Formel-Woche 22/2013

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30. Oktober

Vettel zum Vierten!

PORTRĂ„T

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Update: Das Neueste vom F1-Transfermarkt Testfahrten der Formel-Renault

Ercolo Colombo

Die Karriere von Felipe Massa


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Besser, aber schlechter

Nico Rosberg erlebt dieses Jahr bei Mercedes keine leichte Saison. Der Wiesbadener hatte in den letzten Jahren Michael Schumacher im Griff und nun kam Hamilton und wollte ihm die Position der teaminternen Nummer eins streitig machen, was ihm gelang. Zumindest zum Teil. Roberg hat für sich genommen die stärkeren Resultate eingefahren. Zwei Siege und einen zweiten Platz, dazu noch weitere Punkte. Hamilton wurde nur einmal Erster und gar kein Mal Zweiter. Doch was den Briten auszeichnet, das ist die Konstanz. Denn trotz der schlechteren Platzierungen kommt er bisher auf mehr Punkt. Hamilton und Rosberg werden durch 25 Zähler, also einen Sieg getrennt. Dabei war der Deutsche in Indien klar der Bessere. Er beendete das Rennen hinter Sebastian Vettel und Mark Webber war die dritte Kraft. Durch den Ausfall Webbers kam er sogar nach vorne auf Rang zwei. Damit könnte die Talsohle von Mercedes durchschritten sein. Seit Belgien gab es nämlich maximal vierte und fünfte Plätze. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche Daimler

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Inhalt

Die Unterstützung half Lewis Hamilton nicht viel gegen Rosberg

Jetzt hat er ihn Zum Indien Grand Prix News Russisches Roulette Er hat sich bemüht Halber Nacht-GP

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Inhalt

News

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Erstes Abtasten f체r n채chstes Jahr

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Block: Wertloser Titel?

International

Chinas Einstieg in den Motorsport

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Formel-4 Frankreich, Formel-3 Sudamericana

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Force India

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Formel-1 Indien GP

Jetzt hat er ihn! von Michael Zeitler

Sebastian Vettel hat seinen vierten WMTitel vorzeitig und mit Stil gewonnen: Kein anderer konnte bisher den Indien GP gewinnen!

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ebastian Vettels Fahrt zum vierten WM-Titel hatte Schönheitsfehler. Aber diese muss man schon ganz genau suchen. Schönheitsfehler Nummer eins: Der Grand Prix stand auf wackligen Beinen! Es herrschte in Indien Unklarheit darüber, ob der F1 Grand Prix eine Sport- oder doch eine Unterhaltungsveranstaltung sei. Je nachdem gibt es eine unterschiedliche steuerliche Behandlung. Die Veranstalter konnten den Fiskus davon überzeugen, dass es sich


Formel-1 Indien GP

beim Indien GP um ein Sportevent handelt und man ihm daher keinen Beitrag in Millionenhöhe schuldet. Das Rennen konnte also ganz normal stattfinden, auch der Smog war kein Problem (anders als im dritten Freien Training, das deswegen verschoben und verkürzt werden musste!). Es sind Probleme wie diese, warum der Indien GP 2014 nicht mehr im Kalender sein wird und auch die Rück-

kehr 2015 noch alles andere als in Stein gemeißelt ist. Mit dem Sieg von Sebastian Vettel hat der Deutsche bisher alle Ausgaben des Indien GP gewonnen! Schönheitsfehler Doch damit wären wir schon beim Schönheitsfehler Nummer zwei: Die Statistik. Bis zur Ausgabe 2013 hat Vettel nämlich sogar alle Führungs-

runden in Greater Noida abgesahnt. Dieses Jahr war er strategiebedingt nicht immer vorne: Schon in Runde zwei kam er an die Box, um die weichen Reifen auszuwechseln. „Wir hatten das Problem, dass die Hinterreifen Blasen werfen und dann schlagartig den Grip verlieren. Deswegen haben wir uns für die sehr aggressive Strategie entschieden und sind gleich nach zwei Runden an die Box“, erklärte Vettel nach dem Rennen gegenüber RTL.

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Red Bull Content Pool

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Es gab sogar Fahrer, die sind im Qualifying wegen der nicht ganz so haltbaren weichen Pneus mit harten Reifen gefahren. Das waren in den Top-10 Mark Webber, Fernando Alonso und die beiden McLaren-Piloten Sergio Pérez und Jenson Button. Zumindest Webber sahen daher viele strategisch im Vorteil. Der Australier konnte Vettel fahrerisch aber nichts entgegensetzen, später schied er wegen eines Lichtmaschinen-Defekts sogar aus.

Ferrari

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Formel-1 Indien GP

Ein weiterer statistischer Schönheitsfehler war das Rennen um die Schnellste Rennrunde. Vettel holt sich diese sehr zur Anspannung seines Teams gerne in den letzten Runden. Doch dieses Mal schnappte ihm Kimi Räikkönen die Schnellste Rennrunde weg: Der Finne holte sich kurz vor Schluss nochmal frische Reifen und hatte daher auch einen Vorteil. Er wurde nur Siebter, während sein Teamkollege Romain Grosjean auf Rang drei raste – von Startplatz 17 aus! Bei Lotus hatte man sich mit den Reifen verzockt, bei Grosjean im Quali (in Q3 mit harten Reifen rausgepurzelt), bei Kimi im Rennen (Einstoppstrategie). Schwache Leistung: Fernando Alonso kam in Indien nicht einmal in die Punkte

Schöne Statistiken Ansonsten sprechen die Statistiken aber freilich für Vettel: 36. Sieg nach der 43. Pole, der sechste Sieg in Folge, der zehnte in dieser Saison. Damit kann er theoretisch noch den Rekord von Michael Schumacher (13 Saisonsiege 2004) einstellen. Für Red Bull war es mit den Vorgängerteams der 45. Sieg, für den Motorenhersteller Renault der 162. Sieg. Die wichtigste Statistik aber: Der Sieg bedeutete den vierten WM-Titel von Sebastian Vettel, nachdem der letzte verbliebene Rivale Fernando Alonso am Start mit Mark Webber kollidierte und über Rang elf nicht hinauskam. Der dritte Schönheitsfehler waren die technischen Probleme von Red Bull. Der Red Bull Renault war mit Abstand das schnellste Auto in Indien. Man belegte in allen Trainingssitzungen die ersten beiden Plätze und hätte auch einen Doppelsieg einfahren können.

Doch Webber schied mit einem Lichtmaschinen-Schaden aus. Bei Vettel gab es Sorgen um das Getriebe, so dass vor dem Rennen noch Reparaturen am Getriebe vorgenommen werden mussten – die aber dem Reglement entsprachen. Gerade die Schwierigkeiten mit dem Getriebe und die ständigen KERSProbleme zeigen, dass Red Bull bei solchen Techniken ins Extreme geht. Bei Red Bull ist jeder Bereich des Autos speziell und hochgestochen. Kein Team arbeitet perfekter wie Red Bull. Dazu braucht es natürlich auch das höchste Budget unter den Rennteams. Red Bull hat es aber auch geschafft, mit dem Geld eine perfekte Mannschaft zu formen. Vettel tat fahrerisch sein Übriges: Er kommt mit dem Wagen deutlich besser zurecht als Webber und fuhr daher 2013 in einer anderen Liga wie Webber. Der WM-Titel ist daher mehr als verdient,

auch wenn ein fader Beigeschmack bleibt: Mitten in der Saison änderte Pirelli die Reifen, wenn auch offiziell aus Sicherheitsgründen. Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann findet man einen weiteren Makel an Vettels Triumphfahrt. Nach Rennende fuhr er nicht wie es die Regeln vorsehen, unmittelbar ins Parc Fermé. Glücklich über seinen vierten Titel, hielt er auf Start-Ziel an, drehte einige Donuts vor der Haupttribüne und stieg aus dem Auto. Den RB9 ließ Vettel an Ort und stelle stehen. Die Stewards hatten zwar, „angesichts der besonderen Umstände Verständnis dafür“, wie es in einer Mitteilung heißt. Eine Strafe gab es aber dennoch, und zwar gegen das Team. Dieses habe dem Fahrer nicht ausdrücklich gesagt, dass er so schnell wie möglich ins Parc Fermé fahren solle. Das kostet Red Bull nun 25.000 Euro, Vettel erhielt eine Verwarnung.


Formel-1 Indien GP

1. Sebastian Vettel Red Bull-Renault 2. Nico Rosberg Mercedes 3. Romain Grosjean Lotus-Renault 4. Felipe Massa Ferrari 5. Sergio Pérez McLaren Mercedes 6. Lewis Hamilton Mercedes 7. Kimi Räikkönen Lotus-Renault 8. Paul di Resta Force India-Mercedes 9. Adrian Sutil Force India-Mercedes 10. Daniel Ricciardo Toro Rosso-Ferrari 11. Fernando Alonso Ferrari 12. Pastor Maldonado Williams-Renault 13. Jean-Eric Vergne Toro Rosso-Ferrari 14. Jenson Button McLaren Mercedes 15. Esteban Gutiérrez Sauber-Ferrari 16. Valtteri Bottas Williams-Renault 17. Max Chilton Marussia-Cosworth 18. Jules Bianchi Marussia-Cosworth 19. Nico Hülkenberg Sauber-Ferrari 20. Mark Webber Red Bull-Renault 21. Charles Pic Caterham-Renault 22. Giedeo van der Garde Caterham-Renault Schnellste Runde: Kimi Räikkönen 1:27,679

60 Runden +29,823 +39,892 +41,692 +43,829 +52,475 +1:07,988 +1:12,686 +1:14,734 +1:16,237 +1:18,297 +1:18,951 +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +2 Runden +2 Runden +4 Runden +19 Runden +23 Runden +57 Runden

Red Bull Content Pool

Grosser Preis von Indien

Bremsen Lichtmaschine Hydraulik Kollision

Gesamtwertung 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22.

