2014
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11. Juni
FORMEL-1
VOM PECH PROFITIERT
Ricciardo holt sich den ersten Triumph Räikkönen auch beim Jubiläum schwach
INDYCAR
Carpenter zeigt seine Oval-Stärke
Red Bull Content Pool
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Eine Serie für F1-Rentner: Neuauflage der GP Masters? Nachwuchs: Das passierte bei den Junioren
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Strafe unverständlich
Ausgabe empfehlen
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Der Unfall zwischen Sergio Pérez und Felipe Massa in der letzten Runde des Kanada Grand Prix warf einige Fragen auf. Zum einen natürlich, ob Massa nicht eine Spur zu aggressiv unterwegs war. Er schmiss mit Platz fünf wichtige Punkte und sein bestes Saisonresultat weg. Der Brasilianer war zwischenzeitlich der heißeste Kandidat auf den Sieg, er hatte die frischesten Reifen, hing dann aber zu lange hinter Sebastian Vettel fest. Gegen Pérez setzte er am Ende alles auf eine Karte. Es ging schief. Die zweite Frage war jene der Bestrafung. Viele sahen Massa als Hinter- und schließlich Auffahrenden in der Schuld. Anderer Meinung waren die Rennkommissare. Sie bestraften Force India-Fahrer Pérez, er habe die Rennlinie verlassen, hieß es in der Begründung. In Österreich wird er daher um fünf Positionen in der Startaufstellung zurückversetzt. Natürlich ist auf den TV-Bildern zu erkennen, dass der Mexikaner ansatzweise nach links zuckte. Gleichzeitig war Massa aber auch sehr dicht beim Überholen an Pérez dran. Er hätte auf der linken Seite genug Platz gehabt, um auf Nummer sicher zu gehen und Abstand zu halten. Am Ende war es wieder nur ein schmaler Grad, auf dem sich die Regelhüter bewegen konnten. Hätte man Massa bestraft, wären die Kritiker aufgrund des Zuckens von Pérez laut geworden. Die Kollision als Rennunfall abzutun und niemandem in die Schuld zu nehmen, wäre angesichts des heftigen Ausmaßes, Massa schlug mit 27 g in die Reifenstapel ein, auch der falsche Schritt gewesen.
Red Bull Content Pool
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Mercedes ist verwundbar
Formel-1 Mercedes ist verwundbar
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Illegaler Toro-Rosso-Test
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Läuft Pérez Hülkenberg den Rang ab 9 Kimi Räikkönen wird 200
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News
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Block: Das ist meine ideale Formel-1 15 Bald wieder eine F1-Allstars-Serie?
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Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche LAT/Williams
FORMEL-WOCHE 23/2014
Inhalt
Felipe Massa warf einen guten Platz weg
FA1 World Series Zwei auf einen Streich
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Inhalt
Der Ovalspezialist schlägt zu!
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Justin Wilson – Der größte IndyCar-Pilot
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News 24
Nachwuchs ATS Formel-3 Cup, Euroformula Open 25 Italienische Formel-4, ADAC Formel-Masters, Renault Alps, Formel-Ford UK
Rikknen-Rckkehr zu Ferrari
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Rikknen-Rckkehr zu Ferrari FORMEL-WOCHE 16/2013
FORMEL-WOCHE 16/2013
Zur Ausgabe
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http://formel-woche. de/ausgabe-4/ von Johannes Mittermeier Kimi Räikkönen dürfte auch denen ein Begriff sein, die den Formel-1-Sport spöttisch als sinnlosen Kreisverkehr abstempeln. Das ist erfreulich und schade zugleich, weil der Finne als einziger Vertreter dieser Zwangsjacken-befreiten Gattung gilt. Andererseits: Gäbe es viele wie ihn, wäre er kein Unikat mehr.
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ie soll man einen Menschen charakterisieren, der die Frage, was er zu seinem fünften Platz in der Startaufstellung sage, so beantwortet: „Es ist der fünfte Platz in der Startaufstellung.“ Wie kann man sich jemandem annähern, der auf die Frage, weshalb er Rennfahrer geworden sei, Folgendes erwidert: „Weil ich da nicht so früh aufstehen muss.“ Was kann man einer Person entnehmen, die auf die Frage nach dem Rallye-Co-Piloten einwarf: „So weiß wenigstens einer im Auto, was er tut.“
Mimik ohne Miene Kimi Räikkönen ist ein Freund klarer Sätze. Und kurzer Sätze. Und weniger Sätze, am Besten gar keiner, aber so leicht lassen sie ihn in der Formel-1 nicht davonkommen. Selbst ihn nicht, der im rasenden Zirkus die Rolle des Dompteurs eingenommen hat. Abseits des grauen Asphaltbandes scheint er die Mission erkoren haben, die lästige Medienplage zu malträtieren. Beispiele gefällig? Bittesehr. Warum er in die Rennserie zurückgekehrt wäre, wollte man erkunden: „Ich hatte gerade nichts anderes vor.“ Welche Rituale er im Umgang mit seinem Helm pflege: „Ich putze ihn, damit ich besser sehe.“ Wie er sich auf einen neuen, unbekannten Kurs vorbereite: „Ich fahre ihn.“ Die Journalisten pendeln ständig zwischen purer Verzweiflung über leere Notizblöcke und heimlicher Bewunderung über dieses extreme Maß an Authentizität. Räikkönen ist ein spezieller Vertreter der Branche, just wegen seiner schmallippigen Aussagen, die früher gerne als Arroganz und heutzutage immer öfter als Humor interpretiert werden. Deshalb geht es bei Presserunden mit dem wortkargen Finnen nicht wirklich um Inhalte, sondern darüber, der gegenseitigen Hassliebe zu frönen. Denn eigentlich ist für so einen Ausreißer in der Formel-1 kein Platz. Er hat ja nichtmal Lust auf den alltäglichen Usus, den der Beruf mit sich bringt, Sponsorentermine, Smalltalk, Dauerlächeln. Er redet schlicht nicht gerne. Er ist Finne. Ringt sich Räikkönen doch einmal dazu durch, der bohrenden Journaille ein paar zusammenhangskompatible Wörter zu bescheren,
Ferrari
Das Phänomen des Kimi Matias Räikkönen zu verstehen, bedeutet, die viel besungene Fassade zu durchleuchten, die den „Iceman“ zu einem unergründlichen Wesen macht. Angeblich. Aber erfüllen Fassaden nicht für gewöhnlich den Zweck, das Brachliegende zu verdecken und das etwas unschöne, weil unverputzte Fundament zu kaschieren? Und wimmelt es in der Marketing-Maschine Formel-1 nicht von Laienschauspielern, die Rollen ausfüllen (müssen)? Denen der Mund verboten wird und die makellose Repräsentanten sein sollen, aber in Wirklichkeit austauschbar sind wie abgewetzte Reifen? Raikkönen weigert
sich, dieses Korsett überzustreifen, er sagt: „Ich bin ganz normal. Ich verhalte mich in der Formel-1 nicht anders als zu Hause.“
Ausgabe 16/2013: Porträt über Kimi Räikkönen Chris Jones
Der Ovalspezialist schlägt zu
FORMEL-WOCHE 23/2014
Daimler
IndyCar
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Eric Varigolu
FORMEL-WOCHE 23/2014
Kanada GP
Mercedes ist verwundbar! Titelthema Daniel Ricciardo gewinnt seinen ersten Grand Prix, weil Mercedes technische Probleme bekommt. Nico Rosberg baut Tabellenführung deutlich aus! Eine Analyse von Michael Zeitler
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ls die Formel-1 nach Montréal zum Kanada-GP reiste, hatte sie etwas im Gepäck: Einen neuen Zehnjahresvertrag. Bis Ende 2024 wird der Grand Prix im Kalender bleiben und das zu günstigen Bedingungen. 11,4 Millionen Euro müssen die Organisatoren 2015 auf den Tisch legen, dann jährlich zwei Prozent mehr. Darüber hinaus wird es Modernisierungsmaßnahmen im Umfang von 20 Millionen Euro geben.
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Kanada GP FORMEL-WOCHE 23/2014
Nach dem Kanada-GP 2014 ist klar, wieso diese Entscheidung völlig richtig war: Begeisterte Fans, perfekte Stimmung – einzigartige Action auf der Strecke. Der siebte Saisonlauf hatte es wieder in sich, war voll gepackt mit Dramen, Kollisionen, Überholmanöver und Spannung. Gleich mehrere Fahrer hatten in der Schlussphase eine Siegchance, am Ende hat Daniel Ricciardo erstmals an den Siegerpokal gegriffen.
