Formel-Woche 31/2014

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6. August

FORMEL-1

Steigt Max Verstappen schon 2015 auf?

IndyCar

Dixon best채tigt Mid-Ohio-St채rke

TITELKAMPF

Der bisherige Verlauf des Mercedes-Duells

Daimler

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Mexiko GP: Alles zur R체ckkehr nach Mexico-City Nachwuchs: Die wichtigsten Ergebnisse des Wochenendes


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Aufholwochen im Motorsport

In der Formel-1 überzeuge zuletzt Lewis Hamilton mehrfach mit gelungenen Aufholjagden von hinteren Startpositionen aus. Nun gelang Scott Dixon in der IndyCar. Serie ein ganz besonderes Kunststück. Von der letzten Position aus kämpfte er sich im Rennverlauf nach vorne und fuhr in Mid-Ohio den Sieg ein. Er gewann auf einer Piste, die ihm ganz besonders zu liegen scheint. Rennverläufe in der Formel-1 und der IndyCar sind nicht unbedingt miteinander vergleichbar. In den USA gibt es häufiger Gelbphasen, die das Feld nicht selten durcheinanderbringen. Nicht zuletzt spielt auch der Boxenstopp eine Rolle. In der IndyCar ist das Nachtanken schlicht notwendig, um über die Renndistanz zu kommen. Benzinsparen spielt beim Pokern zwar eine Rolle, doch der Verbrauch wird nicht so akrabisch im Auge gehalten wie in der Königsklasse. Ohnehin spielt das Riskieren mit ungewöhnlichen Strategien eine bedeutendere Rolle. Teams gehen öfter das Wagnis ein, unter Umständen durch einen falschen Poker alles zu verlieren. Umso schöner ist es dann, wenn sich die Strategie tatsächlich auszahlt. Der europäische Motorsport ist frei von derartigen Überraschungsmomenten. In der Formel-1 gibt es keine Tankstopps mehr, in den meisten anderen Serien hat es so etwas nie gegeben. Somit kommt es höchst selten zu Außenseitersiegen, die für den Motorsport am Ende doch sehr wichtig sind. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche Chris Owens

FORMEL-WOCHE 31/2014

Inhalt

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Defekte, Duelle, Dramatik

Formel-1

Defekte, Duelle, Dramatik – Rosberg versus Hamilton

Ein Grand Prix auf über 2000 Meter Höhe

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F1-Zukunft: Noch mehr Show oder grobe Vereinfachung Sensations-Coups erst 2016?

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Formel-3 EM Aufholjagd nicht gelungen

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Sensation: Verstappen schon 2015 in der F1?

Nachtanken ist bei den IndyCars obligatorisch

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Inhalt

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News 21

IndyCar Mister Mid-Ohio schlägt wieder zu!

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Der Ovalspezialist

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Nachwuchs

Formel-Renault-NEC, Formel-Abarth, Britische Formel-Ford, US F2000

Pro Mazda, Indy Lights

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Nach dem erfolgreichen DebĂźt stand er vor der Entscheidung, in die Formel-3 einzusteigen oder aber in eines der zahlreichen Formel-Renault Championate. Dabei testete er unter anderem auch fĂźr das Motopark Team aus Oschersleben, das seine Piloten unter anderem im deutschen ATS Formel-3 Cup in die Rennen schickt. Obwohl die Entscheidung pro F3 ausfiel, hat sich Verstappen nicht fĂźr die nationale Serie entschieden, sondern versucht sein GlĂźck in der Europameisterschaft. „Eigentlich hätte er in der Formel-Renault an den Start gehen sollen. Aber nach einem guten F3-Test wurde dieser Plan wieder verworfen“, sagte Vater Jos vor der Saison.

Thomas Suer/F3 EM

Weiterer SprĂśssling auf dem Weg in die Formel-1? Mit dem Niederländer Max Verstappen kĂśnnte ein weiterer Pilot in die KĂśnigsklasse vorstoĂ&#x;en, dessen Vater dort bereits unterwegs war.

Nachdem es vor allem in den 70er Jahren vereinzelte niederländische Piloten in die Formel-1 schafften, gelang 1994 der Nachwuchshoffnung Jos Verstappen der Sprung. Als Titelträger der deutschen Formel-3-Meisterschaft sowie des prestigeträchtigen Masters in Zandvoort, stieg er in jenem Jahr ausgerechnet beim Weltmeisterteam Benetton ein. An der Seite von Michael Schumacher machte der damals 22-Jährige nicht die schlechteste Figur und fuhr zwei

Mal auf das Podest. Bis 2003 konnte sich „Jos the Boss“ in der Formel-1 halten. Unter anderem auch, weil er von heimischen Sponsoren unterstĂźtzt wurde. Dadurch dockte er immer wieder bei Hinterbänkler-Teams an, die nicht gerade auf Rosen gebettet waren. Seine letzten F1-Jahre verbrachte er so bei Arrows und Minardi. Auch danach blieb Verstappen dem Motorsport noch einige Jahre erhalten. Zunächst in der A1GP-Serie, später wagte er noch den Schritt in die LeMans-Prototypen. 2009 hing er seinen Helm allerdings an den Nagel. Rennsport in den Genen An die F1-Zeiten seines Vaters dĂźrfte die neue niederländische Nachwuchshoffnung Max Verstappen, kaum eine Erinnerung haben. SchlieĂ&#x;lich war er bei dessen letzten Rennen gerade einmal sechs Jahre alt. Das Rennfahren wurde dem Filius nahezu in die Wiege gelegt. Denn auch die Mutter

Sophie Kumpen stammt aus einer Familie mit Motorsporttradition und war selbst ebenfalls im Kart aktiv. Deren Bruder Anthony ist ein Spezialist im Sportwagen, genauso wie Vater Paul. Der Weg, den Max schlieĂ&#x;lich eingeschlagen hat, war somit vorbestimmt und keinesfalls zufällig. Im Alter von sieben Jahren nahm Max Verstappen zum ersten Mal an Kartrennen teil. In den Anfangsjahren ausschlieĂ&#x;lich in den Niederlanden, ab 2010 dann auch auf internationaler Ebene. Als Weltmeister im Kart bestreitet er 2014 seine erste Saison im Formelsport. Im Winter nahm er in der Florida Winter Series teil. In der nur aus vier Meisterschaftswochenenden bestehenden Serie konnte er aber schon auf Anhieb sein KĂśnnen beweisen. Zwei Siege und ein dritter Platz in der Gesamtwertung waren mehr als man von einem Rookie erwarten konnte, vor allem bei der erfahrenen Konkurrenz.

Erste Rennerfahrung Beim ersten Wochenende in Silverstone lief es nicht nach Plan. Verstappen wurde im ersten Lauf in eine Kollision verwickelt, konnte sich in den verbleibenden Rennen aber wieder erholen. Immerhin sicherte er sich einen zweiten Rang als bestes Resultat. Von zu hohen Erwartungen wollten Vater und Sohn damals nicht hĂśren. Max selbst sah sich nicht in der Favoritenrolle und Jos meinte: „Er war zwar der Schnellste bei den Testfahrten gewesen, aber die Rennen sind etwas ganz anderes. Am Ende kann ich nur abwarten und mich von seinen Leistungen Ăźberraschen lassen.“ Am vergangenen Wochenende in Hockenheim war es schlieĂ&#x;lich GlĂźck, das Verstappen zunächst ganz nach vorne in der Startaufstellung brachte. Er profitierte davon, dass Tom Blomqvist aufgrund eines Motorwechsels in den Rennen zwei und drei nach hin-

Auch im zweiten Rennen erging es ihm bei weitem nicht besser. Schon auf dem Weg in die Startaufstellung streikte die Technik – Verstappen kam erst gar nicht zum Zug. Rennen drei war schlieĂ&#x;lich ein klarer Durchmarsch. Von der Pole aus dominierte er, auch der zwischenzeitliche Einsatz des Safety-Car, der den bis dahin herausgefahrenen Vorsprung wieder eindämpfte, konnte an seiner Triumphfahrt nichts ändern. „Nachdem ich im ersten Rennen nicht ins Ziel gekommen bin und im zweiten wegen eines technischen Defekts noch vor dem Rennen erst gar nicht antreten konnte, wollte ich unbedingt Punkte mitnehmen“, berichtete er nach seinem ersten Sieg.

Im Alter von noch 16 Jahren ist der Niederländer zudem der jĂźngste Fahrer, der je ein Rennen in der Europameisterschaft gewinnen konnte. Ein aussagekräftigeres Zeichen hätte der im belgischen Hasselt geborene Verstappen nicht setzen kĂśnnen. In der Gesamtwertung liegt Max Verstappen derzeit auf dem fĂźnften Rang, hat aber schon einen beträchtlichen RĂźckstand auf Esteban Ocon, der in diesem Jahr das MaĂ&#x; aller Dinge ist. Auch er ist ein Serienneuling, so wie eine ganze Menge Piloten, die sich derzeit an der Spitze umtreiben. Doch nur einer ist vĂśllig unbeleckt und der muss den direkten Vergleich zur Konkurrenz wahrlich nicht scheuen. Ohnehin sind die Planungen langfristig angelegt. „Dies ist ein Testjahr, danach erwarte ich, dass er noch ein oder vielleicht sogar zwei Jahre in der Meisterschaft an den Start gehen wird“, ist sich Vater Jos sicher. Dann steht er mĂśglicherweise sogar als jĂźngster Titelträger Ăźberhaupt in den GeschichtsbĂźchern der Europameisterschaft.

Thomas Suer/F3 EM

von Daniel Geradtz bwohl sie eine groĂ&#x;e Motorsporttradition haben, schaffen es nur wenige Niederländer in die Formel-1. Seit den 1920 Jahren wird in Assen gefahren, wenn auch in der Anfangsphase ausschlieĂ&#x;lich von Motorrädern, die Strecke in Zandvoort, auf der zwischenzeitlich sogar die Formel-1 unterwegs war, ist in den unmittelbaren Nachkriegsjahren entstanden, aber inzwischen nicht mehr auf dem aktuellsten Sicherheitsstand.

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Dort konnte er von Beginn an mithalten. Bei den Testfahrten in Ungarn und Ă–sterreich war der Rookie stets auf den vorderen Platzierungen zu finden. Geholfen hat ihm wahrlich, dass Volkswagen in dieser Saison besser aufgestellt ist, als es noch in der Vergangenheit der Fall war. Das nĂśtige Talent, um selche Leistungen zu erbringen, darf man Verstappen aber gewiss nicht absprechen.

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ten versetzt wurde. Verstappen erbte somit die Pole-Position. Aus seiner guten Ausgangsposition konnte er dabei nur in Lauf drei ein Zählbares Resultat herausholen. Das war auch nach dem ersten Rennen nÜtig, bei dem er selbst eine Kollision in der Haarnadelkurve verursachte und in der Folge ausfiel.

Max Verstappen nach seinem ersten F3-Triumph

Mehr zum Thema

Ausgabe 18/2014: Aufßhrliches Porträt ßber Max Verstappen

Der Ovalspezialist

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F1-SprĂśssling in FĂźhrung

Chris Owens

Internationales


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Daimler

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F1-Titelkampf

Defekte, Duelle, Dramatik – Rosberg versus Hamilton

Titelthema Mercedes baut überlegene Autos, aber die WM ist offen wie lange nicht mehr: Das Duell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton bietet beste Werbung für den GP-Sport! Ein Text von Michael Zeitler

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s war schon eine Überraschung, als Lewis Hamilton für die Saison 2013 den Wechsel zu Mercedes verkündete. Erstens, weil die Ehe zwischen Hamilton und McLaren als eine Heirat für die Ewigkeit galt. Zweitens, weil Mercedes bis dato im Mittelfeld umherkrebste. Der Wechsel zahlte sich schon 2013 aus, auch wenn Red Bull noch immer maßgeblich den Ton angab. Doch viele wussten, dass Hamilton beim Transfer von Anfang an auf 2014 schielte, denn dass Mercedes den besten Turbo-Hybrid bauen würde, darüber wurde seit Jahren spekuliert. Inzwischen ist es auch Gewissheit.