Sergio Pérez (MEX) Adrian Sutil (GER) Daniel Ricciardo (AUS) Jean-Eric Vergne (FRA) Esteban Gutiérrez (MEX) Pastor Maldonado (VEZ) Valtteri Bottas (FIN) Jules Bianchi (FRA) Charles Pic (FRA) Giedo van der Garde (NED) Max Chilton (GBR)

33 28 19 13 6 1 0 0 0 0 0

1. Red Bull-Renault 2. Mercedes 3. Ferrari 4. Lotus-Renault 5. McLaren Mercedes 6. Force India-Mercedes 7. Sauber-Ferrari 8. Toro Rosso-Ferrari 9. Williams Renault 10. Marussia Cosworth 11. Caterham Renault

470 313 309 285 93 68 45 32 1 0 0 Lotus

322 207 183 169 148 144 102 102 60 40 39

Ferrari

Sebastian Vettel (GER) Fernando Alonso (ESP) Kimi Räikkönen (FIN) Lewis Hamilton (GBR) Mark Webber (AUS) Nico Rosberg (GER) Romain Grosjean (FRA) Felipe Massa (BRA) Jenson Button (GBR) Paul di Resta (GBR) Nico Hülkenberg (GER)

Pirelli

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

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Ergebnisse 16. Rennen

Alastair Staley/GP2

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Ferrari

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Formel-1 Indien GP

8 Rekorde in Diskussion Fernando Alonso tauchte beim Indien GP mit einer Speziallackierung seines Helmes auf. Damit feierte er seinen neuen Punkterekord: Noch kein Fahrer vor ihm sammelte 1571 Punkte. Theoretisch könnte er mit dem Helm auch in Abu Dhabi fahren, denn in Indien kamen keine Punkte dazu (nur Rang elf nach einer Startkollision und dem dadurch folgenden zusätzlichen Boxenstopp). Alonso bekam für die Lackierung durchaus auch Spott und Häme, denn der Rekord ist im Prinzip bedeutungslos, weil seit Jahren inflationär Punkte ausgeschüttet werden (25 Punkte für den Sieg statt deren zehn). Bereinigt man die Punktesysteme, dann läge Alonso noch immer deutlich hinter Michael Schumacher auf Rang drei. Aber auch Schumacher hatte seinerzeit einen Vorteil: Die Autos waren viel zuverlässiger als beispielsweise in den 50er und 60er Jahren. Und es gab zu Schumachers Zeiten auch wesentlich mehr Rennen als eben in der Ära von Juan-Manuel Fangio oder Alberto Ascari. Apropos Ascari: Ihm werden von 1952 bis ’53 neun Siege in Folge angedichtet, ein Rekord, den Sebastian Vettel dieses Jahr noch knacken könnte, wenn er die restlichen Saisonrennen gewinnt. Doch tatsächlich gewann Ascari nur sieben Rennen in Serie, weil das Indy-500 1953 noch zur F1-WM gerechnet wurde, auch wenn kaum ein F1-Fahrer dort an den Start ging. Sieger dieses Rennens war 1953 Bill Vukovich. MZ

Grosjean im Höhenflug Romain Grosjean erlebt derzeit die beste Phase seines Karriere – und wohl auch seines Lebens (im Juli wurde er Vater). Bei Lotus ist der Franzose inzwischen die Nummer eins. In Indien gab er wieder eine Demonstration seines Könnens ab, als er von Rang 17 auf Platz drei raste. Der schlechte Startplatz war eine Folge eines Taktikfehlers: Lotus wollte Grosjean mit den langsameren harten Reifen durch Q1 bringen um sich die weichen Walzen für die anderen Quali-Teile und das Rennen aufzusparen. Grosjean blieb aber in Q1 hängen. Die Enttäuschung darüber war nach dem Rennen verflogen. Wieso ist Grosjean plötzlich so strak? Die Grundschnelligkeit hat der GP2-Meister von 2011 schon immer, im Vorjahr fiel er aber mit einer Reihe von Harakiri-Manövern auf, die sogar zur einer Rennsperre in Monza führten. Diesbezüglich hat sich Grosjean gebessert – auch dank einer intensiven Zusammenarbeit mit einem Psychologen. Dazu kommt, dass Kimi Räikkönen seit den sehr eng begrenzten Sturz- und Druckwerten für die Pirelli-Pneus kein gutes Setup mehr ausarbeiten kann. Der Finne sieht deswegen vor allem im Quali alles andere als gut aus. Das kommt Grosjean gerade recht: Er dürfte 2014 bei Lotus der Teamleader werden. MZ Strafen in Indien Die FIA durfte sich in Indien wieder um eine Kassenaufbesserung freuen: Kimi Räikkönen und Giedo van der Garde waren in den Trainingssitzungen zu schnell in der Box, was insgesamt 600 Euro einspult. Williams muss sogar 60.000 Euro locker machen, weil man im Training zum zweiten Mal in Folge wieder das Rad nicht gescheit befestigte. MZ

Wende im Heimrennen Ausgerechnet beim Heimrennen gab es nach den Enttäuschungen der letzten Monate wieder ein gutes Resultat für das Force-India-Team: Paul di Resta wurde vor Adrian Sutil Achter – das macht insgesamt sechs Punkte für den Rennstall. Weil Sauber gleichzeitig ein Debakel erlebte (Nicolas Hülkenberg schied aus, Esteban Gutiérrez bekam eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Frühstarts) verschaffte sich Force India im Kampf um Rang sechs in der Konstrukteurswertung wieder etwas Luft. Drei Rennen vor Saisonende beträgt das Polster auf Sauber 23 Punkte. Dabei begann das Wochenende nicht optimal: Di Resta fühlte sich nicht ganz wohl, deswegen fuhr im Ersten Freien Training Testfahrer James Calado. Die Fahrerfrage für 2014 ist noch immer nicht geklärt. Die indischen Bollywood-Legenden wollen freilich einen Einheimischen im indischen Team. Teamchef Vijay Mallya fördert deshalb zusammen mit Ex-Kart-Fahrer Terry Fullerton den erst 15-jährigen Johan Daruvala, der jüngst britischer Kart-Meister wurde. Bis zur Formel-1 dauert es aber noch eine Weile. MZ


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F1-News

Bisher wurden die F1-Regeln immer in einer Arbeitsgruppe ausgearbeitet und von der F1-Kommission abgesegnet oder abgelehnt. Das neue Concorde Agreement sieht statt der Arbeitsgruppe eine Strategiegruppe vor. Darin haben die drei Parteien (FIA, kommerzielle Rechteinhabern und Teams) je sechs Stimmen. Mit anderen Worten: Nur sechs Teams dürfen mitmischen, fünf davon sind sogar festgelegt: Red Bull, Ferrari, Mercedes, McLaren und Williams. Dazu kommt das jeweils bestplatzierteste Team in der Konstrukteurswertung, also derzeit Lotus. Die kleinen Teams schauen in die Röhre und haben de facto nur noch in der F1-Kommission die Möglichkeit Vetos gegen Regelvorstöße einzulegen. Die kleinen Teams fürchten nun, dass die

Großen nur noch eigene Politikinteressen verfolgen werden und die kleinen Rennställe übergehen. Manche spekulieren sogar damit, dass damit die Grundlage dafür gelegt wurde, Kundenfahrzeuge in der Formel-1 vorzuschreiben. Dadurch könnten die Kosten der Formel-1 zwar gesenkt werden, die DNA der Formel-1 als Konstrukteursmeisterschaft wäre aber vernichtet. Einführung von Kundenautos? Außerdem wären die Kundenteams von den Herstellern abhängig. Die kleinen Teams sprechen sich stattdessen für andere Wege der Kostenreduzierung oder gar einer Kostendeckelung aus. Das ist allerdings nicht im Sinne der Großen. Hoffnung gibt es durch Aussagen von FIA-Präsident

Jean Todt, der angekündigt hat, seine sechs Stimmen für die Reduzierung der Kosten einzusetzen. Die sechs Stimmen der kommerziellen Rechteinhaber werden aber von Bernie Ecclestone vertreten und der gilt als Verfechter der Kundenauto-Idee. Die Strategiegruppe sorgt jedenfalls für Zündstoff, denn durch den dadurch entstehenden Nachteil der kleinen Teams sehen manche sogar das Wettbewerbsrecht verletzt, daher könnten theoretisch sogar Klagen folgen. Dass das passiert ist freilich unwahrscheinlich: Die Teams haben den neuen Bestimmungen freiwillig zugestimmt. Jetzt ärgern sie sich, dass sie die Verträge alle einzeln mit Ecclestone unterzeichnet haben und nicht einstimmig in Verhandlung mit dem F1-Zampano getreten sind. MZ

Todt diskussionslos Präsident? Die Wahl des FIA-Präsidenten am 6. Dezember könnte schon entschieden sein: Mohammed Bin Sulayem hat angekündigt, nicht gegen den Amtsinhaber Jean Todt zu kandidieren. Damit verbleibt nur noch David Ward als Gegner von Todt. Seine Kritik-Strategie hat bisher allerdings nicht gefruchtet: Wards Chancen sind minimal, derzeit soll er noch nicht einmal das nötige Maß an Zustimmung gefunden haben, um überhaupt mit Todt in den Ring steigen zu können! MZ

