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www.panorama-online.com – Nr. 02/2012 – 1,80 Euro
April 2012 südtirol
panorama Das Wirtschaftsmagazin
Sportsponsoring Ein Schuss daneben? DolomythiCup Südtirols Segler legen wieder ab Auto Die neue M-Klasse von Mercedes im Test TOP DEN 20 -D SÜD OMAINS TIRO LS
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SPIELWIESE ARCHITEKTUR
So bunt wird in Südtirol gebaut
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INHALT
EDITORIAL
Weltweit
Foto: Alexander Alber
„Weltberühmt in Österreich“ hieß eine Dokumentarfilmreihe im österreichischen Fernsehen, welche die berühmtesten Austropopper und ihre Erfolge nochmals Revue passieren ließ. Der augenzwinkernde Titel vermittelt sofort, worum es ebenfalls ging: Außerhalb von Österreich kannte diese Menschen niemand, im Lande selbst waren sie Berühmtheiten. Sind Südtirols Unternehmen, die sich im Internet tummeln, auch bloß „weltberühmt in Südtirol“? Oder vielleicht nicht einmal das? Wir sind der Frage nachgegangen, wie sich die Betriebe im weltweiten Netz präsentieren, haben einige erfolgreiche Südtiroler Internethändler ausfindig gemacht und sind bei der Recherche darüber, welche nun in Südtirol die Seiten mit den meisten Besuchern sind, auf einige Überraschungen gestoßen (S. 52). Titelthema ist in dieser Nummer die Architektur. Ein Thema, das wir von mehreren Seiten zu beleuchten versucht haben. Einmal trieb uns die Frage um, ob sich die Krise auf das ehemals zarte Pflänzchen moderne Architektur, das in den vergangenen Jahren in Südtirol stark gewachsen ist, auswirken wird. Zum Thema modernes Bauen haben wir mit dem Stararchitekten Kjetil Thorsen gesprochen, der zwar in Oslo lebt, aber durch seinen alljährlich am Stilfser Joch verbrachten Urlaub Südtirol gut kennt. Seine Einschätzung: Die Architektur im Lande hat sich stark weiterentwickelt. Die Baubranche in Südtirol versucht ihr Heil nun in verstärkter Zusammenarbeit. Wie das funktionieren soll, hat Autorin Susanne Pitro recherchiert. Und schließlich sind wir auch noch über den Begriff „Home staging“ gestolpert. Was es damit auf sich hat und warum man damit bares Geld verdienen kann, lesen Sie ebenfalls in diesem Heft. PETER SEEBACHER
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Titel 28 Nur ein bisschen Spielen Die moderne Architektur hat sich in Südtirol während der letzten Jahre weiterentwickelt. Ist jetzt Schluss?
32 Kjetil Thorsen im Interview Der norwegische Stararchitekt über die größte Sünde eines Planers und warum er die Alpen liebt.
40 Aufgemöbelt Mit wenig Aufwand kann für eine Immobilie ein besserer Verkaufspreis erzielt werden.
48 Kooperation am Bau Der Baubranche in Südtirol geht es schlecht. Gemeinsam wollen sich die Unternehmen der Krise entgegenstellen.
Unternehmer & Märkte 06 Running Bernhard Bernhard Schweitzer, CEO der Schweitzer-Gruppe, stürmt wöchentlich durch Europa.
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Titelbild: Alexander Alber
Sportsponsoring Viele Südtiroler Unternehmen engagieren sich für Vereine und Sportler. Bringt das etwas?
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Zuviel Platz Überall im Land stehen Gewerbeflächen leer, gleichzeitig werden neue Handwerkerzonen ausgewiesen.
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Was darf es sein, Frau Troyer? Ein Tischgespräch mit der Grande Dame des Sterzinger Unternehmertums, Maria Luise Troyer.
Geld & Finanzen 22 Bares ist nicht mehr Wahres Das Geld der Zukunft besteht aus Bits und Bytes. Willkommen in der Welt der virtuellen Währungen.
Plus 52 Weltweite Wunderwelt Die 20 Top-Domains des Landes und die Antwort auf die Frage: Sind Südtirols Betriebe für das Internet gerüstet?
Luxus und Lifestyle 60 Die neue M-Klasse Mercedes hat seinem SUV das Trinken abgewöhnt und ein neues Kleid verpasst.
62 DolomythiCup 2012 In wenigen Wochen werden sich wieder Südtirols beste Segler beim DolomythiCup messen. Eine Vorschau.
64 Leichtgewichte Mehrere Computerhersteller bringen neue Ultrabooks auf den Markt. Sie sind dünn, leicht und perfekt für unterwegs.
Impressum Erscheinungstermin: 30.03.2012 Chefredakteur: Peter Seebacher Verantwortlicher Direktor: Kurt W. Zimmermann Autoren: Susanne Pitro, Ariane Löbert, Sonja Marzoner, Max Otte, Thomas Amonn, Peter Schileo Schlussredaktion: Alexandra Fössinger Rückmeldungen an die Redaktion: panorama@ff-bz.com Grafik und Produktionsleitung: Ralf Kohler Anzeigenkoordination: Lisa ForerNaumann Anzeigenleitung: Michael Disertori – 0471 304545 Herausgeber: FF-Media GmbH Bozen – Eintrag. Lg. Bozen 20/98 R.P. vom 07.10.98 Südtirol Panorama: Brennerstraße 7a, 39100 Bozen, Tel. 0471 30 45 50, Fax 30 45 11, www.panorama-online.com Druck: Radin-Berger Print GmbH, Innsbruck (A) Gesamtauflage: 26.000 Stück
News & Trends
Service 24 25 65 65 66 66 66
Finanzkommentar: Griechenland – ein Erfolg Finanzkolumne: Warum ich Goldman Sachs verlasse Lesezeichen: Die Information Reisebericht: Teheran Ein Anfruf bei ... Alois Lageder Logout Cartoon
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NEWS & TRENDS
Arbeit wird teurer Nominale Bruttoarbeitskosten pro Stunde im vierten Quartal 2011 Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal in Prozent, arbeitstäglich bereinigt 12,6 15
8,6 10
7,2 6,6
5 1,8
2,3 2,3
Großbritannien
*Tschechische Rep.
1,3
2,1
Zypern
2,8 2,7
2,7 2,9 2,9 2,9
4,0 3,6 3,9 3,9 3,3 3,4 3,5
4,1
4,4 4,4
Bulgarien
Rumänien
Estland
Ungarn
Slowakei
Lettland
Luxemburg
Malta
Polen
Österreich
Deutschland
Litauen
Frankreich
*Finnland
Schweden
Spanien
Belgien
Italien
Dänemark
Portugal
Irland
Quelle: eurostat
-1,7 -1,7
Slowenien
-0,3
Niederlande
EU27
ER17
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* nicht arbeitstäglich bereinigt
Im Vegleich zum vierten Quartal 2010 sind die Arbeitskosten im vierten Quartal 2011 im Osten Europas am stärksten gestiegen. Bulgarien verzeichnete mit einem Plus von 12,6 Prozent den höchsten Anstieg der Arbeitskosten pro Stunde. Es folgen Rumänien (+8,6 Prozent), Estland (+7,2 Prozent) und Ungarn (+6,6 Prozent).
Im vierten Quartal 2011 sind im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres die Arbeitskosten pro Stunde in der EU um 2,7 Prozent angestiegen. Bei den Lohnnebenkosten betrug die Steigerung im gleichen Zeitraum 3,5 Prozent. Die höchste Steigerungsrate verzeichnete dabei der Industriesektor mit einem Plus von 3,2 Prozent. Im Baugewerbe stiegen die Arbeitskosten pro Stunde um 2,7 Prozent und im Dienstleistungssektor um 2,5 Prozent. Im Vergleich der Länder führt Bulgarien die Liste der EU-Mitgliedsstaaten an, in denen der höchste Anstieg der Arbeits-
kosten festgestellt werden konnte. Dort verzeichnete das Statistische Amt der Europäischen Union eine Zunahme von 12,6 Prozent. In einigen der EU-Länder sind die Kosten sogar gesunken. In den von der Krise stark gebeutelten Eu-Staaten Irland und Portugal errechneten die Statistiker einen Rückgang von jeweils 1,7 Prozent. Im ebenfalls wirtschaftlich nicht mehr so gut dastehenden Slowenien betrug der Kostenrückgang 0,3 Prozent. Die Hauptkomponenten der Arbeitskosten sind Löhne und Gehälter sowie Lohnnebenkosten. (PAS)
Die Etschwerke Trading GmbH und der Südtiroler Energieverband (SEV) haben ihren im vergangenen Frühjahr abgeschlossenen Kooperationsvertrag erneuert. Grund dafür waren die positiven Erfahrungen des vergangenen Jahres, während dessen neun Produzenten und sechs Enegergieverteiler dieses Anbebot zum Energiehandel angenommen haben. In diesem Zeitraum konnten 118 Millionen Kilowattstunden Strom umgesetzt werden. Der neue Vertrag sieht wieder eine enge Zusammenarbeit bei der
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Foto: Etschwerke AG
Weiterhin gemeinsam
Rudi Rienzner (li.), Direktor des SEV, und Walter Stirner, Präsident der Etschwerke Trading GmbH
Vermarktung von Überschussstrom und beim Einkauf von Integrationsstrom vor. Im laufenden Jahr sind zwölf Produzenten und acht Verteiler mit dabei, die das Leistungspaket der Etschwerke Trading nutzen wollen und dabei 191 Millionen Kilowatt Strom umsetzen werden. Das bedeutet eine Steigerung der gehandelten Strommenge um 62 Prozent. Der Energieverband Südtirol ist 2011 aus dem Zusammenschluss des Raiffeisen Energieverbandes und des Biomasseverbandes Südtirol hervorgegangen. (PAS)
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NE U PR-INFO
Foto: Peter Seebacher
Sanfte Bewegung – Letsmove
Das Letsmove-Team (v. l.): Elektroauto Tazzari Zero, Daniel Campisi, Gunde Tengler und Maximilian Costa
Letsmove, das junge Südtiroler Unternehmen, das sich ganz der sanften Mobilität verschrieben hat, will im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung in den Fahrzeugmarkt bringen. Die Vision: Mobilität ohne Abgase und Lärm, denn Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind im Land des Weltnaturerbes Dolomiten geradezu Pflicht. Am 1. März wurde der neue Sitz von Letsmove,
der zwischen Vilpian und Gargazon an der Hauptstraße liegt, feierlich eröffnet. Zum Angebot von Letsmove gehören neben E-Bikes, E-Scooters, E-Cars und strombetriebenen Nutzfahrzeugen auch alle Fahrradmodelle des Herstellers KTM. Info: www.letsmove.cc
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Brauerei Forst ausgezeichnet
Die Spezialbierbrauerei Forst darf sich nun zu den „Best Performing Companies“ Italiens zählen
Die renommierte Wirtschaftszeitung Milano Finanza hat in Zusammenarbeit mit Pricewaterhouse Coopers zehn italienische Unternehmen mit dem Innovation Award 2012 „Campioni di eccellenza“ ausgezeichnet. Die Spezialbierbrauerei Forst wurde dabei als bestes Unternehmen der Getränkeindustrie prämiert. Die Begründung der Jury:
„Die Brauerei Forst hat bewiesen, die seltene Fähigkeit zu haben, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen. Die Brauerei Forst bietet ein handwerkliches Produkt von höchster Qualität unter Wahrung der historischen Familientradition an.“ Info: www.forst.it
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Rasende Geschäfte Bernhard Schweitzer steht an der Spitze der Schweitzer-Gruppe, die weltweit tätig ist. Der 41-Jährige mischt mit seinem Unternehmen in der europäischen Ladenbau-Branche kräftig vorne mit, unterhält Büros in London, Mailand und anderen europäischen Metropolen und zählt globale Player wie H&M oder Burberry zu seinen Kunden.
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er Mann könnte Klavierspieler sein. Mit betont eleganten, lässigen Finger- und Handbewegungen streicht und tippt er über und in sein iPad. Zwischendurch hält er inne, legt den Kopf schief, lässt beide Hände mit schreibbereit gespreizten Fingern in der Luft schweben. Überlegt. Dann streichelt und tippt er wieder rhythmisch weiter. Der iPad-Virtuose heißt Bernhard Schweitzer und ist alleiniger Inhaber und Geschäftsführer der Schweitzer-Gruppe, die ihren Hauptsitz in Naturns hat. Hauptgeschäftsfeld: Ladenbau. Niederlassungen? Mehrere in Europa. Baustellen? Weltweit. Der großgewachsene 41Jährige mit dem jungenhaft-verschmitzten Lachen hätte jetzt eigentlich Mittagspause. Das hindert ihn aber nicht daran, schnell mal seine Mails zu checken und zu beantworten. Eigentlich wäre das obsolet, denn er macht das sowieso dank Blackberry die ganze Zeit über. Reden, gleichzeitig in den Blackberry tippen – kein Problem für Schweitzer. Schauplatz der Szene ist ein Café im 7. Arrondissement von Paris. Die vier Mann starke Schweitzer-Abordnung sitzt am Tisch in der Ecke mit einem gemütlichen Ledersofa davor und bereitet sich auf ein Geschäftsmeeting vor, bei dem es um die Vergabe eines Auftrages geht. Wie praktisch, dass es hier an der Wand auch gleich eine Steckdose gibt, an der Laptops, Blackberrys und iPhones wieder Kraft tanken können. „Das ist unser Büro in Paris“, scherzt Bernhard Schweitzer. Soeben ist er mit zwei Mitarbeitern nochmals die Präsentation durchgegangen. Einer der beiden soll diese in französischer Sprache präsen-
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tieren und dafür sorgen, dass ein Teil des millionenschweren Auftrags an Schweitzer Project fällt und nicht an die Konkurrenz. Es geht also um viel, und die Stimmung ist dementsprechend angespannt – auch wenn alle Beteiligten dies durch betont zur Schau gestellte Lässigkeit zu überspielen versuchen. Schweitzer gibt seinem Mitarbeiter sehr präzise Anweisungen darüber, was und wie etwas während der anstehenden Präsentation gesagt werden soll. Kein Zweifel, Bernhard Schweitzer ist derjenige, der in der Schweitzer-Gruppe einzig und allein das Sagen hat. „Bei ihm laufen die Fäden zusammen, er weiß immer, was wo läuft. Er ist nicht nur strategisch tätig, sonVon Naturns in die Welt Die Schweitzer-Gruppe ist in Sachen Ladenbau in Europa ein Schwergewicht. Kunden wie Nespresso, H&M, Waitrose und Burberry bauen im wahrsten Sinne auf das Unternehmen mit Sitz in Naturns. Hauptgesellschaften der Schweitzer-Gruppe sind neben der Schweitzer Project AG (Ladenbau) die Interforce GmbH (Innenausbau und Montage) sowie die Interstore Design GmbH (Store Design). Neben dem größten Metallwerk für Ladenbau Europas im ungarischen Csót verfügt die Gruppe auch über Büros in Österreich, Schweiz, Deutschland und Russland. Niederlassungen gibt es in Mailand, London und Ungarn. Bald will Schweitzer auch in Paris dauerhaft präsent sein. 2010 belief sich der Umsatz von Schweitzer Project auf rund 37 Mio. Euro, die gesamte Gruppe verzeichnete im selben Jahr einen Umsatz von 98 Mio. Euro. Weltweit sind für die Schweitzer-Gruppe ca. 600 Personen tätig, knapp die Hälfte davon in Naturns. Dort sollen es in Zukunft noch mehr werden. Schweitzer Project hat ein eigenes Ausbildungsprogramm aufgelegt und will Ladenbaufachleute und Projektleiter ausbilden.
dern auch stark in das tägliche operative Geschäft eingebunden“, sagt einer, der ihn seit langem kennt. Vielleicht auch zu viel eingebunden, das weiß Schweitzer selbst: „Mein Plan ist schon, dass ich in Zukunft ein wenig kürzertrete und mich mehr um die Strategie der Gruppe kümmere“, sagt er später. Ein guter Plan, gewiss, nur ist es schwer vorstellbar, dass dieser immer unter Strom stehende und tausend Dinge gleichzeitig erledigende Mensch irgendwann tagaus tagein ruhig hinter seinem Schreibtisch sitzen könnte. „Ja, es stimmt, ich liebe es, Dinge voranzubringen und unterwegs zu sein“, bekennt er. Der Bocconi-Absolvent gefällt sich in der Rolle des sprachgewandten, weltenbummelnden Südtirolers und gibt offen zu: „Immer nur in Südtirol zu sein, würde ich nicht aushalten.“ Im gleichen Atemzug betont er aber, wie wichtig es für ihn und sein Unternehmen sei, in Südtirol verwurzelt zu sein. Geraden bei potentiellen Kunden punkte das Unternehmen jedesmal, wenn eine Delegation nach Südtirol eingeladen werde. Die Landschaft Südtirols habe noch jeden beeindruckt und oft zu einem positiven Geschäftsabschluss beigetragen. UHRWERK. Die Schweitzer-Gruppe stellt
sich für einen Außenstehenden wie eine hochtourig laufende Maschine dar, die immer wieder mal ein wenig stottert und deshalb neu eingestellt werden muss. Da ein wenig an einer Schraube drehen, dort ein wenig Dampf ablassen, hier ein klein bisschen Öl nachgießen. Die täglich an den über ganz Europa verteilten Baustellen auftauchenden verschiedenen Probleme müssen schnell gelöst werden, damit die
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UNTERNEHMER & MÄRKTE Er stürmt voraus, die Mitarbeiter müssen versuchen, Schritt zu halten: Bernhard Schweitzer, CEO und Eigentümer der Schweitzer-Gruppe mit Sitz in Naturns
hohe Drehzahl beibehalten werden kann. Die Kunden aus der Nobel- und Modebranche wie Burberry oder auch H&M, mit denen Schweitzer Project seit einigen Jahren verstärkt zusammenarbeitet, sind weltweit tätig. Dementsprechend weitläufig verteilt sind die Einsatzorte der verschiedenen Teams. „Heute sind sicher an die 50 Leute von Schweitzer irgendwo mit einem Flieger unterwegs“, rechnet einer der vielen Mitarbeiter zusammen, die wir auf unserem Trip quer durch Europa treffen. Meist ist der junge Firmenpatriarch von Dienstag bis Donnerstag in der Weltgeschichte unterwegs. Mit Auto und Flugzeug werden die Distanzen überwunden – und zwar mit Vollgas, denn Zeit scheint im Ladenbau einen weit höheren Wert zu haben als Geld. Die Gesamtsumme der Geldstrafen, welche die Schweitzer-Mitarbeiter alljährlich einfahren, liegt im fünfstelligen Bereich, genaue Zahlen werden nicht genannt. Einig sind sich alle Gesprächspartner nur über eines: Der Boss führt die inoffizielle interne Bußgeld-Rangliste mit Abstand an.
Foto: Alexander Alber
ON THE ROAD. Auch diesmal ging es be-
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reits um fünf Uhr morgens mit Vollgas gegen Süden mit Ziel Flughafen Verona. Obwohl er nach eigener Aussage die ganze Nacht kein Auge zugetan hat, ist Bernhard Schweitzer weit davon entfernt, sich dösend auf dem Beifahrersitz zu räkeln, während einer seiner engsten Mitarbeiter den Wagen lenkt. Umfassend, und nur von kurzen Telefonaten unterbrochen, erzählt er über sein Unternehmen. Zur Schweitzer-Gruppe gehören neben der Schweitzer Project AG (Ladenbau) auch die Inter-
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men das Ruder in der Hand. Mittlerweile liegen auch die Anteile der AG zu hundert Prozent bei ihm. Im vergangenen Jahr hat er einen Traum seines Vaters verwirklicht und in Ungarn das größte Metallwerk für Ladenbau aufgekauft. Auch das will er auf dieser kurzen Reise noch besuchen. Vorerst befinden wir uns aber noch in Paris und die ganze Truppe stürmt in ein Taxi. Das Meeting ist nicht unbedingt so verlaufen, wie man es sich erwartet hatte. Trotzdem geht es gleich weiter. Zu-
erst werden im Eiltempo Filialen zweier Luxusketten begutachtet, die nicht von Schweitzer gestaltet wurden, danach geht es zu einer Filiale einer anderen Luxusmarke, die in Kürze von Schweitzer ausgestattet werden soll. Wenig später sitzen wir nur mehr zu zweit am Gate für den Abflug nach Wien. Die Schweitzer-Task-Force für Paris hat sich mit Zielen in ganz Europa verabschiedet. Zum ersten Mal auf dieser Reise scheint Bernhard Schweitzer ein wenig herun-
„Ich bin eigentlich der geborene Verkäufer. Ich liebe es, zu verhandeln und zu taktieren“ Bernhard Schweitzer
Routine: frühmorgens am Flughafen Verona, wenige Stunden später Geschäftsbegutachtung in Paris
Fotos: Peter Seebacher
force GbmH (Innenausbau und Montage) und die Interstore GmbH (Store Design). Am Flughafen angekommen, geht es in eiligen Schritten zum Einchecken. Nur die Menschenschlange vor den Sicherheitskontrollen bremst das Tempo ein wenig ab. Im Warteraum am Gate oder später im Flugzeug nach Paris: Schweitzer scheint jede Minute für Business nutzen zu wollen, Laptop, iPad oder Unterlagen liegen immer auf seinem Schoß. Kaum am Pariser Flughafen angekommen sitzen wir schon im Taxi, das uns in die Innenstadt bringen soll. Innerhalb von Minuten verwandelt sich das Autoinnere in die Kommunikationszentrale der Schweitzer Project AG. Bernhard Schweitzer und Andreas Herrmann, der im Unternehmen für den Bereich Ladenbau Lebensmittelketten zuständig ist, beginnen, ihre E-Mails und die in der Luft unbeantwortet gebliebenen Anrufe abzuarbeiten. In einem Café treffen Schweitzer und Herrmann zwei weitere Mitarbeiter, die von der Niederlassung in Basel angereist sind. Nicht immer ist man als Beobachter sicher, ob der Südtiroler Unternehmer antreibt oder selbst ein Getriebener ist. „Er läuft vorneweg und wir versuchen dahinter Schritt zu halten“, beschreibt einer. Diese Einschätzung trifft sicher zu. Genauso ist aber auch klar, dass Bernhard Schweitzer von Kindheit an Erwartungen zu erfüllen hatte. Auch selbstgestellte. Als er sich kurz nach seinem endgültigen Eintritt in das Unternehmen mit Anfang zwanzig gegen seinen Vater durchsetzt und in ein Unternehmen investiert, das wenig später pleitegeht, versenkt er damit 1,6 Millionen Euro. Der Vater quittiert den Vorfall nur mit einem süffisanten Lächeln und gibt ihm damit zu verstehen, dass dem Junior diese Lehre recht geschehe. Bernhard Schweitzer verfügt über ein angeborenes und ausgeprägtes Selbstbewusstsein. So mancher Zeitgenosse interpretiert das oft auch als Überheblichkeit. Mitarbeitern gegenüber liebt der Boss klare Ansagen und Worte. Er komme ohne Umschweife zur Sache, heißt es. Wenn Dinge nicht schnell genug oder nach seinen Vorstellungen umgesetzt werden, oft auch zu direkt, wie einer meint. Ein wenig mehr Gespür für den zwischenmenschlichen Umgang mit Mitarbeitern sei ihm manchmal durchaus zu wünschen, so Stimmen aus seiner Umgebung. Seit dem Tod seines Vaters vor einigen Jahren hat Bernhard Schweitzer im Unterneh-
Der Blackberry bleibt auch beim schnellen Frühstück in einem Pariser Café in der Hand
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UNTERNEHMER & MÄRKTE terzuschalten. Er gönnt sich sogar eine Zigarette und plaudert über sein Studium, das er sich durch Arbeit im Unternehmen selbst finanzieren musste. Was er eigentlich mit Freude tat, wie er sagt. Laptop und iPad bleiben diesmal in ihren Taschen. Während des Fluges genehmigt sich der so rastlos Erscheinende sogar ein Nickerchen. Bernhard Schweitzer ist in Südtirols Unternehmerwelt und Gesellschaft nicht besonders aktiv, ist aber trotzdem gut ver-
netzt. Schweitzer ist nicht Mitglied im Unternehmerverband, aber die Freundschaften, die er während seines Studiums an der Universität Bocconi mit den Südtiroler Kommilitonen schloss, sind immer noch intakt, zum Beispiel jene zu Martin Atzwanger (Atzwanger AG). Mit der Familie Barchetti (Autocity) ist er verschwägert, die Schwester seiner Frau ist Journalistin. GEBORENER VERKÄUFER. Am Tag dar-
Photovoltaik
PETER SEEBACHER
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auf geht die Tour de Force munter weiter. Mit zwei Autos, drei Mitarbeitern und einer Abordnung eines weltbekannten Konzerns, der bald zu den Kunden von Schweitzer zählen soll, geht es nach Ungarn. Das Besucherteam aus den USA möchte zuerst einen Zulieferer des Südtiroler Unternehmens und dann das kürzlich erworbene metallverarbeitende Werk der Schweitzer-Gruppe besuchen. In rasanter Fahrt geht es von Wien über die Grenze zum östlichen Nachbarn. Kundenbetreuung ist dabei Chefsache. Schon am Vorabend bekennt er an der Hotelbar: „Ich bin eigentlich der geborene Verkäufer. Ich liebe diese Mischung zwischen Agieren, Reagieren und Taktieren, die bei einem guten Verkaufsgespräch notwendig ist, und ich freue mich jedesmal, wenn ich imstande bin, ein gutes Ergebnis für uns herauszuholen.“ Das Metallwerk im ungarischen Csót soll noch innerhalb 2012 um ein großes Logistikzentrum erweitert werden. Die Genehmigungen sind bereits vorhanden, Danach soll auch das Schweitzer-Logistikzentrum in Bozens ungarischer Partnerstadt Sopron aufgegeben werden, wo man sich nur eingemietet hat. Bereits in der Phase der Erweiterung befindet sich der Hauptsitz in Naturns, wo in Zukunft
vor allem Entwicklungsarbeit geleistet werden soll. Wenig später sind wir auf dem Weg nach Sopron. Die Zeit läuft, denn die Flüge in Wien am späten Nachmittag sind gebucht. Es muss schnell gehen. Bernhard Schweitzer will rasch noch das Logistikzentrum sehen, das er noch nie besucht hat. Roland Weithaler, ein langjähriger Mitarbeiter des Unternehmens und der einzige, der von Schweitzer geduzt wird, sitzt nun am Steuer. Er ist es auch, der den Zeitplan fest im Auge hat. Nach einer rasenden Autofahrt über 112 Kilometer ungarische Landstraße heißt es dann auch: Bernhard, du hast 20 Minuten. Keine Sekunde länger.“ Im Schnelldurchlauf rauscht der Firmenchef durch die riesige Halle, begutachtet die Möbelstücke, die auf ihre Auslieferung warten, lässt sich den Ablauf erklären, gibt kurze Anweisungen. Tatsächlich sitzen wir später wieder rechtzeitig im Wagen. Auf der weiterhin rasanten Rückfahrt nutzt der Firmenboss die Gelegenheit, um die neue Mitarbeiterin, die das Büro in London seit kurzem leitet, darüber zu informieren, was er sich von ihr erwartet. Am Wiener Flughafen stieben dann alle wieder auseinander. Bernhard Schweitzer verabschiedet sich nach Basel, wo ein weiterer wichtiger Termin auf ihn wartet, die Dame aus Großbritannien fliegt zurück nach London, der Rest hat als Ziel Innsbruck. Per Zufall treffen wir zwei weitere Mitarbeiter von Schweitzer, die ebenfalls Richtung Heimat unterwegs sind. Wenige Stunden später sind wir in Bozen. Bernhard Schweitzer sitzt da wahrscheinlich gerade in seinem Meeting. ◀
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Foto: Iwan Foppa
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Ein Schuss ins Leere Sportsponsoring ist bei vielen Südtiroler Unternehmen fixer Bestandteil des Marketing-Etats. Doch welchen Profit die Investitionen in Vereine, Sportler und Events tatsächlich bringen, wissen die wenigsten.
