2013
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2. Oktober
Drama um Magnussen in der Formel-Renault 3,5
FORMEL-3
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Vorschau auf den Formel-1 Grand Prix in S端dkorea Vorstellung der Formula-E
Eric Vargiolu / DPPI
Alles zu den Rennen der EM und des deutschen ATS Cup
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t Wohin geht der Weg r o w der deutschen Formel-3? or
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Am Wochenende ging die Saison des ATS Formel-3 Cup zu Ende. Schon jetzt sind die Weichen für die Zukunft gestellt. So wurde ein Rennkalender präsentiert, der sich wie angekündigt an jenem des ADAC GT Masters orientiert. Dieser besteht aus: Oschersleben, Spa-Francorchamps, Sachsenring, Nürburgring, Spielberg, Lausitzring, Monza, Slovakia Ring und dem Hockenheimring. Bertram Schäfer, Vorsitzender der deutschen Formel-3 Vereinigung, die die Organisation und Durchführung des Championats übernimmt, sagte gegnüber FormelWoche, dass vor allem hinter den beiden Auslandsrennen in der Slowakei und Italien noch ein Fragezeichen stehen würde. Offiziell ist man bereits ein wenig zurückgerudert und spricht nun von zwei Rennen im Ausland, ohne ein Land oder einen Ort zu nennen.
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Letzter Auftritt? News
Einer, der im kommenden Jahr gewiss nicht mehr in der Serie an den Start gehen wird, ist der Titelträger Marvin Kirchhöfer. Mit ihm führten wir am Wochenende ein Interview, in dem unter anderem über seine Zukunftspläne berichtet. Der 19-Jährige gilt derzeit als das vielversprechendste Talent im deutschen Formelsport. Außerdem berichten wir über die Rennen der Nachwuchsserie, in denen Kirchhöfer die Saisonsiege zwölf und dreizehn feiern konnte. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche Alexander Trienitz
FORMEL-WOCHE 18/2013
Inhalt
DRS verhindert Titelgewinn
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McLaren-Junioren benachteiligt? Gasly übernimmt Spitze Marvin Kirchhöfer freut sich über den Titelgewinn im ATS Formel-3 Cup
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Inhalt
Kirchhöfer bringt Saison stilvoll zu Ende „Ich wollte konstant punkten“
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Das ist die Formula-E Bühne frei für die Formula-E Zurück in die Zukunft Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken Nachwuchs
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Verliert Mariello die Nerven?
Alexander Trienitz
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Formel-1 Vorschau Sdkorea
Letzter Auftritt? von Michael Zeitler
In Südkorea könnte in diesem Jahr das letzte Mal gefahren werden. Sebastian Vettel ist der klare Favorit auf den Rennsieg. Er gewann bereits 2011 und 2012.
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rinnern Sie sich noch an den Südkorea GP 2010? Es war das erste F1-Rennen auf der asiatischen Halbinsel. Sie brachte Dramatik in den damaligen WM-Kampf: Sebastian Vettel schied souverän in Führung liegend aus, Fernando Alonso gewann – und machte die WM damit wieder spannend. 2011 und 2012 folgten Rennsiege von Vettel. Der Deutsche ist damit der Rekordsieger von Yeongam. Beinahe hätte er alle Rennen dieses Events gewonnen,
Formel-1 Vorschau Sdkorea
denn man darf davon ausgehen, dass er auch 2013 den Südkorea GP als Sieger beenden wird. Die 5,62 Kilometer lange Strecke kommt Vettel entgegen. Vor allem aber dem Red Bull Renault. Der Bolide des Energy-Drink-Herstellers ist inzwischen dominant. Die Vorstellung von Vettel und Red Bull in Singapur war beängstigend: Man hätte die gesamte Konkurrenz wohl überrunden
können. Samt Vettel-Teamkollege Mark Webber. Wer bei Sportwetten ein Vermögen gewinnen will, der darf nicht auf Vettel setzen. Wer sich als Hellseher profilieren will, der schon. Die Hürden Obschon die F1-Piste im südkoreanischen Yeongam (Provinz Jeollanamdo) noch im provisorischen Kalender für 2014 auftaucht und es eigentlich
noch einen Vertrag bis einschließlich 2016 (plus einer Option für fünf weitere Jahre) gibt, dürfte die Ausgabe 2013 die vorerst letzte in Südkorea sein. Drei Gründe können hierfür genannt werden: Die Organisatoren des Rennens stöhnen unter den hohen Kosten, vor allem die hohe Gebühr, die an F1-Kalenderbaumeister Bernie Ecclestone bezahlt werden muss. Darüber hinaus muss Ecclestone im Kalender Platz schaffen. 22 Rennen sind
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Ferrari
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zu viel, es werden wohl maximal 20 oder 21. Mit Österreich, Russland und Mexiko gibt es drei potentielle neue Rennen für das kommende Jahr. Und drittens zeigt sich die Formel-1 enttäuscht vom mangelnden Interesse aus Südkorea. Jahrelang schien Südkorea für die Formel-1 ein interessantes Pflaster zu sein. Mit Hyundai und Kia gibt es zwei große südkoreanische Automobilhersteller. Besonders Hyundai liebäugelte auch mit einem F1-Einstieg. Pläne wurden gesponnen, gemeinsam mit David Richards und dessen Prodrive-Team den Schritt in die Königsklasse des Motorsports zu gehen. Allerdings kam weder Prodrive, noch Hyundai. Die Südkoreaner betreiben aber immerhin Rallye-Sport.
Bisher gab es auch keinen viel versprechenden Fahrer aus Südkorea. 2011 fuhr Sung-Hak Mun in der Formel-2, doch weder die Meisterschaft, noch er als Fahrer konnten sich etablieren. Letztes Jahr absolvierte Heamin Choi eine Saison in der USF2000, taucht aber dieses Jahr nirgends mehr auf. Die Resultate waren darüber hinaus eher mittelprächtig. In der spanischen Formel-3 fährt derzeit Che One Lim für das Team von Emilio de Villota. Wer seine Resultate verfolgen will, muss in den Ergebnislisten weit nach hinten blättern. Es gibt also auch keinen Publikumsliebling, der die Zuschauer begeistern kann.
6 Schon das Rennen 2012 wäre beinahe abgesagt worden. Damals scharrte Nordkorea mal wieder mit den Hufen. Bis heute liegen Nord- und Südkorea im Konflikt – als Reliquie des Kalten Kriegs. Fällt das Südkorea-Rennen weg, dann wäre das nur der Gang der Zeit. Die Asien-Expansion scheint ein Ende zu haben: Indien ist nach 2013 definitiv raus (angeblich wegen des bürokratischen Alptraums für die Einreise und der unverhältnismäßig hohen Besteuerung der F1-Bezüge), ein Rennen in Thailand wird es in absehbarer Zeit nicht geben, nur Singapur konnte sich neben Malaysia und Japan wirklich etablieren. Red Bull Content Pool
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Formel-1 Vorschau Sdkorea
Bereits in den 90er Jahren wollte der südkoreanische Hersteller Daewoo mit Minardi zusammenspannen. Der Plan sah vor, einen Motor bei Brian Hart, Lamborghini oder Oral in Auftrag zu geben und ihn unter dem Namen Daewoo einzusetzen. Doch der Marke ging es schon damals nicht besonders gut. Heute sind die Reste längst an General Motors und dem indischen Tata-Konzern verkauft worden. Die einheimischen Fahrer Die meisten südkoreanischen Rennen sind inzwischen längst wieder eingestampft worden. Der Korea Super Prix der Formel-3 fand von 1999 bis 2003 auf dem 3,014 Kilometer langen Kurs in Changwon statt. 2000 gewann beispielsweise Narain Karthikeyan für das Carlin-Team. 2010 gab es Pläne, das Rennen im Zuge des F1-Debüts wieder zurück zu holen. Doch dazu kam es nie. Dieses Jahr wollte die Super Formula, die höchste japanische Formel-Rennserie, auf dem südkoreanischen Kurs in Inje fahren. Das Rennen wurde aber abgesagt und ersatzlos gestrichen. Die Meisterschaft will exportieren und nicht nur ein japanisches, sondern auch ein hohes asiatisches Championat werden. Da gehört Südkorea freilich dazu.
Sebastian Vettel siegte bereits zwei Mal in Korea
Strafe fr Webber Mark Webber wird beim Südkorea GP in der Startaufstellung um zehn Plätze nach hinten versetzt. In Singapur kassierte der Australier seine dritte Verwarnung. Dieses Mal, weil er nach seinem Ausfall auf Fernando Alonsos Ferrari mit an die Box gekommen ist. Auch Alonso bekam für seine Taxifahrt eine Verwarnung. Solche Szenen gab es zwar schon oft, sind aber brandgefährlich. Ein Video im Internet zeigt, wie Lewis Hamilton nur knapp dem mitten auf der Strecke stehenden Ferrari ausweichen konnte, während Webber auf die Seitenkästen kletterte! Hamilton zeigte sich hinterher erschrocken. Die Strafe gab es allerdings nicht für die Aktion selber, sondern für die gefährlichen Momente, die damit verbunden waren. MZ
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Formel-1 Vorschau Sdkorea
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DRS
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DRS
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DRS
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Daten:
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Geschwindigkeit
Benzinverbrauch: 2,55 kg/Runde Zeitverlust: 0,44 Sekunden/10 kg Vollgasanteil: 57 % Gangwechsel: 53 Höchgeschwindigkeit: 310 km/h 1. Bremspunkt: 300 Meter Rundenrekord: 1:39,605 K. Vettel 1 Sebastian Vettel (Red Bull) 2 Mark Webber (Red Bull) 3 Fernando Alonso (Ferrari) 4 Felipe Massa (Ferrari) 5 Kimi Räikkönen (Lotus) 6 Nico Hülkenberg (Force India) 7 Romain Grosjean (Lotus) 8 Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) 9 Daniel Ricciardo (Toro Rosso) 10 Lewis Hamilton (McLaren)
55 SUPERSOFT MEDIUM
DRS
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5,615 km
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Gang G-Kraft
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Nach der langen Gerade ermöglicht das starke Abbremsen auf Kurve 3 Überholvorgänge
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Korean International Circuit
55 Runden +8,231 +13,944 +20,168 +36,739 +45,301 +54,812 +1:09,589 +1:11,787 +1:19,692
2 1,8 85
Reifenverschleiß Bremsverschleiß Abtriebslevel
Zeitplan
Fr. 4.10. 1. freies Training 3:00 Sa. 5.10.
