgt Finanzkolumne: Mittelstandsanleihen – keine gute Idee Up to Date: Gestiefelt und gestylt Lesezeichen: Betrug, Lügen, Wahnsinn: Das Finanzsystem Reisetipp: Alicante Ein Anruf bei... Gerhard Wieser Logout Cartoon
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NEWS & TRENDS
Foto: Total alles über Südtirol
Südtirols Verkehrsnetz
Südtirol besitzt ein gutes Fahrradnetz und Straßen bis in den letzten Winkel des Landes. Doch wie viele Kilometer an Wegen und Straßen gibt es überhaupt? In der oben abgebildeten Grafik aus dem Buch „Total alles über Südtirol“ wird das verständlich dargestellt: Von den 8.542 Kilometern des Straßennetzes sind bloß 133 Kilometer Autobahn, und Südtirols Wanderwege toppen alles: 17.000 Kilometer weit kann man wandern, ohne einmal denselben Weg gehen zu müssen. Mit dem Klischee des Fahrradlandes Südtirols wird aufgeräumt, wenn man sieht, dass es eigentlich doppelt so viel Kilometer Skipisten als Radwege gibt.
Es ist anders, dieses Buch „Total alles über Südtirol“: Zahlen, Daten und Fakten über Südtirol wurden so ausgewertet und dargestellt, dass sie Spaß machen. Den beiden Autoren Hermann Gummerer und Franziska Hack war bewusst, dass über Südtirol schon viel gesagt und geschrieben wurde, wie sie selbst sagen. Ihr Ziel war es also, eine „neue Sprache“ zu entdecken. Dass ihnen das gelungen ist, verdanken sie den vier Grafikerinnen der Agentur „no.parking“, die den Zahlensalat mit ihren Bildern und Darstellungen lebendig gemacht haben. (MM)
Eickenmack
Schmuckstück im Chaos
Stahlbau Pichler's preisgekrönter Skylink am Frankfurter Flughafen
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Stahlbau Pichler hat für seine Verbindungsbrücke zwischen dem Bürogebäude und dem Parkplatz der Mitarbeiter am Frankfurter Flughafen diesen Preis erhalten. Die beiden Gebäude werden durch die Brücke, die aus einer Standseilbahn besteht, verbunden. „Der Skylink ist ein Schmuckstück im städtebaulichen Chaos des Frankfurter Flughafens. Als erste parametrisch am Computer generierte und optimierte Brücke der Welt, die auch realisiert wurde, spannt sich die elegante Stahlkonstruktion in neun geschwungenen Abschnitten über 200 Meter. Mit den filigranen Diagonalen, die zufällig platziert scheinen, deren Anordnung in Wahrheit aber den optimalen Kraftfluss repräsentiert, ist es gelungen, die Kabinenfahrt auf dem Skylink zu einem optisch aufregenden Erlebnis zu machen“, hieß es schon fast poetisch bei der Verleihung des Preises des deutschen Stahlbaus 2012 an das Südtiroler Unternehmen (MM)
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NEWS & TRENDS
Weniger, aber gut
Fair essen Bei der „Fair Cooking Night“ in Brixen verschmelzen fair gehandelte Qualitätsprodukte aus dem Süden der Welt mit wertvollen Erzeugnissen der heimischen Landwirtschaft zu raffinierten Gerichten. Zum dritten Mal veranstalten die Weltläden Südtirol und die Landesberufsschule Hellenstainer zusammen mit mehreren Haubenköchen Südtirols diese Nacht des bewussten Genießens. Heuer spielt die Südtiroler Rinderrasse „Sprinzen“ die Hauptrolle. Die ehemals vom Aussterben berohte Rinderrasse aus dem Pustertal ist wieder in den Fokus der lokalen Küche gerückt. Die neun Haubenköche, die für die Gäste der heurigen „Fair Cooking Night“ am 15. November kochen, werden jeweils ein Gericht mit Sprinzenfleisch zubereiten. Die Kombination von fair&local will erreichen, dass die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit eine größere Rolle zugeteilt bekommt. Rudi Dalvai von den Weltläden Südtirol geht sogar einen Schritt weiter: „Wir wollen hervorheben, dass die Produkte aus den Weltläden sich kulinarisch wunderbar mit traditionellen lokalen Produkten kombinieren lassen.“ (MM) Gourmet-Abend mit Überraschungen in Brixen
Unternehmen in Gegentendenz
Lorenzo Chizzola, Geschäftsführer der Leasing Gesellschaft For Invest.
Konsortium Südtiroler Weine
Die heurige Weinernte ist vorüber und die Südtiroler Weinbauern, Kellermeister und Weinproduzenten ziehen Bilanz: Sie sind zufrieden. Gesunde Trauben mit hohen Zuckerwerten und unerwartet guter Säure versprechen einen spannenden Jahrgang 2012. Top-Qualitäten erwartet man sich heuer besonders bei den Weißweinen. Die meisten weißen Traubensorten konnten nämlich vor der großen Regenperiode Ende September geerntet werden. Stefan Kapfinger, Kellermeister der Kellerei Meran, spricht von einer überduchschnittlichen Qualität: „Die Gewürztraminer sind extrem fruchtbetont, die Sauvignon bestechen durch ihre Aromatik, Weißburgunder und Chardonnay überzeugen mit Fülle und Eleganz.“ Doch auch bei den Rotweinen wurde hervorragende Qualität geernet. Für Matthias Hauser vom Weingut Castel Sallegg in Kaltern präsentieren sich die Vernatsch „kräftig mit intensiven Farbnoten, weichen Gerbstoffen, großer Geschmeidigkeit, toller Säure und einladender Trinkigkeit“. Mengenmäßig ist die Ernte 2012 in Südtirol je nach Lage und Sorte um zehn bis zwanzig Prozent geringer ausgefallen. Kleinere Trauben haben dafür zu einer höheren Konzentration an Inhaltsstoffen in den Beeren geführt. „Weniger, aber gut“, ist der Grundtenor bei den Winzern und Kellermeistern, die sich auf saftige und gehaltvolle Weine freuen. (MM)
PR-INFO
In einer schwierigen Zeit für die Wirtschaft hat sogar das „Leasing“ einen starken und negativen Rückschlag erlitten. Nur große Bankengruppen und erfahrene Experten scheinen die Zukunft des Mietkaufs zu verkörpern. Für For Invest Trentino Südtirol GmbH, seit 1997 Agent von Centro Leasing Spa, einem Unternehmen der Gruppe Intesa Sanpaolo, handelt es sich tatsächlich um eine Realität, die gegen den Trend geht. Im Jahr 2012 hat es ein exponentielles Wachstum
der Finanzierungen erfahren, sei es aufgrund der konkreten Präsenz am Markt und in den Unternehmen, sei es weil die vertretene Leasinggesellschaft ihre Finanzierungen nie unterbrochen hat. Einer der treibenden Bereiche ist sicherlich der des Energy gewesen. For Invest und Centro Leasing haben in der Tat das Wachstum renommierter Firmen begünstigt und unterstützt, wie im Fall Leitner Solar AG aus Bruneck, welche in Italien im Bereich der erneuerbaren Energien zu einem wichtigen Bezugspunkt geworden ist. Es sind aber nicht nur Großbetriebe, die uns anziehen, erklärt uns der Geschäftsführer Lorenzo Chizzola, sondern auch und vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die den Antrieb der Wirtschaft und die Grundlagen einer Leasing-Agentur auf hohem Niveau darstellen. Das Factoring in den letzten Jahren förmlich explodiert - ist eine weitere große Finanzdienstleistung, die von der Agentur den Unternehmern zur Verfügung gestellt wird.
Kapitalerhöhung Sparkasse Die Sparkasse legt los. Vor Kurzem ist der offizielle Startschuss zur Kapitalerhöhung der Sparkasse gefallen. Machen Sie mit zum Vorzugspreis von über 11% gegenüber dem Marktpreis. Die anstehende Kapitalerhöhung ist ein wichtiger Schritt auf dem strategischen Entwicklungspfad der Sparkasse und stellt gleichzeitig eine stabile Plattform für das künftige Wachstum sicher. Das gute Halbjahresergebnis 2012 ist hierfür ein deutliches Indiz, dass sich die eingeschlagene Neuausrichtung
nun zunehmend auch in messbaren Ergebnissen niederschlägt. Die Sparkasse möchte sich mit der Kapitalstärkung schon frühzeitig für die künftigen Herausforderungen vorbereiten, um in unserer Region der bewährte Stützpfeiler zu sein. Die Eckpunkte der Kapitalerhöhung: Preis pro Aktie: 210 Euro Angebotszeitraum: 22. Oktober 2012 bis 7. Dezember 2012 Machen Sie also mit ... ganz nach dem Motto „Eine starke Bank für ein starkes Land!“. Weitere Informationen bei unseren Beratern in allen Sparkasse-Filialen!
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Foto: Schreyögg GmbH
TITEL
Kaffee ist der Wachmacher schlechthin und in seiner Geschmacksbandbreite anderen Genussmitteln ebenbürtig
Philsophie der Bohne Kaffee ist für viele der stille Begleiter des Tages – und so vielfältig wie Wein. Und trotzdem wird ihm wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Eindrücke von einem Besuch zweier Südtiroler Röstereien mit unterschiedlichen Herangehensweisen.
K
affee ist das Getränk, das nach Wasser am häufigsten konsumiert wird. Trotzdem wissen die meisten sehr wenig darüber – und das möchte ich ändern.“ Valentin Hofer von der Kaffeerösterei Caroma in Völs hat sich dieses Credo auf die Fahnen geschrieben. Seine Mission hat er zum Beruf gemacht und er zeigt mit seiner Rösterei, wie er
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den Kaffee haben möchte. Der Erfolg gibt ihm recht – doch er ist nicht der einzige Südtiroler Kaffeemeister, der international gelobt wird. Auch das traditionsbewusste Familienunternehmen Schreyögg aus Rabland wird bei Gesprächen über Kaffee gerne genannt – hat es doch als einziges Südtiroler Unternehmen die Mitgliedschaft im Istituto Espresso Italia-
no erwerben können. Stefan Schreyögg führt das Familienunternehmen, das in Rabland seinen Hauptsitz hat, gemeinsam mit seinem Vater. Er erzählt von seiner Liebe zum Espresso und seiner Idee des Kaffees: „Unser Ziel ist es, dass wir unseren Konsumenten immer dieselbe Qualität bieten können. Das zu erreichen, ist nicht immer leicht, und deshalb
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TITEL haben wir ein kompliziertes Herstellungsverfahren.“ Dass beide Röstereien sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Ansicht – Caroma will die Vielfältigkeit des Kaffees bekannt machen, Schreyögg immer dieselbe Qualität bieten - unterscheiden, macht die Angelegenheit noch interessanter. Die Basics des Kaffees sind aber immer dieselben – sie verstehen kann man am besten bei einem imaginären Rundgang durch eine Rösterei.
Der Südtiroler Röstmeister Valentin Hofer sieht sich als Kaffee-Botschafter
ABLAUF. Der Rundgang beginnt in der
Lagerhalle. Jutesäcke von 60 Kilogramm stapeln sich übereinander und sind mit Nummerncodes versehen. Sie machen es dem Röster möglich, jede Bohne bis zum produzierenden Bauern zurück zu verfolgen. Die grünen Bohnen werden in den Ländern am Äquatorgürtel angebaut, gepflückt und in Säcken abgefüllt. „Hinter so einem Sack steckt eine gewaltige Arbeit“, erzählt Valentin Hofer, „ein Bauer muss eine Woche lang arbeiten, um die 60 Kilo, die in einen Sack passen, zu pflücken.“ Bevor eine Lieferung geliefert wird, bekommen die Röster ein Muster der Bohnen.
Kaffeerösterei Caroma
Foto: Alexander Alber
Valentin Hofer hat die kleine Kaffeerösterei Caroma in Völs 1996 übernommen und ausgebaut. Er hat als erster italienischer Röstmeister eine internationale Ausbildung bei der Kaffeeorganisation SCAE absolviert und darf offiziell sein Wissen weitergeben und Röstmeister der Kaffee-Experten-Ausbildung diplomieren. Caroma produziert 95.000 kg Kaffee pro Jahr.
DIE GESCHENKIDEE
GEHEIMTIPP FÜR KAFFEELIEBHABER In der Spezialitätenrösterei in Völs am Schlern
veredelt Valentin Hofer, Röstmeister und Kaffeesommelier, Hochlandbohnen ausgewählter Fincas zu duftendem Kaffee. Feinschmecker erhalten im Kaffeeladen direkt neben der Rösterei eine edle Kaffeeauswahl, das passende Zubehör und Tipps vom Experten. Völs, Handwerkerz. 92 - www.caffe-caroma.it - T 0471 725 651. Mo – Fr: 8:00–12:00, 13.00 –17.30 Uhr. Sa: auf Anfrage. ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
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Kaffeerösterei Schreyögg 1890 als Delikatessengeschäft für Kolonialwaren und Kaffee in Meran gegründet, hat sich das Familienunternehmen 1970 zu einer bekannten Kaffeerösterei etabliert. Geführt wird der Betrieb, der in Rabland die Hauptfiliale hat, in dritter Generation von Peter Schreyögg und seinem Sohn Stefan Schreyögg. Das Unternehmen ist vom Istituto Nazionale Espresso Italiano zertifiziert worden. Schreyögg produziert pro Jahr 100 Tonnen Kaffee.
Die Bohnen werden geröstet, gemahlen und gekostet und wenn die Röstmeister zufrieden sind, bestellen sie diese Bohnen. Bei der Ankunft der Bohnen wird dann noch einmal verglichen – damit die Rösterei die Bestätigung hat, dass es dieselben Bohnen sind. „Wir schicken die Bohnen zurück, wenn sie qualitativ nicht in Ordnung sind“, betonen sowohl Stefan Schreyögg als auch Valentin Hofer. Befinden sich die Bohnen im Lagerraum, werden sie untersucht – oft befinden sich nämlich Steinchen zwischen den Bohnen – und gereinigt. Sobald das geschehen ist, werden sie vorgewärmt und anschließend im Röster geröstet. Die beiden Südtiroler Unternehmen arbeiten mit Langzeitröstern. Diese rösten die Bohnen für 18 Minuten. „Das braucht natürlich Zeit. Außerdem verlieren die Bohnen dabei an
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Gewicht. Aus 60 Kilogramm Bohnen gewinnt man nur mehr 50 Kilogramm Kaffee“, erzählt Stefan Schreyögg. Viele Industrieunternehmen benutzen deshalb Kurzzeitröster: In knappen fünf Minuten werden die Bohnen bei hoher Temperatur geröstet, was zur Folge hat, dass sie weniger an Gewicht verlieren und mehr Röstdurchgänge pro Tag vorgenommen werden können. Die Qualität leidet jedoch darunter: Die Bohnen werden durch dieses Verfahren nämlich nur außen geröstet. Die Folge: Der daraus gewonnene Kaffee entfaltet nicht den vollen Geschmack. Nach dem Röstvorgang werden die Bohnen wieder sortiert – zu dunkle und zu helle Bohnen werden an Unternehmen verkauft, die nicht besonders großen Wert auf Qualität legen und Billig- Kaffee pro-
duzieren. Dann wird der Kaffee gemahlen, verpackt und verkauft. PHILOSOPHIE. Beinahe schon philoso-
phisch sind die Gespräche mit den beiden Kaffeemeistern. Beide betonen, wie wichtig es sei, den Unterscheid zwischen den Kaffeesorten zu kennen. Da gibt es etwa den Arabica- und den Robusta- Kaffee. Beide Bohnensorten stammen von unterschiedlichen Sträuchern und sind nicht miteinander verwandt. „Der Kaffee, den der normale Verbraucher im Supermarkt kauft, ist eine Mischung aus den beiden Sorten“, erklärt Valentin Hofer von Caroma. Während die Robusta-Bohne erdig, holzig und rau schmeckt und viel widerstandsfähiger gegen Hitze und Kälte ist, schmeckt die Arabica-Bohne frisch, cremig und leicht nach Heu. „Meiner Mei-
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Peter und Stefan Schreyögg: Gleichbleibende Qualität ist wichtig
„So wie der Wein ist auch der Kaffee jedes Jahr anders. Mehrere Variablen wirken auf den Geschmack des Kaffees ein“
Foto: Schreyögg
Valentin Hofer
nung nach könnte man den Robusta-Kaffee komplett weglassen. Er hat einen viel höheren Grad an Koffein und Alkaloiden in sich – und die meisten, die keinen Kaffee vertragen, vertragen genau diese beiden Inhaltsstoffe nicht“, ist Valentin Hofer überzeugt. „Viele meiner Kunden haben jahrelang keinen Kaffee mehr trinken können, weil sie an Nebenerscheinungen wie Sodbrennen, Magenschmerzen, Schweißausbrüchen, Herzflattern und Schlaflosigkeit gelitten haben. Seit sie puren Arabica-Kaffee probiert haben, trinken sie wieder Kaffee“, erzählt er. Stefan Schreyögg ist da ganz anderer Meinung: „Jeder Espresso braucht einen bestimmten Prozentanteil an Robusta-Kaffee, damit er rund schmeckt. Ohne Robusta geht’s nicht.“ Die Prozen-
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tanteilesind auf den meisten Kaffeepackungen angegeben, jedoch nur klein am Rande. Valentin Hofer fordert: „Es gibt leider keine Regelung bezüglich der Beschriftung von Kaffeeprodukten. Manche Produzenten schreiben nicht mal das Mischverhältnis auf die Packung. Das sollte sich ändern.“ Valentin Hofer vergleicht den Kaffee mit Wein: „So wie der Wein ist auch Kaffee jedes Jahr anders. Mehrere Variablen wirken auf den Geschmack des Kaffees ein. Es gibt Bohnen aus Guatemala, Costa Rica, Äthiopien und unzähligen weiteren Ländern, man kann Kaffee trocken oder nass zubereiten und die Bohnen kurz oder lange rösten – tauscht man eine dieser Variablen aus, schmeckt der Kaffee bereits anders. Warum bestellt der Konsument in seiner Bar nicht einen Arabi-
ca-Trockenzubereitung– Tansania Kaffee? Beim Wein machen wir das auch. Hier fehlt einfach das Wissen.“ Die Konsumenten kennen die Vielfalt des Kaffees gar nicht und fragen deshalb auch nicht nach, glaubt Hofer. Und er sieht es als seine Mission, die Konsumenten zu sensibilisieren. „Wenn wir heute durch den Supermarkt gehen, gibt es zwar ein sehr großes Regal mit Kaffeeprodukten – aber die Mischungen unterscheiden sich nur Preis, Hersteller und Qualität.“ Stefan Schreyögg hat dazu eine andere Meinung: „Kaffee soll immer gleich schmecken. Bei diesem Getränk geht es nicht darum, die unterschiedlichen Geschmäcker herauszuschmecken, sondern darum, dass die Qualität immer dieselbe bleiben soll.“ Valentin Hofer glaubt aber, dass die Konsumenten sehr gerne unterschiedliche Arten von Kaffee trinken würden – wenn sie die Möglichkeit beziehungsweise das Wissen dazu hätten. GESUNDHEIT. Auf die Frage, ob Kaffee
nun gesund sei oder nicht, müssen beide schmunzeln. „Ich kenne viele Untersuchungen zu diesem Thema, kann aber nur eins mit Sicherheit sagen: Ungesund ist er nicht“, lacht Stefan Schreyögg. Valentin Hofer erzählt dazu eine kleine Anekdote: „Der schwedische König Gustav III. wollte im 18. Jahrhundert beweisen, dass Kaffee giftig ist. Er zog zwei zum Tode verurteilte Zwillingsbrüder zum Experiment heran: Den einen ließ er nur Kaffee, den anderen nur Tee trinken. Wahrscheinlich war es Zufall, aber der Kaffeetrinker überlebte die Mediziner, die das Experiment durchführten, den König und den Teetrinker und starb mit über 83 Jahren.“ Tatsächlich ist Kaffee nicht ungesund, solange er in Maßen und mit wenig Zucker getrunken wird. Untersuchungen haben beispielsweise gezeigt, dass Kaffee den Körper nicht wie angenommen dehydriert. Und andere, inzwischen ebenfalls bestätigte Untersuchungen haben bewiesen, dass Kaffeekonsum die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Brustkrebs, Nierenkrebs oder Lebererkrankungen vermindert und eine hemmende Wirkung beim Ausbruch von Parkinson habe. Da hatte wohl der Kaffeemeister Addi Darboven recht, der vor knapp hundert Jahren bemerkte: „Kaffee ist nur schädlich, wenn Ihnen ein ganzer Sack aus dem fünften Stock auf den Kopf fällt.“ ◀ MARA MANTINGER
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Barmeister Christian Heiss hinter dem Tresen des „Grifoncino“ in Bozen
Foto: Alexander Alber
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Die Cocktails feiern ihr Comeback, weltweit schießen wieder Bars aus dem Boden, in denen Drinks im ansprechenden Ambiente angeboten werden. Serviert von Barkeepern, für die Cocktails mehr sind als nur ein simples Getränk.
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ie Namen der Klassiker kennt wohl jeder, der sich auch nur im Geringsten für gutes Essen und Trinken interessiert: Daiquiri, Mojito, Negroni, Mai Tai, Margarita, Rusty Nail, Pina Colada, Caipirinha, Bellini oder wie sie alle heißen. In den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts galt als besonders chic, wer einen dieser Drinks bestellte und gekonnt daran schlürfte. Red Bull Wodka und ähnliche Vergewaltigungen der Trinkkultur sorgten in den Jahren danach dafür, dass „alkoholische Mischgetränke“, wie Cocktails per Definition genannt werden, ihren Ruf als High-Society- Drinks langsam verloren. Nun scheinen die scharfen, kleinen Mixgetränke wieder zurück zu sein und ihre Herren, die Barkeeper oder Barmen, ebenso. Christian Heiss ist einer dieser Barkeeper und ein sehr bekannter in der Szene noch dazu. Sein Reich ist die Kronenhalle in Zürich, wo er täglich von halb zwölf Uhr mittags bis Mitternacht als stellvertretender Barchef seine Kunden mit Short-, Long- und Fancy-Drinks verwöhnt. Für den 32-jährigen gebürtigen Sarner ist das Mischen von alkoholhaltigen Getränken aber nicht nur Arbeit sondern auch Hobby. Der seit acht Jahren in Zürich tätige Südtiroler hat bereits mehrere Cocktail-Meisterschaften gewonnen und ist in der Szene bestens bekannt. Seine ganz besondere Spezialität ist das raffinierte Dekorieren seiner hochprozentigen Kreationen. Dabei sah es zu Beginn seiner Karriere im Gastgewerbe nicht danach aus, dass er sich einmal so intensiv mit dem Mischen von verschiedenen alkoholischen Getränken befassen würde. Während seiner Lehrjahre und auch später war es vor allem der Sport, der ihn faszinierte. Damals trank Heiss keinen Alkohol – was er übrigens auch heute noch kaum tut – achtete genau auf seine Ernährung, trainierte täglich und beteiligte sich an Bodybuilding-Wettbewerbe. Sich zu vergleichen hatte für den Südtiroler also immer schon seinen Reiz. Heute tut er das bei Barkeeper-Wettbewerben, die er regelmäßig gewinnt. Die Faszination für das Mixen entstand bei Christian Heiss langsam. Nach der Servier-Ausbildung in Südtirol folgten Engagements im Meraner Palace und in der Dorf Tiroler Cocktailbar Pub Treff, bevor es den jungen Barkeeper nach München verschlug. Dort nahm Heiss auch an seiWEITER AUF SEITE 17 ▶
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Foto: Alexander Alber
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Bei Cocktail-Wettbewerben wird besonders auf die Dekoration des Drinks geachtet. Nicht zu üppig, nicht zu übertrieben, aber handwerklich raffiniert und optisch ansprechend sollte diese im besten Falle sein.
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Das Auge trinkt mit, möchte man bei dieser Dekoration fast sagen. Mit einfachen Mitteln, aber großem handwerklichen Geschick hat Barmeister Christian Heiss hier eine einfache, aber appetitanregende Verzierung des Cocktails geschaffen.
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Foto: Alexander Alber
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Ein Klassiker im Silberbecher gereicht: Mint Julep. Hier das Rezept zum Nachmixen: frische Minze, Zucker, 5 cl Bourbon, Whisky, viel zerstoßenes Eis (crushed ice)
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Ein Basil Smash, wie er im Buche steht. Gemixt von Barkeeper Christian Heiss. Die Zutaten: 2 cl Zitronensaft, 2 cl Zuckersirup, 4 cl Gin, 4 bis 5 Blätter Basilikum, zerstoßenes Eis (crushed ice)
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TITEL einen bestimmten Geschmack ergeben, der mit den tatsächlichen Zutaten nichts zu tun hat, denken sie über den Drink nach. Natürlich erkläre ich später gern, was wirklich enthalten ist, das soll kein Geheimnis bleiben.“
herrscht. Mit eleganten Handbewegungen und selbstbewusster Körpersprache lässt er Flaschen und Shaker durch seine Hände gleiten, als er für Südtirol Panorama in der Cocktailbar des Hotel Greif, dem „Grifoncino“, einen Mint Julep zubereitet. Da kommt ihm wohl seine Erfahrung als BoEIGENPRODUKTION. Viele seiner für das dybuilder zugute, wo es ebenfalls darum Mixen benötigten Sirups und Essenzen geht, sich auf einer Bühne vor Publikum stellt Christian Heiss selbst her. Einfach und Jury zu präsentieren. deshalb, weil er eine hohe Qualität der Cocktail zubereiten ist nicht gleich Mixen. Grundstoffe für unabdingbar hält, um ei- Wer sich zum ersten Mal mit den Feinnen qualitativ hochwertigen Cocktail zu heiten des Metiers auseinandersetzt, entzaubern. „Ich sehe den Barkeeper als eine deckt, dass dabei auch Details zählen. So Mischung von Sommelier und Koch“, be- gibt es etwa unterschiedliche Shaker, die alle schreibt Heiss seine Definition des eige- einen anderen Ton beim Schütteln mit Eis nen Berufs. „Ein guter Barman sollte wis- darin alle einen anderen Ton von sich geben. sen, wie er welchen Geschmack im Drink „Ein Laie wird darauf nicht achten“, schmunerzeugen kann und welche Zutaten zu- zelt Heiss, „aber ein Kenner hört genau hin.“ Auch die Art des Rührens mit dem Cocktaillöffel folgt je nach SCHAU. Heiss’ Domäne ist Drink einer eigenen Choreogradie Disziplin Free Style, was fie. Vom Typ des Cocktails hängt so viel heißt, dass Drinks ad es ab, wie, mit welchem Finger hoc gemixt werden. Weniger und in welche Richtung wie oft damit gemeint ist das reine gerührt wird. Show-Mixen, bei dem akrobaBei der Dekoration der Cocktisch mit Flaschen und Shaker tails achtet der Kenner auf das hantiert wird. Christian Heiss Wie. Gerade bei Wettbewerhat einige Hundert Cocktailben sei das oft entscheidend, zusammensetzungen im Kopf so Christian Heiss. Dezent und abgespeichert und kann diese doch raffiniert sowie gekonnt auf Zuruf mixen. Seine große drapiert sollten heute Cocktails sein. Wichtig sind auchGläser Passion ist aber das Zubereiten von Drinks mit fein aufund Becher, in denen die Drinks einander abgestimmten Zuserviert werden. So hat Heiss für den Mint Julep, der mit viel „crataten, ohne dass dabei ein shed ice“ zubereitet wird, eigens vorhandenes Rezept genau einen Silberbecher mitgebracht. verfolgt würde. Heiss: „Der „Das Silber isoliert viel besser als Gast sagt mir, wie er seinen Cocktail haben möchte. EntGlas und so bleibt der Drink länweder fruchtig oder nicht, ger kühl“, erklärt Heiss. Anekdoleicht oder schwer – und ich te am Rande: In manchen Cockversuche dann den Drink ent- Der 32-jährige Christian Heiss steht seit acht Jahren tailbars wird vor dem Servieren sprechend dem Wunsch des hinter dem Tresen der bekanntesten Cocktail- Bar von Zürich des Mint Julep im Silberbecher Gastes zu kreieren.“ die Kreditkarte verlangt. Der wertvolle Becher könnte ja unter UmDabei greift Christian Heiss gerne auf etwas ungewöhnlichere Zutaten einander passen.“ Und wie beim Kochen ständen nicht mehr auftauchen. Christian wie Olivenöl, Balsamico, Hibiskusblüten müsse eben experimentiert werden, um Heiss hat nicht nur jede Menge Rezepte von oder Sake, den japanischen Reiswein, zu- Neues zu entwickeln. Cocktails in seinem Kopf auf Abruf bereit, rück. So entstehen ungewöhnliche Cock- Bei Cocktail-Wettbewerben wird nicht sondern auch einige selbst kreiert, so etwa tails mit ungewöhnlichem Geschmack. nur der Geschmack des fertigen Drinks den „Aurora“ oder den „Black Diamond“. „Es kann spannend sein, die Gäste zu- beurteilt, sondern auch das Aussehen Grundsätzlich findet der Barmeister, dass in nächst ein wenig in die Irre zu führen“, des Drinks, die Dekoration und die Art, Südtirol das Verständnis für die hohe Kunst erzählte Heiss kürzlich der Schweizer wie der Barkeeper den Cocktail zuberei- des Cocktail-Zubereitens noch sehr gering Gourmet-Zeitschrift „marmite“. „Ich tet. Es darf keine knallige Show sein, aber ist. Heiss: „Es wäre schön, wenn sich das in mixe gerne Drinks ohne zu sagen, was die Bewegungen und Handgriffe müssen den nächsten Jahren ändern würde.“ drin ist. Eine Überraschung. Wenn Kun- sitzen und Kompetenz ausstrahlen. Das Er selbst, so viel ist klar, tut einiges dafür. ◀ den dann merken, dass Kombinationen ist etwas, was Christian Heiss perfekt bePETER SEEBACHER Foto: Alexander Alber
nem ersten Mix-Wettbewerb teil, den er prompt gewann. Es folgten verschiedene Weiterbildungen, die Ausbildung zum Barmeister sowie eine Spezialisierung auf Whisky. Und immer wieder Teilnahmen an Cocktail-Wettbewerben. Nach drei Jahren zog es Christian Heiss wieder nach Südtirol, von wo er bald nach Zürich in die Kronenhalle wechselte, eine der renommiertesten Cocktailbars von ganz Zürich: „Ich kann mich noch genau an meinen ersten Arbeitstag dort erinnern“, erzählt der Barkeeper, „es war der 1. Dezember 2004.“ In diesen knapp acht Jahren hat sich der Südtiroler zum stellvertretenden Barchef hochgearbeitet und seine Fertigkeiten im Mixen verfeinert. Oder besser gesagt: Er hat seinen eigenen Weg in Sachen Cocktails gefunden.