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Aufmerksamkeit über Publikumsmagneten HC Pustertal (im Bild Torhüter Mikko Strömberg): Sportsponsoring kann sich positiv auf Bekanntheit und Image von Unternehmen auswirken
enn die Wölfe des HC Pustertal im März und April um den Sieg in den Play-offs kämpfen, fiebert man beim Pustertaler Energieunternehmen Leitner Solar besonders mit. Bereits seit vier Saisonen ist das Brunecker Unternehmen als Namensgeber der Leitner Solar Arena mit der Pusterer Eishockeymannschaft verbunden. In der entscheidenden Spielphase eroberte es nun zusätzlich den prominentesten Platz auf den üppig bestückten schwarz-gelben Trikots: Energy Autonomy und Leitner Solar ist dort dank des Rundensponsorings zu lesen, das der HC Pustertal seit dem vergangenen Jahr anbietet. Jede Spielrunde ein neuer Hauptsponsor lautet das Konzept, das auch mittelgroßen Unternehmen die Möglichkeit bietet, einige Wochen lang der prominenteste Sponsor der Fiat Professional Wölfe zu sein. Eine Chance, die laut Juniorchef Andreas Leitner gezielt genutzt werden soll, um das Schlagwort in die Welt zu bringen, mit dem sich Leitner seit kurzem als 360-Grad-Anbieter von alternativen Energielösungen positioniert. „Nach den positiven Erfahrungen, die uns das Namenssponsoring des Stadions in Sachen Bekanntheit gebracht hat, hoffen wir auf einen ähnlichen Effekt für unser neues Konzept der Energieautonomie“, sagt Andreas Leitner. Finanzielle oder materielle Unterstützung gegen Aufmerksamkeit und Imagetransfer: In keinem Bereich wird das Grundprinzip von Sponsoring so intensiv genutzt wie in der Welt des Sports. Das breite Interesse und die hohe Akzeptanz durch die Bevölkerung sowie die Verbindung mit Werten wie jugendlich, dynamisch und leistungsorientiert sorgen dafür, dass typischerweise gut 70 bis 80 Prozent der Sponsoringbudgets von Unternehmen für das Kapitel Sport reserviert sind. Was Konzerne wie Red Bull oder Audi auf Perfektionsniveau vorführen, wird auch von heimischen Unternehmen gerne praktiziert. Am Angebot dafür mangelt es im Sportland Südtirol nicht. Ob Nachwuchs- oder Spitzen-Athleten, ob lokales Mountainbike-Rennen oder Top-Event à la Ski-Weltcup in Alta Badia, ob der Hockey-Verein im Dorf oder die Serie-A-Mannschaft: Investitionsmöglichkeiten gibt es für jede Etat-Größe und jeden Bedarf. BUSINESS. Wie gut sich unternehmerische
und sportliche Ziele miteinander verbinden lassen, wird alljährlich auf dem Meraner
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Branchentreff „Ambitions – Sport meets Business“ demonstriert. Als eines der Paradebeispiele wurde dort im vergangenen Herbst der Sportartikelhersteller Salewa vorgeführt, der professionelle Anwender der eigenen Produkte wie Bergsteiger und Athleten gezielt in Marketingaktivitäten und Produktentwicklung einbindet. Doch auch außerhalb der Sportbranche findet manches Unternehmen quasi maßgeschneiderte sportliche Aushängeschilder: vom Windkraftproduzenten Leitwind, der Südtirols größtes Segelevent Dolomythi Cup sponsert, bis hin zur Tiroler Versicherung, die in Folge der Eröffnung einer Landesdirektion in Bozen einen Sponsorvertrag mit der Skirennläuferin Lisa Agerer abschloss. Das Nachwuchstalent, das zuletzt innerhalb von 14 Tagen sieben Europacup-Siege verbuchte, wuchs im Tiroler Nauders auf, hat jedoch aufgrund ihrer Südtiroler Mutter die Doppelstaatsbürgerschaft und startet für Italien. Darüber hinaus passt sie genau in das Profil des Versicherers, der sich darauf spezialisiert hat, Nachwuchssportler an die Weltspitze zu begleiten. „Das Risiko, das wir damit eingehen, ist unser tägliches Geschäft“, sagt Marketingleiter Martin Reiter, „und den Vertrauensvorschuss, den wir diesen jungen Talenten geben, bekommen wir auch von unseren Kunden.“ Auch die Südtiroler Sparkasse hat seit Jahren eine Nachwuchssportlerin auf ihrer Sponsoringliste. Und zeigt damit, dass „wir nicht nur die Sahne vom Kuchen abschöpfen“, wie es Marketingleiter Stefan Konder benennt. Auf die Bozner Schwimmerin Tania Cagnotto, die jahrelang Testimonial für das Jugendkonto Chili war, folgte vor kurzem die junge Eiskunstläuferin Carol Bresanutti. Darüber hinaus wird das „mehrere hunderttausend Euro“ umfassende Budget für Sportsponsoring der größten heimischen Bank recht gezielt in die großen Südtiroler Hockey-Vereine, den FC Südtirol sowie wichtige Veranstaltungen in den Bereichen Tennis und Golf investiert. Sportarten, die laut Konder zur Marke Sparkasse passen – und deshalb genutzt werden, „um unser Image zu pflegen und die Kundenbindung zu erhöhen“. PRINZIP GIESSKANNE. Solche strate-
gischen Überlegungen sind in Südtirols Sportsponsoring-Welt keine Selbstverständlichkeit. „99 Prozent der Südtiroler Betriebe haben keine Kriterien dafür, wen bzw. was sie sponsern“, glaubt Jochen
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Schenk, PR- und Sponsoring-Verantwortlicher der Raika Bruneck. Statt aktiv zu überlegen, wie die eigene Zielgruppe am wirkungsvollsten erreicht werden kann, würde in der Praxis viel zu oft ausschließlich auf Anfragen reagiert. Dementsprechend gering schätzt Schenk auch die wirtschaftlichen Effekte von Sportsponsoring ein. Wie viel Interesse an Sponsoring es gibt, zeigt sich bereits im Reich der Sportvereine. Gut 1.000 Vereine gibt es laut Armin Hölzl, Direktor des Amtes für Sport, im ganzen Land; laut eigenen Angaben rekrutieren sie rund ein Drittel ihres Budgets über Sponsoring. Ein vielfach mühsamer Weg, der bei der Pizzeria oder dem kleinen Handwerksbetrieb im Dorf beginnt, die für einige hundert Euro ein Logo in der Vereinsbroschüre erhalten – und sehr oft bei einer Raiffeisenkasse endet. Mit Gesamtausgaben von 3,2 Millionen Euro war das Raiffeisenimperium 2011 zweifelsohne einer der Top-Sportsponsoren des Landes. Während der Raiffeisenverband große finanzielle Engagements wie beispielsweise das gesamte Nachwuchsprogramm des Verbands der Sportvereine Südtirols (VSS) übernimmt, sind die Raiffeisenkassen für das Sponsoring vor Ort zuständig. Im Fall der Raika Bruneck bedeutet dies laut Jochen Schenk, dass die Bank Hauptsponsor bei rund 90 Prozent der Sportvereine zwischen Antholz und Kiens ist. Sponsoring nach dem Gießkannenprinzip, das Schenk im Fall Raiffeisen mit dem genossenschaftlichen Auftrag rechtfertigt, mit den Gewinnen die Gemeinschaft vor Ort zu stärken und zu unterstützen. DIE GROSSEN. Zu den meistgesehenen Lo-
gos in Südtirols Sportwelt zählen neben jenen der drei großen Lokalbanken oder bekannter Unternehmen wie Würth, Forst, Senfter und Loacker auch die Dachmarke Südtirol und die Apfel-Marke Marlene. Zusammen mit Marlene-Torbögen, Banden, Schildkappen und anderem Werbematerial gehen vom Sitz des Verbandes der Obstgenossenschaften (VOG) in Terlan jährlich 10.000 Kilo Äpfel an rund 240 Sportveranstaltungen. Finanziell unterstützt werden neben dem Doppel-Olympiasieger Armin Zöggeler oder der Handballsektion des SSV Bozen vor allem Sport-Events – darunter der Meraner Halbmarathon, das Marlene Sunshine Race, der Gsieser Tal-Lauf oder der Silvesterlauf Bo Classic. Der Lohn für dieses Engagement? „Das Beste, das pas-
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sieren kann, ist eine gute Einstellung auf das Marlene-Logo im nationalen TV oder der Presse“, sagt Sabine Oberhollenzer, PRund Sponsoring-Leiterin des VOG. Da die meisten gesponserten Sportveranstaltungen nur eine lokale Wichtigkeit hätten, werde aber auch eine gute Sichtbarkeit in der Tagesschau oder den Dolomiten als Erfolg verbucht. Nachdem die nationalen Werbekampagnen für heimische Äpfel in Südtirol selbst kaum wahrgenommen würden, ist Sportsponsoring für Oberhollenzer ein Mittel, um die Marke Marlene auch für die Südtiroler greifbar zu machen und mit Sympathie aufzuladen. Würde der VOG rein strategisches Sponsoring betreiben, wären die gesponserten Veranstaltungen jedoch weit frauenaffiner und weniger auf Wettkampf als auf Wohlbefinden und Fitness ausgerichtet, räumt die Sponsoring-Leiterin ein. „Doch wir sind ein Verband mit 5.200 Mitgliedern, die meist sehr aktiv in das Vereinsleben eingebunden sind“, sagt sie, „und deshalb haben wir auch eine gewisse Verantwortung, das Vereinsleben in den Dörfern zu fördern“. Ob persönliche Bekanntschaften oder verwandtschaftliche Beziehungen, Lokalpatriotismus, Sympathien oder gesellschaftlicher Druck: Fakt scheint, dass auch außerhalb der Genossenschaftswelt weit mehr Sponsoringverträge auf Basis sozialer Beweggründe als mit einem konkreten Blick auf den Return on Investment abgeschlossen werden. „Das Mäzenatentum ist sicher stark verbreitet“, meint dazu MilaGeschäftsführer Robert Zampieri. „Doch marketingtechnisch bringen die wenigsten Sportsponsorings in Südtirol wirklich etwas“. Aus diesem Grund hat der lokale Milchriese seine früheren Aktivitäten, zu denen ein Vertrag mit der Skirennläuferin Denise Karbon zählte, in wirtschaftlich engeren Zeiten quasi auf Null reduziert. „Wir konzentrieren uns jetzt auf das Wesentliche – und Sportsponsoring zählt für einen Lebensmittelbetrieb wie uns nun einmal zu den Optionals“, sagt er. PROFESSIONALISIERUNG. Drohen Ver-
anstaltern, Sportlern und Vereinen also noch schwierigere Zeiten bei ihrer Mittelbeschaffung, als sie bereits heute vielerorts beklagt werden? Nicht zuletzt nach den umstrittenen Rechnungshof-Urteilen zum Beachvolleyball-Turnier in Bozen und der U18-Leichtathlethik-WM in Brixen, mit denen Verantwortliche für SponsoringEngagements der öffentlichen Hand zu
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„99 Prozent der Betriebe haben keine Kriterien dafür, was sie sponsern“ Jochen Schenk
Schadenersatzzahlungen verurteilt wurden, scheint in jedem Fall die Frage nach dem Nutzen stärker in den Vordergrund zu treten. Eine wichtige Orientierung sollte dabei die erste umfassende Studie zum Thema Sportsponsoring in Südtirol bringen, die im Herbst beim kommenden Forum „Ambitions“ vorgestellt werden soll. Mit dem Gemeinschaftsprojekt von „Ambitions“ der Freien Universität Bozen und den Meinungsforschern von Dr. Gruber & Partner soll erstmals eine vollständige Be-
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UNTERNEHMER & MÄRKTE standsaufnahme und Quantifizierung des Marktes gemacht und damit eine bessere Abschätzung seines Potentials ermöglich werden. In der letzten Märzhälfte wurden dafür Fragebögen an Unternehmen, Vereine sowie einzelne Sportler verschickt; in einer zweiten Phase sollen laut Gernot Gruber Tiefeninterviews zu einigen Aspekten folgen. Parallel dazu ist auch eine Wirkungsmessung geplant, die zeigen soll, welches Sportsponsoring überhaupt bei der Bevölkerung hängen bleibt. Handlungsbedarf sieht Gruber schon vor den ersten Zwischenergebnissen: „Bereits die Vorgespräche haben gezeigt, dass die meisten Unternehmen ein wenig im Trüben fischen“. Bei den Vereinen würde wiederum die jährliche Bettelei als Belastung empfunden. Neben konkreten Fakten und Zahlen könnten auch neue Instrumente wie eine lokale Koordinierungsstelle nach dem Vorbild international bewährter Sponsoring-Börsen beiden Seiten bei einem Professionalisierungsschub in Sachen Sponsoring helfen, stellt Gruber in Aussicht. KEINE ROTEN BULLEN: Zum Land der
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Sympathiewerte für heimische Äpfel steigern: Der Verband der Obstgenossenschaften VOG unterstützt seit jeher verschiedene Südtiroler Sportevents
Klassiker Bandenwerbung: Eine umfassende Studie soll der Sportwelt und Unternehmen helfen, ihre Ziele im Sportsponsoring besser zu erreichen
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Red Bulls wird sich Südtirol deshalb nicht wandeln. Doch neben der Chance, das Potential von Sportsponsoring besser auszuschöpfen, könnten die wissenschaftlichen Inputs Südtirols Unternehmen dazu bringen, sich selbst bewusster zu machen, warum sie Geld in Sport investieren – und diese Position entsprechend zu kommunizieren. Wie der Bozner Unternehmer und ehemalige Italien-Handball-Meister Stefano Podini, der unter anderem seine private und weltweit zweitgrößte Sammlung von Olympia-Fackeln als Wandermuseum vermietet, um Geld für Olympia-Anwärter im Behindertensport oder in Entwicklungsländern aufzubringen. Nicht zum Nutzen seines Unternehmens, sondern aus der Überzeugung heraus, dass die Privatwirtschaft im Sport „einfach ein bissl mithelfen muss“. Ein Prinzip, das er nicht nur als Päsident der italienischen Handball-Liga vertritt, sondern das zur Unternehmensphilosophie der Podini-Gruppe gehöre. „Ich habe bereits von meinem Vater gelernt, dass man im Leben immer ein Auge für seinen Nächsten haben muss und nicht nur kerzengerade den eigenen Weg gehen soll“, sagt Podini. „Von diesem Grundsatz habe ich selber als aktiver Handballer profitiert und das möchte ich nun auch weitergeben.“ ◀ SUSANNE PITRO
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Bedrohte Täler? Überall in Südtirol schießen immer neue Handwerkerzonen aus dem Boden. Überall stehen Gewerbeflächen leer. Das Land will gegensteuern, stößt aber bei Gemeinden und Unternehmern auf Widerstände.
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raucht jede Gemeinde ihr eigenes Gewerbegebiet? Was ist mit leerstehenden Gewerbeflächen und wo bleibt der vor gut zwei Jahren von der Landesregierung mit viel Tamtam angekündigte Standortentwicklungsplan? Diese Fragen stellten unlängst die Freiheitlichen auf einer Pressekonferenz in Terlan. Und sie fragten weiter: Sollen an allen Mebo-Ausfahrten große Gewerbezonen entstehen? Wo bleibt der Landschaftsschutz? Wo der sparsame Umgang mit Kulturgrund? Die erste Frage werden die meisten lokalen Vertreter von Wirtschaft und Politik wohl mit einem eindeutigen Ja beantworten, zu allen weiteren gibt es bestenfalls Achselzucken. Beispiel Etschtal. Dass hier tatsächlich eine weitere Verbauung droht, legen die Pläne der Gemeinde Terlan nahe. Laut Gemeinderatsbeschluss soll an der Mebo-Ausfahrt Vilpian/Nals neues Gewerbegebiet entstehen. Auf gut sechs Hektar Obstwiese in der Fraktion Vilpian, direkt an der Gemeindegrenze zu Nals zwischen der Raststätte Mebo Süd und der Dorfeinfahrt, seitlich begrenzt durch die Mebo und den Nalser Gießen. Laut Bürgermeister Klaus Runer soll der Grund in etwa einem Jahr baureif sein. Zuvor ist jedoch noch das gesamte raumordnerische Prozedere samt allfälliger Gutachten und dem Genehmigungsverfahren durch die Landesregierung zu absolvieren, und dessen Ausgang sei derzeit noch nicht absehbar, gibt sich Runer vorsichtig. Für die Terlaner ist der Standort in Vilpian vor allem deshalb optimal, weil er
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fern vom Dorfzentrum und gleichzeitig nahe an der Mebo liegt. Eine Anbindung, die den beiden bestehenden Gewerbezonen im Terlaner Hauptort fehlt. Die eine liegt hangseitig auf halbem Weg Richtung Vilpian, die andere zentrumsnah an der Bahnlinie Bozen-Meran. Bei beiden gibt es laut Bürgermeister keine Erweiterungsmöglichkeiten. Im Gegenteil, vor allem in der kleinen Handwerkerzone an der Andrianer Straße hat die Wohnbebauung die Gewerbeflächen mittlerweile quasi eingekreist. Sollten die hier ansässigen Firmen nach Vilpian übersiedeln, ergäbe sich für Gemeinde und Anwohner ein doppelter Vorteil. Zum einen die Entflechtung von Gewerbe- und Wohnzonen mit gleichzeitiger Verringerung des Schwerverkehrs im Dorfzentrum. Zusätzlich bekäme man attraktive, zentrumsnahe Flächen für Wohnbebauung frei. DRUCK AUS DER WIRTSCHAFT. Bürger-
meister Runer beruft sich bei seinen Plänen auch auf den Druck aus der Wirtschaft. Es gäbe zahlreiche Anfragen vor allem lokaler Betriebe, man habe seit Jahren keine neuen Gewerbeflächen mehr ausgewiesen und daher bestehe ganz einfach Handlungsbedarf, betont der Bürgermeister, der hinzufügt, dass man auch mit der neuen Gewerbezone längst nicht allen Interessenten gerecht werden könne. „Wir haben Anfragen für mehr als 20 Hektar“, sagt Runer, „aber das sind Größenordnungen, die für eine Gemeinde wie Terlan nicht verkraftbar wären.“ Da also nicht alle zum Zug kommen können, sol-
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Der Talgrund des Etschtales zwischen Vilpian und Nals. Auf der gekennzeichneten Fläche soll das neue Terlaner Gewerbegebiet entstehen. Auf sechs Hektar wollen sich mindestens zwölf Firmen ansiedeln.
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DIE QUAL DER WAHL. Außer Fructus wollen sich, nach Aussage des Bürgermeisters, noch 12 weitere Firmen in der neuen Zone ansiedeln. Bleibt die Frage, ob die betroffenen Unternehmen nicht anderswo in bereits bestehenden Gewerbezonen unterkommen oder leerstehende Gewerbeimmobilien nutzen könnten. Zum Beispiel in Lana, wo es an beiden Mebo-Ausfahrten bereits zwei große Gewerbestandorte gibt. In Lana Süd stehen knapp 140.000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung, in der Industriezone sind es noch einmal fast 30.000. Lanas Bürgermeister Harald Stauder winkt allerdings ab. „Wir haben nur noch einige wenige Gewerbeflächen frei, ganz sicher ein Prozentsatz unter zehn Prozent. Sechs Hektar wären bei uns keinesfalls verfügbar.“ Bei Erweiterungen gehe man derzeit in Richtung Erhöhung der Gebäude und der Baudichte, neue Gewerbezonen wolle
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„Wer Wachstum will, muss sich mit einer Verbauung des Talgrundes abfinden“ Klaus Runer
man in absehbarer Zeit nicht ausweisen, so Stauder weiter. Fragt sich, ob es die immer wieder angeprangerten und subjektiv auch durchaus wahrnehmbaren Gewerbeleerstände denn überhaupt gibt. Dass es sich nicht um ein Phantom, sondern um ein konkretes Faktum handelt, bestätigt Ulrich Stofner, Direktor der Business Location Südtirol BLS. „Wir haben eine ständig wachsende Liegenschaftsdatenbank, die ausländischen und lokalen Unternehmen dabei helfen soll, eine passende Gewerbeimmo-
bilie zu finden“, sagt Stofner. Derzeit sind mehr als 250 Gewerbeimmobilien mit einer Gesamtfläche von 910.000 Quadratmetern verfügbar – das sind immerhin 127 Fußballfelder. Die meisten Flächen stehen in Bozen, im Raum Meran, in Brixen und im Unterland leer. Dort, wo es die größte Industriedichte gibt, finden sich auch die meisten Leerstände. Es herrscht also eher die Qual der Wahl denn ein Mangel an verfügbaren Gewerbeflächen. Natürlich sei es nicht immer ganz einfach, bestehende Gewerbehallen oder andere Produktionsflächen an die Bedürfnisse eines neuen Unternehmens anzupassen, aber das Interesse und der Zugriff auf die Datenbank sei sehr rege, sagt Stofner, der auch zu bedenken gibt, dass jedes Wachstum endlich ist. „Wir haben bereits an die 1.000 Gewerbegebiete in Südtirol. Aus Sicht der Raumordnung wird deshalb früher oder später ein Punkt erreicht, an dem man an Grenzen stößt.“ VERWURZELT. Für eine Firma wie die
Fructus aus Vilpian käme ein Umzug nach Lana, Leifers oder anderswo in Südtirol allerdings nicht in Frage. Man sei am jet-
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len die Flächen über eine noch zu erstellende Rangliste verteilt werden. Einer der Unternehmer, die in der Gemeindestube Druck gemacht haben, ist Georg Theiner. Gemeinsam mit seinem Bruder Fritz führt er das Unternehmen Fructus mit Sitz in Vilpian. Der Obstverarbeiter Fructus hat mit einem Umsatz von gut 34 Millionen Euro die Top Ten der Südtiroler Lebensmittelproduzenten nur knapp verpasst. Ein derart großer Steuerzahler hat Gewicht in einer Gemeinde wie Terlan. Das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, verteilt sich gegenwärtig auf verschiedene ältere Gebäude und Hallen rund um den Vilpianer Bahnhof. Dort gibt es keine Möglichkeiten weiter zu wachsen, der neue Standort auf der anderen Seite der Mebo wäre schon wegen der räumlichen Nähe ideal, sagt Theiner. Georg Theiner hat daher nicht nur bei den Gemeindeverwaltern vorgesprochen, er ist bereits selbst aktiv geworden. Gemeinsam mit anderen Interessenten hat er mit den betroffenen Bauern über den Grund verhandelt und auch schon Kaufvorverträge abgeschlossen. „Wir und zwei weitere Firmen verfügen über das Bauland, die Gemeinde hat der Umwidmung in eine Produktionszone zugestimmt und muss jetzt den bürokratischen Weg weitergehen“, sagt Theiner selbstbewusst. Initiator des neuen Terlaner Gewerbeparks ist also weniger die Gemeinde als vielmehr die lokale Unternehmerschaft.