2. freies Training 7:00
3. freies Training 4:00 Qualifikation 7:00
So. 6.10. Rennen 8:00
© Geradtz/Formel Woche
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Vettel-Dominanz: Zahlen und Gründe „Singapur war einmalig.“ Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann die Dominanz von Sebastian Vettel im Nachtrennen nicht wirklich fassen. Die Zahlen sind beeindruckend: 32,6 Sekunden Vorsprung eines Siegers auf den Zweiten gab es schon lange nicht mehr. Mehr zuletzt in Großbritannien 2008, als Lewis Hamilton allerdings ein Regenrennen gewonnen hat. Das letzte Trockenrennen mit einem größeren Vorsprung liegt noch länger zurück. Kimi Räikkönen gewann 2005 den Ungarn GP mit 35,5 Sekunden vor dem Nächsten. Vettels 33. Sieg bedeutet auch, dass er Fernando Alonso bei den meisten Siegen unter den aktuellen Fahrern ablöste. Ein Teil der Dominanz bei der Nachtschicht lag sicherlich an Vettel selbst: Er ist der einzige Fahrer, der 2013 alle Qualiduelle gegen seinen Teamkollegen bisher gewonnen hat. Er gewann außerdem den dritten Singapur GP in Folge. Einen Hattrick auf einer Strecke gab es zuletzt von Felipe Massa, dem Türkei-Sieger von 2006 bis 2008. Doch ein Teil der Dominanz liegt freilich auch am Auto. Red Bull profitierte von den neuen Reifen, die Pirelli während der Saison eingeführt hat. Die neuen Pneus federn weniger, dadurch kann Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey seinen Trick wieder anwenden, den er wie kein anderer beherrscht. Auto höher angestellt hinten, tiefer gelegt vorne. Darüber hinaus wird auch spekuliert, dass Red Bull im Bereich des Auspuffs wieder einen Kniff gefunden hat, wie das inzwischen verbotene Zwischengas wieder erreicht werden kann. Ein Trick bei der Gaspedalstellung sorgt zwischen null und 50 prozentiger Öffnung der Drosselklappe für mehr Gase im Auspuff und daher auch eine bessere Wirkungsweise des Diffusors in den langsamen Kurven. Hier holt Red Bull die Zeit gegenüber der Konkurrenz heraus. MZ Red Bull Content Pool
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F1-News
Mehr als 20 Rennen? Steht uns 2014 eine Mammut-Saison ins Haus? Auf dem provisorischen Kalender des Automobilweltverbands FIA stehen 22 Termine, also noch einer mehr, als auf dem Plan, der vor wenigen Wochen im F1-Paddock die Runde gemacht hat. Denn in New Jersey soll nun doch gefahren werden. Allerdings wunrdern sich die Logistiker, wie es machbar sein soll, binnen drei Wochen drei F1-Rennen zu bestreiten – auf beiden Seiten des atlantischen Ozeans? Noch ist das Rennen in New Jersey noch nicht 100% fix, auch die Strecke in Mexiko muss von der FIA erst inspiziert und abgenommen werden. In Sotschi ist das wohl schon passiert: Der Russland GP gilt nun als sicher, auch wenn die Kosten dafür bereits bei 260 statt der geplanten 142 Millionen Euro liegen. Das Rennen in Südkorea wackelt ebenfalls. Datiert ist es auf April (also im Frühling statt im Herbst). Möglicherweise fährt die Formel-1 allerdings statt in Südkorea in Arabien – und zwar zu einem der vier offiziellen Testwochen während der Saison. Eigentlich sprechen sich die Teams gegen mehr als 20 Rennen aus. Die Mechaniker sollen derzeit schon an ihre Grenzen stoßen. Doch zumindest die Topteams dürften jetzt umlenken: Wird öfter als 20 Mal gefahren, dann bekommen sie noch einen sechsten Motor, sonst muss mit fünf Antriebseinheiten ausgekommen werden. Die kleinen Teams lockt das nicht hinter den Ofen hervor, denn dies würde Mehrkosten von rund zwei Millionen Euro bedeuten. Hinzu kommen ja noch mal zwei bis vier Millionen wegen der Motoren für die Tests während der Saison. MZ
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Vorläufiger Kalender 14.-16.3. Melbourne 28.-30.3. Sepang 4.-16.4. Bahrain 18.-20.4. Shanghai 25.-27.4. Yeongam 9.-11.5. Barcelona 22.-25.5. Monte Carlo 30.5.-1.6. New Jersey 6.-8.6. Montréal 20.-22.6. Spielberg 4 . - 6 . 7 . Silverstone 18.-20.7. Hockenheim 25.-27.7. Budapest 22.-24.8. Spa-Francorchamps 5 . - 7 . 9 . Monza 19.-21.9. Singapur 3 . - 5 . 1 0 . Sochi 10.-12.10. Suzuka 24.-26.10. Abu Dhabi 7 . - 9 . 1 1 . Austin 14.-16.11. Mexiko City 28.-30.11. São Paulo
Lotus-Teamchef Eric Boullier schließt die Verpflichtung eines jungen Fahrers nicht aus. Dem Vernehmen nach bleibt aber Nicolas Hülkenberg der Favorit auf den Platz neben Romain Grosjean. Auch wenn Hülkenberg immer öfter als möglicher Ersatz für Sergio Pérez bei McLaren genannt wird. Der Mexikaner wird auch dank seiner Mitgift an Bord bleiben. Mit dem dritten Brasilianer, der plötzlich wieder im Gespräch ist, hat aber keiner gerechnet, nämlich Rubens Barrichello! Angeblich soll der F1-Rekordteilnehmer mit einem zweistelligen Millionen-Beitrag an Sponsorenunterstützung an einer Rückkehr arbeiten. Sauber braucht man neben den für viele Experten viel zu jungen Sergey Sirotkin einen erfahrenen Mann. Der renommierte F1-Journalist Joe Saward spekuliert auch mit einem Wechsel von Adrian Sutil zu den Schweizern.
Caterham bleibt bei Renault Bis Ende 2016 wird Caterham Renault-Motoren verwenden. Die Partnerschaft soll auch über die Formel-1 hinausgehen. Caterham ist an der RenaultTochtermarke Alpine beteiligt. Möglicherweise werden die Motoren auch Alpine-Motoren genannt, bei Caterham schloss man jedenfalls nicht aus, dass die Motoren den Namen eines Sponsors tragen könnten. Immer wieder gab es Gerüchte, wonach die Motoren im Red Bull bald Infiniti genannt werden, weil es eine technische Partnerschaft gibt und Infiniti zum erweiterten Renault-Konzern gehört. Renault will das allerdings verhindern, weil man die Erfolge mit Red Bull so nicht mehr vermarkten könnte. Hier besteht für Renault ohnehin Nachbesserungsbedarf. MZ
Künftig Einheitsbenzin? Die Vereinheitlichung der F1-Technik könnte neue Ausmaße annehmen. Der Automobilweltverband FIA will künftig den F1-Benzinlieferant bestimmen dürfen. Derzeit arbeiten die F1-Teams in diesen Bereichen noch mit unterschiedlichen Partnern zusammen: Ferrari beispielsweise mit Shell, Lotus und Red Bull mit Total, McLaren mit Mobil 1, Mercedes mit Petronas. Tatsächlich ist der Aufwand, der dahinter steckt verblüffend: Gearbeitet wird an der optimalen Mischung aus Ölen und Treibstoff, der aus dem Motor noch das eine oder andere PS kitzeln soll. Meistens rechnet sich dieser Aufwand für die F1-Teams jedoch. Viele Teams werden von Mineralölfirmen gesponsert, auch wenn die teilweise gar nicht das Benzin liefern (PDVSA bei Williams oder Cepsa bei Toro Rosso). Die FIA würde den Teams damit unter Umständen eine weitere Sponsoreneinnahmequelle wegnehmen (ähnlich wie beim Tabakwerbeverbot). Das ist eine Entwicklung, die angesichts der ohnehin schwierigen Situation kritisch betrachtet wird. Bin Sulayem dritter FIA-Kandidat? Jean Todt und David Ward bekommen wohl noch einen weiteren Mitbewerber im Rennen um das FIA-Präsidentenamt: Mohammed bin Sulayem. Aus Kreisen des 52-Jährigen aus Dubai gibt es zögerliche Bestätigungen. Bin Sulayem dürfte man in einem möglichen Wahlkampf nicht unterschätzen: Er ist der einflussreichste Araber im arabischen Motorsport. 14 Mal gewann er die Rallye-Meisterschaft des Mittleren Ostens. Seit 2008 hat er einen Sitz im FIA-Weltrat und das als erster Araber. Derzeit arbeitet er an einem Zehnjahresplan zur Förderung des weltweiten Rennsports. Bin Sulayem genießt im arabischen Raum große Unterstützung. Gerade hier hat auch Todt immer einige Stimmen kassiert. Weil Ward inzwischen unter Beschuss gerät, wird auch darüber spekuliert, dass Bin Sulayem die Kandidatur von Ward übernehmen könnte.
FORMEL-WOCHE 18/2013
Transfer-Update: Barrichello zu Sauber? F1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone will unbedingt einen Brasilianer in der Formel-1. Zu wichtig ist der Markt für Königsklasse, zumal Südamerika auf dem aufsteigenden Ast ist. Die letzte F1-Saison ohne einen Brasilianer am Steuer soll die von 1969 bleiben. Drei Fahrer aus Brasilien sind möglich. Der bei Ferrari entlassene Felipe Massa ist auf Cockpitsuche. Alle Mittelfeldteams kommen für Massa in Frage. Doch Lotus nun offenbar nicht mehr. Dort steht dafür Felipe Nasr inzwischen hoch im Kurs. Der GP2Pilot hat zwar verlauten lassen, er sehe einen F1-Aufstieg 2014 eher im Bereich des Unwahrscheinlichen, doch inzwischen wird kolportiert: Nasr würde sich mit rund 15 Millionen US-Dollar Sponsorenmitgift bei Lotus einkaufen.
F1-News
Renault Sport / DPPI
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Eric Vargiolu / DPPI
FORMEL-WOCHE 18/2013
WSBR Le Castellet
DRS verhindert Titelgewinn! Kevin Magnussen hätte sich in Le Castellet schon zum Champion krönen können. Aber der Däne wurde nach seinem Samstags-Sieg disqualifiziert! von Michael Zeitler er Kurs in Le Castellet ist was Besonderes. Nirgends gibt es mehr Streckenkombinationsmöglichkeiten wie in Südfrankreich, es sind mehr als 40. Nirgends ist es aber auch so unübersichtlich wie hier. Die vielen Wege, die große Weite, die blauen Auslaufzonen. Diese Mischung produziert nicht unbedingt die besten Rennen. Das zeigte sich auch wieder bei der Renault-WorldSeries am Wochenende. Die Rennen waren fad, aber hinter den Kulissen ging ordentlich die Post ab.