Diskussion um Durchflussmengen-Sensor Nicht nur die Motorenhersteller kämpfen mit dem Umstieg auf die Turbomotoren. Besonders die strengen Effizienz-Richtlinien bereiten derzeit Kopfzerbrechen. Viele Teams fürchten um hohe Ausfallquoten. Eine Regel besagt beispielsweise, dass nur mit 100 Kilogramm Treibstoff gefahren werden darf. Kontrolliert werden soll das auch unter anderem mit einer Durchflussmengenbegrenzung. Die dazu notwendigen Sensoren werden von Gill Sensors gebaut. Bei den Testfahrten in Silverstone im Sommer wurden die Sensoren getestet – aber laut „Auto, Motor und Sport“ für nicht gut befunden: Die Abweichungen betrugen statt der noch tolerierten 0,5 Prozent sogar 1,5 Prozent. Nun müssen die Hersteller nachbessern. Dieser Tage trifft bei der FIA eine zweite Charge ein, bei der die Fehler behoben sein sollen. MZ

Diskussionen um Reifen 2014 Pirelli drohte in Indien mit dem Rückzug aus der Formel-1: Man forderte mehr Testgelegenheiten in Vorbereitung auf die F1-Saison 2014. McLaren wird in Kürze einen Test in Vallelunga absolvieren, andere Teams dürften folgen. Durch die Umstellung auf Turbomotoren werden die Hinterreifen mehr belastet als aktuell. Deshalb wurde bereits darüber diskutiert, unterschiedliche Mischungen vorne und hinten zuzulassen. Doch diese Idee ist nach Aussagen von Pirelli wieder vom Tisch. MZ

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Diskussionen um Strategiegruppe


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Red Bull Content Pool

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F1-Transfermarkt

Russisches Roulette Völlig überraschend bekam der Russe Daniil Kvyat den Zuschlag bei Toro Rosso. Felipe Massa steht vor einem Wechsel zu Williams. von Michael Zeitler ie viele Russen fahren 2014 in der Formel-1? Sergey Sirotkin gilt bei Sauber als so gut wie gesetzt, aber der erste, der jetzt wirklich fix ist, ist Daniil Kvyat. Völlig überraschend wurde der 19-Jährige von Toro Rosso als Ersatz für Daniel Ricciardo und als Teamkollege von Jean-Eric Vergne verpflichtet. Eigentlich galt Antonio Felix da Costa als Favorit auf den Platz, doch der Portugiese wurde in der RenaultWorld-Series von zwei McLaren-Junioren geschlagen. In der Tat scheint Kvyat derzeit der viel versprechendste Fahrer im Red-Bull-Kader zu sein, zusätzlich dazu soll er angeblich russische Geldgeber im Rücken haben.

W

Kvyat talentiert Kvyat soll auf die Formel-1 gut vorbereitet werden. Bisher ist er noch nicht all zu erfahren: Er fuhr nach zwei Jahren im Formel-Renault-Eurocup in diesem Jahr in der GP3 und in der F3Europameisterschaft. In der Formel-3 überzeugte er als Gaststarter, in der GP3 kämpft er gegen Facundo Regalia kommendes Wochenende sogar um den Titelgewinn. Viele haben Kvyat aber erst einmal in einem direkten F1-Vorzimmer gesehen, also in der GP2 oder der WSbR. Damit der F1Einstieg nicht schwer fällt, soll Kvyat in Texas und Brasilien im Freien Trai-

ning bereits zum Einsatz kommen. Dazu muss er bei Testfahrten in einem zwei Jahre alten F1-Rennwagen 300 Testkilometer absolvieren um die F1Superlizenz zu ergattern. Als nächstes steht aber erst einmal ein Aerodynamiktest in Idiada für Red Bull auf dem Programm, bei dem aerodynamische Elemente für 2014 getestet werden sollen. Kurios: Kvyat äußerte sich noch vor wenigen Wochen skeptisch über das mögliche F1-Debüt seines Landsmannes Sirotkin und schloss das für sich selbst noch aus. Ob er in der Formel-1 nächstes Jahr auf Sirotkin treffen wird, steht noch nicht fest. Sauber macht das auch davon abhängig, wie sich der 18-Jährige bei den Testfahrten entwickelt. Gerüchten zu Folge könnte statt Sirotkin auch ein anderer Russe für Sauber starten: Vitaly Petrov, der erste und bisher einzige Russe in der F1-WM soll mit 30 Millionen Euro im Gepäck bei Sauber angeklopft haben. Teamchefin Monisha Kaltenborn bestätigt Gespräche, aber darin soll es eher um Bergsteigen gegangen sein… Wohl kein Thema mehr bei Sauber ist Felipe Massa. Der Brasilianer soll mit brasilianischen Sponsorengeldern zu Williams wechseln und dort Pastor Maldonado ersetzen. Medien aus Bra-

silien berichteten bereits von einem Fünfjahresvertrag, doch bisher ist kein Kontrakt unterzeichnet worden. Sowohl Felipe Massa, als auch Claire Williams bestätigten in Indien allerdings Gespräche. Maldonado gebremst Pastor Maldonado wird zwar immer wieder mit Lotus in Verbindung gebracht, doch dazu wird es wohl nicht kommen. Stattdessen muss der Venezuelaner sogar um seine F1-Zukunft bangen. Denn die venezuelanischen Gelder für den Motorsport sind derzeit eingefroren. Hintergrund ist ein Korruptionsskandal: Angeblich wurde von mehreren Fahrern aus Venezuela in den vergangenen Jahren zu viel Geld vom Staat verlangt und kassiert. Betroffen sein soll unter anderem auch IndyCar-Pilot Ernesto Viso. Der frühere F1-Spyker-Testfahrer meldete sich beim Saisonfinale in Fontana prompt auch krank – mit einem Beweisfoto aus dem Krankenhaus. Sollten die Gelder vom Mineralölkonzern PDVSA trotzdem weiter sprudeln, dann dürfte Maldonado eher bei Force India oder Sauber ein Thema sein. Lotus-Teamchef Eric Boullier hat dem Vorstand jedenfalls Nicolas Hülkenberg als Teamkollege von Romain Grosjean für 2014 ans Herz gelegt.


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F1-Transfermarkt

Sebastian Vettel

Red Bull Renault

Daniel Ricciardo

Fernando Alonso

Ferrari

Kimi Räikkönen

Lewis Hamilton

Romain Grosjean

Jenson Button

Paul di Resta

Mercedes

Lotus Renault

Nico Rosberg

Nico Hülkenberg

McLaren Mercedes

Sergio Pérez

Force India Mercedes

Adrian Sutil

Esteban Gutiérrez

Sauber Ferrari

Jean-Eric Vergne

Toro Rosso Renault

Daniil Kvyat

Felipe Massa

Williams Mercedes

Valtteri Bottas

Jules Bianchi

Marussia Ferrari

Charles Pic bestätigte Fahrer

Caterham Renault nicht bestätigte Fahrer

Sergey Sirotkin

Max Chilton

Heikki Kovalainen

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Mögliches Fahrerfeld 2014


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Portrt Felipe Massa

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Portrt Felipe Massa

Er hat sich bemüht von Johannes Mittermeier Felipe Massa ist ein Mensch, den man eigentlich nicht nicht mögen kann. Fröhlich, nett und gutmütig. Also nicht unbedingt gemacht für die Formel 1. Der Brasilianer hat fünf Jahre kein Rennen gewonnen, aber seinen größten Sieg errungen.

B

eim Japan GP wurde Felipe Massa wieder eingeholt. In zweierlei Hinsicht. Zunächst stiefelte Fernando Alonso von hinten heran, so wie er das meistens macht im Renntrimm, wenn Massa vor ihm gestartet ist. Kaum zackte Alonso formatfüllend in den Rückspiegeln herum, meldete sich der Mann im Ohr von Felipe Massa. Eine tiefe Stimme befahl, „Strategy A“ sei nun an der Reihe, und ein unmissverständliches Anhängsel garantierte, dass der Brasilianer den korrekten Zeitpunkt nicht verpassen würde: „Now, please.“ Immerhin, diesen Nettigkeiten frönen sie offenbar bei Ferrari. Doch dazu später mehr. „Strategy A“ also. A für Alonso? Das nämlich war die zweite Instanz, die Massa in Suzuka einholte: Taktik. Wer es böser formulieren will (oder klarer), darf gerne den Begriff „Order“ verwenden. Es läuft auf dasselbe hinaus. Die Szene ereignete sich früh im Rennen, es ging um die Ränge fünf und sechs. Felipe Massa sollte Fernando Alonso passieren lassen, das ist schon ein tragikomischer Formel-1-Gassenhauer, außer für den Betroffenen selbst natürlich. Und diesmal grenzte die Aufforderung an Dreistheit: Nicht nur, dass Alonsos Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft bestenfalls

mickrig sind; Massa ereilte der Appell zum kampflosen Positionstausch, als wäre alles wie immer. Aber hatte Ferrari seinen glücklosen Langzeitpiloten nicht eben erst zum Saisonende gekündigt? Und hatte dieser nicht danach betont, ab sofort „nur noch auf mich schauen“ zu wollen? Lieber Kerl Während er sprach, versuchte Felipe Massa, 32, möglichst ernst zu schauen. Er ist nicht wirklich prädestiniert dafür, aber so sollte seinem forschen Statement wohl entsprechender Ausdruck verliehen werden, nach dem Motto: Seht her, ich kann auch anders. Allerdings mochte die Motorsportwelt nicht so recht an einen brachialen Ego-Trip glauben. Spätestens als Luca di Montezemolo, der mächtige Ferrari-Präsident, zum Rednerpult schritt und Massa wie eine ferngelenkte Marionette behandelte, war die (fehlende) Nachhaltigkeit absehbar: „Felipe ist ein wundervoller Mensch. Angeblich will er Fernando nicht helfen? Ich bitte sie! Das wird er auf jeden Fall tun...“ Irgendwie steht nichts sinnbildlicher für Felipe Massas Karriere als dieser letzte Satz: Er ist ein netter Junge, höflich, gutmütig, be-

