Formel-Woche 45/2014

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2014

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12. November

FORMEL-1

Rosberg macht's nochmal spannend

EXKLUSIV

Analyse der WSbR-Testfahrten Titelentscheidung in der Super Formula

Daimler

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Entwicklung der F3-EM


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or w r o

V

Hoffnung für die Zukunft

Nur eine Woche nachdem die Formel-1 in Austin zum ersten Mal in diesem Jahr mit nur 18 Startern ihre Runden drehte, war das Teilnehmerfeld in São Paulo ebenso klein. Doch seit dem Wochenende in Brasilien ist man ein Stück schlauer. Oder eben doch nicht. Denn nach wie vor ist die finanzielle Lage von Marussia und Caterham sehr marode. Was sich in der Zwischenzeit getan hat: Caterham bemüht sich derzeit, mittels Crowdfunding zumindest noch einen Einsatz beim Finale zu ermöglichen, Marussia geht wohl endgültig in die Insolvenz. Dennoch tauchen beide auf der provisorischen Starterliste für 2015 auf, die in Brasilien das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Beide Rennställe kämpfen also derzeit noch um ihr Überleben. Ob sie diesen gewinnen, kann wohl derzeit niemand mit Gewissheit beantworten. Aus diesem Grund wurde sich erneut intensiv mit möglichen Zukunftsszenarien auseinander gesetzt. Viele Ideen werden dabei immer wieder genannt. Einen Denkansatz findet man allerdings nirgends: Wieso richtet man nicht einfach einen Spendenfond ein, in den gesunde Teams einen gewissen Prozentsatz ihres Preisgeldes direkt zahlen müssen? Denn geht man von der umständlichen Idee aus, dass sie ein drittes Fahrzeug aufbauen, aber einem anderen Team überlassen sollten – was hier und da auch diskutiert wird – dann wäre ein gemeinsamer Spartopf, mit dessen Hilfe insolvente Teams zumindest über die Saison gerettet werden könnten, sicherlich die praktikablere Variante. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche Mercedes AMG

FORMEL-WOCHE 45/2014

Inhalt

In Brasilien wurde über die Zukunft der formel-1 debattiert

Ausgabe empfehlen twitter.com

Rosberg siegt – Hamilton patzt

Formel-1 Rosberg siegt – Hamilton patzt

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Nasr bekommt zweites Sauber-Cockpit 8

30 Mal Weltenbummler und Weltmeister Hilft nur noch Crowdfunding

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Block: Drei-Wagen-Regel als Übergangslösung gut

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Inhalt

Auer und KirchhĂśfer testen WSbR

Marvin KirchhĂśfer: Wie geht es mit Deutschlands hoffnungsvollstem Talent weiter?

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Nakajima zum zweiten Mal Meister!

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Formel-3-Europameisterschaft auf der Erfolgsspur

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News 26

Nachwuchs Britische Formel-4, Argentinische Formel-Renault

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Auer und KirchhĂśfer testen WSbR

Mehr zum Thema

Ausgabe 44/2014: KĂśnnen Caterham und Marussia gerettet werden?

mit Zakspeed und Haas zwar auch zwei Mannschaften, die nur wenige Jahre in der Szene blieben, mit Minardi aber auch eine Scuderia, die noch heute als Red-Bull-Nachwuchsteam Toro Rosso existiert.

Wie aus dem Kommen und Gehen ein Gehen wurde Ăœber viele Jahre kamen Rennställe, andere gingen wieder, wurden verkauft oder schafften es nie in die Formel-1. Doch jetzt verschwinden die Rennställe nur noch.

Sollte die F1-WM 2015 wirklich mit nur 18 Fahrzeugen ausgetragen werden, dann wäre es die Saison mit den zweitwenigsten Boliden im Feld. In Austin erlebten wir bereits einen Vorgeschmack dessen, was es heiĂ&#x;t, wenn nur 18 Boliden am Start stehen. Nach der Kollision zwischen Adrian Sutil und Sergio PĂŠrez waren sogar nur noch 16 Fahrer. Man mag vom vollen Starterfeld mit 26 Autos wie es

Ăźber Jahre der Fall war, nur träumen. Noch ist es nicht in Stein gemeiĂ&#x;elt, dass wir 2015 nur 18 Boliden sehen. Erstens versuchen die Insolvenzverwalter händeringend nach Käufern fĂźr Marussia und Caterham, zweitens kĂśnnte F1-Boss Bernie Ecclestone einspringen und ein Team Ăźber Wasser halten, bis 2016 das Haas-Team einsteigen wird, drittens ist die Idee, dass einige Teams drei Wagen einsetzen kĂśnnten, noch nicht vom Tisch. Schwund auch in der ersten Turbo-Ă„ra Egal, wie viele Rennwagen es letztlich sein werden: Die Formel-1 muss die aktuelle Krise ernst nehmen. Denn die Floskel „Teams kommen und gehen“ stimmt schon lange nicht mehr. Aus einem „Kommen und Gehen“ ist quasi nur noch ein „Gehen“ geworden. Und dieser Trend setzte schon vor Jahren ein. Nur selten stĂśĂ&#x;t noch eine neue

Truppe hinzu, einige etablierte Mannschaften wie Sauber, Force India und Lotus kämpfen dagegen im Augenblick ums Ăœberleben. Je weiter man in der F1-Geschichte zurĂźck geht, desto mehr hing die Teilnehmerzahl vom Grand Prix ab. Gaststarter ist das Stichwort. In SĂźdafrika gab es jährlich zahlreiche Lokalmatadoren, die teilweise sogar mit Eigenkonstruktionen nur das Heimrennen bestritten und das gilt auch fĂźr andere Rennen. Manche Teams setzten mehr als zwei, manche nur einen Boliden ein. So stramm geregelt wie heute war das alles noch nicht. Vielleicht liegt auch hier ein Problem der aktuellen Krise begraben. Vor 30 Jahren, also in der Saison 1985, gab es noch 17 F1-Rennställe, sechs mehr als 2014, fast doppelt so viele wie beim USA-GP. Eingestiegen sind

In den zwei folgenden Jahren sank die Anzahl der Rennställe. Die Turbomotoren waren sĂźndhaft teuer. Die Formel-1 fĂźhrte eine eigene Wertung fĂźr Sauger-Teams ein, doch die Fans interessierte nur, wer das Rennen gewonnen hat und nicht, welches Team ganz hinten in der Startaufstellung die B-Wertung fĂźr sich entschied. Dazu zogen sich auch Werksteams wie Renault und Alfa Romeo zurĂźck – weil der Erfolg ausblieb. Damals gab es so viele Motorhersteller – zum Teil auch unabhängig von Automobilwerken – dass die Ausstiege verkraftbar waren. WĂźrden heute zwei Hersteller den Ausstieg verkĂźnden, stĂźnde die KĂśnigsklasse vor einem mächtigen Problem. Selbst in der Turbophase der 80er Jahre stieg aber jedes Jahr mindestens ein neuer Rennstall in den GP-Sport ein! 20 Teams 1989 Als die Formel-1 die Turbomotoren aus dem Sport verbannte, kamen wieder mehr Teams in die KĂśnigsklasse. 1989 waren 20 Rennställe mit 39 Fahrzeugen pro Grand Prix gemeldet! Es musste sogar eine Vorqualifikation eingefĂźhrt werden. 30 Fahrer gingen ins Qualifying, nur die schnellsten 26 starteten auch im Rennen. Von den damals eingestiegenen Rennställen wie Rial, EuroBrun, Scuderia Italia oder Onyx blieben die meisten Mannschaften nur wenige Jahre. Doch das ist kein Argument gegen eine Fluktuation an F1-Teams. Onyx und die Scuderia Italia fuhren während ihrer Zeit in der Formel-1 sogar auf das Treppchen, das deutsche Rial-Team belegte zwei Mal den vierten Platz. Es waren kleine Mannschaften, die immer wieder gegen die GroĂ&#x;en brillieren konnten. Es war der Kampf David gegen Goliath, der die Fans faszinierte.

NatĂźrlich waren auch Teams darunter, die wenig seriĂśs war. Aber selbst die Scuderia Italia fuhr ihr erstes Rennen mit einem F3000-Rennwagen. Larrousse hatte zwei Mal kriminelle Teilhaber, Andrea Moda und Life hatten Fahrzeuge, die meilenweit hinter der Spitze herhinkten. Aber solche Teams waren dann eben auch schnell wieder drauĂ&#x;en – wen kĂźmmerte es schon?

1993 sank die Anzahl der Teams auf deren 13, 1996 gab es dann nur noch elf Mannschaften. Dabei blieb es dann auch einige Jahre. Die Formel-1 wurde teurer und professioneller, da konnten nur wenige mithalten. Auch jahrzehntelang teilnehmende Equipen wie Brabham, Lotus, Arrows, Ligier oder Tyrrell mussten zusperren oder verkauft werden.

Bernie Ecclestone und dem Automobilweltverband FIA kĂźmmerte es. Sie erhĂśhten die Einstiegskriterien fĂźr neue Teams, verlangten eine Millionen schwere SeriĂśsitätsgarantie, die erst nach zwei Jahren wieder zurĂźckbezahlt wurde. In den 90er Jahren nahmen dann plĂśtzlich die F1-Projekte zu, die es teils gerade deshalb nicht in die Startaufstellung schafften. Projekte von DAMS (schon damals wie heute ein Spitzenteam in den Nachwuchsserien), Bravo oder TOM's scheiterten genauso, wie Versuche von Millionären bekannte Namen wie Bugatti (Robert Wachtel aus Kalifornien versuchte die Marke 1995 in die Formel-1 zurĂźckzuholen), Vanwall oder Lamborghini wieder in die F1 zu bringen. Das indonesische HumpussLamborghini-Projekt wurde 1996 von Hutomo Mandala Putra angestoĂ&#x;en.

Krise schon 2009

Viele Mannschaften mussten verkauft werden, noch mehr stiegen aus. Bis

Statt Privatteams kamen nun die Hersteller zurĂźck. Sie kauften sich die Privatiers und schraubten die Budgets in unvorstellbaren dreistelligen Millionen-Bereiche. F1-Projekte waren nun kaum mehr mĂśglich. Von 1998 bis 2010 gab es gerade Mal noch zwei Neulinge: Toyota 2002 und Super Aguri als Honda-B-Team 2006. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise stiegen viele Hersteller aus. ZurĂźck blieb ein Scherbenhaufen und schon damals wäre die Anzahl der Teams auf deren neun gesunken, wenn nicht Marussia, Caterham und HRT eingestiegen wären. Doch sie kamen nur, weil die FIA eine Budgetobergrenze von rund 50 Millionen Euro versprochen hat. Die kam nie und daher konnten die drei Teams auch nicht ans Mittelfeld aufschlieĂ&#x;en und langfristig Ăźberleben. Bridgestone

von Michael Zeitler er Rekord liegt bei durchschnittlich 16,5 Startern in der Saison 1969. Auch damals zeichnete sich der Teamschwund bereits ab. Die Einfßhrung der 3-Liter-Formel 1966 gingen nur wenige Hersteller mit. Es herrschte akuter Motorenmangel, der sich auch in den 70er Jahren fortgesetzt hätte, wenn es nicht den legendären Cosworth-DFVMotor gegeben hätte, auf den so viele Teams in den 70er Jahren setzten.