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F1-Titelkampf FORMEL-WOCHE 31/2014

So überlegen der Mercedes W05 Hybrid auch ist, so schwierig ist die Weltmeisterschaft. Hamilton kämpft nicht gegen andere Teams, sondern gegen seinen eigenen Teamkollegen. Nico Rosberg schickte Michael Schumacher endgültig in die Rente und kann sich nun besser gegen Hamilton behaupten als erwartet. Nach elf von 19 Saisonrennen geht Hamilton sogar mit elf Punkten Vorsprung auf Hamilton in die Sommerpause.

Schon in im Kartsport fuhren Hamilton und Rosberg gemeinsam in einem Team. Ihr damaliger Teamchef Dino Chiesa weiß: Hamilton war schneller, aber Rosberg arbeitete neben der Piste engagierter und machte den Nachteil daher nicht selten wett. Bisher bestätigte es sich allerdings noch nicht, dass Rosberg reifenschonender und benzinsparender zu Werke geht als Hamilton. Beide sind unterschiedlich, schon von klein auf. Hamilton

wuchs in einfachen Verhältnissen auf, Rosberg als F1-Weltmeisterspross in den Reichenvierteln Monacos. Hamilton gilt als emotional, als mental und psychisch zu launisch. Letztes Jahr hat der damalige Mercedes-Teamchef Ross Brawn geschafft, Hamilton perfekt ins Team einzugliedern und ihn bei Laune zu halten. Jetzt fehlt Brawn. Der Ausgang des WM-Duells wird auch über die mentale Stärke ent-


schieden werden. Und über die Zuverlässigkeit, die Mercedes in dieser Saison noch nicht wirklich im Griff hat. So lief die Saison und der Schlagabtausch zwischen Hamilton und Rosberg bisher: Australien: Defekt bei Hamilton Schon die Testfahrten liefen gut für Mercedes, in der Qualifikation bestätigte der Werksrennstall diesen Trend mit einer Doppel-Pole. Hamilton ging vor Rosberg ins Rennen, doch schon zu Beginn schied der Brite aus, weil ein Zylinder im Motor kaputt ging. Rosberg siegte. Malaysia: Hamilton schlägt zurück Ein regennasses Qualifying sorgte für Chaos und nur für einen dritten Startplatz von Nico Rosberg. Im Rennen wurde er Zweiter, aber vorne dominierte Lewis Hamilton, Rosberg hatte nicht den Hauch einer Chance. Er ging mit den Reifen zu konservativ um und fuhr mit zu niedrigem Reifendruck. Bahrain: Das erste Rad-an-Rad-Duell In Bahrain war Rosberg der schnellere Mann, aber Hamilton der Sieger. Am Start verlor Rosberg die Führung

6 an Hamilton. Rundenlang duellierten sich beide bis auf Messers Schneide. Hamilton war nicht zu knacken, er gewann vor Rosberg. In den ersten Rennen hatte Rosberg immer wieder Schwierigkeiten am Start, erst bei den Barcelona-Testfahrten konnten die Kupplungsprobleme gelöst werden. Beim Test saß Hamilton am Steuer, weshalb es gleich hieß, er müsse seinem Teamkollege auf die Sprünge helfen. Doch das Problem betraf Mercedes an und für sich und war kein Rosberg spezifisches Problem. Dieser verbrauchte dafür allerdings mehr Benzin als Hamilton. Nachdem er die Telemetriedaten von Hamilton ausführlich studierte, gab es aber auch hier keine großen Unterschiede mehr. China: Probleme für Rosberg Hamilton holte sich in China den dritten Sieg in Folge. Dabei hatte er ein leichtes Spiel, fuhr sozusagen im Schongang den Triumph ein. Rosberg stellte sich in der erneut nassen Qualifikation selbst ein Bein, wurde nur Vierter und kam am Start schlecht weg. Im Quali waren es seine Fehler, trotzdem ließ er seine Mechaniker über Nacht an den Bremsen arbeiten.

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F1-Titelkampf

Das Duell in Bahrain war eines der packensten in diesem Jahr

Im Rennen fuhr Rosberg dann ohne Telemetrie, was die Kommunikation mit der Box erheblich erschwerte. Immerhin kam Rosberg noch auf Rang zwei und sicherte damit den dritten Doppelsieg in Serie für Mercedes ab. Spanien: Betrug von Hamilton? Beim Spanien-GP konnte Hamilton die WM wenden: Er übernahm mit einem Sieg vor Rosberg die Tabellenführung. Grundstein war auf der schwer zu überholenden Strecke in Barcelona natürlich die Pole-Position. Im Rennen selbst machte Rosberg den schnelleren Eindruck, er klebte stets Hamilton am Heck und stellte dann die Strategie um: Er fuhr im mittleren Stint mit den harten Pneus, um am Schluss mit den weichen Reifen an Hamilton vorbeiziehen zu können. Doch daraus wurde nichts, weil Hamilton angeblich unfair taktierte: Er fuhr mit einer anderen Motoreinstellung, als vom Team vorgegeben, was aber Rosberg schon in Bahrain gemacht haben soll. Dennoch war Rosberg nach dem Rennen deswegen angefressen. Monaco: Foul von Rosberg? War es Absicht oder ein Fahrfehler? Nico Rosberg rutschte im Quali aus, sorgte für gelbe Flaggen und damit dafür, dass Lewis Hamilton seine Zeit nicht mehr verbessern konnte. Rosberg stand so auf Pole – was bei einem guten Start und einem überlegenen Auto (beides hatte er) quasi der Freifahrtschein zum Sieg war. Die Rennkommissare konnten beim Auswerten der Telemetriedaten Rosberg keine Absicht nachweisen. Hamilton-Kritiker sagen außerdem: Wenn er schon in der ersten Quali-Runde schneller gewesen wäre als Rosberg, dann hätte ihm der Fahrfehler Rosbergs auch nichts ausgemacht. Kanada: Selbstverschuldeter Ausfall? Nächstes Rennen, nächstes knallhartes Duell. Dieses Mal war wieder Hamilton in der Verfolgerrolle von Rosberg. Beim Versuch, Rosberg zu überholen, kürzte der Deutsche die Schikane ab. Einmal ist das erlaubt, beim zweiten Mal hätte es eine Strafe


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F1-Titelkampf

Österreich: Hamilton-Patzer im Quali Der Österreich-GP wurde am Samstag entschieden. Hamilton machte einen Fahrfehler, qualifizierte sich daher nur für Startplatz neun. Auch Rosberg kam nicht über Rang drei hinaus, weil es eine sensationelle Doppel-Pole für Williams gab! Im Rennen konnte Mercedes Williams dann aber besiegen,

Rosberg gewann vor Hamilton. Valtteri Bottas und Felipe Massa landeten dahinter und sorgten damit für vier Mercedes betriebene Fahrer auf den ersten vier Plätzen, was es letztmals beim Großbritannien-GP 1955 gab. Damals war es jenes Rennen, bei dem Stirling Moss – er glaubt bis heute, dass Juan-Manuel-Fangio ihn siegen ließ – Fangio niederrang und Karl Kling und Piero Taruffi den VierfachSieg des Mercedes-Werksteams perfekt machten. England – Rosbergs Getriebeschaden Geht es nach technischen Problemen, so hatte Hamilton in den ersten elf Saisonrennen mehr Pech als Rosberg. Dessen größte Technik-Niederlage war der Großbritannien-GP, bei dem er mit einem Getriebeschaden ausrollte. Bis dato lief es wieder auf einen Rosberg-Sieg hinaus: Hamilton machte im Qualifying den nächsten Fehler, als er auf abtrocknender Strecke auf einen zweiten Run verzichtete und somit nur auf Startplatz sechs kam, während Rosberg die Pole holte. Im Rennen kam Hamilton schnell nach

vorne, nach dem frühen Stopp von Rosberg war Hamilton sogar an der Spitze. Nach der Inspektion der Rosberg-Reifen erkannte Mercedes, dass der Reifenverschleiß geringer war als gedacht. Hamilton hätte sich einen Stopp sparen und das Rennen gewinnen können. Aber dazu wäre es nicht gekommen, weil Mercedes aus Aspekten der Gerechtigkeit auch Hamilton zwei Mal an die Box geholt hätte. Ob das gerecht ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber es war ohnehin irrelevant, weil Rosberg ausschied und Hamilton daher sowieso gewann. Ein Sieg von Startplatz sechs oder schlechter in Silverstone gab es zuletzt 1975 von Emerson Fittipaldi im McLaren Ford von Rang sieben. Aaußerdem landeten erstmals seit dem Europa-GP 1999 drei Fahrer auf dem Podest, die nicht unter den ersten fünf im Qualifying waren! Deutschland – Probleme bei Hamilton Das Pech-Pendel schlug in Hockenheim wieder in die andere Richtung: Hamilton brach im Quali eine vordere Bremsscheibe. Er schlug in die Stre-

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gesetzt. Schon beim Start fuhr Rosberg am Limit, machte Hamilton die Tür vor der Nase zu und besänftigte damit diejenigen Kritiker, die ihm zu freundliches Fahren bescheinigten. Rosberg kämpfte mit allen Bandagen, Hamilton musste daher über die Strategie an Rosberg vorbei. Er kam eine Runde später an die Box – dabie gab er alles, stellte die Bremsbalance wieder nach hinten – und könnte damit seinen Ausfall (Bremsschaden) selbst mitverschuldet haben. Bei Mercedes fiel der Generator für die kinetische Energie aus: Es fehlte daher die Leistung vom Elektromotor und die Bremsen überhitzten. Rosberg stellte die Balance ganz nach vorne und rettete so immerhin noch Rang zwei.


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F1-Titelkampf

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ckenbegrenzung ein, musste das Getriebe wechseln und daher nur von Rang 20 aus starten. Die Konkurrenz zeigte sich verwundert, dass Hamilton nicht aus der Box starten musste, immerhin wechselte Mercedes bei ihm die Bremsen. Dabei darf am Auto zwischen dem Quali und dem Rennen nur wenig in Ausnahmefällen geändert werden. Einen Protest gab es nicht und so holte Hamilton auf. Seine Aufholjagd endete hinter Valtteri Bottas auf Rang drei, Nico Rosberg gewann. Mercedes-Motoren kamen damit nach Hockenheim in der F1-WM auf exakt 300 Podestplätze. Verschwörungstheorien geisterten durch die F1-Gazetten, wonach Rosberg nur gewonnen habe, weil vor heimischem Publikum nach dem Dreher von Adrian Sutil in einem grenzwertigen Fall kein Safety-Car auf die Strecke geschickt wurde. Ungarn – Missachtete Teamorder Lewis Hamilton missachtete beim UngarnGP eine Teamorder, wonach er Nico Rosberg vorbeilassen musste. Beide fuhren auf einer unterschiedlichen Strategie, nachdem Rosberg von der Pole-Position aus startete und Hamilton aufgrund eines Benzinlecks aus der Boxengasse losfahren musste. Doch Regen und Safety-Car-Phasen brachten beide wieder zusammen. Hätte Hamilton Rosberg vorbeigelassen, so wäre seine Strategie aufgegangen und Rosberg hätte zumindest Platz zwei erreicht. So blieb ihm nur der vierte Rang, direkt hinter Hamilton. In der letzten Runde konnte Hamilton eine Attacke von Rosberg noch mit harten Bandagen abwehren. Die Stallorder, so war man sich hinterher bei Mercedes einig, hätte es nie geben dürfen. Beide fahren schließlich gegeneinander um die WM. Rosberg, der im Rennen Probleme mit den Bremsen hatte, war auch nicht zu 100 Prozent fair: Vor seinem Boxenstopp vergrößerte er die Lücke zu Jean-Eric Vergne und sorgte damit dafür, dass die dahinter fahrenden Fahrer, unter anderem Hamilton, Zeit verloren. Hamilton musste schon zwei Mal das Feld von hinten aufrollen und sorgte für beeindruckende Zahlen: Er ist der erste Fahrer, der nach einem Start aus der Boxengasse ein Rennen anführen konnte, er ist der erste Fahrer, der bei zwei aufeinander folgenden Rennen von Startplatz 20 oder sogar schlechter auf das Treppchen fahren konnte und er hat zusammengerechnet in Hockenheim und Budapest 36 Plätze gut gemacht!

