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Als wir träumten

e i n r o m a n vo n c l e m e n s m eye r. ein film von andreas dresen. über die nachwendezeit als reich der freiheit. ein fulminanter rück- & ausblick.

Wa s da r F s at i r e ? wider die selbstgerechtigkeit. e i n e g r a t w a n d e r u n g e n t l a n g d e s ta b u b r u c h s

«american sniPer»

Das Magazin für Kino und Filmkultur

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clint eastwoods kriegerfilm entzweit die usa

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www.filmdienst.de

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19. februar 2015 € 5,50 68. Jahrgang

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J.K. simmons

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als musiklehrer spielt sich der darsteller i n „w h i p l a s h “ i n d i e e r s t e r e i h e

film


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kinotiPP

der katholischen Filmkritik

44 neu im kino: „into the woods“

Selma Sensibles Bürgerrechtsdrama um Martin Luther King und die Motive der Aktivisten. Kritik auf Seite 36.

neu im kino +

ALLE STARTTERMINE

Als wir träumten 26.2. Altman 19.2. Asterix im Land der Götter 26.2. Bande des filles 26.2. bestefreunde 26.2. Feriado. Erste Liebe 19.2. Frau in Schwarz 2: Engel des Todes 19.2. Heute bin ich Samba 26.2. Heute gehe ich allein nach Hause 26.2. Into the Woods 19.2. Jacky im Königreich der Frauen 19.2. Jupiter Ascending 5.2. Selma 19.2. SpongeBob Schwammkopf 3D 19.2. Stopping – Wie man die Welt anhält 26.2. 40 Von Menschen und Pferden 19.2. 48 Wem gehört die Stadt? – Bürger in Bewegung 19.2. 38 Whiplash 19.2.

34 maGische momente

28 der deutsche film

39 43 51 51 48 51 42 47 37 44 41 46 36 50 45

10 die satire „the interview“ polarisiert

fernseh-tiPPs 56

Lachen erlaubt? Passend zu unserem Aufmacherartikel (S. 10) laufen am 24. Februar gleich zwei herausragende NS-Satiren: Roberto Benignis chaplineske Tragikomödie „Das Leben ist schön“ und Charles Chaplins „Der große Diktator“ (siehe S. 59).

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51 „Bandes des filles“ 11.02.15 13:57


inhalt kino

akteure

filmkunst

17 von analoG Zu diGital

20 „american sniper“

32 neorealismo

10 satirE im Film

Satire im Film ist stets eine Gratwanderung. Im besten Fall funktioniert sie als erhellender Tabubruch. Anmerkungen wider die Selbstgerechtigkeit.

16 raid sattoUFF

22 nEUE litEratUr

Kino als Sehnsuchtsort: Ein erstes Buch über den Regisseur Nikolas Schilling. Und: Die Wiederentdeckung einer Filmnovelle von Hans Schweikart.

23 in mEmoriam

Der französisch-syrische Regisseur, ComicZeichner und Satiriker Riad Sattouf schlägt mit „Jacky im Königreich der Frauen“ wenig versöhnliche Töne an.

Würdigungen des engagierten Kämpfers René Vautier, der arabischen Film-Ikone Faten Hamama sowie des israelischen Dokumentaristen Micha Shagrir.

17 allEs ist andErs

24 J.k. simmons

Oder doch eher wie es immer war? Die Filmtheater haben flächendeckend umgestellt: Nun betreiben sie Kino im Zeitalter seiner digitalen Substituierbarkeit.

20 «amEriCan snipEr»

Der Scharfschütze als Held: Clint Eastwoods neuer Film „American Sniper“ polarisiert die US-amerikanische Nation.

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RUBRIKEN EDITORIAL INHALT MAGAZIN MAGISCHE MOMENTE DVD/BLU-RAY DVD-PERLEN TV-TIPPS ABCINEMA VORSCHAU / IMPRESSUM

Nach vielen Schurken-Rollen könnte der US-amerikanische Schauspieler J.K. Simmons durch seine Hauptrolle in „Whiplash“ endlich zum Star werden.

27 E-mail aUs hollYwood

Geht Hollywood die Puste aus? Zahllose Franchise-Filme sind für die kommenden Jahren geplant. Liebe zum Film oder auch nur Freude an kreativem Wagemut kommen da nicht vor.

28 dEUtsChEr Film

„Good Bye, Fassbinder! Der deutschen Kinofilm seit 1990“ von Pierre Gras ist die erste größere Publikation über diesen Zeitraum – und bemerkenswerterweise eine Übersetzung aus dem Französischen.