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2006 steig Super Aguri in die Formel-1 ein

http://formel-woche. Zur Ausgabe de/ausgabe-13/ Ron McQueeney

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Pirelli

International


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Pirelli

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Brasilien-GP

Rosberg siegt – Hamilton patzt

Titelthema Nico Rosberg hält Lewis Hamilton Druck stand und siegt in Brasilien. Titelrennen weiterhin offen, jedoch mit besten Chancen für Hamilton. Eine Analyse von Daniel Geradtz

A

us eigener Kraft kann Nico Rosberg sein Ziel in diesem Jahr nicht mehr erreichen. Durch seine Leistung kann er allenfalls die besten Voraussetzungen schaffen, um am Ende doch noch als Formel-1-Weltmeister festzustehen. Genau das tat er am vergangenen Wochenende in Brasilien. Vom ersten freien Training am Freitag an war der Deutsche nicht von der Spitze zu verdrängen und bot seinem Teamkollegen Lewis Hamilton die Stirn. Hamilton hinterließ in den vergangenen Rennen den besseren Eindruck, siegte zuletzt fünf Mal in Serie.


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Brasilien-GP FORMEL-WOCHE 45/2014

Wie schon vor Wochenfrist in Austin ging Rosberg auch in São Paulo von der Pole-Position aus ins Rennen. In Texas machte er aber einen Fehler und wurde damit praktisch wehrlos zum Opfer Hamiltons. Seine Ansage, einen solchen Fauxpas nicht zu wiederholen, setzte er um. In der zweiten Rennhälfte saß ihm Hamilton nun im Nacken. Rosberg aber fuhr nun zu einem tadellosen Sieg. Dieses Mal machte Hamilton einen Fehler.

In den ersten Runden nach dem Start war der Deutsche der Schnellere. Mit dem Freischalten der DRS-Hilfe hatte er schon einen Vorsprung von 1,2 Sekunden und bot seinem Verfolger damit nicht die Möglichkeit, eines Überholmanövers mit geöffnetem Flügel. Hamilton will zu viel Das gesamte Wochenende über war die Abnutzung der verhältnismäßig

weichen Reifen ein Thema. Das galt auch für den Renntag, als die Asphalttemperaturen mit 50 Grad Celsius so hoch waren wie bis dahin noch nicht. So begann die Reihe der Boxenstopps bereits in der vierten Runde. Rosberg wechselte im siebten Umlauf von der weichen auf die mittlere Mischung. Hamilton klagte schon früher über Blasenbildung an den Vorderreifen und kam dann eine Runde später zu den Mechanikern. Er wurde 0,2


Sekunden schneller abgefertigt, schloss dadurch auf etwa eine halbe Sekunde auf. Zu einem Angriff reichte es aber nicht. Auch in der zweiten Rennphase war der Spitzenreiter zunächst der schnellere. Unter anderem auch, weil er besser durch den Verkehr kam. Als die weiteren Reifenwechsel anstanden, holte aber der WM-Spitzenreiter alles aus seinem Auto heraus. Bereits vor Rosbergs Stopp in Runde 25 war er 0,6 Sekunden schneller, danach folgte eine neue schnellste Runde und

6 schließlich einer der wenigen Fehler. Hamilton überforderte das Material und kam am Ende der langen Gegeneraden von der Bahn ab. „Die Hinterreifen haben blockiert. Ohne den Fehler hätte ich sicherlich gewonnen“, war er sich anschließend sicher. Der gleichen Meinung war auch Motorsportchef Toto Wolff im Interview mit RTL: „Lewis hat über Funk die Aufforderung zur Hammertime erhalten und ist dabei zu viel Risiko eingegangen. Vermutlich hätte es ansonsten gereicht.“ Durch den Ausritt verlor der Weltmeister von 2008 rund sechs Se-

LAT/WIlliams

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Brasilien-GP

kunden. Auch seine Outlap war zwei Sekunden langsamer als Rosbergs. Dieser wurde sogleicht entwarnt. „Du brauchst nicht mehr alles geben. Das andere Auto hat einen Fehler gemacht“, funkte Ingenieur Tony Ross. Doch trotz des Zeitverlusts gab Hamilton nicht auf. Stück für Stück kämpfte er sich zurück und war bald wieder in Schlagdistanz zu seinem Teakollegen. Als dem in Runde 37 zum wiederholten Mal gesagt wurde, dass Hamilton aufschließe, ließ Rosberg seinen Ingenieur wissen: „Sag mir bitte den Abstand nicht mehr!“ In Runde 50 stand für den Führenden der letzte Boxenstopp an. Erneut verlor er gegenüber seinem Verfolger Sekundenbruchteile. Für die letzten 20 Runden stand damit ein wahrer Showdown bevor. In einer ähnlichen Situation wie zuletzt in Austin hielt sich Rosberg aber vorne und ließ Hamilton keine Chance, die beiden DRS-Zonen je Runde aus zu nutzen. Sie fuhren zum elften Doppelsieg für Mercedes in diesem Jahr. Podest beim Heimrennen

Felipe Massa ließ sich von seinen Landsleuten bejubeln

Schon gewusst? Nicht die längste Durststecke Zwischen dem letzten Sieg von Nico Rosberg beim Heimspiel auf dem Hockenheimring und dem Erfolg in Interlagos lagen sieben Grand Prix. Das ist bei weitem nicht die längste Durststrecke eines (möglicherweise) späteren Weltmeisters. Bei Sebastian Vettel erstem Titel im Jahr 2010 vergingen zu Saisonmitte ganze zehn Grand Prix ohne einen Sieg des Heppenheimers. Bei Jenson Button waren es ein Jahr zuvor ebenfalls zehn Stück. Der Brite zehrte in der zweiten Jahreshälfte bekanntlich von der Überlegenheit seines Brawn-GP-Boliden zu Saisonbeginn. 1983 lagen sogar elf WM-Läufe zwischen zwei Erfolgen von Nelson Piquet. Den absoluten Rekord hält Keke Rosberg in seinem WM-Jahr 1982. Der Finne siegte damals nur einmal und zwar im 14. Rennen des Jahres. DG

Grund zum Jubeln hatte auch Williams-Fahrer Felipe Massa. Der Brasilianer konnte seine dritte Startposition trotz zweier Missgeschicke in der Boxengasse über die Renndistanz verteidigen: Beim ersten Stopp überschritt er die Geschwindigkeitsbegrenzung, was ihm eine Strafe von fünf Sekunden einbrachte, beim letzten Reifenwechsel steuerte er versehentlich die McLaren-Mechaniker an. Mit seinem fünften Saisonsieg konnte Rosberg seinen Rückstand auf 17 Punkte reduzieren. Weiterhin gilt, dass er auf fremde Hilfe angewiesen ist, um in Abu Dhabi die Weltmeisterschaft noch gewinnen zu können. Dennoch darf die Situation nicht unterschätzt werden. Hamilton muss bei einem Sieg Rosbergs Zweiter werden, ein dritter Platz würde nicht reichen. Ohne die vor der Saison eingeführte Regel der doppelten Zähler beim Finale wäre die Situation eindeutiger.


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Brasilien-GP

So Paulo 71 Runden +1,457 +41,031 +48,586 +51,420 +1:01,906 +1:03,730 +1:03,934 +1:10,085 +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +8 Runden +32 Runden

LAT/Lotus

1. Nico Rosberg Mercedes 2. Lewis Hamilton Mercedes 3. Felipe Massa Williams Mercedes 4. Jenson Button McLaren Mercedes 5. Sebastian Vettel Red Bull Renault 6. Fernando Alonso Ferrari 7. Kimi Räikkönen Ferrari 8. Nico Hülkenberg Force India Mercedes 9. Kevin Magnussen McLaren Mercedes 10. Valtteri Bottas Williams Mercedes 11. Daniil Kvyat Toro Rosso Renault 12. Pastor Maldonado Lotus Renault 13. Jean-Eric Vergne Toro Rosso Renault 14. Esteban Gutiérrez Sauber Ferrari 15. Sergio Pérez Force India Mercedes 16. Adrian Sutil Sauber Ferrari 17. Romain Grosjean Lotus Renault 18. Daniel Ricciardo Red Bull Renault Schnellste Runde: Lewis Hamilton 1:13,555

Antrtieb Bremsen

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Lewis Hamilton (GBR) 2. Nico Rosberg (GER) 3. Daniel Ricciardo (AUS) 4. Sebastian Vettel (GER) 5. Fernando Alonso (ESP) 6. Valtteri Bottas (FIN) 7. Jenson Button (GER) 8. Felipe Massa (BRA) 9. Nico Hülkenberg (GER) 10. Kevin Magnussen (DEN) 11. Kimi Räikkönen (FIN)

334 317 214 159 157 156 106 98 80 55 53

12. Sergio Pérez (MEX) 13. Jean-Eric Vergne (FRA) 14. Romain Grosjean (FRA) 15. Daniil Kvyat (RUS) 16. Pastor Maldonado (VEN) 17. Jules Bianchi (FRA) 18. Adrian Sutil (GER) 19. Marcus Ericsson (SWE) 20. Esteban Guttérrez (MEX) 21. Max Chilton (GBR) 22. Kamui Kobayashi (JAP)

47 22 8 8 2 2 0 0 0 0 0

Konstrukteurswertung 1. Mercedes 2. Red Bull Renault 3. Williams Mercedes 4. Ferrari 5. McLaren Mercedes 6. Force India Mercedes 7. Toro Rosso Renauöt 8. Lotus Renault 9. Marussia Ferrari 10. Sauber Ferrari 11. Caterham Renault

651 373 254 210 161 127 30 10 2 0 0

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Ergebnisse 18. Rennen

Frederic Le Floch / DPPI

Daimler

Mercedes AMG


LAT/Williams

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Transferupdate

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Nasr bekommt zweites Sauber-Cockpit Beim Heimrennen wurde Felipe Nasr für die kommende Saison bei Sauber bestätigt. Um die Fahrerpaarung bei den Schweizern gibt es nun mächtig Wirbel.

von Michael Zeitler achdem Marcus Ericsson bereits letzte Woche als erster Sauber-Fahrer für 2015 präsentiert wurde, steht nun sein Teamkollege fest: Es wird Felipe Nasr, ein 22-jähriger Brasilianer, derzeit Zweiter in der GP2-Meisterschaft. Der Transfer überraschte – vor allem Adrian Sutil und Giedo van der Garde. Beide gingen davon aus, einen Kontrakt mit Sauber für 2015 zu haben. Sutil zeigte sich überrascht: „Nur weil sie zwei Fahrer bekannt gegeben haben, heißt das nicht, dass diese beiden auch fahren werden oder dass das Team fahren wird.“ Teamchefin Monisha Kaltenborn gab sich gegenüber der Presse wortkarg und verwies darauf, dass solche Angelegenheiten intern geregelt werden würden.