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Ferrari

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Ferrari

14 liebt - ausnutzbar. Es gibt vermutlich wenige, die dem fröhlichen Gemüt des Südamerikaners nichts abgewinnen können, und ganz bestimmt noch weniger, denen Massas Präsenz ein stichhaltiger Dorn im Auge ist. Er hat ja keine Feinde in der Branche. Sogar zu Alonso, seinem roten Herrn und Herrscher, pflegt Massa ein adrettes Verhältnis. Das sagt er zumindest, und wenn er eines nicht kann, dann ist es das exerzierte Rollenspiel. „Ich denke, er sieht mich als Freund an, genau wie ich ihn. Ich bin mir sicher, dass mich Fernando gut leiden kann. Das muss er auch.“ Oha. „Das muss er auch“, dieses Sticheln zählt mit zur spektakulärsten Drohkulisse, die Felipe Massa je errichtet hat. Er ist seit 2002 in der Formel 1. Ein lieber Kerl. Der Musterschüler

Massas (F1-) Zukunft Felipe Massa hat Kontakte zu Lotus, Force India und Sauber geknüpft, aber damit ist er nicht allein. Potentielle Optionen kommentiert er mit einem Exempel seines Wesens: „Ich habe Möglichkeiten, aber nicht viele.“ Die Ehrlichkeit in Person. Optimisten berufen sich auf zwei Trumpfkarten: Zum einen wird Massa von Nicolas Todt gemanagt, dem Sohn des früheren FerrariTeamchefs und heutigen FIA-Präsidenten Jean Todt. Das bedeutet kurze Wege und intensive politische Verkabelungen. Trotzdem bezifferte Nicolas Todt selbst die Chance auf übersichtliche 30 Prozent. Vielleicht kann ein gewichtiger Fürsprecher in die Bresche springen, Bernie Ecclestone, der Immer-nochDirektor des Zirkus. Dem geschäftstüchtigen Briten geht es in erster Linie nicht um den Mensch Massa, so weit reicht das Einfühlungsvermögen dann doch nicht. Ecclestone sympathisiert für gewöhnlich mit einer divergierenden Form von Vermögen, seiner ureigensten nämlich. Er zittert um den elementaren südamerikanischen Markt, dessen Buße hoch ausfallen könnte. Im Umkehrschluss ist die Sorge nicht einseitig. Auch Brasilien bangt um die Weiterbeschäftigung seiner letzten Hoffnung. Der Fernsehsender TV Globo löhnt horrende Beträge für die Übertragungsrechte. Wie die Organisatoren des Grand Prix in Sao Paulo befürchten sie ohne den Fahrer Massa ein rapide schwindendes Interesse - und somit kräftige Einbußen. Dass am Ende der 41-jährige Rubens Barrichello ins Auto steigen darf, glauben noch nicht einmal die motorsportverrückten Enthusiasten. JM

Ferrari war er nicht mehr lieb genug. Oder zu lieb, das weiß man nicht so genau. Massas Vertrag wird nicht verlängert, es war ohnehin bloß ein Kontrakt über diese Saison - so wie es in der jüngeren Vergangenheit zu Brauch und Sitte geworden war. Zum Vergleich: Alonsos Arbeitspapier läuft bis 2016. Dass sich hartnäckige Gerüchte ranken, wonach der Doppelweltmeister überstürzt vor Kimi Räikkönen fliehen könnte (zu McLaren?), steht auf einem anderes Blatt. Die erwartet explosive Fahrer-Combo bringt die zweite, tendenziell provokative Äußerung des geschassten Adjutanten hervor: „Ich habe dem Team gesagt, sie sollen jetzt noch einmal tief durchatmen, solange sie können. Nächste Saison wird ihnen das Atmen deutlich schwerer fallen." Der Aufstieg zu Ferrari war eine beschwerliche Wegstrecke. Massa hatte Talent, aber oft fehlte das Geld. Seinen Enthusiasmus für schnelle, laute Fortbewegungsmittel hinderte das nicht, zum Leidwesen der Mutter. „Mit sechs Jahren hatte ich Bridgestone

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Portrt Felipe Massa

Felipe Massa bei seinem F1-Debüt mir Sauber


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Portrt Felipe Massa Ferrari

2000, als 19-jähriges Greenhorn, gelang der Sprung nach Europa, wo sie alle hinwollten, um es im Motorsport zu Ruhm und Ehre zu bringen. Massa holte die Titel im Formel Renault 2000 Supercup, der italienischen Formel Renault und der Euro Formel 3000. Dann tauchte ein gewisser Kimi Räikkönen auf, und die ganze Angelegenheit erhält ihre paradoxe Note: 2014 wird Massa vom Finnen aus dem Ferrari-Cockpit verdrängt, damals hatte er ihm seine Beförderung indirekt zu verdanken. Weil der 21-jährige Räikkönen beim Sauber-Team einen äußerst formidablen Einstand auf‘s Parkett gezaubert hatte, für 2002 allerdings von McLarenMercedes abgeworben wurde, benötigten die Schweizer einen Ersatz - und setzten, den positiven Erfahrungen folgend, erneut auf die Karte Jugend. Felipe Massa bekam die Chance seines Lebens. Aber er war nicht bereit für sie. Im Wagen saß ein ungestümer Pilot, der wie wild am Volant drehte und die Rennen in der ersten Kurve entscheiden wollte. Massa

Felipe Massa und Kimi Räikkönen: Teamkollegen von 2007 bis 2009

Massas Schumacher-Leben Seit 2006 fährt Massa im roten Overall, nur Michael Schumacher ist öfter für die legendäre Marke gestartet. Als der Rekordchampion seine Abschiedssaison bei Ferrari bestritt, kam Massa ins Team. Mit Schumacher teilt er mehr als das gemeinsame Jahr. Der bürokratische Deutsche und der emotionsgesteuerte Brasilianer mögen einander, weil sie ähnlicher sind als man vermuten könnte. Das gilt besonders für das Leben außerhalb des Rennwagens: Beide bodenständig, die Familie im Fokus, was privat ist, soll privat bleiben. Ruhige Ehe, viel Sport in der Freizeit, bevorzugt Fußball, „das spiele ich gerne. Fußball kommt

dem Racing schon sehr nahe." Und womit vertreibt er sonst so seine Freizeot? „Am liebsten bleibe ich daheim und tue nichts. Vielleicht ein bisschen Fernsehen, aber nichts tun ist die beste Art, um sich auszuruhen." Was er an einem freien Sonntag so unternehme? „Schlafen.“ Eine wundersame Doublette des Alltags von Lewis Hamilton. Zu Massas auffallendsten Aktionen gehört die Austragung eines Kartrennens, das jeden Dezember im brasilianischen Florianópolis steigt. „Ich versuche einfach, meine Füße auf der Erde zu halten“, erklärt er, und wenn Schumacher anwesend wäre, würde er zustimmend nicken.

Ihre Zusammenarbeit war offen und konstruktiv, wie zwischen einem weisen Lehrer und einem ungeduldigen, naiven Schüler. Schumacher gewährte Einblicke in seinen reichhaltigen Wissensspeicher, Massa hörte zu, wenn er zuhören musste, und er lernte von Schumacher, wo er lernen konnte. Mit anderen Worten: Er fügte sich bereitwillig. Ein automatischer Geleitschutz für den Champion war das jedoch nicht. Massa wurde im Laufe der Saison immer schneller. Er gewann in der Türkei seinen ersten Grand Prix von der Pole Position und wiederholte dieses Kunststück in Brasilien, Sao Paulo. Ausgerechnet. Es war ein Feuerwerk der Ekstase. JM

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eine Motocross-Maschine. Das war fantastisch. Ich glaube, für meine Mutter war das nicht so toll, denn ich war mit diesem Motorrad richtig verrückt. Einmal hatte ich 35 Blutergüsse auf meinem Körper..."


war unbestritten schnell, doch sein aggressiver Stil provozierte die Fehler geradezu. 2003 schickte ihn Sauber zurück in die (Rennsport-)Schule, als erzieherische Maßnahme sozusagen. Zum artgerechten Formel-1-Fahrer musste der überhastete Novize erst ausgebildet werden. Ferrari verpflichtete ihn als Testpilot, Massa war ein braver Lehrling, wissensgierig, aufnahmefähig, kollegial. In der Retrospektive nennt er die Reifephase in Rot „meine Universität.“ Die unbeherrschte war einer ausgewogenen Fahrweise gewichen. Nach zwei weiteren Jahren bei Sauber trat er zum Examen in Maranello an - und bestand die Prüfung. 2008 duellierte sich Massa mit Lewis Hamilton um die Kür zum Klassenbesten. Kurzzeitig fühlte sich der Lokalheld im brasilianischen Himmel, dann händigte ihm Hamilton die Teilnehmerurkunde aus. Massa war Weltmeister. Für zwanzig Sekunden. Die Sequenzen, wie aus der überschwänglichen Tanztruppe in der Ferrari-Garage eine geschlossene Gesellschaft wird, sind greifbare Fossilien. Die Fassungslosigkeit von Vater Luiz Antonio, der Frust, der Schmerz, die Wut. Hamilton und Massa, das war ein Kampf der Gegensätze. Hier der smar-