D
Apropos Post: Die Renault-Sportorganisation hat bestätigt, dass es zwischen dem DAMS-Team und den Regelhütern der Rennserie zu einem eifrigen E-Mail-Austausch über das strittige Teil am Dallara Zytek von Kevin Magnussen gekommen ist. Genau darauf beruft sich das DAMS-Team jetzt auch und zieht gegen die Disqualifikation nach dem MagnussenSieg am Samstag in Berufung. Um was geht es? Das DAMS-Team hat die Lackierung im Bereich des Flügels, an dem das DRS-System greift, mit einem eigenen Lack begossen. Die Mannschaft von Jean-Paul Driot hat sich dafür eigens auch die Bestätigung von Renault Sport geben
lassen. Nur fand die Rennpolizei bei der Inspizierung des Dallara Zytek von Magnussen unter dem Lack auch noch einen Harz-Aufstrich, der gemäß den Organisatoren eben nicht erlaubt ist. Dieser soll nämlich für eine erhöhte Steifigkeit sorgen. Die Flügel der anderen Fahrzeuge seien an dieser Stelle jedenfalls deutlich flexibler. Darüber hinaus argumentiert man bei Renault, dass das Harz auch die Dichtung beim Schließen des DRS-Flügels verbessere, was die Funktionsweise von DRS verstärkt. Anders als in der Formel-1 schließt sich in der WSbR nämlich der Flügel beim Betätigen des DRS-Knopfes. Er sorgt für einen Luftstau und dadurch für einen erhöhten Luftdruck. Das Fahrzeug wird besser auf den Boden gepresst, der Anpressdruck steigt und damit auch die Höchstgeschwindigkeiten. Sieg als Antwort DAMS soll den eigenen Lack schon seit 2012 verwenden. Die Regelhüter erklärten dies damit, dass dieser Teil des Fahrzeugs nicht regelmäßig kontrolliert werden würde. Wie stark sich der DAMS-Trick auf die Performance auswirkte, machte Magnussen am Sonntag deutlich: Er wiederholte
seinen souveränen Sieg – dieses Mal mit einem regelkonformen Fahrzeug. „Das war mein bester Sieg. Definitiv“, erklärte der F1-Sprössling nach dem Rennen auch in Hinblick auf die Strafe vom Vortag. Ohne die Disqualifikation wäre Magnussen jetzt Meister. 15 Punkte mehr als Stoffel Vandoorne hätte der Däne in Le Castellet für den Titelgewinn holen müssen. Vandoorne rückte nach dem Magnussen-Aus auf Rang zwei nach vorne, sammelte also 18 Punkte. Magnussen bekam für seinen Sieg am Sonntag 25 Zähler – damit ist die Titelentscheidung bis Barcelona vertagt. Weil Vandoorne im zweiten Lauf wohl wegen Motorproblemen ausfiel. António Félix da Costa ist nun aber endgültig aus dem Titelrennen – obschon der Portugiese mit 40 Punkten so fleißig Zähler sammelte wie sonst keiner in Frankreich. Gerüchte machten die Runde, dass Red Bull – immerhin Partner der Renault-World-Series, aber auch persönlicher Sponsor von Da Costa – sich für die Disqualifikation von Magnussen einsetzte. Denn dadurch hatte Da Costa zumindest bis Sonntag noch rechnerische Chancen auf den Titel. Aber diese Story dürfte wohl etwas sehr weit hergeholt sein.
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WSBR Le Castellet
Le Castellet
1. Lauf 1. António Félix da Costa Arden 25 Runden 2. Stoffel Vandoorne Fortec +1,932 3. André Negrão Draco +4,570 4. Marco Sørensen Lotus +5,953 5. Will Stevens P1 +7,771 6. Arthur Pic AV +24,180 7. Nikolay Martsenko Pons +25,319 8. William Buller Zeta +28,788 9. Daniil Move Comtec +29,378 10. Nico Müller Draco +29,804 11. Pietro Fantin Arden +31,581 12. Zoël Amberg Pons +32,044 13. Oliver Webb Fortec +44,281 14. Jazeman Jaafar Carlin +52,340 15. Marlon Stöckinger Lotus +1:04,304 16. Carlos Sainz jr. Zeta +1 Runde 17. Mikhail Aleshin Tech 1 +1 Runde 18. Norman Nato DAMS +1 Runde 19. Yann Cunha AV +5 Runden 20. Matias Laine P1 +5 Runden 21. Nigel Melker Tech 1 +20 Runden 22. Carlos Huertas Carlin +20 Runden 23. Christopher Zanella ISR +23 Runden 24. Lucas Foresti Comtec +25 Runden Kevin Magnussen DAMS Disqualifiziert Sergey Sirotkin ISR Nicht gestartet Schnellste Runde: Kevin Magnussen 1:46,797
2. Lauf in Le Castellet 1. Kevin Magnussen DAMS 2. Nico Müller Draco 3. António Félix da Costa Arden 4. Nigel Melker Tech 1 5. Marco Sørensen Lotus 6. Mikhail Aleshin Tech 1 7. Arthur Pic AV 8. Williams Buller Zeta 9. Norman Nato DAMS 10. Marlon Stöckinger Lotus 11. André Negrão Draco 12. Nikolay Martsenko Pons 13. Will Stevens P1 14. Jazeman Jaafar Carlin 15. Zoël Amberg Pons 16. Matias Laine P1 17. Lucas Foresti Comtec 18. Carlos Huertas Carlin 19. Christopher Zanella ISR 20. Pietro Fantin Arden 21. Daniil Move Comtec 22. Oliver Webb Fortec 23. Stoffel Vandoorne Fortec 24. Sergey Sirotkin ISR 25. Yann Cunha AV 26. Carlos Sainz Zeta Schnellste Runde: Kevin Magnussen 1:48,042
25 Runden +5,550 +9,964 +14,129 +14,544 +17,813 +23,004 +23,827 +24,122 +29,962 +35,846 +42,421 +43,676 +44,356 +44,702 +48,679 +48,807 +50,738 +51,406 +52,117 +52,665 +1:04,611 +4 Runden +4 Runden +22 Runden +25 Runden
Die Top-3 in der Gesamtwertung: Stoffel Vandoorne, Kevin Magnussen und António Félix da Costa
Gesamtwertung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Kevin Magnussen (DEN) 224 Stoffel Vandoorne (BEL) 181 António Félix da Costa (POR) 160 Nigel Melker (NED) 132 Nico Müller (SUI) 131 Will Stevens (GBR) 115 Marco Sørensen (DEN) 107 Arthur Pic (FRA) 74
9. Sergey Sirotkin (RUS) 61 10. André Neagrão (BRA) 51 11. William Buller (GBR) 36 12. Mikhail Aleshin (RUS) 33 13. Carlos Huertas (COL) 30 14. Christopher Zanella (SUI) 25 15. Oliver Webb (GBR) 25 16. Jazeman Jaafar (MAL) 254
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
DAMS Fortec Draco Arden Tech 1 Lotus P1 ISR
247 206 182 172 165 128 118 86
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Ergebnisse 15.+16.Rennen
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McLaren-Junioren benachteiligt? Nach dem Wochenende in Le Castellet haben definitiv nur noch zwei McLaren-Juniorenfahrer die Chance auf den Titel in der Renault-WorldSeries: Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne. Auf Platz drei in der Tabelle liegt António Félix da Costa, ein Red-Bull-Junior. Da Costa wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nächstes Jahr in der Formel-1 an den Start gehen – für das Red-Bull-Juniorenteam Toro Rosso. Aber was ist mit Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne? McLarenTeamchef Martin Whitmarsh versucht derzeit akribisch F1-Cockpits für die beiden zu organisieren. Bei Vandoorne ist das quasi ausgeschlossen, bei Magnussen auch eher unrealistisch. Am ehesten tut sich da noch eine Tür bei Marussia für den Dänen auf. Marussia ist technischer Partner von McLaren. Diese Beziehungen könnten Früchte tragen für die Russen. Man muss sich also fragen: Sind die McLaren-Junioren benachteiligt? Ist das Red-Bull-System besser? Natürlich hat es einen Vorteil, wenn man einen eigenen Juniorenrennstall für die Nachwuchsfahrer in der Formel-1 einsetzt. Auch McLaren hatte vor sechs Jahren den Plan, ein B-Team aufzubauen. Gespräche wurden mit Jean Alesi, David Price und Prodrive geführt. Doch schon damals waren die Hürden zu groß. Heute ist ein F1Team viel zu teuer. So etwas rechnet sich nicht einmal ansatzweise. Das Budget eines F1-Teams liegt bei mindestens 100 Millionen Euro. Da wenn McLaren nur ein Fünftel dafür verwendet, Magnussen bei einem Team einzukaufen, hat man das Ziel schon mit weniger Geld erreicht. Ich bin auch gegen Juniorenteams in der Formel-1. Toro Rosso hat sportlich ganz andere Ziele. Hier geht es vor allem um die Ausbildung der jungen Fahrer. Toro Rosso ist politisch darüber hinaus abhängig von Red Bull. Das soll nicht Schule machen. Natürlich muss man Red Bull dafür danken, 2006 auch das Minardi-Team gekauft zu haben. Daraus wurde ja Toro Rosso. Wer weiß, ob die italienische Mannschaft aus Faenza sonst heute noch leben würde. Im Prinzip geht es eben ums Geld. Deswegen fährt mit Sergey Sirotkin auch der GesamtNeunte nächstes Jahr für Sauber in der Formel-1. Den ersten Termin hatte er am Wochenende in Sotschi, bei der Einweihung der F1-Piste. Dafür ließ er sogar das Samstagsrennen sausen.
António Félix da Costa hat die besten Chancen auf ein F1-Cockpit
Michael Zeitler
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Gasley übernimmt Spitze Mit einem dominanten Sieg in Le Castellet übernahm Pierre Gasley die Tabellenführung. Esteban Ocon gewinnt starkes zweites Rennen. von Michael Zeitler chon vor zwei Wochen in Budapest hat Oliver Rowland Federn lassen müssen. Jetzt wurde er von der Tabellenspitze gestürzt – ein Rennwochenende vor dem Ende der Saison. Für den Manor-MP-Piloten reichte es nur zu den Plätzen drei und sechs. Damit hat er jetzt elf Punkte Rückstand auf Pierre Gasley, der ihm den Spitzenrang abjagte.
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Zweiliter-Formel-Renault-Eurocup. Letztes Jahr wurde er in Diensten von R-ace Zehnter, dieses Jahr fährt er für das Tech-1-Team.
Gasley dominierte das Samstagsrennen nach Belieben. Auch eine SafetyCar-Phase konnte den Pole-Setter nicht beirren. Der 17-Jährige fährt bereits in seiner zweiten Saison im
Aus Frankreich gibt es eine ganze Reihe talentierter und viel versprechender Nachwuchsfahrer. Der nächste ist Esteban Ocon, der am Sonntag seinen Premierensieg im Eurocup feierte. Ocons Performance war beeindruckend: Er gewann von Startplatz neun und wühlte sich dabei durchs Feld. „Um ehrlich zu sein, war mein erster Sieg gar nicht so schwer. Wir haben letztes Jahr schon die gleiche
Entscheidung getroffen.“ Bei abtrocknender Strecke setzte er auf Trockenreifen. Die Fahrer, die mit Regenpneus gestartet waren, fielen in den letzten Runden immer weiter zurück. Das Feld in Le Castellet umfasste wieder 37 Fahrzeuge. Erstmals dabei war auch der Österreicher Bernd Herndlhofer. Er fuhr zuletzt einen GP2-Rennwagen aus der Saison 2008 in der BOSS-GP-Serie, die dieses Wochenende parallel in Monza ausgetragen wurde. Herndlhofer kam für das ebenfalls aus Österreich stammende Interwetten-Team nicht ins Ziel.
Ergebnisse 1. Lauf in Le Castellet 1. Pierre Gasly (Tech 1) 2. Luca Ghiotto (Prema) 3. Nyck de Vries (Koiranen) 4. Jake Dennis (Fortec) 5. Ignazio D‘Agosto (KTR) 6. Oliver Rowland (Manor) 7. Egor Orudzhev (Tech 1) 8. Gustav Malja (Josef Kaufmann) 9. Esteban Ocon (ART Junior) 10. William Vermont (Arta)
2. Lauf in Le Castellet 1. Esteban Ocon (ART Junior) 2. Jake Dennis (Fortec) 3. Oliver Rowland (Manor) 4. Aurélien Panis (Prema) 5. Pierre Gasly (Tech 1) 6. Ed Jones (Fortec) 7. Matt Parry (Fortec) 8. Victor Franzoni (Koiranen) 9. Egor Orudzhev (Tech 1) 10. Oscar Tunjo (Josef Kaufmann)
Fahrerwertung 1. Pierre Gasly (FRA) 2. Oliver Rowland (GBR) 3. Esteban Ocon (FRA) 4. Jake Dennis (GBR) 5. Oscar Tunjo (COL) 6. Nyck de Vries (NED) 7. Luca Ghiotto (ITA) 8. Ignazio D‘Agosto (ITA) 9. Matthieu Vaxivière (FRA) 10. Egor Orudzhev (RUS)
172 161 128 118 91 70 69 66 57 56
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Thomas Suer /F3 EM
FORMEL-WOCHE 18/2013
Formel-3 EM Zandvoort
Verliert Marciello die Nerven? Da galt er schon als der fast sichere F3-Europameister, aber jetzt muss er wieder zittern: Raffaele Marciello hat nur noch 9,5 Punkte Vorsprung. von Michael Zeitler igentlich hatte Raffaele Marciello in Zandvoort sogar schon einen Matchball. Er hätte bereits an diesem Rennwochenende F3-Europameister werden können. Doch vier Gründe hinderten den Ferrari-Junior daran: Erstens etwas Pech im Qualifying. Bei seiner schnellen Runde wurde er von gelben Flaggen gebremst. Daher holte er keine optimalen Startpositionen heraus.