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Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Team einen Fahrer trotz gültigen Vertrags vor die Türe setzt. Nicht umsonst heißt es: Verträge in der Formel-1 sind gerade das Papier wert, auf dem sie niedergeschrieben sind. Doch in Zeiten des Teamsterbens werden solche Geschichten zusätzlich aufgebauscht. Sutil-Manager Manfred Zimmermann soll sich gegenüber Medien dahinge-

hend geäußert haben, dass die Probleme bis Abu Dhabi aussortiert werden sollten. Seit 1992 gibt es in Genf ein Gericht für F1-Fahrerverträge, das Contract-Recognition-Board. Gegründet wurde es nach zwei Vorfällen in der Saison 1991: Erst unterschrieb Jean Alesi einen Vertrag mit drei F1Rennställen (Ferrari, Tyrrell, Williams), dann wechselte Michael Schumacher nach einem Rennen von Jordan zu Benetton. Nasr fit für die F1 Das Problem: Das Gericht kümmert sich lediglich um Streitfälle, wenn Fahrer mehr als einen Vertrag unterschrieben haben. Nicht aber, wenn Teams mehr als zwei Fahrer verpflichtet haben. Die bisherigen Fälle, in denen das Gericht aktiv wurde: 1993 wurde Mika Häkkinen gestattet von Lotus zu McLaren zu wechseln. 1994 wurde David Coulthard deutlich gemacht, erst 1996 und nicht schon 1995 zu McLaren wechseln zu dürfen. 1995 wurde entschieden, dass mit den Resten des Lotus-Teams nicht der Vertrag von Mika Salo durch Pacific übernommen wurde. Daher war Salos Transfer zu Tyrrell rechtens. 1999 wur-

de der Vertrag von Pedro Diniz mit Sauber und der Weggang von Arrows für rechtens erklärt, 2005 wurde der Wechsel von Jenson Button von BAR zu Williams untersagt. Giedo van der Garde soll mit einem zweistelligen Millionen-Betrag um ein Sauber-Cockpit gebuhlt haben. Der Ex-Caterham-Pilot wurde aber letztlich von den Geldgebern von Nasr ausgebootet. Die brasilianische Bank Banco de Brasil wurde von Sauber bereits als Sponsor vorgestellt. Die Gönner von Marcus Ericsson, dessen Bruder Hampus Ericsson inzwischen auch sehr erfolgreich Kartrennen fährt, treten dagegen nicht öffentlich auf. Speedweek berichtet, dass es sich dabei um den schwedischen Konzern Tetra Pack und um H&M-Chef Stefan Persson handeln soll. Das Wettbieten um das Sauber-Cockpit wirft kein gutes Licht auf Nasr. Doch der aktuelle Williams-Testfahrer hat sich den Aufstieg in die Königsklasse mit vier Saisonsiegen in der GP2, aber auch mit den Meistertiteln in der europäischen Formel-BMW 2009 und der britischen Formel-3 2011, verdient.


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Transferupdate

Lewis Hamilton

Mercedes

Daniel Ricciardo

Red Bull Renault

Daniil Kvyat

Williams Mercedes

Felipe Massa

Valtteri Bottas

Nico Rosberg

Ferrari

Sebastian Vettel

Kevin Magnussen

McLaren Honda

Fernando Alonso

Nico Hülkenberg

Force India Mercedes

Max Verstappen

Toro Rosso Renault

Jean-Eric Vergne

Lotus Mercedes

Romain Grosjean

Kimi Räikkönen

Pastor Maldonado

Marcus Ericsson

Carlos Sainz jr. bestätigte Fahrer

Sauber Ferrari

Caterham Renault unbestätigte Fahrer

Sergio Pérez

Felipe Nasr

Roberto Merhi

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Mögliches Fahrerfeld 2015


Brasilianer in der Formel-1

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FORMEL-WOCHE 45/2014

Pirelli

Ayrton Senna 3 WM-Titel

Nelson Piquet 3 WM-Titel

Emerson Fittipaldi 2 WM-Titel

30 Mal Weltenbummler und Weltmeister Felipe Nasr wird in Melbourne 2015 der 30. brasilianische F1-Pilot. Unter seinen Vorgängern waren Helden wie Ayrton Senna, Nelson Piquet und Emerson Fittipaldi. von Michael Zeitler rasilien ist aus der Formel-1 nicht mehr wegzudenken, weder aus dem Kalender, noch was brasilianische GP-Stars betrifft. Das war aber nicht immer so: Als Emerson Fittipaldi Ende der 60er Jahre den Weg nach Europa wagte, wurde er ob seines für die Briten seltsamen Namens belächelt. Ein Rennfahrer aus Brasilien war damals ein Exot. Das Lachen verging seinen Konkurrenten aber, als er erst britischer Formel-3-Meister wurde und schließlich 1970 als Ersatz des tödlichen verunglückten Jochen Rindts ein Lotus-F1-Cockpit bekam.

B

Es dauerte nur zwei Jahre, bis Emerson 1972 als bis dato jüngster Fahrer den WM-Titel eroberte. Auch nach seinem Wechsel zu McLaren wurde er '74 ein zweites Mal Weltmeister. Danach gab es in der Formel-1 nichts mehr Zählbares, weil er mit seinem Bruder Wilson – der ebenfalls ein paar Grand

Prix bestritt – einen eigenen Rennstall gründete. Die Fittipaldi-Brüder entwickelten schon in der brasilianischen Lokalrennszene vor ihrer großen internationaler Karriere eigene FormelVee-Rennwagen und wollten es nun auch in der Formel-1 wissen. Das Team war sogar in São Paulo niedergelassen, Konstrukteur war Richard Divila. Beim Heimrennen 1978 wurde Emerson Fittipaldi im Fittipaldi Ford Zweiter – mehr war nicht drin. Fittipaldi bricht den Bann Fittipaldi löste mit seinen Erfolgen aber einen Formel-1-Boom in Brasilien aus. Im Schatten Fittipaldis reiften herausragende Stars wie Nelson Piquet und Ayrton Senna heran. Gleiches vollbrachte Fittipaldi anschließend auch, als er von 1984 bis '96 in der IndyCar fuhr, zwei Mal das Indy-500 gewann und 1989 mit ei-

nem Penske Chevrolet Meister wurde. Auch heute sind mit Fahrern wie Hélio Castroneves und Tony Kanaan noch brasilianische Publikumslieblinge IndyCar-Routiniers. Dabei war Emerson Fittipaldi gar nicht der erste Pilot in einem F1-WM-Rennen. Diese Ehre wurde Chico Landi zuteil, der 1951 mit einem privaten Ferrari in Italien antrat. Landi fuhr schon in den 30er und 40er Jahren gegen die europäischen Stars und war nach seiner aktiven Karriere im Aufbau des brasilianischen Rennsports maßgeblich beteiligt. Es war also auch er, der die Grundlage für Fittipaldis Aufstieg legte. Landi selbst war nicht besonders wohlhabend, aber er tat sich mit Eitel Cantoni aus Uruguay zusammen, gründete die Rennsportgemeinschaft Escuderia Bandeirantes und setzte so gekaufte F1-Boliden bei WM-Rennen ein. Neben ihm fuhr auch Gino Bianco


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Drei F1-Weltmeister brachte Brasilien bisher hervor und was für welche! Nach Emerson Fittipaldi kamen Nelson Piquet und Ayrton Senna, beides Legenden auf ihre Art. Piquet wurde drei Mal Champion, sein Ruf ist aber nicht halb so gut wie seine Erfolgsliste. Piquet war ein Lebemann mit vielen Frauen und vielen Partys, aber nur wenigen Freunden im F1-Zirkus. Dazu trug auch sein Verhalten bei. Gegen Senna wetterte er, weil er ihm als Landsmann immer mehr die Butter vom Brot nahm. Noch bekannter ist die Rivalität zwischen Nelson Piquet und Nigel Mansell. Beide fuhren 1986 und '87 zusammen bei Williams um die WM. 1986 nahmen sie sich so viele Punkte gegenseitig weg, dass sich mit Alain Prost am Ende ein Dritter über die WM-Krone freute. 1987 setzte sich Piquet gegen Mansell durch. Allerdings auch mit allerhand Tricks und unschönen Worten abseits der Piste. Das kam bei den britischen Rennfans natürlich nicht gut an – und sie waren damals noch in der Überzahl und machten nun ordentlich Stimmung gegen Piquet. Was bleibt von Piquet sonst noch

hängen? Er war 1983 im BrabhamBMW der erste Turbo-Weltmeister, 1991 war er Teamkollege des aufstrebenden Michael Schumacher, der später Rekordweltmeister wurde. Sein Sohn Nelson Piquet II versuchte sich auch in der Formel-1 und erlangte mit dem Crashskandal von Singapur 2008 hohen Bekanntheitsgrad, als er zugunsten der Strategie von Teamkollege Fernando Alonso absichtlich verunfallen musste. Senna für viele ein Idol Ayrton Senna ist noch heute für junge Nachwuchsfahrer ein Idol und Vorbild. Drei Mal wurde auch er Weltmeister, immer mit McLaren. Zunächst auch im knallharten Duell mit Alain Prost. Die Auseinandersetzung der beiden Tesamkollegen ist bis heute legendär. Sie endete mit zwei Kollisionen in Japan und mit einem harschen Streit zwischen Senna und FIA-Präsident Jean-Marie Balestre, in Folge dessen er sogar an Rücktritt dachte. Am 1. Mai 2014 jährte sich der Todestag von Ayrton Senna zum 20. Mal. 1994 wurde er in Imola zum bis heute letzten Fahrer, der in einem F1-Rennen sein Leben lassen musste. Sein langjähriger Teamkollege Gerhard Berger beschrieb Sennas Tod mit den Worten: „Es war als würde die Sonne vom Himmel fallen.“ Der Unfall stellte die Formel-1 auf den Kopf. Mit aller Schärfe wurden Sicherheitsbestrebungen vorangetrieben. LAT/Williams Ayrton Sennas Tod veränderte die Formel-1

Barrichello-Comeback war schon fix Die Arbeit für das brasilianische Fernsehen legte Rubens Barrichello schon vor ein paar Wochen nieder. Sofort keimten Gerüchte auf, Hintergrund sei ein mögliches Formel-1-Comeback! Was aber viele als Spinnerei abtaten, war bereits fix: Barrichello sollte die letzten drei Rennen für Caterham bestreiten! Der 42-Jährige wollte seinen Fans noch einmal einen richtigen Abschied ermöglichen, nachdem er Ende 2011 bei Williams durch Bruno Senna ersetzt und damit aus der Formel-1 gedrängt wurde. Doch die Insolvenz von Caterham verhinderte das SensationsComeback des GP-Rekordteilnehmers (322 Starts). Noch immer gibt es Bestrebungen, das Team in Abu Dhabi wieder an den Start zu schicken, doch ob Barrichello dann wohl unter einer neuen Teamleitung mit von der Partie wäre, ist fraglich. MZ Piquet III und Fittipaldi IV kommen Mit Felipe Nasr kommt nächstes Jahr der 30. brasilianische F1-Pilot. Doch Nasr soll auch nicht der Letzte bleiben. Als besonders hoffnungsvoll werden derzeit zwei bekannte Namen gehandelt: Pedro Piquet ist der Sohn des dreimaligen F1-Champions Nelson Piquet. Aktuell dominiert er die wieder etwas stärker werdende brasilianische Formel-3-Meisterschaft. 2015 könnte er in der F3-Europameisterschaft an den Start gehen, unlängst testete er für Carlin, bald auch für das Van-Amersfoort-Team, für das der nächsjährige Rookie Max Verstappen in diesem Jahr unterwegs war. Pedro Piquet gilt als talentierter als noch sein Bruder Nelson Piquet jun., der 2008 und '09 für Renault schon GP-Rennen bestritt. Der zweite berühmte Name ist Pietro Fittipaldi, Enkel des ersten brasilianischen Champions Emerson Fittipaldi. 2014 wurde er bereits britischer Formel-Renault-Meister und überzeugte auch bei anderen FormelRenault-Rennen. Als sehr talentiert gelten auch Bruno Bonifacio (2015 wohl mit Draco in der WSbR) und Gaetano di Mauro (britische Formel-4), der von Landsmann Rubens Barrichello gefördert wird. MZ

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1952 beispielsweise einen Maserati für diesen Rennstall. Der dritte F1Brasilianer vor Fittipaldi war Fritz D’Orey, dessen Großvater ein Deutscher und die Eltern Portugiesen waren. Er begann in Südamerika bei lokalen Rennen, unter anderem mit dem Ferrari, mit dem Landi 1951 in Monza antrat.

Brasilianer in der Formel-1


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Caterham

12 GP schoss Branson weniger Geld als gedacht bei, das Team kam finanziell nie auf gesunde Beine. Auch weil die angekündigte Budgetobergrenze nie kam.