32 FEstiVals

Das Festival „Max Ophüls Preis“ in Saarbrücken feiert den jungen Film von gar nicht so jungen Filmemachern; Solothurn feiert 50-jähriges Bestehen. Und beide entdecken den Film „Chrieg“.

32 nEorEalismo

Die faszinierende Ausstellung „NeoRealismo. Die neue Fotografie in Italien 19321960“ in Düsseldorf weckt Assoziationen auch zum neorealistischen Kino.

„Wenn ich Bösewichter spiele, ist es meine Philosophie, dass nur sehr wenige Leute, die wir als Bösewichter sehen, morgens aufstehen und denken: Welche bösen, schrecklichen Dinge werde ich heute anstellen? Die meisten Leute finden, dass sie gerechte Gründe für ihr Handeln haben, dass alles, was sie tun, gerechtfertigt ist.“ J.K. Simmons

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kino XXX

satire im film ist stets eine Gratwanderung. Im besten Fall funktioniert sie als erhellender Tabubruch.

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Wider die selbstgerechtigkeit

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Foto: Sony/Stdiocanal (S. 10/11)

kino satire im film

die überdrehte Polit-satire „the interview“ beschäftigte wochenlang weniger die kulturals die politischen nachrichten. Künstlerisch spaltet der Film nicht minder das Publikum, das ihn entweder „kulturell intensiv“ oder „beschämend“ findet (vgl. FD 2/2015, S. 27). Satire ist oft eben auch eine Geschmackssache, und über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Wie aber sieht es mit der Toleranz angesichts satirischer Tabubrüche aus? Von Stefan Volk

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Der Kinofilm, der in den vergangenen Wochen weit über Hollywood und die internationale Filmindustrie hinaus für einen verbal-martialischen Schlagabtausch gesorgt hat, endet in einem wüsten Gemetzel. Ein Panzer rollt im blutigen Showdown von „The Interview“ über Menschenleiber hinweg, zerquetscht die Köpfe kreischender nordkoreanischer Soldaten. In Superzeitlupe findet dann auch der „Oberste Führer“ der Demokratischen Volksrepublik Korea das einem Oberschurken gebührende Ende; sprich: Er wird in die Luft gejagt. Seth Rogen inszeniert diese letzten Minuten seiner oft brachial dahinblödelnden Komödie eher wie eine James-Bond-Parodie denn als Politsatire. Dennoch sollte es nicht verwundern, dass die nordkoreanische Regierung darüber nicht lachen wollte, sondern von einem „Akt des Terrorismus“ sprach und über „gnadenlose Bestrafungen“ fantasierte. Wie würde wohl die US-Regierung auf einen Spielfilm reagieren, in dem dschihadistische Obama-Attentäter als liebenswerte Filmhelden hofiert würden? In „The Interview“ finden sich allerdings durchaus auch US-kritische Töne. Überzeugt davon, dass eine Ermordung von Kim Jong-un nichts ändern würde, stellt eine nordkoreanische Regime-Gegnerin den zum Attentäter auserkorenen USReporter Dave Skylark zur Rede: „Wie oft wollt Ihr Amerikaner denn noch denselben Fehler wiederholen?“ „Sooft wie nötig“, entgegnet der naiv-patriotische Moderator. Am Ende hat er dann aber doch dazu gelernt und baut auf die „Macht der Worte“. Im titelgebenden Interview weicht er von den vorgegebenen Fragen ab und entlarvt vor laufenden Kameras und einem Millionenpublikum einen Herrscher, der in seinem Land wie ein Gott verehrt werden muss, als einen gewöhnlichen Menschen, der sich von Katy-Perry-Songs zu Tränen rühren lässt und vor Aufregung „in die Hosen scheißt“. Vermutlich ist es diese subversive Blasphemie, die das Regime in Nordkorea so rasend macht. Denn das, was der von James Franco wunderbar überkandidelt verkörperte Talkshow-Moderator Skylark da für sich entdeckt hat, ist ja nichts anderes als die Methode der Satire, die, verkleidet im schrillen Gewand alberner Action und schlüpfriger Zoten, auch „The Interview“ anwendet. Ausdrücklich empörten sich die

Sprecher der nordkoreanischen Regierung darüber, dass der Film die Würde und Autorität von Kim Jong-un untergrabe. Genau das war offenbar der Plan.