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Zweitens durch seine Abwesenheit beim F3-Masters in Zandvoort vor einigen Wochen. Das Rennen zählte nicht zur EM. Ferrari hat deshalb entschieden, dass man dem Junior Marciello keinen Einsatz beim Masters bezahlt. Prema Power reiste also ohne den Italiener nach Zandvoort. Die Folge: Beim F3-EM-Lauf fand Marciello nicht schnell genug den Rhythmus. Drittens stand sich Marciello selbst im Weg. Zwei große Fehler leistete sich der 18-Jährige an diesem Wochenende. Er zeigte also Nerven. Im
zweiten Rennen würgte er den Motor am Start fast ab. Er kam jedenfalls schlecht weg und verlor viele Plätze. Am Ende reichte es auch wegen der vielen Safety-Car-Phasen nicht mehr zu Punkten. Im dritten Rennen kam er von der Ideallinie ab und krachte heftig in die Leitplanken. Er blieb unversehrt, aber eben auch wieder ohne Zählbares. Großartige Fahrt Viertens war Felix Rosenqvist eine Klasse für sich. Der Schwede ist der einzige Fahrer, der das F3-Masters zwei Mal gewinnen konnte. Und auch an diesem Wochenende holte er sich drei Mal die volle Punktzahl. Dabei hatte er das erste Rennen gar nicht gewonnen. Hier siegte Daniil Kvyat, der allerdings als Gaststarter eingeschrieben ist und deswegen nicht gewertet wird. Rang zwei von Rosenqvist waren also 25 Punkte wert – wie bei einem Sieg. Damit hat sich der Rückstand des MückePiloten auf Rosenqvist auf nur noch 9,5 verringert.
Noch ein Wort zu Kvyat: Der Russe wird immer schneller. Erst trumpft er in der GP3 immer mehr auf, jetzt auch in der F3-EM. Viele halten ihn für talentierter als Antonio Felix da Costa oder Carlos Sainz Junior, zwei weitere Red-Bull-Junioren. Viele würden am liebsten sogar ihn 2014 im Toro-Rosso-Cockpit sehen. Doch Kvyat winkt ab: Die Formel-1 käme für ihn noch zu früh. Als nächstes steht wohl die World-Series-byRenault an. In der Meisterschaft spitzt sich die Situation also wieder dramatisch zu – überraschenderweise. Marciello bleibt aber Topfavorit. Peter Mücke weiß: „Jetzt kommt noch Vallelunga. Das ist für uns Neuland. Prema Power hat dort schon oft getestet“. Klarer Heimvorteil also für das italienische Team um Marciello. Dass Erfahrungen auf den Strecken wertvoll sein können, hat sich ja an diesem Wochenende in Zandvoort gezeigt. Der Abschluss findet allerdings in Hockenheim statt, wo sich beide Teams gut auskennen.
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Formel-3 EM Zandvoort
1. Lauf in Zandvoort 1. Daniel Kvyat (Carlin) 2. Felix Rosenqvist (Mücke) 3. Alex Lynn (Prema) 4. Jordan King (Carlin) 5. Raffaele Marciello (Prema) 6. Harry Tincknell (Carlin) 7. Lucas Auer (Prema) 8. Nicholas Latifi (Prema) 9. Tom Blomqvist (Eurointernational) 10. Sven Müller (Van Amersfoort) 11. Dennis van de Laar (Van Amersfoort) 12. Mitchell Gilbert (Mücke) 13. Eddie Cheever (Prema) 14. Antonio Giovinazzi (Double R) 15. Roy Nissany (Mücke) 16. Jann Mardenborough (Carlin) 17. Sean Gelael (Double R) 18. Richard Goddard (Three Bond) 19. Luis Felipe Derani (Fortec) 20. Sandro Zeller (Jo Zeller) 21. Tatiana Calderón (Double R) 22. André Rudersdorf (ma-con) Schnellste Runde: Daniil Kvyat 1:32,013
2. Lauf in Zandvoort 1. Felix Rosenqvist (Mücke) 2. Alex Lynn (Prema) 3. Danil Kvyat (Carlin) 4. Jordan King (Carlin) 5. Luis Felipe Derani (Fortec) 6. Harry Tincknell (Carlin) 7. Sven Müller (Van Amersfoort) 8. Tom Blomqvist (Eurointernational) 9. Mitchell Gilbert (Mücke) 10. Alexander Sims (Three Bond) 11. Nicholas Latifi (Carlin) 12. Lucas Auer (Prema) 13. Michael Lewis (Mücke) 14. Roy Nissany (Mücke) 15. Dennis van de Laar (Van Amersfoort) 16. Raffaele Marciello (Prema) 17. Alfonso Celis (Fortec) 18. Richard Goddard (Three Bond) 19. Sandro Zeller (Jo Zeller) 20. Sean Gelael (Double R) 21. André Rudersdorf (ma-con) 22. Tatiana Calderón (Double R) Schnellste Runde: Felix Rosenqvist 1:31,822
3. Lauf in Zandvoort 1. Felix Rosenqvist (Mücke) 2. Jordan King (Carlin) 3. Alex Lynn (Prema) 4. Daniil Kvyat (Carlin) 5. Luis Felipe Derani (Fortec) 6. Harry Tincknell (Carlin) 7. Lucas Auer (Prema) 8. Tom Blomqvist (Eurointernational) 9. Alexander Sims (Three Bond) 10. Mitchell Gilbert (Mücke) 11. Antonio Giovinazzi (Double R) 12. Roy Nissany (Mücke) 13. Michael Lewis (Mücke) 14. Jann Mardenborough (Carlin) 15. Felix Serralles (Fortec) 16. Richard Goddard (Three Bond) 17. Eddie Cheever (Prema) 18. André Rudersdorf (ma-con) 19. Lucas Wolf (URD) 20. Sean Gelael (Double R) 21. Sandro Zeller (Jo Zeller) 22. Sven Müller (Van Amersfoort) Schnellste Runde: Felix Rosenqvist 1:31,884
13. Pascal Wehrlein (GER) 14. Nicholas Latifi (CAN) 15. William Buller (GBR) 16. Lucas Wolf (GER) 17. Michael Lewis (USA) 18. Eddie Cheever (ITA) 19. Dennis van de Laar (NED) 20. Jann Mardenborough (GBR) 21. Roy Nissany (ISR) 22. Mitchel Gilbert (AUS) 23. Antonio Giovinazzi (ITA) 24. André Rudersdorf (GER)
Teamwertung 1. Prema 2. Mücke 3. Carlin 4. Fortec 5. Eurointernational 6. ThreeBond 7. ma-con 8. Van Amersfoort 9. URD 10. Double R 11. Jo Zeller 12. Romeo Ferraris
Die Top-3 in der Gesamtwertung
Fahrerwertung 1. Raffaele Marciello (ITA) 2. Felix Rosenqvist (SWE) 3. Alex Lynn (GBR) 4. Lucas Auer (AUT) 5. Harry Tincknell (GBR) 6. Jordan King (GBR) 7. Tom Blomqvist (GBR) 8. Felix Serralles (USA) 9. Luis Felipe Derani (BRA) 10. Sven Müller (GER) 11. Alexander Sims (GBR) 12. Josh Hill (GBR)
384,5 375 253,5 227 190 152 138,5 104 99 81 61 56
49 44 39 28 20 20 12 11 11 10 5 3
661 496 410 273 165 132 106 47 44 36,5 2 1
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Ergebnisse
Alexander Trienitz
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ATS Formel-3 Cup Hockenheim
Kirchhöfer bringt Saison stilvoll zu Ende Auch beim Finale des ATS Formel-3 Cup war Titelträger Marvin Kirchhöfer wieder an der Spitze vertreten. In zwei der der Rennen ließ er sich den Sieg nicht nehmen. von Daniel Geradtz Befreit reiste Marvin Kirchhöfer zum Finale an den Hockenheimring. Nachdem der Lotus-Pilot zwei Wochen zuvor in Oschersleben die Saison schon vorzeitig mit dem Titel im ATS Formel-3 Cup krönen konnte, war er nun frei von jedem Druck. Doch das bedeutete nicht, dass der 19-Jährige nicht mehr angriffslustig war. Am Freitag hinterließ er mit der Bestzeit in der Qualifikation einen starken Eindruck.
Ergebnisse 1. Lauf in Hockenheim 1. Marvin Kirchhöfer (Lotus) 2. Emil Bernstorff (Lotus) 3. Artem Markelov (Lotus) 4. John Bryant-Meisner (Performance) 5. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 6. Nabil Jeffri (Eurointernational) 7. Jordi Weckx (Van Amersfoort) 8. Roman Beregech (Performance) 9. Thomas Amweg (CR) 10. Sheban Siddiqi (Lotus) 3. Lauf in Hockenheim 1. Marvin Kirchhöfer (Lotus) 2. Emil Bernstorff (Lotus) 3. Artem Markelov (Lotus) 4. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 5. John Bryant-Meisner (Performance) 6. Tomasz Krzeminski (Performance) 7. Matteo Cairoli (ADM) 8. Roman Beregech (Performance) 9. Nicolai Sylvest (JBR) 10. Jordi Weckx (Van Amersfoort)
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So kam es, dass im ersten Rennen keine rechte Spannung an der Spitze aufkam: Von der Pole-Position kontrollierte Kirchhöfer das Geschehen. Technische Probleme erlaubten am Ende noch ein Überholmanöver von Emil Bernstorff an Artem Markelov, das den Briten auf Rang zwei nach vorne brachte.