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Welt will Whisky Whisky ist in den letzten Jahren zu einer der begehrtesten Spirituosen weltweit geworden. Besonders der schottische Single Malt ist beliebt. Ein Vinschger will an diesem Boom teilhaben.
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ie Scotch Whisky Association (SWA) mit Sitzen im schottischen Edinburgh und im englischen London ist so etwas wie die Herrin über den schottischen Whisky. Die 1912 gegründete Vereinigung wacht über dessen Reinheit und hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses urschottische Erzeugnis weltweit zu promoten. Das dürfte für die SWA in den vergangenen zwanzig Jahren ein ziemlicher Selbstläufer gewesen sein, denn die Nachfrage nach schottischem Single Malt und Blended Whisky steigt und steigt. Wurden 1980 noch 415,87 Millionen LPA (liters of pure alcohol) an schottischem Whisky erzeugt, so waren es 2011 über 100 Millionen LPA mehr, nämlich 517,92 Millionen LPA. Der Exportanteil nahm in dieser Zeit überproportional zu. Im Jahre 1980 wurde schottischer Whisky im Wert von 746,61 Millionen Pfund exportiert, 2011 betrug der Warenwert der schottischen Whiskyexporte rund 4,23 Milliarden Pfund. Das entspricht in etwa 5,3 Milliarden Euro. Schottischer Whisky geht vor allem in die USA, wie die Exportliste der Scotch Whisky Association zeigt. Im ersten Halbjahr 2012 importierten die USA schottischen Whisky im Wert von 303,6 Millionen Pfund. Überraschenderweise lieg Frankreich in der Rangliste der Whisky-Importeure an zweiter Stelle. In Asien nimmt die Anzahl der Whisky-Liebhaber ebenfalls stark zu. Unter den 20 Top-Importeuren des schottischen Nationalgetränks scheinen mit Singapur, Taiwan, Südkorea, Japan, China und Indien gleich mehrere asiatische Länder auf.
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Geschäft. Whisky ist also Big Business und der Trend zu aus Getreide gewonnenem Hochprozentigen scheint weiterhin ungebrochen. An diesem Trend möchte die Vinschger Unternehmerfamilie Ebensberger nun gerne teilhaben. Vor wenigen Wochen eröffnete sie die erste Whiskydestillerie Italiens in Glurns, die nach dem in der Nähe fließenden Bach Puni getauft wurde. Wenngleich, wie Junior Jonas Ebensberger im Gespräch betont, nicht der schnöde Mammon die Triebfeder war, sondern vor allem die Whisky-Passion seines Vaters Albrecht und der ganzen Familie. Wie viel in das Vorhaben investiert wurde, möchte Jonas Albrecht nicht verraten; dass es nicht wenig ist, lässt er nur zwischen den Zeilen durchblicken:
Beton bestehende Destillerie. Nicht gespart wurde auch bei der Ausstattung. Die beiden Brennblasen wurden eigens für die PuniDestillerie von der letzten unabhängigen Kupferschmiede Schottlands, Forsyths, gefertigt und in den Vinschgau transportiert. Den Aufbau übernahm ein Unternehmen aus dem Pustertal, beraten von einem schottischen Experten. Jonas Ebensperger fungierte in dieser Zeit als Dolmetscher: „Für mich als Vinschger war die Übersetzung vom Pusterischen ins Englische nicht immer einfach“, schmunzelt er. Da die gesamte Produktionsanlage in den Keller gelegt wurde, kann die gesamte Whisky-Produktion samt der 2000 und 3000 Liter fassenden Brennblasen durch einen
Puni GmbH, Glurns Die Puni GmbH wurde 2010 vom bekannten Vinschger Bauunternehmer Albrecht Ebensperger und seiner Familie gegründet. Ende Oktober wurde die Destillerie für Besucher geöffnet, angeboten werd nun auch Besichtigungstouren samt Verkostung. Die Whiskyproduktion begann bereits im April 2012. Folglich wird es den ersten zu verkostenden Puni-Whisky erst mit April 2015 geben, da eine dreijährige Lagerzeit gesetzlich vorgegeben ist. Bis dahin können Besucher den ungelagerten „Italian Single Malt White“ oder den für sechs Monate in Marsalafässern aus Sizilien gelagerten „Italian Single Malt Red“ erwerben (35 Euro). Die Jahresproduktion ist vorerst auf 900 Fässer ausgelegt, kann aber bei verstärkter Nachfrage bis auf 1.500 erhöht werden. Von Südtirol aus soll zuerst der italienische und schließlich der internationale Markt erobert werden. Über die Investitionskosten in Bau und Produktionsvorrichtungen schweigen sich die Anteilseigner aus. Junior Jonas Ebensberger spricht von einem kleinen Vermögen.
„Wir haben ein kleines Vermögen in diesen Betrieb gesteckt.“ Das ungewöhnliche Vorhaben, im Vinschgau Whisky zu produzieren, hat Architekt Werner Tscholl in eine ebenso ungewöhnliche Form gepackt. Ein aus 6.300 Ziegelsteinen gebildeter Kubus mit einer Seitenlänge von 13 Meter umhüllt die aus Glas und
Glaskubus von oben verfolgt werden. Die Vergärung des gemälzten Getreides – die Ebensperger verwenden Gerste, Weizen und Roggen, wenn möglich einheimischer Provenienz – findet in großen, aus heimischer Lärche gefertigten Bottichen statt. Gemälzt wird in Bayern. Über drei Jahre haben die Ebensperger damit verbracht, die richtige
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Albrecht und Jonas Ebenberger zwischen den aus Schottland importierten Brennblasen
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Schottische Whiskyarten SINGLE MALT SCOTCH WHISKY Aus einer einzigen Destillerie und nur aus gemälzter Gerste gewonnen. Ab 23. November 2012 darf sich ein derartiges Destillat nur so nennen, wenn es in Schottland abgefüllt wurde. SINGLE GRAIN SCOTCH WHISKY Aus einer einzigen Destillerie und aus gemälzter Gerste und gemälzten oder ungemälzten Körnern anderer Getreide (kein Mais!) gewonnener Whisky BLENDED SCOTCH WHISKY Eine Mischung aus einem oder mehreren Single Malt Whiskys oder einem oder mehreren Single Grain Whiskys BLENDED MALT SCOTCH WHISKY Eine Mischung aus verschiedenen Single Malt Whiskys aus mehr als einer Destillerie
Rezeptur für ihren Whisky zu entwickeln, und haben sich dann entschlossen, eine Mischung aus Gerste, Roggen und Weizen zu verwenden. Das Mischungsverhältnis ist natürlich Betriebsgeheimnis und ein Single Malt nach den strengen schottischen Vorgaben ist der Vinschger Whisky damit auch nicht. Laut Vorgaben der SWA darf dafür nämlich nur gemälzte Gerste verwendet werden. Für den Anfang ist die Produktion auf 900 Fässer zu 225 Liter pro Jahr angelegt, kann aber auch auf 1.500 Fässer jährlich hochgefahren werden. Je nach der angepeilten Lagerungszeit wird das Destillat in verschiedene Fässer abgefüllt. Zum Einsatz kommen Marsala-Fässer aus Sizilien, Bourbon-Fässer aus den USA sowie Südtiroler Weinfässer aus Eiche. Die für die langfristige Lagerung abgefüllten Fässer werden dann regelrecht gebunkert, denn sie landen in drei angemieteten Betonbunkern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Jonas Ebensperger: „Dort sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit ideal und der sogenannte Angels Share, wie der Verdunstungsanteil bei einer langen Lagerung von Whisky genannt wird, hält sich in Grenzen.“ In neun Jahren, so die Kalkulation der Betreiber, soll ein Ausgleich zwischen Produktion, Lagerung und Verkauf erreicht sein. Der Lagerbestand bliebe dann immer gleich hoch.
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Ganz in Weiß: Vorerst gibt es den „Italian Single Malt“ der Puni GmbH nur in den Variationen „White“ und „Red“. Whisky ist es allerdings noch keiner.
Dass die Whisky-Brennerei im Vinschgau nicht nur eine Spinnerei ist, sondern bestens durchkalkuliert, wird im Gespräch mit Jonas Ebensperger immer klarer: „Wir glauben, dass wir in einigen Jahren durchaus auf dem weltweiten Whisky- Markt mitspielen können. Unsere Brennerei ist in etwa so groß wie die kleinste schottische Destillerie. Und für italienischen Whisky sehen wir durchaus eine Marktlücke.“ Gerade der italienische Markt sei für die Puni GmbH besonders interessant, da Italiener eher geschmeidige, fruchtige Whiskys den torfig-rauchigen vor-
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BLENDED GRAIN SCOTCH WHISKY Eine Mischung aus Single Grain Whiskys aus mehr als einer Destillerie
ziehen würden. Auch die Schotten selbst, mit denen man bei Projektierung und Bau in Kontakt gekommen war, hätten die Südtiroler nicht als Konkurrenten wahrgenommen, sondern als Erweiterung der Whisky-Welt. Aber wie wird eigentlich Whisky definiert? Whisky muss laut Verordnung der EU aus Getreidemalzmaische destilliert worden sein. Das Destillat darf einen Alkoholgehalt von 94,8 Prozent nicht übersteigen und muss mindestens drei Jahre in Holzfässern gelagert werden, bevor es Whisky genannt werden darf. Das Endprodukt muss
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TITEL DIE GRÖSSTEN EXPORTMÄRKTE FÜR SCHOTTISCHEN WHISKY ANGABEN IN MILLIONEN PFUND STERLING
Quelle: Scotch Whisky Association
RANG
LAND
1. HALBJAHR 2012
1. HALBJAHR 2011
VERÄNDERUNG IN PROZENT
303,6
267,6
13
188
219,8
-14
146,2
148,5
-1,5
Taiwan
80
70,3
14
5.
Spanien
74
97,1
-24
6.
Südkorea
65.7
66,7
-0,06
7.
Deutschland
66
62,4
4,48
8.
Südafrika
54,8
65,5
-16,4
9.
Venezuela
42
32
31
39,5
41,9
-5,9
1.
USA
2.
Frankreich
3.
Singapur
4.
10.
EU
11.
Brasilien
35
44,8
-22
12.
Mexico
32
30,3
5
13.
Litauen
32
17,8
77
14.
Japan
31,6
40,2
-21
15.
China
31
30,6
1,6
16.
Australien
28,6
27,8
2,5
17.
Indien
28,3
22
28
18.
Kanada
26,3
24,4
8
19.
Estland
24,8
18,4
35
20.
Aruba
22,7
17,3
31
einen Mindestalkoholgehalt von 40 Volumprozent aufweisen. Dies wird durch Zugabe von Wasser erreicht. Geschmack. Whisky, so sagen Kenner, stehe in Sache Geschmacksvielfalt dem Wein in nichts nach. So unterscheidet der WhiskyFachmann und Buchautor Dave Broom in seinem kürzlich erschienenen und sehr umfangreich und detailliert gehaltenen Whisky-Atlas* beim Geschmack von Whisky zuerst einmal zwischen duftig und blumig, malzig und trocken, fruchtig und würzig, reichhaltig und rund sowie rauchig und torfig. Bei der Beschreibung der einzelnen Nuancen der verkosteten Whiskys wird Broom fast zum Poeten und schreibt bei der Nasenprobe schon mal von Honignote, grünen Birnen, reifen Äpfeln, frischer Eiche und Himbeermarmelade. Auch dies macht klar: Das Wein-Vokabular ist bei Whisky Trinkern angekommen und heutzutage sollte man sich nicht nur über edle Tropfen von der Rebe unterhalten können, sondern auch über Whisky. Wie wird das Destillat aus dem Vinschgau schmecken, wenn es in drei Jahren erstmals Whisky genannt
werden darf? Viele der Besonderheiten, die heute bekannte Whiskys auszeichnen, sind aus Zufällen entstanden. Zum Beispiel wurde zur Lagerung in alten Sherryfässern deshalb übergegangen, weil es diese en masse gab, da Schottlands Mittelklasse im 19. Jahrhundert massenweise Sherry trank. Wie kann heutzutage ein eigener Stil geschaffen werden? Ein Problem, vor dem jede neue Whisky Destillerie auf dieser Welt steht, wie Whisky-Experte Dave Broom schreibt: „Wie erschaffe ich einen Stil, der mein eigener ist? In Schweden brachte man Wacholder und Eiche aus Schweden, in Tasmanien tasmanischen Torf und in Japan japanische Eiche zum Einsatz. Zudem treibt alle Erzeuger, ob alt oder neu, ein kultureller Imperativ um: Wie bringt mein Whisky mich, meine Kreativität, meine Kultur und mein Terroir zum Ausdruck?“ Man darf gespannt sein, wie der erste Südtiroler Whisky Hersteller diese Aufgabe gelöst hat. 2015 werden wir es dann wissen. ◀ PETER SEEBACHER
*Dave Broom, Der Whisky-Atlas, Hallwag Verlag, ISBN 978-3-8338-2636-8, ca. 50 Euro ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
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Beflügelte Geschäfte Carlo Spitaler ist Gründer und Geschäftsführer der „Export Union Italia“. Das Südtiroler Unternehmen beliefert unter anderem auch Fluglinien mit Wein und Sekt. Und ist damit sehr erfolgreich.
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TITEL
Carlo Spitaler beliefert Fluglinien auf der ganzen Welt mit Wein
CARLO SPITALER: Im Flugzeug befindet man sich auf 10.000 Meter Höhe und in der Kabine ist ein künstlicher Luftdruck, der einer Meereshöhe von 1000 m entspricht. Dies hat einen gewissen Einfluss auf die Weine und angeblich sogar auf gewisse Speisen. Da werden ganz andere Weine als gut empfunden als etwa am Boden. Schwere Weine schmecken in der Luft besser als leichte, lautet eine Faustregel. Dass „auf Erden“ ein und derselbe Wein anders schmeckt als im Anbaugebiet, das ist nur Einbildung. Oft heißt es ja: Als ich in Sizilien im Urlaub war, haben wir diesen oder jenen Wein getrunken, der war fantastisch – aber jetzt, wo ich zu Hause bin, schmeckt er nicht mehr so gut. Das hat nichts mit dem Wein zu tun, sondern bloß mit der Atmosphäre. Wenn man in Sizilien am Meer sitzt und bis nach Afrika sieht und einen Wein trinkt, kommt er einem eben anders vor, als wenn man ihn in der Stube trinkt und eine Bergkulisse vor sich hat. Er ist aber immer derselbe, ansonsten würde es ja bedeuten, dass sich die Struktur des Weines verändert hat.
Gibt es Kellereien, die ihren Wein nicht an Fluglinien liefern wollen?
Nein, im Gegenteil! Alle möchten mit ihren Weinen ins Flugzeug, um es salopp auszudrücken. Wenn ein Wein in der ersten Klasse auf dem Weg ans Meer getrunken wird, verbindet der Konsument den Wein mit etwas Positive. Das ist die bestmögliche Werbung. Viele setzen sogar die Preise tiefer, um von Fluglinien gelistet zu werden. Auch Luxusdampfern wollen viele Kellereien ihre Weine liefern. Was viele allerdings nicht möchten sind Lieferungen an den Lebensmittelhandel und vor allem Discounter. Wird durch die Krise weniger Wein im Flugzeug getrunken?
SÜDTRIOL PANORMA: Herr Spitaler, die
Export Union Italia exportiert Weine nach ganz Europa und Übersee. Unter anderem beliefert Ihr Unternehmen auch die Deutsche Lufthansa. Gibt es da besondere Anforderungen bezüglich der Beschaffenheit der Weine? Will heißen: schmeckt ein und derselbe Wein im Flugzeug anders als zu Hause?
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(lacht) Nein, da ist er ja gratis. Bloß bei den Billigfluglinien muss man zahlen, aber dort wurde schon immer, wahrscheinlich aus diesem Grund, wenig Wein getrunken.
mer nur mit Sonderausstattungen, um die Hauptmarken nicht zu kompromittieren. Wir arbeiten aber nur sporadisch damit, denn Discounter wollen vor allem billige Ware und Schluss. Diese dürfen aber auf keinen Fall schlecht oder minderwertig sein, und somit sind in den Supermärkten und auch beim Discounter z.T. verhältnismäßig gute Weine im Regal. Dadurch entsteht beim Konsumenten das Bewusstsein, dass er die fast gleiche Qualität um den halben Preis bekommen kann – und dann eben nicht mehr zum Fachhandel geht. Wem liefern Sie denn jetzt genau Ihre Weine?
Unser wichtigster Markt ist Deutschland und an 2. Stelle kommt Skandinavien, darauf folgen Schweiz und Österreich und mit einem gewissen Abstand weitere Staaten in Europa und Übersee. Früher war Japan ein großer Markt, aber inzwischen ist dieser wieder geschrumpft. Unsere Kontakte entstehen hauptsächlich auf den Weinfachmessen. Wir haben fixe Handelskontakte, zu denen gehören unter anderen die Deutsche Lufthansa und andere Fluggesellschaften, die Hawesko-Gruppe mit Jacques’ Wein-Depot, Metro Deutschland. Weiters mit dem größten Duty-free-Shop Provider Europas, der die meisten der Duty-free-Shops in Deutschland und in den osteuropäischen Ländern besitzt. Wir hatten aber auch Verträge, die sich auf einmalige Lieferungen beschränkten, zum Beispiel mit der British Airways. Die Briten wollten uns allerdings über den Tisch ziehen. Wir hatten damals mit British Airways einen Vertrag über eine Lieferung von 60.000 kleinen Flaschen Wein abgeschlossen. Ich habe mir die Zeit genommen, das Kleingedruckte zu lesen, und da stand, dass wir uns verpflichten würden, zum selben Preis bis zu 1,8 Millionen Flaschen Wein zu liefern. Wenn man von einem Kunden eine kleinen Auftrag erhält, da macht man Preise, die unter dem Einkaufswert liegen, nur um Fuß zu fassen. Diese können natürlich bei größeren Lieferungen nicht mehr angewandt werden.
Liefern Sie auch an Discounter?
Um der Krise entgegenzutreten sind wir auch auf dem Sektor Lebensmittelhandel und sehr selten mit Discounter tätig geworden. Dies allerdings im-
Und woher kommen die Weine, die Sie liefern?
Wir beziehen die Weine aus ganz Italien, von Südtirol bis Sizilien. Wir ha-
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TITEL ben an die 40 Produzenten, mit denen zum Teil fixe Lieferverträge bestehen, und weitere 100 Erzeuger, mit denen wir sporadisch arbeiten, das heißt wenn spezifische Anfragen vorliegen. Aus welchen Regionen kommen die meisten Weine?
Wie funktioniert das: Sie schlagen einer Fluggesellschaft einen Wein vor und dieser wird dann bestellt?
Nein, andersrum. Die Airlines machen Ausschreibungen, in denen die gewünschten Weine oder auch nur die Anbaugebiete spezifiziert sind. Wir machen dann die entsprechenden Angebote und eine Verkostungskommission prüft dieselben und natürlich die Weine. Ebenso funktioniert dies bei den staatlichen Monopolen, z.B. Skandinavien und Kanada.
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Den größten Anteil hat die Region Veneto, da ja auch der Prosecco und natürlich auch die Veroneser Weine von dort herstammen. Es folgen Piemont, die Toskana und Süditalien. Das ändert sich von Jahr zu Jahr – je nach Nachfrage der Kunden.
Export Union Italia GmbH Das 1994 gegründete Unternehmen mit Sitz in Eppan hat nur wenige Mitarbeiter, wirtschaftet aber sehr erfolgreich. So konnte die Export Union Italia GmbH – auch dank eines ausgeklügelten Vorfinanzierungssystems – bei einem Umsatz von von 12,9 Millionen Euro einen Gewinn von 300.000 Euro erwirtschaften. Haupttätigkeit des Unternehmens ist die Vermittlung großer Mengen von Wein in Flaschen an Fluglinien und Duty-free-Shops. Hauptmärkte sind dabei Deutschland und Skandinavien. Südtiroler Weine werden laut Geschäftsführer Carlo Spitaler von den Fluglinien dieser Welt nur selten geordert. Sie sind diesen schlicht zu teuer.
Wird bei diesen Bestellungen eigentlich bestimmten Trends gefolgt?
Ja, eindeutig. Zum Beispiel, vor zehn Jahren trank man in Schweden so gut wie gar keinen Prosecco. Heute ist er dort die Nummer eins unter den Schaumweinen. Früher wurde der ja nur in Italien getrunken, inzwischen ist Prosecco aber auch auf den wichtigsten Märkten weltweit einer der gefragtesten Schaumweine. Seit wann gibt es denn die Export Union Italia?
Ich habe das Unternehmen 1994 mit zwei Freunden in St. Pauls, Eppan, gegründet. Von den Teilhabern haben wir uns in der Zwischenzeit getrennt. Heute haben wir sechs feste und zwei freie Mitarbeiter und diese sind der wichtigste Bestandteil unserer Firma, ebenso wie die leistungsfähigen und zuverlässigen Lieferanten. Von allem Anfang an galt das Konzept, spezielle Kunden zu gewinnen, wo auch ein gewisses Know-how eine Rolle spielt Die Weine werden von Ihnen geliefert, aber nicht transportiert. Das bedeu-
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tet, dass Sie im Endeffekt Weinproduzenten und Käufer zusammenbringen, eine Art Vermittlerrolle einnehmen. Wer liefert denn dann den Wein?
Genau gesagt, kaufen und verkaufen wir die Weine. Der Transport ist nicht unser Job, sondern wird meistens von den Kunden organisiert. Falls dieser allerdings keinen Transporteur zur Verfügung hat, kümmern wir uns auch um den Transport. Wie konnten Sie so große und spezielle Kunden wie Fluggesellschaften an Land ziehen? Es gibt ja recht viele Weinexporteure, besonders in Südtirol.
Einer der Gründe ist, dass die Fluggesellschaften meistens langfristige Liefertermine benötigen – oft zwei Jahre und sogar noch mehr. Wobei bei den Rotweinen der ausgewählte Jahrgang festgelegt wird. Somit muss der Produzent verhältnismäßig große Mengen eines bestimmten Jahrganges reservieren und würde theoretisch erst nach einigen Jahren diesen verkaufen. Wir kommen ihm dann entgegen und
finanzieren zumindest einen Teil der Partie bei Bestellung. Somit hat der Lieferant die Liefergarantie und sogar einen Teil des Warenwertes. Wir machen aber grundsätzlich so viel wie möglich „Zahlung bei Lieferung oder im Voraus“. Dadurch können wir von Kassaskonti bis zu fünf Prozent profitieren. So machte z.B. im Geschäftsjahr 2011 die Gesamtsumme der Kassaskonti rund ein Drittel des Gewinns aus. Werden von Ihren Kunden oft Südtiroler Weine bestellt?
Eigentlich nicht sehr viele. Das hängt aber auch von den verschiedenen Auslandsmärkten ab. Wir haben allerdings auch schon die Deutsche Lufthansa mit einer größeren Partie Südtiroler Weißburgunder beliefert. Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingswein?
Ich trinke am liebsten Vernatsch, Sauvignon und im Sommer Lagrein Kret◀ zer. INTERVIEW: MARA MANTINGER
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...gemeinsam gemütliche Stunden verbringen mit feinem Weihnachtsbier, goldfarben, angenehm gehopft, malzaromatisch, vollmundig.
Auf allen Christkindlmärkten in Südtirol, bei den FORST-Getränkefachgroßhändlern und den FORST-Braugaststätten erhältlich. Solange der Vorrat reicht.
Foto: pas
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In schöner Umgebung mit Freunden oder Familie etwas Gutes essen. Das verstehen die meisten unter „Genuss“.