Der WM-Kampf 2014

Nach dem Spanien-GP hatte Lewis Hamilton kurzzeitig die Nase vorne

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Beim Auftakt in Australie blieb Lewis Hamilton pun

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Australien

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Nico Rosbergs einzige Nullrunde war in Großbritannien 165

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118 97 In Kanada schied Lewis Hamilton mit Bremsproblemen aus

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Rckkehr Mexiko GP

Ein Grand Prix auf über 2000 Meter Höhe 2015 kehrt der Mexiko-GP in den F1-Kalender zurück. 1992 wurde das Rennen letztmals ausgetragen – und endete mit dem ersten F1-Podest von Michael Schumacher. von Michael Zeitler ie Zuschauerzahlen sinken, die F1-Rennen sind teuer. Und doch gibt es noch genügend Länder und Veranstalter, die nur zu gerne in den GP-Kalender aufgenommen werden wollen. Mexiko hat es geschafft: Bis mindestens Ende 2019 wird die Formel-1 Halt in MexicoCity machen. Die Formel-1 sucht sich neue Märkte, neue Geldquellen, neue Boom-Länder. Das führt die Königsklasse des Rennsports in Regionen, deren Einwohner mit dem Rennsport so vertraut sind wie Sahara-Bewohner mit Stark-Schneefallereignissen. Für den PS-Zirkus geht es in exotische Länder wie Abu Dhabi oder sogar nach Aserbaidschan.

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Anders ist es in Mexiko. Das Land in Mittelamerika hat Rennsporttradition, zwei Fahrer im aktuellen F1Fahrerkader und den reichsten rennsportbegeistertsten Mann der Welt: Carlos Slim. Man darf davon ausgehen, dass der Förderer von Sergio Pé-

rez und Esteban Gutiérrez hinter den Kulissen die finanziellen Hürden für die Wiederaufnahme Mexikos in den F1-Kalender aus dem Weg geräumt hat. Strecke führt durch Baseball-Stadion Schon 2003 gab es konkrete Pläne einer Rückkehr, damals war eine neue Streckenanlage im Ferienort Cancún die Rede. Nun hat man sich dazu entschlossen, dass die Formel-1 wieder nach Mexico-City zurückkehrt, wo bisher alle Grand Prix veranstaltet wurden. Der 4,421 Kilometer lange Kurs wird vom deutschen Architekten Hermann Tilke überarbeitet, sehr zum Leidwesen der Fans wird dabei auch die superschnelle Peraltada-Kurve, eine überhöhte 180-Grad-Kehre, entschärft. Die Kurve wird von einer rechts-links-rechts-Kombination unterbrochen, die durch ein BaseballStadion führt. Zwei Gründe gibt es für diese Änderungen. Erstens die Sicher-

heit, zweitens die Tatsache, dass allein im Stadion schon Platz für 26.000 Zuschauer ist. Die Peraltada forderte beim ersten Mexiko-GP 1962, damals hatte das Rennen noch keinen WM-Status, ein Todesopfer, als der Lokalmatador Ricardo Rodríguez mit seinem von Rob Walker Racing eingesetzten Cooper Climax verunfalllte. Die Unfallursache konnte nie zweifelsfrei geklärt werden. Rodríguez galt als große Rennsporthoffnung Mexikos und hatte bereits einen Ferrari-Werksvertrag in der Tasche. Trotz der Tragödie wurde der Grand Prix 1963 in den WM-Kalender aufgenommen. 1964 fand hier eines der umstrittensten WM-Finale statt, als John Surtees im Ferrari der erste Fahrer wurde, der nach dem WM-Titel auf zwei, nun auch auf vier Rädern die Meisterschaft an Land zog. Dabei bekam er aber tatkräftige Unter-


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Rckkehr Mexiko GP

1965 gewann Richie Ginther das erste F1-Rennen für Honda. 1970 musste das Rennen aus Sicherheitsgründen erstmals aus dem Kalender gestrichen werden, das Comeback erfolgte erst 1986, mit einem Sensationssieg durch Gerhard Berger. Er hatte auf dem welligen und unebenen Asphalt als einer von wenigen Fahrern keine Reifenprobleme und gewann somit im Benetton BMW sein erstes F1-Rennen. Letzte Ausgabe 1992 Ein Jahr später gewann Nelson Piquet auf der Strecke und doch war Nigel Mansell der Sieger. Was war passiert? Nach einem schweren Unfall von Derek Warwick musste das Rennen unterbrochen werden, die Zeiten beider Rennen wurden addiert, Mansell brachte aus Lauf eins noch einen Vorsprung von 30 Sekunden mit. Grandios war die Siegesfahrt von Alain Prost 1990 im Ferrari, der von Startplatz 13 siegte. Er profitierte dabei aber auch von einem Reifenschaden an Ayrton Sennas McLaren Honda. Bei der bisher letzten Ausgabe des Mexiko-GP 1992 fuhr Michael Schumacher im Benetton Ford seinen ersten Podestplatz in der Formel-1 ein. Ab 2015 wird die Historie des Mexiko-GP mit ihren Geschichten und Ereignissen fortgeführt werden. Der Grand Prix hat jetzt schon einen Superlativ sicher: Hier werden die Motoren am wenigsten Leistung entfalten können. MexicoCity und die Rennstrecke befinden sich auf über 2000 Meter Meereshöhe. Aufgrund des geringeren Luftdrucks werden die Fahrer einige PS-Einbußen in Kauf nehmen müssen.

Chris McGrath/Getty Images Das Foro Sol Baseball-Stadion von außen

Genii Capital mit Schulden Immer wieder ist von Schulden des Lotus-F1-Teams die Rede. Teamverantwortliche beschwichtigen stets, dass diese hauptsächlich beim Besitzer Genii Capital gemacht wurden. Luxemburgische Medien enthüllen nun, dass sich auch Genii Capital 2013 um 55 Millionen Euro neu verschuldet hat. Der Gesamtsbetrag soll demnach auf 185 Millionen Euro gewachsen sein. Vor dem Deutschland-GP hat Lotus immerhin den Vertrag mit Pastor Maldonado um ein Jahr verlängert. Der Venezolaner sorgt für einen gewissen Geldfluss aus seinem Heimatland durch das Erdölunternehmen PDVSA. Zwar sind seine Leistungen dieses Jahr alles andere als hervorragend, doch Maldonado hat auch immer wieder Probleme mit der Zuverlässigkeit. In der Ungarn-Qualifikation blieb er früh wegen eines Defekts am Antriebsstrang stehen. Traurige Nachrichten gibt es indes für seinen Teamkollegen Romain Grosjean: Physiotherapeut Jean-Pierre Frizon, der ehemalige Trainer von Jean Alesi, ist verstorben. MZ McLaren mit Aufwärtstrend Die beiden Force-India-Piloten konnten den UngarnGP wegen Fahrfehlern nicht beenden, doch McLaren verpasste die Chance, an Force India in der Konstrukteurswertung vorbeizuziehen. Kevin Magnussen hatte im Qualifying einen Unfall und brauchte ein neues Chassis und Getriebe. Er startete daher aus der Boxengasse. Jenson Button wurde gerade Mal Zehnter. McLaren verzockte sich beim ersten Reifenwechsel in der Safety-Car-Phase, als man statt Trockenreifen wieder Intermediates aufzog. Dabei ging es mit dem Team zuletzt bergauf, dank einem kleineren, geschwungenerem Frontflügel. Er leitet die Luft besser um und vor allem unters Fahrzeug. Seit Hockenheim ist zudem ein Heckflügel im Einsatz, der zwischen den beiden Hauptblättern ein WellenKanten-Profil aufzeigt. Mit einem Auge schielt McLaren bereits auf die Saison 2015, dann kommt Honda an Bord. Gemeinsam plant man angeblich auch ein Le-Mans-Projekt. Honda wird wohl viel Geld ins Team pumpen. Schon 2014 habe man laut eigenen Angaben mit rund 250 Millionen Euro ein Rekordbudget, aber 2015 soll es noch besser werden. Obwohl ein Hauptsponsor noch immer fehlt und ein langjähriger Partner Hugo Boss zu Mercedes abwandert. Zuletzt gab es Gerüchte, wonach Unilever, derzeit mit Rexona bei Lotus, neuer Hauptsponsor werden könnte und Lotus sich dafür die Unterstützung von John Player Special holt. Zwar ist Tabakwerbung in der Formel-1 verboten, aber auch Ferrari wird nach wie vor von Philip Morris unterstützt. MZ

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stützung von Stallkollege Lorenzo Bandini, der erst in eine Kollision von Surtees Rivalen Graham Hill verstrickt war und anschließend per Teamorder auch noch Surtees Platz zwei überließ. Auch 2015 könnte der Mexiko-GP als Finale ausgetragen werden.


12 schwerwiegendes Vergehen vorliegt. Die anderen beiden Schritte müssen erst noch abgesegnet werden. Einer davon wird aber nicht passieren: Ecclestone wünscht sich die Aufhebung des Durchflussmengenbegrenzers. Damit könnten die Turbomotoren mehr Leistung bekommen. Die Hersteller sind da aber aus zwei Gründen dagegen: Sie wollen die Effizienz der aktuellen F1-Triebwerke gerne so hoch halten wie aktuell, außerdem würde die Zuverlässigkeit darunter leiden, so dass es kaum denkbar wäre, 2015 wie geplant mit nur vier Antriebseinheiten auszukommen.

LAT/WIlliams

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News

Keine stehenden Re-Starts?

F1-Zukunft: Noch mehr Show oder grobe Vereinfachung?

Der dritte Punkt ist durchaus umsetzbar: Es soll laut Ecclestone doch keine stehenden Restarts nach SafetyCar-Phasen geben. McLaren hat die Idee auf den Tisch gebracht, doch nach dem sie für 2015 ins Reglement aufgenommen wurden, gab es negative Reaktion seitens der Fans. Es wäre ein weiterer Schritt in Richtung mehr (künstliche) Show und damit auch weniger Sport. Show und Sport schließen sich an und für sich nicht aus, aber künstliche Spannungselemente wie DRS oder Zwangs-Reifenwechsel sind eben nicht 100 Prozenz sportlich.

Die Teamchefs und die F1-Verantwortlichen wollen die Weichen für die sportliche Zukunft der Serie stellen. Diskutiert wird einerseits über eine Vereinfachung, andererseits über revolutio- Die Zuschauerzahlen sind allerdings alarmierend: Dass die Tribünen imnäre Show-Ideen. von Michael Zeitler ür den vergangenen Donnerstag war ein Gipfeltreffen terminiert. Am runden Tisch mit der Agenda F1-Zukunft sollten F1Zampano Bernie Ecclestone, FIARenndirektor Charlie Whiting, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, Red-Bull-Teamchef Christian Horner, Ferrari-Rennleiter Marco Mattiacci und Force-India-Rennleiter Robert Fernley sitzen. Wolff musste allerdings aufgrund seines Fahrradunfalls zu einer Nachuntersuchung, das Treffen wurde daher auf Samstag verschoben. Konkrete Details drangen bisher noch nicht an die Öffentlichkeit.