2. Lauf in Hockenheim 1. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 2. Artem Markelov (Lotus) 3. Marvin Kirchhöfer (Lotus) 4. Emil Bernstorff (Lotus) 5. John Bryant-Meisner (Performance) 6. Jordi Weckx (Vam Amersfoort) 7. Matteo Cairoli (ADM) 8. Nicolai Sylvest (JBR) 9. Thomas Amweg (CR) 10. Tomasz Krzeminski (Performance) Fahrerwertung 1. Marvin Kirchhöfer (GER) 511 2. Artem Markelov (RUS) 339 3. Emil Bernstorff (GBR) 334 4. Gustavo Menetes (USA) 241 5. John Bryant-Meisner (SWE) 215 6. Thomas Jäger (AUT) 117 7. Matteo Cairoli (ITA) 112 8. Nabil Jeffri (MAL) 79 9. Tomasz Krzeminski (POL) 69 10. Sebastian Balthasar (GER) 54
Recht wenig freies Fahren bot dann allerdings der zweite Lauf am Samstagnachmittag. Das ohnehin nur 20 Minuten lange Rennen wurde um drei Minuten verkürzt, nachdem Pole-Mann Roman Beregech beim Einreihen in der Startaufstellung über die Markierung hinausschoss. Auch beim nachfolgenden Versucht lief es für den Russen nicht perfekt. Er würgte den Motor ab, Nabil Jeffri dahinter konnte nicht ausweichen und es kam zur Kollision. Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Piste. Anschließend wurde das Rennen für kapp sieben Minuten noch einmal freigegeben. Gustavo Menezes, der sich beim Start auf die erste Position nach vorne schob, konnte sich an der Spitze behaupten, auch wenn er mit Markelov und Kirchhöfer zwei starke Gegner hinter sich hatte. Für den US-Amerikaner war es der zweite Triumph des Jahres. Erneute Triumphfahrt Rennen drei ähnelte an der Spitze wieder dem ersten Lauf. Wieder ging Kirchhöfer als Erster auf die Piste und ließ der Konkurrenz keine Chance, auch wenn hinter ihm sein Teamkollege Emil Bernstorff einen starken Eindruck machte. Trotz des zweiten Platzes gelang es Bernstorff allerdings nicht, den zweiten Platz in der Cup-Wertung zu übernehmen. Diese ging an den Russen Markelov. Ebenso wie Kirchhöfer stand schon vor dem abschließenden Wochenende Sebastian Balthasar als Champion in der Trophy-Wertung fest. Diese Unterkategorie könnte Gerüchten zufolge ab der kommenden Saison eine neue Bezeichnung erhalten.
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ATS Formel-3 Cup Hockenheim
Im Interview mit Formel-Woche erklärt ATS Formel-3 Cup Champion Marvin Kirchhöfer über seine Ziele der vergangenen Saison und in welcher Meisterschaft er 2014 an den Start gehen könnte.
von Daniel Geradtz Marvin Kirchhöfer ist derzeit die größte Hoffnung im deutschen FormelSport. Auf nationaler Ebene legte er einen glatten Durchmarsch hin. Nun will der Leipziger auch international Erfolge feiern. Nachdem du letzten Jahr den Titel im ADAC Formel Masters gewonnen hast, ging es dieses Jahr mit dem überlegenen Triumph im ATS Formel-3 Cup weiter. Du wirktest richtig routiniert, obwohl es erst deine zweite Formel-Saison war. Letztes Jahr lief es alles andere als problemlos für mich. Es war mein erstes Jahr im Formelsport, da musste ich mit einer ganzen Menge neuer Dinge umgehen. Dieses Jahr lief viel runder für mich. Ich habe mich sicherlich in einigen Rennsituationen klüger angestellt, als davor, sodass ich schon in Oschersleben den Titel sichern konnte. Es war im Vergleich zu 2012 eine Erleichterung, beim letzten Rennen nicht mehr so unter Druck zu stehen. In welchen Bereichen hast du dich verbessert? Ich hatte nun einfach mehr Erfahrung. Ich konnte zum Beispiel besser einschätzen, ob es in bestimmten Situationen zum Überholen reicht oder nicht. Die Zielsetzung lautete für mich, dass ich immer konstant punkten wollte. Dazu zählte dann auch, sich mit einem zweiten Platz zufrieden zu geben und nicht alles zu riskieren, um noch den Sieg einzufahren.
Hat es dir geholfen, dass du die Strecken bereits kanntest? Das hat nicht so einen großen Unterschied gemacht. Natürlich wusste ich jetzt die Stellen, an denen ich einen Überholversuch starten konnte. Aber aufgrund der Testfahrten, die ich auch schon im Vorfeld der letzten Saison absolviert hatte, kannte ich auch damals bereits die markanten Punkte und den Streckenverlauf selber. Du stammst aus einer Generation, die mit dem PC aufgewachsen ist. Benutzt du daher Rennsimulatoren, um dich vorzubereiten? Im Moment verwende ich keine Simulatoren, um mich auf die Strecken anzuschießen. Es kann in Zukunft wichtig werden, wenn man irgendwo fährt, wo man vorher noch keine Streckenkenntnisse hatte. Meine Meinung ist allerdings, dass man im Simulator kein besserer oder schlechterer Fahrer wird. Man bekommt zwar ein Gefühl für die Strecke, aber in der Realität spielen da so viele unterschiedliche Faktoren wie die Wundrichtung oder die Temperatur eine Rolle, die das Fahrzeugverhalten ändern. Wie anfällig ist der Formel-3 für die angesprochenen äußeren Bedingungen? Aufgrund der hohen Abtriebswerte merkt man Veränderungen der Windrichtung ganz deutlich. Aber auch Temperaturschwankungen spielen eine Rolle. Je wärmer es wird, desto langsamer wird das Auto. Das kommt
zum einen vom Motor, der weniger Leistung entfaltet, als auch von den Strömungswerten. Ich kann mich allerdings relativ gut darauf einstellen und habe keine großen Probleme dadurch. Der ATS Formel-3 Cup benutzt seit einiger Zeit ein Push-to-Pass System. Hältst du das in einer Nachwuchsserie für sinnvoll? Es ist schon wichtig, dass wir den Umgang mit so einem System lernen. Es gehört zum modernen Motorsport immer mehr dazu. Man muss es ganz bewusst einsetzen und nicht in der Anfangsphase zu oft verschwenden. Die Fahrer werden dahin geleitet, ein bisschen strategischer an die Rennen heran zu gehen. Auch für die Zuschauer macht es die Rennen spannender. Denn durch die hohen Kurvengeschwindigkeiten in der Formel-3, ist das Überholen nicht ganz so einfach. Wie sieht deine weitere Planung aus? Das ist im Moment noch nicht ganz sicher, ob ich beim Grand Prix in Macao fahren werde. Vielleicht nehme ich auch an einzelnen Testtagen der Formel-3 EM teil. Für 2014 gibt es zwei Wege für uns. Entweder nehme die Formel-3 EM teil oder die GP3 Serie. Wo würdest du lieber fahren? Die GP3 ist mein Favorit, denn es gibt Einheitschassis und -motoren. Außerdem wäre es schön, wenn ich
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„Ich wollte konstant punkten“
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Formula-E
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dort den Weg zusammen mit meinem aktuellen Teamchef Timo Rumpfkeil beschreiten könnte. Ich hoffe, dass ich mich über die Tests in Abu Dhabi empfehlen kann. In der Formel-3 EM ist das Feld leider nicht so ausgeglichen, weil es dort stärkere und schwächere Motoren gibt. Als Fahrer gerät man dann schnell in die Situation, dass man sein Potential nicht vollständig entfalten kann, weil man bei der Auswahl der Motoren Pech hatte. Glaubst du, dass du ohne Förderung auch so weit gekommen wärst? Das ist schwierig zu sagen. Es gibt natürlich immer Zufälle, die einen in eine bestimmte Situation bringen können. Aber ob ich das auch ohne die Förderung geschafft hätte, weiss ich nicht. Ich werde nun seit vier Jah-
ren durch die ADAC Stiftung Sport gefördert. Im Normalfall sind es nur drei Jahre, ich bekam als Ausnahmetalent allerdings ein weiteres Jahr finanzielle Unterstützung. Auch die Deutsche Post Speed Academy hat mir sehr stark geholfen. Beschreibe bitte einmal, wie deine Karriere angefangen hat. Ich habe im Alter von vier Jahren angefangen, Kart zufahren. Es hat mir von Anfang an Spaß gemacht, sodass ich immer weiter gemacht habe. Das ging von der Deutschen Meisterschaft bis hin zur WM. Vor der letzten Saison habe ich mich dann bereit gefühlt, um in den Formelsport einzusteigen. Es war nicht immer einfach, das alles finanziell zu stemmen, aber durch meine Förderer habe ich bisher schon eine Menge erreichen können.
Das ist die Formula-E von Daniel Geradtz Im nächsten Jahr startet mit der Formula E die erste Meisterschaft, in der die Rennboliden ausschließlich elektronisch angetrieben werden. Wir stellen die Meisterschaft vor.
Reifen Michelin wird einen 18“-Einheitsreifen zur Verfügung stellen, der für die Meisterschaft entwickelt wurde. Das besondere daran ist, dass es für nasse und trockene Streckenverhältnisse einen einheitlichen Typ gibt. Den Fahrern werden für jede Rennveranstaltung drei Sätze zur Verfügung gestellt.
Kameras Jedes Fahrzeug wird mit drei Kameras ausgestattet. Es wird jeweils eine in der Nase, im Überollbügel und im Cockpit angebracht sein. Jene im Cockpit wird so ausgerichtet, dass dem Fahrer ins Gesicht geschaut werden kann.
Formula-E
Motor Der Antrieb stammt nicht von einem Zulieferer, sondern von verschiedenen Firmen. Während der Motor von Renault hergestellt wird, stammt der Antriebsstrang und die Fahrzeugelektronik von McLaren Electronic Systems. Williams Advanced Engineering produziert die Batterien. Beides sind die Tochterfirmen der bekannten Formel-1 Teams. Der Motor leistet 147 PS (200 KW), was eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h ermöglicht. Die volle Leistung kann allerdings begrenzt eingesetzt werden, nämlich nur als Push-ToPass-Aktivierung. Der Regelbetrieb ist auf 97 PS (133 KW) begrenzt.
Chassis Das Chassis ist vollkommen auf die Anforderungen der Formula E zugeschnitten. Der von Dallara entwickelte Monoposto verfügt über eine Bodenhöhe von bis zu 75 Millimeter. Dadurch wird auch auf buckligen Straßenkursen die Gefahr aufzusitzen minimiert. Zudem soll die Aerodynamik das Überholen erleichtern. Länge: 5. 000 mm Breite: 1.800 mm Spurweite: 1.300 mm Höhe: 1.250 mm Gewicht: 800 kg (inklusive Fahrer)
Eventformat Eine Rennveranstaltung ist auf einen Tag begrenzt. Nach einem einstündigen freien Training am Vormittag geht es später in der Qualifikation um die Startpositionen. Jedem Fahrer stehen vier Runden zum Erzielen der schnellsten Zeit zur Verfügung. Damit sich die Piloten nicht gegenseitig behindern, wird die Freigabe für jeden einzelnen kontrolliert. Das abschließende Rennen am Abend wird stehend gestartet. Während der etwa einstündigen Distanz müssen die Piloten zwei Boxenstopps absolvieren, bei denen jeweils das Fahrzeug getauscht wird. Reifenwechseln sind nicht vorgesehen.
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Bühne frei für die Formula E von Daniel Geradtz m Eröffnungstag der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt war es soweit. Erstmals wurde unter der Bezeichnung SRT_01E jener Bolide vorgestellt, mit dem die Formula E im kommenden Jahr in ihre erste Saison starten wird. Das Auto wirkt mordern. Zumundest von vorne betrachtet reichen die aerodynamischen Anbauteile beinahe bis an die Räder heran. Dies dient dem besseren Handling.