Wie konnte es dazu kommen, dass Mercedes trotz des überlegenen W06 die erste Niederlage erfahren musste? Nico Rosberg und Lewis Hamilton gingen von den Plätzen eins und zwei in das Rennen. Rosberg kam wieder einmal schlechter weg, konnte Hamilton aber abwehren, mit einem Manöver, das knallhart und an der Grenze des Erlaubten war. Wer jetzt noch sagt, Rosberg sei zu gutmütig für den WM-Titel, gibt zu oft nach, der muss
seine Einstellung spätestens nach dem Kanada-GP überdenken. Mercedes mit Defekten Das Duell Rosberg und Hamilton faszinierte in der ersten Rennhälfte – dann verloren beide dramatisch an Zeit. Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda erklärte gegenüber RTL: „Die Elektronik ist zusammengebrochen.“ Daher fehlten beiden Fahrer die
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Daimler
FORMEL-WOCHE 23/2014
Kanada GP
6 160 PS vom Elektromotor. Es war schon ein irrer Zufall, dass beide die Schwierigkeiten zur exakt selben Zeit bekamen. Durch die Elektronik-Probleme kam es aber auch zu Überhitzungen bei den Bremsen. An der Hinterachse greift das Brake by Wire-System in diesem Jahr die Energie zum Aufladen der Speicher ab. Fällt dies wie in Kanada aus, werden die Bremsen mehr belastet. Als sich Rosberg und Hamilton nach dem zweiten Boxenstopp wieder auf der Strecke Rad an Rad duellierten, kollabierte bei Hamilton die Bremse. Er fuhr an die Box und beendete dort sein Rennen. Rosberg trug den Mercedes danach auf Händen ins Ziel. Zu dem Zeitpunkt des Hamilton-Ausfalls lag er auf Rang zwei hinter Williams-Pilot Felipe Massa. Doch auch Massa kam noch zum zweiten Reifenwechsel, Rosberg führte wieder. Bald schlossen die Verfolger Sergio Pérez, Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel auf. Jeder hatte eine Siegchance, auch der hinten wieder nahende Felipe Massa. Am Ende ging Ricciardo erst an Pérez, dann an Rosberg vorbei. Schwerer Unfall in der letzten Runde
Mit Rang zwei konnte Nico Rosberg angesichts der Probleme zufrieden sein
Schon gewusst? So sparen die F1-Piloten Benzin Beim Kanada-GP sollte das Benzinsparen erstmals ein wirklich relevantes Thema werden. Denn trotz des Benzinlimits von 100 Kilogramm pro Rennen müssen die Fahrer nicht ernsthafter auf den Spritverbrauch achten als in den letzten Jahren. Gespart wurde mit dem schweren Benzin nämlich schon seit dem Wegfall der Tankstopps vor rund fünf Jahren. Die SafetyCar-Phase sorgte dafür, dass die Fahrer auch in Kanada nicht besonders sparsam fahren mussten. Doch wie können die F1-Piloten überhaupt mit dem Treibstoff haushalten, ohne viel Zeit auf der Strecke zu verlieren? Natürlich in erster Linie durch verschiedene Motoreinstellungen, aber auch fahrerisch durch das so genannte „Lift and coast“ – also „Lupfen und Rollen“. Dabei geht es darum, dass noch vor dem Bremspunkt vom Gas gegangen wird und der Rennwagen also durch das Ausrollen gebremst wird. Immerhin verzögert ein GP-Bolide mit sagenhaften 1g, wenn der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt. Die Technik ist für Fahrer nicht leicht: Durch das Lupfen kommen die Fahrer langsamer zu den Kurven, können also später bremsen. Den exakten Bremspunkt zu finden, ist eine große Herausforderung. MZ
In der letzten Runde kam das Safety-Car auf die Strecke: Massa knallte in Pérez, worauf beide hart in die Streckenbegrenzung krachten. Beide blieben unverletzt, das Rennen ging aber unter gelb zu Ende, die Positionen waren eingefroren. Hinter Ricciardo und Rosberg wurde Sebastian Vettel Dritter. Der Weltmeister äußerte sich via Funk während des Rennens kritisch bezüglich der Strategie. Ein früher Boxenstopp brachte ihn hinter Ricciardo. Überhaupt könnten einige Strategien im Nachhinein nochmal überdacht werden: Der zweite Massa-Stopp hat dem Brasilianer eventuell die Siegchance geraubt. Der Kanada-GP zeigte jedenfalls, dass Mercedes verwundbar ist. Ricciardo feierte seinen ersten GP-Sieg, es ist der 50. für Australien. Der kürzlich verstorbene Jack Brabham gewann 27, Alan Jones 13, Mark Webber neun und eben Ricciardo einen. Mit einem Sieg für Red Bull geht es nun an die hauseigene Strecke nach Österreich!
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Kanada GP
Montreal 70 Runden +4,236 +5,247 +11,755 +12,843 +14,869 +23,578 +28,026 +29,254 +53,678 +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +11 Runden +23 Runden +24 Runden +47 Runden +49 Runden +63 Runden +70 Runden +70 Runden
Ferrari
1. Daniel Ricciardo Red Bull Renault 2. Nico Rosberg Mercedes 3. Sebastian Vettel Red Bull Renault 4. Jenson Button McLaren Mercedes 5. Nico Hülkenberg Force India Mercedes 6. Fernando Alonso Ferrari 7. Valtteri Bottas Williams Mercedes 8. Jean-Eric Vergne Toro Rosso Renault 9. Kevin Magnussen McLaren Mercedes 10. Kimi Räikkönen Ferrari 11. Sergio Pérez Force India Mercedes 12. Felipe Massa Williams Mercedes 13. Adrian Sutil Sauber Ferrari 14. Esteban Gutiérrez Sauber Ferrari 15. Romain Grosjean Lotus Renault 16. Daniil Kvyat Toro Rosso Renault 17. Lewis Hamilton Mercedes 18. Kamui Kobayashi Caterham Renault 19. Pastor Maldonado Lotus Renault 20. Marcus Ericsson Caterham Renault 21. Max Chilton Marussia Ferrari 22. Jules Bianchi Marussia Ferrari Schnellste Runde: Felipe Massa 1:18,504
Energiespeicher Heckflügel Antrieb Bremsen Aufhängung Motor Turbo Unfall Unfall
Gesamtwertung 18 8 8 4 2 0 0 0 0 0 0
Konstrukteurswertung 1. Mercedes 2. Red Bull Renault 3. Ferrari 4. Force India Mercedes 5. McLaren Mercedes 6. Williams Mercedes 7. Toro Ross Renault 8. Lotus Renault 9. Marussia Ferrari 10. Sauber Ferrari 11. Caterham Renault
258 139 87 77 66 58 12 8 2 0 0
Pirelli
12. Kimi Räikkönen (FIN) 13. Romain Grosjean (FRA) 14. Jean-Eric Vergne (FRA) 15. Daniil Kvyat (RUS) 16. Jules Bianchi (FRA) 17. Adrian Sutil (GER) 18. Marcus Ericsson (SWE) 19. Esteban Gutiérrez (MEX) 20. Max Chilton (GBR) 21. Kamui Kobayashi (JAP) 22. Pastor Maldonado (VEN)
Daimler
140 118 79 69 60 57 43 40 23 20 18
Daimler
Fahrerwertung 1. Nico Rosberg (GER) 2. Lewis Hamilton (GBR) 3. Daniel Ricciardo (AUS) 4. Fernando Alonso (ESP) 5. Sebastian Vettel (GER) 6. Nico Hülkenberg (GER) 7. Jenson Button (GBR) 8. Valtteri Bottas (FIN) 9. Kevin Magnussen (DEN) 10. Sergio Pérez (MEX) 11. Felipe Massa (BRA)
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Ergebnisse 7. Rennen
Alastair Staley/GP2
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Eric Varigolu
FORMEL-WOCHE 23/2014
Kanada GP
Illegaler Toro-Rosso-Test? Die FIA überprüft derzeit einen Rollband-Test bei AVL in Österreich. Kommt James Key für Adrian Newey zu Red Bull? von Michael Zeitler ang acht in Kanada macht vier Punkte – wichtige Punkte für Toro Rosso, aber auch für JeanEric Vergne. Der Franzose lief Gefahr, von Daniil Kvyat teamintern ausgebootet zu werden. Kvyat hat sich schnell in der Formel-1 zurecht gefunden, seine guten Leistungen warfen ein schlechtes Licht auf Vergne. Neue Red Bull-Junioren drängen bereits in die Formel-1, allen voran Carlos Sainz jr., der 2014 die WSbR-Saison dominiert und bald einen Freitagstest bei Toro Rosso erhalten könnte. Mit dem achten Platz hat sich Vergne wieder etwas Luft verschafft.
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Für Toro Rosso sind die vier Zähler noch wichtiger. Der italienische Rennstall ging damit wieder an Lotus vorbei auf Platz sieben und ist damit hinter Red Bull zweitbester RenaultKunde. In Monaco noch schieden beide Fahrer wegen eines gebrochenen Auspuffs aus. Renault hat die Verbesserungsarbeiten am Motor vor dem Kanada-GP abgeschlossen, trotzdem soll das Defizit auf Mercedes noch 40 PS betragen, Red-Bull-Teamchef Christian Horner spricht sogar von 60 PS. Deshalb schließen die Franzosen
eine vollkommene Neukonstruktion für 2015 nicht aus. So arg wie nach den Wintertestfahrten zu befürchten, sieht die Situation bei Renault nicht aus. Der große Schritt bis zum ersten Grand Prix in Australien könnte aber nicht ganz rechtens zustande gekommen sein, wie Motorsport-total.com berichtet. Toro Rosso hat bei AVL in Graz, ein Unernehmen, das Antriebssysteme entwirft, auf einem Rollband getestet. Solche Tests sind nur unter bestimmten Auflagen erlaubt. Der Automobilweltverband überprüft nun, ob diese eingehalten wurden. Kein Motorwechsel bei Red Bull Die Kritik von Red Bull an Renault hat in den vergangenen Wochen hohe Wellen geschlagen. Red Bull-Konsulent Dr. Helmut Marko dementierte nun aber gegenüber Die Welt, dass man Renault auf Schadensersatzforderung belangen wolle. Teamchef Christian Horner bestätigt außerdem, dass das Team derzeit keinen Wechsel des Motorpartners ins Auge fasse. Man hätte einen mehrjährigen
Vertrag mit Renault, der aber mit Ausstiegsklauseln versehen sei. In welchem Fall diese greifen würden, ließ Horner offen. Die beiden Red Bull-Teams wollen 2015 noch enger zusammenarbeiten. Dann soll Toro Rosso unter anderem auch die Hinterachse von der großen Bruder einsetzen. Dazu gibt es personelle Umstrukturierungen bei Toro Rosso. Laut Speedweek ist jetzt Domenico Facchinelli Chefmechaniker anstelle von Corrado Cardinali. Von Lotus stoßen außerdem Gavin Hudson und Phil Mitchell dazu. In Kanada wurde darüber spekuliert, dass Toro Rosso-Technikchef James Key zu Red Bull befördert wird. Red Bull-Chefdesigner Adrian Newey hat zwar seinen Vertrag verlängert, tritt aber kürzer und kümmert sich künftig auch um andere Projekte. Welche das sind, wird im Sommer bekannt gegeben. Damit wechselt Newey, der angeblich die Lust an der neuen Formel-1 verloren hat, nicht zu Ferrari. Auch Sebastian Vettel hat in Kanada alle Abwanderungsgerüchte ins Reich der Fabeln verwiesen.