Ein Stückchen Genuss Schokolade, ein guter Wein, eine Wanderung: jeder Mensch genießt anders. Welcher Genusstyp sind Sie? Genießen Sie in Maßen, mit schlechtem Gewissen oder überhaupt nicht? Egal wie hoch der Lebensstandard war, alle Jahrhunderte hindurch kannte der Mensch den Genuss. In der Antike gab es soger einen Genuss-Experten, der sich nicht nur die Frage stellte, was Genuss genau sei, sondern auch konkrete Anweisungen gab, wie man das Leben genießen könnte. Die Rede ist von Epikur, einem giechischen Philosophen, der circa 300 vor Christus lebte. Ja, auch über Genuss kann und soll man philosophieren - denn erst bewusstes Schmecken, Fühlen, Tasten führt zu einem vollen Genuss. Sinnlichkeit lässt sich nicht nur auf das Essen reduzieren, das war Epikur klar. Er war der Meinung, dass alles Gute und deshalb Genussvolle in der Wahrnehmung und Empfindung liegt: in der Liebe, dem Hören von schönen Klängen oder optischen Freuden beim Ansehen von Bewegungen eines schönen Körpers. Dennoch sah er in den Gaumenfreuden die Wurzel alles Guten. Über das alles schreibt Eva Dernhofer in ihrem soeben erschienenen Buch „Genuss - Über Epikur, Erdmandeln und Experimente beim Essen.“
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Heute erkennen die meisten Menschen nämlich den größten Genuss im Verzehr von schön zubereiteten und geschmackvollen Speisen und Getränken. Aber wie wirkt sich das auf diese Personen aus? Werden sie dadurch fauler, hedonistischer und kränker? Mittlerweile belegen Studien, dass Genießer optimistischer, glücklicher und entspannter als sogenannte Genusszweifler sind. Doch auch zwischen den Genießern gibt es unterschiedliche Typen: die gesunden Genießer, die riskanten Genießer, die Genießer mit schlechtem Gewissen, die zurückhaltenden Genießer und die Asketen. Ganze 45 Prozent der Deutschen gehören laut einer Umfrage, die im Auftrag der Initiative Genusskultur gestartet wurde, zum Typ der gesunden Genießer. Diese Genießer legen großen Wert auf einen genussvollen Lebensstil. Sie finden, dass erst Genuss das Leben lebenswert macht, und glauben, dass Genuss in Maßen
nicht schädlich ist. Im Gegenteil: Gesunde Genießer wissen, wie positiv sich maßvolles Genießen auf das Zufriedenheitsgefühl eines Menschen auswirkt. Auf Platz 2 der Genießertypen befinden sich die zurückhaltenden Genießer. Sie befürchten, dass Genuss schädliche Folgen hat, und verzichten deshalb darauf. Dennoch genießen sie, aber nur, wenn sie zuvor eine Leistung erbracht haben, und wenn, dann in Maßen. Dann gibt es noch die riskanten Genießer, die alles ausprobieren, dabei aber das Risiko eingehen, Dinge zu testen, die ihnen nicht guttun. Der Genießer mit schlechtem Gewissen würde hingegen am liebsten alles genießen, kann aber die Angst vor negativen Auswirkungen nicht ausblenden. Der Asket genießt aus einem anderen Grund nicht. Er kann im Alltag einfach keinen Genuss erkennen und fürchtet sich zugleich vor negativen Auswirkungen - dabei wirkt sich das NichtGenießen gleich schädlich auf den Körper aus wie das übermäßige Genießen. (MM)
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PR-INFO
Jahre Despar
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Rungg Br端der... die neue Generation 1962-2012 Nahversorgung im Zeichen der Tanne
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PR-INFO DESPAR MASONER, STEINEGG - PLATTNER MARTHA, KLOBENSTEIN - DESPAR PIAZZI, LANA - DESPAR FARINA LORIS & CO. SNC, FIAVE’ - DESPAR STAFFLER GEMISCHTWAREN FLOR, ST. PANKRAZ - DESPAR ZANLUCCHI SOFIA & C. SAS, GARNIGA HALLER J. & CO. SAS, ST. LEONHARD/PASSEIER - DESPAR GASPERI FRANCO, NAGO - DESPAR KINIGER FRANZ PETER & CO. SNC, PARTSCHINS - DESPAR GAMPER, LATSCH/GOLDRAIN - DESPAR PLANGGER OSKAR, TAUFERS IN MUENSTER DESPAR PIPRA SRL, MERAN - DESPAR JOCHER, ST. ANDRÄ - DESPAR GASSER SNC DI GASSER IGNAZ & C, TERENTEN DESPAR PLANGGER ANTON, GRAUN - DESPAR MAYR KLAMMER IVO, VINTL- KAUFHAUS PINGGERA, PRAD AM STILFSER JOCH DESPAR MARKET FRIZZERA DI FRIZZERA A. E G. & C. SAS, RIVA DEL GARDA - DESPAR MISURINA FOOD SNC DI BOMBASEI MARCO & C., AURONZO DI CADORE - DESPAR FROWIN STECHER, ST. VALENTIN - DESPAR ANTERMOIA SAS DI WINKLER I. & CO., ST. MARTIN IN THURN - DESPAR ZANON GOFFREDO, PREDAZZO - DESPAR MOSCATELLI LUCA, MARCO DI ROVERETO DESPAR KNOLLENBERGER, STERZING - DESPAR PLONER KG & CO., SCHABS - DESPAR BRUSAFERRI WALTER, COGOLO DI PEIO DESPAR MOLING INGRID & CO. SAS, WENGEN - DESPAR OBERHOLLENZER PAUL, STEINHAUS - DESPAR AMHOF ALOIS & CO. SNC, ST. MARTIN GSIES - DESPAR DALDOSS PIERINO, PEIO - MARLEN D.U.M. BERNARD SNC, OBERBOZEN - DESPAR SCHNITZER ERBEN, PLAUS - DESPAR FISCHNALLER JOSEF & CO. SNC, MERANSEN - DESPAR SCHNITZER ERBEN SAS DI SCHNITZER M. & CO., RABLAND - DESPAR SCHÄFER, SEXTEN - DESPAR TOGN SRL, SANKT MICHAEL/EPPAN - DESPAR BARBETTI VITTORIO & C. SNC, MEZZANA - DESPAR OBERHOFER, TRAMIN - DESPAR ALIMENTARI & SOUVENIRS DI SOSSI ROSETTA & C. SNC, VERMIGLIO FR. 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SNC, CLES - DESPAR LEITNER MARCO, RATSCHINGS DESPAR RENZLER GERD, DESPAR PIRCHER FRANZ & CO. KG, PARTSCHINS RASEN ANTHOLZ - DESPAR DESPAR PIRCHER MARTIN, SAND IN TAUFERS DIETL, MALS - DESPAR MARKET DESPAR KOSTNER LEO, GIRLAN RUNGG SRL, SCHLANDERS DESPAR PIRCHER FRANZ & CO. DESPAR PFITSCHER GERALD KG, RABLAND - DESPAR SM. & CO SAS, DORF TIROL KURZRAS DI SCHOENWEGER DESPAR FOLIE VERENA, RESCHEN W. KG, SCHNALS - DESPAR DESPAR PLONER JOSEF, STILFES DESPAR ERREBI SNC DI RECCHIA GSTREIN DORIS, KASTELBELL DESPAR EFFEGI S.A.S., M. ROSA & C., SALURN - DESPAR BASELGA DI PINE’ ALIMENTARI & SOUVENIRS DI SOSSI DESPAR KAUFHAUS ROTT ROSETTA & C. SNC, PELLIZZANO SRL, SARNTHEIN - DESPAR EGGER BRIGITTE, JENESIEN - DESPAR KOFLER KURT, LAAS TRIDENTE DISTRIBUZIONE SRL, DESPAR UNTERWEGER KARL, TRENTO - DESPAR RABANSER, BARBIAN SARNTHEIN - DESPAR MARKET DESPAR LUHN MARKET SNC, FREIENFELD SUPERMARKET SENONER SARTEUR, SEIS OHG, SEIS - DESPAR WOLKENSTEIN - DESPAR AONDIO MARIA, STILFS BRUNNER PETRA SNC DI DESPAR TRIDENTE DISTRIBUZIONE SRL, CAVALESE BRUNNER PETRA & CO, TRAMIN DESPAR GIANFRATE MARCO, SEXTEN - DESPAR PIRCHER DAS KLEINE WARENHAUS, MALS SAS DI PIRCHER JOSEF & CO., LANA - DESPAR GATTERER DESPAR LI.MA SAS DI FERRO SAS, KIENS/ST. SIGMUND - DESPAR WILHELM JOSEF, REISCHACH LINO & C. SAS, LIMONE SUL GARDA DESPAR WEGHER GIOVANNA, TREGIOVO - DESPAR GIRTLER RICHARD, JAUFENTAL/MITTERTAL - DESPAR MAYR HARTMANN & CO, KURTASCH - DESPAR OBRIST GEORG, VILLANDERS - DESPAR RENZLER HEINRICH, OBERRASEN - DESPAR KIENZL SAS DES KIENZL HINTEREGGER A. & CO, ALGUND - DESPAR ANTONIOL BRUNO, BRENNER - DESPAR KRONBICHLER EDUARD & CO. SAS, GAIS - DESPAR WINKLER K. & CO. OHG, ST. LEONHARD - DESPAR ROSANI CAMILLO, COMMEZZADURA - DESPAR DIPAULI MARTIN & C. SNC, POZZA DI FASSA - DESPAR TEDESCO MICHELE, CASTELLETTO DI BRENZONE - DESPAR MAIR MATSCHER, TISENS - DESPAR MAIR HUBERT, BRUNECK - DESPAR VISENTIN CRISTIAN, TORRI DEL BENACO - EUROSPAR ZANON GOFFREDO, TESERO - DESPAR TRENKWALDER JOSEF & CO. OHG, STANGE - DESPAR ÜBERBACHER KARL, LAJEN DESPAR LARCHER SAS DI LARCHER, TAIO - DESPAR MARKET MONIKA, UNSER FRAU - DESPAR RUFFO SNC DI RUFFO PAOLA & C., SAN ZENO DI MONTAGNA - DESPAR KOFLER GEORG ANTON, LATSCH - DESPAR VIOLA GIOVANNA, TORBOLE SUL GARDA - DESPAR GARDENA CENTER, WOLKENSTEIN - DESPAR ALIMENTARI VINATZER DI MALSINER, WOLKENSTEIN DESPAR PIPRA S.R.L., ST. MARTIN IN PASSEIER - KAUFHAUS SCHÄFER, INNICHEN - DESPAR ALIMENTARI & SOUVENIRS DI SOSSI ROSETTA & C SNC, FUCINE DI OSSANA - DESPAR PLONER, LAJEN - DESPAR KAMMERER & PARTNER SNC, MÜHLBACH DESPAR MARKET GIELLE DI GALVAGNI L., VOLANO - DESPAR BENDETTA ROMEN ANNA, KALTERN - DESPAR ALIMENTARI & SOUVENIRS DI SOSSI ROSETTA & C. SNC, VERMIGLIO - DESPAR MONTI E TERME SHOPPING SNC, PONTE ARCHE DESPAR SCHÖLZHORN, RATSCHINGS - DESPAR TREBO FERDIGG ANNA SRL, ENNEBERG - DESPAR PRAST, UNTERINN DESPAR PERNSTICH UWE & CO. KG, KALTERN - DESPAR HOPFGARTNER, LUTTACH - DESPAR HELLWEGER, WELSBERG DESPAR KOHLER DES OBERHOLLENZER W., ST. JOHANN IM AHRNTAL - DESPAR EPPACHER, NIEDERDORF KAUFHAUS WACHTLER, TOBLACH - DESPAR PROUSCH ULRICO, ST. MARTIN IN THURN - DESPAR MAYR MAX, LENGSTEIN - DESPAR SAPELZA ROLAND & CO. SAS, TOBLACH - DESPAR TRIDENTE DISTRIBUZIONE SRL, FELTRE DESPAR HOCHRAINER GABRIELE, KLAUSEN - DESPAR MARKET RUNGG S.R.L., SULDEN TRATTER OSKAR, JENESIEN DESPAR KUEN HANNELORE, VÖLS AM SCHLERN - DESPAR PRUNNER JOHANN, SCHENNA - KAUFHAUS THEINER, BURGEIS - DESPAR ALIMENTARI & SOUVENIRS DI SOSSI ROSETTA & C. SNC, CELENTINO DI PEIO
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Das Team um Werner Nitz, welches heute bei Despar die Einzelhändler betreut (v.l.n.r.): Klaus Romen, Günther Messner, Stefano Cobbe, Werner Nitz, Kurt Unterfrauner, Claudia Neri und Stefano Marchiori
VOM VERKAUFSFÖRDERER ... Die Position des Verkaufsförderers war von der ersten Stunde an eine der wichtigsten Rollen im Unternehmen Despar, denn der Großteil der Einzelhändler konnte sich in den Anfangsjahren ganz und gar nicht an das schriftliche Bestellen der Ware gewöhnen. Nur einige wenige DesparKaufleute füllten den sogenannten Ordersatz ordnungsgemäß aus, bei allen anderen war der Verkaufsförderer derjenige, der die nötige Hilfestellung gab. Bereits in den Anfangsjahren beschäftigte die Spar in Bozen deshalb acht Mitarbeiter, um das Beliefern des Einzelhandels zu garantieren. Die Ordersätze mussten täglich persönlich bis Feierabend in die Zentrale nach Bozen gebracht werden, damit die Bestellung am nächsten Tag bearbeitet werden konnte. Verschiebungen durften nicht auftreten, schließlich durfte der Belieferungsplan nicht infrage gestellt werden. Im Ausnahmefall hieß es deshalb auch: Arbeiten bis Mitternacht. Vigil Zöggeler, ein Spar-Vertreter jener Jahre, verweist aber auch auf die Vorzüge des gemeinsamen Ausfüllens des Ordersatzes: Das Auftragsvolumen konnte erhöht werden und mit dem klaren Einblick in die Sortimentspolitik der Kaufleute gewann man auch die Möglichkeit, diese geschickt zu beeinflussen.
... ZUM VERKAUFS UND BETRIEBSBERATER Das Berufsbild des früheren Verkaufsförderers hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Was einst mit dem Ausfüllen des Ordersatzes begonnen hat, hat sich in den letzten Jahren zu einer vielseitigen Verkaufs- und Betriebsberatung entwickelt. Neben den Ansprüchen des Marktes haben sich auch jene der Einzelhändler verändert – nicht mehr volle Lager, sondern eine kompetente Beratung in Sachen Sortimentspolitik, Personalwesen, Preisgestaltung und der gesamten Betriebsführung wird erwartet. Dementsprechend wuchsen auch die Anforderungen an die Berater, die durch hausinterne Ausbildung und langjährige Erfahrung als Leiter größerer Eigenfilialen für ihren Job bestmöglich gerüstet werden. Die Kompetenz der Mitarbeiter besteht deshalb nicht nur im theoretischen Fachwissen, sondern insbesondere im praktischen Verständnis. So wie die Kombination theoretischer und praktischer Fähigkeiten den Kern des Erfolges des Einzelhandelssystems ausmacht, bildet die fruchtende Symbiose zwischen Einzelhandels- und Eigenfilialsystem bis heute den Grundstein für den Erfolg des Gesamtunternehmens Despar.
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NAHVERSORGUNG GROSS GESCHRIEBEN Weggeworfene Lebensmittel, Sonntagsöffnung, Discounter - der Probleme im Einzelhandel gibt es viele. Ein Gespräch mit den Bozner Despar-Managern Robert Hillebrand, Werner Nitz und Martin Pircher. SÜDTIROL PANORAMA: Jeden Tag werden Tonnen an Lebensmittel weggeworfen. Was tun Sie, damit weniger im Müll landet? ROBERT HILLEBRAND: Unsere Lösung des Problems ist einfach: Wir haben eine vertragliche Vereinbarung mit einem Onlus-Unternehmen namens „Dallo Spreco alla Risorsa“, das darauf spezialisiert ist, Lebensmittel zu verwenden, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen. Wir holen Lebensmittel ein paar Tage, bevor sie verfallen, aus den Regalen und stellen sie diesem Unternehmen gratis zur Verfügung. Die Produkte werden dann öffentlichen Küchen oder an bedürftige Personen weitergegeben. Sehr wenige Produkte wandern bei uns wirklich in den Müll. Schließlich will ja kein Unternehmen etwas wegwerfen, das ist ja auch ein großer Kostenfaktor. Wer uns ethisches Handeln nicht zutraut, wird uns zumindest glauben, dass wir auf die Ausgaben schauen (lacht).
nehmende Konkurrenz. Welche Strategie wendet Despar an, um keine Kunden zu verlieren? PIRCHER: Wir haben immer auf Qualität, ein großes Sortiment, regionale Produkte und Nähe zum Kunden gesetzt, aber momentan ist es einfach so, dass viele Kunden billige Produkte kaufen wollen oder müssen. Die Despar
„Wer uns ethisches Handeln nicht zutraut, wird uns zumindest glauben müssen, dass wir auf die Ausgaben schauen.“ DIREKTOR ROBERT HILLEBRAND
In ganz Norditalien gibt es Filialen von Despar. Wie wichtig ist der Südtiroler Markt für das Unternehmen? MARTIN PIRCHER: Südtirol ist die Heimat von Despar, wir sind von hier aus gestartet. Deshalb haben wir den Rechtssitz in Bozen, das gibt uns eine moralische Stärkung. Außerdem haben wir in Südtirol mit 160 Einzelhändlern eine sehr gute Marktlage – wir organisieren beinahe die gesamte Nahversorgung Südtirols. Mittlerweile nehmen wir sogar eine Vorbildrolle ein: Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht Delegationen aus Nordostitalien kommen, die sich unser System anschauen wollen. Wir arbeiten nämlich mit einem dualen System: Da gibt es die Einzelhändler und die großen Sparfilialen, die wir führen. Wir ergänzen uns auch auf kleinsten Räumen perfekt. In Schlanders haben wir beispielsweise einen Eurospar und Despar in unmittelbarer Nähe zueinander. Besonders in Zeiten, in denen das Geld knapper wird, werden Discounter eine ernst zu
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reagiert darauf mit einem breiten Angebot. Unser Ziel ist es, in Despar-Filialen Produkte aller Preisklassen anzubieten, damit Kunden bei uns dasselbe kaufen können wie im Discounter – bloß gibt es auch noch die Möglichkeit, Produkte besserer Qualität zu kaufen. Das regeln wir mit unseren Eigenmarkenlinien: die S-Budget-Linie enthält billigere, die Premium-Linie qualitativ hochwertigere Produkte, die etwas teurer sind. Zudem beschäftigen wir uns momentan intensiv mit unserer „Free From“-Linie, die Produkte für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten günstiger als in Apotheken bieten wird. Besonders im Bereich der Zöliakie lässt sich noch sehr viel tun, und unser Anliegen ist es, für alle Kunden da zu sein. Unsere zweite Strategie heißt Information. Eine durchschnittliche Familie wirft 17 Prozent der eingekauften Lebensmittel in den Müll. Hier muss man ansetzen, denn hier kann man ohne
große Probleme 17 Prozent einsparen! Der Discounter verleitet einen dazu, große Mengen billig zu kaufen. De facto haben große Mengen die Folge, dass viel weggeworfen wird. Also werden wir kleinere Packungen anbieten, damit Familien gezielter einkaufen können. Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Anzahl der Despar-Geschäfte verringert, insgesamt ist die Verkaufsfläche aber größer geworden. Sterben die Geschäfte in der Peripherie aus? WERNER NITZ: Ich finde, dass hier viel Schwarzmalerei betrieben wird, denn wir haben heute eine ganz andere Mobilität als in den Sechzigerjahren. Damals musste es in jedem Weiler ein Lebensmittelgeschäft geben. Aber früher gab es auch in jedem Dorf einen Kurat und eine Schule und heute wird das auf Gemeindeebene organisiert. Diese Rationalisierung wurde erst durch unsere Mobilität ermöglicht. Dasselbe gilt für die Despar-Geschäfte. Ich würde sogar wagen zu behaupten, dass heute 90 Prozent der Bevölkerung in weniger als fünf Minuten in einem Lebensmittelgeschäft sein kann. Das hat es noch nie gegeben! Zudem sind heute die meisten Südtiroler Pendler. Auf dem Weg zur Arbeit kommt jeder bei mindestens einem Geschäft vorbei. Die Geschäfte, die es gibt, können dann auch weniger sein, nur müssen sie mehr bieten und flexiblere Öffnungszeiten haben. Wir haben einen Schiedsrichter, nämlich den Kunden. Wenn der uns die rote Karte zeigt, dann müssen wir zurück auf die Bank. Das wollen wir natürlich vermeiden. Wenn unsere Kunden gegen die wenigeren, aber größeren Filialen wären, würden sie „pfeifen“. Beim Thema Sonntagsöffnung pfeifen die Kunden – es gab große Proteste, weil auch der neue Eurospar in der Museumstraße sonntags geöffnet hat. Sie als Despar schreiben sich gleichzeitig „Familienfreundlichkeit“ auf die Fahnen – wie wollen Sie das alles unter einen Hut bringen?
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(v.l.) Werner Nitz, Verantwortlicher der Einzelhändler Südtirol-Trentino und langjähriger Filialleiter des Eurocash Bozen, Martin Pircher, Präsident der Despar-Einzelhändler Italien, Mitglied im Vorstand der internationalen Despar und Despar- Einzelhändler in Sand in Taufers, Direktor Robert Hillebrand.
HILLEBRAND: Wir stellen Folgendes fest: Der Kunde sieht den Sonntag als verkaufsoffenen Tag sehr positiv, das lässt sich damit beweisen, dass er der zweitbeste Verkaufstag ist. Bis 1972 war der Sonntag immer ein verkaufsoffener Tag, weil das eine Notwendigkeit hatte: Die Bauern kamen nur einmal pro Woche - zum Gottesdienstbesuch - ins Dorf und an diesem Tag wollten sie auch einkaufen gehen. Viele vergessen, dass das in Südtirol in circa 200 Dörfern bis heute so geblieben ist. Heute kaufen unsere Kunden nicht nur aus einer Notwendigkeit heraus am Sonntag ein, sondern weil sie es als eine Art Freizeitbeschäftigung sehen. Die ganze Familie geht gemeinsam einkaufen. Es ist aber auch zu betonen, dass wir nur in bestimmten Zonen sonntags geöffnet haben, und zwar dort, wo es der Kunde auch möchte: in touristischen Zentren und Orten, in denen es eine vorwiegend italienische Wohnbevòlkerung gibt. Die reagieren mit viel geringerer Skepsis auf die Sonntagsöffnung, obwohl die Südtiroler es eigentlich gewohnt sein müssten. Über 25 Prozent der Südtiroler arbeiten nämlich laut Statistiken des Arbeitsforschungsinstituts bereits am Sonntag: in Landwirtschaft, Gastronomie, Sanität und in der gesamten Freizeitindustrie. Es ist nicht so, dass wir die große Ausnahme sind.
Aber das Problem sind ja die Mitarbeiter, die am Sonntag zur Arbeit müssen. PIRCHER: Als ich vor vier Jahren neues Personal einstellen wollte, habe ich meine Mitarbeiter vorher gefragt, was für sie der Grund ist, bei uns zu arbeiten. Als Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: die Arbeitszeiten. Gerade die langen Öffnungszeiten bieten die Möglichkeit, die Arbeitszeit selbst einzuteilen. Unsere Beschäftigten arbeiten beispielsweise ihre Arbeitszeit am Stück ab. Das bedeutet konkret, dass unsere Mitarbeiter entweder den ganzen Vormittag oder den ganzen Nachmittag frei haben – und das bei einer Vollzeitstelle, bei der man 1.150 Euro netto verdient. Bei einer guten Organisation braucht es zudem nicht jeden jeden Sonntag treffen. Das ist für Personen mit einem weiten Arbeitsweg, jungen Eltern und Studenten von großem Vorteil. Es gibt auch die Möglichkeit, Mitarbeiter bloß für das Wochenende einzustellen. Daran haben viele Interesse. Wir haben momentan so viele Bewerbungen wie noch nie. Wie viel Prozent des Sortiments der Despar sind regionale Produkte? NITZ: 1.850 von 6.000 Produkten im Sortiment sind Produkte lokaler Natur, das heißt sie werden in Trentino-Südtirol hergestellt. Es ist ein großer Wettbewerbsvorteil für uns, weil lokale Produkte identifikationsstiftend sind. Man darf
auch nicht vergessen, dass wir diese Produkte nicht nur aus Prinzip ins Sortiment geben, sondern weil wir von der Qualität überzeugt sind. Das zeichnet die Südtiroler Produkte aus. Daher machen sie fast ein Drittel des Sortiments aus. Zudem ist ja der Kunde die letzte Instanz: Er kauft die Produkte, was bedeutet, dass sie wirklich gut sind. Es ist schön zu sehen, dass die Südtiroler wirklich die kleinen Wege und somit einheimische Produkte bevorzugen. PIRCHER: Ein toller Nebeneffekt ist, dass wir die Südtiroler Produkte ja im ganzen Nordosten Italiens im Sortiment haben. Wir bemerken mittlerweile, dass durch uns der Anteil an verkauften Südtiroler Produkte in diesen Regionen viel höher ist als in anderen. Warum geben eigentlich Einzelhändler ihre Autonomie auf, um Despar-Mitglied zu werden? PIRCHER: Meiner Meinung nach wollen viele zur Despar, weil sie neben der Beratung und Ausbildung ein riesiges Sortiment zur Auswahl anbietet. Auch wenn ich ein winziges Geschäft im hintersten Tal betreibe, bekomme ich täglich frisches Obst und Gemüse geliefert und kann aus einem Sortiment wählen, das 6.000 Produkte beinhaltet. Das ist unheimlich viel wert. Man hat dann als Kleiner die Möglichkeit, wie ein Großer einzukaufen. ❧
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DIE ANFÄNGE DER
SPAR Um 1960 dominierte in den Dörfern des Landes noch der Typ des traditionellen Gemischtwarenladens. Nach ihrem Beitritt zur Spar wurden die Kaufleute von den Vertretern der Zentrale bei der Modernisierung des Geschäftslokales gezielt beraten. Zum einen empfahl die Spar, die oft überdimensionierten Lager zugunsten einer Ausdehnung der Geschäftsfläche zu verkleinern. Außerdem begleitete sie die Mitglieder bei der entscheidenden Veränderung der letzten Jahrzehnte auf dem Weg hin zum modernen Lebensmittelgeschäft: der Umstellung auf die Selbstbedienung.
Vor einem halben Jahrhundert bildete die Familie das Rückgrat des Einzelhandels. Bis heute sind die Geschäfte der Despar-Kaufleute meist Familienbetriebe. Die zunehmende Auflösung traditioneller Sozialstrukturen stellt diese Unternehmen vor neue Herausforderungen. Dazu zählt auch die Notwendigkeit, den Generationswechsel erfolgreich zu gestalten.
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Historiker Leo Hillebrand
Zum 50-Jahr-Jubiläum der Despar publiziert die ASPIAG eine Festschrift. Auf über 200 Seiten schildert der Historiker Leo Hillebrand nicht nur die Geschichte der Kette, sondern insgesamt wichtige Entwicklungen im Südtiroler Lebensmittelhandel. Das Buch wird demnächst vorgestellt.
Die Warenbestellung des Kaufmanns beim Großhändler lief vor 50 Jahren unterschiedlich ab: Einige Grossisten beschäftigten Vertreter, andere musste der Detaillist von sich aus aufsuchen. Die Spar bot in Südtirol als Erste ein standardisiertes Verfahren an, das den Servicegedanken in den Mittelpunkt stellte: Schriftliche Grundlage für die Warenbestellung bildete der von den Spar-Mitarbeitern Walter Zauner und Josef Koler ausgetüftelte Ordersatz, der in übersichtlicher Weise sämtliche für Auftraggeber und -nehmer sowie für die Finanzbehörde notwendigen Angaben enthielt. Der Ordersatz blieb viele Jahre aktuell und wurde erst in den 80er-Jahren durch modernere, den neuen technischen Möglichkeiten der Datenverarbeitung angepasste Verfahren der Auftragsabwicklung ersetzt.
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DER TANNENWALD WÄCHST STETIG
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Familie Schäfer (i.B. Hansjörg Schäfer) blickt auf eine mehr als 100-jährige Kaufmannstradition zurück und ist aus dem Hochpustertal nicht mehr wegzudenken.
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KAUFHAUS SCHÄFER „Alles drin“ auf drei Etagen
Familie Schäfer bei der Wiedereröffnung des nun dreistöckigen Kaufhauses im Juni 2010
Auf 700 m2 reiner Lebensmittel-Verkaufsfläche bietet Despar Schäfer in Innichen das größte Lebensmittel-Angebot zwischen Bruneck und Sillian. Das Familienunternehmen kann als Paradebeispiel für die erfolgreiche Expansion von Einzelhändlern innerhalb der Despar gelten. In mehreren Etappen erfolgte der Ausbau des Kaufhauses. Dabei nützte Schäfer den Wirtschaftsaufschwung in Südtirol, besonders den rasanten Zuwachs im touristischen Bereich. Neben Risikobereitschaft und kaufmännischem Weitblick blieb Despar Schäfer ungeachtet der mittlerweile 30 Angestellten im Kern ein Familienbetrieb. Neben Hansjörg Schäfer packen auch die drei Töchter Michaela, Lissi und Tina mit an. Gemeinsam führen sie ein Innichner Wirtschaftsunternehmen weiter, das heute – mehr als 125 Jahre nach seiner Gründung – nicht mehr aus der Marktgemeinde wegzudenken ist.
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50 JAHRE DIENST AM KUNDEN Täglich bedienen wir über 50.000 Kunden in der Region mit dem Ziel, sie zufriedenzustellen! DESPAR KNOLLENBERGER, Sterzing
1878 eröffnete die Familie Knollenberger in Sterzing einen Lebensmittelladen. Geändert hat sich in all den Jahren nicht nur das Warenangebot. Um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden, wurde das Geschäft fünfmal grundlegend umgebaut und präsentiert sich heute in moderner Ausstattung und mit einem reichhaltigen und breit gestreuten Warensortiment. Um gegen die Konkurrenz der Großmärkte bestehen zu können, betonen die Knollenbergers die Diversifizierung. So bietet das Geschäft in der Gänsbacherstraße seinen Kunden zweimal wöchentlich frischen Fisch an. Eine Initiative, die auf regen Zuspruch stieß, gibt es in Sterzing doch schon lange keinen Fischladen mehr. Mag im Lebensmittelhandel über die Jahrzehnte auch kaum ein Stein auf dem anderen geblieben sein, eines hat sich bei Despar Knollenberger nicht geändert: Kundennähe und Freundlichkeit werden damals wie heute groß geschrieben.
DESPAR HELLWEGER, Welsberg Schon im Gründungsjahr 1879 machten Lebensmittel die Hälfte des Sortiments im kleinen Laden neben der Welsberger Pfarrkirche aus. Als die SPAR nach Südtirol kam, war Josef Hellweger, ein historischer AMONNGroßhandelskunde, sofort von der neuen Idee begeistert. Die Lebensmittelabteilung machte innerhalb kürzester Zeit einen merklichen Qualitätssprung. Rabattmarken, wöchentliche Sonderangebote, viele neue Produkte, interessante Preise, das alles zog die Kunden an. Die nächste große Veränderung stand 1996 an, als die Hellwegers die Lebensmittelabteilung vom Haupthaus aussiedelten und am Margarethenplatz den neuen Despar-Frischemarkt eröffneten. Ein freundliches Mitarbeiter-Team, täglicher Zustelldienst, höchste Ansprüche bei Frischwaren, Obst und Gemüse, biologische und regionale Produkte, die perfekte Logistik der Despar- Zentrale im Hintergrund: Das sind die Unterscheidungsmerkmale von Despar Hellweger.