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Teamsterben in der Formel-1

Einer der Fahrer der ersten Stunde war Timo Glock, der inzwischen in der DTM unterwegs ist. Ende 2012 machte er seinen Platz frei für Bezahlfahrer Max Chilton, schon damals balancierte Marussia am finanziellen Abgrund. Alle Hoffnungen setzte man auf die Saison 2014, erstmals rückte man mit Ferrari-Motoren aus, außerdem gab es die großen Regelumwälzungen, die man als große Chance sah.. Marussia ganz raus

Hilft nur noch Crowdfunding?

Obwohl Jules Bianchi in Monaco als Neunter die ersten beiden Punkte der Teamgeschichte einheimste, blieb am Ende die Ernüchterung: Der Anschluss ans Mittelfeld konnte auch im Jahr des Umbruchs nicht geschafft werden. Nach seinem Heimrennen in Russland stellte Marussia-Chef Andrej Cheglakov die Zahlungen ein, der Rennstall schlitterte in die Insolvenz. Der Automobilkonzern Marussia, ein Hersteller von Supersportwagen, ist seit April 2014 bereits wieder Geschichte.Zuletzt wurden die beiden indischen Brüder Baljinder Sohi und Sonny Kaushal mit einer Rettung des Teams in Verbindung gebracht. Doch es kam zu keiner Übereinkunft.

Mittels Crowdfunding soll Caterham einen Start in Abu Dhabi Auch der Insolvenzverwalter von Caermöglicht werden. Das Marussia-Aus ist besiegelt. Die großen terham tut sich mit dem Finden eines Investors offenbar schwer. Man beTeams zeigen keinen Kompromiss. von Michael Zeitler as gibt es Neues beim Thema Teamsterben? Auf der provisorischen Nennliste der FIA für die Saison 2015 tauchen Marussia und Caterham wieder auf, Marussia unter dem Namen des Einsatzteams Manor. Doch die Chancen auf ein Comeback der beiden Rennställe sinken. Der Insolvenzverwalter von Marussia hat bekannt gegeben, dass das Team aufgelöst und den Mitarbeitern gekündigt wird.

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Der Rennstall gehört John Booth. Er sammelte in den Nachwuchsserien wie der Formel-Renault und der Formel-3 unter anderem mit dem aktuellen F1-WM-Leader Lewis Hamilton viele Erfolge und wurde schließlich 2010 zum Einsatzteam von Virgin Racing benannt. Marussia heißt das Team erst seit drei Jahren, zuvor trug es den Namen des Mischkonzerns von Richard Branson, Virgin. Doch wie schon beim Weltmeister-Team Brawn

dient sich nun einer modernen Methode, um zumindest in Abu Dhabi nochmal am Start stehen zu können: Mittels Crowdfunding sollen rund drei Millionen Euro gesammelt werden, um einen Start in Abu Dhabi zu ermöglichen. Crowdfunding ist ein neuer Trend. Mittels Crowdfunding kann jeder in eine bestimmte Sache investieren. Bei manchen Projekten werden Renditen versprochen, bei anderen geht es eher um Spaß. Vor zwei Jahren versuchte Kamui Kobayashi durch


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Der frühere Formel-1-Konstrukteur Nicolas Perrin versucht mittels Crowdfunding einen LMP1-Sportwagen zu verwirklichen. Als nächstes Projekt will er einen dem aktuellen Reglement entsprechenden F1-Boliden entwerfen, wie er gegenüber Motorsport-total.com bekannt gab. Der Traum des Franzosen ist ein eigenerRennstall in der Formel-1, auf jeden Fall könnte der Wagen aber beispielsweise für Nachwuchstestfahrten verwendet werden Die Aktion von Caterham läuft noch bis Mitternacht des kommenden Freitags. Jeder kann schon mit einem Pfund mitmachen, je größer die gespendete Summe, desto mehr gibt es auch zurück. Zum Beispiel gab es für einen Einsatz von 2.500 Pfund einen Frontflügel des 2013er Caterham Renault. Bis Sonntagabend 19.30 Uhr konnten von den bis dato 2276 Gönner bereits 45 Prozent des benötigten Budgets gesammelt werden.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigt sich zu Kompromissen bereit – als einziger Vertreter der Topteams: „Jetzt liegt es an den Teams, mit Bernie darüber zu diskutieren, was getan werden kann. Und wenn die größeren Teams, uns inklusive, etwas tun können, dann sollten wir uns an einen Tisch setzen und Gespräche führen”, wird er von Motorsport-total. com zitiert. Doch wer Wolff den F1Friedensnobelpreis verleihen will, der muss auch beachten: Der Österreicher holt auch für sich, also Mercedes, das Beste raus. Er will verhindern, dass Mercedes das Gleiche passiert, wie Renault. Die Franzosen verloren zwei

Kunden und damit 40 Millionen Euro an Einnahmen. Lieber gibt Mercedes freiwillig etwas Geld ab, als dass ihnen die Pleite von Teams wie Lotus und Force India kosten würde. Red Bull hat das Problem nicht. Teamchef Christian Horner ist daher zu Kompromissen nicht bereit: „Die Teams sind da um gegeneinander zu fahren und sich nicht gegenseitig zu finanzieren.” Doch Horner verdrängt einen wichtigen Fakt: Womöglich gibt es bald nur noch sehr, sehr wenige Teams, die gegeneinander fahren, auch Red Bull braucht die Mittelfeldund Hinterbänklerteams. Ferrari-Rennleiter Marco Mattiacci ist ebenfalls rigoros: „Ferrari setzt sich dafür ein, dass der Kuchen größer wird und nicht, dass der Kuchen anders verteilt wird.” Die Scuderia wird bei der Preisgeldvergabe als ältester Rennstall am meisten bevorzugt. An diesem Privileg will Ferrari festhalten. Dass der Kuchen größer wird, ist unwahrscheinlich. Ecclestone hat mit den Rennveranstaltern und mit den TV-Sendern schon das Maximum ausgehandelt, weiter kann er nicht geDaimler

Keine Kompromisse in Sicht

Rennställe bei der Suche nach Lösungen nicht weitergekommen zu sein. Die Verträge der Topteams mit Zampano Bernie Ecclestone laufen bis 2020, hängen aber an einen irrwitzigen Verteilungsschlüssel des Preisgeldes: 2013 strich Ferrari als GesamtDritter 160 Millionen Dollar ein, Lotus als Vierter nur 65 Millionen! Selbst wenn Lotus vor Ferrari gelandet wäre, sähe die Verteilung der Preisgelder ähnlich aus. Ist das noch gerecht? Ist das gar wettbewerbsverzerrend?

Die Idee ist modern, die Idee könnte aufgehen. Dennoch wird sie kritisiert. Es kann nicht gut sein, wenn die Fans die Rennställe in der Königsklasse finanzieren müssen, ist der Tenor des Fahrerlagers. Manche befürchten, dass die Insolvenzverwalter mit dem Geld lediglich die Gläubiger bezahlen wollen, bevor Caterham die Türen endgültig schließt. Doch das Versprechen, in Abu Dhabi beim Erreichen des Geldes am Start zu sein, steht. Aber: Wer würde nach dem Abgang der Führungsregie um Berater Colin Kolles den Einsatz leiten? Besonders nachhaltig dürfte diese Methode außerdem nicht sein. Eine volle Saison lässt sich mit Crowfunding wohl nur schwerlich finanzieren. Es müssen stattdessen nachhaltige Lösungen her. Doch in Brasilien scheinen die F1-Verantwortlichen und die

Mercedes wäre zu Kompromissen bereit

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Crowdfunding Geld für ein F1-Cockpit aufzutreiben. Das Resultat war sein Comeback mit Caterham in dieser Saison.

Teamsterben in der Formel-1


hen, mehr Geld kann er nicht einspielen. Die Zuschauer an den Strecken bleiben weg, die Ticketpreise müssen daher dringend gesenkt, die Gebühren niedriger werden. Das Fernsehverhalten der Menschen ändert sich, die Quoten sinken. Das gesamte Interesse an der Formel-1 ebenfalls. Mattiacci muss sich eher drauf einstellen, dass der Kuchen kleiner wird. Außer die F1-Anteilseigner verzichten und geben den Teams mehr Geld, aber auch das ist unrealistisch. Investmentfirmen wie CVC haben Unsummen gezahlt, um sich die Rechte zu sichern. Das Geld muss wieder in die Kassen kommen. Eine Partei hält sich im Streit übrigens recht bedeckt: Der Automobilweltverband FIA. Pitwalk-Chefredakteur Norbert Ockenga hat dazu auf seinem Blog eine ganz eigene Erklärung parat. Worum geht es? Die Muttergesellschaft Delta Holding hat die Vermarktungsrechte an der Formel-1 auf 100 Jahre von der FIA bekommen. Doch seit FIA-Präsident Jean Todt die Regentschaft übernommen hat, würde Todt die FIA gerne wieder als starke Macht etablieren. In anderen Meister-

schaften wie der Rallye-WM, Sportwagen-WM und Tourenwagen-WM hat sie die Zügel wieder in der Hand, in der Formel-1 verhindert ein Vertrag genau das. Wieso schweigt die FIA? Doch der Vertrag kann sofort aufgelöst werden, wenn die Starterzahl unter 16 Autos sinkt. Genau das wäre der Fall, wenn in Abu Dhabi zwei Teams streiken würden. Die Auflösung hätte zur Folge, dass alle Eckdaten und Rahmenbedingungen neu ausgehandelt werden könnten. Also beispielsweise die Preisgeldverteilung, aber auch Regelungen wie die Budgetobergrenze und Kostenkontrolle. In diesem Zusammenhang ist auch die Stärkung der Formel-3-Europameisterschaft und der Aufbau einer eigenen Nachwuchsleiter mit Formel-4 und in der Zukunft auch einer Formel-2 zu sehen. Die FIA will den Rennsport wieder kostengünstiger und rentabler machen. Mit einer kostengünstigen Formel-2 würde man der teuren GP2-Meisterschaft Konkurrenz machen, die mit dem F1-Umfeld

14 und dem Verkauf von Einheitsbauteilen Geld macht. Doch das Problem eines Streiks fasst Ockenga in seinem Blog ebenfalls zusammen: „Mit einem Streik wollen die Teams eigentlich Ecclestone überzeugen, aus seinen beiden Säulen des Concorde Agreements gerechter auszuschütten. In Wahrheit würden sie damit einer ganz neuen Politik Tür und Tor öffnen, die ellenlange Debatten zur Folge hätte – Diskussionen, während derer sie kein Geld kriegen und die sie wirtschaftlich wohl kaum überleben würden.” Daher überrascht es auch nicht, dass die Sauber- und Force-India-Chefs Streikabsichten ganz klar dementieren. Lotus-Chef Gérard Lopez schließt allerdings einen Rückzug des Teans nicht mehr kategorisch aus. Die schlechten Nachrichten um die Finanzlage der Mittelfeldteams reißen nicht ab. Sauber musste zwei Bezahlfahrer für 2015 verpflichten und die Financial Mail berichtet, dass Force India jüngst einen Verlust von umgerechnet 49,10 Millionen Euro zu verzeichnen hatte.

