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BUCHTIPPS
Circular Economy – Zukunft des Wohn- und Städtebaus
Medienpräsenz. Die Weihnachtszeit hat begonnen, ein neues Jahr naht und, damit auch die Zeit für große Rückblicke auf das zu Ende Gehende. Die Brand Intelligence Agentur „Observer “ wirft einen Blick auf die vergangenen Monate und analysiert die mediale Präsenz der Top-Branchenplayer.
Nach mehr als 100 Jahren, in denen eine lineare Wegwerfmentalität gepflegt und durch verschiedene industrielle Errungenschaften perfektioniert wurde, zeigt sich seit einigen Jahren ein Trend in eine umweltfreundlichere Richtung. Was früher aus Sparsamkeit oder dem einfachen Mangel an Möglichkeiten praktiziert wurde, nennt man heute Nachhaltigkeit. Im Angesicht des Klimawandels und der immer stärkeren Verbreitung der Bodenversiegelung in Österreich, welche den natürlichen Wasserkreislauf stört und vor allem in Dauersiedlungsgebieten zu Problemen führt, gab es in den letzten Jahren einen großen Zuwachs an verschiedensten Modellen und technologischen Lösungen, um eine konsequente branchenübergreifende „Circular Economy“ bzw. „Kreislaufwirtschaft des modernen Wohnens“ zu schaffen.
Durch Ansätze wie „Cradle to Cradle“ (C2C), wo es um die Weiterverwendung von Ressourcen nach deren primärer Nutzung geht, die Abfallpyramide, mit dem Hauptaugenmerk auf die Müllvermeidung, die ESG-Prinzipien (Environmental, Social, and Corporate Governance), Urban Mining, wo die Stadt als Rohstofflagerstätte angesehen wird, aber auch die Modelle der Circular City und der sogenannten „15 Minuten Stadt“ sollen ein großer Kreislauf und ein Zusammenspiel für eine menschenzentrierte, umweltverträgliche und städtische Zukunft geschafften werden. Hierzu analysiert die Brand Intelligence Agentur „OBSERVER“ das Mediengeschehen.
Im Beobachtungszeitraum des zweiten Halbjahres 2021 ergaben sich für die oben erwähnten Suchbegriffe, die sich um das große Thema „Kreislaufwirtschaft“ bilden, österreichweit 22.984 Resultate in Online- sowie sozialen Medien.
Der Überbegriff „Kreislaufwirtschaft“ ist ein sehr weit gefasster und in sämtlichen Branchen und Lebensbereichen vorhanden.
11,4 Prozent zeigten einen Fokus auf die Immobilienbranche. Diese 2.620 Artikel und Beiträge wurden mit einem Engagement von 2.922 und einer potentiellen Leserschaft von gut 528 Millionen analysiert. Das Sentiment wird aufgrund der Wortwahl festgelegt und zeigt mit 17,79 Prozent positiven, 81,15 Prozent neutralen und nur 1,07 Prozent negativen Berichten insgesamt einen optimistisch aufstrebenden Trend.
Kommunikation über Chancen
Im Detail sind vor allem das Recycling, die ESG-Kriterien und das Thema Kreislaufwirtschaft in Bezug auf die Immobilienbranche ein zentrales Thema. Diese drei Suchbegriffe nehmen zusammen bereits 91,97 Prozent der Berichterstattung über Kreislaufwirtschaft ein. Die konkreteren Lösungsansätze „Cradle to Cradle“, Urban Mining, die Abfallpyramide sowie die EU-Taxonomie-Verordnung, in der Vorgaben für nachhaltige Investitionen definiert sind, kommen auf 7,63 Prozent der Gesamtberichterstattung.
Die beiden innovativen Städtemodelle der „Circular City“ und der „15 Minuten Stadt“, welche den Städtebau neu erfinden und einen sozialen sowie ökologischen Kreislauf bilden sollen, sind noch sehr utopische Modelle, welche aber auch 0,4 Prozent der österreichischen Online-Kommunikation im zweiten Halbjahr 2021 einnehmen.
Kommunikation über Risiken
Der nachhaltigen Innovation gegenüber steht bisweilen das Thema der Bodenversiegelung, welche einen natürlichen ökologischen Wasserkreislauf unterbindet und zum Beispiel im städtischen Bereich vermehrt zu Überschwemmungen führt, da überschüssiges Wasser nicht abfließen kann.
Rund um dieses Thema wurden 3.000 Berichte veröffentlicht. Das Sentiment ist mit 13 Prozent negativen Berichten weit kontroverser diskutiert. Daraus ergibt sich für
die Problematik der Bodenversiegelung ein Engagement von 15.651 und eine potentiellen Reichweite von 527 Millionen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 wird die Bodenversiegelung in Österreich zu einem zentraleren Thema mit einem Zuwachs von 206,75 Prozent in den letzten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Die Kreislaufwirtschaft mit ihren verschiedenen Modellen und Mechanismen zeigt sich als zentrales Thema des Wohn- und Städtebaus der Zukunft. Ein nachhaltiger und sozialer Kreislauf lässt sich in der Theorie zu einem großen Ganzen verbinden und auf die Realisierung dieser Lebensweise der Zukunft wird hingearbeitet. Bisweilen gilt es jedoch, bisherige linearwirtschaftliche Praktiken wie die Bodenversiegelung zu reduzieren oder auch betonierte Flächen zu entsiegeln, um auch aus dem Boden wieder einen Teil der Kreislaufwirtschaft machen zu können.