satire entfaltet ihre wirkung als direkter angriff auf das jeweilige wertesystem Die Kontroverse um „The Interview“ bestätigt einmal mehr, dass die Sprengkraft einer Satire unmittelbar an ihren Gegenstand geknüpft ist. Das satirische Prinzip, etwas bis ins Lächerliche zu überspitzen, erscheint dort besonders frevelhaft, wo zuvor eine Überhöhung ins Ideale, Übermenschliche oder eben Göttliche stattfand. In der Auseinandersetzung mit solchen pseudoreligiösen Ideologien oder auch Religionen entfaltet Satire ihre Wirkung nicht nur als übersteigerte inhaltliche Kritik, sondern zugleich als direkter, formaler Angriff auf das jeweilige Wertesystem. Als Beschreibungssysteme der Wirklichkeit erfüllen Ideologien und Religionen ähnlich wie Satiren eine mediale Funktion. Filmsatiren und Ideologien treffen sich gewissermaßen auf einer Ebene. Anders als das satirische Zeichenrepertoire, das stets dazu dient, kritisch auf etwas zu verweisen, entwickelt die Semiotik in religiösen oder pseudoreligiösen Systemen jedoch ein Eigenleben. Es entsteht eine Ikonografie, ein Kult, der nicht nur repräsentiert, sondern einen Wert an sich darstellt. Nicht nur das Bezeichnete wird als sakrosankt wahrgenommen, sondern auch die Bezeichnung selbst, der Signifikant: das Ritual, die Ikone. Wer sich satirisch an diesen Zeichen vergreift, stellt aus der Sicht der Betroffenen nicht nur die Werte – den Glauben, die Ideologie, die Ideale – in Frage, die sich dahinter verbergen, sondern er attackiert sie ganz direkt. Die Satire wird zur Blasphemie. Nicht nur, wer wie Martin Scorsese in „Die letzte Versuchung Christi“ (1988) die Geschichte Jesu anders erzählt als es die christliche Kirche tut, greift die Kirche in ihrem unmittelbaren Wesenskern an, sondern auch, wer christliche Symbole der Lächerlichkeit preisgibt, wie es Herbert Achternbusch in „Das Gespenst“ (1982) oder Monty Python in „Das Leben des Brian“ (1979) getan haben. Im Falle autoritär-totalitärer Systeme wie des nordkoreanischen Staatsapparats zielt

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satire im film kino

fast einhellig herrscht die meinung vor, satire müsse alles dürfen Im liberalen Westen fiel die Antwort darauf nach den „Charlie Hebdo“-Morden recht eindeutig aus. Fast einhellig herrschte die Meinung vor, Satire müsse alles dürfen. Stillschweigend wurde damit vorausgesetzt, dass es sich bei den Mohammed-Darstellungen in „Charlie Hebdo“ auch tatsächlich um Satire handelte. Nicht immer aber lässt sich eine klare Grenze zwischen satirischen und beleidigenden, rassistischen, diskriminierenden oder volksverhetzenden Darstellungen ziehen. Die Diskussion um den in pointierter Abgrenzung vom filmischen „Kunstwerk“ gerne als „Machwerk“ etikettierten Film „Die Unschuld der Muslime“ hat das vor gut zwei Jahren eindrücklich vor Augen geführt. Der

klamauk oder satire?

fünf filmbeisPiele aus dem letzten Jahrzehnt

Foto: Alamode

US-Journalist Glenn Greenwald demonstrierte es nach den Pariser Anschlägen auf besonders provokante Weise, indem er in einem Artikel auf der Website „The Intercept“ antisemitische Karikaturen veröffentlichte. Die berechtigte Frage, die er damit wohl aufwerfen wollte: Wer bestimmt, was als Satire durchgeht und was nicht? Im Westen macht man sich darüber für gewöhnlich wenig Gedanken. Nicht selten haben diejenigen, die sich betont modern und liberal geben, ihre eigenen Überzeugungen derart verinnerlicht, dass sie diese gar nicht mehr als solche wahrnehmen. Einerseits führt das dazu, dass „der Westen“ in anderen Kulturen oftmals als selbstgefällig und arrogant angesehen wird. Andererseits kann es zu einem allzu naiven Umgang mit anderen Weltanschauungen verleiten. Der in Frankreich aufgewachsene iranische Filmemacher Mehran Tamadon etwa träumt von einem Iran, in dem Fundamentalisten und Atheisten friedlich Seite an Seite leben. In seinem Dokumentarfilm „Iranien“ (2014) sucht er deshalb das Gespräch mit vier regimetreuen Mullahs. Offenbar aber ist Tamadon derart von der Richtigkeit seines säkularen Ansatzes überzeugt, dass er ihn kaum noch rechtfertigen kann, wenn ihn jemand grundsätzlich in Frage stellt. Dadurch überlässt er in seinem Film weitgehend den deutlich selbstreflektierteren Fundamentalisten das Feld, die ihn süffisant als den größten Ideologen von allen bezeichnen, weil er selbst nicht mal ahne, dass er einer sei. Gotteslästerung und Blasphemie gelten auf der Basis westlicher Aufklärung heute schlimmstenfalls noch als Kavaliersdelikte. Die Zeiten, in denen militante Christen Kinos stürmten, weil Martin Scorsese ihren Messias vermeintlich zu einem Lüstling abstempelte, sind glücklicherweise vorbei. Strenggläubige, konservative Moslems scheinen dagegen der Geschichte hinterherzuhinken. Über islamische Fundamentalisten heißt es gerne, sie lebten noch im Mittelalter. Natürlich ist das nicht wörtlich gemeint, sondern als moralisches Werturteil; gerade so, als sei die historische Chronologie ein ethischer Maßstab. Die Vorstellung, ein paar Federstriche, das bisschen Farbe auf einem Blatt Papier, ein belichteter Zelluloidstreifen könne demjenigen, der darauf abgebildet ist, unmittelbaren Schaden