Der Terlaner Bürgermeister Klaus Runer kann übergemeindlichen Gewerbegebieten wenig abgewinnen. Für ihn sind sie unrealisierbare Utopie
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Für Georg Theiner ist der Standort der neuen Gewerbezone alternativlos. Sein Unternehmen, der Obstverarbeiter Fructus, sucht dringend Erweiterungsmöglichkeiten
zigen Standort fest verwurzelt, habe Mitarbeiter und Lieferanten vor Ort und könne sich große räumliche Distanzen zwischen den einzelnen Produktionsstätten einfach nicht leisten, betont Inhaber Georg Theiner. Den Vorwurf der ungebremsten Verbauung des Etschtales lässt Theiner nicht gelten. Immerhin gibt es direkt nebenan bereits das Nalser Gewerbegebiet Gießen zwei. Mit weniger als zwei Hektar misst dieses allerdings weniger als ein Drittel dessen, was jetzt neu hinzu kommen soll.
„Wir haben bereits an die 1.000 Gewerbegebiete, da ist bald eine Grenze erreicht“ Ulrich Stofner
PHANTOM STEP. Oppositionsparteien
warnen angesichts dessen vor einem unkontrollierten Wildwuchs und fordern eine koordinierte Entwicklung der Gewerbezonen des Landes. Der Standortentwicklungsplan Südtirol, kurz Step, an dem seit 2010 gearbeitet wird, müsse endlich konkret werden. Es brauche bei der Ausweisung von Gewerbegrund ein gemeinsames Vorgehen der Gemeinden, übergemeindliche Gewerbezonen statt Kirchtumspolitik. Ein Gedanke, dem auch die Nalser etwas abgewinnen können: „Bevor man planlos weiter betoniert, sollte man sich
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zuerst zusammensetzen und gemeinsam überlegen“, sagt Peter Erschbamer, Nalser Gemeindereferent für Landwirtschaft. Im Step sind solche Gespräche durchaus vorgesehen. Mit kurzfristigen Ergebnissen oder allgemeinverbindlichen Vorgaben auf Landesebene ist allerdings nicht zu rechen. Mehr noch: Einen von oben verordneten Standortentwicklungsplan gibt es überhaupt nicht. Darauf macht die BLS, Koordinatorin des Step, aufmerksam. Step sei ein Projekt, an dem die Landesregie-
rung zwar mitwirke, das auch von ihr initiiert wurde, die Umsetzung liege jedoch einzig bei den Gemeinden. Diese sollen in Workshops ihren konkreten Bedarf an Gewerbeflächen feststellen sowie Probleme und Lösungsmöglichkeiten ausarbeiten. Dabei soll auch die Ausweisung von gemeinsamen Gewerbezonen diskutiert werden, an denen sich die Gemeinden gleichberechtigt beteiligen könnten. Im Raum Toblach, im Tauferer Ahrntal und im unteren Eisacktal haben solche Gespräche bereits begonnen. Auch im unteren Etschtal hat es Mitte März ein erstes Treffen gegeben. Die Atmosphäre sei sehr positiv gewesen und Step ein gutes Modell für die Zukunft, gaben die anwesenden Gemeindevertreter aus Eppan, Terlan, Andrian, Nals und Mölten anschließend zu Protokoll. In der Gegenwart jedoch setzt man zumindest in Terlan weiter auf ein eigenes Gewerbegebiet. Der Terlaner Bürgermeister, der an der Gesprächsrunde nicht teilgenommen hat, sieht die Idee gemeinsamer Gewerbegebiete ohnehin äußerst kritisch. „Den Bürgermeister möchte ich sehen, der es einer anderen Gemeinde erlaubt, auf seinem Gemeindegebiet ein fremdes Gewerbegebiet zu entwickeln“, sagt Runer. Solche Pläne zählten zu den Wunschträumen der Politik, die nie Realität würden, ist sich der SVP-Mann sicher. Aber unabhängig davon mache man mit dem neuen Gewerbegebiet ohnehin das, was der Landespolitik vorschwebe: man füge die neue Zone nahtlos an eine bereits bestehende an. Außerdem erinnert auch er daran, dass die Wahl des geeignetsten Standortes immer noch der freien Entscheidung des jeweiligen Unternehmers unterliege. „Wer hier eingreifen und von oben herab Vorgaben machen wolle, fordert nichts anderes als die Planwirtschaft“, sagt Klaus Runer. So ist wohl die weitere Verbauung des Etschtales eine Entwicklung, an der kaum ein Weg vorbei führen dürfte. Dessen sind sich auch die Bürgermeister von Terlan und Lana sicher. „Die Frage ist, was die Alternativen wären“, fragen beide unisono. Die Hänge zu verbauen sei wohl kaum besser. Man befinde sich im Etschtal nun mal „im größten Wirtschaftsraum des Landes und wer Wachstum will, muss sich mit einer Verbauung des Talgrundes abfinden“. Eine Erkenntnis, die auch für alle anderen großen Täler unseres Landes gilt. ◀ ARIANE LÖBERT
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„Was darf es sein, Frau Troyer?“ Maria Luise Troyer ist seit fast einem halben Jahrhundert im Familienunternehmern tätig, seit zehn Jahren leitet sie die Troyer Turbinenbau AG. Warum sie trotz ihrer Liebe zu Hausfrauenarbeit Managerin geworden ist, zu Hause nie Spargel bekommt und bald ihren Platz räumen will.
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se mehr oder weniger abgeschlossen war, entdeckte man den Turbinenbau als Geschäftsfeld. Eigentlich wollte Troyer nicht in den Betrieb des Vaters eintreten, sondern bevorzugte es, eine Anstellung bei einem Rechtsanwalt in Sterzing anzunehmen. Doch lange hielt es die junge Maria Luise Troyer dort nicht, nach vier Jahren war Schluss: „Das war einfach nicht meine Welt“, sagt sie heute darüber. ZURÜCK. Der Vater ist froh, als sie sich
im Betrieb um Buchhaltung und Verwaltung kümmert. Die Kunden sind überrascht. „Wie, beim Troyer muss man jetzt auch bezahlen? Das war die Reaktion“, erzählt sie schmunzelnd. Denn wie so oft kümmerte sich auch bei der Firma Troyer niemand wirklich darum, dass die geleisteten Arbeiten von den Kunden auch bezahlt wurden. Das änderte sich mit dem Eintritt der jungen Tochter des Inhabers schlagartig. „Da war die Erfahrung, die ich in den Jahren beim Rechtsanwalt ge-
macht hatte, natürlich Gold wert“, bekennt Troyer. „Ohne diese ‚Schule‘ wäre ich beim Eintreiben der ausstehenden Rechnungen wohl auf verlorenem Posten gewesen.“ So aber geht es mit dem kleinen Betrieb stetig aufwärts. 1975 kommt der zweite der älteren Brüder aus Graz zurück, wo er Elektrotechnik studiert hatte, und tritt ebenfalls in die Firma des Vaters ein. Einer der Brüder ist bereits seit Jahren in der Werkstatt tätig. Mit dem Know-how des Akademikers im Rücken geht es mit dem Unternehmen nun zügig voran. Als der Vater stirbt, werden die Aufgabengebiete der drei Geschwister beibehalten: Der eine Bruder ist verantwortlich für die Werkstatt, der andere übernimmt Geschäftsführung und Innovation und die Schwester kümmert sich um die Verwaltung. „So sind wir uns auch nie in die Quere gekommen“, beschreibt Maria Luise Troyer den großen Vorteil dieser Aufgabenteilung. „Wirklich Streit hatten wir all die Jahrzehnte über nie.“ PRIVAT. Ihr starkes berufliches Engage-
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ie Stimme könnte auch einer Chansonsängerin gehören. Ein tiefes und rauchiges „Hallo“ empfängt den Besucher. Der Rauch vieler über Jahrzehnte hinweg inhalierten Zigaretten hat sich tief in die Stimmbänder von Maria Luise Troyer gegraben. An dieser Tatsache ändert auch ein seit zwei Jahren rauchfreies Leben nichts, das die Präsidentin des Verwaltungsrates und Geschäftsführerin der Troyer Turbinenbau AG nach einem erlittenen Herzinfarkt führen muss. Chansonsängerin? Ja, warum nicht? Immerhin war ihr Vater ein begnadeter Sänger mit einer außergewöhnlichen Baritonstimme, dem ein Professor einmal sogar ein Stipendium in Wien angeboten hatte. Die Bühnenpräsenz würde man der heute 67-Jährigen auch trotz der nicht überragenden Körpergröße zutrauen. Ebenso würden die Lieder sehr authentisch klingen, denn Höhen und Tiefen gab es im Leben von Maria Luise Troyer genug. Nur diesen Anflug von Traurigkeit, der von einer Chansonsängerin verlangt wird, den kann man sich nicht vorstellen. Spätestens nach dem zweiten Witz, den die Grande Dame des Sterzinger Unternehmertums später am Tisch sitzend erzählt und damit Berichterstatter und Fotograf zum Lachen bringt, rückt diese Vorstellung in weite, unrealistische Ferne. „Ich war immer gerne unter Menschen“, erzählt Troyer. Sie sei immer gerne mit Leuten zusammengekommen – sei es beruflich, sei es privat. Seit 45 Jahren ist Maria Luise Troyer nun bereits im Unternehmen tätig, das ihr Vater in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet hat. Zuerst als Betrieb, der verschiedene Reparaturleistungen anbot. Später war die Firma Troyer dann maßgeblich an der Elektrifizierung der Kirchenglocken im ganzen Land beteiligt. Als die-
Elementar „Zum Engel“ in Sterzing bietet lokale, ansprechende Küche.
ment hindert Troyer nicht daran, eine Familie zu gründen. Die beiden Söhne und die Tochter sind heute ebenfalls im Familienunternehmen tätig. Ihr Mann, ein ehemaliger Finanzpolizist, ist heute im Ruhestand und hält der vielbeschäftigten Geschäftsfrau den Rücken frei: „Mein Mann kümmert sich um unseren Garten – ich hätte nie die Zeit dazu“, schmunzelt Troyer. „Außerdem kocht er gerne, davon profitiere ich.“ Nur eines gebe es im Hause Troyer nie, wenn der Hausherr am Herd steht: Spargel. „Mein Mann sagt immer, Spargel sei bloß gekochtes Wasser. Tatsächlich besteht das Gemüse ja hauptsächlich aus Wasser.“ Wenn Maria Luise Troyer also ihren geliebten Spargel genießen möchte, geht das nur im Restaurant.
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„Genießen gehört auch zum Leben.“ Maria Luise Troyer im Gespräch mit Südtirol Panorama am nicht zu reichlich gedeckten Mittagstisch
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UNTERNEHMER & MÄRKTE Freudig stellt sie beim Blick auf die Speisekarte fest, dass die Spargelzeit in Sterzing bereits begonnen hat. Und so ordert die Spargelliebhaberin – ganz klassisch – einen Teller des edlen Gemüses mit Bozner Sauce und Schinken. Ein Gläschen Sauvignon dazu darf es auch sein – ausnahmsweise. Die Erinnerung an ihren Herzinfarkt und die schwierige Rekonvaleszenz sind bei der Unternehmerin noch sehr lebendig. Eine Medikamentenunverträglichkeit erschwerte den Prozess der Heilung und den Weg zurück in die Arbeitsnormalität. Heute fühle sie sich allerdings wieder sehr gut. „Das Schlimmste an einem Herzinfarkt ist aber nicht der Infarkt selbst, sondern die Angst vor dem nächsten“, gesteht Troyer. ENGAGEMENT. Einen Grund, warum es
Die Troyer Turbinenbau AG wurde 1934 in Sterzing als „elektromechanische Werkstätte“ gegründet. In den Fünfzigerjahren bestückte der kleine Handwerksbetrieb viele Kirchtürme im Lande mit elektrischen Motoren. Später spezialisierte sich Troyer auf den Bau von Kleinkraftturbinen. Viele der Turbinen für Südtiroler Kleinkraftwerke stammen aus Sterzing. Heute beschäftigt die Troyer Turbinenbau AG ca. 130 Mitarbeiter und beliefert Kleinkraftwerke in ganz Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. 2010 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzzuwachs von knapp 8 Prozent auf 19,4 Millionen Euro. Der Gewinn betrug im gleichen Jahr 1,3 Millionen Euro. Im Laufe der nächsten Jahre wird die dritte Inhabergeneration das Steuer der traditionsreichen Firma übernehmen.
sache, die Troyer heute noch freut: „Zumindest hat mein Bruder diesen großen Schritt noch miterlebt, darüber bin ich sehr froh.“ Obwohl man bei der Troyer AG überzeugt war, dass damit für lange Zeit genügend Platz vorhanden wäre, musste wenige Jahre später die Produktionsstätte wieder erweitert werden: „Zum Glück hatte ich, als die Möglichkeit bestand, ein angrenzendes Grundstück erworben. So konnten wir problemlos erweitern.“ An eine Verlegung des Unternehmenssitzes habe sie niemals gedacht, wenngleich ihr das öfters angetragen wurde. „Ich bin Sterzingerin und das bleibe ich“, stellt sie – ganz Lokalpatriotin – fest. Seit den letzten Gemeinderatswahlen ist Maria Luise Troyer auch politisch tätig und sitzt für die SVP in der Sterzinger Stadtregierung und in verschiedenen Kommissionen. „Ich habe mich zu einer Kandidatur überreden lassen“, so Troyer. „Eigentlich habe ich ja nicht damit gerechnet, gewählt zu wer-
den. Ich habe bewusst keine Wahlwerbung gemacht. Mir bleibt neben meinem Beruf ja sehr wenig Zeit.“ Man merkt der NeoPolitikerin aber an, dass ihr das Wahlergebnis trotzdem schmeichelt. Ist es doch eine Art der Anerkennung für ihre geleistete Arbeit. VERLUST. Vor zwei Jahren starb der zweite
Bruder. Danach lastete die gesamte Verantwortung für das Unternehmen auf den Schultern von Maria Luise Troyer. Das soll aber nicht mehr lange so bleiben, das Ausstiegsszenario steht bereits. Spätestens in zwei, drei Jahren will sie sich aus dem Unternehmen zurückziehen. Neben den eigenen beiden Söhnen ist auch für ihre beiden Neffen eine tragende Rolle im Familienbetrieb vorgesehen. Was wird die rührige Unternehmerin nach ihrem Rückzug aus dem Unternehmen machen? Wird sie sich nicht langweilen? „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich werde es genießen, nicht mehr so viel Verantwortung zu tragen. Außerdem liebe ich es, Hausfrau zu sein. Kochen, Häkeln, Stricken – das entspannt mich. Innerhalb der Familie bin ich als Norwegerpullover-Strickerin berühmt“, schmunzelt Maria Luise Troyer. Dass die ganze Familie Troyer bald mit Norweger-Pullover in allen erdenklichen Farben überschwemmt wird, ist aber nicht zu befürchten. So schnell soll der Rückzug dann doch nicht gehen. Immerhin hat die rüstige Geschäftsführerin seit kurzem einen Anschluss an den weltweiten Informationskanal: „Seit gestern habe ich eine eigene E-Mail-Adresse“, erzählt sie lachend. Bis dahin war die Unternehmerin persönlich nur via Telefon erreichbar. Oder per Brief. ◀ PETER SEEBACHER
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überhaupt dazu gekommen ist, sieht die Unternehmerin im großen Stress, dem sie nach dem Tod ihres Bruders vor zehn Jahren ausgesetzt war. „Es war klar, dass ich im Unternehmen seine Rolle übernehmen musste. Und natürlich waren Zweifel da: Schaffe ich das?“, erzählt die Unternehmerin ganz offen. „Die Kunden sind aber alle zu uns gestanden und auch die Belegschaft hat sich komplett hinter mich gestellt und unterstützt, das hat sehr geholfen.“ In dieser Phase gab es aber auch negative Erfahrungen. So mancher traute der damals 57-Jährigen nicht zu, die Troyer Turbinenbau AG erfolgreich zu führen. Die macht es eh nicht lange, hieß es dann. Diese Einschätzungen strafte Maria Luise Troyer allerdings Lügen. Der neu erbaute Sitz des Unternehmens in der Produktionszone von Sterzing war bereits vorher bezogen worden. Eine Tat-
Der Technik troy
Süß, aber nicht zu süß: Auch Gesundheitsbewusste dürfen sich an ein Orangensorbet wagen
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Klassisch: weißer und grüner Spargel mit Schinken und Bozner Sauce
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ARCHITEKTUR KENNT KEINE GRENZEN
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rchitektur im Sinne von schöpferischer Freiheit und kreativer Gestaltung von Wohnobjekten hat seit jeher alle Bereiche im Alltag durchzogen. In der modernen Zeit haben unterschiedliche Modetrends Bereiche von Bekleidung über Marketingideen und Werbung bis hin zu Architektur und sogar Küche und Tischkultur immer wieder durchwachsen und gegenseitig beeinflusst und ergänzt. Somit sind nun Architekten nicht mehr nur Fachmänner in Sachen „Häusle bauen“, sondern vielmehr Berater, die das gesamte Projekt, vor allem in der Gastronomie, mit einer einheitlichen Linie durchzuziehen und somit die Corporate Identity stark unterstreichen oder sogar mitgestalten. Es ist nun Stärke und Bemühen von Fachbetrieben, die sich um Tisch- und Tafelkultur stark machen, diesem Phänomen auch Rechnung zu tragen und den Gastronomen darin zu unterstützen, seinen Gästen dieses Gesamtpaket und das CI auch in diesen Bereichen zu vermitteln, z. B. Kinderhotels sollen den Tisch derart gestalten können, dass Kinder sich willkommen fühlen. Die Tischkultur spielt dementsprechend eine entscheidende Rolle in diesem Gesamtbild. So soll ein linear, modern geführtes Haus nicht
nur die Speisekarte und auch die Gerichte minimalistisch, einfach und geradlinig führen, sondern auch das Besteck und Porzellan mit klarem, schnörkellosem Design oder die Gläser in farbigen, knalligen Mustern. Umgekehrt wird in einem rustikalen Lokal oder Hotel das Ganze anders konzipiert und vielleicht mit Vignetten oder typischen Motiven umrahmt. Interessant sind jene Konzepte, in denen Tradition und Moderne sich treffen und gemeinsam am Tisch und in der Küche auftreten. Hierzu benötigt es vor allem Feingefühl und ein Gesamtverständnis, was dem Gast vermittelt werden will. Es ist wichtig, dass die neuen Fachberater oder Architekten ihren Kunden all diese Möglichkeiten vermitteln und mit ihnen durchspielen, denn in klar und gut überlegten Konzepten liegt die Basis für den späteren Erfolg. In Südtirol gibt es einige Gastronomiebetriebe, die dem Gast ein Gesamtkonzept präsentieren und damit Erfolg haben. So wie der Gastronom aber eine gewisse Vorstellung von seinem Betrieb und das zu Erreichende haben muss und dies auch leben soll, muss der Berater dem natürlich auch in puncto Funktionalität und Praxisnähe weiterhelfen. Das tollste und schönste Auto ist nämlich nutzlos, wenn man damit ❧ nicht fahren kann.
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Wieso Architektur vor der Tischkultur keinen Halt macht
Christoph Resch, Geschäftsführer der Firma Miko
Seit fast 40 Jahren ist das Unternehmen Miko GmbH am regionalen Markt tätig. Mit seinerw einzigartigen Sortimentsbreite ist es ihm gelungen, sich als Komplettanbieter für die gehobene und innovative Gastronomie zu positionieren. Miko ist stets am Puls der Zeit und gestaltet Trends mit und bringt neue Ideen in den Markt. Dadurch ist es möglich, mit den kreativen Konzepten und Gesamtpaketen unterschiedlicher Architekten auch die Tischkultur nach deren Vorstellung mitzugestalten und den Kunden einen einheitlichen Service und Qualität zu bieten. Miko verfolgt auch zukünftig das Ziel, der regionalen Gastronomie, vom kleinen Bistro bis hin zum 5-Sterne-Haus, ein gesamtes Leistungspaket und Lösungen zu gestalten und somit den Hoteliers und Gastronomen als starker Partner zur Seite zu stehen.
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Miko GmbH Pillhof 3-5 39057 Eppan Tel. 0471 63 36 33 info@miko.it www.miko.it
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GELD & FINANZEN
Bye Bye Bargeld Die Zeit ist reif, um über alternative Währungen nachzudenken. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Geld wird virtuell und Portemonnaies digital.
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ichael Wigge träumte schon immer von einem eigenen Haus auf Hawaii. Allerdings fehlte ihm für die Erfüllung dieses Traums das nötige Kleingeld. Dafür besaß er einen Apfel, den er gegen ein angebrochenes Päckchen Zigaretten eintauschte. Die Zigaretten tauschte er wiederum gegen ein Buch. 42 Tauschgeschäft später war er stolzer Besit-
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zer eines Hauses auf Hawaii. In der ZDFNeo-Reportage „Wigges Tauschrausch“ geht der Fernsehreporter Michael Wigge dem Mythos des Tauschens auf den Grund. Gegenwärtig erlebt das Bartering (engl. barter = tauschen) weltweit eine Renaissance. Grund dafür ist die Finanzkrise, welche die Diskussion nach alternativen Zahlungssystemen anheizt.
Auf seiner Tauschreise um die Welt besuchte Michael Wigge den Tauschring Vorarlberg. Dort werden Waren und Dienstleistungen getauscht. Mit den verdienten „Talenten“ kann dann in den regionalen Geschäften und Betrieben gezahlt werden, was der lokalen Wirtschaft zugute kommt. Michael Wigge erklärt diesen Kreislauf auf seinem Blog sehr anschau-
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GELD & FINANZEN
Geldbörse ade: Die Entwicklung virtueller Währungen schreitet voran und beeinflusst auch die reale Geldwelt. Werden wir in nicht allzu ferner Zukunft nur mehr mit Bits and Bytes bezahlen?
lich: „Der Kunde zahlt mit Talenten in einem Café, das Café kauft seine Brötchen mit Talenten beim Bäcker, dieser zahlt sein Mehl mit Talenten beim Mehlproduzenten. Der bezahlt wiederum seine Angestellten mit Talenten, die diese dann wiederum im Café für ihren Kuchen ausgeben.“ Tauschringe, sogenannte „Local Exchange Trading Systems“, entstanden Ende der 90er-Jahre mit der Ausbreitung des Internets. Allein in Deutschland beläuft sich ihre Zahl auf mehr als 300. In Griechenland sprießen als Reaktion auf die Finanzkrise lokale Tauschringe wie Pilze aus dem Boden. Tauschringe sind weniger von ökonomischer als vielmehr von sozialer Bedeutung.