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Kanada GP
Forschung am Sound geht weiter Bei den Testfahrten entpuppte sich der Megafon-Auspuff, der von Mercedes getestet wurde, als Flopp. Trotzdem laufen hinter den Kulissen die Diskussionen weiter, wie der Sound in der verbessert werden kann. MZ
Läuft Pérez Hülkenberg den Rang ab? Nur die rüde Aktion von Felipe Massa verhinderte ein starkes Ergebnis von Sergio Pérez, der sogar Siegchancen hatte. von Michael Zeitler it der Einstoppstrategie hatte er nicht mehr ausreichend gute Reifen, um am Ende den wunden Mercedes von Nico Rosberg zu attackieren, trotzdem hielt Sergio Pérez noch lange Zeit die beiden RedBull-Piloten in Schach. Zumindest Rang fünf schien sicher zu sein, als Felipe Massa den Mexikaner in der letzten Runde hart in die Reifenstapel schickte.
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Ohne den Unfall wäre Pérez wieder vor Nico Hülkenberg ins Ziel gekommen. Wie schon in Barcelona, als Hülkenberg wegen eines Problems mit dem Unterboden langsamer gewesen sein soll. Beim Monaco-GP schied Pérez schon in der ersten Runde nach einer Kollision mit Kevin Magnussen aus. Force India festigte in Kanada trotz des Pechs für Pérez Rang vier in der Konstrukteurswertung. Auch weil Williams zu wenig aus seinen Möglichkeiten machte. Mit den Startplätzen vier und fünf hätte Williams eigentlich beste Voraussetzungen gehabt. Die Einstopp-Strategie von Force India war aber geschickter. Hält Force India den vierten Platz, wird man Lotus ab 2015 in der Strategiegruppe ablösen. Force India-Boss Vijay Mallya gilt als einer der schärfsten Kritiker der großen Teams und deren Querstellen beim Thema Kostenreduzierung. Lotus glaubt allerdings, dass der Einfluss in der von Topteams dominierten Strategiegruppe verschwindend gering ist und kann den Verlust daher verschmerzen.
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Alkoholwerbeverbot? Den F1-Teams könnte bald schon wieder eine Einnahmequelle abhandenkommen: Die EU plant offenbar ein Alkoholwerbeverbot ähnlich zudem des Tabakwerbeverbots. Viele F1Teams werden von Alkoholherstellern unterstützt, 2014 stiegen Martini bei Williams und Smirnoff bei Force India groß ein. MZ Alonso schwenkt Startflagge in Le Mans Eine besondere Ehre wird Fernando Alonso zuteil: Er darf am kommenden Wochenende die Startflagge zum 24-Stundenrennen von Le Mans schwenken. Dort werden 18 ehemalige F1-Piloten am Start stehen: Lucas di Grassi (Audi), Alexander Wurz (Toyota), Stéphane Sarrazin (Toyota), Kazuki Nakajima (Toyota), Anthony Davidson (Toyota), Sébastien Buemi (Toyota), Mark Webber (Porsche), Nick Heidfeld (Rebellion), Marc Gené (Jota), Christian Klien (Morand), Karun Chandhok (Murphy), Gianmaria Bruni (AF Corse), Giancarlo Fisichella (AF Corse), Olivier Beretta (AF Corse), Jan Magnussen (Corvette), Bruno Senna (Aston Martin), Mika Salo (SMP) und Pedro Lamy (Aston Martin). MZ
FORMEL-WOCHE 23/2014
Force India
Der F1-Kalender 2015 Wo werden 2015 GP-Rennen ausgetragen? Zuletzt wurde über eine Rückkehr des Frankreich-GP spekuliert, F1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone erklärte das allerdings gegenüber Autosport als eher unwahrscheinlich. Ein Rennen in Aserbaidschan soll 2015 aber tatsächlich Realität werden. Stattdessen könnte der im Oktober erstmals stattfindende Russland-GP wieder aus dem Kalender fallen. Die Gespräche in Mexiko, Indien und Südkorea scheinen im Augenblick eingeschlafen zu sein. MZ
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Jubilum Kimi Rikknen
Pirelli
Kimi Räikkönen wird 200
Kimi Räikkönen hat in Kanada seinen 200. Während seiner Ferrari-Zeit machten Gerüchte über geGrand Prix bestritten. Der Iceman kann aller- ringes Arbeitseifer des Finnen die Runde – und auf der anderen Seite über eine Bevorzugung Felipe Massas. Als dings nicht an bisherige Erfolge anknüpfen. von Michael Zeitler ein Comeback gilt als gelungen: Nach zwei Jahren in der Rallye-WM kehrte Kimi Räikkönen 2012 wieder in die Formel-1 zurück. Damals fuhr Michael Schumacher nach dessen Wiedereinstieg gerade seine letzte F1Saison, mit einzelnen Höhepunkten wie der schnellsten Quali-Zeit in Monaco oder den Podestplatz beim EuropaGP. Doch Räikkönen zeigte, wie ein starkes Comeback wirklich aussieht: Seit er wieder in der Formel-1 ist, gewann der Champion von 2007 zwei Rennen und das im Lotus-Team, das gewiss nicht zu den Top-Rennställen zählt.
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Doch Räikkönen ist nicht nur zurückgekommen, weil er zwei F1-Rennen gewinnen will. Er ist zurückgekommen, um zum zweiten Mal Weltmeister zu werden. Mit dem Wechsel zu Ferrari sollte das gelingen. Immerhin holte er mit dem Traditionsrennstall schon den ersten Titel. Sein Abgang bei der Scuderia war nicht besonders friedlich, er wurde vorzeitig aus dem Vertrag entbunden – um Platz für Fernando Alonso zu schaffen.
der Brasilianer 2009 nach seinem schweren Unfall in Ungarn für den Rest der Saison ausfiel, platzte bei Räikkönen plötzlich wieder der Knoten – reiner Zufall? Die Argumentationsstütze für entsprechende Theorien: Massa wird bekanntlich von Nicolas Todt gemanagt, dessen Vater, der heutige FIA-Präsident, Jean Todt leitete bis 2007 die Geschicke des Ferrari-Rennstalls. Doch die Ära Todt ist heute längst vorbei, Ferrari wollte für den Regelumbruch 2014 zwei Topfahrer und holte Räikkönen an die Seite von Alonso zurück. Beide fahren aber im Augenblick hinterher, weil das Material nicht konkurrenzfähig ist. Räikkönen hat größere Probleme als Alonso. Zunehmend wirkt Räikkönen wieder frustriert, ist in Kollisionen mit Fahrern wie Max Chilton und Kevin Magnussen (Monaco-GP) involviert, gibt sich auf den Pressekonferenzen noch wortkarger. Wandert Räikkönen also bald wieder in die Rallye-WM ab? Mit ihm würde die Formel-1 einen Charakterkopf verlieren, einen der die Königsklasse bereichert hat – nicht nur, weil er inzwischen 200 Grand Prix absolviert hat.
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Jubilum Kimi Rikknen
Ähnlich wie Kumpel Sebastian Vettel kommt Räikkönen mit dem neuen Brake by Wire-System noch nicht vollständig klar. Mit Fernando Alonso hat der Iceman zudem einen starken Teamkollegen. Da fallen eigene Schwierigkeiten schneller auf. Längst wird darüber diskutiert, dass Nico Hülkenberg oder sogar Ferrari-Junior Jules Bianchi die bessere Wahl für das zweite FerrariCockpit gewesen wäre.
