panorama südtirol
Das Wirtschaftsmagazin
Nr. 02/2013 – 1,80 Euro
April 2013
Devisen Ist der chinesische Yuan die Währung der Zukunft? Business Punk Mauro Basso, der etwas andere Unternehmer Innenarchitektur Das Geheimnis des sich Wohlfühlens
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02180
Wer sind die 200 größten Steuerzahler Südtirols?
INHALT
EDITORIAL
Geschichte
Foto: Alexander Alber
Monti und Steuern, das werden in Zukunft wohl Begriffe sein, die in den Geschichtsbüchern immer gleichzeitig genannt werden. Mario Monti hat zwar den italienischen Staatshaushalt vor dem Bankrott gerettet, aber gleichzeitig dafür gesorgt, dass der Steuerdruck in Italien noch größer geworden ist. Bereits 2011 war dieser hoch genug, wie die Reihung der 200 größten Steuerzahler in Südtirol in diesem Heft zeigt. Und eine kleine Auswahl dumm-dreister Steuern, die es in Italien gibt, haben wir auch noch zusammengestellt. Die zu lesen sei nur jenen geraten, die sich gerne Schauermärchen mit humoristischem Anteil zu Gemüte führen. Ab Seite 7. Armin Hilpold, seines Zeichens Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, mit dem wir ausführlich gesprochen haben, weiß, welche Steuern abgeschafft gehörten, um die Wirtschaft endlich ein wenig anzukurbeln. Und wir haben ganz bestimmt nicht widersprochen. Das Interview finden Sie ab Seite 13. Unsere Autorin Marina Pernthaler ist den Spuren einiger ideenfreudiger Neo-Unternehmer gefolgt und hat versucht zu ergründen, ob deren Geschäftsideen funktionieren könnten. Ihren Bericht gibt es auf Seite 18. Unsere Begegnung zum Tischgespräch mit dem Unternehmer, Stylisten und Friseur Mauro Basso aus Bozen war eine der besonderen Art. Der goldene Totenkopf, den Basso an einer dicken Goldkette um den Hals trägt, schien den Schreiber dieser Zeilen mit seinem Brillianten im Auge durchgehend anzublinzeln. So ungewöhnlich sich aber Mauro Basso nach außen gibt, so bodenständig ist er. Sein Credo: Ich bin ein Handwerker! Die Erzählung über seinen ungewöhnlichen Werdegang war faszinierend und unterhaltsam. Trotz des Zwinkerns des Totenkopfs.
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Titel 8
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Titelbild: istockphoto.com
Gegen-Steuern Ein Interview mit dem Steuerberater Armin Hilpold über die zerklüftete Steuerlandschaft in Italien.
Unternehmer & Märkte 18
Business-Ideen Krisen machen erfinderisch. Drei Beispiele innovativer Geschäftsideen, die funktionieren könnten
24 Was darf es sein ... Herr Basso Mauro Basso vom Salon Norma. Ein Treffen mit einem Businesspunk bei veganem Essen.
Plus Innenarchitektur 28 Schön leben Wie hat sich die Innenarchitektur weiterentwickelt, und werden uns die Möbel in Zukunft über den Kopf wachsen?
Geld und Finanzen 38 Der Yuan – Chinas Geheimwaffe Der Autor Frank Sieren ist davon überzeugt, dass der Yuan bald zur Weltwährung wird.
Karriere 42 Menschen beeindrucken Richtiges Auftreten vor Menschen kann Ihre Karriere beschleunigen. Was Sie beachten sollten.
Luxus & Lifestyle 46 Schöner Praktiker Der Audi A3 Sportback im Südtirol Panorama-Autotest
Impressum
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Millionenspiel Die Liste der 200 größten Steuerzahler Südtirols. Und eine Auswahl der dümmsten Steuern Italiens.
PETER.SEEBACHER@FF-BZ.COM Erscheinungstermin: 28. 03. 2013 Chefredakteur: Peter Seebacher Verantwortlicher Direktor: Kurt W. Zimmermann Autoren: Marina Pernthaler, Mara Mantinger, Max Otte, Thomas Amonn Rückmeldungen an die Redaktion: panorama@ff-bz.com Grafik und Produktionsleitung: Ralf Kohler Anzeigenkoordination: Lisa Forer-Naumann Anzeigenleitung: Michael Disertori – 0471 304545 Herausgeber: FF-Media GmbH Bozen – Eintrag. Lg. Bozen 20/98 R.P. vom 07. 10. 98 Südtirol Panorama: Brennerstraße 7a, 39100 Bozen, Tel. 0471 30 45 50, Fax 30 45 11, www.panorama-online.com Druck: Radin-Berger Print GmbH, Innsbruck (A) Gesamtauflage: 26.000 Stück
News & Trends
Service 40 41 48 49 49 50 50 50
Finanzkommentar: Durchwursteln mit dem Euro Finanzkolumne: Spannende italienische Aktien Up to Date: Coole Sonnenbrillen Lesezeichen: Ich arbeite in einem Irrenhaus Lifestyle genießen: Vernatsch aus Andrian Ein Anruf bei: Roman Drescher Logout: Sie Kasper, Sie! Cartoon
Südtirol Panorama | April 2013
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NEWS & TRENDS
Breitband im Vormarsch OECD-Breitband-Statistik Mobile Breitband-Abos pro 100 Einwohner (nach Technologie) 120
100
Mobiles Breitband-Abonnement nur für Daten Mobiles Standard-Abonnement (Sprache und Daten) Terrestrisches Drahtlos-Breitband (Wireless Metropolitan Area Networks – WMAN) Breitband über Satellit
80
60
40
20
Immer mehr Nutzer verfügen auch bei ihren mobilen Geräten über einen Breitbandzugang. Laut OECD beträgt die Anzahl der Personen in den 34 Mitgliedsstaaten, die einen Mobilvertrag mit inkludierter Breitbandverbindung abgeschlossen haben, rund 700 Millionen. Die meisten mobilen Breitbandnutzer im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl gibt
Mexiko
Ungarn
Türkei
Chile
Belgien
Slowenien
Italien
Portugal
Slowakei
Deutschland
Griechenland
Kanada
Spanien
Frankreich
Israel
Österreich
Schweiz
Polen
Tschechische Rep.
Niederlande
Großbritannien
Irland
Estland
Luxemburg
Island
Neuseeland
USA
Norwegen
Japan
Dänemark
Finnland
Australien
Schweden
Quelle: OECD
Korea
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es in Korea und Schweden. Mit einer Durchdringungsrate von 104,2 beziehungsweise 101,8 liegt die Zahl der mobilen Breitbandverträge dort über der Bevölkerungszahl. Im OECD-Durchschnitt beträgt die Durchdringungsrate 56,6 pro 100 Einwohner. Italien liegt mit 34,6 weit darunter. (PAS)
Im Rahmen der Weihnachtsfeier ehrte die Unternehmensleitung der Hoppe AG ihre treuesten Mitarbeiter. Zwölf Jubilare der Werke Schluderns und Laas wurden für ihre 10-jährige und sechs Mitarbeiter für ihre 25-jährige Betriebszugehörigkeit ausgezeichnet. Ein Mitarbeiter des Werkes Laas wurde gar für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt (siehe Bild). Aus dem Werk St. Martin feierte man zwei Jubilare mit 25 Jahren Betriebszugehörigkeit. Das Unternehmen Hoppe, das im vergangenen Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiern
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Südtirol Panorama | April 2013
Foto: Hoppe AG
Kontinuität durch treue Mitarbeiter
Walter Theiner mit Christoph Hoppe (re.) Ulrich Schwienbacher (li.)
konnte, produziert in Südtirol an drei verschiedenen Betriebsstandrorten. 1965 begann die Produktion von Beschlagsystemen für Türen und Fenster in Schluderns. Wenige Jahre später,1972, wurde das Werk in St. Martin in Passeier in Betrieb genommen, und 1987 wurde in Laas ein weiteres Werk errichtet. Heute beschäftigt die Hoppe AG allein in Südtirol 721 Mitarbeiter, die im Schnitt seit 15,4 Jahren dem Unternehmen die Treue halten. Der Hauptsitz der Hoppe-Holding liegt im schweizerischen Müstair. (PAS)
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NEWS & TRENDS PR-INFO
Foto: Sporlter AG
Neuer Marketingleiter Nachdem Gründer und Präsident der Sportler AG, Georg Oberrauch, für ein Jahr persönlich die Position des Marketingleiters besetzt hatte, hat mit 1. März diese Aufgabe nun Oliver Schenk aus Brixen übernommen. Der 29-jährige ehemalige Serie-B-Eishockeyspieler war bereits seit März 2011 für das Bozner Unternehmen als Projektleiter im Marketing tätig. Oliver Schenk hat an der Universität Innsbruck Sportmanagement studiert und hat erste berufliche Erfahrung bei der Organisation Oliver Schenk ist der neue Mar- verschiedener Sport-Events in und außerhalb Südtirols ketingleiter der Sportler AG gesammelt. Die Sportler AG betreibt 20 Filialen in Italien und Österreich mit insgesamt 500 Mitarbeitern. Außerdem gehört seit Frühjahr 2012 auch das Unternehmen Bergzeit aus Bayern zur Sportler-Gruppe. Bergzeit hat sich vor allem im deutschsprachigen Raum als Bergsportausrüstung im Online-Handel einen Namen gemacht und betreibt außerdem zwei Sportgeschäfte mit insgesamt 2.700 Quadratmeter Verkaufsfläche. (PAS)
Toll, was Böden alles können! Menschen mit Visionen und Wünschen stehen zu ihrer besonderen Individualität. Das zeigt sich in der Art, wie wir wohnen: Wir richten uns nicht nur ein, wir schaffen ein Lebensgefühl. Für dieses Gefühl ist der Boden ein wesentliches Element, er ist die Basis für ausdrucksvolle Interpretation.
Die Firma Haller-Ragespi steht für technologisch anspruchsvolle und qualitativ außergewöhnliche Produkte rund um die Boden-, Wand- und Deckengestaltung. Ob Parkett, Laminat, Dekor- und Vinylböden oder Terrassenböden, in der großen Ausstellung in Meran können Kunden die Vielfalt an Formaten und Oberflächen erfühlen und erleben. Andreas und Thomas Haller mit Mitarbeiter Martin Gruber geben gerne Tipps und Anregungen, wie sich individuelle Vorstellungen verwirklichen lassen. Die neuen Traumböden gibt es zum Mitnehmen und Selbstverlegen, geliefert oder mit dem zuverlässigen Komplettservice einer ideenreichen Planung und perfekten Verlegung. Charakter zeigen: die neue, großartige Kollektion mit 26 cm breiten Landhausdielen. Eine neue Dimension der Bodengestaltung.
Beschäftigtenrückgang
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Einfach selber machen!
Foto: LVH
Der Negativtrend bei der Zahl der Beschäftigten im Bausektor hält weiterhin an und hat 2012 den tiefsten Wert seit 2005 erreicht. Eine Folge der schwierigen Lage, in der sich das Baugewerbe in Südtirol seit Jahren befindet. Im Vergleich zum Jahr davor gingen 2012 ganze 423 Arbeitsplätze im Baugewerbe verloren. Laut Landesverband der Handwerker ist nicht nur die internationale Finanzkrise daran schuld. Zum einen hätten die Investitionen sowohl der öffentlichen Hand Markus Bernard, Obmann der als auch der Privatwirtschaft Berufsgruppe Bau im LVH stark abgenommen, was zu einem Rückgang der Bauaufträge geführt habe. Dazu kämen noch weitere Faktoren: „Einerseits bereitet die ausufernde Bürokratie sowohl Unternehmern als auch Bauherren Schwierigkeiten“, so Markus Bernard, Obmann der Berufsgruppe Bau im LVH, „andererseits sind die Banken mit ihrer restriktiven Kreditvergabe auch nicht ganz unschuldig“. Die extreme Steuerbelastung und eine gesunkene Zahlungsmoral würden ebenfalls ihren Teil zur Verschlechterung der Situation beitragen. (RED)
Info: www.haller-ragespi.it
Einen Bodenbelag, den Sie selbst verlegen können und dabei Kosten sparen? Ja, das gibt es! Hierfür bietet das international tätige Unternehmen Parquet Direct mehrere Auswahlmöglichkeiten, die sich der Kunde auf der Internetseite und im neuen Musterstudio in Brixen aussuchen kann. Als Trendprodukt hat sich in den letzten Jahren „Dimension A“ herauskristallisiert – ein hochwertiges Vinylparkett mit detailgetreuen Holzdesigns, die jedem Raum eine außergewöhnliche Atmosphäre verleihen. DimensionA-Vinylböden können auf bestehende Fliesen oder Holzböden problemlos verlegt werden. Mit nur fünf Millimeter Gesamtstärke ist dieser Bodenbelag besonders bei Renovierungen zu empfehlen, und dank des patentierten ClickSystems lässt sich dieser pflegeleichte Belag auch ohne handwerkliche Ausbildung einfach, schnell, leise und sauber verlegen. Mit sei-
ner extrem strapazierfähigen und dicken Nutzschicht ist Dimension A nicht nur die ideale Lösung für stark frequentierte Geschäfte, sondern auch für Feuchtbereiche, wo es besonders auf Hygiene ankommt. So punktet der Boden nicht nur mit seiner einfachen Verlegung, sondern vor allem mit seiner Langlebigkeit. Info: www.parquet-direct.it
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PR-INFO
GUTE DIENSTE LEISTEN MEHRWERT Clean, Food, Facility – das Südtiroler Familienunternehmen Markas kümmert sich seit über 25 Jahren um die Reinigung, die Essenszubereitung und um die damit verbundenen Dienstleistungen in großen Einrichtungen.
M
arkas – die Anfangsbuchstaben von Gründer Mario Kasslatter finden sich nicht nur im Firmennamen. Die Unternehmerfamilie und über 6.000 Mitarbeiter kümmern sich in großen Einrichtungen um die Reinigung, die Essenszubereitung und um damit verbundene Dienstleistungen. Krankenhäuser, Privatkliniken, Seniorenheime, Universitäten, Schulen und andere Institutionen übertragen diese Aufgaben seit über 25 Jahren an die Unternehmensgruppe – in Italien, Österreich und Rumänien. Fachkundiges Planen, Ausführen und Kontrollieren sichern das optimale Ergebnis für den Kunden. Komplexe Aufgabenstellungen motivieren Markas laufend, an innovativen Lösungen zu arbeiten. Um die hohen Ansprüche der Kunden zu erfüllen, verpflichtet sich das Unternehmen strengsten Qualitätskriterien. Laufende Kontrollen durch die eigenen Mitarbeiter, die Kunden sowie die Behörden sichern diese hohen ❧ Standards.
MARKAS, DER SPEZIALIST IM KRANKENHAUS
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CLEAN: Sauberkeit auf allen Ebenen
FOOD: Was schmeckt, tut gut
FACILITY: Helfer im Hintergrund
Ärzte und Pflegepersonal kümmern sich täglich um das Wohlbefinden der Patienten. Markas garantiert dafür das perfekte hygienische Umfeld. Seit über 25 Jahren gewährleistet Markas die professionelle Reinigung in Krankenhäusern, Privatkliniken und Seniorenheimen und erfüllt die Anforderungen jedes einzelnen Kunden. Speziell ausgebildete Mitarbeiter setzen mit modernster Ausrüstung höchste Reinigungsstandards nach festgelegten Arbeitsprozessen um.
Durch bewusste Ernährung bleiben und werden wir gesund. Markas unterstützt mit hochwertigen Speisen das Wohlbefinden und den Genesungsprozess der Patienten. In Krankenhäusern, Seniorenheimen und Privatkliniken geht Markas mit professionellen Ernährungsexperten, die sich an modernen ernährungswissenschaftlichen Standards orientieren, auf spezielle Bedürfnisse ein. Dazu verarbeiten die Köche ausgewählt hochwertige Produkte auf höchsten hygienischen Standards.
Innerklinischer Patiententransport, Stationsservice und komplementäre Dienstleistungen – im Facility-Bereich erleichtert Markas die Arbeit der Kunden und optimiert Kosten und Ressourcen. Ärzte und Pflegepersonal sollen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, um den Rest kümmert sich Markas. Mit einem innovativen Logistiksystem und dem Stationsservice entlastet Markas den Kunden und fördert die Genesung des Patienten.
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PR-INFO
STEUERN ZAHLEN KANN NUR, WER GEWINNE MACHT Christoph Kasslatter, Geschäftsführender Gesellschafter der Markas GmbH, schaut positiv in die Zukunft. hat das letztlich negative Auswirkungen auf die Patienten.
Christoph Kasslatter
Herr Kasslatter, ihr Familienunternehmen Markas gehörte 2011 zu den ganz großen Steuerzahlern in Südtirol. Ist das eine gute Nachricht für einen Unternehmer? In den Augen vieler wahrscheinlich nicht, geht es doch häufig um Steueroptimierung, also darum, wie man es schaffen kann, die zu entrichtenden Steuern so niedrig wie möglich zu halten. Andererseits ist es natürlich so, dass nur der Steuern abführt, der Gewinne ausweist. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist das nicht immer selbstverständlich. Heißt das, Markas spürt die Krise nicht? Oh doch! Markas Italien ist auf dem gesamten italienischen Staatsgebiet tätig. Und da unsere Dienstleistungen vor allem von öffentlichen Auftraggebern aus dem Gesundheits- und Bildungswesen nachgefragt werden, sind wir direkt von den klammen Kassen der öffentlichen Hand betroffen. Was heißt das konkret? Das heißt, dass öffentliche Auftraggeber immer weniger für die Leistungen bezahlen können, die von privaten Unternehmen für sie erbracht werden. Da wird nur noch auf den Preis geschaut. Wir im Unternehmen Markas, das sich am Markt vor allem mit Dienstleistungen von sehr hoher Qualität einen Namen gemacht hat und diese zu fairen Preisen anbietet, stufen diese Entwicklung als höchst riskant ein – vor allem mit Blick auf die Endnutzer unserer Leistungen. Wenn in einem Krankenhaus an der Reinigung oder am Essen gespart wird, dann
Das ist einleuchtend. Andererseits bedeutet die Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen, mit Krankenhäusern, Privatkliniken, Pflegeheimen, Universitäten oder Schulen auch Stabilität und Sicherheit. Das ist richtig, und deshalb liegt unser strategischer Fokus auch weiterhin auf diesem Marktsegment. Gleichzeitig gilt es allerdings anzumerken, dass wir schon sehr unter der miserablen Zahlungsmoral vieler Kunden leiden. Während Markas Wert darauf legt, Gehälter und Lieferantenforderungen pünktlich zu begleichen, zahlen unsere Kunden extrem verspätet – im italienweiten Schnitt erst nach 180 Tagen, wobei das von Region zu Region variiert. Doch damit nicht genug: Die Regierung Monti hat den Einrichtungen des Sanitätswesens mit der so genannten „Spending Review“ extreme Sparvorgaben gemacht. Unter anderem müs-
ausgebaut und neu organisiert, um zusätzliche Kunden zu gewinnen und so trotz allem ein weiteres Umsatz- und Unternehmenswachstum zu ermöglichen. Sie sprachen von einem dritten Hebel … Genau, unser dritter Hebel ist die Innovation. Abgesehen von unserem Traditionsgeschäft – Reinigung und Essenszubereitung – arbeitet Markas laufend, konkret und strukturiert an neuen, innovativen Dienstleistungskonzepten, die institutionellen Kunden ganz konkrete Vorteile bringen. So haben wir unser Dienstleistungsangebot etwa um den Innerklinischen Patiententransport erweitert; das heißt, Markas übernimmt in Krankenhäusern und großen Privatkliniken auch den Transport von Patienten, beispielsweise vom Patientenzimmer zur Röntgenabteilung. Die Erfahrung mit diesem neuen Service zeigt, dass zur Freude des Kunden nicht nur Prozesse optimiert, sondern auch Kosten reduziert werden können.