News Streit um Motorhomologation Ungeachtet der Finanzkrise in der F1-Teams, die auch unter den teuren Motoren leiden, geht der Streit um die Motoreneinfrierung weiter. Während der Saison darf es keine Entwicklungen am Motor geben. Im Winter öffnet sich dann ein Entwicklungsfenster, nach einem bestimmten System dürfen bis Februar 2015 rund 48 Protzent der Bauteile verändert werden. Renault und Ferrari ist das nicht genug, sie wollen das Entwicklungsfenster weiter öffnen. Für 2015 gibt es eine Regeländerung aber nur mit einer Einstimmigkeit unter den Teams, Mercedes ist logischerweise dagegen. Inzwischen zeigt man Kompromissbereitschaft, weil 2016 die Regeln schon mit einer 70 prozentigen Mehrheit überarbeitet werden könnten und Mercedes so eine noch lockere Regelung aufs Auge gedrückt werden könnte. Sie hat in Interlagos daher eine Lösung vorgeschlagen, die bei Renault (Red Bull) Anklang gefunden hat, von Ferrari jedoch abgelehnt wurde, wie Mercedes-Aufsichtsratvorsitzender Niki Lauda gegenüber RTL erklärte. Die kleinen Teams haben kaum Mitspracherecht, hoffen aber zumindest darauf, dass die Mehrkosten nicht auf sie zurückfallen. MZ

Ferrari

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Teamsterben in der Formel-1

Ferrari wünscht sich eine Aufweichung des Motorreglements


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Formel-1-Kosten

Es sieht so aus, als würden Marussia und Caterham doch nicht mehr den Weg zurück in die Startaufstellung der Formel-1 schaffen. Marussia hat den Überlebenskampf definitiv schon verloren, Caterhams Rückkehr mittels Crowdfunding würde sich auf das Saisonfinale in Abu Dhabi beschränken. Nur 18 Autos im Feld sind der Königsklasse. Vor 25 Jahren waren es noch 39 gemeldete Fahrzeuge pro Grand Prix, 26 Autos kamen in die volle Startaufstellung. Davon kann man heute nur noch träumen. Die Idee einer Dreiwagen-Regelung ist auf Dauer gefährlich, weil sie die Formel-1 noch mehr in eine Zweiklassengesellschaft wandeln würde und die Probleme der Mittelfeldteams damit nur verschärfen würden. Aber inzwischen plädiere ich trotzdem dafür, dass 2015 die drei bekannten CCB-Teams Ferrari, Red Bull und McLaren einen dritten Wagen einsetzen. Einfach, weil 21 Autos besser sind als deren 18 und es auch eine Chance für die Nachwuchsfahrer Raffaele Marciello, Carlos Sainz jr. und Stoffel Vandoorne wäre, sich in der Formel-1 zu beweisen. Denn der Aufstieg in die Formel-1 ist so schwer wie nie, auch wegen der reduzierten Anzahl an F1Cockpits. Wieder scheint der GP2-Meister den Aufstieg nicht zu schaffen – zum dritten Mal in Folge! Auf Dauer müssen aber unter allen Umständen die Kosten runter, die Einnahmen gerechter verteilt und neue Teams angelockt werden. Kleine Rennställe und große Hersteller müssen geködert werden, damit das Starterfeld endlich wieder voll wird.

Michael Zeitler

Die Formel-1 braucht Privatteam un d namhafte Hersteller © LAT/Willia ms

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Drei-Wagen-Regel als Übergangslösung gut


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Alvaro Villa

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WSBR-Test

Auer und Kirchhöfer testen WSbR Auch zwei deutschsprachige Fahrer mischten bei den WSbR-Testfahrten in Aragon mit. Nicholas Latifi fuhr für Arden die Bestzeit. von Michael Zeitler s reisen 33 Fahrer ins spanische Aragon um an der zweiten Testwoche der World Series by Renault teilzunehmen. Das ist eine stattliche Zahl, es gibt jedoch zwei Einwände: Erstens waren auch dieses Mal an keinem Tag alle 24 Autos im Feld (das Zeta-Team kehrte zwar zurück, dafür fehlte jedoch die ISRMannschaft) unterwegs, zweitens wurde das Feld auch mit GentlemanFahrern wie Guillaume Cunnington aufgefüllt. Der Franzose gewann in diesem Jahr seine Klasse der Starter über 35 Jahre in der asiatischen Formel-Renault! Bei seinem Test für Tech-1 blieb Cunnington mehr als elf Sekunden hinter der Wochenbestzeit von Nicholas Latifi zurück!

E

Die WSbR will sich nach der schwierigen Saison 2014 in Zukunft wieder besser aufstellen. Dafür erwägt man gemeinsam mit Reifenlieferant Michelin für 2016 den Einsatz von 18-Zoll-

Reifen, die es ja in naher Zukunft auch in der Formel-1 geben könnte. Auch der Formel-Renault-Eurocup soll mit 18-Zoll-Felgen ausgestattet werden. WSbR mit 18-Zoll-Reifen? Die Bestzeit in Aragon knallte Nicholas Latifi auf den Asphalt. Der Kanadier fuhr seine schnellste Zeit im ArdenRennstall von Gary Horner, dem Vater von F1-Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Latifi testete aber nicht nur für Arden. Bereits in diesem Jahr fuhr er erste Rennen in der WSbR, möglicherweise peilt Latifi eine volle Saison in der Meisterschaft an, denn ein weiteres Jahr in der Formel-3-Europameisterschaft macht wenig Sinn. Auch die drei folgenden Fahrer in der Zeitenliste waren keine Neulinge. Matthieu Vaxivière fuhr wie schon das gesamte Jahr über für Lotus. Er dürfte kommendes Jahr an Bord blei-

ben, auch wenn die Zukunft von des Teams noch nicht ganz klar ist: Möglicherweise will Gravity die Aufmerksamkeit wieder Richtung GP2 legen, was auch die Pläne des von Gravity/ Lotus unterstützten Charouz-Teams beeinflussen könnte. Die Tschechen setzten in Aragon auch den schnellsten Neuling ein: Andrea Pizzitola. Der Franzose schloss den Eurocup als Gesamt-Vierter ab, eine Position, von der aus der Aufstieg in die WSbR durchaus denkbar ist. Auch die drei Fahrer, die vor ihm im Eurocup platziert waren, testeten in Aragon: Meister Nyck de Vries hat seinen Vertrag mit dem Meisterrennstall DAMS für 2015 schon unterzeichnet und landete in Aragon auf Platz zwölf. Vizemeister Dennis Olsen kam im Dallara Zytek des Strakka-Teams unmittelbar vor de Vries auf Rang elf, Alex Albon testete ebenfalls für Lotus und wurde 16.. Er fuhr zum Auftakt


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Oliver Rowland beendete die Testwoche als Dritter. Er griff am letzten Tag wieder für das Fortec-Team ins Steuer, für das er bereits die vergangene Saison absolvierte. Gegenüber Autosport deutete er an, dass der Gesamt-Vierte eine zweite Saison in der WSbR absolvieren könnte, solange das Feld wieder einigermaßen konkurrenzfähig wird. Immerhin wandern viele Fahrer und Juniorenprogramme wieder verstärkt in die GP2 ab, wo Rowland auch Kontakte besitzt. Auer in den Top-10 Jazeman Jaafar könnte 2015 sogar seine dritte WSbRSaison bestreiten, nach Carlin und ISR dieses Mal möglicherweise sogar mit dem Meisterteam DAMS. Zwei Tage fuhr er deren Dallara Zytek in Aragon und wurde letztlich Vierter. Wer war in Spanien noch mit von der Partie? Lucas Auer probierte sich zwei Tage lang bei Arden aus und rangierte am Ende auf Platz acht in der Ergebnisliste. Der Österreicher kommt aus der F3-EM, ist Neffe von F1Sieger Gerhard Berger und wäre daher für die WSbR ein bekannter Name. Auch Tio Ellinas, der in diesem Jahr bereits erste GP2-Rennen absolvierte und zuvor einer der erfolgreicheren GP3-Piloten war, probierte den Boliden in Aragon aus. Der Zypriote bekam seine Chance beim Strakka-Team. Er landete auf Rang 18. Mit Louis Délétraz war wieder ein Formel-1-Sprössling am Werk. Sein Vater Jean-Denis Délétraz war Mitte der 90er Jahre in der Königklasse unterwegs. Der Filius selbst gilt als wesentlich talentierter, was er als Vizemeister in der nordeuropäischen Formel-Renault auch unter Beweis stellte. Délétraz testete für das Zeta-Team und kam auf die 23. schnellste Zeit der Woche. Und schließlich war auch der Deutsche Marvin Kirchhöfer mit von der Partie. Er schoss sich bei Comtec auf das GP3-Finale in Abu Dhabi ein.

Ergebnisse Test

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die Tagesbestzeit. Aus Testzeiten lässt sich also nicht immer viel deuten.

WSBR-Test

Aragon

1. Nicholas Latifi Arden 2. Matthieu Vaxivière Lotus 3. Oliver Rowland Fortec 4. Jazeman Jaafar DAMS 5. Andrea Pizziola Lotus 6. Gustav Malja Zeta 7. Pietro Fantin Draco 8. Lucas Auer Arden 9. Egor Orudzhev Fortec 10. Beitske Visser AVF 11. Dennis Olsen Strakka 12. Bruno Bonifacio Draco 13. Nyck de Vries DAMS 14. Luca Ghiotto Strakka 15. Luís Sá Silva Fortec 16. Alex Albon Lotus 17. Oscar Tunjo Pons 18. Tio Ellinas Strakka 19. Vasily Romanov Zeta Corse 20. Meindert van Buren Comtec 21. Charles Leclerc Arden 22. Indy Dontje Comtec 23. Louis Délétraz Zeta 24. Nelson Mason Pons 25. Jann Mardenborough Tech 1 26. Alex Bosak AVF 27. Sandy Stuvik Pons 28. Marvin Kirchhöfer Comtec 29. Matevos Isaakyan AVF 30. Seb Morris Fortec 31. Ben Barnicoat Fortec 32. Maxx Ebenal Tech 1 33. Guillaume Cunnington Tech 1

1:40,479 +0,040 +0,285 +0,341 +0,484 +0,535 +0.537 +0,590 +0,606 +0,661 +0,769 +0,871 +0.885 +1,077 +1,142 +1,150 +1,223 +1,347 +1,358 +1,443 +1,567 +1,578 +1,588 +1,599 +1,614 +1,711 +1,799 +1,819 +1,963 +2,002 +2,210 +6,004 +11,265 Alvaro Villa

Nicholas Latifit war der Schnellste der zweiten Testwoche


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Alvaro Villa

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WSBR-Test

Marvin Kirchhöfer: Wie geht es mit Deutschlands hoffnungsvollstem Talent weiter? In Aragon testete Marvin Kirchhöfer für Comtec in der World Series by Renault. Nach seiner starken GP3-Saison werden Zukunftspläne geschmiedet. von Michael Zeitler isher war die World Series by Renault für deutsche Fahrer immer ein gutes Pflaster: Die Serie war das Sprungbrett für den viermaligen F1-Weltmeister Sebastian Vettel in die Formel-1. Der letzte Deutsche in der WSbR war Daniel Abt, der 2012 vereinzelte Rennen für Tech-1 bestritt. Beim Aragon-Test in der vergangenen Woche war wieder ein Deutscher mit von der Partie: Marvin Kirchhöfer.