der italiener

Italien/Frankreich 2006. Regie: Nanni Moretti.wäh-

rend der zwölfjährigen amtszeit von silvio Berlusconi avancierte regisseur nanni moretti zu einem der prominentesten kritiker des politikers. Bereits 2002 schrieb moretti am drehbuch zu einem engagierten anti-Berlusconi-film, das er dann aber ebenso verwarf wie die idee einer „folkloristischen und karikierenden“ satire. stattdessen drehte er mit „der italiener“ einen film über einen film über Berlusconi: ein filmproduzent, dessen firma kurz vor der pleite steht, gerät an ein drehbuch zu einem kritischen film über Berlusconi. Zwar wurde moretti der vorwurf gemacht, er sei in der kritik am ministerpräsidenten nicht bissig genug. dafür gelingt ihm über die politiker-schelte hinaus eine clevere medienkritischen reflexion.

Foto: Capelight

die Satire darauf ab, den ideologischen Schleier zu lüften und den diktatorischen Charakter zu offenbaren, der sich dahinter verbirgt. Wenn Charlie Chaplin in „Der große Diktator“ (1940) den „Führer“ Adolf Hitler als psychopathischen Despoten verspottet oder sich Frank Beyer in „Spur der Steine“ (1966) über einen besonders diensteifrigen, tölpelhaften Volkspolizisten lustig macht, dann kann Filmsatire bestenfalls auch deshalb subversiv wirken, weil sie, um es mit „Harry Potter“zu formulierenen, es sozusagen wagt, Voldemorts Namen auszusprechen. Mit der Ehrfurcht schwindet die Furcht, die Autorität wird untergraben und apodiktische Wertsetzungen können in Frage gestellt werden. Zwar beharrt die nordkoreanische Propaganda darauf, die Herabwürdigung ihres „Obersten Führers“ habe nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Richtig aber ist wohl eher das Gegenteil. Letztlich geht es um nichts anderes als darum, die Dinge beim Namen nennen zu dürfen und dadurch ein ideologisches Lügengebilde ins Wanken zu bringen. Nicht immer aber lässt sich der Anspruch, eine restriktive Moral als scheinheilig zu entlarven, so eindeutig einlösen. Was, wenn Menschen eine satirische Darstellung wirklich als existenzielle Herabwürdigung und Demütigung begreifen? Was, wenn das, worüber die einen lachen, von den anderen tatsächlich als heilig empfunden wird? Was, mit anderen Worten, wenn es um Mohammed-Karikaturen geht?

four lions Großbritannien 2010. Regie: Chris Morris

vier islamistische möchtegern-selbstmordattentäter im englischen sheffield bereiten einen anschlag in london vor. dabei stellt sich das Quartett so dämlich an, dass der erfolg der geplanten aktion mehr als fragwürdig ist. als „terror-komödie“ an der Grenze zum Zynismus entlangbalancierend, entwickelt der film als farce über fanatismus und hysterie gelegentlich treffenden schwarzen humor. insgesamt bleibt die satire über das phänomen fundamentalistischen terrors aber zu oft beim fragwürdigen witz um in die luft fliegende körper stehen, anstatt sich mit hintergründen zu befassen.

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kino satire im film zufügen, scheint aus aufgeklärter Perspektive Ausdruck eines rückständigen, magischen Weltbilds zu sein. So abwegig wie Voodoo oder Hexerei. Aus einem solchen Verständnis heraus stellt sich das satirische Überschreiten religiöser Bilderverbote als erhellender Tabubruch dar. Auftrag: Entmystifizierung der Wirklichkeit.

was darf die satire? Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an. Satire sagt:

„NeiN!“ Über treibt die S atire? Die S atire muss über treiben und ist ihrem tief sten Wesen nach ungerecht . Zitate von Kurt Tucholsky (aus: Was darf die Satire? Berliner Tageblatt, 1919)

Foto: X Verleih

Foto: teamWorx

Deutschland 2012. Regie: Uwe Janson.

manche wahren Begebenheiten sind nur lachend zu ertragen. so auch die farce um den kopierenden minister „dr. von und zu donnersberg“ und seine kanzlerin „angela murkel“ – jeder weiß, wer gemeint ist. vom aufstieg und fall des besagten ministers erzählt die (fernseh-)politsatire auf überraschend bitterböse weise. statt auf oberflächliche Blödeleien zu setzen, trifft der auf hohem niveau gespielte film höchst amüsant ins Zwerchfell wie ins hirn.