Bridgestone

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Portrt Felipe Massa

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te Brite, Zahnpastalächeln, Brillis im Ohr, penibel gestutzte Koteletten. Ein wahrer Marketing-Magnet. Auf der anderen Seite Felipe Massa: Immer noch ein wenig pausbäckig, der Blick nicht sezierend, eher gemütlich. Ein Gute-Laune-Bär. Sofern er denn gute Laune hat. Doch aus dem Musterschüler wurde ein Sitzenbleiber. 2008 flossen bittere Tränen, das war zu verständlich. 2012 weinte er wieder. Dazwischen ist viel passiert, oder auch nicht, denn genau das ist Massas Problem - sein traurigster war sein letzter Sieg. Seitdem wurde er sechs Mal Dritter und drei Mal Zweiter; nur sind zweite und dritte Plätze „wie früher Uefa-Pokal-Siege für den FC Bayern, ganz okay, aber nicht das, wofür man Geld ausgibt", bemerkt die „Süddeutsche Zeitung". Das begreift jetzt auch die Scuderia und handelt. Der Ausbruch aus der Dynastie Fernando Alonso übt sich in positiven Worten: „Für mich ist Felipe ein Weltmeister.“ Wie nett. Er hätte auch sagen können: Für mich ist Felipe ein Messdiener. Der Spanier hat Ferrari zu seinem Rennstall vereinnahmt. Die Scuderia

Alonso. Und trotzdem ist es nichts geworden mit dem ersehnten Fahrertitel, in nunmehr vier Jahren nicht. Wahrscheinlich wird Alonso zum dritten Mal Vize, also zum dritten Mal Zweiter, dem ersten Verlierer. An Felipe Massa lag das nicht. Er hat - unfreiwillig - alles getan, um das Schicksal in andere Bahnen zu leiten. Man kann wohl behaupten, dass es in der Formel 1 selten einen kooperativeren Teamkollegen gegeben hat. Noch vor ein paar Wochen in Monza, als sich seine Entlassung bereits konkretisierte, wanderte er erneut durch das ganze Programm: Er spendete Alonso (unnützen) Windschatten, qualifizierte sich dann auch noch aus Versehen vor ihm, erwischte einen besseren Start - und musste nach acht Runden dennoch vom Gas. Neulich in Japan änderte sich das, erstmals. Der Brasilianer sträubte sich gegen die listige „Strategy A“, und als ob dies an Egomanie noch nicht genügt hätte, schaltete er auch beim penetranten „now, please“ in den Stur-Modus. „Ich kann seine Gefühle verstehen“, berichtete selbst FerrariTeamchef Stefano Domenicali. Alonso überholte Massa später aber fair auf der Strecke. Er wurde Vierter, der Brasilianer bloß Zehnter. Wieder so ein Sinnbild.

Falsche Reihenfolge: In Monza fuhr Massa vor Alonso – Aber nicht lange.


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Portrt Felipe Massa

Ferrari

„Fernando is fasther than you.“ Der Stallorder-Skandal von Hockenheim 2010 verschafft Rob Smedley weltweite Aufmerksamkeit. Inzwischen kennt den Renningenieur jeder Formel-1-Beobachter. Denn Smedley, ein Brite, ist nicht nur der Überbringer unliebsamer Anweisungen, er ist Massas persönlicher Fahrlehrer. Das kann man ruhig wörtlich nehmen. Bereits sieben Jahre lenkt der eine den anderen von der Boxenmauer. Smedley und Massa sind dicke Freunde geworden, "Felipe-Baby" ein Kosename zur Erheiterung der TV-Gemeinde. Smedley weist Massa an, was zu tun ist. Und so wie es aussieht, tut er das ständig. Kimi Räikkönen hätte seine helle Freude am geschwätzigen Ohrwurm...

Massas Schutzengel Die Story hat sich als Zäsur manifestiert. Am 23. Juli 2009 wird Massa in Budapest bei voller Fahrt von einer 840 Gramm schweren Stahlfeder am Helm getroffen, Millimeter über dem linken Auge. Er verliert bei 240 Stundenkilometern das Bewusstsein, steigt parallel auf Gas und Bremse und schlägt mit Tempo 190 frontal in die Barriere ein. Sein Kopf prallt umher und ist sämtlichen einwirkenden Kräften ausgesetzt ist. Wehrlos. Zu diesem Zeitpunkt ist seine Frau Rafaella im fünften Monat schwan-

ger. Keine einfache Situation - für beide. Am 30. November 2009 kommt Sohn Felipe zur Welt. Massa erleidet einen Schädelbasisbruch, eine Gehirnquetschung und eine Schädigung des Sehnervs. Ärzte entfernen ihm einen Knochensplitter hinter der Augenhöhle, vorübergehend liegt er im künstlichen Koma. Der Ferrari-Pilot fällt für den Rest der Saison aus. Aber er lebt und das auch noch eine bleibende Schäden! Die Beinahe-Katastrophe zeigt, wie sich die Präferenzen doch verschieben.

Felipe Massa hat seinen wichtigsten Sieg zwar im Rennauto, aber nicht auf der Strecke gefeiert, deshalb kann er heute über seine Gemütszustände auf Reisen seufzen: „Ich vermisse meine Familie, meinen Sohn. Oft begleiten sie mich, aber nicht immer. Dann vermisse ich sie schrecklich.“ Die Leidenschaft für das Rennfahren ist geblieben, aller Rückschläge zum Trotz: „Man ist ständig mit neuen Situationen konfrontiert, weshalb die Begeisterung sehr hoch ist. Man freut sich jeden Tag darauf, denn man will immer mehr!“

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Massas Fahrlehrer


Lotus

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F1 Vorschau Abu Dhabi

Halber Nacht-GP von Daniel Geradtz Der Abu Dhabi Grand Prix wird in der Dämmerung gestartet und im Dunkeln abgewunken. Das macht das Rennen in vierlerlei Hinsicht zu etwas Besonderem.

Während das Rennen in Indien eine Hochburg für die Truppe war, Vettel fuhr seit der Premiere alle drei Siege ein, war es in Abu Dhabi nicht ganz so einfach. Der Nummer-1-Pilot hat es geschafft zwei der vier Großen Preise zu gewinnen und 2010 auch den fast nicht mehr möglich geglaubten WM-Titel genau an dieser Stelle einzufahren. Doch insgesamt geht Red Bull mit gemischten Erinnerungen nach Abu Dhabi. Denn zweimal, lief es alles andere als gut. Auch das letztjährige Rennen ist der Mannschaft wohl nachhaltig im Gedächtnis geblieben. Nachdem Vettel in der Qualifikation den Tank leer fuhr und auf der Strecke liegen blieb, wurden seine Zeiten gestrichen. Bis dahin wurde die Regel anders ausgelegt und die Fahrer durften von ihren erzielten Positionen aus starten. Doch die FIA schuf 2012 einen Präzedenzfall. Nur als Letzter ging Vettel also Rennen. Seine Aufholjagd war beeindruckend, endete aber vorerst hinter Red Bull-Junior Daniel Ricciardo, der beim Anwärmen der Reifen in einer Safety-Car-Phase stark abbremste. Vettel wich knapp aus und erwischte dabei einen Styroporklotz, der seinen Frontflügel beschädigte. Der Weltmeister drehte in der zweiten Rennhälfte erneut auf und fuhr bis auf den dritten Rang nach vorne. Auch das frühe Aus 2011 wird seine Spuren in den Köpfen hinterlassen haben. Vettel ging damals von der Pole ins Rennen, musste aber schon in der ersten Kurve mit einem Reifenschaden aufgeben. Glücklicherweise stand er auch damals schon vorzeitig als Weltmeister fest. Es siegte Lewis Hamilton im McLaren. Temperatur wird zum strategischen Element Der Yas Marina Circuit ist eine der modernsten Strecken und setzte neue Standards in der Königsklasse. Die Flutlichtanlage ermöglicht es, dass der Grand Prix in der Dämmerung gestartet wird und in die Dunkelheit hineinführt. Die Atmosphäre run um die Strecke wird durch

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N

ur eine Woche nach dem erneuten Titelgewinn von Sebastian Vettel reist die Königsklasse weiter. Auch wenn es für Vettel und seine Red Bull-Mannschaft nur noch im Prestige geht, ist es noch lange kein Grund, von nun an die Präferenzen zu verschieben. Weiterhin werden die roten Bullen intensiv daran arbeiten, die Fehler auszumerzen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, so gibt es doch ein paar Schwächen, die Vettel hier, seinen Teamkollegen Mark Webber dort, heimsuchen und vor allem beim Australier so gravierend sind, dass sie den persönlichen Rennverlauf maßgeblich beeinflussen.


ein Hotel abgerundet, das über die Strecke führt und dessen Hülle farblich leuchtet. Genau dies spielt eine wichtige Rolle bei der Rennstrategie. Mutmaßlich wird man erneut einige Varianten sehen. „Die Tatsache, dass die Asphalttemperatur sinkt, wirkt sich dahingehend auf die Strategie aus, dass der weichere Reifen länger halten wird, je später er benutzt wird “, stellt Paul Hembery von Pirelli klar. Das könnte wieder dazu führen, dass einige Fahrer auch im dritten Segment der Qualifikation auf die Medium-Reifen (in diesem Fall die härtere der beiden Mischungen) setzen, um den Pflichtturn mit Options möglichst weit nach hinten zu schieben. Außerdem weiß der Brite: „In der Vergangenheit war der Reifenverschleiß nicht besonders hoch. Letztes Jahr, als wir mit den gleichen Mischungen hier waren, sind die meisten Piloten mit nur einem Stopp ausgekommen.“ Das betraf auch den damaligen Rennsieger Kimi Räikkönen. Die gleiche Strategie ging am vergangenen Wochenende allerdings nicht für den Finnen auf.