DESPAR AGSTNER, Olang Vom „Tante-Emma-Laden“ zum Dorfgeschäft der regionalen Kreisläufe: So charakterisiert Peter Paul Agstner die Entwicklung seines Geschäftes in den vergangenen Jahrzehnten. Agstner: „Klein, aber fein! lautete schon der Leitsatz meiner Großmutter Aloisia. Diesen Anspruch halten wir mithilfe unseres Partners Despar aufrecht. Die Zentrale in Bozen ist uns ein zuverlässiger Partner, liefert uns preisgünstige und dennoch hochwertige Produkte. Ergänzt wird unser Sortiment von kleinen regionalen Anbietern, was uns zum beliebten Dorfgeschäft bei Kunden mit Sinn für umweltbewusste und qualitativ hochwertige Ernährung macht.“
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DESPAR MAIR AM TINKHOF, Mühlwald Gebhard Mair erinnert sich an viele Episoden in den 50 Jahren als DesparPartner. Eine zeigt den Wandel der Zeiten besonders anschaulich: „Die Liefertage von Spar waren auf dem Kirchgassl vor dem Geschäft bis weit in die 70er-Jahre Festtage, vor allem für die vielen Kinder im Dorf. Zuschauen war das Mindeste, beim Abladen helfen dürfen fast schon ein Ritterschlag. Arbeit gab es genug, denn Hebebühnen oder Rollwägen waren Zukunftsmusik, ebenso rückenschonende Verpackungen. Dass dabei manche Kinder die Mittagspause auf Kosten der Nachmittagschule eigenmächtig verlängerten, blieb in der Regel ohne größere Konsequenzen. Schließlich ließen sich die Geschäftsleute nicht lumpen und haben den jungen Helfern stets Süßigkeiten zugesteckt.“
DESPAR PLONER, Lajen Hans Ploner in Lajen zählte 1962 zu den ersten Kaufleuten, die Ander Amonn vom Beitritt zur Spar überzeugen konnte. Anfangs schwang noch eine Portion Skepsis mit, ob das Kettenkonzept aufgehen würde und die Bestellmengen fielen entsprechend gering aus. Mit der kontinuierlichen Verbesserung des Spar-Liefer- und Beraterservices stieg die „Konzentration“ und die Zusammenarbeit gestaltete sich zunehmend intensiver. Eine entscheidende Zäsur für Despar Ploner bildete das Jahr 2004: In einem Neubau wurde das neue Geschäft eröffnet, das aktuellen Kundenansprüchen in jeder Hinsicht gerecht wird. Heute führt Hans Ploners Enkel Alexander zusammen mit seiner Frau Rosmarie bereits in dritter Generation das Geschäft. Der Partner blieb aber in einem halben Jahrhundert stets derselbe: die Despar.
DESPAR SCHÖLZHORN, Ratschings Despar Schölzhorn ist seit den Anfängen der Kette in Südtirol mit dabei. 1962 verfügte das Geschäft über 25 m2. Trotz des knappen Raumangebotes wies es ein erstaunlich breites Sortiment auf: Von Lebensmitteln über Konfektionsware und Haushaltsartikel wurde alles angeboten. Die Kunden waren noch kaum mobil und deckten sich mit Gütern des täglichen Bedarfs vor Ort ein. In den 70erund 80er-Jahren erfolgte nicht nur ein kontinuierlicher Ausbau des Geschäftes, sondern auch eine Spezialisierung in Bezug auf das Angebot: Aufgrund des veränderten Konsumverhaltens konzentrierte sich Erwin Schölzhorn nun in erster Linie auf Lebensmittel. In Bezug auf die Zukunft hegt der Kaufmann vor allem eine Hoffnung: Dass die kleinen Dorfgeschäfte trotz der zunehmenden Konkurrenz der Großmärkte überleben, stellten sie doch eine Bereicherung der Handelslandschaft in Südtirol dar.
DESPAR JOCHER, St. Andrä/Brixen Als Sepp und Anna Jocher 1959 den Gemischtwarenladen in St. Andrä übernahmen, lief noch einiges anders im Lebensmittelhandel. So war das Geschäft an sieben Tagen in der Woche geöffnet und sehr viele Einkäufe wurden noch zugestellt. Wenige Kunden besaßen in den 50er- und 60erJahren ein Auto. Folglich transportierte man Lebens- und Futtermittel bis zu den höchsten Höfen des Plosegebietes. Der rasante Wandel auf dem Lebensmittelsektor brachte im Verlauf der letzten Jahrzehnte wichtige Änderungen, die nicht zuletzt den Um- und Ausbau des Geschäftes notwendig machten. Heute setzt Despar Jocher im Bereich frische und regionale Produkte Akzente. So umfasst das Sortiment zahlreiche Erzeugnisse der heimischen Landwirtschaft, unter anderem eine umfangreiche Brotauswahl sowie zahlreiche Bio-Produkte.
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SEIT 1962 GEMEINSAME PARTNER
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Herr Pinggera Peter
Frau Kostner Elisabeth
Herr Schölzhorn Erwin
Herr Rosani Camillo
Herr Schäfer Hansjörg
Herr Dorner Hans Peter
Herr Jocher Michael
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TITEL
Geheimnisvolle Geburt
Prosecco, Minze, Holunder - egal wohin man im Sommer 2012 blickte, in allen Bars stand er auf den Tischen: der Hugo. Die wahre Geschichte seiner Entstehung.
A
ls im Sommer plötzlich Hugo-Rezepte in Internet-Foren auftauchten, Ö3 von einem neuen Trendgetränk aus Südtirol berichtete und sich das deutsche Wochenmagazin „Der Spiegel“ für diesen Cocktail interessierte, lächelten viele Südtiroler über die Tatsache, dass mal nicht sie diejenigen gewesen waren, die einen Trend verschlafen hatten. Der Grund dafür ist einleuchtend: Hier wurde er vor knapp sieben Jahren zum ersten Mal gemixt. Von Südtirol aus verbreitete er sich ins Ausland: Ob Norddeutschland, Norwegen, Spanien, Frankreich, Polen, Bosnien, Italien, Griechenland – überall entbrannte im heurigen Sommer das „Hugo-Fieber“. Das In-Getränk der letzten zehn Jahre, der Veneziano, musste sogar seinen Platz als Sommerdrink Nummer eins dem Hugo überlassen. Der Sommer war nicht mehr orange, sondern frisch, holundrig und südtirolerisch. Bald begann sich die Südtiroler Barszene zu fragen, wer dieser „Erfinder“ des Hugos war, während manche Gastro-Experten bemerkten, dass es in Südtirol bei festlichen Anlässen schon länger üblich sei, Sekt mit Holundersirup zu versüßen oder mit Orangensaft zu mischen. Entstand etwa aus dieser Tradition heraus der neue Drink? Aber wer hat dann den Namen erfunden? Schließlich führten mehrere Tipps zuerst Richtung Bruneck, dann in die Bar „Exil“ in Bozen und schließlich ins „Rossini“ in Meran. Dort schien die Suche zu enden: Einer der Barkeeper erzählte, dass die Schwestern des Besitzers immer gerne Prosecco getrunken hätten und weil das auf die Dauer langweilig geworden wäre, hätten diese begonnen Säfte dazuzugeben. „Es war gerade Holunderzeit und wir vermischten Holdundersirup und Prosecco. Das hat allen geschmeckt. Dann gaben wir noch Minze, Zitrone und Mineralwasser dazu und führten diesen Drink als ‚Our Special‘ auf der Getränkekarte an. Bald wurde dieser Drink aber als ‚Hugo‘ bestellt und so haben wir den Namen eben geändert“, erzählt der Barkeeper. Eine Nachfrage bei den genannten Damen macht aber bald klar, dass sie nicht daran glauben, den Modedrink erfunden zu haben: „Wir haben immer gerne Holdundersaft getrunken und wir haben schon lange den Hugo im Rossini im Angebot, das stimmt schon. Die Erfinderinnen sind wir aber bestimmt nicht!“, stellt eine von ihnen klar. FÄHRTE. War damit die Spurensuche nach dem Ursprung des
Sommerdrinks 2012 ergebnislos zu Ende? Nein, einem Hinweis, dass ein Barkeeper namens AK den Hugo erfunden habe, galt es noch zu folgen. Bald war sein Taufname klar und ein Interviewtermin mit ihm vereinbart. Roland Gruber, ein gebürtige Naturnser, lebt zurzeit in Gstaad in der Schweiz, wo er als Barkeeper arbeitet. Mit dem 40-jährigen Naturnser konnte Südtirol Panorama im Laufe der letzten Monate mehrmals sprechen und so den Werdegang des Hugos detailliert nachvollziehen.
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TITEL Laut Roland Gruber erblickte der Hugo im Sommer 2005 zum ersten Mal das Licht der Welt. Damals war Gruber in der Sanzeno Bar in Naturns beschäftigt. Es war die Hoch-Zeit des Veneziano, der mit seiner orangen Farbe das Bild auf den Tischen dominierte. „Das wurde langweilig und so habe ich ein wenig herumprobiert. Jedes Mal, wenn ich einen neuen Cocktail kreiert hatte, servierte ich ihn meinen Stammgästen zur Beurteilung. Der Hugo hat allen geschmeckt. Also sollte er auf die Getränkekarte“, erzählt Roland Gruber. Doch um einen Cocktail auf die Getränkekarte geben zu können, braucht er einen Namen. „Wir gingen gemeinsam auf die Suche nach einem passenden Namen. Uns war klar: Er sollte kurz und prägnant sein. Das Brainstorming uferte ein wenig aus und es kamen die skurrilsten Vorschläge – wir hatten eine Menge Spaß dabei. Und irgendwann rief einer: Ja, dann nenn ihn doch gleich Hugo! Und so geschah es. Dass Name und Drink einmal so bekannt werden würden, hätten wir uns ja nie zu träumen gewagt“, erinnert sich Gruber. Über die Tatsache, dass es in Deutschland mittlerweile üblich ist, den Hugo mit französischem Akzent auszusprechen, damit der Name edler klingt, muss der Roland Gruber lachen: „Das ist ja absoluter Blödsinn. Warum soll der Name edel klingen? Es gibt viele Getränke, die Personennamen tragen. Wir hätten das Getränk auch Otto nennen können!“. Und er fügt grinsend hinzu: „Übrigens heißt der Hugo in der Schweiz Schneegold.“
Der Sommer war nicht mehr orange, sondern frisch, holundrig und vor allem: südtirolerisch.
bekommen ist. De facto ist das aber kein Hugo – es wird bloß der gleiche Name dafür verwendet.“ Hat Roland Gruber alias AK also den Hugo gar nicht erfunden, sondern wird der Name seines Getränkes für ein anderes verwendet? „Irgendwie stimmt das schon. Ich finde einfach, dass sich der Holundersaft mit Minze beißt, deshalb mache ich ihn so. Ich habe Namen und Rezept nie rechtlich schützen lassen und deshalb kann den Hugo jeder machen, wie er will“, meint Gruber. Und warum hat er seine Idee nie schützen lassen? „Ganz einfach: Anfangs habe ich nicht daran gedacht, weil ich mir diesen Erfolg einfach nicht erwartet hatte. Und dann, als es so weit war und der Hugo überall getrunken wurde, war es zu spät. Ich war heuer im August in Bern am Institut für geistiges Eigentum, aber den Hugo registrieren zu lassen ist nur bedingt möglich. Ich müsste ihn in Flaschen verkaufen, aber einen Hugo muss man frisch machen. Also war das keine Alternative für mich.“ RUHM. Was AK bleibt, ist also vor allem
Foto: Sabrina Knippschild
eines: die Freude, den Hugo erfunden zu haben, und das Schulterklopfen seiner Freunde für diese Idee. Aber damit ist die Geschichte vom Hugo und seinem Erfinder noch nicht zu Ende. Mittlerweile hat Gruber eine Skihütte im Skigebiet Rieder Alp im Wallis erworben und wird diese in Zusammenarbeit mit dem Modelabel Luis Trenker zum „Mountain Resort Riederfurka“ umbauen. Dort soll dann ab Ende 2013 auch die neueste Drink-Kreation des Südtirolers serZITRONENMELISSE. Auf Facebook beviert werden: der heiße Hugo. Dessen Rewirbt Roland Gruber seinen Hugo bereits zept hat Gruber bereits schützen lassen, mit einer Seite namens „Hugo Original und mit Unterstützung einer Getränke– The Summer Drink by AK“. Was hat es firma soll es das nächste große Ding in mit dem Kürzel AK eigentlich auf sich? Sachen Drinks werden. „Das ist mein Spitzname, der auf eine alte Der Meister selbst bleibt aber trotz allem realistisch: „Vielleicht ist in ein zwei Jahren Geschichte zurückgeht. Als ich fünfzehn der Hugo-Boom auch wieder vorbei. Aber war, habe ich ein Praktikum in einem Gedas ist egal – mich ehrt es zu sehen, wie schäft namens Alber gemacht und meine begeistert die Leute vom Hugo sind. Und Freunde fanden das witzig. Also nannten Barkeeper AK mit einem Original-Hugo sie mich immer Alber-Knecht, woraus wenn die Begeisterung da ist, dann wird dann die Abkürzung AK entstand. Seites den Hugo auch immer geben und er dem heiß ich für alle so“, erzählt er. wird sich selbstständig weiterentwickeln. Auf seiner Facebookseite werden alle News zum Thema Hugo In den USA gibt es beispielsweise bereits den Ice-Hugo; da wird gesammelt und der Meister erklärt sein Originalrezept – das un- Holundersaft gemeinsam mit Minze eingefroren und man beterscheidet sich nämlich ein wenig vom Hugo, der üblicherweise kommt den Hugo-Eiswürfel zusammen mit einem Prosecco serserviert wird. „Mein Hugo wird mit Zitronenmelissensirup ge- viert. Und eine Schweizer Eisfirma ist daran interessiert, echtes macht, ich kaufe den Sirup immer bei Biobauern ein und habe Hugo-Eis zu produzieren. Noch ist der Hugo also sehr lebendig.“ das Getränk auch so erfunden. Meistens bekommt man den Hugo Und dabei hat die „heiße“ Phase des Drinks ja noch gar nicht mit Holundersaft, weil der einfach viel billiger und leichter zu begonnen. ◀ MARA MANTINGER
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
Die Top 300 Unternehmen Südtirols 2.0 Murphys Law - also das Gesetz, das besagt, dass alles passieren wird, was passieren kann - hat seine Gültigkeit in der vergangenen Ausgabe des Südtirol Panorama wieder einmal unter Beweis gestellt. Einige der Tabellen enthielten die falschen oder gar keine Daten. Nun gibt es die korrekte Version.
D
er Fehlerteufel ist bei Redakteuren und Grafikern eine gefürchtete Kreatur. In der letzten Nummer des Südtirol Panorama muss sich gleich eine ganze Bande dieser Spezies ausgetobt haben und sich einen Spaß daraus gemacht haben, die Zahlen durcheinanderzuwirbeln. Obwohl nur die Seite 22 der Ausgabe betroffen war, bringen wir das gesamte Ranking der Top 300 des Jahres 2012 der Vollständigkeit halber noch einmal. Ebenso drucken wir die beiden Listen der Neueinsteiger noch einmal ab. Dort hatten die Daten gefehlt. Warum zwei Listen von Neueinsteigern? Hier nochmals der Text dazu: Die erste Liste der Neueinsteiger führt alle Unternehmen auf, die im vergangenen Jahr nicht im Ranking vertreten waren. Und das, obwohl der Umsatz dieser Gesellschaften über dem Eintrittslimit des letzten Jahres von 10,2 Millionen Umsatz im Jahre 2010 gelegen hatte. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Zum einen kann es sein, dass die Bilanz nicht rechtzeitig vorlag, um beim Erstellen des Rankings noch berücksichtigt zu werden. Zum anderen kann es aber auch sein, dass nicht die konsolidierte, sondern nur die Einzelbilanz einer Unternehmensgruppe vorgelegen hatte und deshalb diese verwendet wurde. Beispiel dafür sind die Agba AG (Barchetti-Gruppe) und die The Wierer Holding AG oder auch die Gremens Distribution GmbH. Von der Juwi Energie Rinnovabili GmbH wiederum lag im vergangenen Jahr überhaupt keine Bilanz rechtzeitig vor.
46
Südtirol Panorama | November 2012
NR.
PLATZ. TOP 300
FIRMENNAME
UMSATZ 2011
UMSATZZUWACHS 2010/2011
15,9%
11.
AGBA AG, Bozen
228,4
2.
17.
THE WIERER HOLDING AKTIENGESELLSCHAFT, Brixen
136,2
1,1%
3.
35.
JUWI ENERGIE RINNOVABILI GmbH, Bozen
87,2
177,8%
4.
42.
GREMES DISTRIBUTION GmbH, Bruneck
81,8
-44,2%
5.
52.
SE HYDROPOWER GmbH, Bozen
64,7
67,6%
6.
63.
INTERDENT AG, Bozen
54,8
-0,7%
1.
7.
75.
LL INTERNATIONAL AG, Tirol
48,2
-7,8%
8.
108.
GERHO AG, Terlan
32,2
68,2%
9.
130.
ELECTROGROUP TEC GmbH, Bozen
27,2
56,5%
10.
149.
HEBOFRUT GmbH, Lana
22,9
10,5%
11.
156.
REAL ESTATE SERVICES AG, Bozen
21,6
191,0%
12.
161.
IBC SOLAR GmbH, Bozen
20,8
92,3%
13.
177.
MICROTEC GmbH, Brixen
18,8
0,5%
14.
187.
CHERVO‘ AG, Kastelruth
16,8
20,4%
15.
212.
NKD ITALIEN GmbH, Bozen
14,6
50,4%
16.
220.
CORSO VITTORIO EMANUELE 2428 RETAIL GmbH, Bozen
13,7
144,1%
17.
223.
GREEN POWER EUROMILK GmbH, Sand in Taufers
13,6
-17,6%
18.
225.
M. ANGERER GmbH, Brixen
13,6
71,2%
19.
241.
FRIEL CAMPANIA GmbH, Bozen
12,9
-8,9%
20.
243.
EXPORT UNION ITALIA GmbH, Eppan
12,9
33,5%
21.
244.
SOLEG GmbH, Bozen
12,8
-38,1%
22.
246.
CONFID GmbH, Bozen
12,6
90,6%
23.
248.
HAFNER GmbH, Bozen
12,6
-20,1%
24.
251.
ALPENTRANS LOGISTICS GmbH, Salurn
12,5
277,1%
25.
256.
HOBAG AG, Sand in Taufers
12,4
23,9%
26.
256.
TIROLTRANS NUOVA GmbH, Bozen
12,1
21,5%
27.
257.
PETROLCAPA GmbH, Auer
12,0
-6,8%
28.
260.
SUDTIROLFER GmbH, Branzoll
11,8
19,2%
29.
261.
RERICONSULTING GmbH, Welschnofen
11,7
49,1%
30.
264.
PRAGMA GmbH, Meran
11,7
-7,2%
Die Liste der „falschen“ Newcomer 2012
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
UMSATZ 2011
UMSATZZUWACHS 2010/2011
REAL ESTATE SERVICES AG, Bozen
21,6
191,0%
212.
NKD ITALIEN GmbH, Bozen
14,6
50,4%
220.
CORSO VITTORIO EMANUELE 2428 RETAIL GmbH, Bozen
13,7
144,1%
225.
M. ANGERER GmbH, Brixen
13,6
71,2%
5.
243.
EXPORT UNION ITALIA GmbH, Eppan
12,9
33,5%
6.
246.
CONFID GmbH, Bozen
12,6
90,6%
7.
251.
ALPENTRANS LOGISTICS GmbH, Salurn
12,5
277,1%
8.
254.
HOBAG AG, Sand in Taufers
12,4
23,9%
9.
256.
TIROLTRANS NUOVA GmbH, Bozen
12,1
21,5%
10.
260.
SUDTIROLFER GmbH, Branzoll
11,8
19,2%
NR.
PLATZ. TOP 300
1.
156.
2. 3. 4.
FIRMENNAME
11.
261.
RERICONSULTING GmbH, Welschnofen
11,7
49,1%
12.
265.
TRATTER ENGINEERING GmbH., Bozen
11,6
73,8%
13.
266.
SCHLEMMER ITALIA GmbH, Bruneck
11,5
24,0%
14.
270.
TEXMARKET GmbH, Bozen
11,4
14,8%
15.
272.
INFORMATION CONSULTING GmbH., Bozen*
11,4
42,3%
16.
273.
HERMLE ITALIA GmbH, Bozen
11,4
16,2%
17.
223.
INDERST GmbH, Marling
11,4
18,2%
18.
278.
GIWINE GmbH, Salurn
11,3
29,3%
19.
284.
MANOMETAL GmbH, Neumarkt
11,1
18,6%
20.
285.
HEALTH ROBOTICS GmbH, Bozen
11,0
9,3%
21.
287.
BRASOLIN AUTO GmbH, Bozen
10,9
100,4%
22.
291.
RAUCHBAU AG, Nals
10,7
150,2%
23.
292.
SOLARKONZEPT ITALIA GmbH, Bozen
10,4
42,0%
24.
293.
GAS U WASSER ANLAGENBAU GmbH, Bozen
10,4
39,0%
25.
295.
EUROCHROME GmbH, Bozen
10,3
33,1%
26.
296.
ARA LEGERO SHOES ITALIA GmbH., Kaltern
10,3
18,8%
27.
298.
SCHMIEDEEISEN WOLFSGRUBER GmbH, Bruneck
10,3
13,5%
28.
299.
ADRIA GAMING BOLZANO GmbH, Bozen
10,3
102,8%
Die zweite Newcomer-Liste hingegen führt die „echten“ Neueinsteiger an. Nämlich Unternehmen, die im Bilanzjahr 2010 denn diese wurden zur Berechnung des Rankings 2011 herangezogen - mit ihrem Umsatz unterhalb der Summe von 10,2 Millionen Euro geblieben waren. Und die es diesmal geschafft haben, ihre Geschäfte dermaßen anzukurbeln, dass sie 2011 zum ersten Mal einen größeren Umsatz verbuchen konnten. Da kommen dann durchaus beeindruckende Zahlen zum Vorschein, obwohl es bei der einen oder anderen Gesellschaft auch finanzbuchhalterische Gründe dafür geben mag - siehe Alpentrans Logistics GmbH mit Sitz in Salurn, die ihre Gesellschaftsform geändert hat. (PAS)
Die Liste der „echten“ Newcomer des Top-300-Rankings 2012
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Südtirol Panorama | November 2012
47
UNTERNEHMER & MÄRKTE NR.
NR. VORJAHR
UMSATZ IN MIO. €
FIRMENNAME
1.
1.
ASPIAG SERVICE GmbH, Bozen
2.
2.
ACCIAIERIE VALBRUNA AGK, Bozen
3.
5.
K
ETSCHWERKE AG , Bozen K
PERSONALKOSTEN IN MIO. €
UMSATZZUWACHS 10/11
GEWINN IN MIO. €
1.572,6
4,0%
22,4
1,4%
189,6
971,3
17,3%
13,6
1,4%
130,6
713,5
71,0%
71,4
10,0%
26,9
UMSATZRENDITE
PERSONALKOSTENQUOTE
EIGENKAPITAL IN MIO. €
BRUTTOCASHFLOW IN MIO €
12,1%
277,7
66,2
13,4%
830,9
58,2
3,8%
548,4
108,2
4.
3.
WÜRTH GmbH , Neumarkt
660,5
0,5%
-8,3
-1,3%
200,9
30,4%
123,0
3,2
5.
7.
SEL AGK, Bozen
479,9
78,6%
-15,6
-3,3%
19,7
4,1%
414,1
25,7
6.
4.
FERCAM FINANCE AGK, Bozen
478,6
12,1%
0,3
0,1%
57,3
12,0%
25,5
16,5
7.
6.
MAXI GmbH, Bozen
350,1
14,9%
4,9
1,4%
0,7
0,2%
11,4
4,9
8.
8.
ALIMCO FIN AGK, Bozen*3
314,7
22,5%
9,3
3,0%
1,0
0,3%
91,5
10,8
9.
267,4
54,8%
0,0
0,0%
1,0
0,4%
3,0
2,2
TECHNICON AGK, Brixen
264,6
32,2%
26,1
9,8%
57,6
21,8%
168,1
40,9
AGBA AGK, Bozen
228,4
15,9%
1,2
0,5%
11,0
4,8%
29,0
4,9
204,7
19,4%
2,2
1,1%
22,4
10,9%
12,3
5,3
163,3
5,9%
1,6
1,0%
41,0
25,1%
27,7
9,5
10. SAN MARCO PETROLI DISTRIBUZIONE GmbH, Bozen
10.
9.
11.
-
12.
11.
13.
12. RÖCHLING AUTOMOTIVE ITALIA GmbH, Leifers
K
GRUBER INVEST GmbH , Auer
9
14.
23.
LEITNER AG, Sterzing*
156,6
37,7%
6,2
4,0%
36,3
23,2%
85,5
13,1
15.
19.
GKN DRIVELINE BRUNECK AG, Bruneck
147,8
12,9%
5,0
3,4%
35,3
23,9%
78,1
10,0
16.
18.
MARKAS SERVICE GmbHK, Bozen
146,9
9,0%
4,9
3,3%
96,3
65,5%
21,4
10,5
17.
-
18.
24.
K
THE WIERER HOLDING AG , Brixen
136,2
1,1%
4,2
3,1%
16,9
12,4%
32,0
6,8
BAYERNLAND GmbH, Sterzing
130,0
15,0%
1,1
0,9%
2,7
2,1%
7,9
2,3
K
19.
21.
BRAUEREI FORST AG , Algund
128,1
4,5%
7,8
6,1%
22,0
17,2%
166,5
16,6
20.
22.
GKN SINTER METALS AG, Bruneck
127,3
8,9%
12,5
9,8%
36,7
28,8%
63,8
19,6
19,4
15,6%
80,8
10,5
K
21.
27.
124,4
12,5%
5,8
4,7%
22.
14.
K
FRI-EL GREEN POWER AG , Bozen
123,1
-18,4%
52,7
42,8%
7,2
5,8%
205,5
76,1
23.
17.
KUEN FALCA GmbH, Meran
119,5
-12,5%
0,1
0,1%
1,3
1,1%
5,5
0,2
PROGRESS INVEST AG , Brixen
24.
20.
ZH - GENERAL CONSTRUCTION COMPANY AG , Sand in Taufers
116,5
-7,6%
0,8
0,7%
10,9
9,3%
8,6
3,5
25.
29.
THUN AG, Bozen
114,8
7,6%
0,3
0,2%
13,2
11,5%
26,1
2,9
113,6
1,1%
0,7
0,6%
36,2
31,9%
122,9
9,0
107,2
-1,1%
-0,4
-0,4%
11,4
10,6%
40,3
3,9
103,4
3,7%
5,9
5,7%
10,0
9,6%
36,0
8,6
26.
K
K
25.
VERLAGSANSTALT ATHESIA AG , Bozen
27.
26.
BILLIG AG, Neumarkt
28.
30. ELEKTRISOLA ATESINA GmbH, Sand in Taufers
29.
31.
MONIER AG, Kiens
102,7
4,1%
10,6
10,3%
20,1
19,6%
45,4
21,3
30.
33.
HOPPE AG, St. Martin in Passeier
92,6
0,3%
0,6
0,6%
26,1
28,2%
14,3
5,8
31.
32.
MIELE ITALIA GmbH, Eppan
91,3
-6,2%
3,1
3,4%
8,5
9,3%
29,0
3,2
K
32.
43.
SCHENK ITALIA AG , Auer
90,8
19,3%
1,3
1,4%
5,1
5,7%
14,8
2,8
33.
34.
SELECTRA AGK, Bozen
90,0
-2,1%
1,6
1,8%
10,1
11,3%
20,8
4,8
34.
44.
JENBACHER GmbH, Bozen
87,4
15,6%
3,7
4,2%
5,2
5,9%
26,5
4,2
87,2
177,8%
6,7
7,6%
3,3
3,8%
7,1
7,8
85,5
22,7%
4,8
5,6%
8,7
10,2%
15,8
7,0
35. 36.
- JUWI ENERGIE RINNOVABILI GmbH, Bozen 49.