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Aber auch das, was unter der Haube steckt, ist neueste und mordernste Technik. Die Formula E ist die erste Meisterschaft in der Fahrzeuge an den Start gehen, die zu 100 Prozent durch elektrische Energie angetrieben werden. Das ermöglicht umweltfreundlichen Motorsport, denn es gibt keine Schadstoffemissionen. Dank der Technologie eines deutschen Partners werden die Formula-E Boliden nicht auf die herkömmliche Weise aufgeladen. Das System ermöglicht nämlich
einen kabellosen Energietransfer. Was heute wie eine Zukunftsvision klingt, könnte bereits in wenigen Jahren zu einem taktischen Element werden. Denn aktuell ist es schon möglich, dass die Fahrzeuge beim bloßen Überfahren von Kontaktelemente in Schrittgeschwindigkeit Energie aufnehmen. In Zukunft, würde man diese Idee weiter verfolgen, könnte das Durchfahren einer derartigen Boxengasse, dem klassischen Nachtanken ähneln und ein wichtiger Teil der Rennstrategie werden. Bilang planen dies die Veranstalter allerdings noch nicht. 20 Fahrer in 10 Teams Alejandro Agag, der die Meisterschaft für den Automobilweltverband FIA vermarktet, ist stolz auf sein neuestes Projekt. Man werde die Möglichkeit haben, einen neuen Abschnitt in der Motorsportgeschichte zu schreiben. Außerdem weiss der Spanier: „Wir können sicher sein, dass durch uns die Luftverschmutzung in den Städten ab-
nimmt. Wir machen Elektroautos populärer für die Menschen“. Das Teilnehmerfeld für die Debütsaison soll aus zehn Teams bestehen, die jeweils zwei Fahrer einsetzen. Bisher haben sechs Rennställe ihre Teilnahme bereits zugesagt. Stückchenweise werden die Verantwortlichen diese nun präsentieren. Offiziell vorgestellt wurden bereits Drayson, China, Andretti und Dragon. Man hofft, bis zum Jahresende das Feld vollständigebeisammen zu haben. Die Meisterschaft wird ihre Rennen auf Straßenkursen direkt in den Zentren berühmter Metrolpolen wie Berlin, Los Angeles oder London austragen. Dies ist ein bewusster den Schritt, man geht dorthin, wo die Fans sind. Das ist der geschickteste Weg für eine neue Meisterschaft. Der vorläufige Kalender sieht bei zehn Veranstaltungen nur drei innerhalb von Europa vor. Dafür hat Agag eine eindeutige Erklärung.
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In der Formula E soll spannender Motorsport, komprimiert auf einen Renntag, geboten werden. Aber auch abseits des Hauptrennens haben die Organisatoren viel vor. Neben Konzerten hochrangiger Künstler als Abschluss am Abend, könnten sich die Veranstalter auch vorstellen, den Rennbetrieb durch ein Promirennen zu erweitern. Während bei den bisherigen Präsentationen noch nicht der eigentliche Bolide auf den Straßen unterwegs war, wird ab November die Testphase auf Rennpisten eingeleutet. Dabei sollen neben dem ehemaligen Formel-1 Piloten Lucas di Grassi, der bereits als Testfahrer bestätigt wurde, weitere erfahrene Piloten zum einsatz kommen. Zum Beginn des kommenden Jahres soll dann die Produktion anlaufen. Da jeder Fahrer zwei Fahrzeuge erhält, die er beide im Rennen benutzen muss - die Kapazität der Batterien reicht nicht aus, um eine Renndistanz mit nur einem Fahrzeug zu bestreiten - dürften bis zum Saisonstart etwa 50 Fahrzeuge vom Fließband rollen.
Im August 2012 hat die FIA beschlossen, ab der Rennsaison 2014/2015 die Formula-EMeisterschaft auszutragen. Mit der Durchführung und Organisation wurde die neu gegründete „Formula E Holding Ltd.“ mit Sitz in London beauftragt. Hinter der Gesellschaft steckt Alejandro Agag. Der Spanier ist im Motorsport kein Unbekannter. 2009 übernahm er von Adrian Campos das GP2-Team, das inzwischen den Namen Barwa Addax Team trägt. Ein zwischenzeitliches GP3-Projekt wurde nach zwei Saisons wieder ingestellt. Agag ist auch außerhalb des Sports ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er hat sich unter anderem als Teilhaber des Vermögenverwalters Addax Capital LLP (Namensgeber des GP2 Teams) einen Namen gemacht. Formula E
Testphase beginnt im November
Zur formula-E
Formula E
Um die Fahrzeuge weltweit an die Strecke zu bringen, greift man wie beispielsweise die Formel-1 oder die Tourenwagen Weltmeisterschaft auf die Dienste des Logistik-Riesen DHL zurück. Die Partnerschaft wurde in Frankfurt öffentlich.
Provisorischer Kalender der Saison 2014/2015
Bald wird der erste Bolide ausgeladen
20. September 18. Oktober 8. November 13. Dezember 10. Januar 14. Februar 18. April 9. Mai 30. Mai 27. Juni
Peking, China Putrajaya, Malaysia Hong Kong, China Punta del Este, Uruguay Buenos Aires, Argentinien Los Angeles, USA Miami, USA Monte Carlo, Monaco Berlin, Deutschland London, Großbritannien
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„In Europa braucht das ein bisschen länger. Während man in den wichtigen Märkten wie Asien und auch Südamerika sofort Begeisterung schaffen kann, ist die Anlaufphase in Europa wesentlich länger.“
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Super Formula
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Super Formula
Zurück in die Zukunft
Die Super Formula will an erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Dafür will man aber auch andere Wege bestreiten. Die Pfade sind allerdings durch Steine verbaut. von Michael Zeitler n drei Jahren hat Eddie Irvine 3,5 Millionen US-Dollar in der damaligen japanischen Formel-3000 verdient! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Heute müssen Nachwuchsfahrer ein Vermögen dafür ausgeben, um überhaupt in einer namhaften Nachwuchsserie teilnehmen zu können. Damals wurde man bei so etwas auch noch reich, denn Irvine war kein Einzelfall.
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Eddie Irvine, der F1-Vizemeister von 1999, fuhr von 1990 bis 1993 für das Cerumo-Team von Yuji Tachikawa. Der Rennstall existiert noch heute, setzt in der inzwischen Super Formula heißenden Serie die beiden Japaner Kohei Hirate und Yuji Kunimoto ein. Allenfalls Kunimoto dürfte man noch als Nachwuchsfahrer bezeichnen. Dass die Serie damals nicht nur finanziell, sondern auch sportlich wertvoll war, zeigt die Tatsache, dass Irvine noch 1993 bei Jordan sein F1Debüt gab. Natürlich in Japan.
Auch heute fahren in der Super Formula noch europäische Fahrer mit. Bestes Beispiel ist der aktuelle Tabellenführer: André Lotterer kommt aus Deutschland. Doch inzwischen hat sich einiges geändert. Die meisten Fahrer beteiligen sich aus Spaß an der Super Formula, als Ergänzungsprogramm zur japanischen GT-Meisterschaft, die inzwischen der Super Formula den Rang abgelaufen hat. Als Nachwuchsschmiede sehen nur noch japanische Fahrer die Super Formula. Letztmals ist vor zehn Jahren allerdings ein Fahrer aus der Serie direkt in die Formel-1 aufgestiegen: Ralph Firman (auch bei Jordan). Keine Nachwuchsfahrer mehr Ein Rückblick: Nach dem Zweiten Weltkrieg standen Japan und Deutschland unter der Kontrolle der USA. Beide Länder wurden daraufhin zu großen Wirtschaftsmächten. Japan war zunächst das einzige Land Asiens, das einen atemberaubenden Aufstieg hinlegte. Auch die Automobilindustrie brauchte sich vor der in Europa oder Amerika keinesfalls verstecken. Gerade in 70er Jahre kamen immer mehr Autos von Honda oder Toyota auch nach Europa: Die Autos
waren billiger – aber technologisch keinesfalls rückständisch. Auch in Bereichen der Unterhaltungselektronik wurde Japan bald sogar Marktführer. Auch um die Automobilindustrie zu bewerben – und wegen nichts anderes wurde der Motorsport überhaupt erfunden – entstand in Japan eine eigene, sehr exotische, aber doch sehr interessante Rennszene. Eigentlich kochte Japan immer sein eigenes Süppchen. 1973 wurde die japanische Formel-2000 gegründet, die heute eben nach verschiedenen Namensänderungen Super Formula heißt. Am bekanntesten war wohl der Name Formel-Nippon. Die ersten Berührungspunkte mit dem internationalen Rennsport gab es 1976 und 1977. Damals gab es erstmals Japan-Rennen im Rahmen der F1-WM. Einige Fahrer aus der japanischen Rennszene nahmen dies zum Anlass, auch in der Formel-1 mitzumischen. Der Bananenimporteur Matsuhisa Kojima ging einen Schritt weiter: Er baute für die japanische Formel-2 eigene Kojima-Rennwagen und setzte die auch beim Japan GP ein! Masahiro Hasemi soll im Regen von Fuji 1976 sogar die Schnellste
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Weg in die Formel-1 Die europäischen Fahrer konkurrierten aber natürlich auch mit den lokalen Stars der Szene. Das hatte zur Folge, dass auch viele japanische Fahrer in den 90er Jahren in die Formel-1 kamen – eben auch, weil sie finanziell gut ausgestattet waren, aber auch gegen die europäischen Fahrer sich gut aus der Affäre ziehen konnten. Fahrer wie Satoru Nakajima, Naoki Hattori, Aguri Suzuki, Toshio Suzuki, Ukyo Katayama (1991 japanischer F3000-Meister), Hideki Noda, Taki Inoue, Toranosuke Takagi und Shinji Nakano. 1993 wurde auch Hoshino, schon beim Japan GP 1977 mit von der Partie, Meister und war damals sogar als Teamkollege von Michael Schumacher beim Japan GP 1994 im Gespräch! Neben den japanischen Fahrer gab es vor allem in den frühen 90er Jahren auch eine Reihe von japanischen Teambesitzern in der Formel-1: Der
Steinige Zukunft Wo lag das Erfolgsrezept der Serie? Es waren die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Japan, es war aber auch die Professionalität der Serie. Die japanische Meisterschaft hob sich von anderen schon immer ab. In den 90er Jahren waren die Reifenmischungen sehr weich, die Autos daher auch sehr schnell. Heute wird beispielsweise auch mit Ground-Effect-Fahrzeugen gefahren. Ralf Schumacher, 1996 Meister in Japan, erklär-
te damals, die Teams in Japan würden ebenfalls sehr professionell arbeiten. Heute hat sich vieles verändert. Japan geht es nicht mehr so gut wie vor 1520 Jahren. Die Interessen haben sich zudem in den GT-Sport verschoben. Die Organisatoren der Super Formula haben die Zeichen der Zeit erkannt. Sie wollen die Serie wieder zu altem Glanz verhelfen – aber mit einer Konzeptänderung. Der nächstjährige Dallara-Bolide wird einem GP2Rennwagen sehr ähnlich sehen. Damit soll die Serie als Nachwuchsserie zementiert werden. Heute hebt sich der Swift-Bolide durchaus von allen anderen Rennwagen aus verschiedenen Meisterschaften deutlich ab. Die Super Formula soll von einer japanischen zu einer asiatischen Meisterschaft ausgebaut werden. Man will die höchste asiatische Rennserie werden. Als erster Zug sollte dazu dieses Jahr erstmals ein Rennen außerhalb Japans stattfinden. Der Lauf im südkoreanischen Inje war für August angesetzt, wurde aber ersatzlos gestrichen. Auch das Interesse aus China und Indien ist bislang nicht besonders groß. Dabei wäre genau ein solcher Ansatz wirklich der Richtige. Noch ist die Super Formula aber längst nicht aus dem Tief heraußen. Es gilt noch viele Steine aus dem Weg zu räumen. Bridgestone Archiv
Danach purzelte der Japan GP vorerst wieder aus dem Kalender und die Japaner fuhren wieder zu Hause ihre Rennen. Der wirtschaftliche Aufstieg Japans ging aber ungehindert weiter. Bald konnte man in der japanischen Rennszene immer mehr Geld verdienen. Das lockte ab den späten 80er Jahren auch verstärkt die europäischen Fahrer nach Japan. Damit wären wir wieder beim Beispiel Irvine. Doch es gibt noch eine Reihe weiterer Fahrer, die über die japanische Formel-3000 in die Formel-1 kamen: Marco Apicella, Paolo Barilla, Enrico Bertaggia, Mark Blundell, Ivan Capelli, Pedro Chaves, Pedro de La Rosa, Martin Donnelly, Ralph Firman, Norberto Fontana, Heinz-Harald Frentzen, Johnny Herbert, Emanuele Naspetti, Emanuele Pirro, Roland Ratzenberger, Mika Salo, Ralf Schumacher und Volker Weidler.
zwielichtige Akira Akagi kaufte mit seinem Leyton-House-Unternehmen das March-Team auf. Wegen Kreditschwindels wurde er allerdings verhaftet. Wataru Ohashi machte aus dem Arrows-Team Footwork und holte auch Porsche zurück in die Formel-1 – allerdings entpuppte sich das Projekt als große Pleite. Kouji Nakauchi kaufte mit seiner MiddlebridgeGruppe das Brabham-Team und Ko Gotoh wurde Teilhaber bei Pacific. Satoru Nakajima, der heute noch ein eigenes Team in der Super Formula hat, wurde Sportchef bei Tyrrell, Aguri Suzuki brachte sein Super-Aguri-Team in die Formel-1, Dome entwickelte sogar einen eigenen F1-Rennwagen, scheiterte aber letztlich an der Finanzierung eines F1-Rennstalls.