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Ortszeit (14:00 MEZ) und damit zur gleichen Zeit wie Qualifikation und Rennen stattfinden. Bis dahin soll die Umgebungstemperatur auf etwa 20° C abgekühlt sein. In Europa wird die Formel-1 in der Regel von der GP2, GP3 und dem Porsche Supercup begleitet. Bei den Überseerennen wird das Programm dagegen vor allem mit lokalen Serien aufgefüllt und bleibt daher oft recht übersichtlich. Am vergangenen Wochenende trug beispielsweise nur die MRF Challenge Rennen aus. In Abu Dhabi werden allerdings wieder europäische Standards herrschen. Das zeigt auch, wie wichtig das Rennen im arabischen Wüstenstatt ist. Die GP2 und GP3 werden außerdem die Strecke nutzen, um nach dem Saisonabschluss dort mehrtägige Testfahrten abzuhalten.

Auch Abseits der Rennstrecke wird den Fans viel geboten. An allen Veranstaltungstagen gibt es Konzerte von internationalen Künstlern. Anders als zuletzt in Indien erfreut sich das Rennen nämlich großer Beliebtheit. Schon im Vorfeld wurde das Rennen als ausverkauft deklariert. Von vollen Tribünen wird sich Sebastian Vettel nicht noch einmal verleiten lassen. Denn diese waren der Auslöser, warum er nach dem WM-Gewinn einige Donuts auf der Start-Ziel-Geraden drehte. Für ihn zählt nur der Rennausgang, es wird ein WM-Lauf wie jeder andere sein. Schon in Indien musste er sich gefallen lassen, dass Kimi Räikkönen auf den letzten Kilometern die schnellste Rennrunde drehte und ihm diese abnahm. Das soll sich nicht wiederholen, wenn es nach Vettel geht. Force India

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F1 Vorschau Abu Dhabi

Ein Boxenstopp führt jedoch nicht zu einem so großen Zeitverlust wie letzte Woche in Indien. Obwohl die Piloten bei der Boxenausfahrt durch einen engen Tunnel fahren müssen, der die erste Kurve unterquert, verloren sie im vergangenen Jahr durchschnittlich 19,5 Sekunden pro Reifenwechsel. Bei der langen Boxengasse vom Buddh International Circuit mussten dagegen vier weitere Sekunden eingeplant werden. Europäisches Rennen in Abu Dhabi Inwiefern die Trainings einen tatsächlichen Aufschluss über den Reifenabbau verraten werden, ist schwer einzuschätzen. Denn sowohl das erste, als auch das dritte freie Training werden unter gleißendem Sonnenlicht abgehalten. Es werden Temperaturen von 35° C erwartet. Nur die zweite freie Einheit wird um 17:00 Uhr

Das Rennen bei Sonnenuntergang ist in der Formel-1 einzigartig


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F1 Vorschau Abu Dhabi

7 0,2

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Yas Marina Circuit

6 3,7 260

Die Boxenausfahrt führt durch einen engen Tunnel

Gang G-Kraft

Daten:

141

Geschwindigkeit

Benzinverbrauch: 2,68 kg/Runde Zeitverlust: 0,22 Sekunden/10 kg Vollgasanteil: 59% Gangwechsel: 58 Höchgeschwindigkeit: 320 km/h 1. Bremspunkt: 300 Meter Rundenrekord: 1:40,279 S. Vettel 1 Kimi Räikkönen (Lotus) 2 Fernando Alonso (Ferrari) 3 Sebastian Vettel (Red Bull) 4 Jenson Button (McLaren) 5 Pastor Maldonado (Williams) 6 Kamui Kobayashi (Sauber) 7 Felipe Massa (Ferrari) 8 Bruno Senna (Williams) 9 Paul di Resta (Force India) 10 Daniel Ricciardo (Toro Rosso)

3 3,0

55 Runden +0,852 +4,163 +7,787 +13,007 +20,076 +22,896 +23,542 +24,160 +27,463

5,554km

55

SOFT MEDIUM

Reifenverschleiß Bremsverschleiß Abtriebslevel

Zeitplan

Fr. 1.11.

1. freies Training 10:00

Sa. 2.11.

3. freies Training 11:00

So. 3.11.

Rennen 14:00

2. freies Training 14:00

Qualifikation 14:00

© Geradtz/Formel Woche


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Block

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Wertloser Titel? Sam Bird versus Fabio Leimer. Das ist das Duell um den diesjährigen GP2Titel. Wie wichtig ist der GP2-Titel überhaupt noch? Weder Bird, noch Leimer werden für 2013 ernsthaft bei F1-Teams gehandelt. Damit können sie maximal Davide Valsecchi, dem letztjährigen GP2-Meister, auf die Ersatzbank folgen. Bird liebäugelt nun mit einem Wechsel in die IndyCar, Fabio Leimer hat Kontakte zu BMW in der DTM. Die GP2 galt jahrelang als das Sprungbrett in die Formel-1 schlechthin. Das scheint jetzt nicht mehr der Fall zu sein. Die Gründe sind vielfältig: Die Renault-World-Series hat Fahrzeuge, die technisch auf ähnlichem Niveau sind. Die Serie ist als Markenpokal aber etwas günstiger als die GP2. Damit bringen auch die F1-Teams die Jungen aus den Nachwuchskadern eher in der Renault-World-Series an den Start. Die Fahrer dort haben also bereits die Kontakte zur Formel-1. Die hat aber auch Sam Bird: Er ist Mercedes-Testfahrer. Nächstes Jahr rüstet Mercedes auch das Williams-Team mit Motoren aus. Williams wiederum ist Partner von Birds GP2-Team Russian Time. Mehr Verbindungen gehen kaum. Trotzdem dürfte Bird zwischen Stuhl und Bank fallen. Es muss also noch einen weiteren Grund geben: Natürlich spielen bei der F1-Platzvergabe auch die Finanzen eine große Rolle. Und da sind Bird und Leimer eben nicht so stark wie andere Fahrer. Natürlich ist der GP2-Titel nicht wertlos. Denn es gibt ein Leben außerhalb der Formel-1, auch im Rennsport. Und dafür sind Zeugnisse wie die eines GP2-Titels wichtig. Die Lehre daraus, dass weder der GP2Meister von 2012, noch voraussichtlich der von 2013 einen Platz in der Formel-1 bekommt, ist aber Folgende: Ein Nachwuchspilot sollte sich den Luxus nicht leisten und Angebote eines Nachwuchsförderprogrammes ausschlagen. So wie Felipe Nasr und Robin Frijns, die Red Bull einen Korb gegeben haben und jetzt um ihre F1Zukunft bangen müssen. Michael Zeitler

Davide Valsecchi muss in diesem Jahr zuschauen, ©LAT


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International News MRF Challenge: Erfahrene Piloten vorne In Rennen zwei stand Rupert Svendsen-Cook ganz oben auf dem Podest. Für ihn war der Weg zum Sieg schon nach dem Start frei geräumt. Als Pole-Mann Sean Walkinshaw nicht vom Start weg kam, übernahm er die Führung und ließ der Konkurrenz keine Chance. Erneutes Duell Ellinas gegen Pic

Prost mit Formel-E-Team Mit seinem F1-Rennstall ist der viermalige Weltmeister Alain Prost 2001 gescheitert. Nun wagt sich der Franzose tatsächlich wieder als Teamchef hinter die Boxenmauer: Er wird 2014 ein Team in der Formel-E führen. Dieses Mal bekommt er allerdings prominente Unterstützung durch das DAMS-Team, das aktuell noch den GP2Meister (Davide Valsecchi) und auch den WSbR-Champion (Kevin Magnussen) stellt. Der Rennstall wird als e.dams an den Start gehen. Bisher sind damit fünf der zehn Rennställe bekannt: Drayson, China Racing, Andretti und Dragon. Auch das DTM-Team Rosberg hat sich um einen Platz beworben. Das von Ex-Weltmeister Keke Rosberg gegründete Team war zuletzt 2005 in der F3-Euroseries im FormelSport vertreten. Die Formel-E-Meisterschaft beginnt am 20. September 2014 mit voll elektronischen Formel-Rennwagen. Die Rennserie will auch innovative Konzepte integrieren. So muss der Fahrer während des Rennens das Auto wechseln. Damit eröffnen sich auch neue strategische Möglichkeiten. Angedacht wird zum Beispiel, dass ein Fahrzeug schneller sein wird, dafür aber eine weniger lange Laufzeit haben wird und umgekehrt. Auch wird über die Möglichkeit diskutiert, die Fans via Twitter einzubeziehen. Der Fahrer mit den meisten TwitterVerfolgern könnte einen Extra-Boost bekommen. Mehr zur neuen Serie lesen Sie in den Augaben 7 und 18 von Formel-Woche. MZ

Für den Briten Svendsen-Cook lief das Rennen fast problemlos. Nur in der letzten Kurve stellte er die Nerven seines Teams ungewollt noch einmal auf die Probe. Unabsichtlich drückte er nämlich den Knopf für die Geschwindigkeitsbegrenzung. „Glücklicherweise war mein Vorsprung groß genug“, stellte er danach erleichtert fest. Nach seinen zwei Podesträngen führt Tio Ellinas nun die Meisterschaftswertung an, die Ende November mit vier Rennen in Bahrain ihre Fortsetzung findet. DG Alexander Trienitz

Formula E

Aufgrund der umgedrehten Startpositionen gingen Ellinas und Pic nur von den Rängen fünf und sechs in den zweiten Saisonlauf. Erneut boten sie einen packenden Kampf, bei dem zunächst Pic die Oberhand behielt. Erst als der Franzose nach einem Überholmanöver gegen den Japaner Yudai Jinkawa von der Ideallinie abkam, musste er sich gegen Ellinas ge-

schlagen geben. Der Zypriote fuhr am Ende als dritter Pilot hinter Sam Dejonghe ins Ziel. Im Rennverlauf holte er stark auf den Belgier auf und war in der letzten Runde sogar in Schlagdistanz.