TECHNOALPIN AG, Bozen*2 IPRONA AG, Lana
85,1
18,3%
0,7
0,9%
7,3
8,6%
39,9
4,5
SEESTE BAU AGK, Bozen*9
83,9
190,4%
-9,0
-10,8%
5,4
6,4%
3,6
-0,2
83,6
-1,4%
0,0
0,0%
11,6
13,8%
9,5
2,3
37.
46.
38.
160.
39.
37.
40.
28.
GREENVISION AMBIENTE AG , Bozen
83,0
-22,2%
2,7
3,3%
10,1
12,2%
23,9
4,6
41.
35.
OBFINIM AGK, Bozen*10
82,2
-8,2%
1,9
2,3%
16,9
20,5%
18,8
6,9
42.
OBEROSLER CAV PIETRO AGK, St. Lorenzen K
81,8
-44,2%
0,0
0,0%
1,7
2,1%
6,4
0,7
43.
42.
PRINOTH AG, Sterzing*9
81,6
4,2%
-4,2
-5,1%
9,3
11,3%
47,6
-0,7
44.
39.
IFI AGK, Bozen
79,7
-4,2%
-4,1
-5,2%
9,3
11,6%
35,8
13,5
45.
45.
PLOSE SISTEM SERVICE AG, Brixen
78,8
7,6%
0,6
0,7%
1,3
1,7%
6,2
2,3
46.
54.
AGCO ITALIANA GmbH, Lana
78,2
23,5%
2,5
3,2%
2,3
2,9%
24,5
2,9
K
- GREMES DISTRIBUTION GmbH , Bruneck
47.
57.
AUTO BRENNER AG, Bozen
76,3
35,5%
0,5
0,7%
4,8
6,3%
6,0
2,1
48.
40.
AUTOINDUSTRIALE GmbH, Bozen
72,8
-10,7%
-0,1
-0,1%
9,5
13,0%
6,8
0,7
49.
48.
SUPERDISTRIBUZIONE GmbH, Bozen
72,7
2,9%
1,5
2,1%
4,8
6,6%
11,5
2,8
50.
47.
MAICO GmbH, St. Leonhard in Passeier
69,1
-3,9%
2,4
3,5%
6,9
10,0%
30,8
4,6
Umsatzrendite = Gewinn/Umsatz | Personalkostenquote = Personalkosten/Umsatz | Bruttocashflow = Gewinn + Rückstellungen (2010 – 2009) + Abschreibungen | K konsolidierte Bilanz der Unternehmensgruppe | 1 Bilanz zum 29.02.2011 | 2 30.04.11 | 3 30.06.11 | 4 31.08.11 | 5 31.07.11 | 6 31.01.11 | 7 31.10.11 | 8 31.12.11 |9 31.01.12 |10 29.02.12 |11 31.03.12 |12 30.06.12 |
48
Südtirol Panorama | November 2012
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UNTERNEHMER & MÄRKTE NR.
NR. VORJAHR
UMSATZ IN MIO. €
FIRMENNAME
UMSATZZUWACHS 10/11
GEWINN IN MIO. €
UMSATZRENDITE
PERSONALKOSTEN IN MIO. €
PERSONALKOSTENQUOTE 2010
EIGENKAPITAL IN MIO. €
BRUTTOCASHFLOW IN MIO €
51.
52.
ROEFIX AG, Partschins
66,5
-0,1%
1,5
2,3%
7,8
11,7%
19,1
4,6
52.
-
SE HYDROPOWER GmbH, Bozen
64,7
67,6%
10,8
16,7%
5,1
7,9%
60,9
25,4
53.
74.
JULIUS MEINL ITALIA AG, Bozen
64,7
33,0%
3,3
5,0%
4,6
7,0%
16,6
6,1
K
54.
80.
P.A.C. AG , Bozen
63,6
42,3%
0,4
0,7%
8,0
12,6%
9,2
1,5
55.
56.
ATZWANGER AGK, Branzoll
63,1
3,5%
0,5
0,8%
13,2
20,9%
11,3
2,2
56.
55.
WOLF SYSTEM GmbH , Freienfeld
63,0
2,3%
0,3
0,5%
15,9
25,3%
6,9
1,2
57.
0
WÜRTH SOLAR ITALIA GmbH, Terlan
62,8
131,8%
0,1
0,2%
1,4
2,3%
0,5
1,2
38. PICHLER IMMOBILIEN UND SERVICE G.MK, Bozen
62,8
-25,6%
-0,1
-0,1%
13,1
20,9%
45,5
4,9
58. 59.
63.
RUBNER HAUS AG, Kiens
59,9
10,9%
1,1
1,8%
14,6
24,3%
24,6
3,1
60.
58.
DUKA AG, Brixen
59,2
6,0%
4,0
6,8%
7,7
13,1%
30,8
6,2
61.
62.
HANS KLOTZ GmbH, Bozen
58,7
8,4%
2,8
4,8%
0,2
0,3%
5,8
2,9
62.
69.
ANJOKA GmbH, Pfalzen
57,2
12,5%
0,0
0,0%
6,6
11,5%
1,2
1,0
63.
-
INTERDENT AGK, Bozen
54,8
-0,7%
0,9
1,6%
3,7
6,7%
8,8
1,6
K
64.
60.
TORGGLER AG , Meran
54,7
-1,4%
1,1
2,0%
10,2
18,7%
48,2
2,6
65.
53.
ELPO GmbH, Bruneck
54,2
-16,9%
1,8
3,4%
6,6
12,1%
5,4
5,3
66.
72.
IGNAS TOUR GmbH, Neumarkt
53,8
9,6%
1,5
2,7%
1,6
2,9%
2,3
1,7
67.
67.
SELVA AG, Bozen
53,1
2,6%
-1,5
-2,9%
10,7
20,2%
11,3
-0,9
68.
64.
WÖRNDLE INTERSERVICE GmbH., Bozen
52,7
7,8%
3,7
7,1%
4,6
8,7%
7,0
4,3
52,2
15,6%
0,1
0,2%
5,9
11,2%
8,6
2,5
52,1
0,2%
-1,6
-3,1%
9,9
19,1%
23,8
1,7
52,0
0,2%
-2,3
-4,5%
5,3
10,1%
1,4
-1,7
69.
78.
70.
65.
A. RIEPER AG, Vintl HANS ZIPPERLE AG, Meran*3 9
71.
66.
LEITWIND AG, Sterzing*
72.
83.
HOLZBAU AG, Brixen
50,7
15,7%
0,0
0,1%
9,2
18,0%
15,0
1,9
73.
76.
NORDPAN AG, Olang
50,5
6,1%
0,2
0,4%
4,9
9,8%
30,4
2,0
NAGEL ITALIA GmbH, Bozen
49,9
19,4%
-0,6
-1,3%
5,4
10,8%
-0,2
-0,1
LL INTERNATIONAL AGK, Tirol
48,2
-7,8%
1,2
2,4%
5,3
11,0%
38,9
2,5
ALKO KOBER GmbH GmbH, Vintl
48,1
-2,6%
3,3
6,8%
7,8
16,1%
23,2
4,1
74.
86.
75.
-
76.
71.
77.
114.
BTS ITALIA GmbH, Bruneck
46,3
47,6%
2,0
4,3%
4,2
9,1%
2,5
2,3
78.
88.
INNERHOFER HOLDING AGK, St. Lorenzen
46,0
14,2%
1,1
2,3%
6,8
14,7%
15,5
2,1
79.
87.
COMPUTERLINKS AG, Bozen
46,0
13,8%
1,2
2,6%
2,6
5,6%
6,8
1,4
80.
84.
ITALTRADE GmbH., Meran
44,8
3,9%
0,8
1,7%
1,5
3,3%
8,3
1,0
81.
91.
WIPPTALER BAU AGK, Brenner
44,6
17,5%
0,2
0,5%
9,3
20,9%
32,8
2,7
82.
68.
EXQUISA ITALIA GmbH , Bozen
43,1
-16,4%
0,2
0,4%
2,2
5,1%
0,5
0,6
83.
70.
SOLARTOTAL GmbH, Bozen
42,2
-15,3%
0,1
0,3%
3,1
7,3%
0,5
-0,3
84.
51.
LEITNER SOLAR AG, Bruneck
41,3
-39,4%
0,5
1,1%
2,9
7,0%
4,0
0,6
85.
75.
40,9
-15,3%
3,0
7,3%
4,3
10,6%
37,4
3,3
86.
82. SIEGFRIED AUSSERHOFER GmbhK, Sand in Taufers
40,7
-8,1%
0,3
0,8%
7,6
18,7%
4,0
1,2
11
GASSER GmbH, St. Lorenzen*
87.
81.
INECO AUTO AG, Bozen
40,0
-10,4%
1,6
4,0%
1,1
2,9%
13,5
2,1
88.
92.
MOSER GmbH, Naturns
39,6
5,3%
0,0
0,1%
3,8
9,7%
5,7
0,5
89.
99.
ROTHOBLAAS GmbH, Kurtatsch
39,1
11,5%
0,9
2,2%
6,9
17,5%
8,2
2,0
90.
93.
PNEUSMARKET ALPINA AG, Bozen
39,0
4,6%
0,2
0,5%
4,6
11,9%
4,9
0,9
91.
101.
FRUCTUS MERAN AG, Terlan
38,9
13,7%
1,5
3,9%
5,2
13,5%
8,9
2,3
92.
127.
OIL ITALIA GmbH, Bozen
37,8
32,6%
0,0
0,1%
0,1
0,4%
1,6
0,9
93.
105. BEIKIRCHER GRÜNLAND GmbH, Sand in Taufers
37,4
13,1%
2,2
6,0%
2,7
7,3%
8,7
3,4
3,4
9,1%
3,9
2,4
94.
98.
37,1
5,6%
1,8
4,8%
95.
90. PIRCHER OBERLAND AG, Toblach
37,1
-6,3%
-1,1
-3,0%
7,2
19,5%
8,6
0,3
96.
96. SEAB SERVIZI ENERGIA AMBIENTE BOLZANO AG, Bozen
37,1
3,1%
1,0
2,8%
11,2
30,2%
13,2
3,9
GASTROFRESH GmbH, Ritten
2
37,0
2,5%
0,8
2,1%
3,0
8,1%
9,2
1,2
RAIL TRACTION COMPANY AG, Bozen
36,8
-7,4%
0,2
0,4%
7,9
21,5%
7,1
1,9
106.
AGROCHIMICA AG, Bozen
36,1
9,3%
0,9
2,6%
1,4
3,7%
9,8
1,4
103.
CEA ITALIA GmbH, Bozen
35,9
6,8%
0,5
1,3%
0,3
1,0%
1,4
0,8
97.
95. ZUMTOBEL ILLUMINAZIONE GmbH, Vahrn*
98.
89.
99. 100.
Umsatzrendite = Gewinn/Umsatz | Personalkostenquote = Personalkosten/Umsatz | Bruttocashflow = Gewinn + Rückstellungen (2010 – 2009) + Abschreibungen | K konsolidierte Bilanz der Unternehmensgruppe | 1 Bilanz zum 29.02.2011 | 2 30.04.11 | 3 30.06.11 | 4 31.08.11 | 5 31.07.11 | 6 31.01.11 | 7 31.10.11 | 8 31.12.11 |9 31.01.12 |10 29.02.12 |11 31.03.12 |12 30.06.12 | ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
Südtirol Panorama | November 2012
49
UNTERNEHMER & MÄRKTE NR.
NR. VORJAHR
UMSATZ IN MIO. €
FIRMENNAME
J.F. AMONN HOLDING AGK, Bozen
101.
104.
102.
128. FRENER & REIFER METALLBAU GmbH, Brixen
103.
110.
NIEDERWIESER AG, Leifers
104.
125.
INTERCABLE GmbH, Bruneck
105.
137 PALFINGER GRU IDRAULICHE GmbH,
108. 61.
PERSONALKOSTENQUOTE
EIGENKAPITAL IN MIO. €
BRUTTOCASHFLOW IN MIO €
35,2
4,7%
-0,6
-1,6%
6,6
18,7%
41,4
1,6
34,8
23,8%
0,0
0,1%
5,9
17,1%
11,8
0,9
34,7
7,0%
1,8
5,3%
3,0
8,7%
20,1
2,8
19,0%
3,8
11,2%
8,5
25,1%
56,3
6,1
0,8
2,3%
3,4
10,1%
2,9
1,0
INTERSERVICE ITALIA GmbH, Bozen
32,7
12,6%
0,1
0,2%
0,1
0,3%
0,4
0,1
Meran
32,6
12,6%
3,0
9,2%
5,8
17,9%
5,5
4,4
32,2
68,2%
1,1
3,3%
1,6
5,0%
2,2
1,2
107.
110.
PERSONALKOSTEN IN MIO. €
28,2%
123. HOTEL PALACE BETRIEBS GmbH,
109.
UMSATZRENDITE
33,4
122.
-
GEWINN IN MIO. €
34,0
106.
108.
UMSATZZUWACHS 10/11
Bozen
GERHO AG, Terlan SEL EDISON AG, Kastelbell-Tschars
32,1
-2,6%
6,5
20,1%
0,7
2,3%
95,9
12,8
DOPPELMAYR ITALIA GmbH, Lana*11
32,1
-40,8%
9,5
29,7%
6,2
19,3%
42,8
10,6
5,8%
0,6
1,8%
0,2
0,5%
4,7
0,7
111.
118.
BOZEN IMPORT GmbH, Ritten
31,9
112.
109.
BIGNAMI AG, Auer
31,8
-2,8%
2,2
6,9%
3,5
11,0%
26,6
2,4
113.
138
FLLI SANTINI GmbH, Bozen
31,8
23,1%
0,4
1,3%
3,6
11,2%
3,4
1,7
114.
107.
STADTWERKE BRIXEN AG, Brixen
30,8
-6,7%
0,6
2,0%
5,1
16,4%
43,8
6,2
115.
132. BAUSTOFFE ROMAN TERZER GmbH, Neumarkt
30,7
11,4%
-0,1
-0,4%
2,9
9,6%
5,2
0,3
116.
139.
AUTOTEST AG, Lana
30,2
17,5%
0,9
2,9%
4,8
15,8%
5,7
1,9
117.
117.
DAMIANI HOLZ&KO AG, Brixen
30,2
-0,4%
0,3
0,9%
3,7
12,2%
8,0
1,2
118.
119.
KARL PEDROSS AGK, Latsch
30,1
0,5%
-0,3
-1,1%
9,0
30,1%
10,4
1,2
119.
116.
NATURALLOOK GmbH., Bozen
120.
29,7
-3,1%
1,0
3,4%
2,9
9,8%
6,6
1,8
59. IVOCLAR VIVADENT MANUFACTURING GmbH, Naturns
29,3
-45,1%
-1,1
-3,9%
10,4
35,5%
22,1
1,2
4,6
15,9%
3,7
1,8
121.
85.
LIEBHERR EMTEC ITALIA AG, Brixen
29,1
-30,5%
-0,1
-0,5%
122.
158.
METALL STEEL GmbH, Bozen
28,4
38,4%
0,2
0,5%
1,4
5,0%
7,0
0,6
123.
143
NILS AG, Burgstall
28,4
14,1%
0,7
2,6%
2,0
7,2%
4,7
1,3
124.
136.
WOHNZENTRUM JUNGMANN AG, Brixen
28,2
7,7%
1,5
5,2%
5,9
20,9%
4,7
3,2
125.
148.
KOSTNER GmbH, Vahrn
27,8
19,9%
0,1
0,3%
0,9
3,2%
4,2
0,6
126.
140.
PFANNER ITALIA GmbH, Bozen
27,8
7,9%
0,0
0,1%
0,7
2,4%
0,5
0,2
127.
146.
BRENNERCOM AG, Bozen
27,5
12,3%
1,3
4,8%
5,8
21,0%
30,0
9,2
128.
130.
S.P.V. GmbH, Bozen
27,4
-0,9%
0,5
1,8%
1,2
4,5%
0,6
0,6
129.
142.
ECO CENTER AG, Bozen
27,3
9,0%
0,1
0,4%
7,9
28,9%
10,3
2,1
130.
-
ELECTROGROUP TEC GmbH, Bozen
27,2
56,5%
1,9
6,8%
0,0
0,1%
4,1
1,9
27,1
65,2%
0,0
0,2%
0,1
0,4%
0,2
0,4
5
199.
GEBR. CLEMENTI GmbH, Leifers*
132.
111.
WENATEX ITALIA GmbH, Brixen
27,1
-13,2%
0,2
0,6%
5,2
19,3%
0,5
0,4
133.
204
GASTROPOOL ITALIEN GmbH, Bozen
26,9
71,0%
0,0
0,0%
0,0
0,0%
0,1
0,2
134.
135.
GRAMM AG, Bozen
26,8
2,4%
0,4
1,5%
3,3
12,3%
10,6
0,9
135.
94.
ALPEWA GmbH, Bozen
26,6
-27,8%
-0,3
-1,2%
2,3
8,8%
8,8
0,0
136.
134.
KARL PICHLER AG, Algund
26,5
0,3%
0,4
1,5%
3,2
12,2%
13,7
1,5
137.
154.
SCHMACK BIOGAS GmbH, Bozen
26,0
19,5%
1,5
5,7%
2,7
10,4%
1,9
2,0
138.
126.
ROTOLONGO AG, Bozen
25,7
-9,7%
-0,6
-2,2%
6,3
24,3%
0,4
0,1
-42,7%
2,2
8,5%
2,4
9,4%
5,4
2,7
131.
139.
79.
OBRIST GmbH, Feldthurns
25,7
140.
147
NIKOLAUS BAgNARA AG, Eppan
25,5
6,1%
0,3
1,2%
2,6
10,0%
10,3
0,7
141.
145.
WEGER WALTER GmbH., Kiens
25,5
4,4%
0,1
0,3%
6,5
25,4%
5,2
0,9
142.
173.
FRANZ KRALER GmbH, Toblach
24,3
29,1%
0,2
0,6%
0,4
1,8%
0,9
0,5
143.
100.
SCHWEITZER PROJECT AGK, Naturns*3
23,8
-66,4%
2,8
11,9%
7,6
31,9%
35,9
-1,7
144.
172.
MINUS GmbH, Kurtatsch
23,8
26,1%
0,6
2,4%
1,2
5,0%
4,9
0,9
145.
149.
PIRCHER BRENNEREI AG, Lana
23,7
2,2%
0,4
1,5%
2,3
9,8%
3,5
0,5
146.
178.
FLYERALARM GmbH, Bozen
23,6
27,6%
0,9
3,6%
0,1
0,4%
1,0
0,9
147.
129.
DREIKA AG, Bozen
23,4
-15,8%
2,0
8,7%
3,1
13,3%
6,2
2,8
148.
152.
SÜDTIROL FENSTER GmbH, Gais
23,4
3,9%
0,7
3,1%
6,9
29,5%
6,2
2,2
HEBOFRUT GmbH, Lana
22,9
10,5%
0,3
1,3%
0,0
0,0%
0,5
0,3
RUBNER TÜREN AG, Kiens
22,9
11,0%
1,4
5,9%
6,1
26,8%
14,0
2,6
149.
-
150.
157.
Umsatzrendite = Gewinn/Umsatz | Personalkostenquote = Personalkosten/Umsatz | Bruttocashflow = Gewinn + Rückstellungen (2010 – 2009) + Abschreibungen | K konsolidierte Bilanz der Unternehmensgruppe | 1 Bilanz zum 29.02.2011 | 2 30.04.11 | 3 30.06.11 | 4 31.08.11 | 5 31.07.11 | 6 31.01.11 | 7 31.10.11 | 8 31.12.11 |9 31.01.12 |10 29.02.12 |11 31.03.12 |12 30.06.12 |
50
Südtirol Panorama | November 2012
® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
UNTERNEHMER & MÄRKTE NR.
NR. VORJAHR
UMSATZ IN MIO. €
151.
150.
EDILFER GmbH, St. Lorenzen
152.
169.
TURBINENBAU TROYER GmbH, Sterzing
153.
155.
154.
156.
155.
180.
PERSONALKOSTEN IN MIO. €
PERSONALKOSTENQUOTE 2010
2,1%
2,5
10,9%
4,1
1,0
8,4%
6,5
29,1%
5,5
2,5
0,7
3,2%
2,0
0,4
0,4
1,9%
2,5
1,1
0,2
1,0%
3,7
0,3
0,0%
126,7
5,2
UMSATZZUWACHS 10/11
GEWINN IN MIO. €
22,6
-2,4%
0,5
22,4
15,9%
1,9
DEVELEY ITALIA AG, Lana
22,4
5,8%
0,2
1,0%
PAULANER DISTRIBUZIONE GmbH, Bozen
22,3
8,2%
0,8
3,7%
PASSUELLO GmbH, Percha
21,9
19,8%
0,2
1,0%
REAL ESTATE SERVICES AG, Bozen
21,6
191,0%
1,3
6,1%
0,0
FIRMENNAME
UMSATZRENDITE
EIGENKAPITAL IN MIO. €
BRUTTOCASHFLOW IN MIO €
156.
-
157.
181.
GASSER PAUL GmbH, St. Lorenzen
21,5
-14,9%
0,8
3,8%
3,0
14,2%
26,9
1,6
158.
162.
IMPIANTI COLFOSCO AG, Corvara
21,2
4,5%
3,2
15,2%
5,2
24,7%
29,2
6,0
159.
165.
TERRA GmbH, Bozen
160. 200. FRULANA GmbH, Lana
21,0
6,3%
0,7
3,4%
0,7
3,2%
0,8
0,8
20,8
28,0%
0,2
1,2%
0,4
1,7%
0,5
0,5
92,3%
-1,7
-8,4%
1,0
4,6%
-1,6
-1,6
161.
-
IBC SOLAR GmbH, Bozen
20,8
162.
223.
MARX AG, Schlanders
20,7
41,5%
0,3
1,5%
3,5
17,1%
8,4
2,3
163.
175.
TRANSBOZEN LOGISTIK GmbH, Barbian
20,7
10,2%
1,0
4,7%
1,0
5,1%
2,5
1,3
164.
192.
PARCHEGGI ITALIA AG , Bozen
20,5
20,8%
-0,8
-3,9%
3,9
19,2%
41,7
2,5
165.
194.
PLATTNER BAU AG, Leifers
20,3
20,2%
0,0
-0,2%
3,3
16,2%
0,7
0,3
166.
151.
ERDBAU GmbH, Meran*4
20,3
-11,7%
0,2
1,2%
5,1
25,1%
1,6
0,9
167.
174.
FOPPA GmbH, Neumarkt*
20,1
7,1%
0,3
1,6%
0,8
3,8%
2,0
0,8
168.
163.
LONGOBARDI GmbH, Lana
20,0
-0,3%
0,0
0,1%
0,9
4,7%
0,3
0,8
169.
153.
WARSTEINER ITALIA GmbH, Bozen
20,0
-10,5%
0,6
2,8%
2,0
9,9%
6,0
0,5
170.
167.
THALER GmbH, Bozen
19,8
1,1%
0,3
1,7%
3,7
18,9%
6,3
0,7
171.
177.
KARRELL GmbH, Salurn
19,7
6,1%
0,1
0,3%
3,7
19,0%
2,1
1,5
172.
195.
ACS DATA SYSTEMS AG, Brixen*
19,6
16,3%
0,1
0,5%
4,6
23,3%
1,3
0,4
173.
183.
CSB FLLI STRAUDI AG , Bozen
19,4
9,9%
-0,6
-3,3%
3,8
19,8%
5,9
0,0
7
11
174.
193.
MAXI MODE CENTER GmbH, Eppan
19,4
14,2%
0,7
3,5%
1,7
9,0%
4,4
0,8
175.
164.
WOLF FENSTER AG, Natz-Schabs
19,3
-2,2%
0,9
4,9%
3,8
19,8%
9,8
2,1
176.
171.
PAN TIEFKÜHLPRODUKTE GmbH, Leifers
19,2
0,4%
0,1
0,4%
5,5
28,8%
4,9
0,5
2
177.
-
MICROTEC GmbH, Brixen*
18,8
0,5%
0,3
1,8%
5,3
28,3%
5,2
1,1
178.
225.
SPARIM AG, Bozen
18,6
29,3%
9,4
50,7%
2,2
11,8%
276,1
10,1
179.
188.
SELIMEX GmbH, Latsch
18,6
7,4%
0,1
0,6%
1,3
6,8%
1,9
0,7
180.
184.
RIWEGA GmbH, Neumarkt
18,2
3,8%
1,4
7,5%
1,1
5,8%
6,2
2,4
181.
168.
ALPENBAU GmbH, Terenten
17,9
-7,4%
0,1
0,5%
4,3
24,2%
4,0
0,9
182.
182.
BAUGROUP GmbH, Vahrn
17,6
-3,2%
0,1
0,8%
0,2
1,0%
0,7
0,2
183.
297.
DEHN ITALIA AG, Bozen*3
17,3
66,7%
0,6
3,6%
0,9
5,0%
2,1
1,0
184.
186.
HOTEL ADLER GmbH, St. Ulrich
17,3
-2,2%
1,0
5,7%
5,2
30,1%
13,4
2,1
185.
189.
EUROTHERM AG, Eppan
16,9
-1,5%
0,3
1,9%
3,0
17,5%
2,8
0,6
186.
185.
SETA AG, Bozen
16,9
-2,9%
-1,1
-6,3%
9,5
56,2%
4,3
0,2
187.
-
CHERVO‘ AG, Kastelruth
16,8
20,4%
0,1
0,7%
1,2
7,3%
1,1
0,3
188.
201.
OSSANNA GmbH, Pfitsch
16,7
3,2%
0,0
0,1%
2,6
15,8%
2,7
0,2
189.
191.
SOCREP GmbH, St. Ulrich
16,4
-3,2%
3,1
18,9%
0,9
5,4%
11,4
3,4
190.
176.
EUROCLIMA AG, Bruneck
16,3
-12,6%
0,2
1,5%
4,3
26,3%
7,8
0,9
191.
190.
EGMA ASTAFRUTTA GmbH , Terlan
16,3
-4,5%
0,2
1,3%
0,7
4,4%
4,2
0,3
192.
196.
NIEDERSTÄTTER AG, Bozen
16,2
-3,3%
0,4
2,3%
3,1
19,0%
2,8
2,4
193. 208. AUTOTRANSPORTE GÜNTHER GmbH, Vahrn
16,1
3,2%
0,0
0,0%
5,5
34,0%
2,6
1,2
2,4
14,7%
5,7
-0,2
194.
214.
SKIDATA GmbH, Bozen
16,1
6,5%
-0,4
-2,7%
195.
159.
SCHWEIGKOFLER GmbH, Barbian
15,9
-22,4%
-0,4
-2,6%
3,2
19,9%
0,6
0,1
196.
235.
JSCHMIDHAMMER GmbH , Bruneck
15,9
16,8%
1,2
7,5%
4,2
26,3%
8,0
1,5
197.
212.
MERANO SPECK GmbH, Naturns
15,8
3,4%
0,0
0,2%
1,4
9,1%
2,0
0,2
198.
237.
TRANSPORT LOGISTICA GmbH, Freienfeld
15,7
16,1%
0,2
1,3%
0,9
5,9%
0,9
0,4
199.
245.
WOLFTANK SYSTEMS AG, Bozen
15,7
20,2%
0,0
0,1%
1,7
11,2%
1,7
0,4
200.
213.
CSS AG, Bozen
15,5
2,2%
0,5
3,5%
11,7
75,1%
1,6
0,5
Umsatzrendite = Gewinn/Umsatz | Personalkostenquote = Personalkosten/Umsatz | Bruttocashflow = Gewinn + Rückstellungen (2010 – 2009) + Abschreibungen | K konsolidierte Bilanz der Unternehmensgruppe | 1 Bilanz zum 29.02.2011 | 2 30.04.11 | 3 30.06.11 | 4 31.08.11 | 5 31.07.11 | 6 31.01.11 | 7 31.10.11 | 8 31.12.11 |9 31.01.12 |10 29.02.12 |11 31.03.12 |12 30.06.12 | ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
Südtirol Panorama | November 2012
51
UNTERNEHMER & MÄRKTE NR.
NR. VORJAHR
FIRMENNAME
UMSATZ IN MIO. €
UMSATZZUWACHS 10/11
GEWINN IN MIO. €
UMSATZRENDITE
PERSONALKOSTEN IN MIO. €
PERSONALKOSTENQUOTE
EIGENKAPITAL IN MIO. €
BRUTTOCASHFLOW IN MIO €
201.
207.
ERCA GmbH, Bozen
15,5
-0,8%
0,0
0,2%
0,6
4,1%
1,0
0,1
202.
221.
HUBER GmbH, Meran
15,3
4,1%
0,2
1,4%
2,3
14,8%
9,9
0,6
203.