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Der dreimalige F1-Weltmeister Niki Lauda, derzeit Aufsichtsratvorsitzender und Teilhaber des Mercedes-F1Teams, haute nach dem Rennabbruch in Silverstone auf den Tisch. Die Formel-1 sei zu überreglementiert. Ecclestone fand anschließend im Gespräch mit Auto, Motor und Sport anscheinend Gefallen an einer Vereinfachung des F1-Reglements. Der erste Schritt dazu wurde schon umgesetzt: Die Fahrer dürfen seit wenigen Rennen viel härter gegeneinander fahren, jetzt gibt es nur noch Strafen, wenn ein eindeutiges und

mer weniger gut besetzt sind, kann man sich noch mit den hohen Ticketpreisen erklären. Nicht aber den Wegfall der Zuschauer am Fernsehen. Hier gibt es zwar auch Erklärungsansätze, wonach die Formel-1 den Trend der neuen Medien verpasst hat, aber auch das, was den Fans geboten wird, ist für viele anscheinend nicht mehr zufriedenstellend. Daher stehen sogar radikale Ideen auf der Diskussions-Mindmap. Zum Beispiel etwa Ballastgewichte für den Rennsieger. Um Chancengleichheit zu gewährleisten und auch andere Fahrer Siegmöglichkeiten einzuräumen, könnte der Sieger im folgenden Rennen mit zusätzlichen 20 Kilogramm


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Ecclestone soll Gerüchten zu Folge außerdem Werbung für einen Zusatzpunkt im freien Training machen! Die Idee dahinter: Der Freitag reißt Fans kaum vom Hocker, weil sehr wenig gefahren wird. Doch bevor man wieder mit Punkten um sich schmeißt , Stichwort inflationäres Punktesystem und doppelte Bepunktung des Finales, sollte man lieber untersuchen, wieso am Freitag wenig gefahren wird: Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Reifen und eine begrenzte Anzahl an Motoren. Daher auch nur eine begrenzte Anzahl an Runden und deswegen auch nur eine begrenzte Anzahl an Fans vor Ort. Bonus- und Sonderpunkte sind dennoch ein Thema, dem man nicht

völlig abgeneigt gegenüber stehen muss. Wenn sie sinnvoll vergeben werden. In vielen Rennserien gibt es Bonuspunkte für die Pole-Position – auch für die Formel-1 wäre das eine Überlegung wert. Punkte fürs Training? In der GP2 und der GP3 wird die schnellste Rennrunde außerdem mit zwei Bonuspunkten belohnt. Auch in der Formel-1 gab es in den Anfangsjahren einen Zähler für den Fahrer, der den Kurs für am flottesten umrundete. Doch in der modernen Formel-1 würde das nur zu Verzerrungen kommen: Der Elftplatzierte könnte dann an die Box kommen, sich frische Pneus aufschnallen und mit dem Vorteil der besseren Haftung die Schnellste Rennrunde drehen. Das würde dann die Punkte für Platz neun oder zehn völlig entwerten. In der GP2 und in der GP3 bekommt nur der Fahrer aus den Top-10 einen Punkt für die schnellste Rennrunde, doch auch das ist für die Formel-1 nur schwer anwendbar: Hier sind schon aufgrund der Rennlänge, aber auch aufgrund der Unterschiede zwischen

den Fahrzeugen die Abstände oftmals größer als in der GP2 und der GP3. Nicht selten hat ein Fahrer aus den Top-10 genügend Vorsprung auf den nächsten Gegner um noch einen Stopp zu absolvieren, sich frische Pneus aufzuschnallen und die Schnellste Rennrunde zu drehen. Ideen aus der IndyCar sind dagegen überlegenswert: Punkte für die meisten gewonnenen Plätze, so könnten auch Quali-Probleme wie zuletzt bei Lewis Hamilton weniger ins Gewicht fallen. Oder für die meisten Führungsrunden, was auch dominante Vorstellungen im Rennen, die wegen Problemen enden, aufgewerten könnte. Es gäbe also durchaus Möglichkeiten, die nicht sinnlos wären, aber auch nicht unbedingt gebraucht werden. Viele Fans wünschen sich einfach mehr Konstanz und damit Vertrautheit und Routine im F1-Reglement. In den vergangenen Jahren haben sich die Regeln viel zu oft verändert: Auto, Motor und Sport hat errechnet, dass es in den letzten zehn Jahren zu 77 Änderungen gekommen ist, 45 im Technischen, 32 im Sportlichen Reglement.

News

Fernando Alonso will die Scuderia aber unbedingt behalten. Angeblich bietet man dem Spanier einen Vertrag bis Ende 2019. Noch beträgt die Laufzeit zwei Jahre, außer Ferrari kommt nicht unter die besten drei der Konstrukteurswertung. Alonso ist inzwischen übrigens der einzige Fahrer, der in allen Rennen ins Ziel und in die Punkte kam. In Ungarn fuhr er zum 65. Mal auf Platz zwei oder drei und entriss damit Michael Schumacher diesen Rekord. Bei 66 Podestplätzen startete er nicht in der ersten Reihe. Damit ist er gleichauf mit Schumacher. MZ

Ferrari

Verlässt Alonso Ferrari? Inzwischen hat Ferrari die Trennung von Motorchef Luca Marmorini offiziell verkündet. Nachfolger unter anderer Jobbezeichnung wird Mattia Binotto. Nach einem Bericht von Corriere della Sera soll Marmorini mit einigen Vertrauten zu Renault wechseln. Möglicherweise sind die Umstrukturierungen damit noch nicht abgeschlossen. Es wird spekuliert, dass auch Chefdesigner Nicolas Tombazis gehen muss.

FORMEL-WOCHE 31/2014

fahren, der Zweitplatzierte mit 18, der Drittplatzierte mit 16 und so weiter. Besonders im Tourenwagensport kommen Ballastgewichte zum Einsatz, doch nicht nur den F1-Puristen, auch vielen Fans stehen die Haare zu Berge: Sportlich ist das wirklich nicht. Nun hoffen sie, dass die Hersteller es nicht zulassen, ihre sündhaft teure und harte Arbeit durch solche Spielereien entwerten zu lassen.

News


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Red Bull Content Pool

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Transferupdate

Sensations-Coups erst 2016? Die Gerüchteküche brodelt und spuckt Sensations-Transferoptionen aus. Doch zumindest für 2015 dürfte es in den Topteams ruhig bleiben. von Michael Zeitler ie kuriose Zeit der Saison hat begonnen, auch bekannt als „Silly-Season“. Allerhand seltsame, skurrile und sensationelle Transfer-Optionen jagen durch den F1-Blätterwald. Da wäre da zum Beispiel ein möglicher Wechsel des viermaligen F1-Weltmeisters Sebastian Vettel zu Mercedes – wenn auch erst für 2016.

D

Für 2015 haben Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch einen Vertrag mit Mercedes. Rosberg hat seinen Kontrakt vor dem Heimrennen in Hockenheim um mehrere Jahre verlängert, mindestens bis Ende 2017, möglicherweise sogar bis Ende 2019. Mit Hamilton laufen laut MercedesAngaben ebenfalls Verhandlungen in dieselbe Richtung, doch es heißt, der Brite würde deutlich mehr Geld fordern als Rosberg. Daher scheint es auch noch zu keiner Übereinkunft gekommen zu sein. Mercedes ist das stärkste Team, an Alternativen zu Hamilton dürfte es also nicht mangeln. Ein Wechsel von Vettel zu Mercedes würde fahrerisch und PR-technisch Sinn machen. Vettel hat in Deutschland und weltweit eine viel größere Fanbasis als Rosberg. Je mehr

Erfolge Rosberg einfahren wird, desto beliebter wird zwar auch der Weltmeister-Sprössling, aber ob er an die Popularitätswerte eines Vettels herankommen wird, darf angezweifelt werden. Vettel hat nämlich auch nie die große Fanbasis erreicht wie einst Michael Schumacher. Vettel 2016 bei Mercedes? Auch Vettel dürfte durchaus ein Interesse haben, zu Mercedes zu wechseln. 2015 wird das Jahr der Entscheidung bei Red Bull. Derzeit sind die RenaultMotoren deutlich schlechter als die von Mercedes. Nun wollen Red Bull und Renault noch stärker zusammenarbeiten, weil ein Problem auch gewesen sein soll, dass Renault alle Kunden zufrieden stellen wollte und nicht wie Mercedes und Ferrari hauptsächlich für das Werksteam, also für einen Rennstall Motoren auf Kiel gelegt hat. Dort müssen die Kundenteams nehmen, was sie bekommen. Sollte Renault der Anschluss im nächsten Jahr nicht gelingen, dürfte Vettel Red Bull verlassen wollen. Denn dann wird es für die Franzosen Jahr für Jahr schwieriger, weil die Motoren immer weiter eingefroren werden und der Handlungsraum eingeschränkt wird.

Niki Lauda, Aufsichtsratvorsitzender und Teilhaber bei Mercedes, erklärte in Budapest aber glasklar: Mercedes hat bisher mit Vettel noch nicht über einen Vertrag oder eine zukünftige Zusammenarbeit gesprochen. Wolff erklärte außerdem, dass sich Mercedes nicht als deutsches Nationalteam sieht und daher es nicht unbedingt ein Wunsch von Mercedes sei, zwei deutsche Stars im Team zu haben. Apropos Wolff: Der Österreicher war in der Anfangsphase der Karriere von Valtteri Bottas in dessen Management involviert. Der Finne überzeugte dieses Jahr bei Williams mit mehreren Podestplätzen und macht sich daher auf dem Transfermarkt zu einer heißen Aktie. Bei Mercedes könnte seine Zukunft genauso liegen wie bei McLaren. Dort hat man mit finnischen Fahrern wie Mika Häkkinen oder Kimi Räikkönen schon gute Erfahrungen gesammelt. Bottas verweist auf seinen WilliamsVertrag für 2015. McLaren will mit einem viel versprechenden und langfristigen Fahrerduo in die Saison 2015 und damit die Honda-Ära starten. Daher schielt man nach wie vor auf Ferrari-Ass Fernando Alonso.


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Transferupdate

Mercedes

Lewis Hamilton

Daniel Ricciardo

Red Bull Renault

Sebastian Vettel

Fernando Alonso

Ferrari

Kimi Räikkönen

Nico Rosberg

Valtteri Bottas

Nico Hülkenberg

Jenson Button

Daniil Kvyat

Williams Mercedes

Felipe Massa

Force India Mercedes

Sergio Pérez

McLaren Honda

Toro Rosso Renault

Kevin Magnussen

Carlos Sainz jr.

Pastor Maldonado

Lotus Mercedes

Romain Grosjean

Alexander Rossi

Marussia Ferrari

Jolyon Palmer

Adrian Sutil

Sauber Ferrari

Max Chilton

Caterham Renault

bestätigte Fahrer

unbestätigte Fahrer

Giedo van der Garde

Felipe Nasr

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Mögliches Fahrerfeld 2015


16 Rückversetzung für die Startaufstellung in Rennen drei, das er somit nur als 14. anging. Der Sieg ging an Antonio Fuoco, der von einer Zeitstrafe für Antonio Giovinazzi profitierte, der das Rennen eigentlich als Erster beendete.