„Zuversicht ist eine Grundvoraussetzung für einen Unternehmer. Außerdem kann ich mich auf die Unterstützung, auf Einsatz und Kompetenz unseres Teams verlassen.“
CHRISTOPH KASSLATTER
sen Krankenhäuser seit dem letzten Jahr fünf Prozent ihrer Ausgaben für die Reinigung und Essensverpflegung in ihren Strukturen einsparen. Für ein Unternehmen wie Markas, das seit Jahren auf das Angebot genau dieser Dienstleistungen spezialisiert ist, bringt dieser Sparzwang einen sofortigen Umsatzrückgang von fünf Prozent mit sich! Wie gehen Sie mit diesem Umsatzrückgang um? Gegen die vorher beschriebenen gesetzlich bedingten Umsatzeinbußen an sich können wir natürlich nichts unternehmen, wir haben aber drei Hebel, die wir angesetzt haben und die sich bislang als richtig und effektiv erwiesen haben. Zum einen haben wir uns in den letzten Jahren so gut wie möglich vorbereitet und unser Unternehmen sehr schlank und effizient aufgestellt. Zum Zweiten nutzen wir unsere gute Marktposition, um jetzt weitere Marktanteile zu gewinnen: Wir haben unsere Verkaufsmannschaft
Sie schauen also zuversichtlich nach vorne? Das ist als Unternehmer wahrscheinlich eine Grundvoraussetzung. Außerdem weiß ich, dass ich auf die Unterstützung, auf Einsatz und Kompetenz unseres erfahrenen, aber dynamischen Teams zählen kann; nicht nur in Bozen, wo über 80 Mitarbeiter in der Firmenzentrale tätig sind, sondern in ganz Italien, Österreich und Rumänien, wo täglich über 6.000 Markas-Leute die Dienstleistungen erbringen, für die uns unsere Kunden schätzen: Reinigung, Essenszubereitung und andere ver❧ bundene Dienste.
infobox
Markas GmbH Schlachthofstr. 73 39100 Bozen Tel. 0471 307 611 info@markas.it www.markas.it
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TITEL
Millionen für den Fiskus Dank der Unternehmen Südtirols fließen jährlich Millionen in die öffentlichen Kassen. Allein die 200 fleißigsten Steuerzahler in der Provinz Bozen haben 2011 an die Steuerbehörden rund 350 Millionen Euro überwiesen.
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Südtirol Panorama | April 2013
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TITEL
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Italiens verrückteste Steuern
W
er hat’s erfunden? Nein, diesmal waren es nicht die Schweizer. Die Steuern wurden erfunden, als es die Schweiz noch gar nicht als Staatsgebilde gab. Die Herrscher im Altertum waren es, die zuerst Abgaben von ihren Untertanen forderten. Die Menschheit hat sich seitdem weiterentwickelt, die Steuern sind geblieben. Und immer wieder neue wurden dazuerfunden – zum Teil recht kuriose und sinnfreie, wie die nebenstehende Liste zeigt. Es gibt direkte und indirekte Steuern, ganz offen deklarierte und geforderte und gut versteckte, fast vergessene Steuern. Wie meint Wirtschaftsprüfer Armin Hilpold im Interview auf Seite 13? Eine einmal eingeführte Steuer wird schwerlich wieder zurückgenommen. Da ist etwas Wahres dran. Dass es Steuern braucht – zumindest ein Minimum davon – darüber herrscht in den weltweiten Volkswirtschaften Konsens. Wie sonst könnten Staaten, Regionen, Provinzen und Gemeinden ihren Aufgaben nachkommen? Streit zwischen den Lagern herrscht aber darüber, wieviel Aufgaben die öffentliche Hand übernehmen soll und muss. Je weniger Aufgaben, um so weniger muss durch Steuern finanziert werden. Der nächste Streitpunkt: Wie hoch darf die Steuerquote sein, um Unternehmen und Wirtschaft nicht in ihren Entwicklungen zu beeinträchtigen? Und was wäre besser? Ein progressiver Steuersatz – wie er in der italienischen Verfassung festgeschrieben ist – der jene stärker zur Kasse bittet, die einen höheren Gewinn erwirtschaften, oder eine sogenannte Flat Tax, bei der ein für alle einheitlicher Steuersatz gilt, egal, wie hoch das Einkommen ist? Darüber lässt sich trefflich streiten. Genauso wie über die Höhe des jeweiligen Steuersatzes oder jene der Steuerquote.
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Die Unternehmervereinigung Italiens, Confcommercio, hat eine Liste der 100 verrücktesten und sinnlosesten Steuern und Abgaben des Landes zusammengestellt. Eine wahre Fundgrube für Freunde des schrägen Finanzhumors. Wenngleich so manchem Steuerzahler beim Durchlesen nicht unbedingt zum Lachen zumute sein wird. Hier eine Auswahl: ▶ Die Stufensteuer gilt es in einigen Gemeinden Italiens zu zahlen, wenn die Stufen des Hauseingangs auf öffentlichem Grund, sprich Gehsteig, liegen. ▶ Abgabe auf den Schatten: Wer mit dem Sonnenschutz seines Lokals Schatten auf den Gehsteig wirft, „besetzt“ öffentlichen Grund und muss dafür eine Steuer entrichten. ▶ Balkonsteuer: Seit 2008 zu entrichten in der Gemeinde Agrigento von allen, deren Balkon öffentlichen Grund überragt. ▶ Abgabe bei Aushängung der Trikolore: In der Gemeinde Desio forderten die Behörden Werbesteuer von einem Hotelbetreiber für das Hissen der italienischen Flagge. ▶ Benzinsteuer hoch zehn: Oft zitiert, aber trotzdem immer noch unglaublich. Im Benzinpreis an der Zapfsäule enthalten sind unter anderem: die Steuer zur Finanzierung des Abessinienkrieges (1935), die Steuer zur Bekämpfung der Suezkrise (1956), die Abgabe zur Unterstützung des Wiederaufbaus nach dem Unglück von Vajont (1963), der Überschwemmung von Florenz (1966), dem Erdbeben in Sizilien (1968), dem Erbeben in Friaul (1976), dem Erdbeben in Irpinia (1980), dem Einsatz des italienischen Heers in Libanon (1983) und Bosnien (1996). Weiter geht’s mit dem Finanzierungsbeitrag für den Kollektivvertrag der Angestellten im öffentlichen Verkehr (2003) und jenem für die Umstellung des öffentlichen Verkehrs auf umweltfreundlichere Fahrzeuge (2005). In manchen Provinzen Italiens kommt auch noch eine Regionalsteuer dazu. ▶ Umweltabgabe auf unterirdisch verlegte Rohre gilt es in manchen Regionen Italiens ebenfalls zu bezahlen. Diese betrifft sowohl Wasser- und Gasrohre als auch unterirdisch verlegte Telefonleitungen. Abgewälzt wird diese Abgabe vom Betreiber natürlich an den Endverbraucher. ▶ Steuer auf das Betreiben eines... Kühlschranks ▶ Heiratsgebühr: Gefordert von so mancher Gemeinde von Heiratswilligen, die ihre Hochzeit im Gemeindegebäude vollziehen wollen. Für Ortsansässige, die im Campidoglio in Rom heiraten wollen, kostet das an Wochenenden ganze 200 Euro. ▶ Die Torsteuer. Zu zahlen, wenn die Torausfahrt auf öffentlichem Grund endet ▶ Telefonzellensteuer. Zu zahlen vom Telefonnetzbetreiber
Letztere ist das Verhältnis zwischen den Steuereinnahmen und dem Bruttoinlandsprodukt eines Landes. In Italien ist diese Quote unzweifelhaft hoch. Laut den Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt diese in Italien aktuell bei 29,5 Prozent. Im Jahre 1965 betrug die Steuerquote im Stiefelstaat nur 16,8 Prozent. Im Vergleich dazu ist die Steuerquote in Deutschland über die Jahre fast gleich geblieben und nur gering angestiegen. 1965 lag sie bei 23,1 Prozent, heute bei 22,8 Prozent. Die höchsten Steuerquoten weisen im OECD-Vergleich Schweden mit 34,3 Prozent und Norwegen mit 33,6 Prozent auf. Länder mit funktionierender Wirtschaft und üppigen Sozialleistungen. In Österreich liegt sie bei 27,6 Prozent. STEUERCHAMPIONS. Tatsache ist, dass
die 200 größten Steuerzahler Südtirols im Jahr 2011 – neuere Zahlen lagen bis Drucklegung noch nicht vor – insgesamt rund 350 Millionen Euro an den Fiskus abgeführt haben. Der mit Abstand größte Steuerzahler in Südtirol ist die Etschwerke AG, die bei einem Umsatz von 713,5 Millionen Euro und einem Gewinn von 57,4 Millionen Euro ganze 57,4 Millionen Euro an die öffentliche Hand überwiesen hat. An der zweiten Stelle folgt die Sel AG, die trotz eines Verlustes von 15,6 Millionen Euro 39 Millionen an den Fiskus weiterleiten musste. Drittgrößter Steuerzahler in der Provinz sind die Stahlwerke in Bozen. Die Acciaierie Valbruna AG hat im Jahre 2011 ganze 19,7 Millionen Euro an Staat und Land überwiesen. Das umsatzstärkste Unternehmen des Landes liegt bei den Steuerzahlern an vierter Stelle. Die Aspiag Service AG, die ihren Sitz weiterhin in Bozen hat, hat trotz eines Umsatzes von 1,57 Milliarden Euro „nur“ 18,1 Millionen Euro an den
Südtirol Panorama | April 2013
9
TITEL
10
RANG 2012 TOP 300
FIRMENBEZEICHNUNG
UMSATZ IN MIO. €
GEWINN IN MIO. €
STEUERN IN MIO €
1.
3.
Etschwerke AG, Bozen
713,5
71,4
57,4
2.
5.
Sel AG, Bozen
479,9
-15,6
39,0
3.
2.
Acciaierie Valbruna AG, Bozen
4.
1.
Aspiag Service GmbH, Bozen
971,3
13,6
19,7
1.572,6
22,4
18,1
Technicon AG, Brixen
264,6
26,1
12,3
Würth GmbH, Neumarkt
660,5
-8,3
8,2
64,7
10,8
7,8
5.
10.
6.
4.
7.
52.
SE Hydropower GmbH, Bozen
8.
20.
GKN Sinter Metals AG, Bruneck
127,3
12,5
6,8
9.
22.
Fri-el Green Power AG, Bozen
123,1
52,7
6,1
Markas Service GmbH, Bozen
146,9
4,9
5,1
32,1
6,5
5,1
10.
16.
11.
109.
12.
15.
GKN Driveline Bruneck AG, Bruneck
147,8
5,0
4,5
13.
19.
Brauerei Forst AG, Algund
128,1
7,8
4,5
14.
178.
15.
8.
Sel Edison AG, Kastelbell-Tschars
Sparim AG, Bozen Alimco Fin AG, Bozen
18,6
9,4
4,5
314,7
9,3
4,4
16.
110.
Doppelmayr Italia GmbH, Lana
32,1
9,5
4,0
17.
241.
Fri-el Campania GmbH, Bozen
12,9
0,8
3,9
18.
14.
Leitner AG, Sterzing
156,6
6,2
3,7
19.
36.
Technoalpin AG, Bozen
85,5
4,8
3,3
20.
6.
Fercam Finance AG, Bozen
478,6
0,3
3,2
21.
21.
Progress Invest AG, Brixen
124,4
5,8
3,1
22.
26.
Verlagsanstalt Athesia AG, Bozen
113,6
0,7
2,9
Elektrisola Atesina GmbH, Sand In Taufers
103,4
5,9
2,9
The Wierer Holding AG, Brixen
136,2
4,2
2,4
59,2
4,0
2,3
350,1
4,9
2,2
23.
28.
24.
17.
25.
60.
26.
7.
27.
34.
28.
205.
Duka AG, Brixen Maxi GmbH, Bozen Jenbacher GmbH, Bozen
87,4
3,7
2,0
Fin Zeta GmbH, Bozen
15,2
3,8
1,9
29.
104.
Intercable GmbH, Bruneck
34,0
3,8
1,8
30.
31.
Miele Italia GmbH, Eppan
91,3
3,1
1,7
31.
11.
AGba AG, Bozen
228,4
1,2
1,7
32.
156.
Real Estate Services AG, Bozen
21,6
1,3
1,7
33.
158.
Impianti Colfosco AG, Corvara
21,2
3,2
1,6
34.
219.
Grandi Funivie Alta Badia AG, Corvara
13,8
3,2
1,6
35.
107.
Hotel Palace Betriebs GmbH, Meran
32,6
3,0
1,5
36.
50.
Maico GmbH, St. Leonhard In Passeier
69,1
2,4
1,4
37.
85.
Gasser GmbH, St. Lorenzen
40,9
3,0
1,4
38.
189.
39.
41.
40.
292.
41.
12.
Gruber Invest GmbH, Auer
42.
24.
ZH – General Construction Company AG, Sand In Taufers
Socrep GmbH, St. Ulrich
16,4
3,1
1,4
Obfinim AG, Bozen
82,2
1,9
1,4
Solarkonzept Italia GmbH, Bozen
10,4
2,7
1,3
204,7
2,2
1,3
116,5
0,8
1,3
43.
38.
Seeste Bau AG, Bozen
83,9
-9,0
1,2
44.
61.
Hans Klotz GmbH, Bozen
58,7
2,8
1,2
45.
46.
AGco Italiana GmbH, Lana
78,2
2,5
1,2
46.
51.
Roefix AG, Partschins
66,5
1,5
1,2
47.
96.
Seab Servizi Energia Ambiente Bolzano AG, Bozen
37,1
1,0
1,2
48.
33.
Selectra AG, Bozen
90,0
1,6
1,2
49.
77.
BTS Italia GmbH, Bruneck
46,3
2,0
1,2
50.
25.
Thun AG, Bozen
114,8
0,3
1,1
Südtirol Panorama | April 2013
Foto: EPA
RANG
Operation gelungen, Patient tot? Mario Monti hat den Steuerdruck verstärkt.
Fiskus abgeführt. So weit so gut. Das waren erwartbare Zahlen. Dass die größten Betriebe im Land auch die meisten Steuern zahlen, wenn auch mit ein wenig vertauschten Plätzen in Hinsicht auf das jährliche Südtirol Panorama-Ranking der Top-300-Unternehmen in Südtirol, war zu erwarten. Überraschender sind da schon Unternehmen, die trotz eines Platzes im hinteren Drittel der umsatzstärksten Unternehmen Südtirols bei den Steuern unter den 50 sind, die am meisten an den Fiskus abgeben mussten. Darunter fallen etwa die Fri-el Campania GmbH mit Sitz in Bozen, die Grandi Funivie Alta Badia Badia AG aus Corvara oder die Solarkonzept Italia GmbH, ebenfalls mit Sitz in Bozen. FACHMANN. Francesco Montanari ist
Experte für Steuerrecht und lehrt dieses Fach an der Freien Universität Bozen. Zum Thema Steuerhinterziehung hat er – wen wundert’s – eine eindeutige Meinung: „Steuerhinterziehung ist niemals akzeptabel, niemals. Nicht vom sozialen Standpunkt aus betrachtet, und auch nicht vom wirtschaftlichen Standpunkt aus.“ Tatsächlich verursache Steuerhinterziehung enorme Kosten. Unter anderem auch deshalb, weil dadurch andere Kosten des Staates ansteigen. Allerdings gilt es zu differenzieren, so Montanari: „Klarerweise müssen wir zwischen Steuerhinterziehung und legaler Steuervermeidung unterscheiden. Also zwischen der Suche nach legalen Schlupflöchern, die
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TITEL
Foto: Convcommercio
RANG
Gegen die Steuerflut in Italien: Carlo Sangalli, Präsident Confcommercio.
das Gesetz bietet, und der tatsächlichen Hinterziehung.“ Die Steuergesetzgebung in Italien sei – so Francesco Montanari, und spricht damit wohl jedem Steuerzahler aus der Seele – sehr kompliziert. Das gelte vor allem für Unternehmen. Und wenn man von „Höhe“ der Steuerbelastung spreche, dann dürfe man aber vor allem nicht außer Acht lassen, was als Steuergrundlage gilt. Welche Kosten können zum Beispiel abgezogen werden? Das gelte auch für Privatpersonen. Könnten etwa auch diese mehr Abgaben von der Steuergrundlage abziehen, wäre das ein richtiger Schritt in Richtung weniger Steuerhinterziehung. Und warum bietet der Staat diese Möglichkeit nicht? Weil die Staatskassen chronisch leer sind und jeder Cent gebraucht wird, so die Antwort des Experten. Wie könnte Italien aus dieser sich immer weiter drehenden Steuerspirale herauswinden? Ein wichtiges Ziel wäre die Senkung der Kosten für Arbeit, so der Steuerexperte, Hoffnung, dass dieses Ziel erreicht werde, hat er aber wenig: „Bisher hat noch jede Regierung davon gesprochen, unternommen wurde dann kaum etwas. Notwendig wäre die Möglichkeit für Unternehmen, gewisse Kosten geltend machen zu können und so die Steuergrundlage und damit schlussendlich die Steuern zu reduzieren. Auch die Anpassung – zum Beispiel der Mehrwertsteuer – an die Vorgaben der EU wäre ein wichtiger Schritt.“ Klar sei auch, dass wenn die Steuerbelastung so hoch wie in Italien ist, auch die Steuerhin-
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RANG 2012 TOP 300
FIRMENBEZEICHNUNG
UMSATZ IN MIO. €
GEWINN IN MIO. €
STEUERN IN MIO €
51.
13.
Röchling Automotive Italia GmbH, Leifers
163,3
1,6
1,1
52.
59.
Rubner Haus AG, Kiens
59,9
1,1
1,1
53.
30.
Hoppe AG, St. Martin In Passeier
92,6
0,6
1,1
54.
204.
Hotel Adler Thermae GmbH, St. Ulrich
15,2
1,5
1,1
55.
209.
Cavallino Bianco Family AG, St. Ulrich
14,9
2,0
1,1
56.
112.
Bignami AG, Auer
31,8
2,2
1,1
57.
180.
Riwega GmbH, Neumarkt
18,2
1,4
1,1
LL International AG, Tirol
48,2
1,2
1,1
Turbinenbau Troyer GmbH, Sterzing
22,4
1,9
1,0
58.
75.
59.
152.
60.
76.
61.
139.
Alko Kober GmbH GmbH, Vintl
48,1
3,3
1,0
Obrist GmbH, Feldthurns
25,7
2,2
1,0
62.
93.
Beikircher Grünland GmbH, Sand In Taufers
37,4
2,2
1,0
63.
65.
Elpo GmbH, Bruneck
54,2
1,8
1,0
64.
35.
Juwi Energie Rinnovabili GmbH, Bozen
87,2
6,7
1,0
65.
147.
Dreika AG, Bozen
23,4
2,0
1,0
66.
269.
Provex Industrie GmbH, Bruneck
11,4
1,5
1,0
67.
103.
Niederwieser AG, Leifers
34,7
1,8
0,9
68.
55.
Atzwanger AG, Branzoll
63,1
0,5
0,9
69.
150.
Rubner Türen AG, Kiens
22,9
1,4
0,9
70.
127.
Brennercom AG, Bozen
27,5
1,3
0,9
71.
226.
Quellenhof GmbH, St. Martin In Passeier
13,6
1,6
0,9
72.
64.
Torggler AG, Meran
54,7
1,1
0,9
73.
91.
Fructus Meran AG, Terlan
38,9
1,5
0,9
74.
49.
Superdistribuzione GmbH, Bozen
72,7
1,5
0,9
75.
45.
Plose Sistem Service AG, Brixen
76.
27.
Billig AG, Neumarkt
78,8
0,6
0,8
107,2
-0,4
0,8
77.
124.
Wohnzentrum Jungmann AG, Brixen
28,2
1,5
0,8
78.
184.
Hotel Adler GmbH, St. Ulrich
17,3
1,0
0,8
79.
130.
Electrogroup Tec GmbH, Bozen
27,2
1,9
0,8
80.
94.
Gastrofresh GmbH, Ritten
37,1
1,8
0,8
81.
89.
Rothoblaas GmbH, Kurtatsch
39,1
0,9
0,8
82.
87.
Ineco Auto AG, Bozen
40,0
1,6
0,8
83.
58.
Pichler Immobilien und Service GmbH, Bozen
62,8
-0,1
0,8
84.
32.
Schenk Italia AG, Auer
90,8
1,3
0,8
85.
78.
Innerhofer Holding AG, St. Lorenzen
46,0
1,1
0,7
86.
44.
Ifi AG, Bozen
79,7
-4,1
0,7
87.
66.