218.
P. GROHE GmbH, Bruneck
15,3
3,2%
0,7
4,3%
2,1
14,0%
7,6
1,0
204.
216.
HOTEL ADLER THERMAE GmbH., St. Ulrich
15,2
2,0%
1,5
9,8%
5,0
32,7%
4,8
3,2
205. 254.
FIN ZETA - GmbH., Bozen*3
15,2
21,8%
3,8
24,8%
0,0
0,1%
229,1
8,3
206. 222.
KAUFGUT AG, Bozen
15,0
1,9%
0,1
0,8%
1,9
12,5%
5,1
0,3
3
207.
219.
KRONPLATZ SEILBAHN AG, Bruneck*
15,0
1,0%
0,9
6,3%
2,2
14,7%
32,2
4,1
208.
231.
GASTRO EINKAUF & SERVICE GmbH, Vahrn
14,9
6,1%
0,1
0,5%
0,3
1,8%
0,1
0,1
209. 230. CAVALLINO BIANCO FAMILY AG, St. Ulrich*2
14,9
5,9%
2,0
13,1%
4,6
30,8%
8,1
4,0
210. 234. NORDWAL AG, Auer
14,9
8,9%
0,0
-0,1%
2,3
15,1%
1,5
0,4
211. 256.
BERNARD BAU GmbH, Montan
14,7
20,2%
0,1
0,9%
2,6
17,4%
1,0
0,6
212.
-
NKD ITALIEN GmbH, Bozen
14,6
50,4%
-0,5
-3,6%
3,0
20,6%
0,0
-0,1
213.
259.
MODYF GmbH, Tramin
14,5
18,9%
0,5
3,5%
2,2
14,9%
3,7
1,0
214.
240.
BACHMANN COMMERCE GmbH, Gsies
14,4
7,5%
0,1
0,8%
0,1
0,5%
0,3
0,1
215.
187.
PALBOX PALLETS E CONTENITORI AG, Neumarkt
14,1
-18,5%
1,4
10,1%
1,2
8,5%
25,9
2,5
14,0
31,3%
-0,2
-1,5%
0,7
5,0%
0,2
-0,2
216. 290. MEGGLE ITALIA GmbH, Bozen 10
217.
227.
GLOBUS CONFEZIONI AG, Bozen*
13,9
-1,8%
0,8
5,6%
3,2
22,8%
10,9
1,1
218.
244.
SAD NAHVERKEHR AGK, Bozen
13,9
6,3%
0,4
2,8%
25,7
185,4%
5,3
7,2
GRANDI FUNIVIE ALTA BADIA AG, Corvara*3
13,8
1,6%
3,2
22,9%
2,8
20,3%
37,4
6,6
CORSO VITTORIO EMANUELE 2428 RETAIL GmbH, Bozen
13,7
144,1%
-0,2
-1,2%
0,0
0,0%
1,2
4,6
REMA AG, Welsberg-Taisten
13,7
-4,3%
-0,2
-1,4%
3,2
23,6%
3,0
0,3
UMDASCH SHOP CONCEPT GmbH, Leifers
13,6
6,4%
-0,2
-1,5%
2,0
15,0%
1,9
0,6
GREEN POWER EUROMILK GmbH, Sand in Taufers
13,6
-17,6%
1,3
9,5%
0,4
2,6%
2,5
1,5
219. 236. 220.
-
221. 226. 222.
248.
223.
-
224. 238. 225.
-
PANALEX GmbH, Olang
13,6
1,4%
0,0
0,3%
0,9
6,9%
1,7
0,2
M ANGERER GmbH, Brixen
13,6
71,2%
0,1
1,0%
0,5
4,0%
0,1
0,2
1,6
12,1%
3,3
24,1%
8,1
2,7
226.
267.
QUELLENHOF GmbH, St. Martin in Passeier
13,6
15,1%
227.
209.
PRAMSTRAHLER GmbH., Völs am Schlern
13,5
-13,2%
0,2
1,7%
1,0
7,3%
5,1
0,5
HELLA ITALIEN GmbH, Bruneck
13,5
6,5%
0,0
0,1%
1,6
11,5%
0,7
0,2
228. 250. 229.
247.
NATURAPACK GmbH, Auer
13,5
4,7%
0,2
1,2%
0,6
4,7%
0,3
0,3
230.
210.
AEBI SCHMIDT ITALIA GmbH, Kurtatsch
13,4
-12,4%
-0,5
-3,3%
1,1
7,9%
1,2
-0,3
231.
257.
MÖBEL PLANER GmbH., Eppan
13,4
9,3%
1,3
9,4%
2,7
20,4%
9,4
1,8
232.
243.
TIP TOP FENSTER GmbH, Mühlbach
13,3
1,7%
0,2
1,5%
3,9
29,5%
2,5
0,6
233. 232. SCHÖNHUBER AG, Bruneck
13,3
-4,8%
1,2
8,9%
1,4
10,9%
13,3
2,3
234. 202.
13,2
-18,2%
0,0
0,0%
0,4
3,1%
0,2
0,0
235.
198.
VETTER ITALIA GmbH, Bozen THERME MERAN AG, Meran
236. 246. WEPA GmbH, Vahrn
13,1
-20,0%
0,5
3,6%
4,1
30,9%
35,5
3,4
13,1
1,0%
1,0
7,2%
1,9
14,1%
1,2
1,5
237.
205.
ISOLCELL ITALIA AG, Leifers
13,1
-16,5%
0,2
1,4%
2,6
20,0%
2,1
0,4
238.
269.
LORENZ PAN AG, Bozen
13,0
11,3%
0,3
2,6%
2,3
17,7%
2,0
0,6
13,0
22,0%
0,2
1,2%
0,3
2,5%
1,4
0,2
239. 288. CTM -AGROFAIR ITALIA GmbH, Bozen*3 240.
260.
241.
-
242.
266.
243.
-
244.
-
245.
286.
246.
-
DERGA CONSULTING GmbH, Bozen
13,0
6,7%
0,4
3,2%
3,6
27,7%
2,2
0,5
FRIEL CAMPANIA GmbH, Bozen
12,9
-8,9%
0,8
5,8%
0,0
0,0%
24,8
7,4
SEXTNER DOLOMITEN AG, Innichen
12,9
9,0%
-0,1
-0,7%
4,3
33,6%
12,3
3,0
EXPORT UNION ITALIA GmbH, Eppan
12,9
33,5%
0,3
2,2%
0,3
2,2%
1,4
0,3
SOLEG GmbH, Bozen
12,8
-38,1%
-0,3
-2,4%
0,1
1,1%
0,3
-0,2
LOACKER REMEDIA GmbH, Völs am Schlern
12,7
17,6%
0,4
3,4%
2,8
21,8%
3,4
0,6
CONFID GmbH, Bozen
12,6
90,6%
0,7
5,8%
1,3
10,5%
1,6
0,8
247. 283. FALKTOURS GmbH., Kiens 248.
-
12,6
16,3%
-0,3
-2,0%
0,8
6,3%
0,0
-0,1
HAFNER GmbH, Bozen
12,6
-20,1%
-0,6
-4,5%
1,9
14,8%
2,9
-0,8
249.
276.
VOLGGER HOLZ GmbH, St. Lorenzen
12,6
12,2%
0,5
3,8%
1,5
11,8%
4,7
1,0
250.
263.
G. PFITSCHER GmbH, Burgstall
12,6
6,5%
0,1
0,4%
1,1
9,1%
0,9
0,3
Umsatzrendite = Gewinn/Umsatz | Personalkostenquote = Personalkosten/Umsatz | Bruttocashflow = Gewinn + Rückstellungen (2010 – 2009) + Abschreibungen | K konsolidierte Bilanz der Unternehmensgruppe | 1 Bilanz zum 29.02.2011 | 2 30.04.11 | 3 30.06.11 | 4 31.08.11 | 5 31.07.11 | 6 31.01.11 | 7 31.10.11 | 8 31.12.11 |9 31.01.12 |10 29.02.12 |11 31.03.12 |12 30.06.12 |
52
Südtirol Panorama | November 2012
® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
UNTERNEHMER & MÄRKTE NR.
NR. VORJAHR
251.
-
252.
273.
253. 220.
UMSATZ IN MIO. €
UMSATZZUWACHS 10/11
ALPENTRANS LOGISTICS GmbH, Salurn
12,5
HOLZ PICHLER AG, Deutschnofen
12,5
BETON EISACK GmbH, Klausen
PERSONALKOSTEN IN MIO. €
PERSONALKOSTENQUOTE 2010
EIGENKAPITAL IN MIO. €
BRUTTOCASHFLOW IN MIO €
0,4%
2,3
18,0%
0,5
0,3
0,1%
0,5
3,6%
4,5
0,2
0,7%
2,6
21,1%
12,0
1,3
-0,3
-2,1%
1,2
9,6%
5,5
0,0
-0,2
-1,4%
1,5
12,4%
13,1
0,2
0,0
0,1%
2,3
19,4%
0,2
0,1
GEWINN IN MIO. €
UMSATZRENDITE
277,1%
0,1
9,4%
0,0
12,4
-15,9%
0,1
HOBAG AG, Sand in Taufers
12,4
23,9%
ALOIS LAGEDER AG, Margreid*3
12,3
10,5%
FIRMENNAME
254.
-
255.
278.
256.
-
TIROLTRANS NUOVA GmbH, Bozen
12,1
21,5%
257.
-
PETROLCAPA GmbH, Auer
12,0
-6,8%
0,1
0,7%
1,0
8,0%
1,7
0,5
258.
251.
LAVARENT GmbH, Sarntal
11,9
-5,7%
0,3
2,8%
4,5
37,4%
2,7
2,4
259.
261.
HOFER FLIESEN & BÖDEN GmbH, Barbian
11,9
-2,3%
0,5
4,2%
2,0
17,1%
2,2
0,8
260.
-
SUDTIROLFER GmbH, Branzoll
11,8
19,2%
0,2
1,5%
0,7
6,0%
0,7
0,7
261.
-
RERICONSULTING GmbH, Welschnofen
11,7
49,1%
0,6
5,4%
0,0
0,1%
1,2
0,7
262.
280.
MADER GmbH, Sterzing
11,7
-1,0%
0,8
6,9%
2,1
18,3%
4,7
1,1
263.
120.
MEDIASAT AG, Bozen
11,7
-60,9%
-0,5
-4,1%
0,9
7,9%
4,8
-0,8
264.
-
PRAGMA GmbH, Meran
11,7
-7,2%
0,1
1,1%
1,0
8,8%
0,3
0,2
265.
-
TRATTER ENGINEERING GmbH., Bozen
11,6
73,8%
0,3
2,6%
0,5
4,5%
0,8
0,4
266.
-
SCHLEMMER ITALIA GmbH, Bruneck
11,5
24,0%
1,2
10,1%
0,5
4,1%
3,4
1,4
267.
144.
SÜDTIROL SOLAR GmbH, Lana
11,5
-53,1%
0,7
6,3%
0,7
6,3%
0,8
0,9
268.
272.
RONER AG BRENNEREIEN, Tramin
11,4
-0,6%
0,3
3,0%
2,0
17,3%
6,2
1,0
269.
287.
PROVEX INDUSTRIE GmbH, Bruneck
11,4
6,1%
1,5
12,7%
2,3
20,4%
8,8
2,0
270.
-
TEXMARKET GmbH, Bozen
11,4
14,8%
0,0
0,0%
0,8
7,1%
0,7
0,2
42,3%
0,1
1,0%
0,6
5,2%
0,3
0,2
6
271.
-
INFORMATION CONSULTING GmbH., Bozen*
11,4
272.
-
HERMLE ITALIA GmbH, Bozen
11,4
16,2%
0,3
3,0%
1,0
8,5%
0,5
0,8
273.
-
INDERST GmbH, Marling
11,4
18,2%
0,4
3,5%
1,0
9,0%
2,6
0,6
274. 264. ZINGERLEMETAL AG, Natz-Schabs 275.
271.
STADTWERKE MERAN AG, Meran
276. 296. SICUR TYRES GROUP GmbH, Bozen 277.
275.
278.
-
11,4
-4,5%
0,2
1,7%
1,6
14,2%
5,0
0,5
11,3
-2,1%
0,0
0,1%
4,2
36,7%
35,1
1,5
11,3
7,9%
0,3
3,0%
1,4
12,0%
2,5
0,7
OLANGER SEILBAHNEN AG, Olang
11,3
0,4%
0,3
2,6%
1,7
15,1%
38,8
5,7
GIWINE GmbH, Salurn
11,3
29,3%
0,0
0,3%
0,1
1,0%
0,3
0,2
ALPENFRUCHT GmbH, Kurtinig
11,3
6,4%
-0,8
-6,8%
1,1
10,2%
11,0
0,1
LONGO AG, Bozen
11,2
-10,3%
-0,4
-3,2%
2,9
26,2%
0,7
0,5
281. 282. LEGNOSUD AG, Auer
11,2
4,0%
-0,1
-0,7%
1,2
11,0%
4,5
0,0
11
11,1
-12,8%
0,3
3,0%
1,0
9,3%
1,4
0,8
11,1
7,1%
0,4
3,8%
0,5
4,3%
1,2
0,5
11,1
18,6%
0,5
4,4%
2,1
18,7%
1,6
1,0
279. 294. 280.
282.
253.
249.
LAYHER AG, Bozen*
283. 298. NATURALIABAU GmbH, Meran 284.
-
MANOMETAL GmbH, Neumarkt HEALTH ROBOTICS GmbH, Bozen
11,0
9,3%
0,6
5,3%
1,6
14,3%
2,6
1,6
BRIGL AG, Bozen
10,9
2,4%
-0,8
-7,1%
2,1
19,1%
6,2
0,8
285.
-
286.
289.
287.
-
BRASOLIN AUTO GmbH, Bozen
10,9
100,4%
0,0
0,2%
0,6
5,6%
4,9
0,2
288.
-
OBERRAUCH ZITT AG, Bozen*10
10,9
-1,5%
0,5
4,6%
1,8
16,7%
3,6
0,7
289.
224.
ALPI AG, Welsberg-Taisten
10,8
-25,8%
-0,4
-3,7%
5,3
49,4%
13,3
3,8
290.
-
CASER & SÖHNE GmbH, Meran
10,8
-14,3%
-2,6
-23,8%
1,9
17,4%
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-2,4
291.
-
RAUCHBAU AG, Nals
10,7
150,2%
0,0
0,5%
0,8
7,4%
3,2
0,2
292.
-
SOLARKONZEPT ITALIA GmbH, Bozen
10,4
42,0%
2,7
26,3%
0,0
0,2%
2,8
2,8
293.
-
GAS U WASSER ANLAGENBAU GmbH, Bozen
10,4
39,0%
0,1
0,7%
0,2
2,0%
0,2
0,4
294. 242. KARGRUBER STOLL GmbH, Welsberg - Taisten
10,4
-21,2%
0,0
0,1%
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0,2
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-
EUROCHROME GmbH, Bozen
10,3
33,1%
0,2
2,2%
0,1
1,2%
0,6
0,3
296.
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ARA LEGERO SHOES ITALIA GmbH., Kaltern
10,3
18,8%
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2,6%
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0,3
297.
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SEILBAHNEN ST. VIGIL IN ENNEBERG AG, Enneberg*3
10,3
-3,1%
0,8
7,4%
2,0
19,4%
9,9
3,3
298.
-
SCHMIEDEEISEN WOLFSGRUBER GmbH, Bruneck
10,3
13,5%
0,3
2,6%
1,9
18,8%
2,0
0,6
ADRIA GAMING BOLZANO GmbH, Bozen
10,3
102,8%
-1,2
-11,3%
4,0
38,9%
0,6
0,5
M & M IMPORT DISTRIBUTION GmbH, Innichen
10,2
0,2%
0,3
3,0%
0,3
2,5%
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0,3
299.
-
300.
300.
Umsatzrendite = Gewinn/Umsatz | Personalkostenquote = Personalkosten/Umsatz | Bruttocashflow = Gewinn + Rückstellungen (2010 – 2009) + Abschreibungen | K konsolidierte Bilanz der Unternehmensgruppe | 1 Bilanz zum 29.02.2011 | 2 30.04.11 | 3 30.06.11 | 4 31.08.11 | 5 31.07.11 | 6 31.01.11 | 7 31.10.11 | 8 31.12.11 |9 31.01.12 |10 29.02.12 |11 31.03.12 |12 30.06.12 | ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
Südtirol Panorama | November 2012
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
Asiatische Weltsicht Kian Teik Beh ist Europadirektor des Singapore Economic Development Board und sieht für europäische Unternehmen nur eine Wachstumschance: die Expansion nach Asien. SÜDTIROL PANORAMA: Welche Aufgabe hat das Economic Development Board (EDB)? KIAN TEIK BEH: Wir sind ein Teil der
Regierung Singapurs und unterstehen dem Bereich Industrie und Wirtschaft. Unser Ziel ist es, die Zukunft der Wirtschaft Singapurs aufzubauen und zu sichern sowie Jobs für unsere Bürger zu schaffen. Unser Budget beträgt jährlich 300 Millionen US-Dollar. In Europa haben wir mehrere Büros, deren Aufgabe es ist, europäische Unternehmen, die Interesse daran haben, nach Asien zu expandieren, zu unterstützen und über Möglichkeiten zu informieren. Singapur ist ein Sprungbrett nach Asien. Und welches sind Ihre Aufgaben?
Ich koordiniere die europäischen Büros. Viele Unternehmen, die an Asien als Wirtschaftsstandort interessiert sind, kommen zuerst zu uns. Wir sind für viele Unternehmen der erste Kontaktpunkt und ebnen für sie den Weg nach Asien. Die Europäer sind neugierig auf Asien und haben großes Interesse an Informationen darüber, was sie dort tun könnten. Wir haben diese Informationen. Was ist der größte Unterschied zwischen der europäischen und der asiatischen Wirtschaft?
Asien hat ein gutes Wachstum, seit mehreren Jahrzehnten, so wie alle Teile der Welt. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Menschen nicht mehr mehr konsumieren
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Südtirol Panorama | November 2012
wollen oder können. Nun muss mehr in die Gesundheitsvorsorge, Bildung und „needs of life“ investiert werden. Das ist es, was Energie versprüht, besonders in Asien. Wenn europäische Unternehmen nach Asien kommen, bemerken sie diese Energie, die Möglichkeiten, die sich ihnen dort bieten. Europa und auch die USA waren lange Zeit das Zentrum der Weltwirtschaft. Wird in naher Zukunft Asien zum wirtschaftlichen Zentrum der Welt?
(lacht) Wenn man das Zentrum Asiens berechnen will, dann ist es irgendwo in der Mitte der Mongolei. Spaß beiseite: Ich glaube, dass Asien noch mehr wachsen kann und Teil der Zukunft jedes Menschen werden wird. Als Unternehmer oder auch als Privatperson ist es wichtig, sich über Asien auszukennen und bestenfalls Teil Asiens zu werden, weil es DIE aufstrebenden Länder sind. Ich habe einen Freund, der in Spanien aufgewachsen ist. Er hat immer Richtung USA geschaut, hat dort auch studiert. Jetzt ist er in Singapur. Ganz einfach deshalb, weil Singapur der Ort ist, an dem wichtige Dinge geschehen. Wenn man jung ist, will man dort sein, wo etwas passiert. Natürlich gibt es in Asien auch viele Probleme, die wir lösen müssen. Und europäische Unternehmen haben viele Jahre an Erfahrungen und diese Erfahrungen werden helfen, wenn sie hierherkommen. Mein spanischer Freund lernte viel, als er auf der ganzen Welt unterwegs war, er lernt auch hier viel, aber er bringt uns auch viel an neu-
em Wissen und Erfahrungen. Das ist eine Erfahrung, die jedem möglich ist. Was denken Sie über die Situation Europas? Macht die Politik das Richtige?
Die Probleme Europas sind komplex, weil es 27 Staaten einschließt, 17 Länder sind an der Währungsunion beteiligt. Sicher trägt die Finanzkrise zu dieser Komplexität noch bei. Das ist ein Problem, das eine große Herausforderung darstellt. Wir in Singapur hoffen, dass auf lange Sicht Europa sich erholen wird, ihr habt eine starke Industrie, gute RMB, aber Europa braucht eben ein wenig Zeit. Wird sich aus Ihrer Sicht der Euro halten können?
(lacht) Das wisst ihr Europäer besser als ich. Ich habe viele Europäer danach gefragt und viele verschiedene
Global Forum Südtirol Südostasien (ASEAN) - der Wirtschaftsmotor im Schatten Chinas war das Thema des Global Forum Südtirol, das Mitte Oktober bereits zum vierten Mal in Bozen stattfand. Rund 200 geladene Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Politik aus dem In- und Ausland hatten sich in der EURAC versammelt, um gemeinsam über die Zukunft Südtirols zu diskutieren. Neben Kian Teik Beh, International Director Europe des Singapore Economic Development Board, referierten mit Zeno Kerschbaumer, Peter Thun und Julian Leitner auch drei in Südostasien tätige Südtiroler über das Thema. Gründer und Organisator des Global Forum Südtirol ist der in der Schweiz lebende Südtiroler Christian Girardi.
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
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Kian Teik Beh hat in den USA studiert. Heute lebt er in London.
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Südtirol Panorama | November 2012
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
Beim 4. Global Forum Südtirol hielt Kian Teik Beh einen Vortrag
Antworten bekommen. Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass es kompliziert ist und ihr euch Zeit nehmen müsst. Es wird eine Weile dauern, bis es wieder besser wird. 1998 gab es in Singapur auch eine Wirtschaftskrise, was würden Sie uns raten zu tun?
Asiens Finanzkrise? 1998 waren wir in großen Schwierigkeiten, wir haben aber in langfristige Lösungen investiert und jetzt stehen wir wieder gut da. Auch für Europa ist das möglich. Ist die Eurokrise auch in Asien zu bemerken?
Dazu sind zwei Dinge zu sagen: Zum einen ist die Welt eins, wir sind alle miteinander verbunden und deshalb spüren auch wir die Probleme Europas. Es wird immer Auf und Abs geben, aber der langfristige Trend ist klar. Zweitens zur Eurozone. Es gibt zehn unterschiedliche Meinungen dazu, ob sich der Euro halten kann, weil das Problem eben kompliziert ist. Asien wird für alle ein wichtiger Platz werden, weil niemand vorhersagen kann, wie lange die Krise in Europa dauern wird, es zugleich aber sicher ist, dass
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Südtirol Panorama | November 2012
Asien wachsen wird. Aber auch Asien hat seine Herausforderungen, es muss europäische und amerikanische Unternehmen gewinnen und hoffen, dass sie in Asien investieren. Um als westliche Firma in Asien arbeiten zu können, muss man aber dort sein, um zu verstehen, was asiatische Unternehmer brauchen. Je schneller man in der asiatischen Wirtschaft ankommt, umso bessere Chancen haben Unternehmen, dort wirklich erfolgreich zu werden. Das ist der Vorteil der heutigen Zeit, momentan ist es noch sehr profitabel dort einzusteigen, man kann sich ein Bild von der asiatischen Wirtschaft
Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) Der Ostasiatische Staatenbund wurde bereits 1967 gegründet und sollte die wirtschaftliche, politische und soziale Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern fördern. Im Jahre 2009 wurde das Ziel eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes nach europäischem Wirtschaftsraum definiert und genau wie die EU hat die ASEAN eine eigene Flagge und eine eigene Hymne. Mitglieder sind Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
machen, schauen was es dort noch braucht und dann einsteigen. Auch wenn das natürlich eine Herausforderung sein wird. Welche Rolle wird China in Zukunft spielen?
China ist ein Land, das - ähnlich wie Indien - trotz seiner Probleme eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt ist. Aber es gibt auch noch andere wirtschaftlich aufstrebende Länder in Asien. Rein bevölkerungsmäßig lebt in Asien die halbe Welt. In meinen Besprechungen und Treffen mit europäischen Unternehmern sehe ich, dass viele die Möglichkeiten, die der asiatische Wirtschaftsraum bietet, erkennen. Alle von ihnen fragen uns neugierig danach, um mehr zu verstehen und dann nach Asien zu expandieren. Was hat Asien, was Europa nicht hat?
Wachstum. Schauen Sie sich Asien an: Es ist jung, es gibt viele Talente, die alle danach fragen, etwas weiterzuentwickeln: Gesundheitswesen, technische Ausstattung für die Industrie, Kleidung, Nahrung, Bildung. Alle Bereiche werden in Asien wachsen und überall wird Asien mehr konsumie-
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UNTERNEHMER & MÄRKTE ren. Deshalb sollten europäische Unternehmen früh, das heißt jetzt, nach Asien gehen: Die Konkurrenz wird nur größer werden. Aber zugleich besteht in Asien momentan die Möglichkeit noch zu wachsen. Viele asiatische Unternehmen werden Weltleader werden, weil sie sehr gute Produkte haben. Schauen Singapur und generell die südostasiatischen Länder auch Richtung Australien?
Ja. Australien wollte lange Zeit europäisch sein, inzwischen orientiert es sich aber immer mehr an Asien. Und wenn Australien sich an Asien bindet, dann schaut es sich um und sieht Singapur. Singapur ist im Zentrum Asiens, wir sind an allen Staaten sehr nahe und haben überallhin Verbindungen. Wir sprechen eure Sprachen und kennen eure Kultur. Wir haben fünfzig Jahre lang Unterdrückung erlebt, wir sprechen Englisch und sprechen Indisch, Chinesisch, das sind eben Metaphern dafür, dass wir andere Kulturen verstehen und deshalb ein guter Markt sind. Etwa fünfzig Prozent der Einwohner Singapurs sind nicht in Singapur geboren. Sie stammen aus anderen asiatischen Ländern, aber auch aus Europa, USA und vielen anderen Ländern der Erde. Das bringt uns die Verbindungen zur ganzen Welt, weil die Leute sich zwar als Singapurer sehen, aber immer noch eine Verbindung zur Heimat haben, was sehr wertvoll für uns ist. Ich selbst stamme zum Beispiel aus Malaysia, lebe aber in Singapur. Südtirol ist die Verbindung zwischen dem Süden und dem Norden. Sehen Sie die Rolle Singapurs als eine ähnliche Vermittlerrolle?
(lacht zustimmend) Wir nennen es Global Asien. Alle kommen zu uns, um über uns mit anderen asiatischen Ländern in Kontakt zu kommen.
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Sie selbst leben und arbeiten aber in Europa.
Kian Teik Beh: Der Trend der Wirtschaft Asiens zeigt nach oben
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Ja, mein Hauptarbeitsort ist London, aber de facto fliege ich andauernd durch ganz Europa. Meine Frau sagt immer, ich lebe in London, aber meine Adresse lautet Europa. Gestern war ich in Helsinki, vorgestern in Frank-
furt, am Tag vorher in Paris. Ich sehe alle Teile Europas, alle Unternehmen sind sehr gut aufgestellt und natürlich interessiert an Asien. Vor zehn Jahren begannen wir Asien als Wirtschaftsstandort zu bewerben, da machte der Umsatz Singapurs am Weltmarkt bloß fünf Prozent aus. Heute muss ich niemandem mehr etwas von Asien erzählen, ich kann mich auf einzelne Standorte wie Singapur konzentrieren. Alle europäischen Unternehmen, die nach Asien wollen, sind gut in dem, was sie tun, und möchten ihre Traditionen und Besonderheiten auch an den neuen Standorten beibehalten. Das ist es, was wir mit den Unternehmen diskutieren: Wie können sie sie selbst bleiben und in Asien einen Standort aufbauen? Sprechen Sie nur mit großen Unternehmen oder auch mit kleineren?
Hauptsächlich sprechen wir mit den großen Unternehmen, aber auch mir Mittelständlern. Das sind aber immer Unternehmen, die führend in einer Nische sind. Welche Länder Südostasiens haben die größte Chance zu wachsen?
Der Wachstumstrend ist klar, ein genaues Land kann ich aber nicht nennen. Ich sehe bei allen große Möglichkeiten. Sieht Asien sich als einen gemeinsamen Raum, als eine Einheit?