Thomas Suer/F3 EM

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F3 EM in Spielberg

Seinen Debüterfolg konnte der Italiener schließlich am Nachmittag nachholen. Von der Pole-Position aus führte er die gesamte Renndistanz und durfte am Ende sogar seinen Sieg behalten. Der Meisterschaftsführende Esteban Ocon war bei seiner Aufholjagd bereits auf den Punkterängen angekommen, als er eine Durchfahrtsstrafe erhielt, weil er bei gelber Flagge nicht ausreichend genug verlangsamt hatte. Er landete daher nur auf dem 13. Rang. Verstappen holt zu wenig auf

Aufholjagd nicht gelungen Aus der Nullrunde von Esteban Ocon konnte Max Verstappen keinen richtigen Profit schlagen. von Daniel Geradtz Seine bisherige Saisonbilanz war beeindruckend. Esteban Ocon kam bei sieben Rennwochenenden und insgesamt 21 Saisonläufen 19 Mal in die Punkte, dabei stieg er 18 Mal auf das Podest. Keiner kann dem Franzosen bisher das Wasser reichen, auch nicht Max Verstappen, der in Spa und Nürnberg zu einem Zwischenspurt ansetzte. Doch in Spielberg lief es für Ocon alles andere als rund. In keinem der drei Rennen fuhr er in die Punkte, einmal schied er gar vorzeitig aus. Noch am Freitag sah es nach optimalen Voraussetzungen für den Franzosen aus. In einem engen Mehrkampf, in dem sich der potentielle PoleMann in den letzten Minuten einige Male änderte, setzte er sich unter anderem gegen Verstappen durch und stand somit zumindest für den ersten Lauf auf der besten Startposition. Im

Rennen passierte dann, was passieren musste. Verstappen, der besser vom Start wegkam, schickte Ocon in der ersten Kurve in einen Dreher. Beide fielen zurück. Verstappen erholte sich zwar noch und fuhr bis auf die dritte Position nach vorne, bekam aber eine nachträgliche Zeitstrafe wegen eines nicht sauberen Überholmanövers an Antonio Fuoco. Beim zweiten Rennen, das am Sonntagmorgen stattfand, war es erneut eine Kollision in der ersten Kurve, die Ocon dabei hinderte, Punkte einzufahren. Nach einer Safety-Car-Phase zog der Lotus-Junior vor der ersten Kurve nach außen und damit direkt in die Linie von Felix Rosenqvist. Der Schwede hatte keinen Raum zum Reagieren, sodass es zum Kontakt kam, der für beide das Aus bedeutete. Wegen des Manövers erhielt Ocon eine

Sein Verfolger Max Verstappen schaffte es aber nicht, die Situation für sich zu nutzen. Nur die Plätze vier und fünf brachten ihm am gesamten Wochenende Punkte ein. Im dritten Rennen lag er zwar aussichtsreich in der Verfolgergruppe, verlor dann aber durch zwei Fehler wertvollen Boden. Er kam nur einen Platz vor Ocon ins Ziel. Insgesamt das war zu wenig, um auf den Führenden in großen Schritten aufzuholen. Denn sein Rückstand beträgt immer noch 94 Punkte. Theoretisch kann Ocon die Meisterschaft schon am Nürburgring gewinnen. Doch dazu braucht er die Hilfe der Konkurrenz. Aus eigener Kraft könnte es dagegen beim darauffolgenden Wochenende in Imola reichen. Das Feld bekam in Österreich wieder Zuwachs. Nach seiner Verletzungspause kehrte Ed Jones wieder zurück in die Meisterschaft. Nachdem Fortec und ThreeBond das Wochenende in Russland ausließen, waren auch sie wieder mit jeweils zu Boliden vertreten. Dabei gab es bei Fortec einen Fahrerwechsel. Alfonso Celis jr., der in diesem Jahr hauptsächlich die GP3 bestreitet, aber auch schon in der Formel-Renault-3,5 unterwegs war, ersetzte Mitch Gilbert.


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F3 Em in Spielberg

1. Lauf 1. Tom Blomqvist (Ayam Carlin) 2. Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) 3. Jake Dennis (Carlin) 4. Felix Rosenqvist (Mücke) 5. Max Verstappen (Van Amersfoort) 6. Antonio Fuoco (Prema) 7. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 8. Dennis van de Laar (Prema) 9. Jordan King (Carlin) 10. Lucas Auer (Mücke) 11. Roy Nissany (Mücke) 12. Sean Gelael (Ayam Carlin) 13. Esteban Ocon (Prema) 14. Félix Serrallés (West-Tec) 15. Tatiana Calderón (Jo Zeller) 16. Hector Hurst (West-Tec) 17. Alexander Toril (ThreeVond) 18. Sandro Zeller (Jo Zeller) 19. Alfonso Cellis jr. (Fortec) 20. John Bryant-Meisner (Fortec) 21. Richard Goddard (ThreeBond) 22. Michele Beretta (Eurointernational) 23. Santino Ferrucci (Eurointernational) 24. Ed Jones (Carlin) 25. Nicholas Latifi (Prema) 26. Jules Szamkowiak (Van Amersfoort) Schnellste Runde: A. Giovinazzi 1:25,313

Spielberg 2. Lauf 1. Antonio Fuoco (Prema) 2. Tom Blomqvist (Ayam Carlin) 3. Lucas Auer (Mücke) 4. Max Verstappen (Van Amersfoort) 5. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 6. Ed Jones (Carlin) 7. Sean Gelael (Ayam Carlin) 8. Nicholas Latifi (Prema) 9. Jules Szymkowiak (Van Amersfoort) 10. Alexander Toril (ThreeBond) 11. John Bryant-Meisner (Fortec) 12. Santino Ferrucci (Eurointernational) 13. Tatiana Calderón (Jo Zeller) 14. Roy Nissany (Mücke) 15. Alfonso Celis jr. (Fortec) 16. Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) 17. Michele Beretta (Eurointernational) 18. Jake Dennis (Carlin) 19. Hector Hurst (West-Tec) 20. Sandro Zeller (Jo Zeller) 21. Richard Goddard (ThreeBond) 22. Esteban Ocon (Prema) 23. Felix Rosenqvist (Mücke) 24. Dennis van de Laar (Prema) 25. Félix Serrallés (West-Tec) 26. Jordan King (Carlin) Schnellste Runde: A. Giovinazzi 1:25,135

3. Lauf 1. Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) 2. Tom Blomqvist (Ayam Carlin) 3. Lucas Auer (Mücke) 4. Nicholas Latifi (Prema) 5. Jake Dennis (Carlin) 6. Ed Jones (Carlin) 7. Jordan King (Carlin) 8. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 9. Tatiana Calderón (Jo Zeller) 10. Sean Gelael (Ayam Carlin) 11. Roy Nissany (Mücke) 12. Max Verstappen (Van Amersfoort) 13. Esteban Ocon (Prema) 14. Dennis van de Laar (Prema) 15. Jules Szymkowiak (Van Amersfoort) 16. Hector Hurst (West-Tec) 17. Richard Goddard (ThreeBond) 18. Sandro Zeller (Jo Zeller) 19. Antonio Fuoco (Prema) 20. Santino Ferrucci (Eurointernational) 21. Michele Beretta (Eurointernational) 22. Félix Serrallés (West-Tec) 23. Felix Rosenqvist (Mücke) 24. Alexander Toril (ThreeBond) 25. Alfonso Celis jr. (Fortec) 26. John Bryant-Meisner (Fortec) Schnellste Runde: A. Giovinazzi 1:25,794

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Esteban Ocon (FRA) 2. Max Verstappen (NED) 3. Tom Blomqvist (GBR) 4. Lucas Auer (AUT) 5. Antonio Fuoco (ITA) 6. Jake Dennis (GBR) 7. Felix Rosenqvist (SWE) 8. Jordan King (GBR) 9. Antonio Giovinazzi (ITA) 10. Nicholas Latifi (CAN) 11. Gustavo Menezes (USA) 12. Ed Jones (UAE) 13. Félix Serrallés (PUE)

379 285 269 242 195 152 144 142 133 107 82 63 62

14. Dennis van de Laar (NED) 36 15. Mitch Gilbert (AUS) 28 16. Santino Ferrucci (USA) 22 17. Sean Gelael (INA) 19 18. Tatiana Calderón (COL) 17 19. Jules Szymkowiak (NED) 16 20. Roy Nissany (ISR) 12 21. John Bryant-Meisner (SWE) 6 22. Felipe Guimarães (BRA) 5 23. Richard Goddard (AUS) 3 24. Hector Hurst (GBR) 3 25. Riccardo Agostini (ITA) 1 26. Alexander Toril (ESP) 1

Teamwertung 1. Prema 2. Ayam Carlin 3. Mücke 4. Van Amersfoort 5. Carlin 6. West-Tec 7. Fortec 8. Eurointernational 9. Jo Zeller 10. ThreeBond 11. Double R

581 446 424 396 309 101 75 33 29 16 14

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Ergebnisse 22.- 24.Rennen


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Zu m

Th em

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Thomas Suer/F3 EM

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F3 EM in Spielberg

Sensation: Verstappen schon 2015 in der F1? Max Verstappen wird von den F1-Teams umworben. Red Bull geht aufs Ganze und bietet dem Niederländer angeblich schon für 2015 ein Stammcockpit bei Toro Rosso an! von Michael Zeitler remiere in Österreich: Es war das erste Wochenende in dieser F3Saison, bei dem nicht Esteban Ocon oder Max Verstappen eines der drei Rennen gewinnen konnte. Beide machten einige Rookie-Fehler wie Kollisionen, Ignoranz von Flaggensignalen und anderen Delikten, die zu Strafen, Aus- und Rückfällen führten.

P

Ocon und Verstappen sind eben noch Neulinge, die sich ihre Hörner abstoßen müssen. Das gilt insbesondere für Verstappen, der 2014 sein erstes Jahr im Formel-Sport bestreitet! Vielleicht kam das Österreich-Rennwochenende genau zur richtigen Zeit, denn weil beide als die hoffnungsvollsten Nachwuchstalente gelten, reißen sich auch die F1-Teams um Ocon und Verstappen. Das gilt insbesondere für Verstappen, der laut italiaracing.net fast schon ein unmoralisches Angebot von Red Bull auf dem Tisch liegen haben soll. Es geht um ein Formel1-Stammcockpit 2015 im Toro Rosso Renault!

Zuerst zu den Fakten: Verstappen hat den Rennsport in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater Jos holte in der Formel-1 zwei Podestplätze als Teamkollege von Michael Schumacher 1994 bei Benetton, seine Mutter Sophie Kempen fuhr Kartrennen, sein Großvater Paul und sein Onkel Anthony Kempen GT-Rennen. Max Verstappen selbst ist amtierender Kart-Weltmeister und eines der Nachwuchstalente, von denen man sagt: So einen gibt es nur alle paar Jahre. Einer, der es auch in der Formel-1 sehr weit bringen könnte.

17-Jährige soll quasi die freie Wahl haben.

F1-Test für Mercedes?

Doch Red Bull hat noch tiefer in die Köder-Kiste gegriffen: Nicht nur finanziell soll das Angebot attraktiver sein als das von Mercedes, sondern man will Verstappen schon 2015 bei Toro Rosso in der Formel-1 üben lassen. Mit Daniil Kvyat hat Toro Rosso schon 2014 einen jungen Fahrer auf direktem Weg in die Formel-1 geholt, ohne dass Kvyat in den F1-Nachwuchsserien GP2 oder WSbR unterwegs war.

Bisher hat sich der Niederläander noch nicht an ein F1-Team und deren Juniorenprogramme gebunden. In Hockenheim klapperte er mit seinem Vater aber nicht nur den GP3und GP2-Paddock ab, sondern war auch Gast im F1-Fahrerlager. Die F1Teams wollen Verstappen unbedingt in deren Kader aufnehmen, der bald

Besonders heiß soll der Flirt mit Mercedes gewesen sein. Der deutsche Automobilhersteller will seine Nachwuchsarbeit offenbar noch etwas ausweiten. Nach der Saison ist angeblich ein F1-Test mit einem zwei Jahre alten Boliden und vier Fahrern geplant. Neben Jazeman Jaafar (Neunter in der WSbR für ISR), Pascal Wehrlein (16. in der DTM für HWA-Mercedes) sollen auch Esteban Ocon und Max Verstappen eine Testchance erhalten.