B

Kirchhöfer fährt 2014 sein erstes Jahr in der GP3 und beeindruckt mit starken Leistungen wie dem Sieg vor heimischem Publikum in Hockenheim. Derzeit liegt er auf Rang drei in der Gesamtwertung, nur einen Zähler hinter Dean Stoneman. Beim Finale in Abu Dhabi ist also die Vizemeisterschaft noch drin, Alex Lynn steht als Meister bereits fest. Der WSbR-Test in Aragon diente vorwiegend auch der Vorbereitung auf

den Showdown in der arabischen Wüste. Sein Manager Uwe Baade erklärt gegenüber Formel-Woche: „Der Test in der WSbR war dazu da, um wieder etwas auf Touren zu kommen, denn die Pause zwischen Sotschi und Abu Dhabi war doch etwas länger. Aber natürlich haben wir dabei auch die Rennserie etwas kennen gelernt.“ Denn die Formel-Renault ist für 2015 durchaus eine Option. WSbR-Test als GP3-Vorbereitung Im europäischen Formel-Sport gibt es für Kirchhöfer vier Wege: Die GP2, die WSbR, die GP3 und die F3-Europameisterschaft. Zwei zentrale Bedingungen beeinflussen die Entscheidung: Die Rennställe und das Budget. „Unser Motto ist immer: Wenn wir etwas machen, dann gescheit, also mit einem guten Team. Dann braucht man hinterher nicht immer erklären, dass der Motor nicht frisch war oder

das Auto nicht gut“, erklärt Baade die Strategie. In der ADAC-Formel-Masters und im ATS-Formel-3-Cup mit Motopark Academy, sowie in der GP3 mit ART war Kirchhöfer stets in Topteams eingebunden. Nächstes Jahr steigt Motopark Academy wieder in die F3-Europameisterschaft ein – möglicherweise mit Marvin Kirchhöfer als Fahrer. Ein Rückschritt wäre das für den 20-Jährigen nicht, denn die EM ist in den letzten Jahren stärker geworden und mit dem direkten Formel-1-Aufstieg von Max Verstappen wird sich dieser Boom noch verstärken. Aber das Management von Kirchhöfer lotet auch andere Optionen aus. In Abu Dhabi soll Kirchhöfer Ende des Monats einen GP2-Test bestreiten. Nicht auszuschließen ist auch eine weitere GP3-Saison. Dazu Baade: „Es ist aber nicht nötig, in Abu Dha-


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WSBR-Test

Interesse aus Amerika und Japan Obwohl Kirchhöfer in der GP3 eine äußerst beeindruckende Saison hingelegt hat und die meisten Experten ihn als das hoffnungsvollstes deutsches Nachwuchstalent einstufen, gibt es kaum Interesse von neuen Sponsoren. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der deutsche Markt ist nach den jüngeren Erfolgen von Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg mit Stars gesättigt. Schon Vettel konnte an den SchumiHype nicht mehr anknüpfen, Rosberg tut sich noch schwerer. Außerdem ist auch das Zuschauerinteresse rückläufig – wozu auch die immer negativere Berichterstattung ihren Teil beiträgt. Der Budget-Druck lässt immer mehr europäische Nachwuchspiloten über den Tellerrand hinausblicken. Daniel Abt absolvierte zuletzt einen IndyCar-Test für das Andretti-Team und liebäugelt mit einem Wechsel ins US-amerikanische F1-Pendant. Die

IndyCar-Nachwuchsmeisterschaft Indy-Lights wird durch den neuen Dallara-AER-Boliden auch wieder attraktiver. Und die Teams zeigen auch Interesse an dem jungen Deutschen. Dennoch ist ein Wechsel in die USA derzeit eher unrealistisch, „weil die Verletzungsgefahr dort einfach zu hoch ist.“ Interesse an Kirchhöfer zeigen aber nicht nur amerikanische Teams, sondern auch japanische Mannschaften aus der Super-Formula, in der F1Gaststarter André Lotterer seit Jahren erfolgreich ist. Obwohl die Super Formula mit ihren PS starken DallaraBoliden nur eine einstellige Anzahl an Rennwochenenden austrägt, wäre ein Engagement dort mit einem Wohnsitzwechsel wohl unverzichtbar verbunden. Dazu Baade: „Denn es gibt da ja noch die Vorbereitungsphase und die ganzen Tests.“ In Europa lässt sich am ehesten im GT-Sport und bei den Tourenwagen Geld verdienen. Daher hat das Management von Kirchhöfer inzwischen auch die Fühler in die DTM ausgestreckt. Kirchhöfer hat seinen Teil für eine hoffnungsvolle Zukunft jedenfalls mit starken Resultaten erfüllt. Bleibt zu hoffen, dass das Sponsoren oder Juniorenprogramme anlockt. Sam Bloxham/GP3

In der GP3 liegt Marvin Kirchhöferderzeit auf Rang drei

GP2: Gasly und Ocon für DAMS? In den vergangenen Jahren versuchte das DAMS-Team meist sehr erfolgreich mit erfahrenen Fahrern wie Davide Valsecchi, Marcus Ericsson oder Jolyon Palmer Erfolg in der GP2 zu haben. Nun könnte die Strategie geändert werden. Wie Teamchef Jean-Paul Driot gegenüber Autosport andeutete, könnte es 2015 ein Rookie-Lineup geben. Pierre Gasly, der in diesem Jahr bereits erste GP2-Rennen mit Caterham bestritt, und F3-Europameister Esteban Ocon stehen wie zahlreiche andere Fahrer auf der Wunschliste des Teams. Ocon wird in Abu Dhabi wohl auch für DAMS testen. Ein heißer Kandidat ist auch McLaren-Junior Stoffel Vandoorne, der allerdings den dritten McLaren Honda in der Formel-1 steuern würde, sollte es ein weiterer Bolide eingesetzt werden. MZ GP3: Marussia nicht mehr dabei Schon in Russland fehlte Marussiaim GP3-Grid. Nach dem endgültigen Aus des F1-Rennstalls ist klar: Auch in die GP3 wird man nicht wieder zurückkehren. Teamchef John Booth erwägt nun ein Comeback in der F3-Europameisterschaft, in der das Team als Manor zwischen 2004 und 2009 mit Fahrern wie Lewis Hamilton, Lucas di Grassi oder James Jakes neun Rennen gewinnen konnte. In der GP3 war Marussia Manor seit der ersten Saison 2010 mit von der Partie und bei elf Rennen siegreich. Es gewannen Adrien Tambay, Rio Haryanto, Adrian Quaife-Hobbs, Tio Ellinas und in diesem Jahr auch Dean Stoneman. Noch ist nicht bekannt, welches Team als neunter Rennstall 2015 nachrücken wird. MZ FE: Amlin Aguri plant Motor Ab der zweiten Saison dürfen Motor, Batterien und andere Komponenten des Abtriebs in der elektrischen Formel-E von den Teams selbst konstruiert werden. Das Amlin-Aguri-Team plant den Einsatz eines eigenen Antriebsstrangs. MZ

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bi noch für andere Teams zu testen. Wichtig ist, dass man das GP3-Auto versteht und das hat Marvin getan.“ Die WSbR hat mit der schwierigen Saison 2014 an Attraktivität verloren. Zudem bewegt man sich mit ihr nicht im Dunstkreis der Formel-1.


20 wurde. De Oliveira stürmte also zu Beginn von Platz drei auf Rang eins und hielt die Führung auch bis zum Schluss inne. Nur nach dem SafetyCar infolge des Kogure-Crashs konnte Nakajima einen verhaltenen Angriffsversuch starten.

Super Formula

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Super-Formula in Suzuka

Nakajima aber blieb cool, wusste als Tabellenführer um seine guten Voraussetzungen, denn für den zweiten Lauf sicherte sich der 29-Jährige die Pole-Position. Und die wandelte er auch in einen nie gefährdeten und dominierenden Start-Ziel-Sieg um. Sein siebter Sieg in der Meisterschaft und der 25. für sein TOM's-Team ebnete den Weg zum zweiten Meistertitel. Palmer nächstes Jahr dabei?

Nakajima zum zweiten Mal Meister!

Die Zukunft der Super-Formula-Meisterschaft sieht derzeit gut aus. Die Publicity durch das überraschende F1-Debüt von Lotterer hat den Bekanntheitsgrad der Rennserie gesteigert. Zudem sind die neuen DallaraBoliden irrsinnig schnell, können es zum Teil sogar mit jenen der Königsklasse aufnehmen!

Ex-F1-Pilot Kazuki Nakajima holte sich in Suzuka zum zweiten Mal den Titel. Kommt nächstes Jahr GP2-Meister Jolyon Palmer? Und ein bekannter Name könnte von Michael Zeitler as Finale in Suzuka wurde wie in den letzten Jahren in zwei Läufen ausgetragen, für die es jeweils halbe Punkte gab – nur der Sieger bekam noch drei Extrapunkte. Mit den Zählern für die Pole-Position konnten auf dem Grand-Prix-Kurs damit noch 18 Punkte eingefahren werden, weshalb nicht weniger als sieben Fahrer noch im Titelrennen waren. Darunter auch André Lotterer.

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Am Ende machten es dann aber doch nur drei unter sich aus: Die beiden TOM's-Piloten Kazuki Nakajima und André Lotterer, sowie Impul-Fahrer João Paulo de Oliveira. Das bessere Ende hatte am Ende Nakajima für sich. Der Japaner, der von 2007 bis '09 insgesamt 36 Formel-1-Rennen bestritt, wurde zum zweiten Mal nach der Saison 2012 Meister.

Beide Rennen wurden vom Regen beeinflusst. Trotz der schwierigen Verhältnisse gab es kein Chaos. Selbst am Start, der stehend gestartet wurde, gab es keinerlei Kollisionen. Zu kleineren Abflügen während des Rennens kam es dann schon, sogar zu einem schweren Unfall – aber alles im hinteren Teil des Feldes. In der schnellen 130R-Kurve kam Takashi Kogure von der Strecke ab, krachte in die Reifenstapel und überschlug sich. Der Japaner blieb beim Unfall aber unversehrt. André Lotterer, der beim vierten Rennen in Motegi aufgrund seines F1-Einsatzes für Caterham fehlte, startete im ersten Rennen von der Pole-Position. Die Führung verlor er aber schon früh, nachdem er von João Paulo de Oliveira und Kazuki Nakajima überholt

nächstes Jahr das Feld verstärken: GP2-Meister Jolyon Palmer. Gemäß racingblog.com könnte der Brite beim Rookie-Test Anfang Dezember mit von der Partie sein. Auch an GP3-Rennsieger Marvin Kirchhöfer zeigen die japanischen Teams Interesse. Schon in diesem Jahr hat sich die Meisterschaft mit bekannten Namen aus Europa wie James Rossiter und Vitantonio Liuzzi verstärkt.

Unklar ist die Zukunft des Deutschen André Lotterer. Es halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach der TOM's-Rennstall vom F1-Einsatz des Deutschen wenig begeistert war. Hauptsponsor des Teams ist der malaysische Mineralölhersteller Petronas, die sich möglicherweise für den einheimischen Piloten Jazeman Jaafar im Cockpit stark machen könnten. Das würde auch in die Philosophie der Serie passen, die nach Asien expandieren will.