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Doch an den Rauswurf-Gerüchten dürfte derzeit nicht viel dran sein. Ferrari versucht stattdessen, dem Weltmeister von 2007 unter die Arme zu greifen. In Montréal wurde sein Renningenieur Antonio Spagnolo erstmals von einem Briten unterstützt: David Lloyd. Beide sollen das Setup besser auf Räikkönens Geschmack zuschneiden. Ferrari steckt weiter in der Krise. Aber auch Alonso will das Handtuch nicht werfen: Der Spanier hegt bis zum Gewinn des dritten WMTitels keinen Gedanken an einen Rücktritt, auch einen Teamwechsel schließt er derzeit aus. Zwar wird er immer wieder mit McLaren in Verbindung gebracht, doch in Kanada sickerte durch, dass er erst das Übergangsjahr mit Honda 2015 abwarten wolle. Da könnten McLaren nämlich einige Kinderkrankheiten treffen. Ferrari ist nämlich zumindest in einer Statistik ganz vorne: Es ist das einzige Team, das bisher in allen Rennen beide Autos ins Ziel brachte. MZ
FORMEL-WOCHE 23/2014
Räikkönen bei Ferrari raus? Beim Kanada-GP machten Gerüchte die Runde, wonach Kimi Räikkönen bei Ferrari vorzeitig rausfliegen könnte. Der Vertrag des Finnen läuft eigentlich bis Ende 2015. Bisher wirkte Räikkönen seit seiner Rückkehr zur Scuderia nicht glücklich. Auch in Kanada machte er mit Platz zehn in Qualifikation und Rennen viele Fehler. Im Grand Prix drehte er sich sogar einmal in der Spitzkehre.
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1 1 Im Rennstall von Peter Sauber gab Kimi Räikkönen 2001 sein Debüt in der Formel-1 2 Der Finne holte 2007 nach einer starken Aufholjagd in der Endephase der Saison den Titel für die Scuderia Ferrari 3 Zuvor war er bereits bei McLaren unterwegs, die WM-Krone blieb ihm dort allerdings verwehrt Bridgestone
FORMEL-WOCHE 23/2014
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FORMEL-WOCHE 23/2014 LAT/Lotus
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Tinou Bao
News
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FORMEL-WOCHE 23/2014
Neuerscheinung: Who Works in? Wie jedes Jahr ist unlängst das einzigartige Nachschlagewerk Who Works in erschienen. Nachzulesen sind dort Informationen über diejenigen, die im Motorsport arbeiten. Neben den wichtigsten Fakten zu Fahrern, Teams und Strecken gibt es auch Kontaktdaten zu Journalisten, Sponsoren oder den Organisatoren verschiedener Rennklassen. Erneut wurden zwei Versionen veröffentlicht: Who Works in Formula One kann für etwa 80 Euro erworben werden, Who Works in Motorsports kostet etwa 90 Euro. Über die Website www.whoworksin.com können die Ausgaben exklusiv bestellt werden. DG Scudamore der neue Ecclestone? Der Prozess gegen F1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone wegen Bestechung geht weiter. Derzeit sieht es für den Briten ganz gut aus: Eine Mitarbeiterin der Bayern-LB trat vor Gericht in München als Zeugin auf und unterstützte die Ecclestone-These, wonach Gerhard Gribkowsky (Ex-Vorstand der Bayern LB) Ecclestone erpresst habe. Sie bestätigte, dass sich Gribkowsky selbst als Ecclestone-Nachfolger sah. Und sie berichtete laut Medienberichten von einem Brief von Gribkowsky an Ecclestone über die Familienstiftung Bambino, die scheinbar nach wie vor mit Ecclestone in Verbindung stand. Ecclestone hätten dann Steuernachzahlungen gedroht. Unabhängig vom Prozess geht die Suche nach einem Nachfolger des 83-Jährigen weiter. Zuletzt wurden Namen wie Niki Lauda und Dietrich Mateschitz gehandelt, Lauda aber dementierte entsprechende Gerüchte gegenüber der Bild-Zeitung bereits. Die Daily Mail bringt einen anderen Namen ins Spiel: Richard Scudamore, Chef der Premier League, also der höchsten englischen Fußballliga. Die Bank Lehman Brothers, die noch immer 12,3 Prozent an der F1-Holding hält, könnte ihre Anteile laut Forbes für 1,1 Milliarden Euro an Lance Stroll verkaufen, ein Geschäftsmann aus Amerika, dessen Sohn Lance Stroll ein viel versprechender Pilot ist und wurde bereits im FerrariNachwuchsprogramm aufgenommen. Aktuell bestreitet er mit Prema Power die neue italienische F4-Meisterschaft. MZ
Forza Rossa statt Haas? Wenig überraschend hat Gene Haas inzwischen bestätigt, dass er mit seinem Rennstall erst 2016 in die Formel-1 einsteigen wird. Die Zeit war zu knapp, um schon 2015 Teil des Zirkuses zu sein. Noch immer hat Haas keinen Vertrag mit einem Motorenhersteller, auch wenn der Deal mit Ferrari schon so gut wie sicher gilt. Aber auch Dallara ist als Konstrukteur des ersten Haas-Rennwagens noch nicht fix. Noch viel entscheidender ist aber die Tatsache, dass es in Amerika zu wenig Personal mit F1Erfahrung gibt. Haas will natürlich aktuelle Spitzen-Techniker anheuern, aber die sind entweder noch fest an Teams gebunden oder haben, wie in der Formel-1 nach einem Teamwechsel üblich, eine halbjährige Arbeitssperre. Haas schafft es nicht rechtzeitig, eine Truppe von 200 Mann zusammenzuhaben. Einem, dem das zugetraut wird, ist Colin Kolles. Der Deutsche soll die Geschicke des Forza-Rossa-Teams leiten. Kolles war bereits Teamchef bei Force India und HRT, daher hat er einige Kontakte in der Branche. Er schaffte es bereits 2010 innerhalb von wenigen Monaten das HRT-Team aus dem Boden zu stampfen. Noch ist Forza Rossa für 2015 aber nicht bestätigt, weil laut PA Sport Garantien in Höhe von 20 Millionen Dollar fehlen. Laut Italiaracing.net soll Nicolo Petrucci, der zuletzt bei Toro Rosso angestellt war, einer der führenden Aerodynamiker bei Forza Rossa werden. Neue Teams sind das eine, aber auch hinter den aktuellen Teams stehen Fragezeichen. Zuletzt wurde spekuliert, dass Caterhamverkauft werden könnte, etwa an den früheren Teamchef Flavio Briatore. Er holte vier WM-Titel mit Michael Schumacher und Fernando Alonso für Benetton und und den Nachfolge-Rennstall Renault. Inzwischen hat Tony Fernandes dementiert, dass die Caterham-Gruppe zum Verkauf stehe. Man suche aber nach neuen Investoren. MZ
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Viel wird über die Zukunft der Formel-1 diskutiert. Seit Ausgabe 19/2014 gehen wir auch diesen Weg. Wir haben die aktuellen Vorschläge analysiert, die tatsächlichen Baustellen der Formel-1 aufgezeigt und erklärt, wie eine Budgetobergrenze funktionieren kann. Jetzt will ich eine Einschätzung geben, wie für mich eine perfekte Formel-1 aussehen würde. Das Motorkonzept wäre frei wählbar. Heute sind die Teams an vielen wichtigen Punkten wie Hubraum, Zylinderzahl und so weiter gebunden, Hybrid- und Elektroenergie wären erlaubt, aber völlig frei gegeben und nicht mehr reguliert. Aber es bleibt dabei: Nur fünf Antriebseinheiten pro Jahr. Auch beim Chassis müsste es mehr Raum für Innovationen geben, aber die Aerodynamik würde mehr beschnitten werden. Und es wären nur maximal fünf Veränderungen am Chassis pro Jahr erlaubt – der Zeitpunkt aber frei wählbar. Teams dürften selbst entscheiden wie viele Fahrzeuge sie an den Start bringen. Das kann auch von Rennen zu Rennen variieren. Ein Team müsste auch nicht die gesamte Saison eingeschrieben sein, auch Gaststarts sind erlaubt. Wie das noch bis in die 60er Jahre der Normalfall war. Die besten 26 Fahrer würden sich für ein Rennen qualifizieren. Es würde außerdem eine Budgetobergrenze von 100 Millionen Euro geben. Das Preisgeldsystem würde erneuert werden: Zahltag ist der Montag nach dem Rennen. Es würde 20 Rennen pro Jahr geben, doppelte Punkte für die historischen Grand Prix in Monza und Monaco, dazu jährlich rotierend ein drittes Rennen, sowie für ein 24-Stundenrennen, das die Formel-1 abhalten würde und für das die Teams einen sechsten Motor verwenden dürften. Es würde nur noch das Strafpunktesystem für Vergehen geben, ab fünf Punkte würde es eine Durchfahrtsstrafe setzen, ab zehn Punkten einen Start aus der Box und ab zwölf Punkte eine Rennsperre. Michael Zeitler
Klassiker im Fürstentum: In Monac doppelte Punkte geben ©LAT/Willi o sollte es ams
FORMEL-WOCHE 23/2014
Das ist meine ideale Formel-1
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FORMEL-WOCHE 23/2014
News
Bald wieder eine F1-Allstars-Serie? Bernie Ecclestone plant angeblich eine Rennserie mit früheren F1-Piloten im Rahmenprogramm der F1-WM. Die GP-Masters-Serie scheiterte. von Michael Zeitler ormel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone gilt als einer der schärfsten Kritiker der neuen Turbomotoren. Mit seiner Ablehnung verfolgt der Brite angeblich eine Strategie: Er will den Wert der Formel-1 senken, um gemeinsam mit Topteams wie Red Bull und Ferrari günstiger an weitere Anteile zu kommen. Ecclestone selbst dementierte diese Spekulationen inzwischen, bestätigte aber, dass gewisse Teams Interesse zeigten.