Ignas Tour GmbH, Neumarkt
53,8
1,5
0,7
88.
123.
Nils AG, Burgstall
28,4
0,7
0,7
89.
154.
Paulaner Distribuzione GmbH, Bozen
22,3
0,8
0,7
90.
18.
Bayernland GmbH, Sterzing
130,0
1,1
0,7
91.
68.
Wörndle Interservice GmbH, Bozen
52,7
3,7
0,7
92.
196.
J. Schmidhammer GmbH, Bruneck
15,9
1,2
0,7
93.
129.
Eco Center AG, Bozen
27,3
0,1
0,7
94.
63.
Interdent AG, Bozen
54,8
0,9
0,7
95.
54.
96.
231.
P.A.C. AG, Bozen
63,6
0,4
0,7
Möbel Planer GmbH, Eppan
13,4
1,3
0,7
97.
56.
Wolf System GmbH, Freienfeld
63,0
0,3
0,7
98.
39.
Oberosler Cav Pietro AG, St. Lorenzen
83,6
0,0
0,7
99.
200.
CSS AG, Bozen
15,5
0,5
0,6
100.
120.
Ivoclar Vivadent Manufacturing GmbH, Naturns
29,3
-1,1
0,6
Südtirol Panorama | April 2013
11
TITEL
12
RANG 2012 TOP 300
101.
207.
102.
119.
UMSATZ IN MIO. €
GEWINN IN MIO. €
Kronplatz Seilbahn AG, Bruneck
15,0
0,9
0,6
Naturallook GmbH, Bozen
29,7
1,0
0,6
FIRMENBEZEICHNUNG
STEUERN IN MIO €
103.
175.
Wolf Fenster AG, Natz-Schabs
19,3
0,9
0,6
104.
233.
Schönhuber AG, Bruneck
13,3
1,2
0,6
105.
100.
Cea Italia GmbH, Bozen
35,9
0,5
0,6
106.
144.
Minus GmbH, Kurtatsch
23,8
0,6
0,6
107.
79.
Computerlinks AG, Bozen
46,0
1,2
0,6
108.
108.
Gerho AG, Terlan
32,2
1,1
0,6
109.
223.
Green Power Euromilk GmbH, Sand In Taufers
13,6
1,3
0,6
110.
148.
Südtirol Fenster GmbH, Gais
23,4
0,7
0,6
111.
215.
Palbox Pallets e Contenitori AG, Neumarkt
14,1
1,4
0,5
112.
29.
Monier AG, Kiens
102,7
10,6
0,5
113.
114.
Stadtwerke Brixen AG, Brixen
30,8
0,6
0,5
114.
81.
Wipptaler Bau AG, Brenner
44,6
0,2
0,5
115.
99.
Agrochimica AG, Bozen
36,1
0,9
0,5
116.
105.
Palfinger Gru Idrauliche GmbH, Bozen
33,4
0,8
0,5
117.
236.
Wepa GmbH, Vahrn
13,1
1,0
0,5
118.
157.
Gasser Paul GmbH, St. Lorenzen
21,5
0,8
0,5
119.
72.
Holzbau AG, Brixen
50,7
0,0
0,5
120.
116.
Autotest AG, Lana
30,2
0,9
0,5
121.
163.
Transbozen Logistik GmbH, Barbian
20,7
1,0
0,5
122.
80.
Italtrade GmbH, Meran
44,8
0,8
0,5
123.
136.
Karl Pichler AG, Algund
26,5
0,4
0,5
124.
47.
Auto Brenner AG, Bozen
76,3
0,5
0,5
125.
246.
Confid GmbH, Bozen
12,6
0,7
0,4
126.
240.
Derga Consulting GmbH, Bozen
13,0
0,4
0,4
127.
84.
Leitner Solar AG, Bruneck
41,3
0,5
0,4
128.
217.
Globus Confezioni AG, Bozen
13,9
0,8
0,4
129.
203.
P. Grohe GmbH, Bruneck
15,3
0,7
0,4
130.
169.
Warsteiner Italia GmbH, Bozen
20,0
0,6
0,4
131.
285.
Health Robotics GmbH, Bozen
11,0
0,6
0,4
132.
146.
133.
48.
134. 135.
Flyeralarm GmbH, Bozen
23,6
0,9
0,4
Autoindustriale GmbH, Bozen
72,8
-0,1
0,4
266.
Schlemmer Italia GmbH, Bruneck
11,5
1,2
0,4
262.
Mader GmbH, Sterzing
11,7
0,8
0,4
136.
192.
Niederstätter AG, Bozen
16,2
0,4
0,4
137.
166.
Erdbau GmbH, Meran
20,3
0,2
0,4
138.
102.
Frener & Reifer Metallbau GmbH, Brixen
34,8
0,0
0,4
139.
159.
Terra GmbH, Bozen
21,0
0,7
0,3
140.
174.
Maxi Mode Center GmbH, Eppan
19,4
0,7
0,3
141.
90.
Pneusmarket Alpina AG, Bozen
39,0
0,2
0,3
142.
183.
Dehn Italia AG, Bozen
17,3
0,6
0,3
143.
134.
Gramm AG, Bozen
26,8
0,4
0,3
144.
162.
Marx AG, Schlanders
20,7
0,3
0,3
Anjoka GmbH, Pfalzen
57,2
0,0
0,3
Südtirol Solar GmbH, Lana
11,5
0,7
0,3
Selva AG, Bozen
53,1
-1,5
0,3
Modyf GmbH, Tramin
14,5
0,5
0,3
145.
62.
146.
267.
147.
67.
148.
213.
149.
113.
F.lli Santini GmbH, Bozen
31,8
0,4
0,3
150.
177.
Microtec GmbH, Brixen
18,8
0,3
0,3
Südtirol Panorama | April 2013
Foto: Alex Erlacher
RANG
Der Steuerexperte Francesco Montanari lehrt an der Uni Bozen Steuerrecht.
terziehung dadurch bis zu einem gewissen Grad gefördert werde. Allerdings schränkt Montanari auch sofort wieder ein: „Es gibt keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu, dass eine Verringerung der Steuerbelastung sofort in eine geringere Quote der Steuerhinterziehung mündet. Das kann passieren, muss aber nicht. Das Problem der Liquidität bliebe für den Staat also trotzdem akut.“ Auf der persönlichen Streichliste des Professors stehen vor allem zwei Steuern: die Imu und die Irap. Es sei eine Sache, eine Immobiliensteuer auf große Zweitwohnungen einzuführen, eine andere, jede noch so kleine Wohnung – egal, ob Erstwohnung oder nicht – zu besteuern. Für Montanari ist klar: „Auf die Erstwohnung sollte keine Imu gezahlt werden müssen.“ Die Irap hingegen sollte komplett abgeschafft werden. Immerhin sei es eine Steuer, die auch Unternehmen zahlen müssen, die rote Zahlen schreiben. Das könne einfach nicht sein. Die Einschätzung der letzten, besonders steuerfreudigen Regierung fällt zwiespältig aus. Montanari: „Monti hat mit seiner aggressiven Steuerpolitik den Konsum in Italien komplett abgewürgt. Und wahr ist auch, dass er den Steuerdruck auf die Unternehmen nicht verringert hat. Er hat zwar die Liquidität des Staates verbessert, für die Wirtschaft hat er aber kaum bis gar nichts getan. Allerdings war er imstande, die Steuerhinterziehung zu bekämpfen.“ ◀ PETER SEEBACHER
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TITEL
Entgegen-Steuern Warum die Steuerlast in Italien so hoch ist und welche Steuern abgeschafft gehören. Ein Gespräch mit Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Armin Hilpold. ten – immer noch sehr ausgeprägt ist: Laut einer aktuellen Studie, welche von der Universität Linz mit dem Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) durchgeführt worden ist, beträgt die Schattenwirtschaft in Italien 21,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Damit liegt Italien diesbezüglich im Spitzenfeld innerhalb der OECD-Staaten.
Armin Hilpold ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und Partner in der Kanzlei Bureau Plattner mit Büros in Bozen, Mailand und Frankfurt.
Foto: Alexander Alber
Wie hoch ist der Steuerdruck in Italien nun wirklich? Da werden – je nach Quelle – immer wieder unterschiedliche Zahlen genannt.
SÜDTIROL PANORAMA: Haben Sie Verständnis für Menschen, die in Italien – nennen wir es einmal so – nicht unbedingt legale Mittel anwenden, um den persönlichen Steuerdruck zu verringern? ARMIN HILPOLD: Ich habe Verständnis dafür, dass die Menschen – innerhalb
der gesetzlichen Grenzen – versuchen, die Steuerlast zu optimieren. Aber ich habe natürlich absolut kein Verständnis dafür, wenn dies unter Missachtung der geltenden Gesetze, Bestimmungen und Regeln erfolgt. Fakt ist aber, dass der hohe Steuerdruck in Italien dazu führt, dass die Schattenwirtschaft in Italien – im Vergleich zu anderen OECD-Staa-
Nun, einmal muss man zwischen dem nominalen und dem effektiven Steuersatz unterscheiden. Wenn man sich zum Beispiel den nominalen Steuersatz für Unternehmen in Italien anschaut, dann ist dieser nicht einmal so schlecht im Vergleich zu den anderen OECD-Staaten. In Italien haben wir eine Körperschaftssteuer IRES von nominal 27,5 Prozent und eine regionale Wertschöpfungssteuer IRAP von nominal 3,9 Prozent in Südtirol beträgt diese nur 2,98 Prozent. So gesehen, wäre der Steuerdruck eigentlich im Rahmen.
Für manche Prozesse benötigt man auch weiterhin Papier. Für alle anderen nicht.
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Südtirol Panorama | April 2013
13
TITEL
RANG
14
RANG 2012 TOP 300
FIRMENBEZEICHNUNG
UMSATZ IN MIO. €
GEWINN IN MIO. €
STEUERN IN MIO €
151.
171.
Karrell GmbH, Salurn
19,7
0,1
0,3
152.
245.
Loacker Remedia GmbH, Völs am Schlern
12,7
0,4
0,3
153.
151.
Edilfer GmbH, St. Lorenzen
22,6
0,5
0,3
154.
23.
Kuen Falca GmbH, Meran
119,5
0,1
0,3
155.
145.
156.
88.
157.
172.
Pircher Brennerei AG, Lana
23,7
0,4
0,3
Moser GmbH, Naturns
39,6
0,0
0,3
ACS Data Systems AG, Brixen
19,6
0,1
0,3
158.
98.
Rail Traction Company AG, Bozen
36,8
0,2
0,3
159.
101.
J. F. Amonn Holding AG, Bozen
35,2
-0,6
0,3
160.
111.
Bozen Import GmbH, Ritten
31,9
0,6
0,3
161.
202.
Huber GmbH, Meran
15,3
0,2
0,3
162.
261.
Rericonsulting GmbH, Welschnofen
11,7
0,6
0,3
163.
284.
Manometal GmbH, Neumarkt
11,1
0,5
0,3
164.
185.
Eurotherm AG, Eppan
16,9
0,3
0,3
165.
69.
A. Rieper AG, Vintl
52,2
0,1
0,3
166.
259.
Hofer Fliesen & Böden GmbH, Barbian
11,9
0,5
0,3
167.
195.
Schweigkofler GmbH, Barbian
15,9
-0,4
0,3
168.
42.
Gremes Distribution GmbH, Bruneck
81,8
0,0
0,3
169.
170.
Thaler GmbH, Bozen
19,8
0,3
0,3
170.
238.
Lorenz Pan AG, Bozen
13,0
0,3
0,3
Solartotal GmbH, Bozen
42,2
0,1
0,3
Volgger Holz GmbH, St. Lorenzen
12,6
0,5
0,3
171.
83.
172.
249.
173.
128.
S.P.V. GmbH, Bozen
27,4
0,5
0,3
174.
218.
Sad Nahverkehr AG, Bozen
13,9
0,4
0,3
175.
167.
Foppa GmbH, Neumarkt
20,1
0,3
0,3
176.
117.
Damiani Holz&Ko AG, Brixen
30,2
0,3
0,3
177.
232.
Tip Top Fenster GmbH, Mühlbach
13,3
0,2
0,3
178.
268.
Roner AG Brennereien, Tramin
11,4
0,3
0,2
179.
118.
Karl Pedross AG, Latsch
30,1
-0,3
0,2
180.
283.
Naturaliabau GmbH, Meran
11,1
0,4
0,2
181.
276.
Sicur Tyres Group GmbH, Bozen
11,3
0,3
0,2
182.
190.
Euroclima AG, Bruneck
16,3
0,2
0,2
183.
73.
Nordpan AG, Olang
50,5
0,2
0,2
184.
277.
Olanger Seilbahnen AG, Olang
11,3
0,3
0,2
185.
141.
Weger Walter GmbH, Kiens
25,5
0,1
0,2
186.
297.
Seilbahnen St. Vigil In Enneberg AG, Enneberg
10,3
0,8
0,2
187.
181.
Alpenbau GmbH, Terenten
17,9
0,1
0,2
188.
275.
Stadtwerke Meran AG, Meran
11,3
0,0
0,2
189.
140.
Nikolaus Bagnara AG, Eppan
25,5
0,3
0,2
190.
298.
Schmiedeeisen Wolfsgruber GmbH, Bruneck
10,3
0,3
0,2
191.
70.
Hans Zipperle AG, Meran
52,1
-1,6
0,2
192.
211.
Bernard Bau GmbH, Montan
14,7
0,1
0,2
193.
273.
Inderst GmbH, Marling
11,4
0,4
0,2
194.
132.
Wenatex Italia GmbH, Brixen
27,1
0,2
0,2
195.
235.
Therme Meran AG, Meran
13,1
0,5
0,2
196.
274.
Zingerlemetal AG, Natz-Schabs
11,4
0,2
0,2
197.
82.
Exquisa Italia GmbH, Bozen
43,1
0,2
0,2
198.
286.
Brigl AG, Bozen
10,9
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0,2
199.
289.
Alpi AG, Welsberg-Taisten
10,8
-0,4
0,2
200.
160.
Frulana GmbH, Lana
20,8
0,2
0,2
Südtirol Panorama | April 2013
Der Punkt ist allerdings, dass der tatsächliche Steuersatz in Italien für Unternehmen wesentlich höher ist, weil bestimmte betriebliche Aufwendungen nur in geringerem Ausmaß steuerlich geltend gemacht werden können. Deshalb ist die Kluft zwischen nominalem und effektivem Steuersatz für Unternehmen in Italien wesentlich höher als in anderen OECD-Staaten. Die Höhe des effektiven Steuersatzes kann bei Unternehmen sehr unterschiedlich sein und hängt unter anderem von der Art der Tätigkeit und der Finanzierungsstruktur des Unternehmens ab. Können Sie genauere Zahlen dazu nennen?
Laut einer aktuellen Studie der OECD liegt die allgemeine Abgabenquote in Italien – das heißt die Steuereinnahmen zuzüglich Sozialbeiträgen in Prozent des Bruttoinlandsproduktes – bei rund 43 Prozent. Italien liegt damit an vierter Stelle unter den OECD-Ländern. Das ist die makroökonomische Perspektive. Wenn man sich die effektive Steuerbelastung in Italien ansieht, dann kann man bei Einzelpersonen, welche ein Bruttoeinkommen in Höhe von Euro 50.000,00 im Jahr erzielen, von einer durchschnittlichen Steuerbelastung in etwa von 40 Prozent sprechen – das ist die Summe aus Einkommenssteuer und Sozialabgaben in Prozent des Bruttoeinkommens. Bei Unternehmen ist es, wie gesagt, etwas schwieriger zu sagen und kann sehr variieren, liegt aber in Italien im Schnitt zwischen 40 und 50 Prozent des Gewinnes vor Steuern.. Oft wird aber bei Unternehmen auch von einer Steuerbelastung von über 50 Prozent gesprochen.
Ja, es gibt Fälle, bei denen die Steuerbelastung auch weit über 50 Prozent des Gewinnes vor Steuern liegt. Wenn ein Unternehmen bestimmte Voraussetzungen – viel Personal, hohe Finanzierungskosten, großen Fuhrpark – erfüllt, dann kann die Steuerbelastung tatsächlich weit über 50 Prozent liegen. Und da sind Posten wie IMU und ähnliche Steuern noch gar nicht mitgerechnet. Es gibt keinen Zweifel, die Steuerlast in Italien ist gerade für Unternehmen – im Verhältnis zu anderen OECD-Staaten – sehr hoch.
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TITEL
Ist die Schmerzgrenze für Unternehmen bei der Besteuerung bereits überschritten?
Ja, definitiv. Es muss ja einen Anreiz geben, damit sich jemand unternehmerisch betätigt und sich diesem Risiko aussetzt. Bei einer Steuerlast um die 50 Prozent werden Betriebsgründungen, Wachstum und Aufschwung abgewürgt anstatt unterstützt. Das Problem zur Zeit: Die wirtschaftliche Situation ist nicht besonders rosig, und die Kombination aus Rezession und steigendem Steuerdruck ist in meinen Augen sehr gefährlich. Unternehmerische Tätigkeit wird durch eine hohe Steuerquote ganz bestimmt nicht gefördert. Ist die hohe Steuerlast ein Grund, der ausländische Unternehmen davon abhält, in Italien zu investieren?
Auf jeden Fall. Diese Erfahrung machen wir fast täglich. Der Punkt ist, dass Italien als Land per se schon keinen guten Ruf hat. Italien steht eher für Instabilität und Planungsunsicherheit. Für einen Investor oder Unternehmer ist Planungssicherheit aber wichtig. In Italien herrscht zur Zeit ganz bestimmt kein freundliches Investitionsklima. Steuern werden laufend angepasst – und was das Schlimmste ist – zum Teil auch noch rückwirkend. Das macht jeden Businessplan zur Farce, denn wie kann ich planen, wenn ich nicht weiß, ob ein Gesetz in einigen Monaten einfach rückwirkend in Kraft gesetzt wird? Kurzum, mangelnde Planungssicherheit und hoher Steuerdruck tragen dazu bei, dass sich ausländische – oder besser gesagt Unternehmen überhaupt – mit Investitionen in Italien zurückhalten. Und es
„Die wirtschaftliche Situation ist nicht besonders rosig, und die Kombination aus Rezession und steigendem Steuerdruck ist in meinen Augen sehr gefährlich“ Armin Hilpold
sieht nicht danach aus, dass diese investitionsfeindliche Situation in nächster Zeit besser wird. Ist die italienische Steuergesetzgebung schwieriger zu durchblicken als in anderen EU-Ländern?
Die italienische Steuergesetzgebung ist auf jeden Fall komplex. Das Schwierige ist, wie ich bereits vorhin angesprochen habe, dass es andauernd Änderungen und Neuerungen gibt. Im Endeffekt ist nie klar, wie lange eine Regelung in Kraft bleibt. Eine sinnvolle strategische Planung ist für ein Unternehmen so
sehr schwer möglich. Diese dauernde Veränderung und Neuregelung ist sicher etwas, wodurch sich Italiens Steuergesetzgebung von anderen EU-Ländern unterscheidet. Ob die Steuergesetzgebung hierzulande komplexer ist als in anderen Ländern, ist schwer zu sagen. Auch Bürger anderer EU-Länder sind der Meinung, dass ihr Staat das komplizierteste Steuersystem hat (lacht). Hat die Regierung Monti die Situation verschlimmert oder verbessert?
Monti hat das Ziel gehabt, Italiens Haushalt schnellstmöglich zu sanieren und das Vertrauen der Märkte in das Land wiederherzustellen. Steuer- und Abgabenerhöhung waren für diesen Zweck und aus seiner Sicht die effizienteste Methode. Für den einzelnen Bürger und für Unternehmen war diese Zeit mit Monti an der Regierung aber eine nicht sehr erfreuliche, denn der Steuerdruck ist auf allen Ebenen gestiegen. Einkommensteuer, indirekte Steuern wie etwa die Mehrwertsteuer und auch Bestandssteuern wie die IMU wurden entweder neu eingeführt oder erhöht. Die Regierung Monti hat also einiges dafür getan, dass der Steuerdruck in Italien gewachsen ist. Wie könnte nun die Steuergesetzgebung in Italien reformiert und Planungssicherheit für Unternehmen wieder hergestellt werden?