Was ist Europa, was ist Asien? Das sind Namen für große Teile der Welt. In Asien ist es dasselbe wie in Europa. Wir haben gemeinsame Interessengebiete, die wir in der ASEAN (Verband Südostasiatischer Nationen) verwirklichen wollen. Momentan ist unser Ziel die Zollfreiheit zwischen diesen Ländern. Aber natürlich schaut jede Nation auf sich selbst, was es natürlich auch schwerer macht und Probleme für Unternehmen bringt. Nein, ich glaube nicht, dass Asien von Asiaten als ein Asien gesehen wird, weil es zu große Unterschiede zwischen den Ländern und Kulturen gibt. Aber das macht es spannend. Ansonsten wäre es ja langweilig. Das was die Welt besonders macht, ist ja, dass jeder seine Identität ◀ hat. INTERVIEW: PETER SEEBACHER, MARA MANTINGER
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
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Hansi Pichler beim Tischgespräch im Gasthof Sonne in Partschins
Südtirol Panorama | November 2012
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
„Was darf es sein, Herr Pichler?“ Hansi Pichler ist seit wenigen Wochen der neue Vorsitzende des Südtiroler Wirtschaftsringes. Dabei wollte der 32-Jährige aus Schenna zuerst gar nicht Unternehmer werden und schon gar nicht Hotelier. Warum er es jetzt trotzdem ist, hat er Südtirol Panorama beim Tischgespräch erzählt.
H
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„Vom elterlichen Betrieb weg war ich aber nie ganz“, erzählt er. Nacht- und Wochenenddienste im Hotel hätte in dieser Zeit meist er übernommen. Nach dem Abschluss des Studiums tritt Pichler eine Stelle bei einem Meraner Wirtschafts- und Steuerberater an. Nach drei Jahren erkennt er aber, dass der Steuerund Gesetzesdschungel doch nicht sein Ding ist, und kehrt wieder in das Hotel seiner Eltern zurück. „Manchmal muss man einfach weggehen, um zu erkennen, was einem wirklich gefällt“, lacht Pichler. Die Arbeit mit Gesetzen und Unterlagen sei ihm am Ende dann doch zu trocken gewesen. „Mir hat der zwischenmenschliche Kontakt gefehlt“, resümiert Pichler heute. „Und mir ist klar geworden, dass mir der Umgang mit Menschen sehr viel Spaß macht. Und der ist im Hotelgewerbe ja gegeben.“ Also kehrt der heute 32-Jährige wieder in den elterlichen Betrieb zurück und entscheidet sich schlussendlich doch, das
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ansi Pichler ist ein überragender Mann. Mit einer Körpergröße von zwei Metern und zwei Zentimetern sieht er über die meisten Menschen hinweg. So wenig die Verniedlichung seines Namens – Pichler firmiert grundsätzlich als „Hansi“ und nicht als Johann – zu seiner äußeren Erscheinung passt, so gut entspricht sie seinem Charakter. Hansi Pichler ist ein jovialer, freundlicher junger Herr, der seine langen Glieder bei unserem Treffen geschickt hinter dem Tisch faltet, nachdem er sich als Aperitif einen Kaffee an der Bar genehmigt hat. Hansi Pichler ist, seit er vor wenigen Wochen zum Vorsitzenden des Südtiroler Wirtschaftsrings (SWR) ernannt wurde, in den Fokus der Medien gerückt. Vorher hat die breite Öffentlichkeit wenig Notiz von ihm genommen, obwohl er mit seiner Familie ein großes Viersternehotel in Schenna führt und über Jahre der Hoteliers- und Gastwirtejugend vorstand, im Ausschuss des HGV sitzt und seit dem Wechsel von Manfred Pinzger als Senator nach Rom Obmann des HGV-Bezirks Meran-Vinschgau ist. Die Übernahme des Vorsitzes des Südtiroler Wirtschaftsrings, so sagt Pichler, sei deshalb eigentlich kein großes Ding, da es aufgrund der statutuarisch vorgesehenen Rotation zwischen den Vorsitzenden der darin zusammengeschlossenen Organisationen passiere. Dabei, so gesteht Hotelier Hansi Pichler im Gespräch, wollte er eigentlich gar nicht Gastwirt werden, sondern liebäugelte mit einer Karriere als Wirtschaftsberater. „Nach dem Abschluss der Hotelfachschule war ich eigentlich nicht so überzeugt von einem Berufsweg im Gastgewerbe“, schmunzelt er. Also entschließt er sich zum Wirtschaftsstudium an der Universität Bozen und schließt dieses auch ab.
Tradition modern Modernes und Traditionelles gibt es im Gasthof Sonne in Partschins
Familienunternehmen weiterzuführen. Trotzdem möchte er die Erfahrungen und das in dieser Zeit als Wirtschaftsberater angeeignete Wissen nicht missen: „Ich habe dort sehr viele Dinge gelernt, die mir auch heute noch sehr viel nützen.“ LEUTE. Der Umgang mit Menschen ist Pi-
chler nicht nur im Beruf wichtig, sondern auch in der Freizeit. Seit seiner Jugend ist er als freiwilliger Helfer beim Rettungsdienst Weißes Kreuz tätig, wenngleich aufgrund seiner beruflichen Situation in den letzten Jahren nicht mehr so oft. Der eine oder andere Nachtdienst gehe sich aber immer aus, viel mehr aber auch nicht. Sich ganz aus seinem Freiwilligendienst zurückziehen wolle er aber auch nicht: „Über die Jahre haben sich starke Kontakte und Freundschaften ergeben und diese möchte ich auch weiterhin beibehalten.“ Kaum hat er dies gesagt, meldet sich schon ein Alarmgerät an seinem Gürtel. Das Weiße Kreuz? Muss er zum Einsatz? Nein, nein, wehrt Hansi Pichler lachend ab, das sei der Probealarm der Feuerwehr. Auch in diesem Verein ist Hansi Pichler seit Jahren tätig. Genauso wie sein Vater. Neben seinem Einsatz beim Weißen Kreuz, als Feuerwehrmann, HGV- und SWR-Funktionär sowie in seinem Beruf findet Hansi Pichler auch noch Zeit für politisches Engagement: Als Vertreter der Südtiroler Volkspartei sitzt er im Gemeinderat von Schenna und ist dort seit dem Beginn der aktuellen Legislatur Referent für Wirtschaft. Bei all diesen Verpflichtungen war es für Südtirol Panorama nicht leicht, einen Tischgesprächs-Termin mit dem umtriebigen Hotelier zu erhalten. Wird es ihm manchmal nicht zu viel? Pichler: „Nun, ich achte schon darauf, dass ein Ausgleich da ist. Vor Jahren haben wir als Familie für jeden von uns einen freien
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59
UNTERNEHMER & MÄRKTE Tag pro Woche eingeführt und den nutze ich auch. Vor allem für meine Eltern war das anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig“, schmunzelt der Jung-Hotelier. Mittlerweile hätten sie sich daran gewöhnt und würden ihre freie Tage sehr genießen. Hansi Pichler selbst weiß seinen freien Tag gut zu nutzen. Der junge Familienvater – sein Sohn wurde im August vergangenen Jahres geboren – unternimmt dann meist Ausflüge mit Frau und Kind, geht wandern und erkundet Südtirols Küche und Gastronomie. Seit Neuestem interessiert sich Hansi Pichler auch für Fotografie und ist von einer Kompaktkamera auf eine Spiegelreflexkamera umgestiegen. Damit kann er seinen kleinen Sohn noch besser ablichten. LEBEN IM HOTEL. Wie war es für Hansi
Johann „Hansi“ Pichler führt mit seinen Eltern und seiner Frau zusammen das Viersternehotel Erzherzog Johann in Schenna. Das Hotel verfügt über 90 Betten und beschäftigt 16 Personen. Ein öffentliches Restaurant oder eine Bar gibt es nicht, das Viersternehaus zielt auf Hausgäste. In den Monaten Dezember, Jänner und Februar bleibt das Hotel geschlossen. Meist werden in dieser Zeit Umbauten vorgenommen. Hansi Pichler, der erst seit Kurzem die Präsidentschaft des Südtiroler Wirtschaftsringes übernommen hat, hat an derUniversität Bozen Wirtschaft studiert. Er ist Obmann des HGV-Bezirks MeranVinschgaus, sitzt im Ausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes und ist außerdem als Gemeindereferent für Wirtschaft im Gemeinderat von Schenna tätig. Daneben ist er noch freiwilliger Helfer des Weißen Kreuzes mit abgeschlossener Sanitäterausbildung sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig. Er lebt mit Frau und Kind in Schenna
und kommen erst spät wieder von der Arbeit zurück, wenn die Kinder schon im Bett sind. Da können wir es uns ein wenig besser einteilen.“ SCHWUNG MITNEHMEN. Familie ist für
Hansi Pichler eine Sache, die ihm wichtig ist. Das hält ihn aber nicht davon ab, auch andere Aufgaben sehr ernst zu nehmen. „Ich bin sehr zielorientiert“, beschreibt er sich selbst. „Bei mir gibt es nur eine Richtung: nach vorne“, schmunzelt er. In diesem Licht sieht er auch seine Aufgabe als SWR-Präsident: „Mein Vorgänger Christof Oberrauch war sehr rührig und hat vielem neuen Schwung gegeben. Das möchte ich fortführen.“ Die Herausforderungen, denen die Wirtschaft und beson-
ders die Tourismuswirtschaft gegenüberstehen, sieht er ganz klar vor sich. Zwar habe sich das Land in Sachen Tourismus sehr gut positioniert, dürfe aber nicht die anstehenden Herausforderungen übersehen. Pichler: „Der Kostenruck ist da, aber wir dürfen nicht den Fehler machen, die anstehenden Investitionen in den Betrieben auf die lange Bank zu schieben.“ Eine ganz besondere Herausforderung für Tourismusbetriebe stellten die kurzfristigen Buchungswünsche der Kunden dar, die in den vergangenen Jahren immer knapper geworden sind: „Vor zwei Jahren dachte ich noch, eine kurzfristige Buchung sei, wenn Leute zwei Tage vor der geplanten Ankunft buchen. Heute rufen die Gäste oft spontan an, wenn sie auf der Autobahn sind. Oft stehen sie dann auch schon vor dem Tor.“ Voll des Lobes ist Hansi Pichler über die Südtiroler Küche, die er gerne in seiner freien Zeit erkundet. „Bezüglich der Qualität muss sich Südtirols Gastronomie und Hotellerie sicher nicht verstecken“, so Pichler. Wie sieht der Jung-Hotelier nun seine Tätigkeit als SWR-Präsident, welche Schwerpunkte möchte er in den zwei Jahren seiner Präsidentschaft denn setzen? „Nun, zum einen möchte ich der Wirtschaft im Lande wieder mehr Gewicht und Gehör verschaffen“, so Pircher. Ein Anliegen seien ihm auch die vielen Familien- und Einzelbetriebe des Landes, die für ihn ein Rückgrat der heimischen Wirtschaft darstellten. Dass die Kleinstrukturiertheit der Wirtschaft Südtirols eine große Herausforderung für die Zukunft ist, ist dem 32-Jähren durchaus klar: „Kooperation wird in den nächsten Jahren sicher ein wichtiges Thema werden, über das man reden muss“. ◀ PETER SEEBACHER
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Pichler, selbst in einem Hotel aufzuwachsen? Das sei eigentlich kein Problem für ihn gewesen, er habe das nie als belastend empfunden. „Natürlich hat man als Hotelierfamilie nie diese Privatsphäre, die vielleicht eine Durchschnittsfamilie hat. Das Privatleben ist immer auch mit dem Leben der Gäste vermischt. Andererseits genießt man gerade als Kind diese Aufmerksamkeit, und Geschenke bekommt man von den Gästen als kleiner Knirps jede Menge“, erzählt Pichler lachend. Man müsse aber manchmal auch als Familie bewusst die Wohnungstür hinter sich schließen und vom Trubel rundherum Abstand nehmen. Die Gäste würden das auch immer respektieren. Für ihn als Vater eines knapp einjährigen Kindes sei es sehr angenehm, Familie und Arbeit im gleichen Haus zu haben, da er so seinen Sohn sehr oft sehe. Pichler: „Andere Väter verlassen frühmorgens das Haus
Hotel Erzherzog Johann
(v.l.) Nuss-Gorgonzola-Mousse mit luftgetrocknetem Rind aus dem Unterland, Hirschbratl Marienberg mit gedämpftem Kraut und zum Abschluss Panna cotta mit Pusterer Himbeeren (vom Wirt selbst geerntet, wie dieser betont)
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Gemeinsam wachsen Kapitalerhöhung 2012: Starke Argumente sprechen dafür.
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Karl Telfser und Luis Haller. Zwei bodenständige Persönlichkeiten und gleichzeitig schräge Vögel mit dem Talent für Zungenspitzengefühl. Karl Telfser ist wie ein Trüffelschnüffler, ein Schatzsucher, ein Perlentaucher, der wertvolle, nachhaltige Produkte wie Perlen sucht, findet, veredelt und auf ein Band fädelt, das sich wie ein roter Faden durch sein Leben zieht. Für Luis Haller war die Küche bereits von Kindesbeinen an die liebste Spielwiese und nach einem Sommerpraktikum stand der Entschluss fest, herausragende Meisterstücke aus den Töpfen zaubern zu wollen. Zwei Charakterköpfe mit kreativem Gaumen. Mit seinem Motorrad bereist Karl Telfser ganz Italien und findet Produkte, die er gemein-
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sam mit den Produzenten, die meist zu seinen Freunden werden, verfeinert und seinem Genießer-Publikum präsentiert. Zu unterschiedlichsten Anlässen und an ungewöhnlichsten Standorten hat er schon demonstriert, dass Essen nicht gleich Essen ist, sondern eine Lebensart, die es rein von Verfremdung zu genießen gilt. Sein Cateringunternehmen bürgt für eine hervorragende kulinarische Tradition, sein Name selbst, Karl Telfser, für einen aktiven Geist mit Passion für Neuinterpretationen. Karl, ein verwurzelter Vinschger Freigeist, sucht das Besondere, das Authentische, das
Genuine für ausgesprochen exzellenten Gaumengenuss. Der gelernte Metzgermeister, einst der Jüngste seiner Branche im Lande, stand schon in jungen Jahren hinterm Herd, hat experimentiert, probiert. Diese Leidenschaft für gute Produkte brennt noch heute in ihm und lässt ihn manchmal unkonventionelle Wege einschlagen. Seine unkomplizierte und bodenständige Art hat ihn vermutlich auch mit einem Kunden zusammengeführt, auf den Karl persönlich sehr stolz ist: Red Bull. Bei den Formel-1-Rennen in Europa zeichnet Karl Telfser mit der Auswahl von Speisen und Getränken für das Rennteam und die VIP-Gäste verant-
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OPEN DAY im Relais&Châteaux Castel Fragsburg 11. 11. 2012 ab 18.00 wortlich. Die Begeisterung für schnelle Motoren und exzellente Produkte verbindet sich hier aufs Beste für Karl. Das Catering für exklusive Events bestreitet Karl Telfser gemeinsam mit Sternekoch Luis Haller. Die enge Zusammenarbeit mit Luis gründet auf eine langjährige Freundschaft, auf gemeinsame Erfahrungen und die gemeinsame Wertschätzung für authentische Lebensmittel. Luis Haller war bei seiner Michelinstern-Verleihung auch der Jüngste seiner Berufsgruppe. Er kombiniert seine hohe Esskultur mit traditioneller Südtiroler Kochkunst und mediterraner Leichtigkeit und bleibt dabei doch immer der natürliche, bodenständige Jungkoch aus dem Passeiertal, ganz ohne Starallüren. Seine unerschöpflichen kulinarischen Ideen, die er auf die Teller des Relais&Châteaux Castel Frags-
burg, des romantischen Jagdschlosses oberhalb von Meran, zaubert, entwaffnen jeden noch so kritischen Gaumen. Verwendet werden ausschließlich frische Produkte von einheimischen Produzenten, Nudeln und Teigwaren sind hausgemacht, Brot kommt zweimal täglich frisch aus dem Ofen. Die Milchprodukte stammen vom Biobauern, Fleisch und Geflügel von Südtiroler Metzgern seines Vertrauens, Süßwasserfische aus einheimischen Seen und Bächen, Gemüse und Obst aus der Nachbarschaft und Kräuter aus dem eigenen Schlossgarten. Wenn Karl und Luis gemeinsam aktiv werden und mit ihrem Catering in jeder erdenklich originellen Location zur Höchstform auflaufen, dann erleben die Gäste außergewöhnliche Genussmomente oder eben Genuss hoch zwei. ❧
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Schaut nach vorne: VolksbankGeneraldirektor Johannes Schneebacher
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GELD & FINANZEN
Mut statt Lamento Volksbank-Generaldirektor Johannes Schneebacher sieht in Südtirol noch keine echte Krise. Trotz Rekordgewinn rüstet sich die Bank aber nun für härtere Zeiten. Das Südtirol-Panorama-Ranking 2012 hat gezeigt, dass große Unternehmen tendenziell gesünder sind und immer größer werden. Geht die Zeit der Kleinund Kleinstunternehmen in Südtirol langsam zu Ende?
auf die Wahrnehmung von Chancen geeicht. Aber da können sich die beiden unterschiedlichen Standpunkte auch zum Vorteil des Unternehmens verbinden. Die Eurokrise will kein Ende nehmen. Geht es mit dem Euro zu Ende?
ist Südtirol noch nicht auf der Höhe? Tatsächlich ist das nicht nur ein erfolgreiches Halbjahresergebnis. Denn wenn eine Bank, speziell in unserem Geschäftsumfeld, gute Ergebnisse erzielt, dann ist der Grundstein dafür schon früher gelegt worden. Die Geschäftsvoraussetzungen innerhalb der Wirtschaft haben sich ja schon Ende 2007, Anfang 2008, verändert. Wir haben schon damals begonnen, nach neuen Kriterien Kredite zu prüfen und Positionen, die etwas schwieriger waren, anders aufzuarbeiten. Schneller und präziser - und das ist dann so langsam in den Bilanzen sichtbar geworden. In diesem Zusammenhang sehe ich auch das letzte Halbjahresergebnis.
Die Entwicklung, die Sie beschreiben, sehen wir auch. Ich erkläre das damit, dass die großen Betriebe aufgrund ihrer Strukturen die Möglichkeit haben, ganz präzise auf die Kosten zu schauen. Wenn ein Betrieb 200 Leute hat und mit zehn Leuten weniger auskommt, dann ist das eine Einsparung von fünf Prozent. Ein Kleinbetrieb, der zwei Angestellte hat, kann niemanden entlassen, weil er sonst die Existenz des Unternehmens gefährdet. Das zweite Thema ist, dass ein größerer Betrieb auch aufgrund seiner Dimension qualifiziertere Arbeitsplätze anbietet. Das heißt, auf der einen Seite wird auch mit einer größeren Energie gearbeitet, aber auf der anderen Seite mit großer Fachkompetenz. Und das ist ein wichtiger, entscheidender Faktor.
Südtirol war wirtschaftlich gesehen lange Zeit eine Insel der Seligen, nun scheint das Land diesen Status zu verlieren. Wie sehen Sie die Entwicklung?
So manches Südtiroler Unternehmen fühlt sich von den Banken in den aktuell schwierigen Zeiten im Stich gelassen. Was sagen Sie dazu?
Dass wir keine Insel der Seligen sind, das hat jemand, der genau hingeschaut, auch vorher sehen können. Es sind bestimmte Voraussetzungen in der Südtiroler Wirtschaft vorhanden, die uns in guten Zeiten etwas bremsen und in schlechten Zeiten nicht so tief abstürzen lassen. Das hängt einmal mit der Kleinstrukturiertheit der Südtiroler Wirtschaft zusammen. In den vielen kleinen Unternehmen ist nicht unbedingt die hohe Professionalität vorhanden und auch nicht das unbedingte Streben nach Ausnutzung aller Gewinnmöglichkeiten. Auf der anderen Seite kommt uns das in schwierigen Zeiten zugute. Beschäftigte und Familienmitglieder stehen auch dann weiterhin zu ihrem Unternehmen.
Wenn es um Kreditgewährung geht, dann hat ein Unternehmen, das vernünftige Businesspläne vorlegt und klar darlegt, wie gewirtschaftet wird, keine Probleme. Wir als Bank sind uns bewusst, dass es in schwierigen Zeiten nicht leicht ist, Gewinne zu erwirtschaften, aber wir wollen sehen und wissen – und das ist ja auch eine Verantwortung von uns –, wie der Unternehmer in der Krise auf die für ihn wesentlichen Krisenphänomene reagiert. Und wenn wir sehen, dass er mit voller Qualifikation und auch mit entsprechenden Mitteln selber einsteht, werden wir als Bank sicher nicht jene sein, die ein solches Unternehmen an der Entwicklung hindert. Wir sind als Bank ja traditionell auf das Risiko fixiert, der Unternehmer ist eher
SÜDTRIOL PANORMA: Die Volksbank konnte im ersten Halbjahr 2012 trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds einen Rekordgewinn von über 13 Millionen erwirtschaften. Wie ist das möglich? SCHNEEBACHER: In welchem Bereich
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Ich glaube, dass der Euro erst am Anfang ist. Da ist von einem Ende – mit welchen Auswirkungen auch immer – gar nicht zu sprechen. Die Frage, ob der Euro notwendig ist oder nicht, stellt sich gar nicht. Er ist da und deshalb wäre jedes Szenario ohne Euro für Europa eine Katastrophe. Wie sehen Sie die Entwicklung in Italien?
Nun, etwas, das sich in 50 Jahren entwickelt hat – im negativen Sinn – kann nicht in zwei Jahren auf die Reihe gebracht werden. Wer glaubt, dass das ohne Probleme über die Bühne gehen kann, der muss entweder naiv oder bösartig sein. Es sind unglaubliche Berge, die aufgeräumt werden müssen. Nicht nur in Italien, sondern auch in anderen Ländern. Von daher geht das nie ohne Schmerzen ab. Die Volksbank strebt bis 2016 eine Kapitalaufstockung an. Wird das als Vorbereitung für schwierigere Zeiten reichen?
Wir haben die Kapitalerhöhung deswegen beschlossen, weil wir schwierige Zeiten sehen, aber diese auch als Wachstumsmöglichkeit begreifen. Wir sehen die Kapitalaufstockung als eine Möglichkeit, dass wir als Regionalbank weiter wachsen können. Ich fühle mich auch durch Studien des Währungsfonds bestätigt, laut denen die Großbanken in Zukunft die Bilanzvolumina reduzieren, sprich weniger Kredite vergeben werden. Da sehen wir unsere Chance: Wenn sich die Großbanken aus diesem Bereich eher zurückziehen, können wir als gut aufgestellte Regionalbank diese Lücke füllen. Damit wir aber mehr Kredite
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KOMMENTAR VON THOMAS AMONN
Die wirtschaftliche Entwicklung des Westens seit dem Ausbruch der großen Finanzkrise 2008 ist ernüchternd: Die meisten Industrienationen haben den wirtschaftlichen Rückschlag noch nicht aufgeholt. So lag das pro Kopf gerechnete Bruttoinlandsprodukt der USA Ende 2011 noch 2% unter dem Wert von 2007; Italien ist gar auf das Niveau Ende der 90er- Jahre zurückgefallen. Viel Tinte ist geflossen, um die enttäuschenden Daten einer verfehlten Konjunkturpolitik anzulasten: Von linker Seite werden die Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand, von rechter Seite die Steuererhöhungen zulasten des Privatsektors an den Pranger gestellt. Die Kritiker mögen in Details recht haben; wer aber von einem generell falschen Krisenmanagement spricht, liegt völlig daneben. Der eine Ausfallmotor – die monetäre Politik – läuft seit Jahren auf Hochtouren: Die westlichen Zentralbanken haben die Leitzinsen auf Null- oder Nahe-Null-Niveau heruntergefahren und zudem unorthodoxe Wege wie den Kauf von Staatsanleihen eingeschlagen. Dem anderen Ausfallmotor – der Konjunkturpolitik der Regierungen – sind hingegen durch die in der Vergangenheit angehäuften Schulden enge Grenzen gesetzt. Das Rezept der Vergangenheit, zur Stimulierung der Konjunktur die Staatsschulden zu erhöhen – sei es durch vermehrte Ausgaben, sei es durch Steuersenkungen –, beziehungsweise durch laxe Bankregulierungen die private Schuldenmacherei zu ermuntern, hat sich im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte als zunehmend weniger wirksam erwiesen: Reichten in den 50er- Jahren 1 bis 2 US-Dollar Neuschulden , um 1 US-Dollar Wirtschaftswachstum zu erzeugen, braucht es jetzt 4 bis 5 US-Dollar Neuschulden. Zugleich hat die Finanzkrise gezeigt, dass die Solvenz der öffentlichen und privaten Schuldner gefährdet ist, wenn unbegrenzt Verbindlichkeiten aufgetürmt werden: Der Sparstift in den öffentlichen und privaten Haushalten ist unumgänglich, um das Vertrauen der Gläubiger in die langfristige Schuldenbedienung aufrecht zu erhalten. Was sich jetzt zeigt, ist: Der Boom der 80er-, 90er- und in de2000er- Jahren verdankte sich nur zum Teil wirtschaftspolitischen Liberalisierungen, Produktivitätsfortschritten dank Informationstechnologie, dem Fall des Eisernen Vorhangs und den ausgeweiteten Weltmärkten im Zuge des Schwellenländer-Booms. Ein zunehmender Teil der goldenen Wachstumsraten von damals wurde mit immer höheren Schuldenständen finanziert, war also von der Zukunft geborgt: Dieses künstliche, nicht nachhaltige Wachstum geben wir jetzt zurück.
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NUR GEBORGT
Johannes Schneebacher sieht in einer Professionalisierung der kleinen Südtiroler Unternehmen eine Notwenigkeit, um in Zukunft bestehen zu können.
vergeben können, brauchen wir mehr Eigenkapital. Schon allein aufgrund der geltenden Unterlegungsvorschriften. Folglich gehen Sie als Bank davon aus, dass die Krise noch einige Zeit anhalten wird.
Krise, das ist auch so ein allgemeines Wort, mit dem ich eigentlich nicht viel anfangen kann. Zuerst gab es die Krise in den Medien, langsam gibt es sie auch in den Köpfen der Leute – und das ist noch viel schlimmer. Wenn ich dann frage: Worin besteht denn nun die Krise? Haben Sie Ihr Haus verloren? Gibt es sonst irgendwelche dramatische Änderungen? Die Antwort ist dann: Nein, aber wer weiß, wo das noch alles hinführt. Das heißt, wir haben schon Blockaden im eigenen Kopf. Definitiv ist das Wirtschaften anspruchsvoller geworden, man muss die Kosten besser im Auge behalten, ganz klar. Es gibt also gar keine Krise?
In unserem Einzugsgebiet besteht die Krise hauptsächlich darin, dass man jetzt einfach sauber und fehlerfrei wirtschaften muss. Die Frage ist: Wie können wir professioneller werden? Gerade für diese Kleinstrukturiertheit, über die wir vorhin gesprochen haben, haben wir keine Rezepte. Jeder Betriebsinhaber hat seine eigene Idee, seine eigene Philosophie und oft sind es Einzelbetriebe – das alles macht eine Fusionierung und eine
Bündelung der Kräfte schwierig. Ein Weg wäre möglicherweise eine stärkere Belebung des Genossenschaftswesens, aber auch dort braucht es mehr Professionalität, als wir heute vorfinden. Und wie könnte diese Professionalität geschaffen werden?
Ich denke, dass wir auch in der Wirtschaftsförderung Impulse brauchen, die Anreize für Einzelunternehmen beinhalten. Das Handwerk in Südtirol hat eine sehr hohe Qualität. Wo viele Handwerker Schwächen haben, ist in der Administration, der Arbeitsorganisation und beim Inkassomanagement. Das sind aber auch nicht ihre Kernbereiche. Dort könnte man ansetzen, indem man diesen Bereich stärker in eine genossenschaftliche Organisationsform bringt. Das Wort Krise ist also bloß eine andere Bezeichnung für Unsicherheit?
Das, was wir heute in Südtirol sehen, ist sicher noch keine Krise. Das ist jetzt vielleicht ein wenig frech behauptet, aber wir jammern schon auf einem sehr hohen Niveau. Krise ist dann, wenn ich über längere Zeit keine Aufträge bekomme, wenn ich Vermögen verschwinden sehe. Anstatt Lamento braucht es Mut. Wir brauchen keine Wutbürger, sondern Mutbürger, und die Unternehmer sind ◀ Paradebeispiele dafür. INTERVIEW: PETER SEEBACHER
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KOLUMNE
Mittelstandsanleihen – keine gute Idee Bei der derzeit stattfindenden „Financial Repression“ – einer schleichenden Enteignung der Bürger greifen diese nach jedem Strohhalm für ihre Kapitalanlage. Das ist keine gute Idee.
MAX OTTE ist Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms und Professor für Unternehmensanalyse und -diagnose an der Karl-FranzensUniversität Graz.
DIE SICHERSTE AKTIE DER WELT – KURS DER NESTLÉ-AKTIE, 2006–2011 IN EURO EURO
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Auch in der Finanzkrise hat sich die Nestlé-Aktie weitgehend stabil gehalten. Sie ist noch nicht zu teuer.