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Auch wenn Verstappen viele Angebote auf dem Tisch liegen hat, ist die Entscheidung schwer. Mit Giedo van der Garde (Kartweltmeister) und Robin Frijns (Senkrechtstarter im FormelSport) hatte die Niederlande schon in den vergangenen Jahren zwei viel versprechende Talente, aber keiner konnte sich in der Formel-1 bisher durchsetzen. McLaren-Junior Nyck de Vries steckt schon länger in der Zweiliterklasse der Formel-Renault fest. Es darf aber auch nicht zu schnell gehen, wie bei Vater Verstappen. Nach dem Titel in der deutschen Formel-3 im Jahr 1993 und damit in der zweiten Saison im Formel-Sport, kam Jos Verstappen wohl viel zu früh in die Formel-1. Er hatte zahlreiche Angebote auf dem Tisch, unter anderem von Jordan. Verstappen entschied sich damals für Benetton und sollte zunächst nur Testfahrer werden. Ein heftiger Unfall bei den Wintertestfahrten samt einer Nackenverletzung von JJ Lehto beschleunigten Verstappens Karriere und beim Auftakt in Brasilien saß er im zweiten Benetton Ford.

Die Vorbereitung war nicht perfekt, weil zunächst nur ein Testfahrerposten angedacht war. Durch die inzwischen stark reduzierten Testmöglichkeiten in der Formel-1 dürfte es nun Max Verstappen nach 20 Jahren nicht einfacher haben als sein Vater damals. Der hatte aber zusätzlich noch das Problem, dass sich das BenettonTeam auf Michael Schumacher fokussierte, der noch dazu als angehender Weltmeister alles andere als eine leichte Aufgabe für Verstappen war. Das Benetton-Cockpit kam zu früh, danach hatte Verstappen zur noch bescheidenes Material zur Verfügung. Bei Teams wie Simtek, Arrows, Tyrrell, Stewart und Minardi war kein Blumentopf zu gewinnen. Somit ist

Welches Juniorenprogramm macht Sinn? Die gleichen Fehler sollte man nun mit Max Verstappen verhindern. Verstappen muss exakt untersuchen, welches Juniorenprogramm für ihn Sinn macht. Lotus, Marussia und Caterham dürften keine ernsthafte Option sein. Hier müssen auch die Juniorenpiloten oftmals Geld mitbringen. Marussia und Caterham haben außerdem nach wie vor den Anschluss ans Mittelfeld nicht gefunden. Ferrari weitet zwar das Juniorenprogramm aus und hat mit der Florida-

Winter-Serie inzwischen sogar eine eigene Wintermeisterschaft, in der Verstappen dieses Jahr schon unterwegs war, aber Ferrari hat in den vergangenen Jahren um junge Fahrer oftmals einen Bogen gemacht. Auch 2015 fährt statt eines Jules Bianchi oder Nico Hülkenberg mit Kimi Räikkönen wieder ein routinierter Fahrer neben Fernando Alonso für Ferrari. Anders bei McLaren: Hier gibt man Rohdiamanten wie Kevin Magnussen durchaus eine Chance, doch man hat mit Stoffel Vandoorne, Nyck de Vries und anderen kurz- und mittelfristig schon genug Nachwuchsstars in den eigenen Reihen. Bei Teams wie Williams und Force India könnte Verstappen F1-Freitagstrainings bestreiten und parallel dazu eine Saison in der GP2 fahren. Auch bei Mercedes stünde eine GP2-Saison auf dem Programm. Red Bull ist durchaus die beste Option für Verstappen. Mit Toro Rosso hat man einen eigenen Nachwuchsrennstall sogar in der Formel-1. Der Kader reicht aber auch durch viele Nachwuchsserien. Nur ob die Formel-1 2015 für Verstappen nicht zu früh kommt, sollte er sich noch einmal genauestens überlegen.

Bridgestone

Verstappen Senior zu früh in der F1?

die Bilanz von 107 WM-Rennen, aber nur 17 Punkten überschaubar und wird den Vorschusslorbeeren, mit denen Verstappen in die Formel-1 kam, nicht gerecht. Trotz der oben geschilderten Umstände können Fragen nicht zufrieden stellend beantwortet werden, wieso Benetton nicht die Option zog, die man noch einige Jahre auf Verstappen hatte, oder wieso kein anderes Topteam Interesse am Niederländer zeigte. Einzig bei Ferrari stand Verstappen 1999 als Ersatz für den verletzten Schumacher hoch im Kurs, aber damals standen ihm seine Verpflichtungen als Honda-Entwicklungsfahrer im Weg.

Jos Verstappen bestritt zwischen 1994 und 2003 107 F1-Rennen

FORMEL-WOCHE 31/2014

Verstappen traut man das wohl auch zu – ungeachtet solcher Rennwochenenden wie das vergangene in Österreich am Red-Bull-Ring.

F3 EM in Spielberg


Formula Renault 2.0 NEC

FORMEL-WOCHE 31/2014

Formel-Renault in Assen

20 Ben Bornicoat übernahm nach dem Lauf am Samstag nur für einen Tag die Tabellenführung. Der Fortec-Fahrer schied am Sonntag schon früh im Rennen wegen eines Motorschadens aus. Dabei lag er zu dem Zeitpunkt hinter seinem Teamkollegen Seb Morris auf Platz zwei. Damit hätte er die Tabellenführung noch weiter ausbauen können. 24 Fahrer am Start Die beiden Rennen wurden jeweils von den Fahrern auf der Pole-Position gewonnen. Am Samstag siegte Callan O’Keeffe aus dem Lotus-F1-Nachwuchsprogramm, am Sonntag dann Seb Morris für den Fortec-Rennstall.

F1-Sprössling in Führung Die nordeuropäische Zweiliter-Meisterschaft der Formel-Renault verkommt zu einem Dreikampf an der Spitze. Louis Délétraz übernimmt die Führung. von Michael Zeitler in bisschen Glück war schon dabei. Louis Délétraz übernahm nach dem Rennwochenende in Assen die Führung in der Formel-Renault-NEC. Der Schweizer, dessen Vater Jean-Denis in den 1990er Jahren für drei Grand Prix F1-Pilot war, fährt für das Team des Deutschen Josef Kaufmann, das in Assen mit seinen drei Piloten wieder eine starke geschlossene Leistung bot.

E

Délétraz landete auf den Plätzen acht und drei. Überragend war das nicht, aber die Meisterschaft ist hart umkämpft und die beiden ärgsten Titelrivalen hatten eine schlechtere Bilanz in Assen. Steijn Schothorst reiste als Tabellenführer zu seinem Heimrennen in den Niederlanden an. Doch im ersten Rennen wurde er in einen Startunfall verwickelt, im zweiten Rennen reichte es nur zu Platz sieben.

24 Fahrer gingen in Assen an den Start, erstmals war auch der Deutsche Philip Hamprecht für das polnische Inter-Europol-Team dabei. Sein bestes Resultat war Platz 13 am Sonntag. Auch Auto-GP-Gentleman-Fahrer Michele La Rosa war wieder mit von der Partie. Mit 34 Jahren ist er aber nicht der älteste Fahrer, der dieses Jahr schon in der Serie dabei war: Der USAmerikaner Robert Siska ist 71 Jahre alt und fuhr bereits vier Rennen. Die Formel-Renault wird in den kommenden Jahren Konkurrenz von den zahlreichen nationalen F4-Meisterschaften bekommen. Doch auch die Formel-Renault expandiert: 2015 wird es wieder eine britische Formel-Renault-Meisterschaft mit den aktuellen Tatuus-Chassis geben.

Ergebnisse 1. Lauf in Assen 1. Callan O’Keeffe (ART Junior) 2. Ben Bornicoat (Fortec) 3. Gustav Malja (Josef Kaufmann) 4. Seb Morris (Fortec) 5. Alexander Albon (KTR) 6. Ryan Tveter (Josef Kaufmann) 7. Matthew Graham (AVF) 8. Louis Délétraz (Josef Kaufmann) 9. Ukyo Sasahara (Euronova) 10. Stefan Riener (Speedfish)

2. Lauf in Assen 1. Seb Morris (Fortec) 2. Ryan Tveter (Josef Kaufmann) 3. Louis Délétraz (Josef Kaufman) 4. Ukyo Sasahara (Euronova) 5. Gustav Malja (Josef Kaufmann) 6. Stefan Riener (Speedfish) 7. Steijn Schothorst (Manor MP) 8. Callan O’Keeffe (ART Junior) 9. Martin Kodríc (Fortec) 10. Roy Geerts (AVF)

Fahrerwertung 1. Louis Délétraz (SUI) 2. Steijn Schothorst (NED) 3. Ben Bornicoat (GBR) 4. Gustav Malja (SWE) 5. Seb Morris (GBR) 6. Callan O’Keeffe (RSA) 7. Ukyo Sasahara (JPN) 8. Ryan Tveter (USA) 9. Jack Hughes (GBR) 10. Levin Amweg (SUI)

184 183 180 147 145 144 141 117 112 107


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News

US F2000-Saison für australischen Formel-Ford-Meister Die US F2000-Serie spannt mit der australischen Formel-Ford zusammen: Der Meister bekommt zwei Testtage und eine volle Saison in der US F2000 2015. MZ

F3-EM: Motopark Academy und Signature kommen Noch 2014 wird die F3-Europameisterschaft Zuwachs von zwei namhaften Teams bekommen, die schon in der Vergangenheit in der Serie unterwegs waren: Signature will spätestens beim MacaoGP wieder dabei sein, Motopark Academy will schon in Hockenheim und Imola zwei Dallara-VW an den Start bringen. Signature sollte schon ab dem Auftakt mit Renault-Motoren dabei sein, aber die Triebwerke erwiesen sich als zu schwach. Die Testfahrten gehen mit Paul-Loup Chatin aber ungehindert weiter. Sollte Renault nicht konkurrenzfähig werden, dann will Signature mit einem anderen Motorhersteller in Macao mitmischen. Noch haben beide Teams keine Fahrer verkündet. MZ Foyt und Rahal zurück in die Indy-Lights? Die Tatsache, dass die Indy-Lights-Meisterschaft nächstes Jahr mit einem neuen Dallara-Rennwagen ausrückt, der kürzlich von Conor Daly erstmals getestet wurde, macht die Meisterschaft für viele Teams wieder interessanter. Aus Europa liebäugeln Carlin und Eurointernational mit einem Einstieg, die IndyCar-Teams Foyt und Rahal Letterman Lanigan erwägen laut racer.com ebenfalls ein Comeback. Schon in Mid-Ohio zeigte sich das Starterfeld etwas vergrößert: Axcil Jefferies kehrte nach seinen zwei Auftritten im letzten Jahr für Belardi zurück ins Cockpit, Jimmy Simpson gab für Moore das Debüt. Simpson fährt dieses Jahr für Comprent in der neu aufgelegten Formel-Atlantic-Meisterschaft und ist neben Daniel Burkett der einzige Fahrer, der bisher ein Rennen gewinnen konnte. MZ

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Neuauflage Hunt versus Lauda Die indische MRF-Challenge ist auch für europäische Nachwuchsfahrer interessant, weil sie im Winter stattfindet und daher eine gute Trainingsmöglichkeit darstellt. Auch 2015 wird es mindestens zwei prominente Namen in der Meisterschaft geben: Für das M&N-Team werden Freddie Hunt und Mathias Lauda fahren. Freddie ist der Sohn von James Hunt, Matias jener von Niki Lauda. Hunt und Lauda hatten 1976 ein legendäres Duell um den F1-WM-Titel. Nun sollen die Spösslinge das Duell zu einer Neuauflage in der indischen MRF-Challenge bringen. Freddie Hunt hing vor wenigen Jahren seinen Helm vorrübergehend an den Nagel, Lauda fuhr 2005 bereits in der GP2Meisterschaft. MZ