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Die Währung Zeit könnte in Zukunft auch im politischen Diskurs ein Thema sein. Lothar Späth und Herbert Henzler schlagen in ihrem Buch „Der Generationen-Pakt“ die Zeit-Rente als Ergänzung zur GeldRente vor: „Neben dem Geld brauchen wir eine weitere Währung für die Altersvorsorge, nämlich Zeit: Für jede Stunde des Helfens wird eine Stunde gutgeschrieben für den Fall, dass man später selbst Hilfe braucht.“ Was Michael Wigge im Kleinen macht, macht die australische Barter-Handelsplattform Bartercard im Großen. Bei Bartercard wird auf globaler Ebene getauscht und dabei gänzlich auf Geld verzichtet. Dies birgt die Chance in sich, unabhängiger von Banken zu werden. Darüber hinaus sind Bartersysteme nicht direkt von den Schwankungen von Wertpapierkursen betroffen und bieten auch in Krisenzeiten robusten Rückhalt. Bartercard wächst erstaunlich schnell und ist inzwischen auch an der Börse notiert. Das Transaktionsvolumen beträgt 25 Milliarden US-Dollar. Nicht nur kleine und mittelständische Unternehmen sind Teil der BartercardCommunity, sondern auch multinationale Konzerne wie Pepsi-Cola. Dank eines legendären Bartercard-Deals wurde PepsiCola Marktführer, noch vor Coca-Cola. Bis zu einem Viertel des Welthandels besteht heute aus Barter-Geschäften. VIRTUELLE WÄHRUNGEN. In der Vergan-
genheit scheiterten die meisten praktischen Versuche, Komplementärwährungen einzuführen. Nun allerdings scheint die Zeit reif für eine unabhängige globale Internet-Währung, wovon vor allem der Online-Handel enorm profitieren würde. Das vielversprechendste Projekt: die dezentrale Crypto-Währung Bitcoin. Bitcoins basieren auf der Lösung von komplexen Mathematikaufgaben, gelten als fälschungs-
Digitale Bezahlformen ▶ Bartercard: globale Tauschplattform ▶ „Local Exchange Trading Systems“ (Tauschringe): alternatives Währungssystem, basierend auf der Ressource Zeit ▶ Gold Farming: realer Verdienst durch den Verkauf virtueller Güter in OnlineCommunitys und Computerspielen ▶ Facebook-Credits: Hauswährung des sozialen Netzwerkes Facebook ▶ Open Money: digitales Bargeld, das sich an die Prinzipien von Open-Source-Software anlehnt (z. B. Ven, Bitcoins) ▶ Bitcoins: komplett virtuelle Crypto-Währung ▶ Gold Money: Bei Gold-Money.com kann Gold und Silber eingekauft werden. Die Hilfswährung nennt sich „goldgrams“. ▶ PayPal: eBay-Tochter und zur Zeit internetweiter Bezahl-Standard ▶ Google Wallet: virtuelle Brieftasche als App für das Android-Smartphone ▶ Square: App-Start-up, um Kreditkartenzahlungen auf dem Smartphone zu empfangen ▶ Social Payment: freiwillige Honorierung von journalistischen und kulturellen Inhalten im Internet ▶ Pay with a tweet: nicht-monetäre Form von Social Payment ▶ M-Pesa: Handy-Währung; vor allem in Entwicklungsländern verbreitet
sicher, und mit genügend Rechenpower kann sie theoretisch jeder „minen“ (schürfen). Der für Laien übliche Weg an Bitcoins zu kommen ist, diese in Tauschbörsen einzukaufen. Der Wechselkurs pendelt momentan um 2,50 Euro pro Bitcoin. Die Gesamtsumme der Crypto-Währung ist auf 21 Millionen Stück limitiert, wovon bereits ein Drittel existiert. Das Transaktionsvolumen beträgt zur Zeit um die 120 Millionen US-Dollar. Einige OnlineShops bieten bereits die Möglichkeit, mit Bitcoins zu bezahlen, und WikiLeaks rief zu Bitcoin-Spenden auf. Weil diese rein virtuelle Währung anonymen Zahlungs-
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KOMMENTAR VON THOMAS AMONN
Großer Erfolg Die Restrukturierung der griechischen Staatsschulden stellt einen Meilenstein in der europäischen Nachkriegsgeschichte dar. Der so genannten Troika, bestehend aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), gebührt großes Lob dafür, dass die katastrophalen Folgen einer ungeordneten Zahlungsunfähigkeit Griechenlands ausblieb. Ohne multilateralen Rettungsschirm hätte Athen die Befriedigung seiner Gläubiger einseitig einstellen müssen, mit einem unabsehbaren Dominoeffekt auf das europäische Bankensystem und auf die Zahlungsfähigkeit finanziell angeschlagener Peripherieländer wie Italien und Spanien; ein chaotischer Zusammenbruch der Eurozone wäre das unausweichliche Ergebnis gewesen. Der Schlüssel zum Erfolg bestand darin, wertvolle Zeit zu gewinnen: Als in der zweiten Hälfte 2011 die Angst um sich griff und eine systemische Staatsschulden- und Bankenkrise in der Eurozone drohte, kaufte die EZB zunächst Staatsanleihen gefährdeter Staaten auf; sodann stellte sie den Banken im Dezember 2011 und Februar 2012 über 1.000 Milliarden Euro in Form 3-jähriger Kredite zur Verfügung. Parallel dazu verabschiedete die neu installierte technokratische Regierung Monti in Rom ein Blut- und Tränen-Programm; damit wurden die italienischen Staatsschulden auf einen glaubwürdigen Sanierungsweg geführt und ein hoch entzündlicher Brandsatz für die Eurozone entschärft. All diese Maßnahmen erlaubten es der Troika, einen komplexen Deal mit Athen und seinen privaten Gläubigern auszuverhandeln: Die Details davon – ein Schuldenschnitt von 53,5 %; die retroaktive Einführung von Collective Action Clauses, die die Inhaber bestehender Anleihen an Mehrheitsbeschlüsse binden; die Andienung neuer, englischem Recht unterstehender Anleihen – sind weniger relevant als die Tatsache, dass eine Blaupause für den Fall geschaffen wurde, dass weitere Mitglieder der Eurozone ihre Schulden nicht mehr bedienen können. Die griechische Krise ist indes nur ein Mosaikstein einer weit umfassenderen Krise: In den vergangenen Jahrzehnten wurden im Westen zu hohe Schulden aufgebaut, die jetzt mühsam und schmerzvoll abgebaut werden müssen, mit auf viele Jahre dämpfender Wirkung auf Konjunktur und Volksvermögen. Dass diese Schuldenbewältigung in Europa nicht als großer Krach erfolgt, sondern in Form eines in die Länge gezogenen Anpassungsprozesses, ist das große Verdienst der politischen Führung Europas, die sich – aller voreiliger Kritik zum Trotz – in der Not durchaus bewährt hat.
verkehr im Internet ermöglicht, wird sie den im Einzelhandel künftig über das Eingerne für Geldwäsche missbraucht. Des- scannen von PayPal-App-Barcodes oder halb prognostizieren Experten ein bal- QR-Codes der Produkte direkt von ihrem diges Verbot. Dennoch haben Bitcoins PayPal-Account werden bezahlen können. den Grundstein für eine unabhängige und Um Zahlungen von Handy zu Handy weiglobale Internet-Währung gelegt. terzuleiten, setzt PayPal auf die „Bump“Dieses Potenzial haben auch Facebook- Technologie, bei der sich die Geräte beCredits. Seit Juli 2011 kann innerhalb von rühren müssen. Facebook nur noch mit dessen Hauswäh- Google hingegen bringt eine virtuelle rung, den Facebook-Credits, gezahlt wer- Brieftasche als App aufs Android-Smartden. Bislang jedoch hauptsächlich virtu- phone: das Google Wallet. Mit der „Near elle Güter. Neuerdings können damit auch field communication“-Technologie (NFC) Smartphones und Turnschuhe erstanden registriert das Handy berührungslos die werden. Sollte die 800 Millionen User um- Ware und nimmt an der Kasse den Zahlfassene Facebook-Community die Cre- vorgang vor. Der Nachteil: Dieses System dits als Zahlungsmittel akzeptieren, wird setzt den Besitz einer Kreditkarte voraus. sich diese virtuGoogle Wallet hat elle Währung mit noch einen weigrößter Wahrten Weg vor sich. Mobilfunkanbiescheinlichkeit ter, Geräteherstelauch im Rest des ler, Kassensysteme Internets durchsetzen. und Händler müsWelche Goldsen vom Systemwechsel überzeugt grube virtuelle werden. Aufgrund Währungen sein technischer Hinkönnen, zeigen dernisse läuft die Online-CommuMarkteinführung nitys und ComPaul Gasser in den USA noch puterspiele. In sehr schleppend. Online-SpieKeine Zukunftslen wie World of Warcraft können Spieler virtuelle Güter musik hingegen ist das App „Square“ von erwirtschaften und diese in Tauschbör- Twitter-Gründer Jack Dorsey, das es Prisen gegen reales Geld eintauschen. 2005 vatpersonen ermöglicht, Kreditkarten mit schätzte die New York Times, dass allein dem Smartphone zu akzeptieren. Mittlerin China 100.000 Spieler hauptberuflich weile sind zwischen Stammkunden sogar vom „Gold Farming“ leben. Peking verbot kartenlose und cloudbasierte Zahlungen 2009 den Umgang mit virtuellen Wäh- möglich. Dass man auch künftig per Banrungen außerhalb der jeweiligen Spiele- keinzug oder Belastung des Kreditkartenwelt. kontos bezahlt, dessen ist sich Paul Gasser sicher. Schlussendlich ist auch eine MOBILE PAYMENT. Nicht nur das Geld Online-Zahlung oder eine Zahlung, die verändert sich, sondern auch das Bezah- über ein mobiles Endgerät durchgeführt len. Das mobile Internet könnte die Art wird, eine Belastung des Kontos des Aufund Weise des Bezahlens von Grund auf traggebers auf der einen Seite und eine revolutionieren. Mobile Endgeräte wie Gutschrift auf das Konto des BegünstigSmartphones spielen dabei die Schlüs- ten auf der anderen Seite. Darum werden selrolle. Paul Gasser, Generaldirektor auch in Zukunft Banken eine wichtige Roldes Raiffeisenverbandes Südtirol, bestä- le spielen. tigt die bedeutende Rolle von Mobiltele- Einen Schritt weiter in Richtung digitales fonen: „Aktuelle Statistiken belegen, dass Bezahlen gehen deutsche Handelsketten bereits heute der Griff zum Smartphone wie Metro und Rewe. In Pilotprojekten testäglich zehn Mal öfter passiert als zur ten sie bereits den Einkauf via Iris-Scan Geldbörse.“ und Fingerabdruck. Ob die Kunden einDie Schlacht um die Vorherrschaft für verstanden sind, die Anonymität zugunsmobiles Payment liefern sich Pay-Pal und ten des Komforts aufzugeben, wird sich Google. Im Sommer 2011 hat die eBay- noch herausstellen. ◀ Tochter PayPal angekündigt, dass KunSONJA MARZONER
„Heute wird zehnmal öfter zum Smartphone als zur Geldbörse gegriffen“
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GELD & FINANZEN
KOLUMNE
Wohl dem, der einen ehrlichen Berater hat! Am Mittwoch veröffentlichte Greg Smith einen Meinungsartikel in der New York Times: „Warum ich Goldman Sachs verlasse.“
MAX OTTE ist Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms und Professor für Unternehmensanalyse und -diagnose an der Karl-FranzensUniversität Graz.
GREG SMITH war Exekutivdirektor und Leiter des Aktienderivatgeschäfts in Europa, dem Nahen Osten und Asien. Er hat zwei der größten Hedgefonds des Planeten beraten, fünf der größten Vermögensverwalter in den USA und drei der größten Staatsfonds im Nahen Osten und Asien. Seine Mandanten hatten insgesamt ein Vermögen von über einer Billion Dollar.
oder zu wenig profitabel angesehen werden. b) „Elefanten jagen“ – Mandanten davon zu überzeugen, das zu handeln, was den größten Profit für Goldman bringt. Smith: „Nennt mich altmodisch, aber ich mag es nicht, meinen Mandanten ein Produkt zu verkaufen, das falsch für sie ist.“ c) Illiquide Produkte mit einer 3-Buchstaben-Abkürzung handeln (CDO, CDS…).
Smith nennt die Momente, als er in Südafrika ein volles Stipendium für die Stanford University in Kalifornien bekam, als er die nationale Endausscheidung für die Rodes-Stipendien erreichte und als er eine Bronzemedaille im Tischtennis bei den Maccabiah Games, der „jüdischen Olympiade“ gewann, die stolzesten in seinem Leben. Alle diese Erfolge habe er durch harte Arbeit erreicht, nicht durch Mogeleien oder Abkürzungen.
Greg Smith beendet seinen kurzen Artikel mit einem Aufruf an den Aufsichtsrat, die moralisch bankrotten Leute auszumerzen, denn ohne Mandanten würde die Firma auf Dauer kein Geld verdienen. Sie würde nicht einmal existieren.
Als Smith vor zwölf Jahren bei Goldman Sachs anfing, fand er in eigenen Worten eine Kultur von Teamwork, Integrität und Dienst am Mandanten vor. Heute sei das Klima so „toxisch und zerstörerisch wie nie zuvor in seiner Zeit“.
BONUSZAHLUNGEN AN GOLDMANMITARBEITER FÜR DAS JAHR 2010:
17,5 MILLIARDEN DOLLAR
Die Mitarbeiter würden kaltherzig darüber sprechen, wie sie ihre Mandanten über den Tisch ziehen würden. Im letzten Jahr habe er fünf Exekutivdirektoren über ihre Mandanten als „Muppets“ sprechen hören. „Ich weiß von keinem illegalen Verhalten, aber werden Mitarbeiter die Grenzen überschreiten und Mandanten komplizierte und unprofitable Produkte aufschwatzen, selbst wenn es einfachere gäbe, oder welche, die den Interessen des Mandanten besser dienen würden? Absolut! Jeden Tag sogar.“
Lieber Greg Smith – ich glaube Ihnen jedes Wort. Sie haben richtig gehandelt. Aber der Aufsichtsrat wird nichts tun. Ich sehe keinen Wandel in der Kultur der Unehrlichkeit und der Gier auf den Finanzmärkten. Und die Politik ist fest in der Hand von Goldman Sachs & Co. Viele Finanzminister der Vereinigten Staaten waren bei Goldman Sachs. Mario Draghi, der neue Präsident der Europäischen Zentralbank, war bei Goldman Sachs. Prof. Otmar Issing hat nach seiner Amtszeit als Chefvolkswirt bei der EZB angeheuert – und dann die Finanzmarktreformkommission der deutschen Bundesregierung geleitet. Der griechische Ex-Premier Papandreou hatte ebenfalls beste Beziehungen zu Goldman. Wir sind auf uns alleine gestellt. Die Finanzoligarchie ist so stark wie noch nie. Wohl dem, der noch einen ehrlichen Gesprächspartner und Berater hat! Wir lesen uns!
Die einfachsten Wege, im Unternehmen aufzusteigen, seien: a) Mandanten Produkte oder Wertpapiere aufschwatzen, die Goldman im Eigenbestand hat, die aber als zu riskant
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Ihr Prof. Dr. Max Otte
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Mit der Linie Next hat Untermarzoner seit Jahren einen hervorragenden Partner, der in den letzten Jahren in Deutschland jährlich ein mehrstelliges Plus erreicht hat und inzwischen zu einem der gefragtesten Designerküchenhersteller in Deutschland gehört
MEHR DESIGN UND ENERGIE EFFIZIENZ IN DER KÜCHE Die perfekte Abstimmung von Form, Farbe und Materialien für ästhetische Harmonie: Untermarzoner bietet Küchen der neuesten Generation – designbetont, architektonisch, urban und dazu Hightech mit Blick auf den Energieverbrauch.
I
n vielen von uns reift der Wunsch nach neuen, bewusst gewählten Werten, nach Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Die Besinnung auf das Wesentliche wirkt sich auch auf die Formen des Einrichtens aus. Wohnen im neuen Stil, das gilt auch für die Küche. Untermarzoner hat sich mit den beiden Küchenstudios „die.küche“ und „Poggenpohl store“ einen Namen gemacht und kann auf über 40 Jahre Erfahrung zurückblicken. Die über 600 m² große Ausstellung in Eppan beeindruckt mit einer einzigartigen Auswahl an Designerküchen – zu äußerst attraktiven Preisen. Das bestens ausgebildete Team aus Einrichtungsberatern und Monteuren garantiert perfekten und prompten
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Service. Doch auch was die Küchengeräte betrifft, ist Untermarzoner am Puls der Zeit.
deutung gewinnen, wie das Beispiel der Dunstabzugshaube zeigt (vgl. rechte Seite).
Energieeffiziente Küchengeräte Die Geräteindustrie legt bei ihren Innovationen neben der Ästhetik immer mehr Wert auf Energieeffizienz. Die Produkte werden immer besser, aber auch komplexer. Nicht immer sind teure Geräte zugleich eine gute Investition. Wer sich hinsichtlich der passenden Geräte gut beraten lässt, kann viel Geld sparen – beim Kauf und später beim Gebrauch. Technologie und Design können auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden angepasst werden, wodurch Planung und Umsetzung bzw. Montage an Be-
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis Die Entscheidung für die passende Küche hängt von vielen Faktoren ab, das gilt nicht nur für das entsprechende Modell, sondern dazu gehören auch individuelle Lichtverhältnisse, Architektur, Material- und Farbauswahl, die Planung und nicht zuletzt die Montage. Die richtige Wahl des Küchenpartners ist eine wichtige Vertrauenssache, Untermarzoner bietet den optimalen Rundumservice, kombiniert mit exklusiven Küchenmodellen zum fairen Preis. Ganz nach dem ❧ Motto: mehr Design als es kostet!
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Hightech-Dunstabzugshaube
Im Poggenpohl store präsentiert Untermarzoner großzügig geplante Küchen einer der ältesten und zugleich innovativsten Küchenmarken der Welt
„Ein integrierter Einbau der Dunstabzugshaube in die Küchendecke liegt im Trend. Die Funktionen werden über eine Fernbedienung gesteuert, mit der auch das integrierte Halogenlicht gedimmt werden Thomas kann. Eine tolle Sache, die Untermarzoner, aber sehr genau geplant Inhaber werden muss. Bereits vor Baubeginn nehmen wir mit Hydrauliker, Elektriker und Geometer die genaue Planung vor, wofür Fachwissen und Erfahrung unerlässlich sind. Durch eine spezielle Anfertigung kann diese Haube auch für Klimahäuser angewendet werden, auch hierbei sind die entsprechenden Kompetenzen eines Fachmanns Voraussetzung.“
Perfekte Montage
Veronika Hafner, erfahrene Einrichtungsberaterin
„Die Küche muss in das individuelle Wohnkonzept passen, wobei Farb- und Lichtberatung eine wichtige Rolle spielen. In der Bauphase bzw. schon vor Baubeginn geht es oft um schwierige Entscheidungen, die der Kunde treffen muss, da ist es wichtig, dass wir ihm als Vertrauenspersonen mit langjähriger Erfahrung zur Seite stehen, um ein tolles Gesamtkonzept zu erzielen.“
Mitarbeiter mit über 30 Jahren Erfahrung im Betrieb sind ein Eckpfeiler für den Erfolg von Untermarzoner. infobox
die.küche/poggenpohl store by Untermarzoner Sillnegg 1 I-39057 EPPAN Tel. +39 0471 66 59 48 info@untermarzoner.it www.untermarzoner.it
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TITEL
Ein wenig spielen
Foto: René Riller
Die Moderne hat in den letzten Jahren in Südtirols Architektur Einzug gehalten. Eine Reihe innovativer Projekte wurden verwirklicht, der Mut der Planer zu Außergewöhnlichem nahm zu. Setzt die aktuelle Krise dieser Entwicklung wieder ein Ende?
Die von Werner Tscholl entworfene „Kapelle“ in Laas
S
üdtirols Architektur hat in den letzten zehn Jahren große Fortschritte gemacht“, ist der norwegische Stararchitekt Kjetil Thorsen überzeugt, der bei der diesjährigen Ausgabe der „Alpitecture“ einer der Hauptredner auf dem „Alpitecture Summit“ war (siehe Interview auf S. 32). Der international tätige Architekt verbringt alljährlich seinen Winterurlaub in Südtirol und kennt das Land deshalb gut. Die von der Export Organisation Südtirol (EOS) organisierte Veranstaltung ist ein Beweis dafür, dass Architektur in Südtirol immer mehr in den Fokus von Wirtschaft und Öffentlichkeit rückt. Als „Internationales Architektentreffen in Südtirol“ ausgerichtet, machte die Veranstaltung bereits zum vierten Mal international tätige Architekten auf die Südtiroler Architektur, Südtiroler Architekten und die in diesem Bereich tätigen Südtiroler Unternehmen aufmerksam. Denn der Raum für hochwertige, anspruchsvolle Architektur im Lande ist weiterhin rar gesät.
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Unternehmen, die sich über die Jahre im Bereich individuelle und anspruchsvolle Bauten viel Kompetenz und Erfahrung erworben haben, müssen sich verstärkt nach außen hin orientieren, um entsprechende Aufträge an Land zu ziehen. Südtirol ist für diese Betriebe bereits zu klein geworden. Die Idee scheint zu funktionieren, wie Markus Walder, Vizedirektor der veranstaltenden EOS, feststellt: „Alpitecture“ haben wir vor drei Jahren als Plattform zur Vernetzung von Architekten, Ingenieuren und Unternehmen geschaffen. Mittlerweile hat sich das Treffen zu einem fixen Termin für die Architekturszene entwickelt und darauf sind wir sehr stolz“. Die noch bis zum 7. April laufende Ausstellung „Neue Architektur in Südtirol 2006 – 2012“ von „Kunst Meran“ widmet sich ebenfalls der modernen Südtiroler Architektur und feiert diese ausgiebig. Zu ausgiebig, wie manche meinen, denn es gebe durchaus auch kritische Entwicklungen. Bauten aus wirtschaftlich so
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Foto: Richard Becker
TITEL
Pro Data in Kaltern: Architecture parlante von Sapinski Salon/Flora Sommer Das Kulturzentrum Tubla in Wolkenstein wurde von Rudolf Perathoner geplant
Foto: Bruno Klomfar
Foto: Günther Richard Wett
Kellerei Nals Margreid von Markus Scherer
Foto: Herta Hurnaus
Das Zivilschutzzentrum in Innichen wurde vom Architekturbüro Alleswirdgut entworfen
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sell well
einflussreichen Bereichen wie etwa dem Tourismussektor wären in der Ausstellung gar nicht präsent. In gar manchen Orten Südtirols ist moderne Architektur nicht oder nur mit Einschränkungen erwünscht. Wenn Planer, so wie es in der Gemeinde Sarntal der Fall ist, für Gebäude im Dorfbereich ein Satteldach vorsehen müssen, damit dieses überhaupt genehmigt wird, dann ist das ganz bestimmt nicht befruchtend für die Weiterentwicklung der modernen Architektur in Südtirol. Außerdem sei, wie Flavio Albanese in seinem Begleittext für den Katalog der Ausstellung schreibt, das architektonische Umfeld in Südtirol „kulturell und ideologisch bedingt wenig offen für Neues.“ Trotzdem konnten sich in der vergangenen Dekade die Architekten, die in Südtirol planten, etwas lockerer geben und ihrem Spieltrieb mehr Raum gönnen, wie die Ausstellung in Meran zeigt. AUSSICHT. Eine wirtschaftliche Krise scheint ebenfalls wenig
Vision wird Realität
Bauen mit System – Innovative Lösungen mit Betonfertigteilen Industriell vorgefertigte Betonfertigteile bieten fast grenzenlose Gestaltungsfreiheit für den Architekten und Planer, haben nichts mit vorgegebenen Einheitslösungen zu tun und ermöglichen eine ungeahnte Symbiose aus Moderne, Individualität sowie schnellem Baufortschritt. Progress ist regionaler Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen sowie in der Errichtung von Objekten in Betonbauweise im Gewerbebau, Wohnbau, Hotelbau, Landwirtschaftsbau und Tiefbau.
angetan, um den Schwung innovativer Architektur am Laufen zu halten. Dies zeigen auch die Zahlen vor und nach der letzten Krise in den Jahren 2008/2009. So betrug 2007 laut Landesamt für Statistik die Gesamtsumme für öffentliche Arbeiten – geplante und durchgeführte – 1,52 Milliarden Euro. Zwei Jahre später war dieser Ausgabenposten auf 1,42 Milliarden Euro gesunken. Da aber gerade in Südtirol die öffentliche Hand mit ihren zahlreichen Projekten die Entwicklung der modernen Architektur befeuert hat, wie allgemein anerkannt wird, ist eine Abbremsung dieses progressiven Schwungs auch jetzt möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Werner Tscholl, bekannter Südtiroler Architekt und unter anderem verantwortlich für den Um- und Ausbau des Messner Mountain Museum in Sigmundskron, widerspricht dieser Einschätzung. Moderne Architektur hat es schwierig in Südtirol? „Stimmt nicht“, ist seine knappe Antwort. Die Krise wird sich auf die Weiterentwicklung der Architektur in Südtirol negativ auswirken? „Denke ich nicht“, antwortet Tscholl ebenso knapp am Telefon. Woran er das festmacht? „An der zur Zeit herrschenden Auftragslage“, so der Architekt aus Morter. Er könne keinen Rückgang an Aufträgen fertigstellen. Eines der letzten Projekte von Werner Tscholl ist der „Zwischenraum“, den er für den Künstler Jörg Hofer in Laas entworfen hat. „Neue Architektur muss weiterbauen, aber gleichzeitig eine Steigerung der Qualität des Ortes anstreben“, heißt es in der Projektbeschreibung. „Und so nimmt die ‚Kapelle‘ an der Kreuzung zweier Wege die vorhandenen Oberflächen und Winkel auf, übersetzt sie aber mit den Materialien und Mitteln der Gegenwart in eine zeitgemäße aber doch verwandte Sprache“, schreibt Tscholl weiter. „Die skulpturale Hülle aus eingefärbtem Beton integriert sich durch die Struktur der Schalung aus Grobspanplatten in die Lebendigkeit der Umgebung.“ Tatsächlich ahmt die Betonhülle des sich durch klare geometrische Linien auszeichnenden „Zwischenraums“ auf natürliche Art und Weise die Struktur grober Spanplatten nach, ohne dass dies als aufgesetzte Attitüde wahrgenommen werden könnte. Welches der zukünftige Verwendungszweck des Baus, der an der Stelle eines ehemaligen Düngerablageplatzes – Südtirolerisch „Mistlege“ – entstanden ist, steht für den Bauherrn Jörg Hofer noch nicht fest: „Das Gebäude entwickelt sich zur Zeit noch weiter“, so der Künstler. „Ob es einmal Teil des Ateliers wird oder irgendwann meine Urne drin stehen wird, weiß ich noch nicht.“
PROGRESS Julius-Durst-Straße 100, I-39042 Brixen (BZ), Tel. +39 0472 823 111, info@progress.cc, www.progress.cc
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TITEL UND JETZT? Ob Krise oder nicht, man
Dabei könne man sich von der Effizienz kann es drehen und wenden, wie man der Vermarktung des Klimahauses durchaus etwas abschauen, wie Flavio Albanese in will, die finanziellen Mittel der öffentder gleichen Publikation schreibt: „So ließe lichen Hand werden in Zukunft nicht mehr werden, sondern weniger. Ob der sich beispielsweise auch die Idee des KlimaBauboom der vergangenen Jahre weihauses mit seinen Energiezertifizierungen ter anhalten wird, ist da fraglich. Gerade weiter fassen und nach der Lehre der chinesischen Tradition bewusst unterscheiden weil anerkannterweise das Land Südtirol in den vergangenen 20 Jahren moderne zwischen einem technisch-praktischen BeBaukultur im Lande gefördert hat. Wird griff wie Effizienz und dem der Wirksamdas Pflänzchen moderne Architektur, das keit, die das poetisch-kreative Universum sich in der Vergangenheit so gut entwievoziert. Das Missverständnis besteht darin, ckelt hat, langsam wieder eingehen? Hat die technische Dimension der poetischen und theoretischen überzuordnen. Das Konsie in Zeiten, in denen Wirtschaftlichkeit zept des Klimahauses gehört zur Sparte des die oberste Priorität ist, noch Chancen? „Komplementärbereiche wie NachhalBauwesens, das Konzept des Bewohnens der Erde und der neuen Landschaft dagetigkeit, Ressourcenmanagement, EnerFlavio Albanese gen zur Poetik der Architektur.“ gieeinsparung, Klimahaus usw. haben schlagartig von der Disziplin Bauen Besitz Muss zeitgenössische Architektur in Südtiergriffen“, heißt es im Vorwort des über rol also effizienter werden? In so extremen 300 Seiten dicken Begleitkatalogs zur Aus„landschaftlichen Situationen“, wie es die stellung „Neue Architektur Südtirols 2006 – 2011“. „Die Bau- Alpen, die Berge sind, muss Architektur „mehr können“ als sonst, wirtschaft vermarktet sie äußerst erfolgreich, auf die Architek- stellt der norwegische Stararchitekt Kjetil Thorsen fest. Wie misst tur, auf Landschaft und Städtebau haben sie sich jedoch nicht man aber dieses Können? Gelungene Architektur kann nicht ansonderlich ausgewirkt. Wie denn auch“, schreiben die Autoren hand erhobener Messwerte errechnet werden. Denn Kennzahlen weiter. „wenn sie sich nur der Effizienz und nicht der Kultur für Ästhetik gibt es nicht. ◀ verpflichtet sehen?“ PETER SEEBACHER
„Das Missverständnis besteht darin, die technische Dimension der poetischen und theoretischen überzuordnen“
light your spaces ...