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Im Zuge dieses politischen Schachspiels könnte auch diese Meldung passen: Ecclestone plant eine Rennserie mit früheren F1-Stars und lauten V8- oder gar V10-Motoren. Die Meis-
terschaft soll in das F1-Rahmenprogramm integriert werden – etwa um der Turbo-F1 den Rang abzulaufen? Fans könnten enttäuscht werden, denn die Idee ist fabelhaft. Steckt dahinter wirklich nur Politik? Immerhin hat sich Ecclestone bereits im Februar den Namen Historic Formula One schützen lassen. Vielleicht meint er es also tatsächlich ernst. Andererseits: Im Rahmenprogramm der Formel-1 ist nicht mehr viel Platz: GP2, GP3, Porsche-Supercup – die Strecken sind zumindest in Europa ausgelastet. Eine solche Rennserie existierte bereits 2005 und 2006: Die GP-Masters-
Serie. Die teilnehmenden Fahrer mussten damals mindestens 45 beziehungsweise 40 Jahre alt sein und mindestens zwei volle Saisons in der Formel-1 absolviert haben. Die Einheitsfahrzeuge von Delta basierten auf den Reynard-IndyCar-Wagen von 1999, der Motor von Nichols-McLaren auf den damals verwendeten Cosworth-Aggregaten – allerdings ohne Turbo. Trotzdem soll das Triebwerk mehr als 650 PS geleistet haben. Aus finanziellen Gründen wurden allerdings nur drei Rennen ausgetragen. Zwei davon gewann Ex-Weltmeister Nigel Mansell, eines der USAmerikaner Eddie Cheever.
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Ergebnisse der GP-Masters Kyalami 2005 1. Nigel Mansell 2. Emerson Fittipaldi 3. Ricciardo Patrese 4. Andrea de Cesaris 5. Derek Warwick 6. Hans-Joachin Stuck 7. Christian Danner 8. Eddie Cheever 9. Jan Lammers 10. Eliseo Salazar
Katar 2006 1. Nigel Mansell 2. Christian Danner 3. Eric van de Poele 4. Eddie Cheever 5. Derek Warwick 6. Pierluigi Martini 7. Jan Lammers 8. Stefan Johansson 9. René Arnoux 10. Riccardo Patrese
Silverstone 2006 1. Eddie Cheever 2. Eric van de Poele 3. Christian Danner 4. Hans-Joachim Stuck 5. Alex Caffi 6. Riccardo Patrese 7. Pierluigi Martini 8. Emerson Fittipaldi 9. René Arnoux 10. Andrea de Cesaris
FORMULA 1 GROSSER PREIS SANTANDER VON DEUTSCHLAND HOCKENHEIMRING 18-19-20 JULI 2014
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Zwei auf einen Streich In Monza fuhr der Schwede Felix Rosenqvist seine ersten beiden Siege in der FA1 World Series ein. von Daniel Geradtz Er war schon beim Eröffnungswochenende mit von der Partie, schenkte aber danach seine Aufmerksamkeit der Formel-3 EM. Am vergangenen Wochenende saß Felix Rosenqvist wieder im schwedischen Team hinter dem Steuer in der FA1 World Series und ließ die bisherigen Dauersieger Mirko Bortolotti und Nigel Melker hinter sich.
Starke Aufholjagd Rennen zwei lief erneut nicht wie erhofft für Rosenqvist. Nachdem er von der vierten Position aus losfuhr, drehte er sich auf Platz liegend und fiel ans Ende des Feldes zurück. Bis zum ersten der beiden Pflichtboxenstopps machte Rosenqvist nur eine Position gut. „Ich dachte, das Rennen ist vorbei“, sagte er anschließend. Doch schon bis zum zweiten Reifenwechsel war er schon wieder in Führung. Verwundert sei er gewesen, als er keinen
Gegner mehr vor sich sah. Erst durch die die „1“ auf der Boxentafel sei ihm klar geworden, dass er nun vorne liege. Bis zum Ende setzte er sich um 13 Sekunden von Melker ab. An der Spitze der Gesamtwertung hat es erstmals einen Platztausch gegeben. Mirko Bortolotti büßte nach seinem Ausfall in Lauf zwei den Platz gegen Nigel Melker ein und liegt nun mit einem Zähler Rückstand auf der zweiten Position. Erstmals war in Monza das LazarusTeam am Start. Die Truppe, die seit 2012 in der GP2 am Start ist, setzte den Niederländer Steijn Schothorst für China ein, sowie Dennis Lind für Venezuela. Beide Piloten konnten allerdings nicht mit den Fahrern ganz vorne mithalten.
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Der erste Lauf war ein Auf und Ab für Rosenqvist, hatte am Ende aber dennoch ein Happy End. Von der Pole-Position aus gestartet, verlor der 22-Jährige gleich beim Losfahren mehrere Positionen. Doch Rosenqvist ließ sich nicht beeindrucken und hielt Kontakt zur Spitzengruppe. Nachdem Melker in der zweiten Runde die Führung übernommen hatte, konnte er sich nur kurz darüber freuen. Schon bald
bremste sich nämlich Rosenqvist in der ersten Schikane am Niederländer vorbei und dominierte das Rennen. Am Ende lag er mehr als elf Sekunden vor seinem Verfolger, in dessen Nacken der bisherige Tabellenführer Mirko Bortolotti ins Ziel einlief.
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FORMEL-WOCHE 23/2014
FA1 World Series in Monza
Nigel Melker: Im Vorzimmer der Formel-1 Für Nigel Melker ging es im Motorsport in den letzten Jahren stetig nach oben. Nach den Renault-Nachwuchsserien folgte der Einstieg in die GP3, danach ging es über die GP2 in die Formel-Renault-3,5, die er im vergangenen Jahr auf dem sechsten Gesamtrang beendete. Aktuell misst sich der Niederländer nur noch in der FA1 World Series. Dort hat er allerdings anders als in der Vergangenheit gute Chancen auf den Titel. Seit dem Saisonauftakt duelliert er sich mit Mirko Bortolotti um den Titel. Nun konnte er hach dünn die Führung in der Wertung übernehmen. Für den 23-Jährigen wäre das der erste Titel im Formel-Sport. DG
Mirko Bortolotti: Nach F2-Titel untergetaucht Nachdem Mirko Bortolotti 2011 den Titel in der Formel-2 holte, blieb der nächste Schritt auf der Karriereleiter zunächst aus. 2012 war er nur als Gaststarter im ADAC GT Masters unterwegs, 2013 folgte allerdings der Umstieg in den Tourenwagen. Im Megane Eurocup, der im Rahmen der World Series by Renault Wochenenden ausgetragen wird, sicherte sich der Italiener eine weitere Meisterschaft. Vor der aktuellen Saison schien es, als würde sich der 24-Jährige alleine auf Einsätze in Sportwagen konzentrieren. Doch inzwischen sind zum Engagement im Lamborghini-Markenpokal auch Rennen in der FA1 World Series dazu gekommen. DG
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FA1 World Series in Monza
1. Lauf 1. Felix Rosenqvist Schweden 2. Nigel Melker Niederlande 3. Mirko Bortolotti Italien 4. Richard Gonda Slowakei 5. Sergio Campana Portugal 6. Marco Barba Spanien 7. Dennis Lind Venezuela 8. Alessio Picariello Frankreich 9. Sebastian Blathasar Deutschland 10. Michael Dörrbecker Mexiko I 11. Steijn Schothorst China 12. Picho Toledano Mexiko II Schnellste Runde: Felix Rosenqvist 1:37,527
Monza 18 Runden +11,439 +12,434 +15,424 +25,160 +28,192 +31,379 +36,233 +54,444 +58,081 +58,714 +1:27,800
2. Lauf 1. Felix Rosenqvist Schweden 2. Nigel Melker Niederlande 3. Bastian Balthasar Deutschland 4. Richard Gonda Slowakei 5. Steijn Schothorst China 6. Alessio Picariello Frankreich 7. Michael Dörrbecker Mexiko I 8. Picho Toledano Mexiko II 9. Sergio Campana Portugal 10. Dennis Lind Venezuela 11. Mirko Bortolotti Italien 12. Marco Barba Spanien Schnellste Runde: Felix Rosenqvist 1:37,754
27 Runden +13,109 +29,212 +30,169 +42,383 +1:14,034 +1 Runde +6 Runden +10 Runden +14 Runden +14 Runden +22 Runden
Gesamtwertung Nationenwertung 1. Niederlande 2. Italien 3. Schweden 4. Deutschland 5. Slowakei 6. Mexiko 7. Portugal 8. China 9. Frankreich 10. Spanien 11. Venezuela
136 135 100 70 64 52 49 46 45 19 18
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Fahrerwertung 1. Nigel Melker (NED) 136 2. Mirko Bortolotti (ITA) 135 3. Richard Gonda (SVK) 74 4. Felix Rosenqvist (SWE) 73 5. Sebastian Balthasar (GER) 70 6. Sergio Campana (ITA) 42 7. Armando Parente (POR) 40 8. Alessio Picariello (BEL) 34 9. Michael Dörrbecker (MEX) 33 10. Dennis Lind (DEN) 24 11. Oliver Campos-Hull (ESP) 20
Fahrerwechsel Nürburgring Monza Armando Parente Steijn Schothorst Jimmy Eriksson Felix Rosenqvist Oliver Campos-Hull Marco Barba
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China Schweden Spanien
FORMEL-WOCHE 23/2014
Ergebnisse 7.+8.Rennen
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Chris Owens
FORMEL-WOCHE 23/2014
IndyCar in Fort Worth
Der Ovalspezialist schlägt zu! Ed Carpenter gewinnt das Nachtrennen auf dem Oval in Texas. Der US-Amerikaner bestätigt damit seinen Ruf des Ovalspezialisten. von Michael Zeitler usammengerechnet hätten Mike Conway und Ed Carpenter schon 226 Punkte und lägen damit auf Rang sieben in der Gesamtwertung – mit ordentlich Luft nach oben. Beide hätten noch deutlich mehr Punkte holen können, aber Carpenter wurde beim Indy-500 aus dem Rennen geschossen.