ES GEHT DAS WORT UM von der „Financial Repression“. Die Notenbanken drucken Geld und halten die Zinsen niedrig. Gleichzeitig wird es Lebensversicherungen und Pensionskassen durch die regulatorischen Bestimmungen verboten, deutlich in Renditebringende Vermögensklassen wie Aktien zu investieren. Dabei steigt die offene und versteckte Inflation auf 4 bis 5 Prozent. Wenn Sparer aber nur 1 Prozent auf ihr Geld erhalten und die tatsächliche Inflation 4 Prozent beträgt, verlieren sie in 10 Jahren schon 25 Prozent ihres Vermögens. Das ist eine von den Regierungen gewollte und in Kauf genommene schleichende Enteignung der Bürger! In solch einem Umfeld greifen Sparer oft nach jedem Strohhalm, der sich ihnen bietet. Derzeit sind zum Beispiel „Mittelstandsanleihen“ auf dem Markt ein heißes Produkt. Nun wurde zum Beispiel eine Anleihe des Spirituosenherstelles Berentzen platziert. Berentzen war in arger wirtschaftlicher Bedrängnis und wurde restrukturiert. Auch eine Beteiligungsgesellschaft wirkte bei der Restrukturierung mit. Wahrscheinlich will sie jetzt Kapital aus dem Unternehmen abziehen. Vom 1. Halbjahr 2011 auf das 1. Halbjahr 2012 brach der Gewinn auf eine schwarze Null ein. Ich wäre nicht überrascht, wenn es eine rote Null würde, wenn man etwas konservativer bilanzieren würde. Mit anderen Worten: man hat so lange gerechnet, bis man noch irgendwie einen Gewinn darstellen konnte, um die Anleihe zu platzieren. Die Anleihe war dennoch deutlich überzeichnet. Deswegen wurde die Emission am 8.10.2012 vorzeitig geschlossen. 50 Millionen Euro wurden platziert. Das klingt nicht nach viel – ist es aber. Denn das Eigenkapital der
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Gruppe beträgt gerade einmal 56 Millionen Euro. Die Konditionen von 6,25% klingen erst einmal gut, und der erste Kurs wurde am 9.10.2012 mit 103% festgestellt. Wenn Sie zufällig mitgezeichnet haben: laufen Sie nicht zum Ausgang, rennen Sie! Sie erhalten eine anleihenartige Rendite. In normalen Zeiten wären 6% vielleicht das, was man für eine Unternehmensanleihe bekäme. Die Geldschwemme der Notenbanken hat nur die Renditen auf unnatürlich niedrige Niveaus gedrückt. Dafür haben Sie mit diesen Mittelstandsanleihen ein aktienartiges Risiko. Da stimmt was nicht. Deswegen sind die Emittenten ja so heiß darauf, diese Dinger zu platzieren. Die ersten Unternehmen, die Mittelstandsanleihen platziert haben, sind mittlerweile insolvent, so der Solaranlagenhersteller Solarwatt. Das zeigt sich auch im Kurs der Anleihe, die auf 15 Prozent ihres Ausgabekurses gefallen ist. Im Moment sind Anleihen, gleich welcher Art, keine Anlagealternative. Trinken Sie lieber einen guten Südtiroler Wein, oder kaufen Sie gleich den ganzen Weinberg, wenn es dazu reicht. Wenn schon aktienartiges Risiko, dann bitte auch die Chancen: und die stehen bei Aktien normaler Unternehmen im Moment locker bei 30, 50 oder 100 Prozent. Bei TurnaroundFällen und kleineren Unternehmen sind sie oftmals höher. Die Berentzen-Aktie würde ich erst bei einem Potenzial von 200 bis 300 Prozent anfassen. Wir lesen uns! Ihr Prof. Dr. Max Otte
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KARRIERE
Die Besten Hundert Punkte, die Matura-Höchstnote, scheint den Weg Richtung berufliche Zukunft junger Menschen zu vereinfachen und viele Türen zu öffnen. Ist eine gute Abschlussnote wirklich so wichtig für die Karriere?
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ei der Prämierungsfeier der dreißig besten Maturanten Südtirols auf Schloss Maretsch in Bozen erblickt man nur lachende Gesichter. Alle haben mit der Höchstnote ihre Schulkarriere abgeschlossen und weil es bereits September ist, stecken sie eigentlich bereits mitten in den Vorbereitungen für das Studium. Doch diese Feier lässt sie noch einmal zurückblicken auf die letzten fünf Jahre der Oberschulzeit, die sie glänzend abgeschlossen haben. Landeshauptmann Durnwalder, die Landesrätin für Bildung Sabina Kasslatter-Mur, Unidirektor Walter Lorenz, der Präsident der Südtiroler Sparkasse Gerhard Brandstätter, der Vizepräsident des Unternehmerverbandes Nikolaus Tribus und die Schulamtsleiter der drei Schulämter: alle sind sie gekommen, um die „klügsten Köpfe Südtirols“ zu feiern und zu prämieren. Die ganze Veranstaltung steht unter dem Motto „Leistung belohnen und sichtbar machen“ und deshalb bekommen die dreißig besten Maturanten des Jahres 2012 jeweils 1.000 Euro als Anerkennung
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und die zehn besten zusätzlich einen Verrechnungsgutschein von 3.000 Euro für Studienzwecke. Gerhard Brandstätter, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, erklärt, warum das den Versammelten ein Anliegen ist: „Diese jungen Menschen sind jene, die unsere Zukunft gestalten werden!“ Wie sieht diese Zukunft der besten Maturanten aber aus? Was ist etwa mit den Hunderter-Maturanten geschehen, die vor fünf, sechs Jahren ausgezeichnet worden sind? Wo sind sie gelandet? Beim Gespräch mit drei von ihnen hat sich herausgestellt, dass der Hunderter zwar für jeden von ihnen mehr oder weniger hilfreich war – doch das Wissen, das sie sich im Laufe der Oberschulzeit angeeignet haben, war viel wichtiger. YALE. Beispielsweise für Jakob Schneebacher, der 2007 am Fran-
ziskanergymnasium Bozen mit 100 cum laude abgeschlossen hat. Nach der Matura ist er nach London gezogen, wo er an der London School of Economies, kurz LSE, Wirtschaft studiert hat.
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KARRIERE Dafür war eine Maturanote von über 95 Punkten notwendig. VERSCHNEID. Maria Theresia Hofer, die 2006 maturierte, ging „Meine Maturanote war wichtig, um an der LSE aufgenommen einen anderen Weg. Sie besuchte das pädagogische Gymnazu werden, aber ansonsten finde ich, sium mit Ausrichtung Musik und dass man einer einzigen Prüfung nicht hat ebenfalls mit 100 Punkten abgezu viel Gewicht beimessen sollte. Ich schlossen. „Für mich war die 100erhabe in vielerlei Hinsicht von meiner Matura eher eine Überraschung. EiOberschulausbildung profitiert und gentlich wollte ich einfach eine gute kann immer wieder auf das Wissen, Matura ablegen und habe dabei aber das ich mir am Franziskanergymnanie an die Bestnote gedacht“, erinsium angeeignet habe, zurückgreifen. nert sie sich. Sie erzählt, dass die MaDas ist an für sich viel wertvoller als turanote zwar ein Kriterium bei der die Maturanote“, meint er. Und weiAufnahmeprüfung der Universität ter: „Für alle späteren Bewerbungen Brixen war, aber der Aufnahmetest zählten eigentlich immer die Univerwichtiger gewesen wäre. Hofer studierte Bildungswissensitätsnoten.“ Jakob Schneebacher hat ebenso wie die schaften in Brixen und machte 2010 Matura auch den Bachelor in Manageden Abschluss. Über die Maturanote ment an der LSE mit Auszeichnung abist sie aber dennoch sehr froh, wenn geschlossen. Er erhielt Angebote von auch aus einem anderen Grund: Oxford und Cambridge, die er aber „Die 1.000 Euro bar und der VerMaria Theresia Hofer zugunsten der LSE abgelehnt hat: Er rechnungsgutschein von 3.000 Euro wollte dort mit dem Master in Ecowaren für mich sehr hilfreich, da ich nomics abschließen. Das tat er – und so besonders zu Beginn des Studiprompt erhielt er ein Angebot der engums nicht aufs Geld schauen musslischen Notenbank. Auch das lehnte er te. So konnte ich mir ein Heim in dankend ab, da er anderes vorhatte: Er Brixen leisten und hatte ein finanbegibt sich 2011 nach Yale, um dort zielles Polster. Eigentlich hat mich ein Forschungsdoktorat in Ökonomie zu absolvieren. Das endet aber nie jemand nach der Maturanote gefragt.“ mit dem Publizieren von drei Artikeln in Fachzeitschriften und Inzwischen ist Maria Theresia Hofer Grundschullehrerin. wird voraussichtlich noch bis 2016 dauern. Jakob Schneebacher Seit zwei Jahren unterrichtet sie an einer Zwergschule in Vererklärt, warum ihn gerade Yale so interessiert hat: „Es hat mich schneid, Mölten. Dort gibt es nur zwei Klassen: eine mit den nach Yale gezogen, weil amerikanische Forschungseinrichtungen ersten drei Schulstufen und eine mit den letzten zwei. Insgeweitaus besser mit Forschungsmitteln und -geldern ausgestattet samt gibt es nur 30 Schüler. Hofer unterrichtet jedes Jahr ansind als europäische. Yale ist zudem besonders stark im Bereich dere Fächer, heuer Mathematik, Sport und Musik. Außerdem der Entwicklungsökonomie, der mich am meisten interessiert, hat sie eine halbe Integrationsstelle. Sie begleitet Schüler mit und hat den Ruf, viel Wert auf die Interaktion zwischen Jung- Funktionsdiagnosen und unterstützt diese Schüler individuforschern und Professoren zu legen. Letzteres hat sich zum Glück ell. Mit ihrem Beruf und der Stelle in der Zwergschule ist Maals wahr erwiesen.“ ria Theresia Hofer glücklich: „Auch wenn in Zwergschulen die
Maria Theresia Hofer unterrrichtet an einer Grundschule in Verschneid
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Jakob Schneebacher forscht momentan an der University of Yale
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„Für mich war die 100er-Matura eher eine Überraschung. Ich wollte einfach nur eine gute Matura ablegen.“
Birgit Waldner absolviert zurzeit ihr drittes Studium, diesmal in Wirtschaft
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KARRIERE
Auch heuer wurden die besten Maturanten Südtirols ausgezeichnet. Mitte September fanden sie sich auf Schloss Maretsch zur feierlichen Prämierung ein.
Vorbereitung viel schwieriger ist, mag ich diese Art des Unterrichtens sehr. Alles ist sehr familiär.“ INNSBRUCK. Birgit Waldner gehört
„Für die Uniaufnahme war meine Maturanote unwichtig.“
gab. Aber ich denke schon, dass meine Maturanote in Kombination mit meinen universitären Leistungen mit dazu beigetragen hat, dass ich nie Probleme hatte, im Sommer den Praktikumsplatz zu bekommen, den ich wollte.“
zu denjenigen, die 2005 als Erste von der Stiftung Südtiroler Sparkasse prämiert wurden. Ihre Oberschulkarriere LOHNT ES SICH? Praktische Vorteile hat sie am Realgymnasium Albert Einneben dem Geld des Wettbewerbs und stein in Meran mit der Note 100 abgeproblemlosere Aufnahmen auf Universischlossen, und das, obwohl sie während täten gibt es also nicht unbedingt. Doch ihrer Schulkarriere zwei Klassen überauf die Frage, ob sich die Anstrengung sprungen hat: die 1. Klasse Volksschule für diese Note ausgezahlt habe, antworBirgit Waldner und die 5. Klasse der Oberschule. Letzten alle drei sofort mit einem Ja. Birgit teres deshalb, um so schnell wie mögWaldner erklärt, dass es eine Bestätigung lich ins Studium einsteigen zu können, dafür war, dass es möglich ist, konstant wie sie erzählt. Es blieb nicht bei einem gute Leistungen zu bringen, wenn man sich nur genug anstrengt. „Ausgezahlt Studium. Nach dem Studium der technischen Chemie in Wien - nebenbei stuhaben sich die Anstrengungen auf jedierte sie noch interessehalber mediziden Fall, denn je mehr man lernt, desto nische Informatik – inskribierte sich mehr Synapsen bilden sich im Gehirn Birgit Waldner an der Leopold-Franzens-Universität Inns- und umso leichter fällt einem das weitere Lernen. Ich hatte bruck im Fach Wirtschaftswissenschaften. Nach Beendigung im Studium wesentlich weniger Probleme, mich an den vielen dieses Studiums möchte sie am liebsten im Management einer Lernstoff zu erinnern, als andere Kollegen.“ Oder wie es Jakob Chemiefirma arbeiten. „Um die Chemie nicht zu vergessen, Schneebacher sagt: „Über den 100er habe ich mich natürlich gehe ich hin und wieder auch in Pharmazievorlesungen“, er- gefreut, aber damals wie heute ist für mich nicht die Note wichzählt sie. Und die Maturanote? „Für die Uniaufnahme war mei- tig, sondern das, wofür sie steht: Wissen.“ ◀ ne Note unwichtig, weil es keine Zulassungsbeschränkungen MARA MANTINGER
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KARRIERE
Südtirol rekrutiert
Nichts tun und abwarten ist das falsche Motto, wenn es um den Fachkräftemangel in Südtirol geht. Die BLS hat nun den ersten Schritt gewagt, um daran etwas zu ändern.
Foto: Alexander Alber
„Der anhaltend hohe Fachkräftemangel Jedes der teilnehmenden Unternehmen einer bestimmten Ausbildung braucht und bereitet der Südtiroler Wirtschaft schon hatte im großen Veranstaltungszelt seinen dann aus Zeitgründen den Erstbesten anseit geraumer Zeit Kopfzerbrechen. Die Tisch, wo pro Unternehmen bis zu zwan- stellt. So können wir längerfristig planen heimischen Unternehmen haben zu- zig Gespräche geführt wurden. – und auch für die Kandidaten ist das ponehmend Bedarf an hoch qualifizierten Christian Schatzer suchte neue Mitarbeiter sitiv: Diejenigen, die sich hier bewerben, Personal, das Land entwickelt sich als für die Microtec: „Wir wurden von der BLS haben ja momentan einen Job und möchUniversitäts- und Forschungsstandort. angesprochen, ob wir daran interessiert wä- ten wechseln. Denen ist es oft auch lieber, Dazu kommt, dass BLS gezielt hochwer- ren, hier mitzumachen, und wir haben so- wenn sie noch in Ruhe alles abschließen tige Unternehmen nach Südtirol holt. fort zugesagt. Die Personalsuche ist für die können und dann erst nach Südtirol zieSo hat sich die Nachfrage nach spezia- Microtec ein großes Thema, da wir uns im hen. Zwei Kandidaten waren sehr intereslisiertem Personal drastisch sant, und mit denen wird jetzt erhöht, weshalb viele Unterverhandelt, wann sie eingestellt nehmen Schwierigkeiten hawerden sollen.“ ben, ihren Personalbedarf Auch das Fraunhofer-Institut am lokalen Arbeitsmarkt zu hat an der Veranstaltung teilgedecken“, erklärt Wirtschaftsnommen. Der stellvertretende landesrat Thomas Widmann. Institutsleiter Daniel Krause erzählt im Vorfeld: „Wir erhalUm das zu ändern, wurde das ten viele Bewerbungsschreiben, Projekt „Leben & Arbeiten in Südtirol“ ins Leben gerufen. die aber meistens nicht zielgeZiel des Projektes ist es, durch richtet sind. Viele Bewerber konkrete Maßnahmen Unterverfügen auch nicht über die nehmen bei der Deckung ihgeforderten Qualifikationen. Deshalb finden wir dieses Anres Personalbedarfs zu untergebot hier sehr interessant. Wir stützen. haben heute ein bis zwei Stellen Dafür hat die Business Location Südtirol, kurz BLS, sich zu besetzen; momentan suchen bei den Südtiroler Unternehwir wissenschaftliche Mitarbeiter für den Bereich Bauinnovamen umgehört, um zu erfahren, in welchen Bereichen der tion und multidisziplinäre Progrößte Aufholbedarf zu beduktentwicklung.“ merken sei. „Viele Südtiroler BLS-Direktor Ulrich Stofner mit Landesrat Thomas Widmann Auch das Fraunhofer-Institut bei der Vorstellung des Recruiting Events Firmen haben uns daraufhin sucht beim Recruiting Event in konkreten Bedarf an technischen Bozen Mitarbeiter, die erst in den Profilen aus den Bereichen Green nächsten Jahren angestellt werden. Energy, Technik und Informatik signa- Laufe der letzten Jahre stark gewandelt ha- „Im Laufe der nächsten vier bis sechs Jahre lisiert“, so BLS-Direktor Ulrich Stofner. ben, zuerst zur Mechatronik und nun zum möchten wir nochmals drei, vier MitarbeiDaraufhin startete die BLS eine Kampag- Bioengeneering hin. In solchen Bereichen ter einstellen, da wir vermehrt in Forschung ne unter dem Motto „Südtirol sucht neue braucht es spezialisiertes Fachpersonal, das investieren werden.“ Profile“ in Deutschland, Österreich und man nicht so schnell findet.“ Ob das Recruiting Event nochmals stattfinItalien. „Dem Aufruf folgte ein Ansturm Christian Schatzer von Microtec findet, den wird, ist noch nicht klar. Momentan ist an Bewerbungen, den wir uns so nicht er- dass die Veranstaltung wichtig und gelun- die Einstellphase nämlich noch nicht abgewartet haben“, erzählt die Projektleiterin gen ist. „Diese Veranstaltung ist für uns ers- schlossen. Die Projektleiterin Birgit Mayr: Birgit Mayr. „Ganze 5.000 Bewerbungs- te Klasse, da wir uns im Voraus auf dem „Ende Oktober fand eine erste Feedbackschreiben erreichten uns.“ Arbeitsmarkt umsehen können. Wir ha- Runde statt, in der klar wurde, dass die Doch nicht alle 5.000 Bewerber konnten ben einen Businessplan, wissen, dass wir in meisten Unternehmen noch niemanden von den Unternehmen direkt zum Bewer- ein zwei Jahren in bestimmten Bereichen eingestellt haben, aber fast alle Unternehbungsgespräch geladen werden, weshalb zu arbeiten beginnen wollen, und wissen men wollen in nächster Zeit einen Kandidie 300 vielversprechendsten Kandidaten durch dieses Event, dass wir da jemanden daten einstellen.“ zum „Recruiting Event“ am 5. Oktober in finden werden. Normalerweise ist das näm- Ein erster Schritt zur Beseitigung des Fachlich so, dass man plötzlich eine Person mit kräftemangels wäre also getan. (MM) der Ex Alumix in Bozen geholt wurden.
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Südtirol Panorama | November 2012
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LUXUS & LIFESTYLE
Gestiefelt & gestylt Ob zu Rock oder Hose, im Büro oder samstagabends: Um gutes Schuhwerk kommt im Winter niemand herum. Wir stellen Ihnen vier etwas besondere Neuheiten der Wintersaison 2012/2013 vor, die alles andere als langweilig wird.
UP T DATEO
„Braveto“ von Boss Orange Auch für Männer ist etwas dabei. Diese Stiefelette von Boss Orange zeichnet sich durch das aufwendige Lederupper aus und ist in dezenter Used-Optik gehalten. Der Schuh ist aus Leder gefertigt, besitzt aber eine gute Sohle aus hochwertigem Kunststoff. Damit haben Herren auf Eis und auch auf glattem Parkett immer einen festen Stand. Preis: 219 Euro
„Unzipped High Heel Boots“ von Maison Martin Margiela An diesem Modell lässt sich eine weitere Neuheit der Stiefelsaison 2012/2013 sehr gut erkennen: Modische, kniehohe Stiefel müssen am oberen Rand einen breiten Schaft haben; in diesem Fall müsste dieser ganze 35 Zentimeter. Doch dieses Modell von Maison Martin Margiela überzeugt auch durch seine Raffinesse und durchdachte Funktionalität. Dank Rundum-Reißverschluss, der auf den ersten Blick bloß wie ein modischer Gag anmutet, aber voll funktionsfähig ist, wird aus dem Stiefel in Sekundenschnelle eine Stiefelette. Sehr praktisch, wenn es dann im Frühjahr wieder wärmer wird! Preis: 638 Euro
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Südtirol Panorama | Februar 2012
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LESEZEICHEN BETRUG, LÜGEN, WAHNSINN: DAS FINANZSYSTEM
„Burgunderrot“ von Üterque Zur großen Freude vieler Frauen hat heuer der flache Stiefel Hochkonjunktur. Damit kommt jede Frau ohne schmerzende Füße und stilsicher durch den Winter. Beim flachen Stiefel liegt diesmal das Augenmerk auf dem Schaft, der nicht zu eng, etwa kniehoch und gerade geschnitten sein sollte. Am besten trägt frau dazu Skinny-Jeans oder Bleistiftröcke. Preis: 250 Euro
Die Bankenkrise verständlich zu erklären, ist eine Sisyphus-Aufgabe – Matthias Weik und Marc Friedrich gelingt das in ihrem dementsprechend dicken Sachbuch „Der größte Raubzug der Geschichte“. Sie erklären mit Humor, wie das momentane Finanzsystem entstanden ist, was falsch daran ist und zu was es führen wird. Das brandneue Buch ist eine Erklärung, eine Warnung und ein Aufruf zugleich. Die Autoren beantworten unter anderem die Fragen, wer die Schuld an der aktuellen Misere trägt, ob der Euro zum Scheitern verurteilt ist und ob ewiges Wachstum funktionieren kann. INFO: Matthias Weik und Marc Friedrich, „Der größte Raubzug der Geschichte – Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“, Tectum Sachbuch Verlag, 19,90 Euro
REISETIPP „Czarina Knee High Boots“ von Aquazzura
Alicante
Two-Tones-Stiefel– also in zwei Farben gehaltene – sind die absolute Neuheit im Winter 2012/2013: Der Absatz darf sich in dieser Saison farblich vom Rest abheben – am besten in einer knalligen Leuchtfarbe, wie bei diesem Modell hier. Der aus schwarzem Rindsleder gefertigte Stiefel reicht bis zum Knie und setzt damit den Trend der vergangenen Jahre fort. Eine rutschfeste Sohle soll auf eisigen Straßen Halt geben. Sofern das bei einem Schuh mit elf Zentimeter Absatz überhaupt möglich ist. Preis: 799 Euro Von Beate Holzner | Die Panorama-Mitarbeiterin aus Lana lebte während ihres Studiums eine Zeit lang in Alicante.
MUST-HAVE DES MONATS
Kuschel-Muschel Sie sind Gartenbesitzer? Gar Herr über einen oder mehrere kräftige Bäume? Dann fehlt Ihnen nur noch ein Baumhaus, wie zum Beispiel dieses auf dem Foto nebenan. Winters wie sommers kann es an einen kräftigen Ast gehängt und als Rückzugsort benutzt werden. Bei der 3,2 Meter langen und 1,8 Meter breiten Muschel kann nach Cabrioart das Dach zurückgefaltet werden. Im warmen Schlafsack liegend können dann auf einer 1,4 x 2,0m großen Liegefläche ruhend Sonne, Mond und Sterne beobachtet werden. Der Baum, an dem die „Muschel“ aufgehängt wird, sollte allerdings ziemlich kräftig sein. Das Eigengewicht des baumelnden Hauses beträgt 200 kg, die Nutzlast wird mit 240 kg angegeben. INFO: www.cambium-gmbh.de, Preis auf Anfrage
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Die malerische Küstenstadt Alicante liegt an der Costa Blanca im Süden Spaniens. Dank milder Temperaturen ist es dort auch im November noch angenehm warm. Sehenswert. Die verwinkelten Gassen der Stadt laden zum Flanieren und Verweilen ein. Besonders bezaubernd ist die „Explanada de España“, eine von Palmen gesäumte Strandpromenade mit aufwendigen Mosaiken. Auf dem 166 Meter hohen Burghügel thront eine der flächenmäßig größten Burganlagen Europas, das „Castillo de Santa Bárbara“ aus dem 9. Jahrhundert. Gaumenfreuden. Paella, Tapas und Tortilla – die spanische Küche hält für jeden Geschmack etwas bereit. Die safrangelbe Reispfanne ist das Nationalgericht der Valencianer, wobei die traditionelle Paella Valenciana mit Schnecken und Kaninchen nicht jedem mundet. Empfehlenswert sind die Varianten mit Meeresfrüchten, Fleisch oder Gemüse. Die größte Auswahl an Restaurants finden Sie im „Barrio“, dem ältesten Viertel von Alicante. Siesta. In Spanien ticken die Uhren anders. Lassen Sie sich von der spanischen Mentalität treiben und vergessen Sie Stress und Hektik. Trotz Globalisierung wurde bisher die Siesta genauestens eingehalten. Zwischen 12 und 17 Uhr sind die Straßen menschenleer und die Geschäfte geschlossen. Aufgrund der Schuldenkrise soll die traditionelle spanische Mittagsruhe noch in diesem Jahr vollständig abgeschafft werden.
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EIN ANRUF BEI … LOGOUT
Gerhard Wieser
Erziehung
SÜDTIROL PANORAMA: Herr Wieser, sind Sie schon in See gestochen?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe einmal für drei Tage auf einem Segelschiff gekocht. Das hat da ziemlich gewackelt und trotzdem habe ich keine Übelkeit ◀ gespürt. Ich bin seefest.
In Sachen Erziehung kenne ich mich aus. So wie alle Eltern. Dann gibt’s da noch die studierten Pädagogen. Sie wissen genau, welche Methoden bei Heranwachsenden eingesetzt werden müssen, damit diese zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Angela Merkel und all die anderen Hardliner in der EU scheinen Pädagogik studiert zu haben. Und sind Eltern eines ungezogenen Jungen namens Griechenland. Der hat in den vergangenen Jahren zuerst sein ganzes Taschengeld verjubelt und dann auch noch jede Menge Moneten von seinen Kumpels geliehen. Seine unnützen Freunde aus der Südstadt namens Spanien und Portugal haben es ihm gleichgetan. Nun soll ein Exempel statuiert werden. Man kennt das ja aus der Pädagogik: einmal angeordnete Maßnahmen müssen eisern durchgehalten werden, sonst ... ja, was sonst? Auch im wahren Leben sind oft genug aus ungezogenen, widerspenstigen Kindern erfolgreiche Erwachsene geworden. Und überhaupt ist weiterhin umstritten, wie viel Einfluss Erziehung auf die spätere Wirtschaftsleistung ... äh... Persönlichkeit hat. Mein Vorschlag in Sachen Griechenland: weniger Erziehungs- und dafür mehr Wirtschaftswissenschaft. ◀
INTERVIEW: PETER SEEBACHER
PETER SEEBACHER
GERHARD WIESER: Nein, nein, noch
Ist das nun Urlaub oder Arbeit?
Naja, beides eigentlich. Einmal pro Woche werde ich während unseres Aufenthalts auf dem Schiff - das übrigens als das luxuriöseste Kreuzfahrtschiff der Welt gilt – für die Passagiere das Menü zubereiten und die 38-köpfige Küchenbrigade leiten. Zur Unterstützung nehme ich auch ein Mitglied meines Küchenteams mit. Meine Familie wird ebenfalls mit dabei sein. Wie gesagt: Es wird eine Mischung aus Urlaub und Arbeit. Und welche Gerichte werden Sie auf der MS Europa kochen?
Selbstverständlich Südtiroler Gerichte! Die Abende werden immer Südtirol und seine Küche zum Thema haben. Ich werde so kochen, wie ich es auch hier in der Trenkerstube tue. Die Zutaten, die ich dafür brauche und die ich sonst nirgends kaufen kann, habe ich bereits vor
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Foto: Hotel Castel GmbH
bin ich hier in der Trenkerstube in Dorf Tirol. Am kommenden Montag (5.11. 2012, A.d.R.) geht es dann los. Zuerst nach Hamburg und von dort dann mit der MS Europa nach Dubai, dann über die Seychellen nach Mauritius. Ich freu mich schon riesig darauf.
Sternekoch Gerhard Wieser von der „Trenkerstube“ kocht auf hoher See
eineinhalb Monaten nach Hamburg geschickt. Die sind schon auf dem Schiff. Wie lange werden Sie unterwegs sein?
Bis zum 25. November. Während dieser drei Wochen ist auch ein Showkochen für die Passagiere geplant. Immer mit Thema Südtirol. Befürchten Sie, seekrank zu werden?
von Kiri
Südtirol Panorama | November 2012
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