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Super-Formula in Suzuka

Suzuka

1. Lauf 1. João Paulo de Oliveira Impul 19 Runden 2. Kazuki Nakajima TOM's +3,846 3. André Lotterer TOM's +5,577 4. Yuji Kunimoto Cerumo +14,111 5. Hiroaki Ishiura Cerumo +17,401 6. James Rossiter Kondo +20,698 7. Naoki Yamamoto Mugen +21,811 8. Koudai Tsukakoshi Real +22,960 9. Daisuke Nakajima Nakajima +24,023 10. Narain Karthikeyan Impul +24,641 11. Loïc Duval Le Mans +25,367 12. Tomoki Nojiri Dandelion +26,440 13. Hideki Mutoh Dandelion +27,797 14. Takuya Izawa Drago +37,491 15. Vitantonio Liuzzi Real +39,095 16. Ryō Harikawa Le Mans +40,764 17. Yuhki Nakayama Mugen +5 Runden 18. Koki Saga Le Beausset +5 Runden 19. Takasgi Kogure Nakajima +10 Runden 20. Yuichi Nakayama KCMG +10 Runden Schnellste Runde: João Paulo de Oliveira 1:55,837

2. Lauf 1. Kazuki Nakajima TOM's 2. André Lotterer TOM's 3. Loïc Duval Le Mans 4. João Paulo de Oliveira Impul 5. Ryō Hirakawa Le Mans 6. Naoki Yamamoto Mugen 7. Hiroaki Ishiura Cerumo 8. Narain Karthikeyan Impul 9. Tomoki Nojiri Dandelion 10. James Rossiter Kondo 11. Vitantonio Liuzzi Real 12. Hideki Mutoh Dandelion 13. Koudai Tsukakoshi Real 14. Takuya Izawa Drago 15. Daisuke Nakajima Nakajima 16. Takashi Kogure Nakajima 17. Yuhki Nakayama Mugen 18. Yuichi Nakayama KCMG 19. Koki Saga Le Beausset 20. Yuji Kunimoto Cerumo Schnellste Runde: Loïc Duval 1:55,869

28 Runden +8,831 +9,409 +10,819 +22,056 +34,204 +38,240 +39,198 +39,656 +42,765 +43,461 +51,577 +1:04,849 +1:06,679 +1:07,310 +1:08,646 +1:09,775 +1:15,267 +1:22,889 +14 Runden

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Kazuki Nakajima (JAP) 46 2. João Paulo de Oliveira (BRA) 39,5 3. André Lotterer (GER) 34,5 4. Loïc Duval (FRA) 29,5 5. Hiroaki Ishiura (JAP) 26 6. James Rossiter (GBR) 22 7. Yuji Kunimoto (JAP) 19,5 8. Ryō Hirakawa (JAP) 16,5 9. Naoki Yamamoto (JAPN 14,5 10. Tomoki Nojiri (JAP) 10 11. Koudai Tsukakoshi (JAP) 8,5

12. Andrea Caldarelli (ITA) 13. Narain Karthikeyan (IND) 14. Daisuke Nakajima (JAP) 15. Hideki Mutoh (JAP) 16. Vitantonio Liuzzi (ITA) 17. Takashi Kogure (JAP) 18. Yuichi Nakayama (JAP) 19. Koki Saga (JAP) 20. Yujki Nakayama (JAP) 21. Takuya Izawa (JAP)

7 5 4 4 1,5 0 0 0 0 0

Teamwertung 1. TOM's 2. Le Mans 3. Cerumo 4. Impul 5. Kondo 6. Dandelion 7. Mugen 8. Real 9. Nakajima 10. KCMG 11. Le Beausset

82,5 46 45,5 42,5 22 14 12,5 10 4 0 0

FORMEL-WOCHE 45/2014

Ergebnisse 8.+9.Rennen

Super Formula


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Thomas Suer/F3 EM

FORMEL-WOCHE 45/2014

Entwicklung FIA Formel-3-EM

Formel-3-Europameisterschaft auf der Erfolgsspur Seit 2013 wird die Formel-3-EM ausgetragen. Mit dem Neuanfang wurde die Formel-3-Euroserie abgelöst und ein erfolgreicher Weg eingeschlagen. von Daniel Geradtz ie Formel-3-Szene ist zweigeteilt: Während die nationalen Serien einen Teilnehmerschwund zu verzeichnen haben, ist die Europameisterschaft gut aufgestellt und kann guten Mutes in die Zukunft blicken. Die Serie, die ihre Rennen zum Großteil innerhalb der DTM austrägt, erfreut sich großen Zuspruchs bei Teilnehmern und Fans. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, wie Christoph Hewer Serienmanager der FIA Formel-3-Europameisterschaft gegenüber Formel-Woche bestätigt. „Die Formel-3-Euroserie hatte in der Vergangenheit Probleme, ein Starterfeld zu bündeln. Das ist uns mit der EM gelungen. In der letzten Saison traten durchschnittlich 28 Piloten an. Damit sind wir zufrieden.“

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Auch wenn die Europameisterschaft gemeinhin als Nachfolger der Euroserie gilt, legt Hewer Wert darauf, die Unterschiede herauszustellen. „Mit der Formel-3-Vermarktungs GmbH steht zwar der gleiche Promoter hinter Serie, doch es hat einen klaren Schnitt gegeben. Dadurch, dass wir nun verstärkt auch außerhalb des DTM-Programms fahren, konnten wir den Charakter der Europameisterschaft stärken.“ Geordnete Struktur in Nachwuchsklassen Auch wenn die EM mit einem offiziellen Prädikat des Motorsportweltverbands ausgetragen wird, gibt die FIA keine Vorgaben darüber, wie der Rennkalender auszusehen hat. Zu

allererst orientieren sich die Organisatoren dabei am Kalender der DTM. Anschließend werden nach Kriterien wie das Faninteresse oder Aufmerksamkeit in den Medien bis zu vier weitere Veranstaltungen ausgesucht. Dass die Wahl auf Events der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTC)) oder den traditionsreichen Rennen in Pau fällt, liegt in der Natur der Sache. Sie vereinen all jene Anforderungen. Auch wenn die WTCC eine Konkurrenz zur DTM darstellt, deren Veranstalter ITR die Muttergesellschaft der Formel-3-Vermarktungs GmbH ist, spielt dies keine ausschlaggebende Rolle. Vor einiger Zeit wurde damit begon-


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Sprung in die Formel-1 keine Seltenheit Für die kommende Saison sind keine großen Änderungen im Regelwerk vorgesehen. Nachdem das Motorenreglement angepasst wurde, was für die Teams einen nicht unwichtigen finanziellen aufwand bedeutete, setzt man für die Zukunft auf Kontinuität. So wurde auch der Homologationszeitraum für das Chassis bis einschließlich 2017 verlängert. Lang-

fristig will man so die Einsatzkosten verringern. 2015 soll der Kalender wieder ähnlich wie in diesem Jahr aussehen. Geplant sind zehn oder elf Veranstaltungen, davon vier außerhalb des DTM-Programms. Neben einem Besuch in Großbritannien stehen auch die Kurse in Spa-Francorchamps und Pau auf der Wunschliste der Veranstalter ganz oben. Dadurch ist der Rennkalender eine der Stärken der Serie und somit ein Grund, weshalb sich die großen Automobilhersteller im Nachwuchsbereich engagieren. Neben den beiden großen deutschen Unternehmen Mercedes-Benz und Volkswagen kündigte vor der Saison auch Renault seine Rückkehr an. Doch daraus wurde nichts. Weil bereits bei den Testfahrten vor dem Jahr Probleme auftraten, wurde das Projekt zusammen mit Signature zunächst auf Eis gelegt. Eine Rückkehr wurde zwar angepeilt, blieb aber zumindest in diesem Jahr aus. „Wir waren auch überrascht, weil Thomas Suer/F3 EM

Für andere ist die Situation angesichts der schwächelnden Serien eindeutiger. „Offensichtlich brauchen wir keine nationalen F3-Meisterschaften mehr“, sagte Paul Jackson, der in der GP2 das Russian-Time-Team leitet, im Sommer gegenüber Formel-Woche. Dennoch versuchten die Organisatoren des britischen Championats die Rettung ihrer Serie. Die Meisterschaft auf der Insel scheint nach dem gescheiterten Zusammenschluss mit dem deutschen ATS-Formel-3-Cup vor dem Ende zu stehen.

Rahmenprogramm der Formel-1 sehen. Angepeilt wäre der Straßenkurs in Monaco. Doch Hewer stellt klar, dass die Hürden dafür zu hoch sind. „Derzeit ist im Zeitplan kein Platz für eine weitere Serie. Und diejenigen, die dort antreten, zahlen einfach mehr als wir.“ Wenn man schon nicht im direkten Umfeld der Königsklasse fahren kann, dann wollen die Organisatoren zumindest auf so vielen F1-Pisten wie möglich unterwegs sein. Daher fanden 2014 sieben der elf Rennwochenenden auf aktuellen Grand-Prix-Kursen statt.

Formel-1-Rahmenprogramm als Wunsch Doch ob das Schwächeln der nationalen Serien nur auf eine starke Europameisterschaft zurückgeführt werden kann, ist fraglich. Auch auf anderen Kontinenten stehen Formel-3-Serien nicht auf den stabilsten Beinen. Unlängst wurde die südamerikanische Meisterschaft zu einer brasilianischen Serie umstrukturiert. Auf die Teilnehmerzahlen hat sich dies nur bedingt ausgewirkt. Wie die Euroserie in den Anfangsjahren würden die Verantwortlichen die Europameisterschaft auch gerne im

Signature kehrte zurücl – aber ohne Renault

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nen, den Nachwuchsbereich neu zu strukturieren. Aus diesem Grund wurde 2012 von der FIA die EinsitzerKommission gegründet, deren Vorsitzender bis vor kurzem Gerhard Berger war. Nachdem die F3-EM erfolgreich etabliert wurde, wendet man sich nun der neuen Formel-4 zu, die man in möglichst vielen nationalen Märkten aufbauen will. So kann eine möglichst einheitliche Rangfolge im Nachwuchsbereich geschaffen werden. Ob es angesichts dessen noch eigene Formel-3-Meisterschaften für jedes Land braucht, ist für Hewer nicht eindeutig zu beantworten. Vielleicht könne in Zukunft die Formel-4 an die Stelle treten. Unter Umständen müsse aber dennoch eine kostengünstige Zwischenstufe bis zur EM geschaffen werden, sagt er. Denn diese ist aufgrund des moderneren Materials teurer. Eine Saison verschlingt pro Fahrer etwa 550.000 Euro.

Entwicklung FIA Formel-3-EM


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Entwicklung Formel-3-EM Renault recht zuversichtlich in das Projekt gestartet ist“, sagt Hewer. Auch beim Macao-Grand-Prix, wo man sich noch einmal auf internationaler Bühne zeigen könnte, wird es keinen Einsatz von Renault geben. Der Signature-Rennstall setzt wie schon beim vorletzten EM-Wochenende in Imola auf Volkswagen als Motorenpartner. Selbst wenn Serienchef Hewer nicht über den aktuellen Stand der Dinge informiert ist, zieht er angesichts des Interesses eines weiteren international agierenden Konzerns ein positives Fazit aus der Entwicklungsarbeit der letzten Jahre. Mit Neil Brown Engineering ist sogar ein privater Entwickler vertreten.

Auch die aktuelle Fahrergeneration trägt zum gesteigerten Ansehen bei. Der aktuelle Europameister Esteban Ocon erhält in den nächsten Tage die Möglichkeit eines Lotus-Formel1-Tests. Max Verstappen, der die Saison auf dem dritten Platz abschloss, hat seinen Sitz in der Königsklasse bereits in der Tasche. Der Niederländer wurde mit der Bekanntgabe seines Toro-Rosso-Kontrakts in der zweiten Saisonhälfte zum wahren Publikumsmagnet. „Max Verstappen hat einen großen Fanclub. Wir konnten das auch bei den Zugriffszahlen des Livestreams erkennen“, weiß Hewer. Auch ein entsprechendes Faninteresse im Fahrerlager war festzustellen.