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Vor der Saison entschied Carpenter, nur noch auf Ovalen für sein eigenes Team zu fahren. Für die Rundund Straßenkurse verpflichtete der 33-Jährige Mike Conway. Der Brite sah sich bereits am Ende seiner IndyCar-Karriere, als er vor drei Jahren entschied, aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf Ovalkursen zu fahren. Conway und Carpenter sind nun die perfekte Ergänzung. Es ist schon lange her, dass zwei Fahrer in einem Jahr mit demselben Boliden ein Rennen gewinnen konnten: 2005 Bruno Juncqueira und Oriol Servià. Letzterer sprang bei Newman Haas für Juncqueira ein, nachdem sich dieser bei einem Crash im Indy500-Training verletzt hatte.
Um bei der Statistik zu bleiben: Ein Sieg eines Fahrers, der zugleich Teamchef war, gab es zuletzt 2004 mit Adrián Fernandez, davor auch von Eddie Cheever 2001, der 1998 als letzter Teamchef und Fahrer das Indy 500 gewann. Graham Rahal gelang dies1992 und AJ Foyt 1981. Spannende Schlussphase Carpenter aus dem US-Bundesstaat Illinois gilt inzwischen als Ovalspezialist. Schon beim Indy 500 hatte er Chancen auf den Sieg, bis er mit James Hinchcliffe und Townsend Bell kollidierte. Zuvor fuhr er natürlich die Pole-Position für das Rennen heraus – wie schon im Vorjahr. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Carpenter auch nach dem Qualifying auf dem Texas Motor Speedway, denn er fuhr nur von Rang fünf los. Doch in Runde 185 holte sich Carpenter auf dem durch die bis zu 24 Grad erhöhten Steilkurven sehr gefährlichen Kurs die Führung gegen Will Power. Der Tabellenerste kontrollierte bis dato das Nachtrennen
von der Pole-Position aus. Wer Power also noch immer eine Schwäche auf Ovalstrecken bescheinigt, muss langsam umdenken. Mit seinem starken Texas-Auftritt untermauert Power seine Favoritenstellung auf den Titel. Der Penske-Pilot machte allerdings doch einen Fehler: Er war in der Box zu schnell und bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Damit fiel er auf Rang sechs zurück. Sieben Runden vor Schluss gab es dann aber erneut eine Gelbphase, weil Takuma Sato seinen von Foyt Racing eingesetzten Dallara Honda mit Motorschaden abstellen musste. Damit war auch der 17-sekündige Vorsprung von Carpenter auf Juan-Pablo Montoya zunichte. Power und der vor ihm fahrende Simon Pagenaud zogen sich in der Box nochmal frische Pneus auf und trumpften damit in den letzten zwei Umläufen noch einmal richtig auf. Power kam sogar bis auf Rang zwei nach vorne, Pagenaud immerhin bis auf Platz vier. Wäre das Rennen eine Runde länge gewesen, hätte Power den Sieg geholt.
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IndyCar in Fort Worth FORMEL-WOCHE 23/2014
Ergebnisse 8. Rennen
Fort Worth
1. Ed Carpenter Carpenter 2. Will Power Penske 3. Juan-Pablo Montoya Penske 4. Simon Pagenaud Schmidt Peterson Hamilton 5. Scott Dixon Ganassi 6. Tony Kanaan Ganassi 7. Mikhail Aleshin Schmidt Peterson 8. Hélio Castroneves Penske 9. Ryan Briscoe Ganassi 10. Charlie Kimball Ganassi 11. Josef Newgarden Sarah Fisher Hartman 12. Graham Rahal Rahal Letterman Lanigan 13. Carlos Muñoz Andretti 14. James Hinchcliffe Andretti 15. Jack Hawksworth Bryan Herta 16. Carlos Huertas Dale Coyne 17. Sebastián Saavedra KVSH/AFS 18. Takuma Sato AJ Foyt 19. Ryan Hunter-Reay Andretti 20. Sébastien Bourdais KVSH 21. Justin Wilson Dale Coyne 22. Marco Andretti Andretti Schnellste Runde: Tony Kanaan 24,382
Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda
248 Runden +0,524 +0,577 +1,151 +2,151 +2,446 +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +2 Runden +3 Runden +4 Runden +4 Runden +4 Runden +4 Runden +10 Runden +112 Runden +130 Runden +118 Runden +245 Runden
Gesamtwertung 1. Will Power (AUS) 370 2. Hélio Castroneves (BRA) 331 3. Ryan Hunter-Reay (USA) 310 4. Simon Pagenaud (FRA) 279 5. Marco Andretti (USA) 235 6. Carlos Muñoz (COL) 227 7. Juan-Pablo Montoya (COL) 223 8. Scott Dixon (NZL) 214 9. Tony Kanaan (BRA) 189
19. Graham Rahal (USA) 147 20. Carlos Huertas (COL) 146 21. Sebastián Saavedra (COL) 138 22. Mike Conway (GBR) 122 23. Ed Carpenter (USA) 104 24. Oriol Servià (ESP) 88 25. Kyle Busch (USA) 80 26. JR Hildebrand (USA) 66 27. Sage Karam (USA) 57
10. Justin Wilson (GBR) 182 11. James Hinchcliffe (CAN) 181 12. Sébastien Bourdais (FRA) 180 13. Ryan Briscoe (AUS) 179 14. Charlie Kimball (USA) 169 15. Mikhail Aleshin (RUS) 163 16. Jack Hawksworth (GBR) 156 17. Takuma Sato (JPN) 151 18. Josef Newgarden (USA) 151
Chris Jones
Chris Jones
Chris Jones
Die Top-3 in der Gesamtwertung
john Cote
FORMEL-WOCHE 23/2014
Portrt Justin Wilson
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Justin Wilson – Der größte IndyCar-Pilot
Justin Wilson fährt seit 2004 in der IndyCarMeisterschaft. Vor dem Merger war er zwei Mal Vizemeister, danach führte er Dale Coyne auf die Siegesstraße. von Michael Zeitler leinere Fahrer sind im Rennsport im Vorteil, weil sie weniger wiegen. Der Nachteil großer Piloten ist aber auch, dass sie aus dem Cockpit so hoch hinausragen, dass der Lufeinlass vom Fahrerkopf bedeckt wird. Justin Wilson ist mit 1,91 Meter der größte Fahrer im IndyCarFeld. Besonders benachteiligt war der Brite in der Formel-1. 2002 sollte er Alex Yoong bei Minardi für zwei Rennen vertreten, doch das fiel flach, weil er für das Cockpit zu lang war.
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Bis dato gewann Wilson mehrere Meisterschaften: Die Formel-Vauxhall-Junior, 1998 die neu geschaffene FormelPalmer-Audi (organisiert von Ex-GP-Pilot und Wilson-Manager Jonathan Palmer), 2001 im dritten Anlauf die internationale F3000-Meisterschaft, die damalige zweiten Liga unterhalb der Formel-1. Nach dem F3000-Titel sollte der Aufstieg in die Formel-1 folgen. Bei Testfahrten für Jordan in Mugello konnte der
heute 35-Jährige vollends überzeugen, zog aber gegen Takuma Sato im Kampf um das Cockpit den Kürzeren. Der Japaner wurde von Jordan-Motorlieferant Honda unterstützt. Wilson stand mit leeren Händen da, liebäugelte schon damals mit der IndyCar, blieb aber dann doch nochmal in Europa und fuhr für Racing Engineering in der WSbR, wo er zwei Rennen gewann. 2003 gelang dann der Sprung in die Formel-1. Er verkaufte Anteile an seiner Person, so bekam er fünf Millionen Dollar zusammen, mit denen er sich das Minardi-Cockpit sicherte. Bei Minardi waren die hinteren Startplätze fest gebucht, aber immer wieder konnte Wilson mit überragenden Starts aufhorchen lassen. Als Jaguar dann mit der Leistung von Antônio Pizzonia unzufrieden war, wurde Wilson während der Saison geholt. Den einzigen WM-Punkt ergatterte er als Achter ausgerechnet in Indianapolis. Nach einer Saison musste Wilson aber gehen: Kein Geld mehr, keine Beförderung in ein Topteam. Er ging nach Amerika und fährt seither in der IndyCar. Vor dem Merger der beiden Serien war er in der ChampCar aktiv und zwei Mal Vizemeister hinter Sébastien Bourdais. Damals fuhr Wilson für RuSport. Nach dem Zusammenschluss kamen nur noch drei Siege nach. In Texas 2012 auch sein erster Triumph auf einem Oval.