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Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt.

Foto: Paramount

Schon Adorno und Horkheimer aber mahnten, dass Aufklärung ohne einen als Korrektiv eingebauten Selbstzweifel ihrerseits einen Hang zum Totalitären entwickeln könne. Wer sagt denn, dass wir Recht haben und diejenigen Unrecht, die das, was wir als Satire verstehen, als Sünde empfinden? Vielleicht ist es an der Zeit, sich einzugestehen, dass sich auch unser aufgeklärtes, vernünftiges westliches Wertesystem nicht letztgültig beweisen lässt. Und dass wir, wenn wir für westliche Überzeugungen kämpfen, am Ende nichts anderes verteidigen als unseren Glauben. Sich darüber im Klaren sein, heißt natürlich nicht, dass wir es lassen sollten. Aber es könnte uns vor allzu großer Selbstgerechtigkeit und naiver Überheblichkeit bewahren. •

der minister

alles.

muxmäuschenstill

der diktator

Deutschland 2004. Regie: Marcus Mittermeier.

USA 2012. Regie: Larry Charles

ein 30-jähriger weltverbesserer spürt im alltag von Berlin die regelbrüche seiner mitbürger auf, um sie mit ungewöhnlichen strafen zu mehr verantwortungsbewusstsein zu erziehen. dass seine zunehmend aggressiveren methoden den Zweck seiner mission hintertreiben, stört den egomanen nicht. die intelligente rabenschwarze komödie brüskiert das moralische empfinden und fordert kontroverse diskussionen heraus. Zwischen fiktiven und quasi-dokumentarischen Bildern zielt der film letztlich auf eine kritik an der zeitgenössischen medienkultur.

während eines Besuchs in new york verüben widersacher aus dem eigenen hofstaat ein attentat auf den diktator (sacha Baron cohen) eines fiktiven nordafrikanischen staats. der überlebt zwar, strandet aber verloren in den straßen der ihm fremden und unvertrauten Großstadt. eine Bioladenbesitzerin und ein nuklearwissenschaftler aus seiner heimat helfen ihm. eine nur bedingt komische sketch-parade ohne rechten Biss. statt eine kunstfigur auf reale menschen loszulassen, veranstaltet der filmemacher eine rein fiktive farce, der nur gelegentlich satirische spitzen gelingen.

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satire im film kino

der regisseur, comic-zeichner und satiriker riad sattouf

der naive blick Sein Film „Jacky im Königreich der Frauen“ ist keine der geläufigen Erfolgskomödien aus Frankreich, sondern ein Groteske mit eher unversöhnlichen Tönen.

Foto: Pandastorm

Von Christian Meyer

Auf den ersten Blick scheint die Satire „Jacky im Königreich der Frauen“ eine jener französischen Komödien mit ethnischen Konflikten zu sein, die sich auch hierzulande zum Kinoerfolg entwickeln könnte. Doch man merkt schnell, dass der zweite Spielfilm von Riad Sattouf einen weniger versöhnlichen Ton als die geläufigen Erfolgskomödien aus Frankreich anschlägt: In Sattoufs stilisierter Welt fehlt jegliche Abfederung; eine wohlige Auflösung der Konflikte gibt es nicht. In der Volksrepublik Bubunne tragen die Männer Schleier und verrichten die Hausarbeit, während die Frauen an der Macht sind. Männerrechtler werden hingerichtet, alle anderen Männer zwangsverheiratet. Als die DiktatorinnenTochter Bubunne XVII (Charlotte Gainsbourg) heiraten soll, hofft der naive und gutgläubige 20-jährige Jacky (Vincent Lacoste) auf sein Glück als „Braut“. Das ist Gender-Trouble mal anders: Sattoufs groteske Komödie stellt die Regeln dieser Welt auf den Kopf und legt dadurch deren Willkürlichkeit offen. Das erinnert eher an frühe Arbeiten von Woody Allen oder Monty Python als an die Filme seiner französischen Kollegen. Hierzulande könnte die Satire auf Befremden stoßen, während man in Frankreich Riad Sattoufs Humor schon lange kennt. Dort ist er freilich weniger als Filmemacher denn als Comic-Autor bekannt. Der 1978 in Paris als Sohn einer Bretonin und eines Syrers geborene Sattouf verbrachte die meiste Zeit seiner Kindheit in der arabischen Welt, wuchs in Algerien, Libyen und Syrien auf. Mit zwölf kam er zurück nach Frankreich. Seit über zehn Jahren veröffentlicht er bereits Comics. Sein Comic-Strip „La vie secrète des jeunes“ mit Alltagsbeobachtungen über Jugendliche erschien