Formel-3-Cup im mittleren Osten aufgeschoben Der eigentlich geplante Middle East Cup der Formel-3, der im Januar des kommenden Jahres hätte stattfinden sollen, wurde nun auf 2016 verschoben. Erst im Frühsommer wurde der Start der F3-Winterserie im Motorsportweltrat beschlossen. Es sollten zwei Veranstaltungen an aufeinanderfolgenden Wochenenden in Bahrain stattfinden. Die FIA wollte damit das Ziel verfolgen, die herkömmlichen Testfahrten zum Ende eines Jahres um Rennveranstaltungen zu ergänzen. Am Mittwoch und Donnerstag sollten den Plänen nach zwei Testtage stattfinden, ehe freitags und samstags ein komprimiertes Programm aus zwei freien Trainings und drei Rennen mit jeweils einer Qualifikationseiheit anstehen sollten. Anfang Juli eröffnete die FIA schließlich eine Ausschreibung, um den Promoter der Serie zu finden. Wer am Ende den Zuschlag erhalten hat, konnte Formel-Woche nicht in Erfahrung bringen. Zum vorzeitigen Aus führte nach Informationen von Autosport der Plan, einen zweiten Austragungsort in den Kalender aufzunehmen, was sich aber nicht in die logistischen Abläufe integrieren ließ. DG

24 Die Popularität des Niederländers hat auch den Formel-3-Sport wieder in den Vordergrund gerückt. Das könnte dem Formel-3-Masters in Zandvoort ein größeres Teilnehmerfeld bescheren, das in diesem Jahr schwächelte. Doch auch in den kommenden Jahren wird das traditionsreiche Rennen eine Einzelveranstaltung bleiben und nicht den Weg in den Kalender der Europameisterschaft finden. Vor allem wird durch Verstappens raschen Aufstieg aber zukünftigen Fahrern eine Perspektive geboten, oftmals sogar innerhalb der Konzerne. Mercedes-DTM-Fahrer Pascal Wehrlein stammt ebenso aus der Formel-3


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2003 wurde die Formel-3-Euroserie als Zusammenschluss des deutschen und französischen Championats ins Leben gerufen. Die DTM hatte sich in der Zwischenzeit wieder als starke Plattform etabliert und so bestritt man die meisten Veranstaltungen zusammen. Schon im ersten Jahr zählten Fahrer wie Nico Rosberg, Robert Kubica oder Timo Glock zu den besten der Serie. Außer ihnen schafften in den darauffolgenden Jahren unter anderem Lewis Hamilton, Adrian Su-

til, Paul di Resta und Nico Hülkenberg den Weg in die Königsklasse. Dass Valtteri Bottas, der zuletzt im Jahr 2010 in der Formel-3 am Start war, der letzte in jener Reihe ist, liegt weniger an der Qualität der Piloten, als viel mehr am System der Formel-1, das es aufstrebenden Nachwuchsfahrern nicht gerade einfach macht. Doppelte Testchance für Ocon Der aktuelle Europameister Esteban Ocon bekommt gleich zwei Gelegenheiten, um mit einem Formel-1-Boliden vertraut zu machen. Nicht nur innerhalb des Lotus-Nachwuchsprogramms wird ihm ein Test ermöglicht,

sondern auch aufgrund des Titelgewinns. Die Organisatoren der Europameisterschaft konnten nämlich eine Zusammenarbeit mit dem FerrariTeam aufbauen, das dem jeweiligen Meister einen Test bei der berühmten Scuderia ermöglicht. Aus dem Ferrari-Junior-Programm, innerhalb dessen der Test ermöglicht wird, stammt auch der letztjährige Meister Raffaele Marciello, der in dieser Saison in der GP2-Serie an den Start geht, dort aber vom Pech verfolgt wird. Der Italiener schlug einen anderen Karriereweg ein als sein Vorgänger Daniel Juncadella, der zu Mercedes-Benz in die DTM aufstieg.

Die Europameister

2012: Daniel Juncadella

2013: Raffaele Marciello

2014: Esteban Ocon

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wie Miguel Molina oder Adrien Tambay. Der aktuelle Champion Marco Wittmann dockte nach zwei Jahren in der Euroserie 2013 bei BMW an.

Entwicklung Formel-3-EM


FOTOSPEEDY

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News

Pedro Piquet in der Formel-3-Europameisterschaft Formel-1-Weltmeister Niki Lauda scherzte am Wochenende bei RTL: „Nelson Piquet ist der größte Witzbold. Der hat drei WM-Titel, 15 Kinder und viele Frauen.“ Gewiss: Da war etwas Ironie im Spiel, 15 Kinder hat Piquet nicht – aber er hat schnelle Kinder. Nelson Piquet II fuhr schon 2008 und '09 für Renault einige F1-Rennen und nun soll mit Pedro Piquet ein noch talentierterer Filius vor einer großen Karriere stehen. Pedro Piquet ist dieses Jahr drauf und dran den Titel in der brasilianischen Formel-3 zu holen. Der Meisterschaft wird in Europa nur wenig Beachtung geschenkt, aber die Teams aus der Europameisterschaft werfen durchaus ein Auge drauf. Deswegen durfte der Brasilianer kürzlich für Carlin eine Testfahrt im aktuellen Dallara-VW bestreiten. Auch für das Van-Amersfoort-Team soll er in Kürze testen. Van Amersfoort brachte 2014 mit Erfolg bereits einen F1-Sprössling an den Start: Max Verstappen. Auch der Neuseeländer James Munro soll für die Niederländer auf die Strecke gehen. Er wurde in diesem Jahr Meister der Formel-Masters-China, vor Matt Solomon aus Hong Kong. Solomon hat seinen ersten F3-Test bereits hinter sich, für Double-R. Die Wahrscheinlichkeit, dass Solomon 2015 in der F3-Europameisterschaft fährt, ist groß, denn er wird von Daimler Asia unterstützt. Zwei weitere Fahrer haben zuletzt für verschiedene F3Teams getestet: Michele Beretta fuhr für Carlin, Matt Parry aus der Zweiliterklasse der Formel-Renault für Fortec. Das Topteam Prema Power wird 2015 voraussichtlich mit Lance Stroll (italienischer F4-Meister) und Antonio Fuoco (es wäre seine zweite Saison) an den Start gehen. MZ

26 Kanamaru rückt nach In der Nennliste für den traditionsreichen Macao-GP gab es noch eine Änderung: Jake Dennis wird bei Carlin durch Yu Kanamaru ersetzt. Dennis will nächstes Jahr für ein anderes Team in der Formel-3 an den Start gehen, daher wurde der Vertrag mit Carlin vorzeitig aufgelöst. Kanamaru ist ein Japaner, kommt aber nicht aus der japanischen Formel-3, sondern aus der Euroformula Open, auch als spanische Formel-3 bekannt. Dort beendete er die Meisterschaft für das Race-Team mit vier Podestplätzen auf Rang vier. MZ

Indy-Lights mit Juncos Vier Fahrer stehen für die kommende Saison der Indy-Lights-Meisterschaft bereits fest. Neben dem schon bestätigten Felix Serrallés aus Puerto Rico für das Meisterteam Belardi sind drei USAmerikaner in die IndyCar-Nachwuchsserie gekommen. Ethan Ringel wird zurückkehren und eine volle Saison für das Schmidt-Peterson-Team bestreiten. Dazu gesellen sich Spencer Pigot und Kyle Kaiser, die für Juncos in verschiedenen amerikanischen Nachwuchsserien unterwegs waren. Auch das Juncos-Team steigt nämlich neu in die Indy-Lights ein. Der Rennstall wurde Ende der 90er Jahre von Ex-Rennfahrer Ricardo Juncos in Argentinien gegründet, war erst in argentinischen Nachwuchsmeisterschaften vertreten, ehe man nach Amerika übersiedelte. Das 8-StarTeam soll indes angeblich mit Sean Rayhall an den Start gehen, der dieses für den Rennstall von Enzo Potolocchio bereits in der USSC-Sportwagenmeisterschaft unterwegs war. Auch das Andretti-Team soll wieder mit von der Partie sein, wie Teamchef Michael Andretti gegenüber Motorsporttalk andeutete. Möglicher Fahrer ist wie in diesem Jahr Formel-1-Weltmeister-Enkel Matthew Brabham. MZ Florida-Winter-Series findet nicht statt Nach nur einem Jahr hat Ferrari die Florida-Winter-Series wieder eingestellt. Ein Comeback für die für den Ferrari-Nachwuchs gedachte Meisterschaft ist allerdings 2016 denkbar. MZ


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Nachwuchs

Will Palmer siegte drei Mal beim Auftakt zur Wintersaison der britischen Formel-4. von Daniel Geradtz ie Spitzenfahrer der Hauptsaison sind am vergangenen Wochenende nicht angetreten, als der Winter-Cup der britischen Formel-4 in Snetterton gestartet wurde. Unter den neun Piloten, die die erste der beiden Veranstaltungen bestritten, war Will Palmer derjenige, der die reguläre Meisterschaft als Bester abschloss. Und das ließ er seine Konkurrenten auch spüren. Mit drei Siegen nach der Hälfte der Rennen führt er nun die Wertung an.

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Doch eigentlich hätten Palmer und sein Widersacher Gaetano di Mauro das Wochenende punktgleich abschließen können. Denn der Brasilianer führte das erste Rennen an, ehe ihn die Rennleitung wegen eines Frühstarts bestrafte. Trotz der Zeitaddition von zehn Sekunden war der Vorsprung des Spitzenreiters groß genug, um auf dem zweiten Platz gewertet zu werden, während Palmer so den Sieg geschenkt bekam. Im zweiten Lauf war es dann alleine auf Palmers zurückzuführen, dass er am Ende triumphierte. Er fuhr einen souveränen Sieg ein und lag am Ende mehr als vier Sekunden vor seinem Verfolger. Gleiches gelang ihm im

dritten Durchgang, obwohl sein zwischenzeitlicher Vorsprung aufgrund einer Safety-Car-Phase wieder zusammen geschmolzen wurde. Im letzten Rennen machte der Brite auf abtrocknender Piste in Führung liegend schließlich einen entscheidenden Fehler, der ihm den Rennsieg kostete. Dieses Mal war di Mauro zur Stelle und erbte den Sieg. Newey-Sohn sammelt Erfahrung Unter den Teilnehmern war mit Harri Newey auch ein bekannter Name vertreten. Der Sohn von Formel1-Konstrukteur Adrian Newey nahm bereits am Finale der französischen Formel-4 im vergangenen Monat teil. Im Juli saß der 16-Jährige beim Test in Brands Hatch zum ersten Mal hinter dem Steuer eines F4-Boliden. Er war mit den Plätzen vier, fünf und sechs im Mittelfeld zu finden. Dass die Serie vor allem für Neulinge interessant ist, liegt an der Preisausschüttung. Der Gesamtsieger erhält die Möglichkeit, die Serie im kommenden bestreiten zu können, ohne die Teilnehmergebühren zahlen zu müssen. BRDC F4

Will Palmer führt die Winterserie der britischen Formel-4 an

Argentinische Formel-Renault: Mallo setzt sich weiter ab Elf von zwölf Rennwochenenden wurden bereits ausgetragen, eine Entscheidung in der Meisterschaft ist allerdings noch nicht gefallen. Trotz drei Siegen in Codegua konnte sich Manuel Mallo nicht ausreichend von seinem Verfolger Federico Cavagnero absetzen, um vorzeitig als Titelträger in der argentinischen Formel-Renault festzustehen. Denn bei den verbleibenden drei Rennen in San Luis werden jeweils noch 20 Punkte vergeben. Hinzu kommt ein zusätzlicher Zähler für die Pole-Position. Zwischen den beiden Besten steht es derzeit 247 zu 221. Nur Guillermo Rey, der auf dem dritten Meisterschaftsrang liegt, konnte abgeschüttelt werden. Bei drei Siegen von Cavagnero würde Mallo bereits jeweils ein dritter Platz reichen, um den Vorsprung über das Wochenende zu retten. Der Erfolg im ersten Rennen ging eigentlich an Cavagnero. Doch nach der Zieldurchfahrt sprach die Rennleitung eine Sprache aus. In einer anfänglichen SafetyCar-Phase hatte er sich nicht regelkonform verhalten. Der Sieg ging damit an Mallo. Im zweiten Durchgang machte Cavagnero einen erneuten Fehler, als er am Start nach der Führung griff. Dabei verbremste er sich und rutschte damit auf die dritte Position zurück. Im Laufe des Rennens kämpfte er sich zwar wieder bis auf zwei nach vorne, konnte Mallo aber nicht mehr angreifen. Von der Pole aus gelang Malo im dritten Lauf des Wochenendes dann zum ersten Mal der Sieg aus eigener Kraft. Vom Start an war er an der Spitze zu finden, was ihm den fünften Sieg in den letzten sechs Rennen bescherte. Damit hat er die noch vor der letzten Station in Santiago del Estero knappe Ausgangslase eindeutig für sich umsetzen können. DG

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Palmer führt Winter-Cup an


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