Macao-Feld mit Veränderungen Nach der Beförderung von Daniil Kvyat zu Toro Rosso in die Formel-1, wird der Russe beim F3-GP in Macao durch António Félix da Costa vertreten. Der Portugiese qualifizierte sich beim MSV-Cup in Snetterton (Zweiter hinter Carlos Sainz jr.) für das Rennen. Sven Müller und Van Amersfoort Racing werden in Macau übrigens fehlen, dafür startet Nelson Mason aus der F3-Open für Jo Zeller Racing. Ed Jones übernimmt nach den vergangenen Unfällen von Felix Serralles dessen Fortec-Cockpit und Dennis van de Laar ersetzt bei Mücke Mitchell Gilbert, der das Budget für Macau nicht auftreiben kann. Lucas Auer und Alex Lynn werden indes in den Farben von Theodore Racing starten. Das ehemalige F1-Team von Teddy Yip soll in Zusammenarbeit mit Prema Power in Macao wieder aufgelebt werden. Yip war einer der Drahtzieher hinter dem Macao GP und er war Teamchef, als Ayrton Senna vor 20 Jahren den ersten F3-GP in Macao gewann. MZ

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Im Rahmenprogramm der Formel-1 startete die MRF Challenge in die Rennsaison 2013/2014. Die indische Meisterschaft geht mit Boliden an den Start, die der deutschen ADAC Formel-Masters stark ähneln. Der erste Sieg des Jahres ging an Arthur Pic. Der jüngere Bruder von Formel1-Pilot Charles Pic ging von der PolePosition ins Rennen und hielt über die gesamte Renndistanz den aus der GP3 bekannten Tio Ellinas hinter sich. Das Duo setzte sich vom restlichen Feld ab und kämpfte während der gesamten Renndistanz in einem engen Zweikampf. Als Dritter startete Formel-3-Ass Harry Tincknell. Für den Briten war aber schon in der Runde Schluss, er kollidierte mit Renan Guerra aus Brasilien. Das Podest wurde von Yudai Jinkawa vervollständigt.


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Asensi Carricondo

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WSBR Testfahrten

Erstes Abtasten für nächstes Jahr In Barcelona wurde im Anschluss an das Saisonfinale der Renault-World-Series zwei Tage getestet. Unter den Testfahrern waren Rookies und Überraschungen. von Michael Zeitler Kaum war die Saison beendet, wurden auch schon kräftig die Plätze getauscht. Am Dienstag und Mittwochtraten die Teams der Formel-Renault 3,5 zu den abschließenden gemeinsamen Testfahrten in dieser Saison an. In den 26 Cockpits saßen nicht weniger als 30 verschiedene Piloten, teilweise gingen sie für mehrere Teams an den Start. Die Red-Bull-Junioren: Die Entscheidung ist gefallen. Daniil Kvyat wird Daniel Ricciardo nächstes Jahr bei Toro Rosso ersetzen und damit in die Formel-1 aufsteigen. Damit schaut Antonio Felix da Costa aus der Röhre. Der Portugiese konnte 2013 in der Renault-World-Series nicht restlos überzeugen. In Barcelona testete er nun für das Carlin-Team, für das er auch den F3-GP in Macau bestreiten wird. Es ist sehr gut möglich, dass Da Costa auch 2014 in der WSbR bleiben wird. Noch ist nicht ganz sicher, ob das weiterhin mit der Unterstützung

von Red Bull sein wird. Ein anderer Red-Bull-Junior fuhr in Barcelona Bestzeit: Carlos Sainz jr. Der Spanier fuhr ja dieses Jahr schon ein paar Läufe für Zeta, nun probierte er die Teams Pons und DAMS aus. Bisher war Arden Caterham das Red Bull nahe Team, immerhin gehört es dem Vater von RedBull-Teamchef Christian Horner. Aber weder die Red-Bull-Zöglinge noch die Caterham-Junioren (wie etwa Will Stevens) haben für Arden Caterham getestet. Marciello bester Rookie: Der frisch gebackene F3-Europameister Raffaele Marciello landete auf Rang sieben und war damit der beste Fahrer, der noch kein Rennen in der WSbR absolviert hat. Marciello testete für die beiden französischen Topteams DAMS und Tech-1. Mit DAMS fuhr er zwar die schnellere Zeit, bei Tech-1 werden ihm aber größere Chancen ausgerechnet: Tech-1 war schon 2012 das Rennteam eines Ferrari-Junioren

(Jules Bianchi). Noch ist aber nicht sicher, ob Marciello auch wirklich in der WSbR fahren wird. Eine weitere Option ist die GP2-Meisterschaft, möglicherweise sogar in Kombination mit der DTM. Das machte bereits Christian Vietoris 2011, der heute für Mercedes in der DTM fährt. Coletti in die WSbR? Bei Comtec haben zwei Tage lang zwei Rückkehrer getestet: Stefano Coletti fuhr schon 2010, Nick Yelloly 2012 für Comtec in der WSbR. Besonders der Test für Coletti ist eine Überraschung. Möglicherweise könnte der Monegasse 2014 aber wieder in die WSbR wechseln, nachdem er dieses Jahr um den GP2-Titel gekämpft hat. Inzwischen scheint sich die Formel-Renault 3,5 aber als die stärkere Meisterschaft zu etablieren, weil die meisten F1-Teams ihre Junioren aus Kostengründen dort fahren lassen. Aus der GP2 steigen derzeit nicht mal mehr die Meister in die Königsklasse auf.


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Aus der Zweiliterklasse der FormelRenault gab es auch viele Fahrer, die sich bei ihrem Einstand nicht schlecht anstellten: Pierre Gasly (Tech-1), Oliver Rowland (Fortec) und Oscar Tunjo (Lotus) zum Beispiel. Gut möglich, dass diese drei Piloten in der kommenden Saison für die entsprechenden Teams auch Rennen fahren werden. Der Auto-GP-Meister Vittorio Ghirelli fuhr zwei Tage für das AVTeam – auch aus diesem Flirt könnte sich etwas Ernsthaftes entwickeln.

1. Carlos Sainz jr. 2. Nico Müller 3. Matias Laine 4. Sergey Sirotkin 5. William Buller 6. Marlon Stöckinger 7. Raffaele Marciello 8. Daniil Move 9. Will Stevens 10. Pietro Fantin 11. Jann Mardenborough 12. Zoël Amberg 13. Nick Yelloly 14. Matthieu Vaxivière 15. Stefano Coletti 16. Pierre Gasly 17. Oliver Rowland 18. Luca Ghiotto 19. Antonio Felix da Costa 20. Riccardo Agostini 21. Oscar Tunjo 22. Nikolay Martsenko 23. Vittorio Ghirelli 24. Jordan King 25. Alexander Sims 26. Lucas Foresti 27. William Vermont 28. Alice Powell 29. Roman Mavlanov 30. Che One Lim

Barcelona Pons Arden Caterham Strakka ISR Arden Caterham Lotus DAMS ISR Strakka Draco Carlin Arden Caterham Comtec Lotus Comtec Tech-1 Fortec Pons Carlin Fortec Lotus Zeta AV Carlin Carlin AV Tech-1 AV Zeta Pons

1:29,652 1:29,704 1:29,966 1:30,056 1:30,182 1:30,218 1:30,247 1:30,254 1:30,329 1:30,465 1:30,593 1:30,616 1:30,623 1:30,767 1:30,898 1:30,912 1:30,941 1:30,951 1:30,957 1:31,093 1:31,154 1:31,265 1:31,951 1:31,540 1:31,573 1:31,665 1:31,735 1:32,534 1:32,801 1:34,437 Asensi Crricondo

Erwähnenswertes: Mit Alice Powell testete für AV auch wieder eine Frau. Die letzte Rennfahrerin in der WSbR war Pippa Mann, die 2008 für das P1Team fuhr und am Nürburgring Siebter wurde. Bei Carlin testeten neben Antonio Felix da Costa weitere starke Fahrer, etwa Alexander Sims und Jordan King. Eine Fahrerpaarung aus beispielsweise Da Costa und Sims könnte das britische Team wieder aus dem Keller ziehen. Bei Draco fuhren wegen der Besitzverhältnisse drei Brasilianer: André Negrão (seinem Vater gehört das Team), Lucas Foresti und gleich zwei Tage Pietro Fantin, der als Zehnter überzeugte.