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Portrt Justin Wilson
Inzwischen hat Justin Wilson mit 59 IndyCar-Rennen für das Team so viele bestritten, wie kein anderer Fahrer zuvor. Über Jahre hat sich das chronisch unterfinanzierte Hinterbänklerteam erst just vor dem Saisonstart für einen Fahrer entschieden, meistens für den, der am meisten Geld bot. Deshalb griff fast jedes Jahr, manchmal sogar fast jedes Rennen, ein anderer Fahrer ans Lenkrad. Zu den Piloten, die für Dale Coyne schon IndyCar-Rennen bestritten haben, gehören auch die Deutschen Christian Danner, Michael Krumm, André Lotterer und Andreas Wirth. Dazu kommen ehemalige F1-Fahrer wie Mauro Baldi, Roberto Moreno, Tarso Marques, Alex Yoong, Gaston Mazzacane, Cristiano da Matta und Sébastien Bourdais. Bekannte IndyCar-Größen bei Dale Coyne waren Paul Tracy, Buddy Lazier und Johnny Unser. Dale Coyne fuhr bis in die 90er Jahre hinein bei insgesamt 28 Rennen selbst für seinen eigenen Rennstall. Nur vier Fahrer sind bislang öfter für ihn gefahren: Neben Wilson sind das Michel Jourdain jr., der 56 Rennen absolvierte, James Jakes (31) undBruno Juncqueira (29). In den Top10 dieser Liste sind außerdem noch Alessandro Zampedri (27), Dennis Vitolo (26), Ross Bentley (24), Alex Lloyd (24), sowie Eric Bachelart (23). Längst fahren Dale-Coyne-Fahrer nicht mehr chancenlos hinterher – Wilson hat den Bann gebrochen. MZ
FORMEL-WOCHE 23/2014
Chris Owens
Wilson – Der erste Sieger für Dale Coyne Justin Wilson ist längst das fahrende Aushängeschild von Dale Coyne Racing geworden. Der 1986 gegründete IndyCar-Rennstall musste bis zum Rennen in Watkins Glen 2009 auf den ersten Sieg in der IndyCar warten – errungen durch Justin Wilson. Auf dem Kurs in Texas gewann er 2012 das zweite Rennen für Dale Coyne, letztes Jahr legte dann auch noch Mike Conway in Detroit nach.
Karl Zemlin
FORMEL-WOCHE 23/2014
News
24 Drei IndyCar-Rennen für den Lights-Meister Die Teilnehmerzahl in der Indy Lights-Meisterschaft ist derzeit zwar sehr überschaubar, aber die Qualität leidet nicht unter der Quantität. Das zeigt schon die Tatsache, dass sich in Europa stark auftrumpfende Fahrer wie der GP2-Vizemeister Luiz Razia oder der AutoGP-Meister Vittorio Ghirelli schwer tun. Die Stärke der Indy Lights-Piloten wird von Sage Karam und Jack Hawksworth unter Beweis gestellt, die in der IndyCar auf Anhieb vorn mit dabeisind. 2015 schlägt die Indy Lights mit einem neuen Dallara-AER-Boliden ein neues Kapitel auf. Dann soll auch das Teilnehmerfeld wachsen. Interesse gibt es sogar seitens europäischen Spitzenteams wie Carlin und Euro International. Der Indy Lights-Titel wird dann auch bedeutender: Der Meister bekommt die Teilnahme an drei IndyCar-Rennen für die Saison 2016 inklusive dem Indy 500 gratis. MZ
Busch und Villeneuve wieder dabei? Die prominenten Gaststarter bei der diesjährigen Ausgabe des Indy 500 waren nach dem Rennen höchst zufrieden. Rang sechs von Kyle Busch war sensationell. Das Andretti-Team schließt daher weitere Rennen für den NASCAR-Star nicht aus. Auch andere Teams wie die Mannschaft von AJ Foyt liebäugeln nach dem gelungenen Busch-Auftritt mit Gaststartern aus der NASCAR-Szene, etwa von Tony Stewart oder Jeff Gordon. Auf der anderen Seite will Penske Juan-Pablo Montoya ebenfalls einen Doppelstart ermöglichen: Nächstes Jahr könnte der Kolumbianer das Indy-500 und das CocaCola-600 des NASCAR Sprint Cups an einem Tag bestreiten, wie Busch dieses Mal. Auch Jacques Villeneuve lächelte nach dem Rennen bis über beide Ohren. Der Kanadier ist hungrig auf weitere IndyCar-Rennen. MZ Bald verschiedene Motorkonzepte? Die IndyCar-Veranstalter und die Hersteller sind nicht glücklich darüber, dass es derzeit mit Chevrolet und Dallara nur zwei Motorhersteller gibt. Um weitere Automobilkonzerne mit ins Boot zu holen, könnten gemäß Informationen von racer.com bald verschiedenen Motorkonzepte zugelassen werden. MZ KVSH wird Partner von Jonathan Byrd Racing Mit Jonathan Byrd Racing ist die erste Nennung für das Indy 500 der Saison 2015 bereits eingegangen: Das Team wird Bryan Clauson, der 2012 bereits in Indianapolis fuhr, an den Start schicken. Unterstützt wird Jonathan Byrd Racing dabei von KVSH. MZ
Lazier will wieder kommen Der ehemalige Indy 500-Sieger Buddy Lazier war zum zweiten Mal mit seinem eigenen Team am Start. Doch der Auftritt war wenig erfolgreich: Letzter Startplatz, dazu ein früher Ausfall im Rennen. „Wir hatten ein Problem mit der Kupplung, wahrscheinlich ist ein zwei Dollar-Teil kaputtgegangen“, sagte das Team gegenüber Formel-Woche. Mit mehr Trainingszeit hätte man das Problem wohl früher beheben können, doch weil man an manchen Trainingstagen nur zwei Mechaniker zur Seite hatte, fehlte einfach Trainingszeit. Eine Zusammenarbeit mit einem bestehenden Team würde daher beim nächsten Versuch helfen. MZ Hunter-Reay mit dem 50. Sieg für Andretti Der Triumph von Ryan Hunter-Reay beim Indy 500 war der 50. IndyCar-Sieg des Andretti-Rennstalls. Die meisten erzielte Tony Kanaan (14), gefolgt von HunterReay (10) und Dan Wheldon (9). MZ
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Internationale Formel-3
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Ergebnisse Fahrerwertung nach 9 von 24 Rennen 1. Markus Pommer (GER) 2. Indy Dontje (NED) 3. Nabil Jeffri (MAS) 4. Sam MacLeod (GBR) 5. Nicolai Sylvest (DEN) 6. Weiron Tan (MAS) 7. Andrés Méndez (COL) 8. Nikita Zlobin (RUS) 9. Maximilian Hackl (GER) 10. Santino Ferrucci (USA)
173 119 105 99 63 51 47 30 20 15
Euroformula Open: Enger Kampf um die Führung
Alexander Trienitz
von Daniel Geradtz Im Kampf um die Spitze in der Euroformula Open geht es enger zu, als man angesichts des Kräfteverhältnisses gedacht hätte. In Portugal schob sich nämlich der Pole Artur Janosz an dem bisher vorne liegenden Sandy Stuvik vorbei. Dabei hatte Stuvik im ersten Rennen großes Pech. Er führte das Feld an, als ihm technische Probleme zu einem Boxenaufenthalt zwangen. Er beendete das Rennen nur auf dem zwölften Rang, Janosz erbte den Sieg. Im zweiten Lauf waren die Schwierigkeiten wieder gelöst und der Thailänder fuhr von der Pole-Position aus seinem zweiten Saisonsieg entgegen. Dabei saßen ihm die Verfolger, angeführt von Janosz, während des ganzen Rennens im Nacken. Erneut konnte ein Fahrer aus der Spitzengruppe nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen. Der Dritte der Qualifikation Tanart Sathienthirakul wurde vor dem Rennstart in die Boxengasse geschoben und musste dem Feld hinterherfahren. Er wurde am Neunter. Den Rückstand in der Gesamtwertung konnte Stuvik durch seinem Erfolg auf nur noch einen Zähler verkürzen.
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Ergebnisse Fahrerwertung nach 4 von 16 Rennen 1. Artur Janosz (POL) 2. Sandy Stuvik (THA) 3. Alex Palou (ESP) 4. Cameron Twynham (GBR) 5. Yu Kanamaru (JAP) 6. Tanart Sathienthirakul (THA) 7. Konstantin Tereshchenko (RUS) 8. Che One Lim (KOR) 9. Gerardo Nieto (MEX) 10. Damiano Fioravanti (ITA)
73 72 57 43 35 32 26 20 16 8
FORMEL-WOCHE 23/2014
von Daniel Geradtz Auch beim einzigen Auslandsgastspiel in Spielberg des ATS Formel-3 Cup war Markus Pommer das Maß der Dinge. Der Führende in der Gesamtwertung sicherte sich die beste Zeit in der Qualifikation und siegte schließlich in zwei der drei Rennen. Dabei war es für den Fahrer aus dem Lotus-Team schon im ersten Rennen eng im Kampf um den Sieg. Denn Sam McLeod konnte von Beginn an mithalten. Aufgrund eines Frühstarts musste der Brite allerdings eine Durchfahrtsstrafe antreten, sodass Pommer freie Bahn hatte. Im zweiten Lauf feierte Indy Dontje seinen ersten Triumph. Aufgrund der umgekehrten Startaufstellung ging der Niederländer nur von der sechsten Position aus ins Rennen, kämpfte sich Position für Position nach vorne. Sein Teamkollege Pommer wurde Dritter, ehe er im letzten Rennen noch einmal zum Sieg fuhr. Doch erneut war es nicht leicht, da die Konkurrenten an ihm dran blieben. Erst nach ein paar Runden konnte sich Pommer leicht absetzen. In der Gesamtwertung führt nun mit einem Vorsprung von 54 Punkten vor Dontje.