Vereinfachen wäre sehr wichtig. Man könnte die Anzahl der Steuern verringern und auch deren Funktion klarer darlegen. Man sollte auch mehr auf gezielte Steuerbegünstigungen setzen. Dies würde Anreize für die wirtschaftliche Entwicklung schaffen, zum Bei-
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TITEL
Diese würde vermutlich auch durch eine bessere Verwendung der Steuergelder geringer ...
Sicher, wenn die Dienstleistungen des Staates nicht funktionieren, dann wird sich der eine oder andere Gedanken darüber machen. Aber da ist Südtirol ja in einer glücklichen Lage. Die Dienstleistungen der öffentlichen Hand entsprechen und funktionieren ähnlich gut wie in den nördlichen Nachbarländern. Eine Steuerautonomie Südtirols hätte so gesehen durchaus einen gewissen Reiz.
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Welche Steuer in Italien würden Sie abschaffen?
Armin Hilpold sieht den Steuerdruck in Italien bereit, oberhalb der Schmerzgrenze.
spiel Steuererleichterungen für Unternehmen während der ersten Jahre ihrer Tätigkeit. Diese Steuererleichterungen müssen aber, wenn sie eingeführt werden, für alle gelten und nicht etwa nur für ausländische Unternehmen. Auch diese Diskrepanz zwischen nominalem und effektivem Steuersatz sollte reduziert werden, um mehr Transparenz zu schaffen. Das hat auch mit Planungssicherheit zu tun, denn wenn aus den nominal angegebenen 30,48 Prozent – 27,5 Prozent IRES plus 2,98 Prozent IRAP in Südtirol – am Ende unerwartete effektive 50 Prozent und mehr werden, dann wird Planung schwierig. Was wäre für Sie ein gerechter Steuersatz?
Im Steuerwesen gibt es ja grundsätzlich zwei Ansätze. Einmal gibt es jene, die sich für einen progressiven Steuersatz aussprechen. Je höher das Einkommen, umso höher ist auch der Steuersatz. Und dann gibt es die, die sich für eine so genannte Flat-Tax stark machen. Dabei wird ein Steuersatz festgelegt, der für alle Einkommen gleich ist,
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„Ich wünsche mir, dass es keine neue Steuern geben wird“ Armin Hilpold
egal, wieviel jemand verdient. In der italienischen Verfassung ist festgeschrieben, dass ein progressiver Steuersatz zur Anwendung kommen soll. Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass jeder aufgrund der individuellen Leistungsfähigkeit Steuern zahlt, damit der Staat die von ihm geforderten Leistungen finanzieren und zur Verfügung stellen kann. Zudem ist wichtig, dass das Steuersystem einfach, klar und transparent ist. Das würde dazu beitragen, die Steuerhinterziehung einzudämmen.
Zuallererst die IRAP. Es ist wirklich ein Unsinn, eine Steuer einzuführen, bei der Personalkosten nur zum Teil und Finanzierungskosten nicht abzugsfähig sind. Es kann nicht sein, dass ein Unternehmer steuerliche Nachteile hat, wenn er mehr Leute einstellt. Südtirol hat zum Glück den vom Staat vorgegebenen Spielraum ausgenützt und den ordentlichen Steuersatz auf 2,98 Prozent reduziert. Die meisten anderen Regionen haben es bei den vom Staat empfohlenen 3,9 Prozent belassen. Die IMU auf die Erstwohnung wäre für mich auch eine Steuer, die auf meiner Abschaffungsliste ganz vorne stünde. Auf welche Steuern müssen wir uns Ihrer Meinung nach noch im laufenden Jahr einstellen?
Ich wünsche mir, dass es keine neuen Steuern geben wird, sondern dass jetzt gezielt Maßnahmen gesetzt werden, um Wachstum zu fördern. Nach dieser Phase der Steuererhöhung und Steuermaximierung von Seiten des Staates, die ja dazu geführt hat, dass sich das wirtschaftliche Klima weiter verschlechtert hat, sollte meiner Meinung nach jetzt eine Zeit der gezielten Steuerförderungen kommen. Dies, um nicht in eine wirtschaftliche Negativspirale hineingezogen zu werden. Große Steuerreduzierungen sind allerdings in naher Zukunft sicherlich nicht zu erwarten. Steuern, die einmal eingeführt wurden, werden erfahrungsgemäß nicht mehr so schnell zurückgenommen. Und eine weitere Erhöhung des ordentlichen Mehrwertsteuersatzes ist ja bereits beschlossene Sache und wird auch ◀ kommen. INTERVIEW: PETER SEEBACHER
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MARKTFÜHRERSCHAFT BEI IMMOBILIENLEASING Hypo Vorarlberg Leasing kommt beim Immobilienleasing in der Region SüdtirolTrentino auf einen Marktanteil von 40 Prozent. Für Leasing sprechen vor allem steuerliche Vorteile sowie Flexibilität bei Raten und Vertragslaufzeiten.
Michael Meyer, Delegierter des Verwaltungsrates. (li.) WF Mechanik aus Vahrn nutzt bereits die Vorteile des Immobilienleasings bei der Hypo Vorarlberg Leasing AG
D
ie Hypo Vorarlberg Leasing hat im Vorjahr Projekte mit einem Gesamtvolumen von 77 Millionen Euro finanziert. Der Schwerpunkt lag dabei auf Immobilien- und Wasserkraftprojekten in Südtirol und dem Trentino. Dr. Michael Meyer, Delegierter des Verwaltungsrates: „Wir konnten uns damit in einem schwierigen Marktfeld behaupten, der italienische Leasingmarkt ist um 35 Prozent zurückgegangen. Mit einem Marktanteil von 40 Prozent im Bereich Immobilienleasing sind wir der größte Leasingfinanzierer der Region Südtirol/Trentino.“
Investitionen in die Südtiroler Wirtschaft, mehr Partnerschaften 2013 wird sich das Unternehmen konsequent auf die Geschäftsbereiche Immobilienleasing und Wasserkraftprojekte konzentrieren. „Die Hypo Vorarlberg Leasing ist auch in Zeiten wie diesen ein starker und verlässlicher Partner insbesondere für die Wirtschaft in der Region Südtirol/Trentino“, erklärt Meyer.
Leasing ist weiterhin ein attraktives Finanzierungsinstrument. „Steuerliche Vorteile können generiert werden, außerdem spricht die flexible Gestaltung der Raten bzw. der Vertragslaufzeiten für Leasing. Seit 2012 sind kürzere Laufzeiten für Leasingverträge möglich.“
ko um 7,5 Millionen Euro übernommen hat. Weitere Referenzprojekte sind beispielsweise der neue Unternehmenssitz der WF Mechanik GmbH in Vahrn (5,4 Millionen Euro) und der Standort der Interfama GmbH in Verona (2,9 Millionen Euro).
In puncto Vertrieb setzt die Hypo Vorarlberg Leasing verstärkt auf Partnerschaften. Kürzlich wurde ein Kooperationsvertrag mit der Südtirol Bank abgeschlossen. „Die Hypo Vorarlberg Leasing baut mit dieser Zusammenarbeit das Vermittlernetz im Trentino und in Südtirol deutlich aus“, erklärt Michael Meyer, „wir können jetzt auf die zirka 100 selbstständigen Anlageberater der Südtirol Bank in Norditalien zurückgreifen.“ Gerade mit Blick auf das aktuelle wirtschaftliche Umfeld sei es notwendig, auf Partnerschaften zu setzen.
Über die Hypo Vorarlberg Leasing AG Die Hypo Vorarlberg Leasing AG ist ein Unternehmen der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG, eines internationalen Finanzinstituts mit „A1“-Rating. Der Leasingfinanzierer mit Sitz in Bozen sowie Filialen in Como und Tre❧ viso beschäftigt 34 Mitarbeiter.
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Hypo Vorarlberg Leasing AG Aktuelle Referenzprojekte Kürzlich hat die Hypo Vorarlberg Leasing das Palais Menz in Bozen finanziert, das der österreichische Immobilienentwickler René Ben-
Galileo-Galilei-Straße 10/H I-39100 Bozen Tel. 0471 060547 www.hypoleasing.it
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Geschäftsideen in der Krise Das Tis greift Start-up-Unternehmern kräftig unter die Arme. Die zündende Geschäftsidee müssen diese aber selber entwickeln. Und die sind oft genug mehr als ungewöhnlich. 18
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
Nadia Micheli aus Kaltern hat ihre Geschäftsidee weiterentwickelt. Ab sofort gibt es nicht nur selbst gestrickte Mützen, sondern auch Taschen.
im warmen Nest der Eltern meist ganz gut über die Runden kommt. Dann ist auch die Risikofreudigkeit eher gering“, sagt der Koordinator des Gründerzentrums im TIS Christian Höller. Not macht bekanntlich erfinderisch. „Dafür haben die Startups in Südtirol im Vergleich mit Italien eine größere Überlebenschance bewiesen“, ergänzt Höller. Sofern Start-ups erfolgreich arbeiten, tragen sie zur Belebung der Wirtschaft bei und schaffen neue Arbeitsplätze. Falls sie innovative Geschäftsideen verwirklichen, aktivieren sie sogar einen Markt, der vorher gar nicht bestanden hatte. Um den unternehmerischen Geist zu unterstützen und die Erfolgschance zu verbessern, hat auch die Abteilung Unternehmensgründung der Handelskammer Bozen eine Reihe von Informationsveranstaltungen für Unternehmer organisiert, die eine Geschäftsidee verwirklichen möchten. Zwei der insgesamt vier Termine mit den Schwerpunktthemen „Sicherung der Liquidität“ und „Neue Vertriebskanäle“ fanden im Februar und März statt. Von den rund zwei Dutzend angehenden Unternehmern, die teilgenommen haben, stellen viele eine Alternative zu schon bestehenden Dienstleistern dar; das eine oder andere Start-up kann sogar durchaus als innovativ angesehen werden. DEN WALD BEWIRTSCHAFTEN. Wald
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nteressanterweise sind Start-up-Unternehmen in krisengeschüttelten Regionen Italiens in bedeutend höherer Anzahl anzufinden als in vergleichsweise prosperierenden: „Oft erwacht der unternehmerische Geist erst, wenn Not am Mann ist. Zum Beispiel dann, wenn ein junger Mensch längere Zeit keine Arbeit findet. Bei uns in Südtirol muss die gewohnte Komfortzone nicht so schnell verlassen werden, weil ein junger Arbeitsloser
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Plus nennt sich etwa ein Unternehmen, das kurz vor seiner Gründung steht. Es richtet sich an private Waldbesitzer, die ihren Wald jahrelang nicht bewirtschaftet haben und sich überlegen, diese Einnahmequelle nicht mehr brach liegen zu lassen. Elmar Gruber, 36 Jahre alt, ist gelernter Buchhalter und war früher Geschäftsführer im Konsortium Südtiroler Baumschuler. Nach einer Tätigkeit im Autohandel war er in den letzten fünf Jahren einer der Geschäftsführer des Südtiroler Maschinenrings, der eine ähnliche Dienstleistung für Südtiroler Bauern erbringt. In dieser Zeit hat sich Gruber sein Wissen über Holzwirtschaft angeeignet. Privaten Waldbesitzern steht die professionelle Waldbewirtschaftung beim Südtiroler Maschinenring allerdings nicht zur Verfügung. Daran knüpft Gruber nun an.
Warum glaubt er, dass seine Geschäftsidee einen Markt haben wird: „Fünfzig Prozent des Landes Südtirol ist mit Wald bedeckt. Aber weil die Waldwirtschaft eine gewisse Kompetenz erfordert, kümmern sich viele Besitzer nicht darum“, sagt Elmar Gruber. Hier habe er ein Potential entdeckt. Der Waldbestand sei vielerorts überaltert und müsse deshalb dringend verjüngt werden, damit alte Bäume nicht Schäden verursachen. Gruber will sich nicht selbst einen entsprechenden Maschinenpark zulegen, sondern auf spezialisierte Firmen zurückgreifen. „Zu den Leistungen von Wald Plus gehört einmal die Beratung aus wirtschaftlicher und waldbaulicher Sicht, unter Berücksichtigung der Auflagen der Forstbehörden“, sagt Gruber. „Dann geht es darum, den besten Weg zu finden, das Holz aus dem Wald zu bekommen. Und wenn der Wald länger nicht bewirtschaftet wurde, fällt viel Aufräumarbeit an, um wieder einen gesunden Baumbestand zu erreichen.“ Das Holz soll dann in den Wirtschaftskreislauf einfließen, der in Südtirol ja gut eingespielt ist. Hinzu kämen noch die Logistik, die Sortierung und schließlich der Verkauf, erklärt der Geschäftsmann und Familienvater weiter: „Die Erlöse werden dann dem Waldbesitzer ausbezahlt, und die Firma Wald Plus erhält eine Gewinnbeteiligung. Allerdings braucht es eine langfristige Zusammenarbeit, denn Holzwirtschaft ist ein langsames Geschäft.“ Einen Bedarf nach anschließender Aufforstung sieht Gruber vorerst nicht: „Unter Aufsicht der Forstbehörden wird dem Wald nur so viel Holz entnommen, dass eine natürliche Verjüngung möglich gemacht wird.“ Laut Gruber gibt es kein vergleichbares Unternehmen in Südtirol, das für private Grundbesitzer den Wald bewirtschaftet. Ein bisher nicht bedienter Markt ist also gefunden, und sowohl die einschlägigen Erfahrungen als auch bestehende Geschäftsverbindungen sind vorhanden. Nun fehlt Gruber noch das Startkapital. MODISCHE MÜTZEN. Auch Nadia Miche-
li aus Kaltern ist gelernte Buchhalterin; sie ist halbtags bei einem Wirtschaftsberater tätig. Ihre Marktnische hat sie rein zufällig entdeckt. „Durch eine Fernsehsendung haben wir erfahren, dass Häkelkäppis wieder ganz „in“ sind. Ich habe meinem Freund gesagt, dass ich auch mal gelernt habe, so etwas zu häkeln“, erzählt die jun-
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Elmar Gruber bietet mit seinem Unternehmen einen besonderen Service: Waldbewirtschaftung für Waldbesitzer, die dazu keine Lust oder keine Zeit haben.
ge Mutter eines Kleinkindes strahlend. Ihr Partner hat sie dann ermuntert, ihm doch so ein Käppi zu häkeln. „Weil es ihm so gut gefiel und er ein Modegeschäft in Kaltern führt, habe ich ihm dann ein Häkelkäppi als Test fürs Geschäft gehäkelt.“ Die modische Mütze war noch am selben Nachmittag verkauft, und so nahm das neu entdeckte Geschäft unter dem Markennamen „Morgenrot“ seinen Lauf. Seit Kurzem kann man die modischen Kappen nun im gleichnamigen Onlineshop www.morgen-rot.it kaufen. Im letzten Jahr fanden rund 500 Häkelmützen einen Käufer, mit dem Online-Shop sollen es bald bedeutend mehr werden. „Weil sich die Häkelkäppis aber nur im Winter verkaufen lassen, möchten wir jetzt für den Sommer Taschen aus Garn herstellen“, erzählt die Kaltererin. Bisher haben nur Micheli und ihr Partner gehäkelt. Inzwischen ist das Duo an den Grenzen ihrer Produktionskapazität angelangt. Die Parttime-Unternehmerin sucht deshalb Frauen, die gern für sie häkeln möchten, damit sie sich auf strategische Aufgaben konzentrieren kann. „Andere starten mit einem Business-Plan, bei mir war es wie ein Spiel, aus dem mehr geworden ist. Es ist deshalb in Bezug auf die Liquidität auf-
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zupassen, dass man die Einkäufe so steuert, dass die finanziellen Mittel da sind“, sagt die Unternehmerin. „Wir möchten auf jeden Fall so weit kommen, dass wir von diesem Geschäft leben können.“ GESUND ODER UNGESUND. Ein wei-
teres Beispiel: Ein nicht mehr ganz junger Unternehmer spricht zwar im Interview begeistert und ohne Hemmungen über seine Geschäftsidee, baut diese aber auf eine wohl nicht ganz spruchreife Strategie auf. Der Geschäftsmann, auf dessen Namennennung wir in seinem Sinne verzichten, war Beamter im Sanitätsbereich und arbeitet nun an der Einführung eines belebenden Getränks für die Jugend. Als Vorbild dienen ihm keine Geringeren als Coca Cola und Red Bull, aber darüber hinaus soll sein Produkt als „Gesundheitsgetränk“ vermarktet werden. Und worin besteht dieser Gesundheitsaspekt? Darin, dass der belebende Anteil des Getränkes nicht schädlich ist, ist die Antwort. Der angehende Unternehmer kann auf keine einschlägigen Erfahrungen aus der Getränkebranche oder dem Marketing zurückgreifen. Die Produktion sowie das Marketing sollen deshalb ausgelagert wer-
den. Dafür fühlt sich der Unternehmer im Metier Gesundheit kompetent, wie er sagt: „Denn ich habe beste Kontakte zu den Primaren des Krankenhauses.“ Ein Investor ist jedenfalls gefunden; das Produkt hingegen muss erst entwickelt werden, und das könnte noch bis zu einem Jahr dauern. Für ein Lifestyle-Getränk mit einem Vorbild wie Red Bull bräuchte das Unternehmen ein ansehnliches Marketing-Budget. Bedeutende Marketingaktivitäten möchte der Geschäftsmann aber erst mit den Erlösen seines Lifestylegetränkes finanzieren. „Sobald wir einmal die Vertriebskanäle haben, haben wir bessere Möglichkeiten, Marketing zu betreiben. Ich bin voriges Jahr mit Bernie Ecclestone in Kontakt getreten – Autorennen und Boote sind ein Hobby von mir“, gibt der Neountermehmer zu Protokoll. Gut, dass auch dieses Unternehmen auf seinem Weg in den Markt von TIS und Handelskammer professionell begleitet wird. Und mit ein bisschen Glück wird es das Lifestyle-Getränk made in Südtirol ja doch noch ein Erfolg. BAUBRANCHE – DER KRISE ZUM TROTZ. TIAB nennt sich ein Unterneh-
men aus Terenten, das mit dem Erstel-
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Norbert Ladstätter mit seinem Sohn und Geschäftspartner. Bei seinem Start-up-Unternehmen geht es um Sicherheit im Tiefbau.
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len seiner ersten Angebote begonnen hat. Die Tätigkeit: Tiefbau und Absturzsicherungen auf Dächern, daher das Akronym TIAB. Der Gründer Norbert Ladstätter war selbst in den vergangenen 20 Jahren im Tiefbau tätig. Für ihn ist klar: Es ist ein Wagnis, in diesen schwierigen Zeiten in die Baubranche einzusteigen. Was ihn dennoch dazu motiviert hat, war vor allem, dass sein Sohn Lust hatte, mit einzusteigen. Dazu kommt die erfolgversprechende Geschäftsidee mit Absicherungsanlagen – eine Sparte, in der Ladstätter noch Potenzial sieht: „Fakt ist, dass in Südtirol immer noch jedes Jahr tödliche Unfälle passieren. Um dem gegenzusteuern, bringen wir auf den Dächern Anschlagpunkte und Lebenslinien an, damit sich die Leute, die dort arbeiten, sichern können.“ Ladstätter erklärt, dass ein Hausbesitzer dafür hafte, wenn jemand wie beispielsweise ein Kaminkehrer aufs Dach steigt und abstürzt. „Der Handwerker hingegen muss sowieso selbst für seine Sicherheit sorgen“, erklärt er. Vor allem in privaten Hausbesitzern und öffentlichen Körperschaften sieht Ladstätter seine Kunden von morgen. Periodisch müssten diese Sicherungsanlagen zudem gewartet werden, um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen – so der Terentner Unternehmer. Zu den Schwierigkeiten befragt, die ihm am meisten zu schaffen machten, sagt Ladstätter entschieden: „Die ausufernde Bürokratie ist wirklich eine Bremse für ein junges Unternehmen.“ Das Durchschnittsalter der angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer war bei den bisherigen „Start-up-Aperitifs“ überraschend hoch. Nadia Micheli war die einzige wirklich junge Unternehmerin mit einer innovativen Geschäftsidee, die auch bereit war, sich zu präsentieren. Die nächsten Start-up-Aperitifs mit den Schwerpunktthemen „Kosten“ und „Organisationsentwicklung“ finden am 16. April und 28. Mai statt. Infos dazu gibt es unter handelskammer.bz.it. Ebenso für Start-ups konzipiert ist ein Wettbewerb für Business-Pläne des Bereiches „Gründerzentrum“ im TIS innovation park. Hier werden innovative Geschäftsideen auf ihrem Weg zum möglichen Erfolg von Spezialisten begleitet und gecoacht (www.start-up.bz.it). ◀ MARINA PERNTHALER
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KEIN RÄTSELRATEN MIT IHREM UNTERNEHMENSKAPITAL! Informationen sind das Kapital jedes Unternehmens. Wenn diese steigende Informationsflut aber nicht mehr kontrollier- und steuerbar ist, kann das auch schnell viel Geld kosten.