Francois Flamand

Sparmaßnahmen in der WSbR Das Teilnehmerfeld in der World Series by Renault ist nach starken Jahren 2014 überraschend geschrumpft. Renault will dennoch an der Meisterschaft festhalten und hat daher einige Sparmaßnahmen beschlossen. Der Lebenszyklus des aktuellen Dallara Zytek soll verlängert werden. Ein neues Auto würde nur höhere Kosten bedeuten. Auch die Laufzeit einiger mechanischer Teile soll verlängert werden. Renault selbst will den Teams bei Rennen wie in Russland oder China (könnte in den Kalender aufgenommen werden) finanziell stärker unter die Arme greifen. Das Budget soll damit um 15 Prozent gesenkt werden. Um die Meisterschaft für Fahrer interessant zu halten, arbeitet Renault an einer Zusammenarbeit mit einem F1-Team, so dass der Meister dort mindestens als Testfahrer, möglichst aber als Stammfahrer unter Vertrag genommen wird. Trotzdem hat Renault die Zeichen der Zeit erkannt: Bei so vielen Nachwuchsserien ist der Bedarf an zu vielen Cockpits einfach nicht vorhanden. Deswegen sollen 2015 nur noch zwölf statt 13 Teams einen Startplatz bekommen. Derzeit sind es wegen dem Fehlen des Carlin-Teams ohnehin nur zwölf Rennställe, aber gegenüber Autosport lässt Carlin durchblicken, dass man an einer Rückkehr arbeitet. Strakka weitet sein Engagement übrigens aus und steigt auch in die Zweiliter-Klasse ein. MZ


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Chris Owens

FORMEL-WOCHE 31/2014

IndyCar in Mid-Ohio

Mister Mid-Ohio schlägt wieder zu! Sieg Nummer fünf auf der Berg- und Talbahn in Mid-Ohio für Scott Dixon. Es war eine strategische Meisterleistung des Champions. von Michael Zeitler it fünf Siegen in Folge auf dem Kurs in Mid-Ohio reiste das Ganassi-Team an, womit klar war: Man muss die Truppe um Chip Ganassi auf der Rechnung haben, wenngleich dem Ganassi-Quartett aus Meister Scott Dixon, Charlie Kimball, Ryan Briscoe und Tony Kanaan in dieser Saison noch kein Sieg gelungen ist.

M

Dass Scott Dixon das Rennen aber wirklich gewinnen würde, das konnte man nach dem Qualifying noch nicht erahnen. Nachdem er im Quali nämlich eine rote Flagge ausgelöst hat, musste der Neuseeländer von ganz hinten starten. Der Schlüssel zum Sieg führte über eine aggressive Strategie und eine sensationelle Fahrt des amtierenden IndyCar-Meisters. Dixon kam einmal weniger zum Nachtanken und Reifenwechseln, was allerdings zur Folge hatte, dass der 34-Jährige extrem viel Treibstoff sparen musste. Aber so kam er nach einer Gelbphase, die alle anderen zu einem Boxenstopp nutzen, in Führung. Alle dachten, er sei für die Verfolger leichte Beute, weil er mit dem Sprit haushalten musste. Doch Dixon zeigte, wo der Hammer hängt und setzte sich an der Spitze sogar ab!

Erster Verfolger war Pole-Setter Sébastien Bourdais, der über weite Teile, bis zum Dixon-Poker, das Rennen anführte. Am Ende konnte der Franzose Dixon nicht mehr knacken und wurde nur Zweiter. Bourdais kam nicht einmal mehr richtig an den Spitzenreiter heran, alle dachten daher, dass Dixon gar nicht so dramatisch viel sparen musste. Erst als er nach dem Rennen ohne Benzin ausrollte, wurde klar, wie unfassbar knapp dieser 34. IndyCarSieg für ihn war. Es war sein fünfter Triumph auf dem Kurs in Mid-Ohio innerhalb von acht Jahren! Power wieder Leader Als Gesamt-Sechster hat er bei nur noch drei auszustehenden Rennen wohl kaum mehr Chancen auf die Meisterschaft. Diese erlebte in MidOhio eine Wende. Will Power übernahm mit einem sechsten Platz die Tabellenführung. Alle anderen Titelkandidaten hatten größere Probleme. Powers Penske-Teamkollege Hélio Castroneves, der als Tabellenführer anreiste, wurde schon in der Einführungsrunde von elektrischen Problemen heimgesucht. Mit einigen Runden Rückstand nahm der Brasilianer das Rennen wieder auf, aber groß punkten konnte er damit nicht.

Ryan Hunter-Reay erging es kaum besser. Anfangs lieferte er sich mit Bourdais ein Duell um den Sieg, doch dann gab er die gute Ausganslage mit zwei Fehlern aus der Hand. Erst war er in der Box zu schnell und bekam eine Durchfahrtsstrafe, dann drehte er sich. Simon Pagenaud fuhr das gesamte Rennen unter ferner liefen, gleiches galt für Pocono-Sieger Juan-Pablo Montoya, der die Top-10 verfehlte. Ähnlich wie Hunter-Reay schnupperte auch Josef Newgarden am Sieg. Der Pilot aus dem Team von Sarah Fisher machte aber ebenfalls einen Fehler an der Box, als er über einen Schlauch fuhr und eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam. Newgarden lag bis dato auf Rang zwei, nachdem er Bourdais mit einem sensationellen Manöver überholen konnte. Vor dem 15. Saisonlauf mussten die Teams Rahal Letterman Lanigan und Foyt übrigens tief in die Tasche greifen. In Toronto fuhr Luca Filippi untergewichtig, was dem Team von Bobby Rahal 5000 Dollar kostete, am Foyt-Dallara-Honda von Takuma Sato entsprach die Höhe des Unterbodens nicht exakt dem Reglement, was mit1000 Dollar zu Buche schlug.


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IndyCar in Mid-Ohio

Mid-Ohio

1. Scott Dixon Ganassi 2. Sébastien Bourdais KVSH 3. James Hinchcliffe Andretti 4. Carlos Muñoz Andretti 5. Graham Rahal Rahal Letterman Lanigan 6. Will Power Penske 7. Charlie Kimball Ganassi 8. Ryan Briscoe Ganassi 9. Simon Pagenaud Schmidt Peterson Hamilton 10. Ryan Hunter-Reay Andretti 11. Juan-Pablo Montoya Penske 12. Josef Newgarden Sarah Fisher Hartman 13. Mike Conway Ed Carpenter 14. Mikhail Aleshin Schmidt Peterson Hamilton /SMP 15. Justin Wilson Dale Coyne 16. Jack Hawksworth Bryan Herta 17. Carlos Huertas Dale Coyne 18. Takuma Sato AJ Foyt 19. Hélio Castroneves Penske 20. Sebastián Saavedra KV/AFS 21. Tony Kanaan Ganassi 22. Marco Andretti Andretti Schnellste Runde: Hélio Castroneves 1:06,839

Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda

90 Runden +5,386 +7,333 +9,355 +11,850 +15,976 +16,853 +17,502 +18,616 +20,076 +21,736 +22,098 +23,835 +29,806 +44,641 +58,721 +1:02,584 +1 Runde +4 Runden +66 Runden +90 Runden ü390 Runden

Gesamtwertung 1. Wll Power (AUS) 2. Hélio Castroneves (BRA) 3. Ryan Hunter-Reay (USA) 4. Simon Pagenaud (FRA) 5. Juan-Pablo Montoya (COL) 6. Scott Dixon (NZL) 7. Carlos Muñoz (COL) 8. Sébastien Bourdais (FRA) 9. Tony Kaan (BRA)

548 544 485 484 447 440 416 400 389

10. Marco Andretti (USA) 11. Ryan Briscoe (AUS) 12. James Hinchcliffe (CAN) 13. Charlie Kimball (USA) 14. Justin Wilson (GBR) 15. Mikhail Aleshin (RUS) 16. Josef Newgarden (USA) 17. Jack Hawksworth (GBR) 18. Graham Rahal (USA)

383 368 366 343 326 314 307 301 296

19. Carlos Huertas (COL) 20. Takuma Sato (JAP) 21. Sebastián Saavedra (COL) 22. Mike Conway (GBR) 23. Ed Carpenter (USA) 24. Oriol Servià (ESP) 25. Kurt Busch (USA) 26. JR Hildebrand (USA) 27. Sage Karam (USA)

278 246 239 235 168 88 80 66 57

Die Top-3 in der Gesamtwertung

FORMEL-WOCHE 31/2014

Sam Bloxham/GP2

Ergebnisse 15. Rennen

Chris Owens

Chris Jones

Chris Owens


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Jim Haines

FORMEL-WOCHE 31/2014

Portrt Ed Carpenter

Der Ovalspezialist Ed Carpenter fährt dieses Jahr nur noch die Ovalrennen mit. Aber dort trumpft er immer wieder auf. Kein Wunder bei seinen Wurzeln und seiner Familie. von Michael Zeitler er hätte gedacht, dass Ed Carpenter einmal eine so große Rolle spielen wird, obwohl er nur bei etwas mehr als einer Hand voll IndyCar-Rennen mitfährt? In dieser Saison hat sich der 33-Jährige entschieden, als Teamchef seines eigenen Rennstalls auf die geschäftlichen Aspekte zu achten und nur noch die Ovalrennen zu bestreiten. Für die Rundstrecken- und Straßenrennen verpflichtete er Mike Conway, der aus Sicherheitsgründen selbst seit Jahren keine Ovalrennen mehr fährt.

W

Mit Carpenter und Conway haben sich also zwei gefunden, die perfekt harmonieren und daher mit demselben Dallara Chevrolet auch schon jeweils ein Saisonrennen gewinnen konnten. Würden die Punkte beider addiert werden, lägen sie unter den besten zehn! Carpenter hat sich in den letzten Jahren als Ovalspezialist einen Ruf verschafft. Blickt man auf seine bisherige Karri-

ere zurück, so konnte man das nicht unbedingt erwarten. Der Knoten platzte eigentlich erst 2009, als er in Kentucky damals noch für das Team seines Schwiegervaters Tony George auf Platz zwei raste. Seit 2003 fuhr er zuvor für PDM, Cheever und Vision recht unauffällig IndyCar-Rennen, ohne große Spitzenresultate. Lange Zeit nur eine Randnotiz Da Vision 2010 zusperrte, fuhr Carpenter daher nur vier Rennen für Panther, in Kentucky trumpfte er aber mit der Pole-Position auf und wurde im Rennen nur knapp geschlagen Zweiter. 2011 bekam er für ein paar Rennen im Team von Sarah Fisher eine Chance. Wieder platzte in Kentucky der Knoten und Carpenter gewann sein erstes IndyCar-Rennen. Seit 2012 hat er sein eigenes Team, im gleichen Jahr siegte er noch in Fontana, 2013 und 2014 fuhr er beim Indy 500 jeweils auf Pole, kämpfte auch um den Sieg. 2013 sammelte er die meisten Führungsrunden, verlor das Rennen aber beide Male. Man darf davon ausgehen, dass Carpenter seinen Helm nicht an den Nagel hängen wird, solange er das 500-Meilenrennen von Indianapolis nicht gewonnen hat. Geboren ist Carpenter vor 33 Jahren passenderweise auch


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Portrt Ed Carpenter

Ovale sind unterschiedlich lang und unterschiedlich schnell – beeinflusst durch Kurvenradien, Kurvenerhöhung und auch Anzahl der Kurven: zwei Kurven, Triovale oder vier Kurven. Heute sind alle IndyCarOvale asphaltiert, was auch nicht immer der Fall war. In den 20er Jahren waren die IndyCars vorzugsweise auf Holzbahnen unterwegs, noch viel länger hielten sich die so genannten Dirt-Ovale: Das letzte Rennen auf einer solchen Strecke bestehend aus Sand und Schotter wurde 1970 in Sacramento ausgetragen, mit Al Unser in einem King Ford als Sieger.

in Indianapolis. Sein Schwiegervater ist Tony George, ein Mann aus der berühmten Hulman-Familie. Sein Großvater kaufte nach dem Zweiten Weltkrieg die Piste in Indianapolis, über Jahrzehnte lief in der IndyCar ohne diese Familie gar nichts. George erlangte in den frühen 90er Jahren Macht und wollte die IndyCar von Anfang an in andere Bahnen lenken. Er war davon überzeugt, dass die Bedeutung des Indy 500 abnahm. Es kam zum Bruch mit den führenden Teamchefs der Serie und die IndyCar trennte sich 1996 in zwei Meisterschaften auf. Georges Indy Racing Leaguee wurde bis 2004 ausschließlich auf Ovalstrecken ausgetragen und hatte das Indy 500, die ChampCar-Serie hatte die Topstars. Nach und nach wechselten viele Spitzenteams in die IRL, 2008 schlossen sich beide Meisterschaften wieder zusammen, verloren aber bis dahin viele Fans an die NASCAR.