fast zehn Jahre lang Woche für Woche in der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“. Im Oktober 2014 entschied er sich, die Serie, die in Frankreich in bislang drei Sammelbänden kompiliert wurde, zu beenden. Auch sein autobiografisch inspiriertes Spielfilmdebüt, die Teenie-Komödie „Jungs bleiben Jungs“ (2009), beschäftigt sich mit der Jugend. Der Film schwankt zwischen den derben USamerikanischen Komödien der Judd-Apatow-Schule und einem intimen, einfühlsamen Blick auf die Nöte pubertierender Schüler in unpolierter Arthouse-Ästhetik. Auf dem weltweit bedeutendsten ComicFestival in Angoulème wurde Ende Januar der erste Band seines neuen Comics „Der Araber von morgen“ (dt. im Knaus Verlag) zum Comic des Jahres gewählt. Darin erzählt Sattouf ausführlich von seiner Kindheit im Nahen Osten, wobei er voller Verwunderung auf die kulturellen Eigenarten der arabischen Welt blickt. Bereits in seinem Comic „Meine Bescheidung“ (2004, dt. im Reprodukt Verlag) schilderte er mit tiefschwarzem Humor, der die Tragik der Situation aber nicht überspielt, wie es einem Achtjährigen ergeht, wenn man ihm die Vorhaut abschneiden will. Die Perspektive der Kinderaugen lässt die Widersprüche und Absurditäten der Welt besonders gut zur Geltung kommen. Gut möglich, dass die Verleihung des Hauptpreises an „Der Araber von morgen“ auch eine politische Dimension hat. Doch Riad Sattoufs Strategie, uns mit dem Blick des naiven Jungen die Absurditäten dieser Welt vor Augen zu führen, rechtfertigt den Preis auch künstlerisch. kritik zu „Jacky im königreich der frauen“ in dieser ausgabe, s. 41

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kritiken neue filme

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selma Packendes Historiendrama um Martin Luther King Prozent der schwarzen Bevölkerung wählen. Für die Aktivisten ist jedoch etwas anderes entscheidender: Die berüchtigte Brutalität des Sheriffs und die damit absehbaren Angriffe auf jede Demonstration für die Rechte der Schwarzen. Das verspricht ein landesweites Medienecho und damit ein Druckmittel, um Präsident Lyndon B. Johnson zu zwingen, endlich konkrete Maßnahmen gegen die Rassentrennung zu ergreifen. Ähnlich wie Steven Spielberg in „Lincoln“ versagt sich auch DuVernay jegliche Mythisierung der Hauptfigur: Die zahlreichen Hinterzimmer-Szenen, bei denen um die effektivste Strategie der Bürgerrechtsbewegung gestritten wird, nehmen ähnlich viel Raum ein wie die Konfrontationen mit den gewalttätigen Verfechtern der Rassentrennung. Martin Luther King erscheint neben seiner rhetorischen Begabung auch deshalb als Wortführer des Widerstands, weil er am deutlichsten erkennt, was notwendig ist:

eine bestimmte Form der Inszenierung für die Öffentlichkeit, bei der Selma die „Bühne“ und die Eskalation der Gewalt das erforderliche „Drama“ bilden, um auch das weiße Amerika emotional zu erreichen. Diese Momente gehören zu den packendsten, weil es DuVernay und ihrem feinfühligen Hauptdarsteller David Oyelowo gelingt, Kings Vorgehen nicht als zynische Instrumentalisierung der Opfer, sondern als realpolitische Anpassung an die US-amerikanischen Politikgepflogenheiten darzustellen. Wiederholt wird daran erinnert, was für unlautere Methoden die Gegenspieler anwenden. In die Enge getrieben, setzt Präsident Johnson die FBI-Überwachung von King dazu ein, um einen Keil zwischen ihn und seine Frau zu treiben, während Alabamas Gouverneur George Wallace mit rassistischen Milizen paktiert, um die schwarzen Aktivisten einzuschüchtern. Oyelowo meistert die schwierige Gratwanderung, King als