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Gegenwärtige Architektur Der norwegische Architekt Kjetil Thorsen liebt extreme Orte und findet Kompromisse gar nicht so schlecht. Er hat die Oper in Oslo geplant und baut zur Zeit in der Wüste Saudi Arabiens. Ein Interview mit einem Weltbürger. SÜDTIROL PANORAMA: Sie sind auf einer norwegischen Insel geboren, was verbinden Sie mit den Alpen? KJETIL THORSEN: Die norwegischen
Mögen Sie es, von Bergen umschlossen zu sein oder fühlen Sie sich dadurch eingeengt? Sie waren ja mehrere Jahre lang als Professor an der Universität Innsbruck tätig.
Irgendwie ist es beides auf einmal. Auf der einen Seite entsteht das Gefühl, die Hoffnung, dass es hinter den Bergen etwas anderes gibt. Gleichzeitig vermitteln Berge rundherum auch Sicherheit. Die Landschaft ist sehr definiert und eindeutig, es gibt klare Begrenzungen. Einerseits ist man von Bergen umgeben, die eigentlich von Natur aus gefährlich sind, andererseits schützen sie auch. Wenn man sie herausfordern möchte, dann kommt man irgendwo anders hin, aber dafür muss man den Berg auch be-
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Foto: Snøhetta
Westküstengebirge sind ja im Vergleich zu den Alpen sehr sanft. Gefühle hängen immer mit den Extremsituationen zusammen, die man aufsucht. Sei es im Gebirge oder am Meer. Diese sind aber auf jeden Fall interessanter als alles, was dazwischen liegt. In diesem Sinne suche ich immer wieder die extremen Landschaftssituationen auf, sie sind sehr inspirierend und begeisternd. Der Name unseres Büros, Snøhetta, stammt ja auch von einem Berg. So heißt der zweithöchste Gipfel in Norwegen. Kjetil Thorsen war einer der Hauptredner des „Alpitecture Summit 2012“. Der Kongress fand im Rahmen des Architektentreffens „Alpitecture“ in Meran statt
steigen. Es entsteht diese Spannung zwischen Gehen und Bleiben. Sie sprechen mehrere Sprachen fließend. Beeinflusst die Sprache des Planers die Art seiner Architektur?
Das ist eine interessante Frage. Ich würde sagen: Jede Sprache bringt eine andere Persönlichkeit der betroffenen Person hervor. Die Persönlichkeit ändert sich, je nachdem, in welcher Sprache man spricht. Wenn ich mich auf Norwegisch unterhalte, bin ich wahrscheinlich ein wenig anders als wenn ich Deutsch
spreche. Dieser Persönlichkeitswechsel, der eben mit der Sprache zusammenhängt, hat natürlich auch einen gewissen Einfluss auf die Architektur. Weil natürlich der Sprachraum auch Kulturdefinitionen beinhaltet, die dann wieder in der Architektur ihren Ausdruck findet. Wie gut kennen Sie Südtirol?
Ich bin jedes Jahr am Stilfser Joch Skifahren, deshalb kenne ich Südtirol ziemlich gut. Abends sind wir dann immer in Meran oder Bozen unterwegs und genießen die lokale Küche.
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HOLZHAUSBAU
Rubner Haus schafft in Kiens eines der größten Kompetenzzentren für Holzhausbau in Europa
Rubner Haus
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m Mai 2012 eröffnet Rubner Haus mit seinem neuen Firmengebäude in Kiens eines der größten Kompetenzzentren für Holzbau in Europa. Natürlich besteht der Bau vom Fundament aufwärts fast vollständig aus Holz. Auf drei Stockwerken mit einem Gesamtvolumen von über 10.000 Kubikmetern wird das innovative Material in einem möglichst natürlichen, unbehandelten Zustand erlebbar gemacht. Die höchst energieeffiziente Struktur steht gleichzeitig modellhaft für die Realisierung von Großbauten und bietet einen Referenzpunkt für Projekte vergleichbarer Größenordnungen.
TECHNISCHE DATEN DES NEUEN GEBÄUDES Oberirdisches Volumen: ca. 3.500 m3 pro Stockwerk bei 3 Stockwerken = 10.500 m3 Unterirdisches Volumen: 4.000 m3 Energieklasse: KlimaHaus Klasse A Bauweise: Holzrahmenbauweise Fassade: Glas mit Verschattungssystem in Holz Bauzeit: oberirdische Struktur 5 Monate
So wird ein Ort geschaffen, an dem sich der Kunde intensiv mit allen planerischen, architektonischen und anlagetechnischen Aspekten seines Bauvorhabens beschäftigen kann. Ein weiterer Teil des Gebäudes beherbergt ein Bemusterungszentrum, ein Projektierungsbüro, Versuchslabore und einen Showroom der Rubner Türen. Der für die Projektierung vorgesehene Bereich wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Fraunhofer-Institut in Stuttgart geplant. Hintergrund: Häufigkeit und Intensität der internen und externen Kommunikation unterliegen während der verschiedenen Projektphasen starken Schwankungen. Mit Unterstützung des auf „Innovative Working Spaces“ spezialisierten Fraunhofer-Institutes wurde eine ganz neue Form von Arbeitsumgebung entworfen, die in allen Aspekten auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter in der jeweiligen Projektphase zugeschnitten ist. Das neue Gebäude sieht zudem viel Raum für angewandte Forschung vor. In den Laborräumen werden vor allem umfangreiche Materialtests durchgeführt, im Erdbebensimulator wer-
den die Auswirkung von Bodenbewegungen auf Gebäudestrukturen untersucht. In den integrierten Schulungsräumen werden neben innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildungen auch Informationsveranstaltungen für Kunden, Architekten, Planer und Bildungseinrichtungen stattfinden. Die offen gehaltene Architektur ermöglicht dabei jederzeit Einblick in die Arbeit des Versuchslabors. Mit dem Holzbauzentrum schafft Rubner einerseits eine Plattform für die eigene, innovative Produktphilosophie, gleichzeitig entstehen neue Möglichkeiten, die faszinierende Welt des ❧ Holzbaus kennenzulernen.
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Rubner Haus AG Handwerkerzone 4 39030 Kiens Tel. 0474 563300 info@haus.rubner.com www.haus.rubner.com
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Foto: Snøhetta
TITEL
Die neue Oper in Oslo wurde im April 2008 eröffnet
Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an Architektur in den Bergen?
Vor allem die extreme Situation, das extreme Klima. Und auch die Großartigkeit der Landschaft. Das, was wir als Architekten schaffen, wird immer kleiner sein als die Berge rundherum. Das heißt, die Berge sind immer interessanter als die darin eingebettete Architektur. Aber natürlich, in einer harten Landschaft kommen dann auch die Kontraste zwischen dem, was die Natur geschaffen hat und dem, was der Mensch hineingestellt hat, sehr klar zum Ausdruck. Es wird eindeutig ersichtlich, was auf menschlichen Ur-
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sprung zurückgeht und was auf die Natur. Was muss beim Bauen in den Alpen vor allem beachtet werden?
Nun, jede Situation muss beachtet werden, wenn man Architektur betreibt. Der Platz, wo man baut, ist ja Voraussetzung für das Bauwerk, das dort entsteht. In dieser Hinsicht ist jeder Bau ein Prototyp. Das heißt, egal ob in den Bergen oder am Meer, dass der Ort einfach Einfluss auf die dort entstehende Architektur hat. Der Faktor Zeit, also das Altern, passt sowieso jedes Gebäude an die Umgebung an. Da kann man nichts dage-
gen tun. Deshalb sollte man das von Anfang an mitüberlegen. Natürlich ist die Herausforderung umso größer, je extremer die Umgebung ist. Das Extreme an solchen Orten führt dazu, dass die Architektur mehr können muss. Die Leistungsfähigkeit der Architektur muss an solchen Orten höher sein, sie wird anspruchsvoller und komplexer. Wie beurteilen Sie die Architekturlandschaft in Südtirol?
Soweit ich das während der letzten zehn Jahre beobachtet habe, ist die Architekturszene in Südtirol definitiv in Bewegung. Man versucht, ein wenig mehr
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TITEL zu experimentieren, ein wenig weiter zu gehen und den gegenwärtigen Zustand zu begreifen und mit neuem Wissen umzusetzen. Architektur ist ja kein Vorhaben der Vergangenheit, sondern ein gegenwärtiges. In der letzten Zeit, so scheint mir, ist ein starker Wille da, die Gegenwart in die Architektur einzubringen. Was natürlich eine Voraussetzung ist, um sich geistig weiterbewegen zu können. Muss moderne Architektur auch Rücksicht auf die Geschichte des Landes, des Ortes nehmen? Sie haben ja auch für „Ground Zero“ geplant.
Das tut sie immer. Die Tatsache, dass ein Ort frei ist und bebaut werden kann, macht die dort entstehende Architektur automatisch zu einem Teil der Geschichte des Ortes – egal, ob man das will oder nicht. Es kann entweder ein guter Teil der Geschichte sein oder ein schlechter. Es geht einfach darum, gute Lösungen zu finden. Ab und zu tauchen dann Formen auf, die man vorher nicht gesehen hat. Das sind dann eben Bauten, die Interpretationen einer Geschichte sind. Welches ist die in Ihren Augen größte Planungssünde, die ein Architekt begehen kann?
Gleichgültigkeit. Wie gefällig sollte Architektur sein – oder sollte moderne Planung vor allem provozieren?
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„In letzter Zeit, so scheint mir, ist in Südtirol ein starker Wille da, die Gegenwart in die Architektur einzubringen“ Kjetil Thorsen
Das ist schwierig zu beantworten, denn manchmal sind Kompromisse ganz gut. Auch durch einen guten Kompromiss kann Neues entstehen. Architektur im eigentlichen Sinn ist nicht per se revolutionär. Als Gesellschaft geht es aber auch darum, genug Experimente zuzulassen, damit man sich als Gesamtheit weiterentwickelt. Wenn wir stehenbleiben wollen, dann brauchen wir auch kein neues Wissen. Man kann sich als Planer auch nicht gleichgültig gegenüber der Umwelt, den Herausforderungen des Klimas, des Milieus verhalten.
Architektur ist nur Provokation, wenn das Bewusstsein des anderen nicht das gleiche ist wie meines. Wenn es fremd ist. Man könnte auch sagen: Weil es fremd ist, ist es provokativ. Aber das stimmt natürlich auch nicht. Nur weil es fremd ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht gut sein kann. Es ist also eine Sache des Bewusstseins, ob etwas als Provokation oder nicht empfunden wird. Ich finde aber Kompromisse, die etwas Neues ergeben, durchaus interessant. So wurde darüber diskutiert, ob ein Tunnel oder eine Brücke gebaut werden sollte, um den Oslofjord zu überwinden. Unser Kompromiss war dann eine Tunnelbrücke. Ein Teil verläuft über Wasser, bevor die Brücke in das Meer eintaucht und als Tunnel weiterverläuft. Das ist ein neues Objekt, aber auch gleichzeitig ein Kompromiss. Müssen Sie bei Ihrem Projekt auf Ground Zero auch Kompromisse eingehen?
Dort ist es ein durchgehendes Verhandeln und weniger ein Entwerfen. Das Gebäude dort ist ein verhandeltes Gebäude. Man macht als Architekt andauernd Kompromisse. Aber ab und zu erzeugen diese Kompromisse eben etwas ganz Neues, noch nie Dagewesenes. Etwas, an das vorher niemand gedacht hatte. Als Architekt sollte man also auch ein guter Verhandler sein?
Auf jeden Fall, selbstverständlich. Das ist ein wesentlicher Teil der Arbeit.
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Foto: Snøhetta
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Die von Ihnen geplante Osloer Oper wurde zum Teil stark kritisiert. Wie geht man als verantwortlicher Architekt mit Kritik um?
Nun, es gibt oft auch fundierte Kritik, wo man vielleicht zugeben muss: Naja, dieser Einwand ist berechtigt. Und dann gibt es Kritik, die einfach nicht zutrifft. Wie eben bei dem von Ihnen genannten Opernhaus in Oslo. Die Diskussion dort ging um den verwendeten Marmor. Es gibt natürlich genug Nationalisten, die sagen, wir brauche unbedingt norwegischen Granit am Osloer Opernhaus,. Aber Marmor hat Spannung in sich, Granit nicht. Klopft man auf eine Granitplatte, macht es „klack“, bei Marmorplatte macht es „bling“. Deshalb sagt man, dass Marmor Musik in sich hat. Und das war einer der Gründe, warum wir für die Oper Marmor verwenden wollten. Das richtige Material muss besser begründet werden als nur mit dem Argument „regional“. Aber selbstverständlich verwenden wir so oft wie möglich lokale Baustoffe, wie zum Beispiel jetzt bei unserem Bau in Arabien, wo gestampfter Lehm in riesigen Mengen zum Einsatz kommt. Direkt auf dem Baugrundstück gewonnen. Hat die Globalisierung die Architektur verändert?
Das neueste Projekt von Kjetil Thorsen und seinem Büro Snøhetta in Saudi Arabien: „King Abdulazis Center for World Culture“
Ja, auf jedem Fall. Die Einflüsse der Gedanken, die Philosophien, die Ansätze, das Wissen ist jetzt global, aber das Agieren bleibt sehr oft lokal. Durch das Internet und die sozialen Netzwerke ist alles viel mehr in Bewegung, viel freier. Der Austausch von Wissen erfolgt jetzt auf einem ganz anderen Niveau und mit einer ganz anderen Geschwindigkeit. Das gemeinsame Wissen, wenn Sie so wollen, ist viel größer geworden.
Wie würden Sie Ihren eigenen Architekturstil beschreiben?
Ich würde nicht sagen, dass wir als Architekturbüro einen bestimmten Stil haben. Wir versuchen, Ideenkonzepte, Materialien und Lösungsansätze für eine ganz bestimmte Aufgabe, für einen ganz bestimmten Ort zu finden. Wir versuchen, durch analytisches Arbeiten auf Konzepte zu kommen, die für den Ort geeignet sind. Wir pflegen zu sagen: Form follows environment, also die Form wird der Umgebung angepasst. Die lokalen Gegebenheiten haben bei uns einen sehr großen Einfluss auf das Gebäude, das dort schlussendlich entsteht. Aber natürlich, es gibt möglicherweise einige Sachen, die sich in unserer Architektur öfters wiederholen, das kann durchaus sein. Welches Bauwerk würden Sie in Südtirol gerne planen?
Wir haben ja schon einmal etwas in Südtirol geplant, und zwar an der Stilfser-Joch-Panoramastraße. Das war für mich ein sehr interessantes Projekt, wo wir mit ganz einfachen Mitteln versucht haben, den Benutzern das Erlebnis Stilfser-Joch-Straße bewusster zu machen. Natürlich wäre es schön, einmal ein Gebäude zu planen, das sich in einer Landschaftssituation befindet, bei der man versuchen muss, sich auf der einen Seite der Umgebung anzupassen und auf der anderen sich ihr entgegenzusetzen. Aber andererseits: Es gibt kein ideales Projekt. Die schönsten Projekte sind immer die, die man gerade macht. Was gestern war, war gestern. Was mor◀ gen ist, ist morgen. INTERVIEW: PETER SEEBACHER
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SOS Alarm KG des Mayr Dietmar & Co. Pfarrhofstr. 4/c | 39100 Bozen Tel. 0471 264 197 | Fax 0471 272 333 | Service-Tel. 336 45 90 32 sosalarm@tin.it | www.sos-alarm.it
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Foto: Frener & Reifer
INNOVATIVER FASSADEN BAU IN MEISTERQUALITÄT
Haus der Astronomie, Heidelberg
Frener & Reifer ist in Südtirol gewachsen, aber längst in der Welt Zuhause.
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ie Brixner realisieren „einfach“ spektakuläre Fassadenvisionen – gegenwärtig zwei Bergbahnstationen im Tiroler Pitztal ebenso wie eine hochexklusive Privatvilla an den Vulkanstränden Hawaiis – wegweisende Glaskonstruktionen für einen apfelgeschmückten Computer-Weltmarktführer in Peking – genauso wie die neue „smarte“ Kletterhalle in der Heimat. Herausforderungen gesucht und gemeistert.
„Die Gebirge sind stumme Meister und machen schweigsame Schüler“, hat einst Goethe bemerkt. Da glänzen zwei Brixener Unternehmer seit 1974 in aller Stille mit Handwerkspräzision in Stahl, Glas und Metall für immer gewagtere und komplexer ausgelegte Gebäudehüllen. Schon 1976 überraschten die beiden Jungunternehmer Georg Frener und Franz Reifer die Region mit ersten Aluminium-Fenstern und -Fassaden. Damals ein Stein des Anstoßes,
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heute ein historischer Meilenstein. Projekt für Projekt, aber mit gezieltem Konzept, fächerten die Firmengründer das Leistungsspektrum des Unternehmens auf. Der Betrieb wuchs. Auch dank der hochmotivierten Mitarbeiter kamen zu Fenster und Fassade Glasdächer und maßgeschneiderte Metall- und Glaskonstruktionen hinzu. Stets wahre Unikate! Daneben entstanden patentgeschützte Systeme, zum Beispiel das filigrane Pfosten-Riegel-System „minimo“. Getreu dem Motto: „Starting where the others stop“ werden besondere Lösungen gefunden, technologische Grenzen ausgereizt und projektspezifisch vieles neu definiert. Die betrieblichen Leistungen zeichnen sich durch Entwurfstreue und Avantgarde-Ästhetik bis ins kleinste Detail aus, um die außergewöhnlichen Entwürfe international angesehener Architekten wirtschaftlich und termintreu realisieren zu können. Dank einer leistungsstarken Mannschaft, die zusammensteht, wenn es drauf ankommt. Das ist
nicht immer selbstverständlich. Und dies wissen die Inhaber auch zu schätzen, deshalb fördern sie die innerbetriebliche Lehre und Qualifikation. Das Unternehmen wächst in den Weltmarkt und bleibt seinen Ursprüngen treu Frener & Reifer muss sich heute sowohl in der Region als auch im computervernetzten Weltmarkt behaupten. Denn gerade die Architekten, die allerorts gefragt sind, rufen das spezielle Leistungsbild Frener & Reifer ab. Internationale Bauaufgaben sind dadurch tägliche Herausforderung in Brixen. Beratende Unterstützung und Engineering-Dienstleistungen werden häufig schon vor Auftragsvergabe gefordert. Das bedeutet Coaching für Architekten und ihre Bauherren. Dabei geht es tief ins Fachwissen. Detaillösungen für mehr Raumflexibilität, Multifunktionalität und Nachhaltigkeit werden dis-
Foto: Dariz
Vormontage in Brixen, Hills-Place, London
Rendering: Baumschlager Hutter Architekten
Ganzglas-Treppe in Joy-City, Beijing
Foto: Dariz
Foto: Frener & Reifer
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Wildspitzbahn, Pitztal
Frener & Reifer Headquarters, Brixen
kutiert und als Grobplanung angefordert. Ressourcenschonung, minimaler Energieeinsatz und Sanierungsfähigkeit sind Themen der Stunde. Reibungsloses Projektmanagement und langjährige Service-Garantien nach Auftragsabschluss kommen dazu. Kurz und gut: „Wertschöpfungspartnerschaft“ wird heute von Frener & Reifer geradezu erwartet. Und das rund um den Globus. Faszinierende Beispiele dafür sind die Markentempel eines kalifornischen Computergiganten. Sturmfeste Ganzglas-Fassaden mit homogenen Flächen ohne ästhetische Störung durch Beschläge oder Rahmentrennungen. Nur senkrechte Glasschwerter strukturieren die raffinierten High-End-Konstruktionen. Montiert immer nach knappsten Zeitplänen mit höchster Ausführungsqualität. Weltweit. Amsterdam, Barcelona, Bologna, Catania, Chicago, Kalifornien, New York, Sidney. Am Montagestandort Peking kam noch eine konstruktive
Herausforderung hinzu: Eine Ganzglas-Wendeltreppe, die ins erste Stockwerk führt. Damit haben die exzellenten Metallbauhandwerker von Frener & Reifer mit viel Einsatz zur Spitze im innovativen Glasbau aufgeschlossen. Frener & Reifer – jedes Projekt eine Entwicklungsgeschichte Heute gehört Frener & Reifer zu der kleinen Gruppe handverlesener Fassadenspezialisten, mit denen global agierende Architekten Projekte im technischen Neuland realisieren können. Rund 150 Mitarbeiter, Architekten, Planer, Ingenieure, Techniker und Kaufleute arbeiten jeweils in auftragsspezifischen Projektteams Tisch an Tisch. Integrierte 3D-Planung und Fassadenrealisierung nach Freiform-Modellen bestimmen vermehrt den Werkstattalltag. Gewerkübergreifendes Geschick und Kooperationswille sind auf jeder Baustelle notwendig.
Vielbeachtete Imagebauten entstehen. Einmalige Lösungen, Innovationen. Hauptsitz des Unternehmens ist Brixen. Ein Zweitwerk in Rovereto federt Kapazitätsspitzen ab. Niederlassungen in Deutschland, Schweiz, Russland, USA und Frankreich. Der Familiengeist lebt in der zweiten Generation weiter. Geschäftsführung und weltweite Verantwortung für Weiterbildung, Wachstum und Auftragsanschlüsse liegen weiterhin bei den Gründer❧ familien.
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Frener & Reifer GmbH Alfred-Ammon-Strasse 31 39042 Brixen Tel. 0472 27 01 11 purzer@frener-reifer.com www.frener-reifer.com
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Schönheit macht sich bezahlt Der erste Eindruck ist entscheidend und kann nicht wiederholt werden. Bei Immobilien ist das nicht anders als bei Menschen. Wohnungsverkäufer, die diese Erkenntnis berücksichtigen, können einen signifikant höheren Preis erzielen.
Fotos: Peter Schileo
In diesem Eingangsbereich wurden der Schuhständer, der Stuhl und der Teppich ganz einfach mit einem Holzkoffer vom Flohmarkt ersetzt, welcher nun als Schuhbehälter und Sitzgelegenheit dient. Die goldene Obstschale wurde zur Wanddekoration umfunktioniert. Über dem Wandbogen lädt jetzt eine Sonne dazu ein, den neu beleuchteten Kellereingang zu betreten. Die alte Gitarre wurde wieder hervorgeholt und dient nun als Dekoration. Gesamtkosten dieses „Tunings“: 25 Euro für den Holzkoffer.