Ralf Schumacher wurde 1996 Meister in der Formula Nippon
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Rennrunde mit dem Kojima Ford gefahren sein – auch wenn das teilweise angezweifelt wird. 1977 fuhren auch Kazuyoshi Hoshino und Noritake Takahara mit dem Kojima Ford.
Super Formula
Super Formula
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Super Formula Sugo
24 Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken André Lotterer verpasst in Sugo nur knapp den Sieg. Jetzt muss er zittern, ob er wirklich den Titel gewinnen kann. von Michael Zeitler n der Super-Formula könnte einem Deutschen die Sensation gelingen: André Lotterer führt auch nach dem Rennwochenende in Sugo die Tabelle an. Allerdings muss er wegen seiner SportwagenVerpflichtungen mit Audi das Finale in Suzuka sausen lassen. Weil es auf dem berühmten Formel-1-Kurs anders als bei den anderen Events auch noch zwei Rennen an einem Wochenende ausgetragen werden, muss Lotterer um den zweiten Titelgewinn bangen.
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Derzeit hat er 37 Punkte. Loïc Duval, der in Sugo mit 0,41 Sekunden Vorsprung auf Lotterer gewann, aber in Suzuka ebenfalls fehlen wird, hat 31 Zähler auf dem Konto. Der Franzose gewann erstmals seit Suzuka 2010 wieder ein Super-Formula-Rennen. Insgesamt war es sein zehnter Sieg. Für das Le-Mans-Team war es sogar der 32. Sieg, aber der erste seit Motegi 2003! Damals siegte Toshihiro Kaneishi. Duval ist also keine Gefahr für Lotterer. Auf Rang drei in der Tabelle liegt aber Naoki Yamamoto. Er hat 24 Punkte. 14 Punkte braucht er also, 18 sind in Suzuka insgesamt zu vergeben. Aber dazu muss man in beiden Qualis auf Pole-Position fahren und in beiden Rennen gewinnen. Yamamoto fährt für das Mugen-Team, das anders als Lotterers TOM’s-Team mit Honda-Motoren statt Toyota-Triebwerken unterwegs ist. Die gelten als etwas schwächer. Daher muss Lotterer ausgerechnet den Toyota-Teams die Daumen drücken, an einem Wochenende, an dem er für Audi gegen Toyota bei der WEC-Premiere in Austin um einen Sieg in der Sportwagen-WM fährt! Sowohl Lotterer als auch Duval mussten bereits den Saisonauftakt, der ebenfalls in Suzuka stattfand, auslassen. Beim Mugen-Team kehrte indes Takuma Sato für einen Gastauftritt zurück. Der ehemalige F1-Pilot kam über Rang elf nicht hinaus. Sato, aktuell für das Team von AJ Foyt in der IndyCar unterwegs, ist in Japan ein Publikumsliebling und tut der Serie auch mit solchen Resultaten gut.
Ergebnisse 5. Saisonrennen in Sugo 1. Loïc Duval (Le Mans) 2. André Lotterer (TOM‘s) 3. Naoki Yamamoto (Mugen) 4. Yuji Kunimoto (Cerumo) 5. Tsugio Matsuda (Impul) 6. Hironobu Yasuda (Kondō) 7. Daisuke Nakajima (Nakajima) 8. Takashi Kogure (Nakajima) 9. Koki Saga (Le Beausset) 10. Hideki Mutoh (Dandelion)
Fahrerwertung 1. André Lotterer (GER) 2. Loïc Duval (FRA) 3. Naoki Yamamoto (JAP) 4. Tsugio Matsuda (JAP) 5. Kazuki Nakajima (JAP) 6. João Paulo de Oliveira (BRA) 7. Takuya Izawa (JAP) 8. Takashi Kogure (JAP) 9. Yuji Kunimoto (JAP) 10. Kohei Hirate (JAP)
37 31 24 16 16 16 15 11 10 8
Teamwertung 1. TOM‘s 2. Le Mans 3. Impul 4. Mugen 5. Inging 6. Dandelion 7. Nakahima 8. Real 9. Kondo 10. Le Beausset
51 36 32 24 18 14 13 4 3 0
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In der Gesamtwertung der Formel-3 Sudamericana hat Felipe Guimarães mit drei Siegen in Brasilia am vergangenen Wochenende die Führung übernommen. Der Pilot aus dem bri-
tischen Hitech-Team profitierte dabei vom schlechten Abschneiden seines Konkurrenten Raphael Raucci. Raucci kam im ersten Rennen nicht ins Ziel und wurde in Lauf zwei Vierter. Dennoch erhielt er die Punktzahl für den zweiten Platz, weil vor ihm mit Bruno Etman und Artur Fortunato zwei Pi-
loten der B-Wertung platziert waren. Beide waren die einzigen Starter in jener Kategorie. Weiterhin führt Etman in dieser Wertung, der sich ein wenig absetzen konnte. Auch ansonsten war das Teilnehmerfeld stark reduziert, insgesamt nahmen nur sechs Fahrer an den Rennen teil. DG
Ergebnisse 1. Lauf in Brasilia 1. Felipe Guimarães (Hitech) 2. Bruno Etman (Cesário F3) 3. Artur Fortunato (Cesário F3) 4. Leonardo de Souza (Kemba) 5. Gustavo Myasava (Hitech) 6. Raphael Raucci (RR)
2. Lauf in Brasilia 1. Felipe Guimarães (Hitech) 2. Bruno Etman (Cesário F3) 3. Artur Fortunato (Cesário F3) 4. Raphael Raucci (RR) 5. Gustavo Myasava (Hitech) 6. Leonardo de Souza (Kemba)
Fahrerwertung 1. Felipe Guimarães (BRA) 2. Raphael Raucci (BRA) 3. Gusavo Myasava (BRA) 4. Higor Hoffmann (BRA) 5. Leonardi de Souza (BRA) 6. Gustavo Frigotto (BRA)
180 174 96 46 45 32
Formel Ford UK: Erstmals andere Sieger
Ergebnisse
Zum ersten Mal in diesem Jahr hat ein anderer Pilot als der vorzeitige Champion Dan Cammish ein Rennen der britischen Formel Ford gewonnen. Das lag nicht etwa daran, dass der JTR-Pilot schwächelte, sondern weil er nicht mehr an der Meisterschaft teilnimmt und sein Cockpit an Max Marshall übergab. Die Rennen in Silverstone wurden allerdings nicht von jenen Piloten dominiert, die auch in der Meisterschaft vorne liegen. Mit Camren Kaminsky triumphierte Marshalls Teamkollege, in Lauf zwei war Jayde Kruger der Rennsieger. Der abschließende dritte Lauf wurde schließlich von Sam Brabham gewonnen, der in der Meisterschaft auf dem zweiten Rang liegt. Das Finale der Meisterschaft findet Mitte Oktober auf dem Grand Prix Kurs von Brands Hatch statt. DG
1. Lauf in Silverstone 1. Camren Kaminsky (JTR) 2. Juan Rosso (Jamun) 3. Jayde Kruger (Jamun) 4. Max Marshall (JTR) 5. Wing Chung Chang (Falcon) 6. Sam Brabham (JTR) 7. James Abbott (Radical) 8. Harrison Scott (Falcon) 9. Luke Reade (falcon) 10. Connor Mills (Merician)
2. Lauf in Silverstone 1. Jayde Kruger (Jamun) 2. Juan Rosso (Jamun) 3. Sam Brabham (JTR) 4. Harrison Scott (Falcon) 5. Camren Kaminsky (JTR) 6. Wing Chung Chang (Falcon) 7. James Abbott (Radical) 8. Luke Reade (Falcon) 9. Andy Richardson (Richardson) 10. Max Marshall (JTR)
3. Lauf in Silverstone 1. Harrison Scott (Falcon) 2. Sam Brabham (JTR) 3. Jayde Kruger (Jamun) 4. Juan Rosso (Jamun) 5. Camren Kaminsky (JTR) 6. Wing Chung Chang (Falcon) 7. James Abbott (Radical) 8. Luke Reade (Falcon 9. Andy Richardson (Richardson) 10. Max Marshall (JTR)
Fahrerwertung 1. Dan Cammish (GBR) 2. Harrison Scott (GBR) 3. Juan Rosso (ARG) 4. Nico Maranzana (ARG) 5. Sam Brabahm (GBR) 6. James Abbott (GBR) 7. Jayde Kruger (RSA) 8. Camren Kaminsky (USA) 9. Andy Richardson (GBR) 10. George Blundell (GBR)
F-Renault 1,6 NEC Junior: Rump setzt sich ab Nachdem Martin Rump nur eine Woche zuvor mit zwei zweiten Plätzen in der Punktewertung auf Roy Geerts aufschloss, konnte sich der Este mit zwei Siegen am Nürburgring absetzen und liegt nun mit 20 Punkten vor-
ne. Von der zweiten Position aus ins Rennen gehend, übernahm er in Lauf eins schon auf den ersten Metern die Führung. Am Ende des Rennens erhielt Geerts, der Dritter wurde, wegen eines Frühstarts eine Strafversetzung von drei Positionen für Lauf zwei. Das brachte Rump in eine noch bessere
Ausgangslage, schließlich startete er ohnehin schon von der Pole-Position. Souverän fuhr er einen Start-Ziel-Sieg ein und schrieb Geschichte. Noch nie konnte ein Fahrer in dieser FormelRenault Nachwuchsmeisterschaft beide Rennen des Wochenendes gewinnen. Wieder wurde Geerts Dritter. DG
739 563 499 448 437 406 399 391 316 136
FORMEL-WOCHE 18/2013
F3 Sudamericana: Guimarães übernimmt Führung
Nachwuchs
FORMEL-WOCHE 18/2013
Nachwuchs
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Ergebnisse 1. Lauf in Hockenheim 1. Alessio Picariello (Mücke) 2. Maximilian Günther (Mücke) 3. Ralph Boschung (KUG) 4. Nicolas Beer (Neuhauser) 5. Fabian Schiller (Schiller) 6. Jason Kremer (Schiller) 7. Beitske Visser (Lotus) 8. Stefan Riener (Neuhauser) 9. Mikkel Jensen (Lotus) 10. Indy Dontje (Lotus)
2. Lauf in Hockenheim 1. Alessio Picariello (Mücke) 2. Nicolas Beer (Neuhauser) 3. Marvin Dienst (Neuhauser) 4. Jason Kremer (Schiller) 5. Beitske Visser (Lotus) 6. Mikkel Jensen (Lotus) 7. Indy Dontje (Lotus) 8. Benedigt Gentgen (JBR) 9. Stefan Riener (Neuhauser) 10. Stéphane Kox (KUG)
3. Lauf in Hockenheim 1. Nicolas Beer (Neuhauser) 2. Jason Kremer (Schiller) 3. Indy Dontje (Lotus) 4. Alessio Picariello (Mücke) 5. Ralph Boschung (KUG) 6. Mikkel Jensen (Lotus) 7. Beitske Visser (Lotus) 8. Fabian Schiller (Schiller) 9. Maximilian Günther (Mücke) 10. Callan O‘Keeffe (Lotus)
Fahrerwertung 1. Alessio Picariello (BEL) 2. Maximilian Günther (GER) 3. Jason kremer (GER) 4. Nicolas Beer (DEN) 5. Marvin Dienst (GER) 6. Indy Dontje (NED) 7. Ralph boschung (SUI) 8. Beitske Visser (NED) 9. Hendrik Grapp (GER) 10. Mikkel Kensen (DEN)
Japanische Formel-3: Wieder siegt Nakayama Mit zwei weiteren Siegen schloss Yuichi Nakayama das vorletzte Wochenende der japanischen Formel-3 Meisterschaft ab. Der TOM‘s-Pilot, der bereits seit den Rennen in Motegi als Titelträger feststeht, feierte damit seine Triumphe neun und zehn. In Sugo am vergangenen Wochenende hätte es für ihn kaum besser laufen können: Von der Pole-Position aus ging er ins Rennen und ließ seinen Konkurrenten keine Chance auf den Sieg. Da-
388 240 227 217 186 152 143 117 106 94
Formel Masters: Picariello siegt auch in Hockenheim Der Belgier Alessio Picariello stand auch bei der letzten Saisonstation der ADAC Formel Masters in Hockenheim wieder ganz oben auf dem Podest. Nach dem Sieg am Samstag, folgte ein weiterer Triumph um Sonntagvormittag. Doch wie schon mehrmals in diesem Jahr gesehen, konnte er seine Leistung im dritten Rennen nicht noch einmal bestätigen. Dort siegte nämlich der Däne Nicolas Beer zum zweiten Mal in diesem Jahr. Beer, der sich von der siebten Startposition schon recht bald nach vorne arbeiten konnte, übernahm erst in der letzten Runde die Führung von Jason Kremer. Trotz eines harten Zweikampfs, bei dem es zum Kontakt kam, konnten beide die restliche Renndistanz noch beenden. Kremere bemängelte anschließend, dass ein Heckflügel nach der Kollision nicht mehr zu 100 Prozent funktioniert habe. DG
mit bleibt das TOM‘s Team auch nach sechs zwölf Meisterschaftsläufen ungeschlagen.