Ergebnisse Testfahrten

Mit der Britin Alice Powell nahm auch eine Frau an den Testfahrten teil

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Nimmersatt Move: Über 100 WSbRRennen fuhr Daniil Move inzwischen schon – das ist absoluter Rekord. Weil der Russe in Barcelona wieder für ein anderes Team getestet hat (zwei Tage mit ISR) ist davon auszugehen, dass Move seine Mission als noch lange nicht erfüllt betrachtet. Sein Landsmann Sergey Zlobin will Move zwar in die Sportwagen-Meisterschaft holen, doch eine weitere WSbR-Saison ist nicht ausgeschlossen. Das ISR-Team entscheidete sich in den letzten Jahren erst sehr spät, wer die Cockpits besetzt. Sergey Sirotkin testete ebenfalls für die tschechische Mannschaft. Sirotkin soll 2014 eigentlich für Sauber Formel-1 fahren, Gerüchten zu Folge könnte er aber auch noch eine weitere WSbR-Saison einlegen und der erfahrene Vitaly Petrov übernehme dann seinen Sauber-Platz. Denn Sirotkin ist derzeit noch nicht im Besitz der Superlizenz, die für eine F1Teilnahme erforderlich ist.

WSBR Testfahrten


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Formulal Masters China

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Nachwuchs

Chinas Einstieg in den Motorsport Seit einigen Jahren gibt es auch in China eine Meisterschaft, die dem Nachwuchs den Einstieg in den Motorsport ermöglicht.

von Daniel Geradtz Die italienische Formel Abarth ist ein erfolgreiches Exportprodukt. Seit 2011 wird nämliche eine vergleichbare Meisterschaft auch in China ausgetragen. Dort streiten die Organisatoren des Formula Masters China nicht einmal ab, dass man die europäische Serien in gewisser Weise kopiert hat. Das Chassis ist nämlich das Gleiche und kommt vom italienischen Fabrikanten Tatuus. Als Motor wird ein Aggregat von Volkswagen eingesetzt. Reifen werden von Giti Tire aus Singapur geliefert. Europäischer Einfluss Die große VW AG ist ohnehin im Reich der Mitte groß im Motorsport vertreten. Audi veranstaltet dort mit dem R8 LMS Cup einen Markenpokal, bei dem unlängst die Schweizerin Rahel Frey ihren ersten Triumph feierte. Volks-

wagen geht mit dem Scirocco Cup einen ähnlichen Weg. Hinzu kommt der Porsche Cup Asia, der 2013 vier seiner acht Saisonrennen in China austrägt. Ins Leben gerufen wurde die Serie unter dem Namen Formula Pilota China. Doch so richtig chinesisch war die erste Saison nicht. Mit dem schweizer Jenzer-Team, JD Racing und Eurointernational aus Italien gingen gar drei europäische Teams an den Start. Hinzu kamen beispielsweise welche aus, Hong Kong und Macao. Sieht man es ganz streng und zählt jene Gebiete nicht zu China, dann war kein einziges chinesisches Team am Start. Meister wurde mit Mathéo Tuscher ein Europäer. Schon 2012 änderte sich das Bild: die drei Mannschaften aus Europa verabschiedeten sich, doch mit Antonio Giovinazzi war weiterhin ein „Frem-

der“ Meister. Ohnehin bestritt mit Yin Hai Tao nur ein einheimischer Pilot die gesamte Saison. Er wurde Neunter. Dieses Jahr scheint unter neuem Namen das Nachwuchsprogramm in Fahrt gekommen zu sein. Von 24 Piloten, die im Laufe des Jahres mitfuhren, kamen neun aus China. So viele gab es noch nie. Insgesamt drei weitere kamen aus Macao und Hong Kong. Dennoch ging der Titel 2013 an einen Australier. Aidan Wright gewann für das Meritus-Team, das in der Saison 2008/2009 auch an der GP2Asia-Meisterschaft teilnahm. Bester Chinese war Pu Jun Jin auf dem achten Rang in der Gesamtwertung. Nun steht den Piloten noch ein Rennen bevor. Beim Macao Grand Prix werden sie den Abschluss feiern, dort gibt es aber keine Meisterschaftspunkte zu holen.


27 Rennleitung den Lauf aufgrund der Bedingungen auf den Sonntag verlegte, konnte Etman aufatmen. Guimarães siegt erneut Die Führung verteidigte er über mehrere Runde, ehe zunächst Guimarães, später auch sein Teamkollege Gustavo Myasava an ihm vorbei gingen. Kurz darauf schied Etman mit einem Motordefekt aus. Raphael Raucci, der in der Meisterschaftswertung auf dem zweiten Rang liegt, wurde Vierter. Wegen der umgedrehten Startaufstellung stand beim zweiten Rennen des Wochenendes Rodrigo Gonzalez

auf der Pole-Position. Etman, der eigentlich Letzter wurde, bekam diese Position allerdings nicht zugesprochen, weil er nicht die notwendige Distanz im ersten Lauf absolvierte. Er startete von ganz hinten. Schon in der dritten Runde übernahm Guimarães die Führung. Teamkollege Myasava folgte bald. Dritter wurde Etman. Raphael Raucci sah wie PoleSetter Gonzalez die Zielflagge nicht. Bei noch vier verbleibenden Rennen, in denen es jeweils 20 Punkte pro Sieg gibt, liegt Guimarães derzeit mit 220 Zählern vor Raucci, der 184 Punkte auf seinem Konto hat. DG

Ergebnisse 1. Lauf in Tarumã 1. Felipe Guimarães (Hitech) 2. Gustavo Myasava (Hitech) 3. Artur Fortunato (Cesário) 4. Raphael Raucci (RR) 5. Rodrigo Gonzalez (Cesário) 6. Bruno Etman (Cesário)

Französische Formel-4: Meister weiter meisterlich Auch wenn Anthoine Hubert schon als Meister der französischen Formel-4 feststand, ließ er es sich nicht nehmen, zwei weitere Siege beim abschließenden Rennwochenende in Le Castellet einzufahren. Mit dem zweiten Rang im ersten Rennen fuhr zudem der Deutsche Dennis Anoschin ein weiteres Mal auf das Podest. Der zweite Lauf brachte mit Rémy Deguffroy einen neuen Sieger hervor. Für den 18-Jährigen war es erst der zweite Podestrang in diesem Jahr. Hubert musste schon nach der ersten Runde aufgeben. Das letzte Rennen wurde dann allerdings wieder von ihm gewonnen. Nach elf Siegen hat Hubert eine Gesamtpunktzahl von 365 Zählern erreicht. Er arbeitet für 2014 daran, in der Formel-Renault 2.0 ein Cockpit zu erhalten. Den gleichen Weg will auch der Meisterschaftszweite Jules Gounon einschlagen. DG

2. Lauf in Tarumã 1. Felipe Guimarães (Hitech) 2. Gustavo Myasava (Hitech) 3. Bruno Etman (Cesário) 4. Arthur Fortunato (Cesário) 5. Rodrigo Gonzalez (Cesário) 6. Raphael Raucci (RR)

Fahrerwertung 1. Felipe Guimarães (BRA) 2. Raphael Raucci (BRA) 3. Gustavo Myasava (BRA) 4. Higor Hoffmann (BRA) 5. Leonardo de Souza (BRA) 6. Gustavo Frigotto (BRA)

220 184 126 46 45 32

Ergebnisse 1. Lauf in Le Castellet 1. Anthoine Hubert 2. Dennis Anoschin 3. Jules Gounon 4. Felix Hirsiger 5. Matevos Isaakyan 6. Tom le Coq 7. Ivan Kostyukov 8. Marco de Peretti 9. Rémy Deguffroy 10. Amaury Rossero

2. Lauf in Le Castellet 1. Rémy Deguffroy 2. Jules Gounon 3. Tom le Coq 4. Dennis Anoschin 5. Neal van Vaerenbergh 6. Simo Muhonen 7. Amaury Richard 8. Tristan Viidas 9. Kirill Karpov 10. Matevos Isaakyan

3. Lauf in Le Castellet 1. Anthoine Hubert 2. Ivan Kostyukov 3. Felix Hirsiger 4. Tom le Coq 5. Neal van Vaerenbergh 6. Matevos Isaakyan 7. Jules Gounon 8. Rémy Deguffroy 9. Richard Amaury 10. Simo Muhonen

Fahrerwertung 1. Anthoine Hubert (FRA) 365 2. Jules Gounon (FRA) 236,5 3. Tristan Viidas (EST) 169 4. Tom le Coq (FRA) 166 5. Matevos Isaakyan (RUS) 153 6. Felix Hirsiger (SUI) 151 7. Dennnis Anoschin (GER) 137 8. Neal van Vaerenbergh (BEL) 130 9. Simo Muhonen (FIN) 115,5 10. Florian Pottier (FRA) 80

FORMEL-WOCHE 22/2013

Formel-3 Sudamericana: Guimarães siegt weiter Mit den Saisonsiegen zehn und elf hat sich Felipe Guimarães an der Spitze der Gesamtwertung in der südamerikanischen Formel-3 weiterhin behauptet. Der Fahrer aus dem britischen Hitech-Team könnte damit bereits nach der kommenden Saisonstation in Cascavel als vorzeitiger Meister feststehen. Von der Pole aus ging jedoch in Tarumã ein anderer Pilot ins Rennen. Bruno Etman, der die B-Wertung anführt, war in der Qualifikation aus nasser Piste nicht zu schlagen. Ein Unfall in seiner letzten Runde machte die Teilnahme an Rennen eins zunächst zur Zitterpartie. Erst als die

Nachwuchs


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