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n den USA und weiten Teilen Europas ist es bereits seit Jahren üblich, hierzulande ist der Begriff relativ unbekannt. Die Rede ist vom „Home staging“. Die wörtliche Übersetzung von „staging“ ist „Inszenierung“. Beim „Home stagen“ geht es also darum, eine Immobilie für die „große Bühne“ – sprich Besichtigung durch Kaufinteressenten – vorzubereiten und möglichst gut in Szene zu setzen. Das
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Ziel dabei: Das Objekt soll schneller und zu einem höheren Preis verkauft oder vermietet werden. Studien haben gezeigt, dass die ersten 10 bis 20 Sekunden darüber entscheiden, ob ein potenzieller Käufer oder Mieter sich näher für ein Objekt interessiert oder nicht. In den auf diesen Sekunden folgenden zwei bis drei Minuten beschließt der Interessent bereits unbewusst, ob er
die Immobilie kaufen will. Die Kaufentscheidung bewegt sich zwischen zwei Polen: kaufen oder nicht kaufen. Dazwischen liegen milliardenfache Impulse, die im Gehirn in Bruchteilen einer Sekunde ablaufen. Weil diese Vorgänge so schnell und großteils unbewusst ablaufen, spricht man umgangssprachlich vom „Bauchgefühl“. Und genau darauf zielt das Home Staging ab. Ein Home Stager macht eigentlich
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VON NATUR AUS INDIVIDUELL, LEIDEN SCHAFTLICH UND PROFESSIONELL
Eingangshalle Salewa Headquarter Bozen, Planer: Cino Zucchi & Park Associati, Maßmöbel und Glas-Holz-Trennwände von Höller KG
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ank sechzigjähriger Erfahrung präsentiert sich die Höller KG heute als hochspezialisierter Partner für anspruchsvolle Entwürfe und bietet eine Kundenbetreuung, die weit über das Produkt selbst hinausgeht. Die exklusiven Innenausbauten von Höller werden international geschätzt. So hat das Unternehmen aus Leifers Projekte für so anspruchsvolle Kunden wie das Hotel Drei Mohren in Augsburg, die Bundesimmobiliengesellschaft in Wien, die Handelskammer Mailand, das Mercedes Benz Center Mailand und die Calzedonia AG in Verona verwirklicht. Auch Privatkunden im In- und Ausland wollen immer öfter die Höller-Qualität für ihre Privaträume. Das vergangene Geschäftsjahr war für die Höller KG prall gefüllt mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Kundenwünschen. Der Aktionsradius reichte dabei von Verona über Wien bis nach Stuttgart. Dabei spiegelte sich die Bandbreite der Projekte nicht zuletzt in der Vielfalt der verwendeten Materialien wider, die historischer Bausubstanz ebenso gerecht werden mussten wie aktueller Corporate Architecture.
Klaus Höller, Inhaber und Geschäftsleiter
Beispielhaft dafür stehen das kernsanierte historische Hotel Drei Mohren in Augsburg sowie der Innenausbau der neuen Salewa Bürowelt. Während es in Augsburg besondere logistische und organisatorische Herausforderungen zu meistern galt, darf Salewa getrost als das architektonisch herausragende Projekt des Jahres 2011 bezeichnet werden. Die nahe Zukunft verspricht für die Höller KG weitere Herausforderungen. Der Fokus ist dabei zunächst auf die Realisierung des Justizzentrums Korneuburg in Niederösterreich und die Maßausstattung einer Villa bei Stuttgart gerichtet. Beide Projekte stehen kurz vor ihrer baulichen Fertigstellung, die Vorbereitungen
Foto: M&H Photostudio
Die Firma Höller KG mit Sitz in Leifers plant, produziert und montiert hochwertige Einrichtung im Hotel-, Bank-, Verwaltungs- und Privatbereich und ist damit international erfolgreich.
für den Innenausbau laufen bereits auf Hochtouren. Um für zukünftige Aufgaben auf dem internationalen Parkett gewappnet zu sein, will die Höller KG weiterhin verstärkt in die Fortbildung der Mitarbeiter investieren. Coachings zu Kommunikation und Feedbackkultur, persönliches Zeit- und Energiemanagement, Gesundheit am Arbeitsplatz, Teamentwicklung und Verbesserungsprozesse wurden von der Geschäftsleitung bereits 2011 initiiert und finden in diesem Jahr ihre Fortsetzung. Höller trägt seit 2009 als Partner die Architekturveranstaltung „Alpitecture“ der EOS mit. Dabei tauchen internationale Architekten in die Bau- und Architekturszene Südtirols ein und tauschen sich über neue Ideen zu den Themen ❧ Alpen, Technologie und Architektur aus.
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Höller KG A.-Nobel-Str. 22 39055 Leifers www.hoeller.com
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ENERGIE SPAREN. BEHAGLICHKEIT SPÜREN. Mit den Markisen- und Beschattungssystemen von HELLA schaffen Sie sich Ihr ganz persönliches Wohlfühlambiente und sparen gleichzeitig Klimaenergie. Näheres zu den Sonnenund Wetterschutzlösungen von HELLA erfahren Sie bei Ihren HELLA-Beratern in Leifers, Bruneck, Brixen und Mailand.
HELLA.INFO
TITEL nichts anderes als jemand, der sein Auto verkaufen will und der das Fahrzeug deshalb vorher putzt, bohnert und selbst die Reifen mit Farbe und Felgenspray auf neuwertig tuned. Wenn er dann für sein frisch gewachstes Auto nach einer Intensivreinigung einen höheren Verkaufspreis erzielt, freut sich der Verkäufer natürlich. Die eingesetzte Investition – sprich die Kosten für Farbe, Putzmittel und Sprays – haben sich dann meist mehr als amortisiert. Ähnliches passiert beim Home staging mit einer Immobilie. Die „Braut“ soll hübsch gemacht werden. Dabei geht es weniger darum, Mängel zu verdecken, als vielmehr um das Herausheben der Vorteile. Ein professioneller Home Stager versucht sich in die Sichtweise eines potentiellen Käufers hineinzuversetzen und dementsprechende Maßnahmen zu setzen. Viele Dinge, die den bisherigen Bewohner erfreut haben, interessieren den potentiellen Käufer nicht. Schlimmer noch: Sie können den Blick des Interessenten von den wesentlichen Vorteilen des Objektes ablenken. Deshalb sollte das Haus oder die Wohnung vor einer Besichtigung eine „Entpersonalisierung“ erfahren. Das heißt, die Immobilie sollte möglichst neutral und frei vom persönlichen Stil der Bewohner präsentiert werden. Der mögliche Käufer soll in die Lage versetzt werden, die Eigenschaften der Immobilie bestmöglich wahrzunehmen. Interessenten sehen sich meist Immobilien an, um zu überprüfen, ob sie überhaupt darin leben oder arbeiten möchten. Und dabei kommt es nicht allein auf das Objekt an, sondern vor allem auf die Vorstellung, ob sie sich ihr Leben darin einrichten können. Deshalb sollte für die Besucheraugen eine Atmosphäre geschaf-
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„Es geht weniger darum, Mängel zu verstecken, sondern vielmehr um das Herausheben der Vorteile“ fen werden, die das eingangs erwähnte Bauchgefühl anspricht. Relativ einfach kann das zum Beispiel durch Licht, Farbe, Möbelarrangements und verschiedene Accessoires erreicht werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf den Eingangsbereich gelegt werden, der ja vom Kaufinteressenten zuerst betreten wird. Oft ist dieser Teil der Wohnung oder des Hauses nur spärlich beleuchtet. Also: unbedingt freundlich und hell gestalten! Besonders schöne Bereiche der Wohnung oder des Hauses sollten noch besser in Szene gesetzt werden – notfalls auch mit Hilfe von Miet- oder Leihmöbeln. GERUCH. Nicht nur dem Auge sollte ge-
schmeichelt werden, sondern auch der Nase. Diese hat nämlich ebenfalls einen direkten Zugang zum Gehirn. Über 30 Millionen winziger Riechzellen signalisieren, welche Geruchsmoleküle gerade durch die Luft schweben. Dieser olfaktorisch gewonnene Eindruck wird mit den gesammelten optischen Erfahrungen vermischt und durch das Unterbewusstsein in „gut“ oder „nicht gut“ unterteilt. Neh-
men die Kaufinteressenten zum Beispiel während des Hausrundgangs den Duft von frischem Kaffee wahr, dann löst das bei den meisten Menschen ein Wohlgefühl aus. Sie fühlen sich fast so wie Zuhause. Wird der Geruch in den Räumen als angenehm wahrgenommen, dann macht das die zum Kauf stehende Immobilie freundlicher. Der kaufinteressierte Besucher bekommt sprichwörtlich Appetit auf das Objekt. Die große Herausforderung beim Home staging ist es, mit wenigen Handgriffen und möglichst geringem finanziellen Aufwand eine Immobilie so zu verändern, dass sie schnell einen Abnehmer findet. Oft sehen Besitzer es aber als unnötig an, in eine zum Verkauf stehende Immobilie noch Geld zu investieren. Einerseits, weil das Geld vielleicht anderweitig benötigt wird, andererseits herrscht oft der Gedanke vor, dass der neue Besitzer ohnehin alles wieder entfernen würde. Warum dann noch also Geld investieren? Allerdings: Wenn pro investiertem Euro fünf oder gar zehn Euro beim Verkauf wieder zurückkommen, dann lohnt sich eine derartige Ausgabe. Umfragen unter Immobilienmaklern in den USA haben gezeigt, dass Immobilien, die mit Home staging auf Vordermann gebracht wurden, signifikant schneller verkauft werden können. Der Zeitraum von der Marktplatzierung bis zum Abschluss des Verkaufs verkürzte sich um 30 bis 50 Prozent. Der erzielte Verkaufspreis war um 15 Prozent höher als bei vergleichbaren Immobilien. ◀ PETER SCHILEO
Der Autor ist Interior-Designer in Bozen (www.pslab.it)
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SYMBIOSE ZWISCHEN ARCHITEKTUR UND LANDSCHAFT Weil öffentliche Bauten maßgeblich das Landschaftsbild prägen, legt das Land besonderen Wert auf ortsbezogene und landschaftsschonende Architektur. Dafür erntet Südtirol internationale Architektur-Preise.
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as Landesressort für Bauten der Provinz Bozen hat in den letzten Jahren in Südtirols Städten prägende Gebäude realisiert. Diese öffentlichen Bauwerke fanden auch außerhalb der Landesgrenzen Anerkennung. Die Verleihung nationaler und internationaler Architekturpreise, darunter der Südtiroler Architekturpreis, der Architekturpreis der Stadt Oderzo und der prestigeträchtige „Dedalo Minosse“-Preis, zeigen, dass das Land in Sachen Architektur einen wichtigen Beitrag leistet. Der Erfolg öffentlicher Bauten in Südtirol ist unter anderem auf deren hohen technischen und architektonischen Standard zurückzuführen. Um höchstmögliche architektonische Qualität zu erzielen, werden für alle größeren Planungsaufgaben Wettbewerbe ausgeschrieben. Ein erfolgversprechendes Konzept, wie das Beispiel Museion in Bozen zeigt. Am Planungswettbewerb für das Kunstmuseum nahmen rund 300 Architekten aus ganz Europa teil – ein Rekord. Entscheidend geprägt wird die Landschaft allerdings weniger vom Hochbau als vielmehr vom Straßenbau. Dementsprechend hat ein sparsamer und harmonischer Umgang mit der Landschaft für die damit befassten Landesämter oberste Priorität. Das betont auch Landesrat Florian Mussner: „Wichtig ist, dass alle diese baulichen Eingriffe, besonders im Bereich des Straßenbaus, so gestaltet werden, dass sie nicht nur funktionell und technisch richtig, sondern auch landschaftlich und architektonisch schön sind.“ Damit Straßen und Kunstbauten, wie Brücken und Steinmauern, als Teil der Landschaft wirken und nicht als Störfaktor, werden in die Projekte der Landesverwaltung neben Ingenieuren auch Architekten und Landschafts-
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„Wichtig ist, dass alle baulichen Eingriffe auch landschaftlich und architektonisch schön sind“ LANDESRAT FLORIAN MUSSNER
planer miteinbezogen. Ein Beispiel für eine besonders gelungene architektonisch-landschaftliche Neugestaltung ist die Westumfahrung Brixen. Dass Südtirol nicht nur in Sachen Hochbau, sondern auch beim Tiefbau auf dem Vormarsch ist, bestätigt die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben. So wurden beispielsweise die neue Brücke in Hafling und die Steinschlagschutzgalerie in Trafoj mit einem Architekturpreis der Stadt Oderzo geehrt. Museum Timmelsjoch Das „Projekt Timmelsjoch“ umfasst sowohl die gestalterische und sicherheitstechnische Aufwertung der Hochalpenstraße als auch das grenzüberschreitende Erlebnisstraßen-Projekt. Im Rahmen dessen entstanden entlang der Straße verschiedene Architektur-Skulpturen, unter anderem das Museum Timmelsjoch. Die Skulpturen stehen in Bezug zu Landschaft und Topografie des Ortes und fügen sich aufgrund der einheitlichen Material- und Farbanpassung auf natürliche Weise in die Landschaft ein. Naturparkhaus Puez-Geisler, in St. Magdalena – Villnöß Für den Bau des Naturparkhauses wurde im Jahr 2005 ein EU-weiter Planungswettbewerb
ausgeschrieben. Rund 122 Projekte wurden eingereicht. Mit ihrem geradlinigen und funktionellen Entwurf konnten die Architekten Stefan Burger und Birgit Rudacs aus München den Wettbewerb für sich entscheiden. Ähnlich wie bei den traditionellen Villnößer Paarhöfen, stehen sich heute das Naturparkhaus und der Kindergarten bzw. die Grundschule gegenüber und verbinden auf ideale Weise Tradition mit Moderne.
Foto: @Paul Ott
Foto: René Riller
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Foto: Walter Niedermayr
Oben links: unterirdische Erweiterung der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft „Fürstenburg“ in Burgeis Oben rechts: Naturparkhaus Puez-Geisler, Grundschule und Kindergarten in St. Magdalena, Villnöß Unten links: Steinschlagschutzgalerie Trafoi Unten rechts: Stilfserjochstraße
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Museion-Brücken Bozen
Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg, Burgeis Die in der Fürstenburg untergebrachte Fachschule für Land- und Forstwirtschaft benötigte zusätzliche Räumlichkeiten. Daraufhin wurde im gegenüberliegenden Hang der Burg ein auf drei Ebenen angelegtes unterirdisches Gebäude errichtet. Grundlage für ein Projekt in dieser geschichtlich geprägten Umgebung bildete die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landesressort für Bauten und dem Amt für Denkmalschutz. Um die natürliche Umgebung der Burg nicht durch Neubauten zu beeinträchtigen, sind von außen lediglich die Einfahrtstore zur Tiefgarage und zu den Werkstätten sowie zwei Eingangstore sichtbar.
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Foto: Alexa Rainer
Stilfserjochstraße Im Rahmen des vom Landesressort für Bauten initiierten Projekts „Aufwertung der Passstraßen“ wird der Stilfserjochstraße ihre ursprüngliche, landschaftsintegrierende Form zurückgegeben und gleichzeitig für erhöhte Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer gesorgt. Einst architektonisch wunderbar in die Landschaft integriert, wurde bei späteren Instandhaltungsarbeiten wenig auf die sensible Umgebung geachtet. Seit der Übernahme der Straßen vom Staat, versucht das Land diese architektonische Harmonie wiederherzustellen, indem unter anderem Betonstützmauern durch Naturschutzmauern ersetzt und geographisch ideal gelegene Aussichtspunkte geschaffen werden.
Museum auf das Timmelsjoch
Foto: René Riller
PR-INFO
PR-INFO
Besucherzentrum Trauttmansdorff
Foto: Walter Niedermayr
„Im Falle der bei Einheimischen und Touristen beliebten StilfserJoch-Straße ist der Erhalt des ursprünglichen Landschaftsbildes für das Land Südtirol ein besonderes Anliegen“
Steinschlagschutzgalerie Trafoj In der Vergangenheit waren das Dorf Trafoj und das Stilfserjoch bei Schlechtwetter des öfteren von der Außenwelt abgeschnitten. Um dem extrem steinschlaggefährdeten Hang, der berüchtigten „Gand“, auszuweichen, wurde die Straße auf diesem Abschnitt auf die linke Seite des Trafoibaches verlegt und eine 355 Meter lange Steinschlagschutzgalerie errichtet. Gerade im Falle der sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen beliebten Stilfserjochstraße ist der Erhalt des ursprünglichen Landschaftsbildes für das Land ein besonderes Anliegen. Untertunnelung der Sonnenburg und Regelung der Zufahrt nach St. Lorenzen Um die Verkehrssituation rund um die Sonnenburg zu verbessern wurde das Projekt zur Untertunnelung der Sonnenburg gestartet. Im Vorfeld des Projektes wurden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodendenkmäler im gesamten betroffenen Gebiet archäologische Voruntersuchungen durchgeführt. Mithilfe zahlreicher umfangreicher Analysen des Gesteins konnte der Bau der Tunneltrasse ohne gravierende Veränderung der Landschaft fertiggestellt und eine Aufwertung des ❧ Kulturerbes Sonnenburg erzielt werden.
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Ressort für Bauten Crispi Straße 2 39100 Bozen Tel. 0471 41 23 90 ressort.bauten@provinz.bz.it
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Gemeinschaftswerk
Foto: Alexander Alber
Südtirols Bauwirtschaft schrumpft weiter. Mangels Belebung von außen wird nun auf Veränderung von innen gesetzt. Einer der wichtigsten Bausteine dafür heißt Kooperation.
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Ob Großbaustelle oder Einfamilienhaus, nicht nur in Südtirols Baubranche arbeitet traditionell jeder am liebsten für sich. Durch ein stärkeres Miteinander von Planern, Ausführern und Zulieferern könnte die heimische Baubranche jedoch einen Teil ihrer Kostennachteile gegenüber der ausländischen Konkurrenz wieder ausgleichen.
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U
nverändert schwierig“: So lau- sowohl vom Kubaturbonus des Landes als tet die Diagnose, mit der die hei- auch dem staatlichem Steuerbonus promische Bauwirtschaft in das neue fitiert. Jahr gestartet ist. Es ist das vierte Jahr in Folge, in dem es für Bauhandwerk und PREISKÄMPFE. Doch insgesamt ist allenBauindustrie abwärts geht. Von 18.000 Be- falls Stagnation angesagt. Sprich: Das Rinschäftigten im Jahr 2008 waren 2011 noch gen um Aufträge, das vor allem über einen 14.300 übrig; von 2.300 Firmen überlebten beinharten Preiskampf geführt wird, geht 1835 die Konsolidierungsphase, die auf weiter. Und wie die Statistiken zeigen, hatden großen Bau-Hype der Nuller-Jahre ten Südtiroler Unternehmen zuletzt gegenfolgte. Bisher hat der Arbeitskräfteabbau über aggressiver Konkurrenz von außen laut Kollegium der Bauunternehmer vor immer häufiger das Nachsehen. allem provinzfremde Arbeiter betroffen, Angesichts der Zuspitzung der Lage erhält die zur Bewältigung des gewaltigen Bau- ein altes Schlagwort neuen Auftrieb: die Kooperation. Ein Lösungsansatz, der zu volumens ins Land geholt wurden. Nun sei man beschäftigungsmäßig wie- lange auf Jahresvollversammlungen gepreder bei der Ausgangssituation vor dem digt wurde, um als frisch verkauft zu werBoom angekommen. „Wenn es jetzt wei- den – der aber nach wie vor zu wenig gelebt tere Rückgänge gibt, geht es ans Einge- wird, wie Daniel Krause, stellvertretender machte“, sagt Kollegiums-Präsident Tho- Leiter des Bozner Fraunhofer Innovatimas Ausserhofer. Und zwar sowohl für on Engineering Centers, bestätigt. „Südtirols Baubranche ist Angestellte als auch für die Unternehmen sehr innovativ und selbst. Denn angegut aufgestellt, doch sichts anhaltend niedihre große Schwachstelle besteht in der riger Gewinnspannen Zus ammenarb eit und rückläufiger Aufträge würden Südtirols zwischen den UnterBauunternehmen dernehmen.“ zeit vom Polster leben, Genau hier setzt das den sie in den BoomEnde 2009 gegrünJahren aufgebaut hadete Forschungsinstitut mit seinem ersten ben. Wie die hohe großen VerbundproZahl an Ausgleichsjekt an. Unter dem verfahren, aber auch Titel „Build4future“ aktuelle KonkursverDaniel Krause werden derzeit mit fahren wie Stampfer Südtiroler Unternehoder Invest Bau zeigen, ist jedoch bei weimern aus den wichtem nicht jeder Betrieb ausreichend für tigsten Bereichen des Sektors Methoden die lange Durststrecke gewappnet. erarbeitet, mit denen dank eines gezielten Rettung von außen ist für den wichtigen Zusammenspiels die Effizienz und WettKonjunkturindikator der heimischen bewerbsfähigkeit des Bausektors erhöht Wirtschaft bislang keine in Sicht. Die werden kann (siehe Kasten). Wie groß anhaltende Unsicherheit und strenge- das Potential ist, das in einer verbesserten re Kreditanforderungen bremsen den Kommunikation und Koordination zwiWohnungs-, Hotel- und Gewerbebau; schen Architekten, Fachplanern, Bauunterangesichts schrumpfender Haushalte be- nehmen sowie produzierenden Unternehschränkt sich auch die öffentliche Hand men und Zulieferern liegt, lässt sich bereits im Wesentlichen darauf, bereits begon- bei einem Planspiel erleben, das Fraunhonene Bauvorhaben fertigzustellen. Einen fer zwecks Simulation eines Bauprojektes Rettungsanker finden viele Firmen im Be- mit Bozner Studenten entwickelte und derreich Sanierung, der zunehmend an die zeit mit den Projektteilnehmern ausbaut. In Stelle der Neubauten tritt und in Südtirol der Realität kann eine solche Prozessopti-
„Die große Schwachstelle der Baubranche ist die Zusammenarbeit zwischen den Betrieben“
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Foto: Fraunhofer
Innovation mit Markenzeichen Fraunhofer
Daniel Krause ist Experte für Bauinnovation beim Bozner FraunhoferInstitut. Er leitet auch das Projekt „Build4future“
mierung laut Studien zu Kosten- und Zeiteinsparungen um die 30 Prozent führen. Einsparungen, die in Südtirols Bauwirtschaft wie gerufen kämen. Denn viele der dortigen Probleme hängen direkt mit dem steigenden Preisdruck zusammen. Und zwar nicht nur aufgrund des Verdrängungswettbewerbs durch auswärtige Firmen mit niedrigeren Lohnkosten. Auch heimische Firmen versuchen sich angesichts des Auftragsrückgangs über immer höhere Abschläge Arbeit zu sichern. „Derzeit sind wir bei Architekturwettbewerben schon bei Abschlägen von 50 Prozent und darüber“, sagt der Brixner Architekt Ralf Dejaco, der stellvertretend für seine Branche am Fraunho-
Was will der Markt von morgen und wie schaffen es Südtirols Bauunternehmen, ihn möglichst gut zu bedienen: Um diese Fragen kreist das Projekt „Build4future“ des Bozner Fraunhofer Innovation Engineering Centers, das im Februar 2011 mit zwölf Akteuren aus den wichtigsten Bereichen des Bauwesens gestartet ist. Nachdem in der ersten Projektphase der Status quo und künftige Anforderungen analysiert wurden, sind die Teilnehmer derzeit bei der Erarbeitung von Methoden, um vom Ist zum Soll zu kommen. In einer dritten Phase sollen die Ergebnisse dann anhand eines realen Bauprojekts umgesetzt werden. In Aussicht steht dafür laut Projektleiter Daniel Krause ein innovativer Hotelbau im Wipptal. „Unser Fokus liegt darauf, die Verfahren in Neubau und Sanierung so zu verbessern, dass Gebäude effizienter und trotzdem kundenindividuell hergestellt werden können“, erklärt Krause. Dafür identifizierten die Teilnehmer vier Handlungsfelder mit Verbesserungsbedarf: die Koordinierung der einzelnen Gewerke auf der Baustelle, der frühzeitige Wissensaustausch zwischen
fer-Projekt teilnimmt. Vom Miteinander, das er dort erlebt, sei in der Realität auch in der Ausführungsphase wenig zu spüren. „Wir haben im öffentlichen Bau sehr viele Konflikte, weil Firmen, die den Preis bei der Ausschreibung nach unten drücken, alle Möglichkeiten ausschöpfen, um ihn danach wieder nach oben zu treiben.“ Sprich: Statt Pläne best- und schnellstmöglich umzusetzen, wird akribisch nach Details gesucht, die eine Neuverhandlung des Preises rechtfertigen. Die Folge? Zeitliche Verzögerungen, Mehrkosten und nicht selten aufreibende Gerichtsverfahren. Ein destruktiver Kreislauf, den es zu durchbrechen gilt, ist man sich auch bei den Un-
Planern, Ausführern und Zulieferern, die Logistik sowie der Umgang mit Änderungen während der Ausführungsphase. Wie letztere oftmals von vornherein vermieden werden können, erlebten die Projektteilnehmer zum Beispiel anhand einer Technologie, über die Fraunhofer verfügt: virtuelle Simulationen, dank derer Bauherren die Objekte bereits in der Planungsphase realitätsnah wahrnehmen können. Ziel des auf drei Jahren angelegten Projektes ist es, Methoden zu entwickeln, die auf die gesamte Region übertragbar sind. Dass der Bedarf dafür besteht, belegt auch eine länderübergreifende Studie von Fraunhofer: Demnach sind mehr als ein Drittel der Unternehmen mit den bestehenden Prozessstrukturen innerhalb ihrer Bauprojekte unzufrieden. Die Teilnehmer an „Build4future“: Alpi Fenster, Studio Dr. Arch. Ralf Dejaco, Erlacher Innenausbau, Euroclima, Eurotherm, EXPAN, Frener & Reifer Metallbau, Glas Müller Vetri, Lanz Metall, Plattner Bau, Rubner Haus, Tecno Spot.
ternehmerverbänden einig. „Jede Berufskategorie am Bau sollte ihr Geld dort verdienen können, wo ihre Kernkompetenz liegt“, sagt LVH-Präsident Gert Lanz, der ebenfalls an „Build4future“ teilnimmt. Statt dessen würden Architekten mittlerweile mehr an der Bauleitung verdienen als mit ihren Plänen, Statiker mehr an der Sicherheitskoordination als an der Statik oder Baufirmen mehr an Subunternehmern als am Beton. Doch wie kann diese Entwicklung zurückgedreht werden? Mit der Rückbesinnung auf die eigenen Stärken und einer bewussten Positionierung, mit der Optimierung und Professionalisierung der Betriebsabläufe – und vor allem mit Kooperation, sagt Lanz.