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iele Studien bestätigen: Die immer schneller steigende Informationsflut überrollt viele Unternehmen früher oder später. Wenn man sich mit dieser Informationsflut nicht rechtzeitig auseinandersetzt, kann dies ziemlich schnell nicht nur Geld, sondern auch Arbeitseffizienz und Zeit kosten. Die Probleme in der Information. Informationen sind in den meisten Unternehmen als Papierdokumente, elektronische Daten, E-Mails, Bilder, Zeichnungen, Notizen und auch in vielen anderen Formen verfügbar. Aufgrund dieser Vielfalt entstehen auch die unterschiedlichsten Probleme. Dokumente werden nicht mehr gefunden, E-Mails wurden gelöscht oder befinden sich in persönlichen Postfächern – und sind damit für andere Mitarbeiter nicht auffindbar. Bilder werden falsch archiviert, oder der Archivierungsprozess an sich ist zu komplex, nicht systematisch strukturiert, oder es fehlen einfach die richtigen Werkzeuge.
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Lösungsansätze. Es gibt einige Instrumente und Methoden, um die oben geschilderten Probleme und Herausforderungen zu bewältigen. Dabei setzt das Unternehmen systems, Vorreiter und Pionier im Infomanagement-Bereich, auf folgende Werkzeuge: SharePoint: Die Portaltechnologie SharePoint von Microsoft bildet das erfolgreiche Grundgerüst für das Management von Informationen und Zusammenarbeit. SharePoint
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Südtirol Panorama | April 2013
eignet sich aber auch hervorragend, um weitere Systeme aufzusetzen und anzubinden. systems ist SharePoint-Spezialist und Marktführer in Südtirol mit zahlreichen namhaften Referenzen. Middleware: Eine Middleware ist eine Integrationssoftware, um unterschiedliche Applikationen und Anwendungen zu verbinden. Somit wird die Komplexität bei Prozessen wie Ablage und Archivierung deutlich reduziert. Konkret heißt das Geld- und Zeitersparnis sowie Steigerung der Arbeitsproduktivität. systems setzt dabei auf den Partner Actiware. Archivierungslösungen: Moderne Archivierungslösungen helfen, papiergebundene Arbeitsabläufe zu digitalisieren. Die elektronische Verwaltung von Unternehmensinformationen mit einem Dokumenten-Management System schafft eine bessere Infrastruktur für sichere, schnelle, effektive und kostensparende Geschäftsprozesse. Mit den ELO Enterprise-Content-Management-Technologien verfügt systems über alle Funktionalitäten zur effektiven Verwaltung, schnellen Nutzung und sicheren Kontrolle von Informationen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. „Conservazione sostitutiva“. Der Gesetzgeber hat mit unterschiedlichen Normen und Anforderungen zur Regelung der digitalen Archivierung die Voraussetzungen geschaffen, dass Unternehmen Papierbelege vernichten können. Mit den Software-Lösungen von systems werden die gesetzlichen Anforderungen für die rechtskonforme digitale Archivierung nach italienischem Recht vollständig erfüllt. Denn digital archivierte Dokumente müssen spezifische Eigenschaften aufweisen, damit diese vom italienischen Gesetzgeber als gültig anerkannt werden. systems hat neben den Lösungen auch das Wissen und die Kompetenz, um Unternehmen in diesem wichtigen Prozess zu begleiten und zu unterstützen.
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BRENNERCOM GREIFT NACH DEN WOLKEN Es ist ein gigantisches Projekt: Die Datenwolke der Brennercom wächst und wächst. Immer mehr Unternehmen nutzen den Cloud-Dienst des Südtiroler ITK-Unternehmens zur Speicherung von Daten oder zum Outsourcing der IT-Infrastrukturen, so Brennercom-Geschäftsführer Karl Manfredi. Herr Manfredi, welche Cloud-Dienste bietet die Brennercom an?
Bei Cloud-Computing steht der Aspekt Sicherheit im Vordergrund. Wie geht Brennercom mit diesem sensiblen Thema um? Begriffe wie Datensicherheit sind in den letzten Jahren stark in das Bewusstsein unserer Köpfe gerückt. Die digitale Welt bringt sehr viele Vorteile, ist aber auch mit etlichen Problematiken verbunden. Für uns hat ein hoher Sicherheitsstandard oberste Priorität. Allerdings muss man zwischen Realität und Science-Fiction unterscheiden können. Das Thema Datensicherheit haben wir dahingehend geregelt, dass unsere Netzstruktur nicht öffentlich zugänglich und unser Datentransfer mit sicheren Zahlencodes verschlüsselt ist. Viele unserer Kunden sind Weltmarktführer. Das erfordert modernste Technik von unserer Seite. Wir spielen in einem
Was ist Cloud-Computing? Mit sogenannten Cloud-Diensten können Nutzer von überall auf ihre Daten zugreifen. Gängige Cloud-Dienste sind Dropbox, Google Drive oder iCloud. Dokumente, Videos oder Musik stehen damit jederzeit und überall zur Verfügung und können mit Freunden geteilt werden. Auch Unternehmen haben Cloud-Computing bereits für sich entdeckt: Zur Speicherung von Daten oder zum Outsourcing der IT-Plattform.
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KARL MANFREDI: Unser einfachster CloudDienst ist der Backup-Service. Das bedeutet, in regelmäßigen Abständen werden Sicherungskopien der gesamten Betriebsdaten eines Unternehmens gemacht. Ein Unternehmen kann sich auch für eine komplexere Variante des Cloud-Computing entscheiden und die Verwaltung der IT-Plattform komplett auslagern. Dadurch kann sich der Kunde auf sein Kerngeschäft konzentrieren und steigert zugleich seine Wettbewerbsfähigkeit.
Karl Manfredi, Geschäftsführer der Brennercom AG: „Das Beste, was der Markt zur Zeit hergibt“.
internationalen Wettbewerb mit. Ohne neueste Systeme sind wir ganz schnell weg vom Fenster. In der Cloud kämpfen Sie mit mächtigen Konkurrenten. Wie kann Brennercom dabei als regionaler Anbieter mithalten? Als regionaler Anbieter haben wir direkten Kontakt mit unseren Kunden und können dadurch individuelle und flexible Lösungen anbieten. Zugleich werden die Unternehmen in das Glasfasernetz Brennercom „Fiber Power“ integriert, was einen schnellen Up- und Download der Daten garantiert. Unser Hauptrechenzentrum befindet sich in Bozen, ein weiteres Zentrum haben wir in Trient. Weitere Sitze der Brennercom befinden sich in Innsbruck, München, Verona und bald auch in Mailand. Bei Cloud-Computing spielen die Aspekte Sicherheit und Vertrauen eine große Rolle. Eine Tourismusregion wie Südtirol genießt großes Vertrauen. Das ist unser unschlagbares Argument gegenüber der Konkurrenz. Außerdem ist unsere gesamte Ausstattung samt Server
und Software das Beste, das derzeit auf dem Markt erhältlich ist.“ Die Werbekampagne „We are Cloud!“ sorgte für Aufsehen. Wie lautet ihr erstes Resümee zu diesem Thema? Der Markt reagiert sehr positiv auf die Brennercom-Cloud. Allein mit den aktuellen Kundenprojekten ist unsere momentane Struktur, was Größe und Speicherleistung betrifft, bereits zu klein. Vor Kurzem wurde unsere neue Server-Struktur in Bozen eingeweiht. Bereits jetzt planen wir nächste Installationsschritte. ❧
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UNTERNEHMER & MÄRKTE
Was darf es sein, Herr Basso? Mauro Basso führt einen der bekanntesten Friseursalons in Bozen. Dabei wollte der 50-Jährige niemals den Beruf ergreifen, den bereits seine Mutter ausübte. Sein Weg zum Handwerker und Friseur war ein verschlungener und führte ihn von Paris über London und Teneriffa nach Bozen.
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und äußerte wiederum einen nicht elternkonformen Berufswunsch: Goldschmied. Denn eines war für ihn immer schon klar: Friseur wollte er auf keinen Fall werden. Den Eltern schwebten allerdings ganz ander Berufsmöglichkeiten für ihr einziges Kind vor. „Mein Vater hätte es sehr gerne gesehen, wenn ich Anwalt, Wirtschaftsberater oder etwas Ähnliches als Beruf ergriffen hätte.“ Waren seine Berufswünsche eine Art der Verweigerung, des Aufbegehrens den Eltern gegenüber? „Nein, nicht unbedingt“, antwortet Basso mit einem nachdenklichen Blick in die Ferne. „Ich konnte mich in solchen Berufen einfach nicht vorstellen.“ Trotzdem ließ sich der 19-Jährige wieder sanft von den Eltern überreden und begann ein Wirtschaftsstudium an der Universität in Trient. Nach zwei Jahren war damit aber Schluss. Und schuld daran war
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och nie passte der Begriff „Business Punk“ auf jemand besser als auf Mauro Basso. Alles an ihm ist ausgefallen. Kleidung, Brille, Goldschmuck, Goldzahn, Ringe – nichts entspricht dem gängigen Erscheinungsbild eines durchschnittlichen Zeitgenossen. Dabei wirkt diese Ausgefallenheit nicht aufgesetzt, was Mauro Basso mit folgendem Statement lapidar kommentiert: „Ich ziehe mich einfach an, wie ich mich fühle. Ich stehe nicht vor meinem Kleiderschrank und überlege, wie ich mich jetzt am besten ausgefallen kleiden sollte.“ Beim Kauf seiner Garderobe gebe es einzig eine Devise: Sie muss zeitlos sein und eine gewisse Qualität haben. Es gebe Stücke in seiner Garderobe, die er bereits seit zwanzig Jahren besitze. Mauro Basso ist Inhaber des Salon Norma in Bozen, den er von seiner Mutter übernommen hat, und ist seit Kurzem einer der Preisträger der Auszeichnung „Bester Arbeitgeber Südtirols“ in der Kategorie bis zu zwanzig Mitarbeiter. Eine Anerkennung, die ihn sehr freue. „Ein Handwerker wie ich erhält so eine Auszeichnung unter all den Unternehmen, die zur Auswahl standen? Das ist schon super, finde ich.“ Dabei wollte der 1963 in einem Dorf in Oberitalien geborene Basso, der mit seinen Eltern im Alter von drei Jahren nach Bozen kam, nie Unternehmer werden. „Nichts hätte ich mir weniger vorstellen können“, erzählt er. Als es nach der Mittelschule soweit war, darüber nachzudenken, was der junge Mauro werden wollte, stand für ihn fest: Tischler. Es sollte etwas sein, das mit Arbeit mit den Händen zu tun hat. Eine Idee, die bei den Eltern nicht so gut ankam. Also beugte sich Mauro Basso ihrem Willen und absolvierte eine Oberschule und legte die Matura ab. Danach hatte er das Gefühl, seinen Teil erfüllt zu haben,
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Biologisch Im Restaurant Aretè in Bozen werden ausschließlich biologische Produkte verwendet.
eigentlich seine Mutter. „Sie hat mich zu einer Modeschau in Paris mitgenommen, bei der sie mitgearbeitet hat. Ich habe ihr ein wenig geholfen und war die ganze Zeit im Backstagebereich unterwegs. Was ich da gesehen habe, hat mich fasziniert, und für mich stand ab da fest: Jetzt will ich Friseur werden.“ Und wieder stand eine Diskussion mit den Eltern an. Diesmal setzte sich Mauro Basso durch. Eine einzige Bedingung stellten die Eltern: Wenn schon, dann muss der Sohn die beste Ausbildung erhalten, die es gibt. MOTORRAD. Ein Wunsch, dem Basso ger-
ne nachkam, denn die von der Mutter auserkorene Ausbildungsstätte befand sich in London. Also machte sich der 21-jährige Motorradfan, der erst im reifen Alter und aus reinem Verantwortungsbewusstsein seiner Familie gegenüber zum Autofahrer bekehrt werden konnte, mit seinem Gefährt in die britische Metropole auf. Und das ohne ein Wort Englisch zu sprechen und Monate bevor sein Kurs beginnen sollte, in den er sich eingeschrieben hat. Um besser in Kontakt mit der englischen Sprache zu kommen, sucht sich der angesehende Friseur zuerst einmal einen Job in einem Hotel als Kellner am Frühstücksbuffet. „Am Anfang habe ich dann immer meinen Kollegen an die Tische geschickt, wenn ich gemerkt habe, dass die Gäste etwas wollen. Ich habe ja nichts verstanden“, erzählt er. Doch Mauro Basso lernt die Sprache schnell – „Ich habe zum Glück ein Talent für Sprachen“ – und mindestens einmal in der Woche steht er in dieser Zeit im Büro der Schule, die seinen Kurs veranstaltet, und fragt nach, wann er endlich beginnen könne. Seine Zielstrebigkeit zeitigt Erfolg, und so kommt es, dass er den Kurs zwei Monate früher als geplant besuchen darf.
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Mauro Basso: Ein erfolgreicher Businesspunk mit Totenkopfamulett.
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Salon Norma Mauro Basso hat den am Bozner Obstplatz von seiner Mutter vor fünf Jahren übernommen. Mittlerweile beschäftigt er im Betrieb zwölf Mitarbeiter. Bei der Wahl zum Arbeitgeber des Jahres in Südtirol, bei dem Mitarbeiter ihren eigenen Betrieb vorschlagen können, wurde Salon Norma auf den zweiten Platz in der Kategorie bis zu 20 Mitarbeiter gewählt. Bei der Vergabe im Saal der Bozner Handelskammer war nahezu die gesamte Belegschaft dabei und sorgte so für einen kräftigen Farbtupfer auf der Veranstaltung. Mauro Basso ist ein äußerst kreativer Kopf und macht immer wieder durch verschiedene Initiativen und Aktionen auf sich aufmerksam. Und das meist für einen guten Zweck. Basso ist auch immer wieder für bekannte Modezeitschriften und Produzenten als Stylist und Berater tätig und ist beliebter Ansprechpartner für Medien und Journalisten, wenn es um das Thema Mode geht. Dass er von diesem Thema etwas versteht, beweist er täglich durch sein extravagantes Outfit.
lerweile hat er seine ganze Familie mit seiner Einstellung zum Essen angesteckt. Sowohl die beiden Töchter als auch seine Frau sind mittlerweile überzeugte Veganer. Seine große Leidenschaft, das Motorradfahren, hat der Bozner auch aufgegeben. Dabei war er jahrelang fanatisch genug, auch im Winter mit seinem Motorrad über den Brenner zu fahren, um Freunde in Deutschland zu besuchen. Später dann sattelte er auf Motorradrennen um und war nahezu jedes Wochenende auf irgend einer Rennbahn in Europa unterwegs. Wenn er sich heute auf zwei Räder schwingt, dann sind die meistens sehr schmal.
An seinen freien Tagen ist er gerne mit seiner Frau auf dem Rennrad unterwegs oder im Winter auf Skiern. Die Familie ist Mauro Basso mittlerweile wichtiger als heiße Maschinen. Deshalb versucht er auch am Abend rechtzeitig zum gemeinsamen Abendessen zu Hause zu sein. Ganz von etwas ausgefallenen Motorfahrzeugen kann er aber trotzdem nicht lassen. Sein Familienauto ist ein amerikanisches Fabrikat mit imposantem Hubraum und noch imposanterem Benzinverbrauch. ERFOLGREICH. Dafür, dass Mauro Basso
nie Unternehmer werden wollte, hat er eine erfolgreiche Karriere hingelegt. Seit sechs Jahren führt er den Salon am Bozner Obstplatz alleine und beschäftigt zwölf Mitarbeiter. Sein Kundenkreis reicht nach eigener Aussage von Mailand über Südtirol bis nach München. Schon öfter hatte er Angebote, Filialen seines Salons auch außerhalb Bozens zu eröffnen, etwa in München. „Ich habe immer abgelehnt“, erzählt Mauro Basso. „Das ist immer ein zweischneidiges Schwert. Ich wäre wahrscheinlich mehr im Auto unterwegs als hier in meinem Salon. Etwas wird dann immer vernachlässigt. In meinem Job ist es wichtig, mit den Kunden in Kontakt und präsent zu sein. Das wird sehr geschätzt und ist das Um und Auf. Mehrere Salons gleichzeitig zu führen, funktioniert in meinen Augen nicht.“ Am Ende dann die Frage, die uns schon die ganze Zeit bewegt hat. Was hat es mit dem goldenen Totenkopf um den Hals auf sich? „Das ist mein Glücksbringer. Selbst entworfen. Mit einer Zahnlücke und einem Glasauge“, klärt Mauro Basso auf. Und lacht. ◀ PETER SEEBACHER
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Täglich taucht er nun in der Schule in seiner Motorradkluft – Lederjacke, Lederstiefel – auf und fällt dadurch auch äußerlich schon einmal aus dem Rahmen. Seine Kommilitonen kleiden sich eher elegant und stylisch. Als ihn seine Eltern besuchen kommen, unterhält sich seine Mutter mit dem Direktor und bekommt gesagt, dass ihr Sohn wohl niemals ein guter Friseur werde. Sein Vater hingegen ist, nachdem er seinen Sohn beobachtet hat, nun überzeugt: Sein Sohn wird ein ausgezeichneter Friseur. Tatsächlich schließt Mauro Basso die Ausbildung als Zweitbester seiner Klasse ab. Nach einem kurzen Intermezzo in Paris kehrt Basso wieder nach Bozen zurück. Nur um bald wieder aufzubrechen, um auf der Lieblingsinsel seines Vaters, Teneriffa, der sich dort aus gesundheitlichen Gründen öfters aufhält, einen Salon zu eröffnen. „Das war eine sehr harte und auch lehrreiche Zeit“, erinnert sich Mauro Basso. In den ersten Wochen kommen kaum Kunden, doch bald spricht sich das Können Bassos herum, und nach sechs Monaten hat er bereits vier Mitarbeiter. Dass Mauro Basso in dieser Zeit kein Kind von Traurigkeit war, kann man zwischen den Zeilen heraushören, und nach einiger Zeit bugsieren ihn seine Eltern wieder nach Bozen zurück. „Da bin ich rückblickend sehr froh darüber“, bekennt Mauro Basso. Heute lebt der Unternehmer vernünftig und gesund. Seit mehreren Jahren ist er Veganer, und lehnt jede vom Tier kommende Nahrung ab. „Das tut mir sehr gut“, erzählt er. Nicht nur dass er 15 Kilo an Gewicht verloren habe, er fühle sich auch fitter und vitaler als früher. Mitt-
Gesund, schmackhaft und vegan: Spaghetti aus Gerstenmehl mit allerlei Gemüse.
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Die Ausnahme: Auch der Gast genehmigte sich ausnahmsweise einen Nachtisch. Aber ohne Eis.
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PLUS INNENARCHITEKTUR
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Die Kunst des Wohlfühlens
Neue Materialien und Materialentwicklungen haben die Innenarchitektur zwar nicht revolutioniert, aber neu befruchtet. Die wahre Revolution scheint sich aber schon am Horizont abzuzeichnen: Möbel, die nachwachsen.