FOTOSPEEDY
ATS Formel-3 Cup: Pommer weiter vorne
Italienische Formel-4: Drei verschiedene Sieger zum Auftakt Auf dem engen Kurs in Adria fand am vergangenen Wochenende der Auftakt der italienischen Formel-4 Meisterschaft statt. Als erster Sieger ging der Kanadier Lance Stroll in die Geschichte ein. In einem ereignisarmen Rennen führte er das Feld vom Start bis zum Ziel an und kam dabei sieben Sekunden vor seinem Prema-Teamkollegen Brandon Maïsano über die Linie. Mehr Spannung bot dagegen der zweite Lauf. Durch die umgedrehte Startaufstellung standen Ukyo Sasahara und Matteo Cairoli in der ersten Reihe. Beide kamen allerdings nicht vom Fleck und wurden von ihren Hintermännern touchiert. Aufgrund der Unfälle schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Durch den chaotischen Start kam Ukyo Sasahara von der sechsten Position aus nach vorne. Der Japaner konnte sich dort auch im weiteren Rennverlauf behaupten, hatte seine Kontrahenten aber permanent im Nacken sitzen. Am Ende entschieden nur 0,2 Sekunden über den Sieg. Im dritten Lauf war Andrea Russo der glückliche Sieger. Von Platz drei aus startend, übernahm er die Führung gleich beim Start. Dabei profitierte er auch davon, dass Pole-Mann Lance Stroll seinen Motor abwürgte. Russo setzte sich danach immer weiter vom Feld ab und siegte vor Leonardo Pulcini. Stroll kämpfte sich immerhin noch auf die siebte Position nach vorne. Nach dem Sieg führt Russo nun die Gesamtwertung vor Stroll an. Beide werden nur durch zwei Punkte von einander getrennt. Lauf zwei Sieger Sasahara hat bereits einen Rückstand von 28 Zählern und liegt auf dem vierten Rang. Im dritten Rennen kam er aufgrund von technischen Problemen erst gar nicht ins Ziel. Die nächsten Rennen der Meisterschaft finden Ende Juni auf dem ehemaligen Formel-1 Kurs in Imola statt. DG
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FORMEL-WOCHE 23/2014
Nachwuchs
ADAC Formel-Masters: Mikkel Jensen stark wie nie Der Däne Mikkel Jensen räumt in Österreich so viele Punkte ab wie noch nie in dieser Saison. von Daniel Geradtz Unter anderem technische Schwierigkeiten waren es, die Mikkel Jensens Vorsprung beim vorletzten Meisterschaftswochenende der ADAC-Formel Masters schrumpfen ließen. Am vergangenen Wochenende drehte der Däne in Spielberg dann aber wieder richtig auf. Zwei Siege und ein zweiter Rang, das waren seine Leistungen, mit denen er sich vor Maximilian Günther, seinem Verfolger in der Meisterschaft, platzierte. Günthers Rückstand ist nun so groß wie noch nie in dieser Saison. Schon 27 Punkte liegt er hinter Jensen. Nach vier von acht Veranstaltungen ist somit bereits eine Vorentscheidung um die Titelvergabe gefallen. Eigentlich kommen nur noch die beiden ersten in Frage. Für Jensen waren die Rennen eins und zwei des Wochenendes ein leichtes Spiel. Jeweils fuhr er von der Pole-Position aus los, kontrollierte
das Rennen und kam auf dem ersten Platz über die Linie. Nur die umgedrehte Startaufstellung im dritten Rennen brachte für den Dänen zum ersten Mal etwas Spannung in den Rennverlauf. Zwar war er bereits früh einige Positionen nach vorne gekommen, doch eine Safety-Car Phase unterbrach zunächst seinen Vorwärtsdrang. Dritter Sieg wäre möglich gewesen „Ich hatte im dritten Rennen sogar den Sieg im Visier, denn die Geschwindigkeit meines Autos war unglaublich gut. Leider machte das Safety-Car diesem Plan einen Strich durch die Rechnung. Hätte das Rennen noch zwei Runden länger gedauert, wäre der dritte Sieg in Folge auf jeden Fall möglich gewesen“, sagte er danach. Der Sieg ging an den Schweden Joel Eriksson, der zum ersten Mal ganz oben auf dem Podest
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Es ist schon kurios: Ausgerechnet beim Heimspiel des österreichischen
Neuhauser-Rennstalls fuhr Jensen seinen ersten Doppelsieg in diesem Jahr ein. Damit führt man nun die Teamwertung an. Bereits zwei Wochen zuvor gelang Maximilian Günther ein zweifacher Erfolg beim Heimrennen des Mücke-Teams in der Lausitz. Zum ersten Mal kam in der Steiermark auch Corinna Kamper in die Punkte. Die unweit von Spielberg lebende Fahrerin schloss den zweiten Lauf auf dem zweiten Rang ab und sicherte sich damit zwei Zähler.
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Ergebnisse 1. Lauf in Speilberg 1. Mikkel Jensen (Neuhauser) 2. Ralph Boschung (Lotus) 3. Joel Eriksson (Lotus) 4. Fabian Schiller (Schiller) 5. Maximilian Günther (Mücke) 6. Marvin Dienst (Mücke) 7. Nico Menzel (Schiller) 8. Philip Hamprecht (Mücke) 9. Kim Luis Schramm (Mücke) 10. Igor Walilko (JBR)
2. Lauf in Spielberg 1. Mikkel Jensen (Neuhauser) 2. Maximilian Günther (Mücke) 3. Ralph Boschung (Lotus) 4. Fabian Schiller (Schiller) 5. Tim Zimmermann (Neuhauser) 6. Kim Luis Schramm (Mücke) 7. Joel Eriksson (Lotus) 8. Nico Menzel (Schiller) 9. Corinna Kamper (HS) 10. Dennis Marschall (Lotus)
3. Lauf in Speilberg 1. Joel Eriksson (Lotus) 2. Mikkel Jensen (Neuhauser) 3. Ralph Boschung (Lotus) 4. Maximilian Günther (Mücke) 5. Tim Zimmermann (Neuhauser) 6. Kim Luis Schramm (Mücke) 7. Marvin Dienst (Mücke) 8. Fabian Schiller (Schiller) 9. Igor Walilko (JBR) 10. Dennis Marschall (Lotus)
Fahrerwertung 1. Mikkel Jensen (DEN) 2. Maximilian Günther (GER) 3. Marvin Dienst (GER) 4. Ralph Boschung (SUI) 5. Tim Zimmermannn (GER) 6. Kim Luis Schramm (GER) 7. Fabian Schiller (GER) 8. Joel Eriksson (SWE) 9. Dennis Marschall (GER) 10. Philip Hamprecht (GER)
183 156 116 104 91 90 79 70 56 47
Formel-Renault Alps: De Vries weiter auf Titelkurs Nachdem der Niederländer Nyck de Vries in Österreich zum ersten Mal in der Formel-Renault Alps geschlagen wurde, kämpfte er sich nun in Spa-Francorchamps wieder zurück und holte die Saisonsiege fünf und sechs. Auch dieses Mal gelang ihm dies wieder von der Pole-Position aus. Zudem sicherte er sich die schnellste Runde in beiden Rennen. In Lauf eins brachten zwar zwei Safety-Car Einsätze das Feld wieder näher zusammen, doch de Vries konnte sich immer gegen Matevos Isaakyan auf Platz zwei behaupten. Auch der zweite Lauf sah wieder de Vires und Isaakyan an der Spitze, dieses Mal konnte sich der Niederländer aber absetzen und absolvierte die Renndistanz mit einem Vorsprung von mehr als zwölf Sekunden. Mit den Siegen gelang ihm etwas, das er am Wochenende zuvor im Eurocup nicht erreichte, obwohl er ebenfalls von der Pole-Position aus startete. De Vries führt mit 180 Punkten die Meisterschaft vor Isaakyan (104) an. Schon bei den nächsten Rennen in Monza kann er sich vorzeitig den Titel sichern. DG
ADAC Motorsport
Formel-Ford UK: Kruger setzt sich weiter ab Die Saisonerfolge fünf und sechs haben Jayde Kruger dazu verholfen, das Polster auf Scott Harrison in der britischen Formel-Ford ein weiteres Stück auszubauen. Der Südafrikaner meldete sich nach seinem zwischenzeitlichen Einbruch in Thruxton wieder zurück an der Spitze. Nur im ersten Lauf des vergangenen Wochenendes in Oulton Park musste er sich seinem Verfolger geschlagen geben, konnte durch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde aber Schadensbegrenzung betreiben. Auch bei seinen beiden folgenden Triumphen, war er der schnellste Fahrer im Feld. Vor der Saisonhalbzeit in Croft führt er die Gesamtwertung mit neun Punkten an. DG
FORMEL-WOCHE 23/2014
stand. Eriksson war als Zweiter in den zwölften Saisonlauf gestartet und übernahm beim Restart die Führung. Dabei war seine Fahrt nicht ganz fehlerfrei. Beim Anbremsen blockierten einmal seine Vorderräder und Eriksson kam für einen kurzen Moment von der Piste ab. Verfolger Jensen gelang es allerdings nicht, den Fehler ausnutzen.
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