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TITEL Architekten und Ingenieuren durch die Monti-Reform. „Wenn wir alle dafür eintreten, dass Planer mehr verdienen müssen, damit Bauprojekte reibungslos funktionieren, hat dies weit mehr Gewicht als wenn nur die Planer selbst protestieren“, so Ausserhofer.
Foto: Fraunhofer
DIFFERENZEN. Geht es allerdings dar-
Spielerische Prozessoptimierung: In der Realität kann das gezielte Zusammenspiel im Bausektor die Kosten laut Studien um fast ein Drittel senken
Zumindest auf dem Papier gibt es diese seit Herbst 2010 zwischen allen wichtigen Berufskategorien des Südtiroler Baugewerbes. „Wir Baumenschen optimieren die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, steht im Leitbild Bau Südtirol. Das von elf Interessensvertretungen unterzeichnete Dokument, das in Anlehnung an das gleichnamige deutsche Vorbild erarbeitet wurde, ist der erste Versuch, einen gemeinsamen Rahmen für Südtirols Baupolitik zu entwickeln. Darauf aufbauend wird laut Baukollegiums-Präsident Ausserhofer in regelmäßigen Treffen versucht, gemeinsame Positionen zu aktuellen Themen zu finden. Ein Beispiel? Die Abschaffung der Tarifordnungen von
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um, wie dieser Gemeinschaftsgeist tagtäglich auf Baustellen gelebt werden soll, ist es mit der verbandsübergreifenden Einigkeit schnell vorbei. Bester Beleg dafür ist das soeben verabschiedete „MunterGesetz“, mit dem in öffentlichen Ausschreibungen fortan wieder nach Gewerken statt nur nach großen Blöcken ausgeschrieben werden darf. Was vom Gesetzeseinbringer LVH als wichtiger Schritt gegen die Krise und für die Stärkung örtlicher Wirtschaftskreisläufe gefeiert wird, wird im Kollegium der Bauunternehmer als „verfassungswidrig“ und „Schritt in die vollkommen falsche Richtung“ kritisiert. Denn, wie Präsident Ausserhofer meint: „Wir Baumenschen müssen uns Formeln aneignen, mit denen wir die Probleme unserer Kunden lösen, statt ihnen Managementaufgaben aufzuhalsen, weil sie selbst alles koordinieren müssen“. Oder andersherum gesagt: Nur durch ein Bündeln der Kräfte in schlüsselfertigen Projekten könne die Baubranche Kunden und Banken das Vertrauen und die Kostensicherheit liefern, die nötig seien, damit wieder investiert wird.
Eine Position, die LVH-Präsident Gert Lanz nur teilweise teilt. „Generalunternehmen verbessern die Kooperation nicht per se“, sagt er. „Es gibt Fälle, wo sie wirtschaftlich Sinn machen, doch wo dies nicht der Fall ist, brauchen wir die Möglichkeit, nach Gewerken aufzuteilen.“ Ob dies fortan in Südtirol wieder möglich sein wird oder der neue Passus des Landesvergabegesetzes dem staatlichem Rahmen widerspricht, wie das Baukollegium überzeugt ist: In beiden Fällen werden Südtirols Bauunternehmen in Zukunft stärker auf die Bündelung von Kräften und Kompetenzen setzen müssen. Das zeigt auch das bislang einzige ständige Baukonsortium im Land, dank dessen sich 22 Klein- bis Mittelbetriebe seit 2005 mehrere öffentliche Großaufträge wie die Umfahrungen in Neumarkt, Auer oder Meran oder zuletzt einen Tunnel im Sarntal sichern konnten. Das Erfolgsrezept der „Bauunternehmer Südtirol GmbH“ (ConBau): Im Rahmen eines ständigen Konsortiums können notwendige Qualifikationen wie SOA-Zertifizierungen zusammengelegt werden. Ein Vorteil, der genauso für Arbeitskräfte und Maschinenparks gilt, erklärt Conbau-Präsident Albrecht Marx. Im Team mit anderen können also auch kleinere Unternehmen Anforderungen erfüllen, die für sie sonst unerreichbar wären. „Somit werden lokale Arbeitsplätze gesichert und Kapital und Steuern bleiben im Land“, sagt Marx. Und das ist doch schließlich, was alle wollen. ◀ SUSANNE PITRO
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Digitales Wunderland Internet, Facebook und Twitter – die Menschen sind immer länger und öfter online. Dank der rasanten Verbreitung von Smartphones und Tablets können sich Kunden zu jeder Zeit und an nahezu jedem Ort über Angebote und Dienstleistungen informieren. Tragen Südtirols Unternehmen dieser Entwicklung Rechung? Sind die hiesigen Betriebe für das Netz der Zukunft gerüstet?
D
er Name gehört einem der bekanntesten Südtiroler Unternehmen. Die offizielle Facebook-Seite zeigt, dass über 18.000 Menschen den „Gefällt mir“-Knopf angeklickt haben. Eine stolze Zahl. Den einzigen Eintrag an der Pinnwand, den diese 18.000 Fans zu Gesicht bekommen: XY ist Facebook beigetreten. XY hat gegründet, Webseite und Unternehmensübersicht bearbeitet. Letztere ist einsprachig und in Englisch verfasst und vor langer Zeit online gestellt worden. Diese Seite steht stellvertretend für viele andere Südtiroler Unternehmen, die zwar in der digitalen Welt der Social Media dabei sein wollen, aber keine Ressourcen frei haben, ihre verschiedenen Auftritte im Netz auch entsprechend zu pflegen. Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass solche Auftritte ihre Wirkung verfehlen, wenn nicht gar das Unternehmen in ein negatives Licht rücken. Das Potential, das die neuen Medien Betrieben und Marken bieten, um ihre Kunden und deren Wünsche besser kennenzulernen, bleibt auf diese Weise ungenutzt. Dabei könnte die Internetseite eines Unternehmens als „Schaltzentrale“ für das Bereitstellen von Informationen dienen, wie Dominik Ruisinger in seinem Buch* schreibt. „Schließlich“, so begründet der Autor diese Aussage, „wird die Corporate Website immer stärker zum strategischen Zentrum, die alle Informations- und Kommunikationskanäle bündelt und zusammenführt.“ Doch der Umgang mit dieser Möglichkeit sei selten optimal: „Die meisten Internetauftritte von kleinen und mit-
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telständischen Unternehmen haben mit Online Relations nicht viel zu tun: Selten wird die Chance ergriffen, ein funktionierendes Beziehungsmanagement mit den Stakeholdern aufzubauen und einen wirklichen Dialog zu initiieren und zu pflegen“, so der Experte. Vielen Unternehmen scheine nicht bewusst zu sein, dass der Internetauftritt das eigene Schaufenster ist und sich eine schlechte Webseite – veraltete Daten, unübersichtliches Layout, schlechte Bedienbarkeit, Rechtschreibfehler, unprofessioneller Pressebereich, keine Dialogmöglichkeit usw. – schlecht auf das Image der Firma und ihre Online-Reputation auswirkte. Jörg Holzapfel, freischaffender Online-Experte in Bozen, schlägt in dieselbe Kerbe: „Eine Homepage ist wie eine Visitenkarte“, ist er überzeugt. Dementsprechend sollte sie auch gestaltet und gepflegt werden. Und genau an Letzterem hapere es oft genug. Holzapfel: „Nur mal etwas kurz reinstellen, damit ein Inhalt da ist, das funktioniert nicht.“ Schlechte, gepixelte Fotos, schlechtes Deutsch oder schlechte Übersetzungen dürfte es auf der Internetseite eines Unternehmens oder Betriebes nicht geben. Das sei dann eher kontraproduktiv. Die Pflege und Aktualität der Homepage sei immens wichtig. Deshalb sollte sich jeder Betrieb vor der Freischaltung einer eigenen Internetseite überlegen, ob es freie Ressourcen dafür gibt. Trotzdem ist Jörg Holzapfel überzeugt: „Eine schön und informativ gestaltete Homepage ist heute essentiell und auch für kleine Unternehmen wie Handwerksbetriebe wichtig.“
*Dominik Ruisinger, „Online Relations – Leitfaden für moderne PR im Netz“, 2011 Schäffer-Poeschel Verlag, ISBN: 978-3-7910-3066-1
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PLUS Zuerst war die E-Mail, dann kamen Facebook, Google+ und Twitter. Am Anfang gab es den Computer, jetzt gibt es auch Smartphones. Kommunikation wird für Unternehmen zu einer immer größeren Herausforderung.
10 Tipps für Unternehmen, um im Netz erfolgreich zu sein 1.
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3.
Seien alle wichtigen Informationen auf der Internetseite vorhanden, verhindere das überflüssige Anrufe und helfe damit Zeit und Kosten zu sparen. Südtirols Unternehmen und Betriebe sieht der Experte noch nicht ganz auf der digitalen Höhe der Zeit: „Ich denke, dass da noch viel Luft nach oben ist“, so seine Einschätzung. Dabei ist es eigentlich egal, ob Informationen, Dienste oder Produkte für ein weltweites oder regionales Publikum gedacht sind. Denn die Internetnutzung nimmt nicht nur weltweit, sondern auch in Südtirol zu. So verwenden laut einer Befragung des Landesinstituts für Statistik über 57 Prozent täglich einen Computer, knappe 32 Prozent tun das ein- oder mehrmals täglich. Bei der Internetnutzung steht die Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen nach dem Versand von E-Mails an zweiter Stelle. Knappe 75 Prozent der Südtiroler Internetuser informieren sich mit Hilfe des WWW (siehe Tabelle) über die Angebote. Deshalb ist es laut Jörg Holzapfel auch sehr wichtig, dass die auf der Seite veröffentlichten Informationen korrekt sind: „Wenn im Netz zum Beispiel die falschen Öffnungszeiten angegeben sind und der Kunde danach vor verschlossenen Türen steht, dann hat man ihn vielleicht für immer verloren.“
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LEICHT ZU FINDEN. Eine gepflegte, leicht
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auffindbare Präsenz im Internet sei mittlerweile umso wichtiger, als die New Media-Goldgräberstimmung seit längerem vorbei ist, so Christoph Moar von der Alpin Gmbh, einen Unternehmen, das vor allem im Bereich Software-Lösungen für
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Unbedingt eine eigene Domain reservieren. Falls der Name bereits besetzt ist – was wahrscheinlich ist – sollte die Berufsbezeichnung dazugenommen werden. Beispiel: „www.tischlerei-gruber.it“. Wenn möglich, sollte einer „.it“- und „.com“-Domain der Vorzug gegeben werden. Dadurch wird es potentiellen Kunden einfacher gemacht, das Unternehmen im Netz schnell zu finden. Größere Betriebe sollten für die italienische Sprachversion am besten auch eine italienische Domain reservieren. Durch die Vernetzung zweier Domains landen die Seiten bei den Suchmaschinenanfragen nämlich weiter oben. Dazu kommt, dass der italienische Kunde einen italienischen Namen in den Suchergebnissen eher anklickt. Nie kostenlose E-Mail-Adressen verwenden. Im Geschäfts-E-Mail-Verkehr gilt: Nur ein Unternehmen mit eigener E-MailAdresse, in der Art von „info@unternehmen.it“, gilt als seriös. E-Mail-Adressen mit den Endungen .gmx, .yahoo usw. sollten nur im privaten E-Mail-Verkehr oder bei Online-Registrierungen Verwendung finden. Keine kostenlose Datei-Transferdienste nutzen. Besser ist es, einen eigenen FTPZugang für den Up- und Download größerer Datenmengen einzurichten. Kostenlose Datentransferdienste sind oft nicht vertrauenserweckend, außerdem sind Kundendaten dann in den Händen Dritter. GoogleMaps-Eintrag vornehmen. Das ist kostenlos und Kunden können so das Unternehmen sofort lokalisieren. GoogleMaps kann auch gut für die Anfahrtsbeschreibung in die Unternehmens-Homepage integriert werden. Immer aktuelle Inhalte bieten. Ein Kunde sucht keine alten Informationen, sondern will Neues erfahren. Ein Unternehmen sollte sich nur dann im Bereich SocialMedia (Facebook, Google+, Twitter usw.) engagieren, wenn dies authentisch und langfristig ist. Auf jeden Fall vorher ein Ziel definieren, was damit erreicht werden soll. Mobile Version einrichten. In Zeiten von Smartphones und iPads ist es ein absolutes Muss, die Daten so aufzubereiten, dass die Seite auch auf diesen Geräten korrekt angezeigt wird und angenehm zu lesen ist. Statistiken (z. B. Google Analytics) richtig lesen lernen. Nicht nur die Besucher und Zugriffe sind wichtig, sondern es sollten auch Ziele definiert werden, an dem der Erfolg der Webseite gemessen werden kann. (Zusammengestellt von Jörg Holzapfel)
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Internetnutzung nach Art der Tätigkeit in Südtirol Prozentwerte der Personen, die in den drei Monaten vor der Erhebung mindestens einmal das Internet nutzten (Astat), Stand: 31.12.11
Erhalt/Versand von E-Mails
82,3
Suche von Informationen über Waren und Dienstleistungen
74,8
Lesen oder Herunterladen von Tageszeitungen, News-Seiten oder Zeitschriften
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Inanspruchnahme von Reise- und Unterkunftsdiensten
53,2
Suche von Informationen über die Gesundheit
45,4
Informationen zu Bildungstätigkeiten jeglicher Art
42,9
Teilnahme an Social Networks
41,5
Nutzung von Bankdiensten über Internet
40,9
Herunterladen von Software
32,2
Telefonate über Internet
26,4 17,4
Arbeitssuche oder Veröffentlichung eines Inserats
15,5
Quelle: Astat
Verkauf von Waren oder Dienstleistungen Online-Kurse jeglicher Art
5,5
Südtirols 20 Top-Domains Eindeutige Besucher (geschätzte Cookies), bezogen auf Februar 2012 DOMAIN 1.
www.stol.it
470.000
2.
www.dolomitisuperski.com
390.000
3.
www.provinz.bz.it
320.000
4.
www.valgardena.it
180.000
5.
www.sportler.com
160.000
6.
www.kronplatz.com
160.000
7.
www.raiffeisen.it
150.000
8.
www.suedtirol.info
140.000
9.
www.sparkasse.it
120.000
10.
www.suedtirolerland.it
110.000
11.
www.thun.com
110.000
12.
www.onlinestore.it
100.000
13.
www.lina24.com (newpixel24.com)
92.000
14.
www.sii.bz.it
84.000
15.
www.suedtirolnews.it
84.000
16.
www.suedtirol.com
77.000
17.
www.schaer.com
77.000
18.
www.finstral.it
76.000
19.
www.seiseralm.it
70.000
20.
www.wuerth.it
63.000
Quelle: DoubleClick Ad Planner, eigene Recherche
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BESUCHER
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den Online-Handel tätig ist. „Im Netz surfen, sich also von einer Seite zur nächsten hangeln, wie das noch vor wenigen Jahren alle taten, das macht heute niemand mehr“, so der Software-Ingenieur. Heute würden Seiten gezielt angesteuert. Dass es in Südtirol in Sachen Internetpräsenz der Unternehmen Aufholbedarf gibt, will Moar nicht generell behaupten: „Vor allem im Tourismussektor gibt es viele Beispiele dafür, wie man es richtig macht“, so der Fachmann. Gerade der Tourismussektor habe früh erkennen müssen, dass eine einladende Internetpräsenz entscheidend ist bei einer Kundschaft, die sich vor allem im Internet über Reiseziele und Unterkünfte informiert. „Auch wir sind als Unternehmen öfters über unsere Internetseite an Aufträge gekommen“, erzählt Moar. Nicht zu vergessen sei der Effekt eines gepflegten Internetauftritts bei der Personalsuche: „Ein Jobinteressierter macht sich heute zuerst einmal im Internet über das Unternehmen kundig, bevor er sich bewirbt. Gerade in unserem Bereich“, so der Internet-Unternehmer. „In Südtirol hat besonders die öffentliche Hand – sprich Land und Gemeinden – die Entwicklung des Internets von Anfang an gepusht und tut das auch weiterhin“, so Christoph Moar. Bei Unternehmen sei
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ROL DATACLOUD: SICHERHEIT „MADE IN SÜDTIROL“ FÜR IHR FIRMENNETZ „Cloud“ ist heute ein Modebegriff in der IT-Branche und steht für Hard- und Software-Ressourcen, die online verfügbar gemacht werden. Die verlässliche RundumSicherung für Ihre Firmendaten: • Rundum-Daten-Backup • Verschlüsselung der Daten • Zugriff jederzeit
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abei kann es sich um einen Server genauso wie um ein Anwendungsprogramm oder um eine Plattform handeln. Diese Ressourcen sind beim Anbieter angesiedelt, der dem Nutzer über ein Netzwerk – typischerweise über das Internet – Zugriff auf die entfernten Systeme gewährt. Sicher in Südtirol. Auf dem Cloud-Prinzip beruht die neue Datensicherungslösung von Raiffeisen OnLine für Unternehmen. Dabei wird ein in Südtirol angesiedelter Hochsicherheitsspeicher zur Datensicherung eingesetzt. ROL DataCloud ist aber mehr als nur ein Online-Speicher. Denn das Ablegen von Dateien übers Internet bringt zwar den Vorteil, dass die Daten vor Einbruch, Brand und anderen ortsgebundenen Malheuren sicher sind, es beansprucht
aber bei der Übertragung jede Menge Bandbreite und Zeit. ROL DataCloud kombiniert die Vorteile des virtuellen Speichers mit den Stärken der lokalen Datensicherung. Bei ROL DataCloud übernimmt diese Aufgabe ein mitgeliefertes Speichermedium, das im Unternehmen selbst installiert wird. Tagsüber, wenn die Büros auf Hochbetrieb arbeiten, werden die Daten auf dem lokalen Speichermedium abgelegt. Nachts, wenn das Firmennetz kaum belastet ist, wandern die wichtigsten Dateien übers Internet in die Cloud. Vollautomatisch, praktisch, gut. Der Sicherungsvorgang ist programmierbar, läuft also automatisch ab. Wann was wo gesichert wird, enscheidet der Benutzer. Cloud Computing bringt drei Vorteile. Der erste und augenscheinlichste
ist die Skalierbarkeit: Das Unternehmen hat genau die Serverkapazität zur Verfügung, die es im Moment braucht. Dazu kommen zweitens die sofortige Verfügbarkeit und drittens die Kostenersparnis, die dadurch entsteht, dass – wie bei einer Fahrt mit dem Taxi – nach Verbrauch ab❧ gerechnet wird.
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Foto: Alexander Alber
Foto: Alexander Alber
PLUS
Internet-Unternehmer Christoph Moar: In Italien ist Südtirol in Sachen online vorne mit dabei
es oft schwierig, das Verständnis für die Nützlichkeit einer Software zu wecken. Gerade wenn die Generation der Inhaber erst später in ihrem Leben mit Computer und Internet in Berührung gekommen ist. Trotzdem: Moar sieht in Sachen Internet Südtirol innerhalb Italiens vorne dabei. Dieser Meinung ist auch Joachim Leiter von der Internetagentur Trick17. Bezogen auf das Internet sei das restliche Italien eigentlich noch ein Entwicklungsland. Als Entwicklungsturbo für Südtirol macht Leiter ebenfalls die Tourismusbranche aus. Das Internet sei dafür geradezu prädestiniert: „Dort kann ich mit relativ geringem Budget sehr viele Leute auf der ganzen Welt erreichen, das ist für den Tourismus perfekt“, argumentiert der Agenturbetreiber. Diese Chance hätten Südtirols Tourismusbetreiber sehr bald erkannt und auf sie gesetzt. Die starke Präsenz von Tourismusbetrieben und der hohe Anspruch der Tourismusbranche an ih-
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Internet-Experte Jörg Holzapfel: Ohne professionell gestaltete und gepflegte Internetseite kommt kein Betrieb mehr aus
„In Südtirol hat die öffentliche Hand die Entwicklung des Internets von Anfang an gepusht“ Christoph Moar, Alpin GmbH
zu sein. „Jeder Betrieb und jedes Unternehmen, das im Internet nicht mit einer eigenen Seite auffindbar ist, kann schnell als unseriös wahrgenommen werden“, so Joachim Leiter. Außerdem beeinflusse die Qualität der Seite das Kundenverhalten massiv: „Wenn ich einen Dienstleister suche und im Internet zwei, drei in Frage kommende Seiten finde, eine davon mir aber veraltet und nicht gepflegt erscheint, dann rufe ich dort wahrscheinlich erst gar nicht an, um ein Angebot einzuholen“, beschreibt Leiter. INTERNETHANDEL. Südtirol ist nicht nur
ren Internetauftritt habe auch eine weitere Entwicklung befeuert: „Diese hohe Dichte und Qualität an Internetdienstleistern wie in Südtirol wird man in Italien nicht oft finden“, so Leiter. Aber nicht nur für einen Tourismusbetrieb sei es wichtig, eine hochwertige Homepage zu haben, auch für kleinere Betriebe sei es heute unerlässlich, im weltweiten Netz präsent
ein Land der schön gestalteten Hotel-Webseiten, sondern immer mehr auch eines der Online-Händler. Mit www.almdo.it, www.newpixel.24.it und www.onlinestore.it versuchen gleich mehrere Südtiroler Unternehmen ihr Glück im Online-Detailhandel. Mit unterschiedlichem Erfolg. Die zur österreichischen Eldag Austria GmbH gehörende Onlinestore GmbH hat ihren
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PLUS
E-Commerce – Zeitraum 2004 bis 2010 Die Entwicklung des Online-Handels in Italien
€ 14.000.000 Versicherungen e-commerce in Italien € 12.000.000
14,357 Milliarden Euro
€ 10.000.000
Lebensmittel
im Jahr 2010
Das entspricht einem Wachstum von
Haushalt und Möbel
+43 %
Auktionen
seit 2004
Bücher und Zeitungen € 8.000.000 Elektronikartikel Mode
€ 6.000.000
Quelle: Eigene Recherche, ISPO, Casaleggio Associati
Gesundheit und Körperpflege € 4.000.000
Freizeit Tourismus
€ 2.000.000
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
€0
Steile Kurve: Das Volumen des Internethandels in Italien ist in den letzten Jahren sprunghaft auf 14 Milliarden angestiegen. In Deutschland betrug der Gesamtumsatz des Online-Handels im Jahre 2011 rund 34 Milliarden Euro
Geschäftssitz in Kastelbell. Für 2010 weist die Bilanz des Unternehmens einen Umsatz von rund 11 Millionen auf. www.almdo.it gehört zur Computer World Europe GmbH, die für das Jahr 2010 einen Umsatz von rund 4,6 Millionen Euro in der Bilanz stehen hat. Die Kunstdünger GmbH mit Geschäftssitz in Schlanders ist ein weiteres Südtiroler Unternehmen, das im Online-Handel mitmischen will. Das Sortiment besteht vor allem aus Artikel für Verkaufs- und Geschäftsräume. 2010 wurde damit ein Umsatz von rund 7,5 Millionen erzielt. Die Sportler AG ist mit ihrer Seite www.sportler.it ebenfalls im Online-Handel tätig. Erst vor wenigen Tagen machte der Südtiroler Sportartikelhändler mit der Übernahme des Verkaufportals www.bergzeit.de Schlagzeilen, das mit einem Jahresumsatz von 12 Millionen bestens etabliert ist. Wieviel die Sportler AG im Internet umsetzt, will Ingo Perkmann, Verantwortlicher für den Bereich Internet
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„In fünf Jahren wollen wir 30 Prozent des Gesamtumsatzes online erwirtschaften“ Ingo Perkmann, Sportler AG
bei Sportler, nicht sagen. Nur soviel: „Gemäß unseres Businessplans wollen wir in fünf Jahren 30 Prozent des Gesamtumsatzes online erwirtschaften.“ Bei dem laut Sportler-Bilanz 2010 ausgewiesenen Umsatz von rund 90 Millionen Euro wären das 27 Millionen Euro durch die Verkäufe online. Damit wäre Sportler nicht nur Süd-
tirols Platzhirsch im Online-Handel. Ingo Perkmann: „Unser klar definiertes Ziel ist es, in unseren Kernwelten – vor allem im Berg- und Wintersport – im Internethandel in Italien die Marktführungsposition zu besetzen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, habe man umfassend investiert, die Belegschaft der Internet-Abteilung sei mittlerweile von 6 auf 18 Personen aufgestockt, die Logistik an die neuen Anforderungen angepasst worden. Betrachtet man die Entwicklung des Online-Handels der letzten Jahre in Italien, dann sind die von der Sportler AG angepeilten Ziele gar nicht mal so utopisch. Von 2004 bis 2010 ist das Volumen des Online-Handels in Italien um 43 Prozent auf über 14 Milliarden gewachsen. Südtirols Unternehmen möchten an diesem Boom teilhaben. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie im Internet-Entwicklungsland Italien damit erfolgreich sind. ◀ PETER SEEBACHER
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Eleganz dazugewonnen, C-Wert gesenkt: die neue M-Klasse
Die Mmmmhhh-Klasse Seit kurzem ist die neue M-Klasse von Mercedes auch in Italien auf dem Markt. Der dritten Generation des Mercedes-SUV haben die Ingenieure den Durst abgewöhnt, ein eleganteres Kleid geschneidert und gar so manches technische Highlight verpasst.