bodenständigen Menschen zu zeigen, ohne dessen Strahlkraft und einprägsame Rhetorik zu verbergen. Neben der Eingangssequenz gibt es noch mehrere Momente des Zweifels und der Schwäche von King, in denen es vor allem die Unterstützung seiner Frau Coretta und sein christlicher Glaube sind, die ihn wieder aufrichten. Einmal ruft er abends die Gospel-Sängerin Mahalia Jackson an und bittet sie, ihm mit einem Lied neue spirituelle Kraft zu verleihen – eine stille und eben deshalb berührende Szene. Ähnlich dezent geht DuVernay auch bei der Inszenierung der gewaltsamen Zusammenstöße mit den weißen Hardlinern vor, insbesondere deren brutale Reaktion auf den ersten Versuch der Demonstranten, in die Bundesstaatshauptstadt Montgomery zu marschieren. Die Ereignisse des berüchtigten „Bloody Sunday“ erscheinen authentisch und aufrüttelnd, jedoch fern jeder pathetischen Überhöhung. Die Botschaft des

Fotos S. 36-48: Jeweilige Filmverleihe

Bilder eines zweifelnden Mannes stehen am Anfang. Martin Luther King, der Anführer der afro-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, zupft vor dem Spiegel nervös an seiner Krawatte. Diese kommt ihm ebenso falsch vor wie die Dankesrede, die er bei der Annahme des Friedensnobelpreises halten will; er fühlt sich in dieser Situation viel zu weit vom Ziel seines Kampfes entfernt. Regisseurin Ava DuVernay unterstreicht das, indem sie von der optimistischen Verleihungsgala im Dezember 1964 auf die frappierende Realität der Rassentrennung in den amerikanischen Südstaaten überblendet: der Bombenanschlag auf eine Kirche in Birmingham, Alabama, bei dem vier schwarze Schulmädchen sterben; die behördliche Willkür, die die spätere Aktivistin Annie Lee Cooper daran hindert, sich als Wählerin registrieren zu lassen; Demonstrationen eines ungebändigten Rassenhasses, die auch im Abstand von einem halben Jahrhundert nichts an Eindrücklichkeit eingebüßt haben. Historisch liegen die beiden Ereignisse bei der Nobelpreisverleihung schon ein Jahr zurück, es sind die einzigen Rückblenden in „Selma“. Mit ihnen trifft Ava DuVernay gleich zu Beginn den richtigen Ton, um an den hohen Preis zu erinnern, den der Kampf um die Bürgerrechte der Schwarzen bereits gekostet hat. DuVernay beschränkt sich klugerweise auf einen kurzen, für die Bürgerrechtsbewegung höchst bedeutsamen Zeitraum: die chronologisch erzählten Ereignisse von Januar bis März 1965, in denen King und seine Mitkämpfer von der Southern Christian Leadership Conference ihre Bemühungen auf die Kleinstadt Selma in Alabama konzentrieren. Dort dürfen bis zu diesem Zeitpunkt nur zwei

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neue filme kritiken

Films ist daher eine versöhnliche: Die Gruppe der schwarzen Bürgerrechtler, in der sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensausrichtung zusammengefunden haben, agiert nicht gegen die Weißen, sondern will diese von der Berechtigung ihres Kampfes überzeugen und auf ihre Seite ziehen. Friedliches Zusammenleben statt Zweiteilung des Landes – vor dem Hintergrund der jüngsten Rassismusdebatte um den Tod junger Schwarzer durch weiße Polizisten stellt „Selma“ nicht zuletzt auch einen durchaus mutigen Appell dar. Marius Nobach bewertung der filmkommission

im Januar 1965 eskalieren die usamerikanischen rassenunruhen. der anführer der Bürgerrechtsbewegung, martin luther king, konzentriert seine Bemühungen auf die stadt selma, wo die segregation in vollem umfang betrieben wird. ein packendes historiendrama, das die Bürgerrechtler als ausdifferenzierte Gruppe würdigt, insbesondere aber von der subtilen interpretation des hauptdarstellers getragen wird. die christliche motivation der aktivisten vermittelt sich dabei ebenso unaufdringlich wie kings außergewöhnliche persönlichkeit sowie sein Blick für realpolitische notwendigkeiten. – sehenswert ab 14.