Steve Snoddy 2009 fuhr Ed Carpenter zum ersten Mal auf das Podest

Die Ovalkurse verleihen der IndyCar-Serie eine gewisse Einzigartigkeit. Keine andere Formel-Serie fährt auf solchen Kursen, deshalb will die amerikanische Meisterschaft auch daran festhalten, wenngleich die Anzahl solcher Rennen inzwischen etwas gesunken ist. Die Abstimmungsarbeit für die Teams ist auf den Ovalpisten nicht einfach, auch für Fahrer sind sie eine Herausforderung: Sie sind wegen der Mauern an der Seite und den hohen Geschwindigkeiten gefährlich, es geht darum, möglichst wenig zu lupfen, aber trotzdem möglichst viel Benzin zu sparen. Außerhalb der USA gibt es nur wenig Ovalkurse: In Europa nur zwei, in Rockingham (Großbritannien) und den EuroSpeedway Lausitz (Deutschland). Beide sind Superspeedways, also Ovale der obersten und schnellsten Kategorie. Bis in die 80er Jahre hinein fand die IndyCar-Meisterschaft fast ausschließlich auf Ovalkursen statt. Der erfolgreichste -Pilot aller Zeiten, AJ Foyt, gewann 64 seiner 67 IndyCar-Rennen auf Ovalstrecken (24 auf Dirt-Ovals), nur drei auf Rundstrecken: Castle Rock 1968 im Coyote Ford, Mosport 1977 und Silverstone 1978 jeweils im Coyote Foyt. MZ

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Von wegen nur im Kreis fahren Für viele Unwissende ist Formel-1 schon nichts anderes als im Kreis fahren. Ovalrennen sind es dann erst recht, hier wird tatsächlich im Kreis gefahren. Doch Rennen auf Ovalen sind eine Wissenschaft für sich. Die Kurse unterscheiden sich nämlich genauso deutlich wie sich die Pisten in der Formel-1 unterscheiden.


Formel-Renault-NEC: Wechsel an der Spitze Louis Delétraz hat die Führung in der Gesamtwertung der FormelRenault-NEC übernommen. Der Schweizer war der einzige Fahrer aus der Spitzengruppe, der in beiden Rennen in Assen Punkte eifuhr, während Steijn Schothorst und Ben Barnicoat jeweils einmal ausschieden. Nach dem Platztausch sind die Abstände im Meisterschaftsklassement überschaubar. Die ersten drei werden nur durch vier Punkte voneinander getrennt. Es gewannen Callan O'Keeffe und Seb Morris. DG Formel-Abarth: Antonelli siegt beim Einstand In Margione war Marco Antonelli zum ersten Mal in diesem Jahr im Fahrerfeld der Formel-Abarth vertreten und gleich gelangen dem Italiener Siege in beiden Rennen. Zweiter wurde jeweils Jorge Bas, der damit die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Alessandro Perullo, der bisher auf dem ersten Rang lag, kam nur einmal ins Ziel und wurde Dritter. Die beiden Führenden sind die einzigen, die sich noch realistische Chancen auf den Titelgewinn machen können, schließlich gehören sie zu den wenigen, die bisher alle Veranstaltungen bestritten. Bas und Perullo werden aktuell nur durch zwei Punkte getrennt. DG Britische Formel-Ford: Scott baut Führung aus Auch wenn es in Snetterton nicht zum Sieg reichte, konnte Harrison Scott die Führung in der britischen Formel-Ford mit zwei Podestplatzierungen und dem vierten Rang ausbauen. Sein Verfolger Jayde Kruger kam nur einmal unter die besten drei und büßte damit sechs Punkte ein. Sein Rückstand ist damit auf 14 Zähler angewachsen. Die Siege beim Saisonwochenende gingen an Ashley Sutton und Max Marshall. Für Marshall war es der erste Erfolg in diesem Jahr, Sutton gewann bereits in Croft. DG

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FORMEL-WOCHE 31/2014

Nachwuchs

Führungstrio teilt sich Siege RC Enerson, Jake Eidson und Florian Latorre siegen jeweils einmal in Mid-Ohio. von Daniel Geradtz uch nach nun 14. ausgetragenen Läufen der US-amerikanischen US F2000 Meisterschaft ist RC Enerson jener Pilot, der die meisten Siege einfahren konnte, aber im Rennen um den Meisterschaftstitel hinten liegt. In Mid-Ohio büßte er trotz seines vierten Saisonerfolgs weiteren Boden auf Florian Latorre ein, der sich an der Spitze der Punktewertung behaupten konnte.

A

Enerson siegte im ersten Lauf unter schwierigen Bedingungen. Sowohl beim Start unter trockenen Bedingungen als auch in der letzten Rennphase, als es zu regnen begann, war er das Maß der Dinge und ließ der Konkurrenz keine Chance. Auch durch eine zwischenzeitliche SafetyCar-Phase, die seinen Vorsprung einstampfte, ließ sich Enerson nicht vom Gewinnen abhalten. Auch das zweite Rennen des Wochenendes fand unter nassen Bedingungen statt. Und wieder war

Enerson der dominierende Mann im Rennen, konnte die Früchte seiner Arbeit aber nicht ernten. Nach einer Safety-Car-Phase wurde das Rennen noch für eine verbleibende Runde freigegeben. In dieser Zeit attackierte Victor Franzoni den Führenden und konnte für wenige Momente die Spitzenposition übernehmen. Nach einem mehrfachen Platztausch startete Franzoni ein übermotiviertes Überholmanöver, das in einer Kollision endete. Beide drehten sich von der Piste. Den Sieg bekam Jake Eidson somit auf dem Silbertablett serviert, er brauchte nur noch eine halbe Runde zu überstehen. Latorre siegt in Rennen drei Unter trockenen Wetterbedingungen war es am Sonntag der meisterschaftsführende Florian Latorre, der von der Pole-Position aus einen ungefährdeten Sieg einfuhr. Gegen Ende drohte es noch einmal spannend zu werden. Durch einen späten


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Nachwuchs

Vortagsdominator Enerson ging zwar von Platz zwei aus ins Rennen, verlor aber schon früh einen Rang an Pe-

ter Portante. Den verlorenen Boden konnte er im Laufe des Rennens nicht wieder aufholen. Bei noch zwei verbleibenden Rennen in Sears Point hat Latorre schon die halbe Miete erreicht. Noch sind zwar 60 Punkte zu vergeben, doch sein Vorsprung von 30 Zählern auf Eidson beziehungsweise 33 auf Enerson bringen ihn in die komfortable Lage, nicht mehr das volle Risiko eingehen zu müssen.

Ergebnisse 1. Lauf in Mid-Ohio 1. RC Enerson (Team E) 2. Florian Latorre (Cape) 3. Peter Portante (ArmsUp) 4. Jake Eidson (Cape) 5. Heinrik Furuseth (Jay) 6. Daniel Burkett (Belardi) 7. Aaron Telitz (ArmsUp) 8. Victor Franzoni (Afterburner) 9. Jeroen Slaghekke (Belardi) 10. Colton Herta (Jay)

2. Lauf in Mid-Ohio 1. Jake Eidson (Cape) 2. Aaron Telitz (ArmsUp) 3. Henrik Furuseth (Jay) 4. Florian Latorre (Cape) 5. Nico Jamin (Pabst) 6. Austin Cindric (Pabst) 7. Adrian Starrantino (Jay) 8. RC Enerson (Team E) 9. Keyvan Andres Soori (Cape) 10. Will Owen (Pabst)

3. Lauf in Mid-Ohio 1. Florian Latorre (Cape) 2. Peter Portante (ArmsUp) 3. RC Enerson (Team E) 4. Daniel Burkett (Belardi) 5. Victor Franzoni (Afterburner) 6. Austin Cindric (Pabst) 7. Aaron Telitz (ArmsUp) 8. Jake Eidson (Cape) 9. Nico Jamin (Pabst) 10. Henrik Furuseth (Jay)

Fahrerwertung 1. Florian Latorre (FRA) 2. Jake Eidson (USA) 3. RC Enerson (USA) 4. Aaron Telitz (USA) 5. Victor Franzoni (BRA) 6. Peter Portante (USA) 7. Daniel Burkett (CAN) 8. Clark Toppe (USA) 9. Adrian Starrantino (USA) 10. Nico Jamin (FRA)

277 247 244 202 185 149 145 133 131 129 US F2000

Florian Latorre verteidigte die Führung in der Gesamtwertung

Pro Mazda: Hargrove holt auf Beim sechsten Saisonwochenende der Pro-Mazda-Serie hat Scott Hargrove ein paar Zähler auf den Meisterschaftsführenden Spencer Pigot aufholen können. Der Fahrer aus dem Cape-Team fuhr in MidOhio auf den dritten beziehungsweise sechsten Platz, während Pigots bestes Resultat ein vierter Platz war. In der Meisterschaftswertung werden beide nun durch 14 Zähler getrennt. Bei drei verbleibenden Läufen und insgesamt 90 zu vergebenden Punkten ist damit noch alles drin. Die Siege gingen Garett Grist und Nicolas Costa, die im Gesamtklassement aber bereits zu weit zurückliegen, um noch in den Titelkampf eingreifen zu können. Es war nach dem Rennen auf dem kleinen Oval von Indianapolis als ebenfalls Grist gewann, erst das zweite Mal in dieser Saison, dass der Sieg nicht an einen der beiden Meisterschaftsführenden ging. DG Indy Lights: Harvey siegt doppelt Nachdem der Brite Jack Harvey in den bisherigen neun Saisonrennen in der Indy Lights sechs Mal auf dem Podest stand, reichte es in Mid-Ohio zum ersten Sieg für den Fahrer aus dem McLarenNachwuchsprogramm. Wie dominant Harvey am vergangenen Wochenende war, zeigt ein Blick auf die Ergebnislisten. Neben der Pole-Position, sicherte er sich auch die Bonuspunkte für die Pole-Position, die schnellste Runde und die meiste Anzahl an Führungsrunden in beiden Rennen. Mit seiner Leistung konnte er nicht unwesentlich auf den Meisterschaftsführenden Gabby Chaves aufschließen. Der Vorsprung betrug vorher 48 Punkte, nun sind es bei drei verbleibenden Wertungsläufen nur noch 18 Zähler. EIn wenig ins Hintertreffen ist derweil Zach Veach geraten, der nach einem vierten und einem zweiten Rang auf Platz drei in der Gesamtwertung abrutschte. Aber auch er hat noch intakte Chancen auf den Titelgewinn. DG

FORMEL-WOCHE 31/2014

Einsatz des Safety-Cars wurde das Feld wieder zusammengeschoben. Doch für den Führenden lief es dennoch nach Plan. Das Rennen ging unter gelber Flagge zu Ende. Obwohl Latorre seinen fast sieben Sekunden großen Vorsprung einbüßte, brauchte er keine großen Anstrengungen mehr, um die Position zu verteidigen.


Impressum Herausgeber: Daniel Geradtz Chefredakteur: Michael Zeitler Redaktion: Johannes Mittermeier Rebecca Friese Layout: Daniel Geradtz Michael Zeitler


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