D
ieses Auto ist kein SUV! Zumindest nicht, wenn man den im Produktprospekt angegebenen Kraftstoffverbrauch als Maßstab anlegt. 6,5 Liter pro hundert gefahrenen Kilometer gibt Mercedes dort an. Kann das bei einem Auto dieser Größe überhaupt sein, fragen wir uns? Was Mercedes damit beabsichtigt, ist klar: Der deutsche Premiumfahrzeuge-Hersteller aus Stuttgart versucht mit diesem Vorstoß das oft vorgebrachte Hauptargument gegen Sport Utility Cars zu entkräften, nämlich den enormen Kraftstoffverbrauch.
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Sehen und fühlen tut man das „Downsizing“, das Mercedes der neuen M-Klasse verordnet hat, jedenfalls nicht, denkt sich der Testfahrer bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Auto. Die Linien des SUV wirken jetzt eleganter und die Optik des gesamten Autos ist weniger massig. Wobei Masse hier relativ ist, denn das Fahrzeug wiegt nur 2.150 Kilo, ist also ein SUV-Fliegengewicht. Die Mercedes PR-Abeilung spricht gar von einem „majestätischen Design“, und auch als kritischer Geist kann man dieser Werbeaussage ausnahmsweise einmal zustimmen. Majestätisch ist auch das Fahr-
gefühl im neuen M-SUV. Hoch über der Fahrbahn schwebt man sanft dahin, das Fahrwerk im Comfort-Modus federt jede Unebenheit zuverlässig ab. Wem das zu gemütlich ist, stellt das Fahrgestell mit einem Knopfdruck auf Sportmodus um. Wirklich ruppig wird es da aber auch nicht, denn der M-Mercedes möchte ein Freund des Fahrers sein. Dafür tut er mehr oder weniger alles. Er stellt an der Ampel artig den Motor ab, damit Treibstoff gespart wird. Und macht ihn beim Loslassen der Bremse in Sekundenbruchteilen wieder an, auf dass bei Grün ohne Zeitverlust wieder losgefahren werden kann.
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LUXUS & LIFESTYLE Motorengeräusche und anderen Lärm lässt er nicht zu seinem Herrn im Cockpit durchdringen, denn das könnte den ja stören. Und damit dieser nicht aufgrund einer Unachtsamkeit – er hat ja über so viel nachzudenken – ein Tempolimit-Schild übersieht, zeigt der ML ihm die Geschwindigkeitsbegrenzungen nochmals extra auf dem Bildschirm am Armaturenbrett an. Auf dem kann er ihm auch einen Film zeigen, wenn er schön artig stehen bleibt und eine DVD einschiebt. Immer ein treuer Diener seines Herrn, lässt er ihn auch auf tiefmatschigen, steilen Waldwegen nicht im Stich – obwohl er als Auto quasi barfuß, nur mit Sommerreifen versehen, unterwegs ist. „Ich bin immer für dich da“ scheint der 2,1-Liter-Motor stellvertretend für all die anderen kleinen und großen Helferlein im Wagen zu flüstern, wir tragen dich gemeinsam über dieses unwegsame, unfreundliche Gelände, ohne dass du Schaden nimmst. Das allradbetriebene Fahrwerk antwortet mit einem leichten freudigen Schlingern und strengt sich noch mehr an, um auch das nächste Steilstück mit Eleganz zu überwinden. Da möchte die Luftfederung namens Airmatic nicht zurückstehen und scheint dem Fahrer sanft zuzurufen: Nutze mich! Erhöhe unsere Bodenfreiheit, auf dass wir sicher über jedes Hindernis kommen mögen. WIR WOLLEN HELFEN! Später, beim Ab-
wärtsfahren, bietet ein weiterer hilfreicher Geist unaufdringlich seine Dienste an. Aktiviere mich!, flüstert freundlich die Down-
„Wie freundlich der Tankstopp für die Brieftasche ausfallen soll, hat der Fahrer selbst in der Hand“ hill-Speed-Regulation (DSR), ich bringe dich mithilfe meiner Motoren- und Getriebesteuerung sicher diesen steilen Berg hinunter, ohne dass du etwas tun musst außer lenken. Danach, wenn es auf der asphaltierten und kurvigen Bergstraße talwärts geht, bringt sich unauffällig das Active-Curve-System in Erinnerung. Mein Lieber, scheint es zum Fahrer zu sagen, hab keine Angst vor übermäßigen Kipp-Bewegungen in diesen steilen Kurven. Ich sorge dafür, dass unsere Wankbewegungen reduziert und minimal sind und du so die Fahrt mit uns noch mehr genießen kannst. Auch die Direktlenkung möchte ihre Verdienste ins rechte Licht rücken: Hallo! Ich bin zwar serienmäßig vorhanden, aber du könntest mich schon auch ein bisschen loben, murmelt sie. Immerhin sorge ich dafür, dass wir in den Kurven viel agiler sind und überhaupt: Dank mir haben wir den kleinsten Wendekreis dieses Fahrzeugsegments, nämlich „läppische“ 11,8 Meter.
Tatsächlich, all die kleinen und großen Helferlein in der neuen M-Klasse tun alles, um das Fahren so angenehm wie möglich zu machen. Ob der Aufenthalt an der Tankstelle ebenfalls erfreulich ausfällt, hängt nach unserer Erfahrung aber zum großen Teil vom Fahrer selbst ab. Bei sportlich-flotter Fahrweise kamen wir laut Verbrauchsanzeige nicht einmal annähernd in den vom Hersteller angegebenen Bereich. Bei betont auf Sparsamkeit bedachtem Fahren sah die Sache allerdings ganz anders aus. Unter 6,9 Liter pro hundert Kilometer wollte uns die Anzeige aber partout nicht signalisieren. Insgesamt wurde uns nach einer Fahrt von über 300 Kilometern ein Durchschnittsverbrauch von 9,2 Litern pro hundert Kilometer angezeigt. Ein ordentlicher – will heißen niedriger – Wert für ein Fahrzeug dieser Größe. Wie freundlich der Tankstopp für die Brieftasche ausfallen soll, hat der Lenker also vollkommen selbst in der Hand. Wenig Neues haben sich die Ingenieure für den Innenraum einfallen lassen. Das Cockpit der neuen M-Klasse zeigt sich in üblicher Mercedes-Klassik. Tacho, Drehzahlmesser, digitale Serviceanzeigen sowie das Lenkrad sind in den vergangenen Jahren kaum verändert worden. Ein wenig mehr Mut zu Neuem würde in diesem Fall den Designern durchaus gut stehen. Ansonsten fällt das Fazit für die aktuelle M-Klasse von Mercedes tadellos aus. Wer auf ein Sport Utility Vehicle nicht verzichten und trotzdem etwas umweltfreundlicher unterwegs sein möchte, ist damit richtig. ◀ PETER SEEBACHER
Technische Daten
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Mercedes ML 250 BlueTec 4Matic Sport mit Offroad-Fahrprogramm, Downhill-Speed-Regulation und Active-Curve-System, Airmatic-Paket (Luftfederung), Attention Assist, Start-Stopp-Automatik
Das Cockpit der neuen M-Klasse gibt sich klassisch und bietet keine Überraschungen
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▶ Vierzylinder-Reihenmotor, Diesel, ▶ 2.243 ccm Hubraum ▶ 150 KW (204 PS) Nennleistung bei 4.200 Umdrehungen/Minute ▶ 210 km/h Höchstgeschwindigkeit ▶ Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,0 Sekunden ▶ Verbrauch in l/100 km: 7,6 (innerorts), 5,8 (außerorts), 6,5 (kombiniert) ▶ CO2 Emission: 170 g/km ▶ Emissionsklasse: Euro 6 ▶ Basispreis: 58.977 Euro ▶ Preis Testauto: 67.844 Euro
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Dem Wind entgegen
Foto: Alexander Alber
In wenigen Wochen treffen sich wieder Südtirols Top-Segler in kroatischen Gewässern, um den DolomythiCup auszutragen. Viele bekannte Gesichter aus Südtirols Unternehmerwelt werden wieder mit dabei sein. Auch ein prominenter Südtiroler Medienmacher und Segelenthusiast denkt darüber nach, ins Geschehen einzugreifen.
Der DolomythiCup 2012 findet vom 12. bis 19. Mai vor der kroatischen Küste statt.
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er erste Schuss fällt –ab jetzt fehlen noch fünf Minuten zum Start. Das Gerangel um eine gute Startposition geht los. Welche Taktik ist jetzt die bessere? Sich an der imaginären Startlinie zwischen Boje und Juryboot einen Platz zu erkämpfen, wo sich die meisten tummeln, weil sie sich daraus einen zügigeren Start versprechen? Oder doch besser weiter hinten abwarten, um kurz vor dem Startschuss mit voller Geschwindigkeit eine Lücke zwischen zwei Booten zu nutzen? Es herrscht Stille und höchste Konzentration
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„Ich freue mich wieder auf auf die packenden Bugan-Bug-Kämpfe der 16 Bavarias“ Gerd Schmidleitner
auf den Booten, denn alle sind ständig in Bewegung und auf der Suche nach einem Vorteil; die Lage und die Taktik der Gegner richtig einschätzen und darauf zu reagieren ist wesentlich. Zeitgenau und möglichst mit Geschwindigkeit die Startlinie zu durchqueren – das weiß jeder Regattasegler – ist die Basis für eine erfolgreiche Wettfahrt. „Ich freue mich schon wieder auf die packenden Bug-an-Bug-Kämpfe der 16 baugleichen 42-Fuß-Bavarias“, sagt der professionelle ISAF-Race-Officer Gerd
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LUXUS & LIFESTYLE ren zu einer sportlich extrem hochwertigen Regatta entwickelt. Durch das Qualifikationssystem ist die Qualität nochmals gestiegen“, berichtet Schmidleitner. Denn beim DolomythiCup darf nur teilnehmen, wer im Jahr vorher bei der Qualifikationsregatta „Cruiser Trophy“ auf dem Podest stand, also mindestens die dritte Gesamtplatzierung erkämpft hat; und wer beim DolomythiCup unter den letzten drei landet, der steigt ab.
Schmidleitner aus Österreich, der vom 12. bis 19. Mai den DolomythiCup vor der dalmatinischen Küste professionell abwickeln wird. Schmidleitner ist in der Regattazeit fast ständig in Kroatien und leitet eine Regatta nach der anderen. Seit es den DolomythiCup gibt, ist er als Wettkampfleiter dabei. Die baugleichen Boote für alle sind ein Merkmal des DolomythiCup. So ist gesichert, dass nur Können und nicht das bessere Boot zum Sieg verhilft. „Der DolomythiCup hat sich in den letzten Jah-
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bisher glaubte, der DolomythiCup sei eine schicke Freizeitveranstaltung für Möchtegernsegler und der das erste Mal mitfährt, ist überrascht, wie sportlich diese Regatta ist. Gemütlicher geht es auf den Begleitbooten zu, auf denen Vertreter der Sponsoren mitfahren, um sich das Segelevent und das Rahmenprogramm mal aus der Nähe anzusehen. „Jede Regatta, die etwas auf sich hält, gibt den Sponsoren diese Möglichkeit“, sagt Edy Scherer. Der Initiator und OK-Chef der Regatta hat dennoch immer dafür gesorgt, dass nach dem Wettkampf und beim anschließenden gemeinsamen Abendessen die Stimmung unter den rund 200 Teilnehmern freundschaftlich bis ausgelassen ist, denn auch das gehört für ihn zu einem Segelevent dazu. Bei der Cruiser Trophy geht es etwas weniger kämpferisch zu als beim DolomythiCup. Hier dürfen die Teilnehmer auf einer komfortablen Segelyacht Erfahrung mit dem Regattasegeln sammeln. In dieser „zweiten Liga“ nimmt denn auch das bereits berühmt-berüchtigte Partyboot teil, das immer einen eigenen Koch und einen erklecklichen Vorrat an Weinflaschen dabei hat. Doch das ist die Ausnahme. Die Mehrheit der Teilnehmer beider Regatten trainieren bei den ersten warmen Sonnenstrahlen am Gardasee, wenn am Monte Baldo noch Schnee liegt. Oder sie fahren ins Segelrevier in Kroatien und nehmen sich einen professionellen Segellehrer, um vor Ort zu trainieren. „Wer segeln kann, kann noch lange nicht Regatta segeln“, erklärt der Chef des Organisationskomitees, Edy Scherer. „Mein Ziel ist es, die beiden Regatten DolomythiCup und Cruiser Trophy jedes Jahr sportlich noch einen Schritt voranzubringen. Das ist auch der Grund, warum ich jährlich allen Interessierten eine theoretische Weiterbildung anbiete – dieses Jahr über Trimm- und Segeltaktik mit dem Volvo-Ocean-RadeProfi Andreas Hanakamp.“
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SPORTLICHER ALS DAS IMAGE. Jeder, der
Heiner Feuer, segelnder Radiomacher: Geht er diesmal ins Rennen?
VON RAGATTAFIEBER ANGESTECKT.
Einer, der sich vom Regattafieber hat anstecken lassen, ist Heiner Feuer, Chef des Radiosenders Südtirol 1. Der Radioprofi war letztes Jahr zum ersten Mal mit dabei – allerdings nur zum Zuschauen auf dem Presseboot. Den interessierten Journalisten steht die ganze Woche über eine eigene Yacht zur Verfügung. Feuer ist ein begeisterter Freizeitsegler, der fast jeden Urlaub auf seinem Segelboot verbringt. „Obwohl wir den DolomythiCup schon jahrelang sponsern, hätte ich mir nie gedacht, wie toll diese Regatta ist“, sagt Feuer. „Auf dem Presseboot erlebt man ganz aus der Nähe, dass so ein Team wie ein Uhrenwerk aufeinander abgestimmt sein muss. Unglaublich auch, wie wichtig die Taktik bei einer Wettfahrt ist.“ Nun, munkelt man, möchte Feuer ein Team gründen und selbst antreten – natürlich zunächst bei der Cruiser Trophy. Er wehrt ab: „Klar würde es mich reizen, aber bevor ich teilnehme, möchte ich erstmal ein Team haben, mit dem ich auch Gelegenheit hatte zu trainieren. Nur so mitmachen, das geht nicht, bei dem Niveau!“ ◀ (MGP)
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LUXUS & LIFESTYLE
Die Ultras kommen Ultrabooks sind eine vom Chip-Hersteller Intel geschaffene Laptop-Klasse, die sich vor allem durch geringes Gewicht, lange Akkulaufzeiten und schnellen Prozessor auszeichnet. Auf der Computermesse Cebit wurden die neuesten Modelle vorgestellt.
XPS 13 von Dell Mit dem XPS 13 bringt Dell sein erstes Ultrabook auf den Markt. Das 13-Zoll-Gerät sieht stylisch aus, hat eine Höhe von 18 Millimetern, wiegt 1,36 Kilogramm und hat laut Hersteller eine maximale Laufzeit von 8:53 Stunden. In dem aus Aluminium und Kohlefaser gefertigten Gehäuse werkelt wahlweise ein schneller Intel Core i5 oder i7 Prozessor. Das aus Gorillaglas bestehende Display übersteht auch eine härtere Gangart. Dank der SSD-Festplatte (128 oder 256 GB) ist das XPS 13 innerhalb Sekunden einsatzbereit. Preis: auf Anfrage
UP T DATEO
IdeaPad Yoga von Lenovo Man kann es sprichwörtlich drehen und wenden, wie man will, das neue Ultrabook von Lenovo – es bleibt immer nutzbar. Das Yoga ist nämlich nicht nur ein Ultrabook, sondern zugleich auch ein Tablet. Zu den genauen Spezifikationen hält sich Lenovo noch etwas bedeckt. Sicher ist, dass das Gerät mit schnellen Intel-Core-Prozessoren ausgestattet werden soll, als Betriebssystem will Lenovo das für Tablets optimierte Windows 8 einsetzen. Ein Arbeitsspeicher von 8 GB soll in Verbindung mit einer 256-GBSSD-Festplatte für zügiges Arbeiten sorgen. Trotz der maximalen Dicke von nur 16,9 Millimetern bringt das Yoga 1,47 Kilogramm auf die Waage und wäre damit eigentlich zu „fett“, um noch als Ultrabook bezeichnet zu werden. Da drückt Intel wohl ein Auge zu. Über Preis und Zeitpunkt der Markteinführung in Europa will der Hersteller in den nächsten Wochen entscheiden.
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LESEZEICHEN TREIBSTOFF WISSEN
Aspire S5 von Acer Laut Hersteller ist das S5 mit einer maximalen Höhe von 15 Millimetern das zur Zeit dünnste Ultrabook der Welt. Mit 1,3 Kilogramm ist es außerdem ein ausgesprochenes Leichtgewicht. Das Gehäuse besteht aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung. Dank innovativer Energiespar- und Energiemanagement-Technik soll das S5 im Stand-by-Modus mehrere Wochen lang durchhalten. Preis: noch unbekannt
Information ist das Benzin, das den weltweiten Wirtschaftsmotor, nein, die gesamte Welt am Laufen hält. Was ist aber Information? James Gleick kennt die Antwort und präsentiert mit seinem 527-Seiten-Wälzer nichts weniger als „die ultimative Geschichte der Information“, wie es im Umschlagtext heißt. Tatsächlich beginnt das Buch bei den Buschtrommeln in Afrika und endet bei Google, Wikipedia und Facebook. Dazwischen wird die Frage, was Information ist, wie sie sich entwickelt und wie sie die Veränderung der Gesellschaft vorangetrieben und beeinflusst hat, umfassend erörtert. Dies ist kein Buch zum einmal kurz Drüberlesen, sondern ein Projekt für den Sommerurlaub. Danach ist der Leser über Information bestens informiert.
INFO: James Gleick, „Die Information“, Redline Verlag, 25 Euro
REISETIPP
Teheran Serie 9 900X3B von Samsung Obwohl das Gerät alle von Intel geforderten Voraussetzungen mit sich bringt um als Ultrabook bezeichnet werden zu können, spricht Samsung lieber von einem Notebook. Dank eines schmalen Displayrahmens findet im 900X3B mit seinen 13Zoll-Maßen ein 14-Zoll-Bildschirm Platz. Das Gewicht des aus Aluminium gefertigten Geräts von nur 1,16 Kilogramm und die innerhalb von 1,4 Sekunden hergestellte Betriebsbereitschaft machen das 900X3B zum idealen Reisebegleiter. Preis: auf Anfrage
VON LAYLA MEHDI POUR | Für ihr Studium kam die gebürtige Teheranerin nach Italien. Heute arbeitet sie als Produktdesignerin in Turin.
MUST-HAVE DES MONATS
Ziemlich abgebeamt Auf dieses Gerät trifft nur eine Bezeichnung zu: die „PocketCinema Z50“ von Aiptek ist eine eierlegende Wollmilchsau. Das im Sommer auf den Markt kommende Gerät ist nämlich Camcorder, Kamera und Projektor in einem. Die tagsüber in Full HD aufgenommenen Filme oder Fotos können so ohne Umwege direkt an die Wand projiziert werden. Und das mit einer Bilddiagonale von 60 Zoll (150 Zentimeter) und einer Helligkeit von 40 Lumen. Per AV-Eingang lassen sich aber auch Handy, Spielekonsole oder DVD-Player anschließen und die dort gespeicherten Filme und Fotos im Großformat zeigen. INFO: PocketCinema Z50 von Aiptek, 249 Euro (ab Sommer 2012 erhältlich)
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Nicht viele Touristen verschlägt es in die Hauptstadt Irans, dabei hat Teheran Spannendes zu bieten: Der Grand Baazar, mit seinen rund 5.000 Ständen einer der größten Märkte weltweit, lädt zum Shoppen ein, und Pistenspaß pur erlebt man auf dem fast 4.000 Meter hohen Hausberg der Stadt, dem Tochal. Museen und Paläste: Teherans Vielfalt an Museen ist beeindruckend. Da wären zum einen das iranische Nationalmuseum, mit einer der bedeutendsten Sammlungen von historischen Gegenständen weltweit, das Teppichmuseum und das nationale Juwelenmuseum. Das Abgineh Museum zeigt iranische Töpferkunst. Das Reza Abbasi Museum zeigt iranische Kalligraphie. Der Palast Sa´adabad, welcher aus rund 18 Schlössern besteht und somit zu den größten Bauwerken weltweit zählt, beherbergt unter anderem das Naturhistorische und das Ethnologische Museum. Erholung: Ruhe und Entspannung findet man in den rund 800 großzügigen Grünanlagen. Besonders empfehlenswert: der Park Jamshidiyeh am Fuße des Berges Alborz. Hier genießt man einen phantastischen Blick auf die gesamte Stadt. Nostalgisch: Eines der bekanntesten Cafés Teherans ist das Café Naderi. Hier traf sich einst die kulturelle Szene Teherans. Typische persische Küche kann in einem der zahlreichen Restaurants im auf 1.700 Meter Höhe gelegenen Stadtteil Darband verkostet werden.
DIE LETZTE SEITE
EIN ANRUF BEI … LOGOUT
Alois Lageder
Macht Geschäfte!
SÜDTIROL PANORAMA: Wie würden sie den Weinjahrgang 2011 beschreiben?
Macht sich die Finanzkrise auch im Weinverkauf bemerkbar?
Wir sind mengenmäßig und umsatzmäßig fast wieder auf dem Niveau von 2008, also vor der Finanzkrise. Italien, Südtirol ausgenommen, ist der Markt, wo wir die Krise am meisten spüren. Aber ich bin zuversichtlich, dass die neue politische Entwicklung in Italien im Laufe des Jahres einen Umschwung bringt. Wo liegen die boomenden Märkte?
Boomenden Markt gibt es im Moment keinen. Der asiatische Raum ist interessant für die Zukunft. Deutschland ist nach wie vor ein wichtiger Markt, auch wenn die deutschen Weine mehr und mehr an Image gewinnen. Wir haben wieder eine tolle Umsatzsteigerung in Amerika. Weitere wichtige Märkte
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Auch heuer war wieder ein großes Interesse für die Summa da. Allerdings hatte die VinItaly ihr Datum verschoben und fand zeitgleich statt. Trotzdem hatten sich für Sonntag 1.100 Personen angemeldet. Aus organisatorischen Gründen haben wir heuer einen Eintritt eingeführt, der zu hundert Prozent an „Hel◀ fen ohne Grenzen“ geht. INTERVIEW: SONJA MARZONER
PETER SEEBACHER
Foto: Alexander Alber
ALOIS LAGEDER: Der Jahrgang 2011 ist sehr gut. Der Klimawandel wird uns zwar in den nächsten Jahren große Schwierigkeiten bereiten, aber im Moment hat diese leichte Erwärmung auf jeden Fall Vorteile für den Weinanbau. Wir hatten letztes Jahr eine frühe Blüte und eine verfrühte Ernte. Dank des recht kühlen Juli sind die Aromen erhalten geblieben.
Etwas, was ich am meisten an Managern und Wirtschaftslenkern bewundere, ist ihr professioneller Umgang mit Konkurrenz, Wettbewerb und Streit. Man kämpft um Marktanteile, jagt sich gegenseitig Kunden ab – und verträgt sich doch irgendwie. Ja, hilft sich sogar gegenseitig. Zum Beispiel Samsung und Apple. Die beiden Hightech-Unternehmen bekriegen sich, wo sie nur können. Einmal zerrt Apple den Konkurrenten wegen Verletzung des Patentrechts vor Gericht, einmal umgekehrt. Trotzdem vertragen sie sich bestens, denn Apple ist auf Samsung als Zulieferer angewiesen und Samsung möchte ungern auf Milliarden Umsatz verzichten. Die Südkoreaner liefern beispielsweise für das neue iPad 3 das hochauflösende Retina-Display. Die Geschäftsbeziehungen der beiden Streithähne laufen also weiterhin prächtig. Anders ist es im täglichen Leben. Da reicht oft eine Kleinigkeit, ein falsches Wort, und Nachbarn oder Kollegen reden nicht mehr miteinander. Ganz zu schweigen von schlimmeren Dingen, die manchmal ihren Ursprung in einem ganz banalen Streit hatten (fragen Sie mal in Troja nach!). Wenn die Welt also eine bessere werden soll, gibt es nur eines: ◀ Make business, not war!
Alois Lageder freut sich über den Erfolg der Summa 2012
sind die Schweiz und Kanada. Unser Hauptaugenmerk liegt aber weiterhin auf Europa. Letztes Wochenende fand die Summa 12 statt. Ist das Konzept weiterhin erfolgreich?
von Kiri
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