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ls die Menschen noch in Höhlen wohnten, war es einfach. Das Raumgefühl war so, wie es war. Höhlenmäßig eben. Heute ist das anders. Wie ein Raum wirkt oder zur richtigen Wirkung gebracht wird, ist nahezu eine Wissenschaft. Oder zumindest für die Bewohner sehr wichtig. Und sehr individuell. Nicht jeder Mensch fühlt sich in der gleichen Umgebung gleich wohl. Das ist auch Lukas Mayr, Architekt aus Percha mit besonderem Schwerpunkt Innenarchitektur, bewusst: „Ich versuche die Räume immer individuell zu gestalten. Was braucht der Bewohner, was wünscht er? Welches Raumgefühl und welche Atmosphäre soll entstehen? Das sind wichtige Fragen, die ich mir dabei stelle.“ Dabei sei es leichter, ein Gebäude als Gesamtes zu planen, als ein bereits bestehendes
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„Ich plane immer von innen nach außen“ Lukas Mayr
Gebäude innen zu gestalten, denn: „Ich plane immer von innen nach außen“, so Lukas Mayr. ANORDNUNG. Der Architekt Stefan Gam-
per aus Klausen achtet vor allem auf das Raumgefüge, die Anordnung der Räume. „Die Bereiche Schlafen und Leben sollten getrennt und möglichst ein Schallpuffer dazwischen sein“, definiert Gamper. „Sehr gerne nutze ich Treppen oder Ähnliches als Raumteiler. Und ganz wichtig: Durchblicke und Ausblicke schaffen.“ Das könne vor allem durch die sparsame Verwendung fixer Wände erreicht werden. Sparsamkeit bei der Verwendung unterschiedlicher Materialien ist ein weiteres Credo, dem Gamper bei seinen Planungen gerne folgt: „Die Reduktion von Materialien ist mir wichtig. Oft verwende ich nur
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PLUS INNENARCHITEKTUR eine Holzart, eine Steinart und Glas. Diese Materialien werden dann unterschiedlich eingesetzt. So verwende ich gerne die gleiche Steinart für die Küchenplatte und den Boden.“ Gespielt werden könne dann mit der unterschiedlichen Bearbeitung der Materialien.
Die sparsame Verwendung von Materialien bringt Ruhe.
EINFACH GENUG. Von einer Art von Ma-
WACHSENDE MÖBEL. Einen völlig neuen
Weg der Innenarchitektur und Erweiterung des Repertoires gehen Forscher aus den USA. Aus Pilzen gezüchtete Stühle, Betten aus Algen, ein ganzes Haus aus
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terial hat Architekt Lukas Mayr bereits genug: „Eiche in all ihren Variationen kann ich einfach nicht mehr sehen. Dieses Holz wird mittlerweile so inflationär eingesetzt, dass ich mich daran bereits sattgesehen habe.“ Mayr möchte vor allem Räume schaffen, die auf eine gewisse Art und Weise zeitlos sind. Auch eine gewisse Rhyhtmisierung sei ihm wichtig. Enge und Weite, Hell und Dunkel sollten sich abwechseln und am Ende als die Komposition eines Ganzen erscheinen. Besonders wichtig sind dem Architekten Treppenaufgänge und Räume, in denen Bewegung geschieht. Es sei eben ein Unterschied, ob ein Raum vor allem zum Ruhen und Sitzen oder in Bewegung genutzt werde. Um das Draußen nach drinnen zu holen oder das Drinnen draußen erscheinen zu lassen, plant Mayr gerne großflächige Glasflächen ein. Eine Möglichkeit, die sich erst durch die Weiterentwicklung des Materials Glas in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erschlossen hat. Wichtig bleibe allerdings, so Mayr, wie Bewohner und Benutzer auf verwendete Materialien reagierten. Also hänge die Verwendung durchaus auch von den individuellen Reaktionen ab. Außerdem brauche jede Anordnung von Räumen eine Art „Wirbelsäule“, damit die Bewohner sich nicht verloren fühlen, sondern Halt finden. Auch Mayr redet der sparsamen Verwendung von Materialen das Wort. Und gerne nutze er auch neue Materialien oder setze diese auf eine neue Art und Weise ein: „Ich bin eigentlich dauernd auf der Suche nach Neuem. Ich sehe den Einsatz von neuen Materialen als eine Erweiterung meines Repertoires.“
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Joachims Vision heißt „biosynchrone Architektur“. Er glaubt, dass die Menschheit in Zukunft ihre Möbel selbst anbauen wird. Biologie wird dann Technologie sein, und Massenproduktionen aus China werden der Vergangenheit angehören. An ihre Stelle treten individuell gefertigte Gegenstände aus Algen oder Pilzen, meint der Experte. Eine Rückkehr zu den Wurzeln soll das nicht werden. „Mit synthetischer Biologie könnten wir fortschrittlicher sein denn je.“ Wie aber lässt sich ein Stuhl aus Pilzen züchten? Joachim kann das einfach erklären: „Man setzt Biologen mit Architekten zusammen, wählt die Form eines Stuhls, macht daraus einen Abguss und lässt in diesem Algen wachsen. Dann stabilisiert
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künstlich erzeugtem Fleisch – was absurd klingt, möchte Mitchell Joachim Realität werden lassen. So soll nämlich für den USAmerikaner das Eigenheim der Zukunft aussehen. Biologisch abbaubar soll es sein, die Möbel allesamt selbst angepflanzt. Joachim, unter anderem Professor für Architektur an der New York University, ist sich sicher: „In den nächsten hundert Jahren werden wir neue Lösungen für Innenarchitektur finden.“ Und auch Saskia Sassen, Stadtsoziologin an der Columbia University, glaubt, dass in Zukunft das Potenzial der Biosphäre genutzt werden soll, anstatt Dinge in Fabriken zu produzieren. „Die Revolution, die sich momentan im Wohnungsbau, Ingenieurwesen und der Architektur vollzieht, ist außergewöhnlich.“
Treppenaufgänge sind „Bewegt-Räume“ und müssen anders gestaltet werden als Räume, die vorwiegend statisch genutzt werden.
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man das Ganze mit einer stärkenden Substanz. Das ist für jeden Gegenstand denkbar.“ Es gibt bereits eine Firma, die Verpackungsmaterial aus Pilzen herstellt. Für Joachim hat das nur Vorteile: Häuser, etwa aus lebenden Pflanzen gebaut, könnten Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umwandeln. Daneben könnten kaputte Gegenstände anderen Spezien als Nährstoffe dienen. NICHT SO SCHNELL. In der nahen Zu-
kunft wird das jedoch so schnell nicht der Fall sein, gibt der Experte zu. Er schätzt, dass es 40 bis 50 Jahre dauern wird, bis sich Veränderungen in der Architektur bemerkbar machen. Das hat praktische Gründe: „Menschen, die heute in Häusern leben, erwarten, dass ihre Türen, Fenster und Dächer für die nächsten 30 oder 40 Jahre halten. Sie werden sie vorher nicht austauschen.“ Saskia Sassens Visionen beziehen sich vor allem auf die konkreten Herausforderungen, die bereits heute das Leben in Megastädten beeinflussen. Sie spricht vor allem von den Riesenmetropolen weiter südlich auf der Erdkugel – Indien, Mexiko, Brasilien. Boomende Einwohnerzahlen, Slumbildung, drastisch zunehmender Verkehr, Trinkwasserman-
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Eine Rhythmisierung zwischen Hell und Dunkel, weit und eng, draußen und drinnen ergeben eine erlebbare Gesamtkomposition, in der sich die Bewohner unbewusst wohlfühlen.
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Große Glasflächen, Ein- und Ausblicke sind für eine gelungene Innenarchitektur und den richtigen Wohlfühlfaktor der Bewohner wichtig.
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gel – bei fortschreitender Urbanisierung der Weltbevölkerung werden das in Zukunft einige der größten Herausforderungen sein. „Wenn wir von Visionen für die Megastädte der Zukunft sprechen, dann müssen wir zunächst über Lösungen für diese Probleme nachdenken“, mahnt die Expertin. Einer ihrer Lösungsansätze: „Wir müssen in Zukunft mit der Natur arbeiten, anstatt uns vor ihr zu schützen.“ Und während sich Städte und Technologien in einem immer rasanteren Wandel befinden, werden sich auch der Mensch und seine Bedürfnisse ändern. „Das größte Verlangen wird die Verbindung zu anderen Menschen sein, wir werden eine immer konstantere Kommunikation haben“, vermutet Joachim. Trotz oder sogar wegen dieser Entwicklung wird schließlich ein anderes Bedürfnis immer mehr in den Vordergrund rücken – sich gelegentlich abzukoppeln und Ruhe zu finden in einem geschützten Raum. Egal, ob dieser dann aus Stahl und Beton oder aus Algen und Fleisch beste◀ hen wird. (RED)
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Foto: René Riller
Das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums ist für eine Tourismusregion wie Südtirol von essentieller Bedeutung. Das Landesressort für Bauten des Landes Südtirol zeigt am Beispiel unterirdischer Bauten, wie Architektur gelungen in das Landschaftsbild integriert werden kann.
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Modernes mit Altem zu verbinden, darum ging es beim Erweiterungsprojekt der in einem historischen Kontext untergebrachten Fachschule für Land- und Forstwirtschaft „Fürstenburg“ in Burgeis.
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Fotos: CLEAA
Mit einer Reihe planungstechnischer Kunstgriffe gelang es beim Erweiterungsbau der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ in Bozen, viel Tageslicht in das vier Stockwerke unter die Erde reichende Gebäude zu bringen. Damit wird eine ansprechende Lebens- und Lernumgebung geschaffen.
D
ie öffentliche Hand und im Besonderen das Landesressort für Bauten der Provinz Bozen haben in den vergangenen Jahren das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums durch Bauten maßgeblich mitbestimmt. Doch nicht immer erschließt sich Architektur dem Betrachter gleich auf den ersten Blick. In einer Tourismusregion wie Südtirol prägen zahlreiche denkmalgeschützte Bauten das Landschaftsbild. Die Integration neuer Architektur in das bestehende Landschaftsbild stellt darum stets eine planerische Herausforderung dar. Ganz in diesem Sinne entstanden in den vergangenen Jahren etliche gelungene Beispiele unterirdischer Architektur. Einige der vom Landesressort für Bauten verantworteten unterirdischen Gebäude erfuhren grenz-
übergreifende Anerkennung – auch in Form von Architekturpreisen. Historisch. Als urbanistisch und architektonisch gelungen kann die Erweiterung der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ in Bozen bezeichnet werden. Architekt Claudio Lucchin wurde mit dem unterirdischen Ausbau, der bis unter den angrenzenden Kapuzinergarten reicht, beauftragt. Die im Neubau verbaute Kubatur beträgt ganze 11.000 Kubikmeter. Bei Bau und Planung galt es vor allem, die Denkmalschutzauflagen zu berücksichtigen und die Sicht auf das historische Gebäude nicht zu beeinträchtigen. Dank einiger planungstechnischer Kunstgriffe konnte trotzdem eine hohe Lebensqualität sowie natürliches Licht für das Innere des unterirdischen Erweiterungsbaus er-
Die Schulbibliothek im vierten Stock wurde großzügig verglast und bietet nun einen außergewöhnlichen Blick auf das Kloster von Gries.
reicht werden. Geschafft wurde dies durch einen großen, von einer Verglasung überdachten Innenhof, auf den die Hörsäle blicken, einen offenen Lichthofgarten, der die Laboratorien mit Licht und Luft versorgt, sowie einen kleinen Wintergarten im Innern. Außerdem sorgen eine Reihe von Einschnitten im Dachgarten sowie mehrere Solarkamine für Sonnenlicht in allen Bereichen des Gebäudes. Dabei erschließt das Gebäude ganze vier Geschosse unter der Erde. Die Verbindung zwischen dem bestehenden Gebäude und der neuen Erweiterung wurde durch die Weiterführung des vorhandenen Korridors sichergestellt. Diese durch große Verglasungen erhellte Verbindung wird durch eine Wand verschlossen, die als szenische Kulisse fungiert und bei der es sich um das einzige an der Erdoberfläche
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Für die Verwirklichung eines unterirdischen Turnhallen-Komplexes auf den Talferwiesen in Bozen war ebenfalls das Landesressort für Bauten verantwortlich.
sichtbare architektonische Element handelt.
Foto: René Riller
Fotos: Ressort für Bauten
Reversible Architektur. Die Fürstenburg in Burgeis ist ein prägendes Landschaftsmerkmal. Darin untergebracht ist die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft. Der Südtiroler Architekt Werner Tscholl wurde mit der Erweiterung der Schulräumlichkeiten beauftragt. Um die Burg nicht durch Neubauten zu beeinträchtigen, wurde unterirdisch weitergebaut. „Weiterbauen bedeutet auch, neue Strukturen unabhängig vom Bestand einzufügen, ohne Wunden in altes Mauerwerk zu schlagen“, so der zuständige Landesrat für Bauten Florian Mussner. Das unterirdisch projektierte Gebäude verschwindet gänzlich im gegenüberliegenden Hang der Burg. Von außen sichtbar sind lediglich die Einfahrtstore zur Tiefgarage und den Werkstätten, sowie zwei weitere Eingangstore. Um den Unterschied zwischen neu und alt zu betonen, wurden für diese neu hinzugefügten Elemente bewusst moderne Materialien gewählt. Rund 14.000 Kubikmeter beträgt die unterirdische Kubaturerweiterung. In den insgesamt sechs Klassenzimmern sorgen zahlreiche Lichthöfe für genügend Tageslicht.
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Erweiterungsbau der Fachschule für Landund Forstwirtschaft „Fürstenburg“ in Burgeis.
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Unterirdische Turnhalle. Eine planerische Herausforderung stellt das Projekt einer unterirdischen Dreifachturnhalle für das humanistische Gymnasium „W. v. d. Vogelweide“ und die Mittelschule „A. Stifter“ in Bozen dar. Zur ästhetischen Problematik gesellt sich
hier durch die räumliche Begrenzung eine weitere Schwierigkeit. Darum wurde die Turnhalle unterirdisch geplant. Neben einer 27 mal 45 Meter großen Turnhalle umfasst das Projekt auch Umkleide- und Geräteräume, Tribünen mit rund 300 Sitzplätzen und eine Tiefgarage. Die Turnhalle kann mit mobilen Trennvorhängen in drei Teilhallen unterteilt werden. Sportzone Talferwiesen. Die Talferwiesen gehören zu Bozen wie der Central Park zu New York. Darum wurde bei der Planung der Sportzone Talfer unterirdisch geplant, um auf den Erhalt des Talfergrüns zu achten. Der Zugang zu den drei Turnhallen erfolgt über Treppentürme. Die oberirdischen Aufbauten, wie Sportplätze und Tribünen, wurden harmonisch in den Grünraum eingefügt. Der zoologische und botanische Garten, der gesamte Baumbestand und die Fußgängerbrücken über die Talfer blieben erhalten. Auch die bestehende Wassermauer blieb als historisches Bauwerk bestehen. Neu geplant wurden allerdings die Fußgänger- und Fahrradwege. Zur Talfer hin dienen hügelförmige Aufschüttungen als Hochwasserbarrieren und betten die Sportplätze harmonisch in das Landschafts❧ bild ein.
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Weltwährung Yuan – die wahre Macht Chinas Die Währung Chinas wird in nicht allzu ferner Zukunft den Dollar als Weltwährung ersetzen. Das ist die Überzeugung von Handelsblatt-Kolumnist Frank Sieren, der jetzt ein Buch darüber geschrieben hat. Seine These: Es ist nicht die Frage, ob der Yuan eine Weltwährung wird, sondern eigentlich nur, wann es soweit ist. Besser also gleich in Yuan investieren? 38
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Chinafachmann und Buchautor Frank Sieren
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hinas Aufstieg zur Weltmacht basiert auf seiner Währung“, ist der Journalist und China-Kenner – er lebt seit fast zwanzig Jahren in Peking – Franz Sieren überzeugt. Dass das keine krude Theorie ist, sondern durchaus auf Tatsachen fußt, legt Sieren in seinem kürzlich erschienenen Buch „Geldmacht China“ dar. Darin zeichnet der Journalist nicht nur detailliert den Weg Chinas während des vergangenen Jahrhunderts nach, sondern begründet auch, warum der Yuan in absehbarer Zeit dem Dollar oder dem Euro als Weltwährung zumindest ebenbürtig sein könnte.
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Seiner Meinung nach kann es nur eine Frage der Zeit sein, dass China nach dem Aufstieg zur Weltmacht nun auch die Installation des Yuan als Weltwährung vorantreibe. Indizien dafür gebe es genug. China sei mittlerweile Exportweltmeister und die Fabrik der Welt. Das Land verfüge über die höchsten Devisenreserven des Globus, habe das höchste Wachstum der wichtigsten Länder der Welt und sei der größte Gläubiger der USA. Nahezu alles spreche dafür, dass China in den nächsten zehn Jahren die USA als größte Volkswirtschaft überflügeln werde. Und noch ein Indiz, dass der Yuan zur Weltwährung Nummer 1 aufsteigen werde: „In der Geschichte war es immer die stärkste Macht, die zugleich die Weltwährung gestellt hat, weil sie in der Lage war, die globalen Spielregeln festzulegen.“ Und weiter: „Der Einfluss der Chinesen auf den US-Dollar ist erheblich. Als größter Gläubiger der Amerikaner könnten sie jederzeit den Dollar abstürzen lassen, auch wenn die Kosten für die Chinesen ebenfalls hoch wären.“ Doch so schnell wird das wohl nicht passieren, denn um die chinesische Wirtschaft zu schützen, bleibt der Yuan weiterhin an den Währungskorb mit Dollar, Euro und Yen sowie anderen Währungen gebunden. Denn bei einer plötzlichen Freigabe des Yuan wäre der Druck auf Chinas Exporteure zu groß, stellt Sieren fest. Eine langsame, stetige Aufwertung hingegen sei eher im Interesse des Landes. Die Stunde für den Aufstieg des Yuan sei zur Zeit jedenfalls günstig, so Sieren. Der Grund: „Eine Weltwährung kann nur aufsteigen, wenn die etablierte Weltwährung ins Stolpern gerät. Dies ist beim US-Dollar spätestens seit der Krise 2008 der Fall.“ NICHT ALLEINE. Mit seiner Meinung zur
Entwicklung des Yuan steht Frank Sieren nicht alleine da. Auch Stefan Scheurer, Kapitalmarktanalyst bei Allianz Global Investors, stellte kürzlich im Gespräch mit dem Manager-Magazin fest: „Primäres Ziel Chinas ist es, für den Yuan Renminbi einen international zugänglichen Kapitalmarkt zu schaffen, dabei könnte Schanghai der wichtigste Finanzplatz des Landes werden. Das zweite Ziel ist es, die Funktion des Renminbi von einer lokalen zu einer globalen Handelswährung auszuweiten. Dass der Renminbi also eine echte Investmentwährung und irgend-
Geldmacht China Frank Sieren ist Journalist, Bestsellerautor („Der China Code“) und DokumentarfilmRegisseur. Vielen gilt er als führender Chinaspezialist im deutschen Sprachraum. In seinem neuesten Buch „Geldmacht China“ versucht er anhand der Entwicklung in China und der Weltwirtschaft nachzuweisen, dass die chinesische Währung – die bis dato politisch gewollt noch einem festen Wechselkurs unterliegt – schon bald zur Weltwirtschaftswährung aufsteigen wird.
wann auch einmal Weltwährung werden kann.“ Von der steten Aufwertung der chinesischen Währung in den vergangenen Jahren gegenüber dem Dollar (25 Prozent seit 2005) und dem Euro (20 Prozent im gleichen Zeitraum) und der zu erwartenden von zwei bis drei Prozent jährlich könnten auch Investoren profitieren. Und zwar, „indem sie RenminbiAnleihen mit ins Portfolio nehmen, deren Kupon in der Regel mehr abwirft als entsprechende Papiere von Industriestaaten“, so Stefan Scheurer. NACH OBEN. Auf dem Weg zur Weltwirt-
schaftsmacht mit einer Weltwährung in petto muss China eines tun: die Binnennachfrage ankurbeln, so die Meinung der Fachleute. Denn nur so könnte das Reich der Mitte bei einem durch die Aufwertung des Yuan entstehenden Exportrückgang diesen auffangen. Dazu muss aber erst einmal eine breite, konsumhungrige Mittelschicht in China heranwachsen. Dass diese bereits im Entstehen ist, dafür gibt es ebenfalls bereits Anzeichen. Die Zeiten, in denen billige Löhne allein ausreichten, um die hohen Wachstumsraten zu erhalten, seien jedenfalls allmählich vorbei, glaubt Autor Frank Sieren. Chinas Wirtschaft müsse erwachsen werden. Dass die Löhne in China nicht noch mehr steigen, als es sowieso bereits der Fall ist, ist allein den engen Grenzen des Wechselkurses gegenüber dem Währungskorb zu verdanken, an den die politische Führung den Yuan seit 2005 gebunden hat. Diese Bindung lässt nur eine Schwankungsbreite von 0,3 Prozent nach oben oder unten zu. So hat es Chinas Regierung
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KOMMENTAR VON THOMAS AMONN
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Die Entwicklung des Yuan in den vergangenen sieben Jahren. Bisher ist Chinas Währung direkt an einen Währungskorb mit Dollar, Euro und Yen gebunden.