selma. scope. usa/Großbritannien 2014 regie: ava duvernay buch: paul webb kamera: Bradford young musik: Jason moran schnitt: spencer averick

heute gehe ich allein nach hause Ein blinder Teenager verliebt sich in neuen Mitschüler Leonardo ist ungeküsst. So schön märchenhaft nennt es Giovana, seine Freundin und engste Vertraute seit Kindertagen. Das Küssen ist in „Heute gehe ich allein nach Haus“ von Daniel Ribeiro weit mehr als die übliche Teenager-Fantasie, eher ein Wachküssen, ein Ankommen in der Welt, auch im eigenen (sexuellen) Körper. Der 15-jährige Leonardo ist von Geburt an blind. Seine ängstlichen, übervorsichtigen Eltern haben einen Schutzwall um ihn errichtet, und auch bei Giovana, die ihn jeden Tag von der Schule nach Hause begleitet, gehen Hilfe, Aufmerksamkeit, Abschirmung und Kontrolle nahtlos ineinander über. Wann immer seine Mitschüler böse Scherze mit ihm treiben – einmal wird ihm ein Bein gestellt, ein anderes Mal versucht ein besonders plumper Früh-Chauvie, ihm beim Flaschendrehen einen Hund unterzujubeln –, ist Giovana sofort an seiner Seite. Leos Zukunftspläne, die sogleich den Widerstand der Eltern hervorrufen, ein Austauschjahr in den USA, sind in Wahrheit Fluchtpläne. Er will raus aus der Blase. Als eine Art „Kontaktmedium“ zur Welt fungiert Gabriel, ein neuer Junge in seiner Klasse, dessen Schönheit Leo natürlich verborgen bleibt, ihn aber auch für andere anziehend macht. Er

vermittelt Leo visuelle Erfahrungen, die Mondfinsternis oder einen Kinofilm, und er bringt ihm die ersten Tanzschritte bei. Leos anfangs noch diffuses Begehren – er hat schlichtweg kein „Bild“ davon – richtet sich mehr und mehr auf den neuen Freund. Zunächst aber wird es kompliziert: Giovana sieht sich ausgeschlossen; ihre Freundschaft droht zu zerbrechen; und ein anderes Mädchen macht Gabriel Avancen. „Heute gehe ich allein nach Haus“ erzählt in unaufgeregter Weise von Leonardos „Erwachen“. Die Inszenierung verzichtet konsequent darauf, Leonardos Blindheit durch eine übersteigert sensualistische Bildsprache zu visualisieren; die Bilder sind kunstlos schlicht, ruhig und klar. Berührungen spielen dennoch eine große Rolle und werden eher flüchtig eingefangen. Sie sind dabei keineswegs immer erotisch aufgeladen. In einer schönen Szene hilft der Vater Leo beim Rasieren, beiläufiger lässt sich das kaum erzählen. Das aus einem Kurzfilm hervorgegangene Drehbuch ist recht vorhersehbar und simpel gestrickt, doch der etwas unambitionierte Ansatz kommt dem Film auch zugute. „Heute gehe ich allein nach Haus“ ist in keinem Moment ein „Blindenfilm“ – ebenso wenig wie er dem Standard einer schwulen „Coming Out“-

Geschichte folgt. Selbst wenn er dieser Vorlage dann doch zu entsprechen scheint, etwa in der auf den ersten Blick recht abgenutzt wirkenden Duschszene, gewinnt ihr die Inszenierung eine interessante Variante ab. Der obligatorische Austausch begehrender Blicke gerät hier zu einer einseitigen Angelegenheit, von der Leo nicht einmal etwas mitbekommt. Esther Buss bewertung der filmkommission

ein 15-jähriger blinder Brasilianer treibt mit seiner in etwa gleichaltrigen besten freundin durch die langen sommertage. die heranwachsende beschützt ihn, doch ebenso wie seine ängstlichen eltern beschneidet sie seine selbstständigkeit. als er sich in einen neuen mitschüler verliebt, kommt es zu komplikationen in der freundschaft, aber auch zu einer Öffnung seiner bisher so sorgsam eingehegten welt. ein unaufgeregt erzählter, einfach und klar entwickelter film über das erwachsenwerden, der viel zu vielschichtig ist, um sich einfach nur als „Blindenfilm“ oder als „coming out“drama einordnen zu lassen. – ab 14.

hoJe eu Quero voltar soZinho scope. Brasilien 2014 regie, buch: daniel ribeiro kamera: pierre de kerchove schnitt: cristian chinen

darsteller: david oyelowo (martin luther king jr.), carmen ejogo (coretta scott king), tom wilkinson (lyndon B. Johnson), tim roth (George wallace), Giovanni ribisi (lee white), oprah winfrey (annie lee cooper), dylan Baker

darsteller: Ghilherme lobo (leonardo), fabio audi (Gabriel), tess amorim (Giovana), lúcia romano (laura), eucir de souza (carlos), selma egrei (maria), isabela Guasco (karina), victor filgueiras

länge: 128 min. | kinostart: 19.2.2015

verleih: salzgeber | fsk: ab 6; f

verleih: studiocanal | fd-kritik: 42 914

fd-kritik: 42 915

länge: 96 min. | kinostart: 26.2.2015

Filmdienst 23 | 2014

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