einem freien Ausscheiden im ersten Lauf, nahm er am zweiten Rennen nicht mehr teil.
Dominanz von TOM‘s
Mit seiner diesjährigen Dominanz setzte Nakayama dort an, wo er am Ende des vergangenen Jahres aufhörte. Damals war er der erfolgreichste Mann der zweiten Saisonhälfte und sicherte sich damit den zweiten Rang in der Meisterschaft. Der Champion von 2012 Ryō Hirakawa tritt aktuell in der Super Formula an. Dorthin könnte auch Nakayamas Weg hingehen.
Immer dann wenn Nakayama nicht siegen konnte, was in diesem Jahr allerdings nur zweimal der Fall war, holte sein Teamkollege Takamoto Katsuta die Kohlen aus dem Feuer. Er liegt derzeit in der Meisterschaft auf dem zweiten Rang, blieb allerdings am Wochenende punktlos. Denn nach
Ergebnisse 1. Lauf in Sugo 1. Yuichi Nakayama (TOM‘s) 2. Katsumasa Chiyo (B-MAX) 3. Nobuharu Matsushita (HFDP) 4. Shota Kiyohara (HFDP) 5. Mitsunori Takaboshi (NDDP) 6. Nanin Indra-Payoong (TOM‘s) 7. Hiroshi Koizumo (Hanashima) 8. Shohei Yuzawa (Nova) 9. Motoyoshi Yoshida (B-MAX) 10. Tomoki Nojiri (Toda)
2. Lauf in Sugo 1. Yuichi Nakayama (TOM‘s) 2. Tomoki Nojiri (Toda) 3. Nobuharu Matushita (HFDP) 4. Katsumasa Chiyo (B-MAX) 5. Shota Kiyohara (HFDP) 6. Nanin Indra-Payoong (TOM‘s) 7. Mitsunori Takaboshi (NDDP) 8. Hiroshi Koizumi (Hanashima) 9. Dragon (B-MAX) 10. Shohei Yuzuwa (Nova)
Fahrerwertung 1. Yuichi Nakayama (JAP) 2. Takamoto Katsuta (JAP) 3. Katsumasa Chiyo (JAP) 4. Tomoki Nojiri (JAP) 5. Nobuhara Matsushita (JAP) 6. Shota Kiyohara (JAP) 7. Mitsunori Takaboshi (JAP) 8. Nanin Indra Payoong (THA) 9.Ryo Ogawa (JAP) 10. Shohei Yuzawa (JAP)
146 67 49 46 36 35 7 2 1 0
27 schaft zunächst einmal auszulassen. Das spielte er auch in der Gesamtwertung keine Rolle. Prech für den Meister Zum ersten Mal sah Chris Middlehurst, der bereits vorher als Meister feststand, das Ziel nicht. In beiden Rennen schied der MGR-Pilot vorzeitig wegen einer Kollision aus. Im ersten Rennen hätte er weitere Probleme bekommen, wenn er das Rennen fortgesetzt hätte. Denn die Rennleitung
registrierte eines Frühstart von Middlehurst. In Rennen zwei kollidierte er ausgerechnet mit Weiron Tan, der in der zweiten Saisonhälfte beindruckend stark war und insgesamt fünf Siege einfuhr. Nur der Champion hat einen mehr als Tan. Wie die Formel-4 macht auch die britische Formel-Renault jetzt noch keine Winterpause. Am 16. und 17. November wird es noch einen Herbst Cup geben, der aus je zwei Rennen pro Tag besteht. DG
Ergebnisse 1. Lauf in Silverstone 1. Ivan Taranov (Scorpio) 2. Jake Cook (Hillspeed) 3. Weiron Tan (Fortec) 4. Hongwei Cao (Fortec) 5. Jorge Cevallos (MGR) 6. Pietro Fittipaldi (Jamun) 7. Piers Hickin (Scorpuio) 8. Shahan Sarkissian (MTech) 9. Ashley Crossey (Core) 10. Matteo Ferrer (MGR)
Formel-4 UK: Hughes sichert sich den Titel Der Titelgewinn von Jake Hughes in der britischen Formel-4 Meisterschaft war angesichts des großen Vorsprungs nur noch reine Formsache. Schon nach dem ersten der drei Rennen in Donington stand der Pilot aus dem Lanan-Team als vorzeitiger Titelträger fest. Mit einem tadellosen Start-Ziel-Sieg hätte es für ihn gar keinen besseren Moment zum Feiern geben können. Die restlichen beiden Rennen zum Abschluss der Hauptmeisterschaft wurden von Charlie Robertson gewonnen, der sich damit den zweiten Rang in der Gesamtwertung sicherte. In der Formel-4 gibt es nun allerdings noch einen weiteren Titel zu gewinnen, nämlich jenen des Winterchampions. Im November startet die Mini-Meisterschaft, die aus zwei Veranstaltungen mit jeweils vier Rennläufen besteht. Gefahren wird in Snetterton und Brands Hatch. DG
2. Lauf in Silverstone 1. Ivan Taranov (Scorpio) 2. Sam McLeod (Fortec) 3. Hongwei Cao (Fortec) 4. Jorge Cevallos (MGR) 5. Wei Fung Thong (Fortec) 6. Pietro Fittipaldi (Jamun) 7. Ashley Crossey (Core) 8. Shahan Sarkissian (MTech) 9. Alex Gill (MTech) 10. Atte Lehtonen (SWB)
Fahrerwertung 1. Chris Middlehurst (GBR) 2. Weiron Tan (MAL) 3. Jorge Cevallos (MEX) 4. Honwei Cao (CHN) 5. Jake Cook (GBR) 6. Sam McLeod (GBR) 7. Joe Ghanem (LEB) 8. Pietro Fittipaldi (BRA) 9. Henrique Baptista (BRA) 10. Shahan Sarkissian (LEB)
408 331 307 296 292 169 166 163 158 146
Ergebnisse 1. Lauf in Donington 1. Jake Hughes (Lanan) 2. Mathew Graham (Sean Walkinshaw) 3. Seb Morris (Hillspeed) 4. Charlie Robertson (HHC) 5. James Greenway (Greenway) 6. James Fletcher (KBS) 7. Gustavo Lima (HHC) 8. Struan Moore (Hillspeed) 9. Jake Dalton (Lanan) 10. Raoul Hyman (HHC)
2. Lauf in Donington 1. Charlie Roberston (HHC) 2. Struan Moore (Hillspeed) 3. Gustavo Lima (HHC) 4. James Greenway (Greenway) 5. Jake Dalton (Lanan) 6. Jake Hughes (Lanan) 7. Raoul Hyman (HHC) 8. Seb Morris (Hillspeed) 9. Matt Mason (MGR) 10. Matthew Graham (Sean Walkinshaw)
3. Lauf in Donington 1. Charlie Robertson (HHC) 2. Jake Dalton (Lanan) 3. Matt Mason (MGR) 4. Jake Hughes (Lanan) 5. Raoul Hyman (HHC) 6. James Greenway (Greenway) 7. Matthew Graham (Sean Walkinshaw) 8. Matt Bell (Douglas) 9. Struan Moore (Hillspeed) 10. Seb Morris (Hillspeed)
Fahrerwertung 1. Jake Hughes (GBR) 2. Charlie Roberston (GBR) 3. Seb Morris (GBR) 4. Matthew Graham (GBR) 5. Jake Dalton (GBR) 6. Jack Barlow (GBR) 7. Raoul Hyman (RSA) 8. Matt Bell (GBR) 9. Struan Moore (GBR) 10. Diego Menchaca (MEX)
450 398 380 376 371 362 293 288 275 247
FORMEL-WOCHE 18/2013
Formel Renault UK: Taranov feiert Debütsieg Beim abschließenden Wochenende der britischen Formel-Renault Meisterschaft in Silverstone konnte der Russe Ivan Taranov das erste Mal siegen - und das gleich in beiden Rennen. Nicht nur für ihn, sondern auch für das Scorpio-Team waren es die ersten beiden Triumphe überhaupt in der Meisterschaft. Taranov konnte schon zu Saisonbeginn überzeugen, entschied sich dann aber, die Rennsaison in der britischen Meister-
Nachwuchs
Impressum Herausgeber: Daniel Geradtz Chefredakteur: Michael Zeitler Redaktion: Johannes Mittermeier Alexander Millauer Layout: Daniel Geradtz Michael Zeitler