Quelle: stat
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Foto: Südtiroler Sparkasse AG
Es ist immer leicht, Kompromisse im Namen der Prinzipientreue zu kritisieren. Als die geplatzte irische Immobilienblase die lokalen Banken unter sich begrub, nationalisierte die Dubliner Regierung die Banken, und aus Bankschulden wurden Staatsschulden. Über Nacht wurde aus einem niedrig verschuldeten Musterland ein überschuldeter Pflegefall, dem die EU unter die Arme greifen musste. Der Aufschrei der Moralisten war laut: Es seien mit Steuergeldern der Iren, aber auch der ganzen EU private Gläubiger – namentlich die Obligationäre und die ausländischen Banken – gerettet worden. Dem Ärger über das „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ stand die ebenso berechtigte Sorge gegenüber, dass ein Dominoeffekt den europäischen Interbankenmarkt und letztlich die Eurozone mitreißen würde. Bei der jüngst vorgeschlagenen Krisenlösung für Zypern ging die EU genau den umgekehrten Weg: Die privaten Gläubiger kommen zumindest teilweise zum Handkuss. Dadurch muss die zypriotische Regierung Bankschulden nur in einem Ausmaß übernehmen, das nicht automatisch eine Überschuldung – und damit den Einsatz von Steuergeldern anderer EU-Staaten – nach sich zieht. Das Problem dabei: Auch in diesem Fall wurde ein heiliges Prinzip – nämlich die Einlagensicherung, die in Hinblick auf eine zu etablierende Bankenunion mit EU-weiter Bankenaufsicht bei 100.000 Euro pro Anleger angesetzt war – geopfert. Der Kompromisscharakter kommt auch im Lavieren zwischen Form und Substanz zum Ausdruck: So wurde im Fall Zyperns der Einlagensicherung de jure kein Abbruch getan, weil offiziell eine Vermögensabgabe eingeführt wurde. Dublin wurde zugestanden, den teuren europäischen Stützkredit für den irischen Bankensektor durch langfristige Staatsanleihen an die irische Nationalbank zu ersetzen – wodurch Letztere, und damit letztlich die Europäische Zentralbank, im Nachhinein direkt einen Staat finanziert – der Sündenfall schlechthin für eine Notenbank. Beispiel drei sind die restrukturierten griechischen Staatsschulden: Formal liegt kein Zahlungsausfall vor, denn Athen änderte einfach die nationalem Recht unterliegenden Anleihebedingungen, und die Gläubiger stimmten zu – angelockt vom beigestellten europäischen finanziellen Hilfsprogramm, ohne dass sie sonst noch weniger erhalten hätten. Wurden also reihenweise Prinzipien zu Grabe getragen? Nein – die Prinzipien wurden aufrechterhalten und gerettet, wenn auch nur teilweise. Durchwursteln ist eine große Kunst, und darin ist die EU Meisterin.
festgelegt. Ob und wann kleiner Anteil im Portfodiese Bindung aufgelöst lio könnte ohne weiteres aus Obligationen in chiwird, steht in den Sternesischer Währung bestenen. Gehandelt werden hen“, ist die Einschätzung kann der Yuan bis jetzt sowieso nur in einem bevon Bogni. Die Zinsen seien allerdings niedrig. grenzten Maß, wie Dario Bogni, Verantwortlicher Dass der Yuan in absehfür Treasury and Trading barer Zeit zur Weltwähbei der Südtiroler Sparrung werden könnte, sieht der Devisenfachmann der kasse erklärt: „Die chinesische Inlandwährung Sparkasse nicht. Die chiwird Renminbi genannt nesische Währung werde zwar sukzessive an Beund ist nicht handelbar. Dario Bogni, Leiter der deutung gewinnen, aber Die Offshore-Währung Abteilung Treasury und den Dollar als Leitwähwir als Yuan bezeichnet Trading der Südtiroler und ist begrenzt handel- Sparkasse rung ablösen werde der bar.“ Der Kurs der beiden Yuan wohl in nächster Ausprägungen des RenZukunft nicht. Buchauminbi Yuan unterscheide sich kaum. Was tor Frank Sieren sieht das etwas anders: heißt nun „begrenzt handelbar“? „Han- „Ob und vor allem wann der Yuan eine delsplatz für den Yuan ist alleine Hong- Leitwährung wird, ist noch offen. Es kann kong. Und um Yuan-Ankäufe und Ver- jedoch schneller gehen, als die meisten käufe tätigen zu können, müssen Sie dort im Westen vermuten: Der US-Dollar ist ein Konto haben“, so Devisenfachmann in der Defensive wie noch nie in seiner Bogni. Die Südtiroler Sparkasse unterhalte Geschichte. Und der Euro kommt nicht jedenfalls kein Konto für den Handel mit recht auf die Beine. Chinas Politiker haben Yuan in Hongkong, es sei keine Nachfra- es nun in der Hand. Es bietet sich ihnen ge nach derartigen Devisengeschäften von eine einmalige historische Chance. Dieseiten der Kunden da. se Chance werden sie sich nicht entgehen ◀ Würde er überhaupt jemandem raten, in lassen.“ Yuan zu investieren? Dario Bogni: „Ein PETER SEEBACHER
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KOLUMNE
Die Vernunft setzt sich durch – hoffentlich Italienische Aktien sind billig. Warum also nicht zugreifen?
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ITALIEN HAT GEWÄHLT. Beppe Grillos Movimento 5 Stelle wurde mit einem Viertel der Stimmen stärkste Partei. Silvio Berlusconi konnte erstaunlich viele Stimmen auf seine Koalition vereinen. Mario Monti wurde für seinen Sanierungskurs abgestraft. Theoretisch hätte damit der italienischen Politik ein Patt gedroht.
sor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms und Professor für Unternehmensanalyse und -diagnose
Aber obwohl die Populisten und Schauspieler auf Stimmenfang gehen konnten, hat sich bei den Wahlen zu beiden Parlamentskammern die Vernunft durchgesetzt. Die Mitte-linksAllianz um Pierluigi Bersani konnte sowohl für das Abgeordnetenhaus als auch für den Senat den Präsidenten stellen. Eine gute Entwicklung für Italien.
an der Karl-FranzensUniversität Graz.
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Unternehmen wie ENI wird es auch noch in zehn Jahren geben. Und es gibt eine ordentliche Dividende. Zur Zeit sind es 6 Prozent.
Zwar steht die neue Regierung noch nicht fest, aber man darf hoffen, dass mit Piero Grasso die Reform der Justiz Fortschritte macht und auch das von Berlusconi gelockerte Wirtschaftsstrafrecht wieder verschärft wird. Gleichzeitig kann man hoffen, dass die Mittelinks-Bevölkerung keine Politik gegen das eigene Volk zugunsten der Finanzmarktakteure betreiben wird, wie dies in Griechenland, Spanien und Portugal der Fall ist. Dort wurden die „Reformen“ unter teilweise unerträglichen Härten gegen die eigene Bevölkerung vorangetrieben, wobei es vor allem darum ging, die Zinsforderungen der internationalen Gläubiger zu bedienen. Die eigentlichen Reformen in den entsprechenden Ländern und die Verbesserung von Wirtschaft und Verwaltung bleiben oftmals weit hinter den Erwartungen zurück. Beppe Grillo war in vieler Hinsicht der Narr, der der Politik den Spiegel vorgehalten hat. Sein Movimento 5 Stelle hat klar gezeigt, wie unzufrieden die Menschen mit der herrschenden Politik sind. Aber seine Bewegung wandelt sich entweder schnell zu einer „normalen“ Partei, oder sie wird aufgerieben. Schon sind einige Mitglieder aus Sicht Grillos den Verlockungen der parlamentarischen
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Pfründe erlegen, so dass seine Blockadepolitik für erzwungene Neuwahlen behindert wird. Die Panikmache und schlechte Presse bezüglich Italien habe ich die ganze Zeit für übertrieben gehalten. Das Land ist, wie es ist. Aber in den USA können sich Demokraten und „Tea-Party-Republikaner“ nicht wirklich auf einen Haushalt einigen. Italiens Staatsdefizit ist weniger als die Hälfte so hoch wie das der USA. Italien hat zumindest im Norden eine funktionierende Wirtschaft. Der italienische Aktienmarkt ist einer der billigsten Märkte Europas. Telecom Italia, ENI, ENEL – all diese sind Unternehmen, die es sicher auch in zehn Jahren in der einen oder anderen Form noch geben wird. Bei diesen Unternehmen gibt es meistens auch eine ordentliche Dividende, bei ENI zum Beispiel 6 Prozent. Wann kaufen, wenn nicht jetzt, wo Sie diese Unternehmensanteile billig erwerben können? Immerhin handelt es sich um inflationsgeschütztes Sachvermögen. Und irgendwann steigen die Preise auch wieder. Wenn Sie es etwas riskanter wünschen, sind auch DelClima, DeLongi, CIR oder auch Generali nicht uninteressant. Sicher, die Krise der europäischen Wirtschaften ist noch nicht vorbei. Das zeigt aktuell der Fall Zypern. Es wäre durchaus richtig, dass größere Bankkunden sich an der Sanierung der Staatsfinanzen beteiligen, denn niedrige Steuersätze und eine lasche Finanzmarktaufsicht haben viele Gelder ins Land gelockt und den Finanzsektor aufgebläht. Insofern ist das beabsichtigte Rettungspaket ein Schritt in Richtung Pragmatismus. Allerdings scheint es im Parlament nicht durchsetzbar. Es bleibt spannend. Wir lesen uns! Ihr Prof. Dr. Max Otte
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KARRIERE
Fragen bitte am Ende Der Saal ist voll, Sie stehen auf der Bühne, und alle warten gespannt auf das, was Sie gleich erzählen werden. Ihr einziger Gedanke: Was muss ich tun, damit im Laufe der nächsten fünf Minuten aus diesen erwartungsfrohen Gesichtern nicht gleich müde Augen schauen?
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ie Antwort ist so simpel in der Erkenntnis wie komplex in der Ausführung: Was zählt, ist vor allem die richtige Vorbereitung. Die Südtirolerin Susanne Steidl, Kommunikationsund Persönlichkeitstrainerin, weiß, auf was geachtet werden muss. „Das Wichtigste ist, dass man sich klarmacht, was man mit dem Vortrag erreichen will. Will man nur informieren oder gar Überzeugungsarbeit leisten? Ausge-
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hend von diesem Ziel baue ich dann meine Rede auf “, erklärt Susanne Steidl. Ob der Vortrag einen Aufbau hat, bemerken Zuhörer nämlich schnell, denn nur dann klingt das Vorgetragene sinnvoll und überzeugend. „Grundlegend ist, dass man genügend Zeit in die Vorbereitung der Rede investiert. Es kann zwar sein, dass sich jemand einen Aufbau auch ohne Vorarbeit zurechtgelegt hat, der Vortrag selbst dann aber dennoch keinen roten Faden hat, weil
der nicht herausgearbeitet worden ist“, so Steidl. Bei der Vorbereitung des Vortrages können bereits existierende Modelle helfen, so Susanne Steidl. Deren gibt es viele, und nicht jedes Modell eignet sich für jede Art von Vortrag, denn je nach Zweck der Rede ist der Aufbau ein anderer. Möchte der Vortragende beispielsweise einen Standpunkt erläutern, dann sollte er mit einer Einleitung beginnen und dann
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KARRIERE Positive Gedanken helfen, die Angst vor der Menge und dem Mikrofon zu überwinden.
de mit einem Appell enden: Eltern sollten mit ihren Kindern über den Markenwahn sprechen. START. Unser Redner hat nun seine Rede
„Ein Redner muss jedes Mal von Neuem eine Beziehung zum Publikum aufbauen“ Susanne Steidl
sein Argument vorbringen. Das Argument hat nur Überzeugungskraft, wenn es mit einem Beispiel untermauert und daraus dann eine Schlussfolgerung gezogen wird. „Am Ende eines solchen Vortrages könnte dann ein Appell an die Zuhörer stehen“, gibt die Kommunikationstrainerin als Tipp an. Diese Art des Vortrages verwenden meist Politiker, aber auch in Sitzungen kann die eigene Meinung so gut mitgeteilt werden.
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Beispiel: Eine Person ist gegen die Einführung von Schuluniformen. Sie kann argumentieren, dass die scheinbare optische Gleichheit keine sozialen Probleme löst, und erklärt das mit einem Beispiel: In so einem Fall würde die Aufmerksamkeit nämlich von der Kleidung auf Schmuck, Uhren und Handys verlagert werden. Die Schlussfolgerung des Redners wäre, dass diese Vorschrift also nicht das erreichen würde, was sie als Ziel hätte, und wür-
vorbereitet, sie besitzt einen Aufbau und einen roten Faden – was nun? „Der Einstieg und der Schluss sind entscheidende Momente eines Vortrages, die sehr oft vergessen werden. Am Anfang muss der Sprecher die Zuhörer animieren, sie neugierig machen, sie interessieren, damit sie dem, was er dann sagt, aufmerksam folgen. Und das Ende ist das, was den Zuhörern im Kopf bleibt, das heißt: Ein guter, interessanter Abschluss lässt den Vortrag auch in guter Erinnerung bleiben.“ Doch wie sieht ein gelungener Einstieg in einen Vortrag aus? „Ein guter Anfang könnte sein, dass ich mit einer Geschichte beginne, in der ich meine persönliche Erfahrung erzähle, ich kann aber auch auf die Gefühlsebene gehen, indem ich schöne Momente anspreche und Gemeinsamkeiten erzeuge. Ich kann auch eine spannende Frage stellen, die ich erst ein wenig später beantworte, oder eine Person zitieren, wobei ich deren Aussage erst später in Zusammenhang mit meinen Vortrag erkläre, so Susanne Steidl. Auf diese Art und Weise entsteht ein Spannungsbogen und wird die volle Aufmerksamkeit der Zuhörer an den Redner gebunden. Die Kommunikationstrainerin betont: „Weg vom Klassischen, das ist wichtig! Ein Redner muss jedes Mal von Neuem eine Beziehung zum Publikum aufbauen, nur dann schafft er auch das zu vermitteln, was er möchte.“ Und auch beim Ende soll der Redner den klassischen Ausstieg vergessen – das „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“ ist nicht notwendig. Susanne Steidl: „Warum bedanken Sie sich beim Publikum – die sind alle freiwillig gekommen. Außerdem müsste sich wennschon das Publikum bei Ihnen bedanken, die Sie die Arbeit hatten, den Vortrag vorzubereiten. Viele verwenden diese Floskel einfach, weil sie dann nicht mehr übers Ende nachdenken
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KARRIERE
Foto: Archiv
Vorbereitung ist das Um und Auf für einen gelungen Vortrag, dem die Zuhörer aufmerksam folgen.
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KARRIERE müssen, dabei ist die Aufmerksamkeit am Ende wieder am höchsten, hier muss man seine Aussage hinüberbringen!“ Der Ausstieg hinterlässt nämlich den letzten Eindruck. Den sich auszudenken, dürfte dann gar nicht mehr so schwer sein, meint Susanne Steidl: „Eigentlich bereitet man ihn ja schon vor, wenn man sich die Frage stellt, was man mit diesem Vortrag erreichen will. Am Ende fasst man nämlich am besten seine eigene Aussage nochmals kurz und aussagekräftig zusammen. Das kann in Form eines Schlusssatzes, aber auch eines Appells geschehen. Ein Tipp für diesen Satz: Formulieren Sie ihn aus und lernen Sie ihn dann auswendig, denn wenn der sitzt, passt der Vortrag.“
„Die äußere Haltung beeinflusst auch die innere Haltung,
SPANNUNG. Ein Tipp für Menschen, die
LAMPENFIEBER. Und wohin mit der Auf-
nicht unterbrochen werden wollen, ist es, dass sie zu Beginn darauf hinweisen können, dass am Ende die Gelegenheit besteht, Fragen zu stellen. „Wer sicher genug ist, kann natürlich den Zuhörern anbieten, bereits während des Vortrages Fragen zu stellen“, fügt die Kommunikationstrainerin hinzu. Apropos Fragen – sie sind es auch, die der Redner selbst in seinen Vortrag einbauen sollte, um ihn spannender zu gestalten. „Fragen sind eines der Elemente, die Zuhörer aktiv mit einbinden. Stellt der Redner eine Frage, beginnen alle Zuhörer automatisch darüber nachzudenken – so holt man sie wieder ins Boot.“ Ein sehr effizientes Stilmittel ist dabei auch die Doppelpunkttechnik, erklärt Steidl: „Wenn ich sage ‚2011 haben wir einen Umsatz von 21,6 Millionen Euro erzielen können‘, dann ist das uninteressant. Sage ich hingegen: ‚2011 war unser Umsatz: (Pause) 21,6 Millionen Euro‘, horchen die Zuhörer auf. Pausen bedeuten, jetzt kommt was Wichtiges, also hören alle wieder aufmerksamer zu.“ Aber natürlich kann man nicht andauernd Fragen stellen. Damit es angenehm ist, einem Sprecher zuzuhören, sollte der im Aktiv sprechen und keine Weichspüler wie „ich möchte, es wäre gut, wenn vielleicht etc.“ benutzen. Eine klare und einfache Sprache ist für jeden Vortrag grundlegend. Man sollte kurze Sätze verwenden und bildhaft sprechen. Bestimmte Wörter, die negative Empfindungen wecken, soll man vermeiden. Anstatt Problem kann man Herausforderung sagen, die Kritik könnte auch eine Rückmeldung sein – Wörter lösen nämlich Gefühle aus!
regung? „Das ist so eine Geschichte. Ein wenig Lampenfieber ist in Ordnung, das ist eine positive Energie, weil man alles so gut wie möglich machen möchte. Wenn es zu viel wird, wird das kritisch: Es blockiert einen, oder man will die Flucht ergreifen. Um die Aufregung zu bekämpfen, soll man sich gut vorbereiten, den Vortrag mehrmals üben. Außerdem soll man sich durch positive Gedanken motivieren: Stellen Sie sich den Vortrag immer wieder bildhaft so vor, wie er am besten verlaufen könnte. Denken Sie an Spitzensportler: Glauben Sie, dass Schirennläufer sich vorstellen, dass sie bei der nächsten Stange stürzen werden? Nein! In unseren Köpfen laufen aber oft negative Gedanken ab, die uns dann negativ beeinflussen.“ Außerdem sollten Ängste nicht verdrängt werden, sondern man sollte sich ihnen bewusst stellen – was könnte das erdenkliche Schlimmste sein? Dann bemerkt man, dass das meistens gar nicht so schlimm ist. „Was auch gut zu wissen ist: Durchschnittlich bemerkt das Publikum nur ein Achtel der Aufregung, die man selbst spürt. Es fühlt sich also viel schlimmer an, als es in Wirklichkeit wirkt.“
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Susanne Steidl
KÖRPERSPRACHE. Bei all dem ist die
Körperhaltung nicht zu vernachlässigen. Susanne Steidl erklärt das an einem Beispiel: „Wenn man selbst unsicher ist, vermittelt man Unsicherheit, was auf den Inhalt überschwappt. Das ist ungünstig, besonders wenn man sich beim Inhalt ja eigentlich sicher wäre. Deshalb soll man darauf achten, sich gut hinzustellen, die Beine in Hüftbreite, damit man einen festen Stand hat – da fühlt man sich automa-
tisch sicherer. Außerdem ermöglicht man sich durch dieses aufrechte Stehen, dass man leichter atmen kann, was die Aufregung lindert. Die Arme sollten sich auf Bauchhöhe befinden und ja nicht hinter dem Rücken verschränkt oder in die Hosentaschen gesteckt werden. Die äußere Haltung beeinflusst auch die innere Haltung – stehen wir sicher, sind wir auch sicherer.“ Ob der Vortragende dann trotzdem rot im Gesicht wird, stottert oder zittert, kann schwer beeinflusst werden. „Nichts ist so schwer zu beeinflussen, wie unsere Körpersprache“, weiß Susanne Steidl. „Zum einen ist das durch die Bekämpfung unserer Ängste möglich, zum anderen durch bewusstes Darauf-Achten. Nur ergibt sich da meist das Problem, dass dann der Inhalt des Vortrages in den Hintergrund rückt – hier hilft nur die Übung vor einem Probepublikum.“ Der nächste Schritt ist der Blickkontakt. Viele fürchten ihn, denn nichts verunsichert mehr als ein kritischer oder gelangweilter Blick aus dem Publikum. „Erst mal ist zu sagen, dass der Blickkontakt sehr sehr wichtig ist. Wenn jemand während des Sprechens aus dem Fenster schaut, dann auf die Decke, dann fühlt der Zuhörer sich einfach nicht angesprochen. Den Blickkontakt kann man aber üben: Man soll den Blick über das ganze Publikum schweifen lassen, in alle Richtungen blicken. Ein guter Tipp dabei ist, niemals die Personen, die kritisch schauen, anblicken, sondern immer wieder die Leute, die einen anlächeln oder sogar zunicken. Das hilft ungemein. Aber meist ist das Publikum sehr gütig.“ Was uns dann noch interessiert hat, ist ein Thema, das besonders uns Südtiroler betrifft: Darf man nun im Dialekt sprechen, wenn alles Deutschsprachige im Raum sitzen? „Das hängt immer vom Rahmen ab: Wenn die Person im Radio, Fernsehen oder auf öffentlichen Veranstaltungen spricht, dann sollte sie hochdeutsch sprechen. Ansonsten gilt die Regel: Ich soll so sprechen, dass ich verstanden werde. Durch Sprache können Gefühle entstehen – durch die Verwendung des Hochdeutschen distanziere ich mich mehr, durch die Verwendung des Dialekts werde ich eher als Teil der Gemeinschaft angesehen. Das hängt aber einfach von der Situation ab – Redner brauchen einfach ein bestimmtes Maß an ◀ Fingerspitzengefühl.“ MARA MANTINGER
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LUXUS & LIFESTYLE
Foto: Alexander Alber
Ich bin praktisch! Der neue Audi A3 Sportback wird von allen Seiten gelobt. Tatsache ist: Das Auto bietet viel Platz und Alltagstauglichkeit und ist trotzdem nicht so unförmig, wie so mancher echte Kombi. Und der Fahrspaß kommt auch nicht zu kurz.
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rotzen, so viel steht fest, ist des Audis A3 Sportback Sache nicht. Eher kommt der Golf-Konkurrent spektakulär unspektakulär daher. Die Message, die vom ganzen Auto ausgeht: Ich bin praktisch! Und du siehst trotzdem gut aus, möchte man tröstend hinzufügen. Der Zusatz „Sportback“ in der Modellbezeichnung bedeutet in der Logik der Audi-Vertantwortlichen, dass es statt drei ganze fünf Türen gibt. Und das ist – ganz genau – sehr praktisch, wie jeder
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Fondpassagier beim Einsteigen feststellen kann. Genauso praktisch ist der im Vergleich zur Dreitürvariante etwas größere Kofferraum. Trotzdem, als reiner Praktiker kann der A3 Sportback deshalb noch lange nicht bezeichnet werden. Dazu sieht er tatsächlich einfach zu gut aus. Außerdem weisen einige Designdetails darauf hin, dass dieses „Vorsprung durch Technik“-Auto wahrscheinlich auch beim Fahren zum nächsten Skigebiet in den Bergen Spaß macht. Immerhin trägt das Auto den Begriff „Sport“ bereits im Namen.
Zwar hatten wir bei unserer Testfahrt keine Skier dabei, mit denen wir die Kapazität des Kofferraums hätten austesten können (bei umgeklappter Sitzbank stehen 1.220 Liter zur Verfügung), aber kurvige Straßen gibt es dafür in Südtirol genug. Da muss man nicht unbedingt ein Skigebiet ansteuern. Vor dem Losfahren muss allerdings noch die richtige Fahrposition gefunden und der Sitz angepasst werden. Das ist zu unserer Überraschung etwas umständlich. Die Neigungseinstellung der Lehne muss mit Hilfe eines seitlich am Sitz
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LUXUS & LIFESTYLE
BERGAN. Das Zirkeln durch die engen
Kurven Richtung Girlan ist mit dem Sportback und den 150 Pferden unter der Haube eine Freude. Das Auto gibt sich wendig und agil. Präzise können die sechs Gänge gewechselt werden, und ein Unter- oder Übersteuern in den Kurven ist nicht wahrnehmbar. Die fast bis zur
Abrakadabra – wie von Zauberhand fährt der Bildschirm aus dem Armaturenbrett und zeigt alle notwendigen Infos an.
Schulterhöhe des Fahrers hochgezogene Seitenlinie verstärkt das Gokart-Feeling noch weiter. Raum für Insassen ist trotzdem genügend da. Das Platzangebot für Fahrer sowie Beifahrer und Passagiere im Fond reicht, um auch etwas groß gewachsene Personen zufriedenzustellen. Einzig die Richtung Fußraum breiter werdende Mittelkonsole ist dem Schienbein des Fahrers öfters im Weg. Da ist das Design wohl eher nicht der Funktion gefolgt.
Foto: Alexander Alber
angebrachten Drehrads manuell justiert werden. Diese Zeiten hatten wir eigentlich als überwunden angesehen. Am Rest des Interieurs gibt es hingegen nichts auszuzsetzen. Die nüchterne Gestaltung des Armaturenbretts würde man neudeutsch wohl am besten als „clean“ bezeichnen. Schnörkellos würde es auch gut treffen. Der Bildschirm, auf dem alle notwendigen Informationen zum Status des Autos angezeigt werden, fährt wie von Zauberhand gesteuert aus dem Armaturenbrett. Nach der Wahl des Fahrmodus – zur Auswahl stehen „comfort“, „auto“, „dynamic“ und efficiency – kann es dann losgehen. Natürlich entscheiden wir uns für „dynamic“. Unser Testmodell ist mit einem 2.0-LiterTDI-Motor ausgestattet, der über die Kraft von 150 Pferdestärken verfügt. Das sollte genügen, möchte man meinen. Gerade auch weil der durchschnittliche Verbrauch dann laut Audi nicht mehr als 4,2 Liter auf hundert Kilometer betragen sollte. Erfreulich wenig, aber wohl nur erreichbar, wenn man sachte im Efficiency-Modus unterwegs ist. Wem 150 PS immer noch nicht genügend Power ist, kann sich auf jeden Fall auch für den TFSI-Benziner mit seinen 180 PS entscheiden.
„Wären wir besser vorbereitet gewesen, hätten wir das Auto mindestens dreimal verkaufen können“
KAUFEN. Dass der neue A3 Sportback eine breite Käuferschicht anspricht, erfahren wir jedes Mal, wenn wir irgendwo stehen bleiben oder Parken. Im Nu steht ein neugieriger Mensch da, der alles über Ausstattung, Preis und Besonderheiten erfahren will. Wären wir besser vorbereitet gewesen, wir hätten das Auto mindestens dreimal verkaufen können. Davon sind wir überzeugt. Dass reges Interesse am neuen A3 Sportback herrscht, heißt aber noch lange nicht, dass das Fahrzeug ein Allerweltsauto ist. Die typischen – und von vielen geschätzten – Audi-Eigenschaften sind auch dem A3 Sportback eingepflanzt worden. Man braucht kein Hellseher zu sein, um vorauszusehen, dass die Kombination aus kompaktem „KleinKombi“ mit ausreichendem Platzangebot sowie sportlichem Fahrverhalten und relativ geringem Verbrauch genügend Käu◀ fer finden wird. PETER SEEBACHER
Technische Daten
Foto: Alexander Alber
Audi A3 Sportback mit 6-Gang-Getriebe, 17-Zoll-Alufelgen, Comfort-Schlüssel, Reifendruckkontrollanzeige, Lichtsensor, Xenon-Plus-Scheinwerfern und Multifunktionslenkrad.
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▶ 1.968 ccm Hubraum ▶ 110 KW (150 PS) Nennleistung bei 3.500 – 4.000 Umdrehungen/Minute ▶ 216 km/h Höchstgeschwindigkeit ▶ Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,7 Sekunden ▶ Verbrauch in l/100 km: 5,0 (innerorts), 3,7 (außerorts), 4,2 (kombiniert) ▶ CO2-Emission: 108 g/km ▶ Emissionsklasse: Euro 5 ▶ Basispreis: 29.700 Euro ▶ Preis Testauto: 35.497 Euro
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LUXUS & LIFESTYLE
Für coole Durchblicker Die ersten frühlinghaften Sonnenstrahlen machen neugierig auf die kommenden Sonnenbrillen-Trends. Südtirol Panorama zeigt: Es muss nicht immer eine Ray Ban sein, auch andere Marken haben schöne Modelle.
Streetstyle Paris
Foto: Lotho
Wer will ich heute sein? Fred? Henry? Linda? Das französische Jung-Label „Lotho“ gibt seinen Brillenmodellen Namen und ermöglicht dadurch seinen Trägern ein imaginäres Casting: Durch den starken, individuellen Charakter der Brillen können verschiedene Styles und Persönlichkeiten ausprobiert werden. Camille ist glamourös. Yuwano ist wild. Allie ist cool. Das Pariser Label lebt von der Spannung zwischen Tradition und Moderne, zwischen Handwerk und künstlerischer Vision. Brille tragen als Fashion Statement war gestern. Heute ist Brille tragen Ausdruck von Persönlichkeit und Lebensart. Oder aber das Schlüpfen in andere Rollen. „Allie“ von Lotho – unisex, Preis: 330 Euro
UP T DATEO Janis Joplins Leben war kurz und wild – ein Taumeln zwischen Erfolg, Musik und Drogen. Ihre unverwechselbare Stimme machte sie berühmt, ihr extravaganter Stil unverwechselbar. Für ihre 1070er Modelle ließ sich das britische Designerduo „Cutler & Gross“ vom Style der legendären Sängerin inspirieren und kombiniert runde, überdimensionale Brillengläser mit einem feinen Metallrahmen. Vor über 40 Jahren machte es Janis Joplin vor: Die Brille als Gebrauchsgegenstand ist passé – Brille tragen ist ein Statement. Die in Italien handgefertigten Modelle des britischen Labels sind in sechs verschiedenen Ausführungen erhältlich. Deren Namen „Feathered Turtle“ oder „Deep Blue“ erinnern an Joplins Songs. Schönes Detail: Die mit Leder verkleideten Metallbügel.
Foto: Cutler & Gross
Summertime
„1070 Black“ von Cutler & Gross, Preis: 425 Euro
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LESEZEICHEN
Limited Edition Culture-Clash heißt der Trend im Frühling/Sommer 2013. Alles trägt Muster – von der Hose bis hin zur Jacke. Muster werden untereinander kombiniert. Es wird farbenfroh und exotisch. Im Rahmen dieses Trends ließ sich das italienische Label „Retro Super Future“ vom südafrikanischen Volk der Ndebele inspirieren. Ndebele-Frauen bemalen ihre Häuserwände mit großen, bunten geometrischen Mustern. Genauso bunt gestaltete das italienische Label das Modell „Giaguaro“ für eine limitierte Sonderedition von 120 Stück und nannte es „Ndebele Special“. Stylisch, exklusiv und handmade in Italy!
Foto: Retro Super Future
ARBEITEN IM IRRENHAUS
„Ndebele Special“ von Retro Super Future, Preis: 195 Euro
Wohl jeder hatte irgendwann mal in seinem Leben das Gefühl: Ich arbeite in einem Irrenhaus. Das Buch des bekannten Karrierecoachs Martin Wehrle trägt genau diesen Titel. Der Autor unterfüttert dieses diffuse Gefühl mit Tatsachen und echten Begebenheiten, auf die er in seiner Zeit als Karriereberater gestoßen ist. Gleichzeitig analysiert er in diesem Buch, warum es in Konzernen und Betrieben oft zu „irren“ Vorkommnissen kommt. Und das immer in einer lockeren, kurzweiligen Sprache. Das Buch ist nicht nur unterhaltsam und durchaus lehrreich – auch für Führungskräfte und Manager. Am Ende gibt es dann noch „den großen Irrenhaustest“, bei dem der Leser herausfinden kann, ob sein Unternehmen ein Irrenhaus ist.
INFO: Martin Wehrle, „Ich arbeite in einem Irrenhaus“, Econ Verlag, rund 15 Euro
LIFESTYLE GENIESSEN
Foto: GLCO
Neuer Vernatsch, Kellerei Andrian Retro-Brille aus dem Sunshine State Larry Leight revolutionierte 1986 mit seinem neuartigen Konzept – Retro-Design, kein Logo – in Hollywood die Brillenmode. Mittlerweile ist sein Label „Oliver Peoples“ Kult. Larry Leights Sohn, Garrett Leight, hatte nach eigenen Aussagen weder das nötige Aussehen, um es in Hollywood als Schauspieler zu schaffen, noch genügend Talent, um Musiker zu werden. Was also tun? Ganz einfach: In die Fußstapfen des Vaters treten! So gründete Garrett Leight 2010 sein eigenes Brillenlabel „GLCO“ (Garrett Leight California Optical). Das Konzept: Handgefertigte Sehund Sonnenbrillen im Retro-Look. Das Modell „Harding“, inspiriert vom amerikanischen Autor Arthur Miller, der dieses Modell in den 1950ern trug, ist klassisch und zeitlos. In Venice Beach entworfen, in Japan hergestellt und mit Gläsern der italienischen Firma Barberini ausgestattet, ist „Harding“ nicht nur stylisch, sondern auch von erstklassiger Qualität. „Harding“ von Garrett Leight – unisex, Preis: 260 Euro
MUST-HAVE DES MONATS
Der rote Punkt
PREIS: 6.200 Euro
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BOCADO | Ein typischer Südtiroler Wein – näm-
Foto: Leica
Die neue Leica M (Typ 240) hat eine Menge technischer Neuigkeiten zu bieten. Zum Beispiel hochauflösender CMOS-Vollformatsensor, Live View und elektronischer Sucher, Videoaufzeichnung in Full-HD Auflösung (1080p), 3-Zoll-Display mit 920.000 Pixel, digitales Vollformat für Leica R-Objektive (mit dem Leica R-Adapter M). Dennoch hinkt die Leica M anderen aktuellen Kameramodellen in Sachen Technik hinterher. So fehlt etwa W-LAN zur drahtlosen Übertragung von Daten. Doch wer sich für eine Leica interessiert, dem ist das ganze technische Geschwafel sowieso egal. Denn eine Leica kauft man aus rein emotionalen Gründen, denn welcher Fotoapparat bietet sonst noch diese Kombination aus nostalgisch anmutendem Design, schönem Lederüberzug, dem leisen Klang des Auslösers und – nicht zuletzt – einem prominent platzierten roten Punkt, an dem man eine Leica sofort erkennt. Das alles hat allerdings einen stolzen Preis. Aber wer kann Emotionen schon aufhalten?
lich Vernatsch – mit einem spanischen Namen? Muss das sein? Wenn man international erfolgreich sein will, wahrscheinlich ja. „Bocado“ heißt im Spanischen „Bissen“ oder „Happen“, und happig ist dieser Wein tatsächlich. Ganze 13 Volumenprozent sind auf der Etikette vermerkt – nicht gerade üblich bei einem Vernatsch.Trotzdem ist dieser Wein gut trinkbar. In der Nase leicht alkoholisch, überrascht er im Gaumen nicht nur mit den typischen Vernatsch-Aromen, sondern auch mit einer leichten Walnuss- und Honignote. Dieser Vernatsch – darauf weist bereits die Flaschenform hin – will mehr sein und schielt bereits in Richtung Blauburgunder. Und könnte damit einen neuen Trend im Vernatschland Südtirol setzen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat der Bocado auf der Prowein in Düsseldorf und der Vinitaly in Verona. INFO: www.kellerei-andrian.com, Preis: 8 Euro
DIE LETZTE SEITE
EIN ANRUF BEI … LOGOUT
Roman Drescher
Sie Kasper, Sie!
DER RAI-JOURNALIST hat ein Buch über
Bier in Südtirol geschrieben. Bei den Buchpräsentationen im ganzen Land darf natürlich eines nicht fehlen: Bier. SÜDTIROL PANORAMA: Lassen Sie uns raten: Die Idee zu Ihrem Buch entstand bei einem Bier.
zu wenig gewesen sein, weil mehrere Bier- und Buchliebhaber beteiligt waren. Der Mitbegründer der ersten Wirtshausbrauerei Hopfen & Co. in Südtirol Bobo Widmann wollte unbedingt die Geschichte wiederbeleben. Widmann ist mit dem deutschen Bierologen Wolfgang Dieter Speckmann befreundet, der seine Schriften bereitstellte. Der Verleger Gottfried Solderer von Raetia brachte mich mit den beiden Bier-Mannen zusammen. Wird Südtirol langsam zum Bierland?
Es sieht ganz so aus, als ob Südtirol sich in dieser Beziehung allmählich wieder dem Zustand vor dem Ersten Weltkrieg annäherte. 1879 gab es in Tirol 27 Brauereien mit mehr als 1.000 Hektoliter Ausstoß. Heute zählen wir acht Wirtshausbrauereien, eine kleine Brauerei, zwei Marken, die nördlich des Brenners brauen lassen, sowie die große Überlebende aus der Zeit der Hochblüte.
Foto: Max Drescher
ROMAN DRESCHER: Eines wird wohl
In Pose: Roman Drescher, Journalist, Autor und Bierliebhaber
Bruder führt, war der erste seiner Art in Südtirol. Der Autor Helmut Hochrain, der „Das Taschenbuch von Kaltern und seinem Wein“, das bahnbrechende Buch, schrieb, ging dort ein und aus. Vorerst wird Sie aber der Raetia-Verlag mit einem Buch über den Vernatsch überraschen. Die zwei fachkundigen und tiefschürfenden Autoren Maran und Morandell schätze ich mindestens so sehr wie diesen immer aufs Neue be◀ eindruckenden Wein INTERVIEW: PETER SEEBACHER
CARTOON
Mit Titulierungen, die man in der Öffentlichkeit an andere vergibt, sollte man vorsichtig sein. Das sagen nicht nur wohlmeinende Eltern zu ihren Kindern, sondern das weiß jetzt auch der Kanzlerkandidat der SPD in Deutschland, Peer Steinbrück. Kaum hatte er im deutschen Fernsehen Silvio Berlusconi und Beppe Grillo nach deren überraschend gutem Abschneiden bei den Parlamentswahlen als Clowns bezeichnet, bekam er die Rechnung präsentiert. Nicht nur dass sich die so Titulierten diese Bezeichnung verbaten, nein, auch der Direktor des Zirkus Roncalli, Bernhard Paul, wehrte sich: „Ein Clown ist kein Depp, den man auf eine Stufe mit Berlusconi stellt“, unterstrich er darin. Zum Glück hat Peer Steinbrück die beiden italienischen Politiker nicht Kasper genannt. Den folgenden Protest der Kasperletheaterbetreiber kann man sich lebhaft vorstellen. Oder etwa Armleuchter. Nicht auszudenken! Die ganze Beleuchtungsindustrie hätte gestreikt. Und bei „Vollkoffer“ hätten Samsonite und Co. wahrscheinlich alle Niederlassungen in Deutschland geschlossen. Deshalb: Immer schön vorsichtig sein mit Beti◀ telungen.
von Kai Felmy
In den meisten Ländern geht der Bierkonsum Jahr für Jahr zurück. Kommt Ihr Buch nicht ein wenig zu spät?
Ich beobachte schon länger eine Entwicklung, die für den Wein schon länger gilt: Lieber weniger, aber besser. Die Spitzengastronomie entdeckt das Bier. Sie können mit Bieren wunderbar mehrere Gänge begleiten – und kochen. Im Buch finden Sie ja auch ein Exklusivrezept des Zweisternekochs Martin Obermarzoner vom „Jasmin“ in Klausen. Wein auf Bier, das rat’ ich dir. Wird es bald ein Weinbuch von Ihnen geben?
Das wäre nur logisch. Ich komme ja aus einer Weinbauernfamilie, und zwar mütterlicher- und väterlicherseits. Der „Drescher-Keller“ in Kaltern, den mein
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