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Transparenz nicht nur versprechen, sondern beweisen – Interview mit Malte Thies, One Group
Der Geschäftsführer der One Group GmbH, Malte Thies, denkt pragmatisch. Der Finanzierungsexperte erklärt im finanzwelt-Interview, warum er Vermögensanlagen vertreibt und wie er trotzdem für maximale Anlegersicherheit und Transparenz sorgt.
finanzwelt: Herr Thies, Sie machen seit rund einem Jahrzehnt Projektentwicklungen mit der ONE GROUP. Warum haben Sie sich für Vermögensanlagen als Konstrukt entschieden? Malte Thies» Wir verstehen uns grundsätzlich als alternativer Finanzierungspartner für Projektentwickler zur Realisierung dringend benötigter Wohnungsbauvorhaben. Die regulatorisch geprägte Finanzierungslandschaft führt seit Jahren zu einem großen Bedarf an alternativen Finanzierungsmitteln. Im Zuge der vorherrschenden Corona-Pandemie sind Kreditinstitute noch zurückhaltender geworden – die Finanzierungsengpässe sind nochmals größer geworden. Dabei ist der Wohnungsmarkt bekanntermaßen seit Jahren krisenresistent, was auch in der aktuellen Phase wieder bestätigt wurde. Alles in allem also gute Voraussetzungen für unseren Investitionsansatz. Leider stellen derartige Finanzierungsmittel im Bereich der geschlossenen Publikums-AIF unter dem Kapitalanlagengesetzbuch (KAGB) keine zulässigen Vermögensgegenstände dar. Das KAGB lässt dies unter gewissen Umständen nur bei Spezial-AIFs für institutionelle Investoren zu. Privatanlegern bleibt dieser etablierte Ansatz nach den Regeln des KAGB also versperrt. Das ist der Grund, warum wir uns für anleiheähnliche Konzepte, vornehmlich sonstige Vermögensanlagen nach dem Vermögenanlagengesetz (VermAnlG), entschieden haben. Wir haben uns somit nicht aufgrund hoher Kosten oder unbequemer regulatorischer Vorgaben für Vermögensanlagen entschieden. Es ist schlichtweg der einzige Weg, interessierten Privatinvestoren über unser gewachsenes Netzwerk an externen Finanzexperten diesen erwiesenen Investitionsansatz zugänglich zu machen. Gleichwohl wollen wir uns nicht hinter den AIFs verstecken. Durch Transparenz und freiwillige Sicherheitsinstanzen versuchen wir im Bereich der Vermögensanlagen neue Standards zu setzen.
finanzwelt: Welche Vorteile bieten Vermögensanlagen für die ONE GROUP und für den Anleger? Thies» Natürlich sind Konzeptionen unter dem VermAnlG im Vergleich zum KAGB kostengünstiger. Und Vermögensanlagen können häufig schneller agieren und somit Investitionschancen zügiger wahrnehmen. Wie beschrieben sind das aber nicht die ausschlaggebenden Punkte für uns. Der Investitionsansatz als kurzfristiger, alternativer Finanzierer eines diversifizierten Wohnimmobilien-Projektportfolios ist nur so darstellbar. Zusätzlich verspüren wir eine große Nachfrage nach anleiheähnlichen Konzepten – und nach kurzen Laufzeiten. Anleger suchen in diesen turbulenten Zeiten überschaubare Investitionszeiträume und nicht unbedingt den langfristigen Sachwert in Form eines Publikums-AIF. Deutsche Investoren sind seit jeher eher ‚Zins-Jäger‘ als unternehmerisch ausgerichtete Investoren. Auch die einfache steuerliche Abwicklung von Vermögensanlagen ist ein weiterer Vorteil. Investoren erzielen aus unseren Vermögensanlagen Zinseinkünfte. Die Abgeltungssteuer von 25 % ist bekannt und sicherlich leichter nachzuvollziehen als die steuerliche Behandlung von KG-Modellen mit verzögerten und häufig komplizierten Ergebnisberechnungen.
finanzwelt: Nun gehören Sie auch zu den Anbietern, die von sich aus viele Voraussetzungen und Pflichten aus der
AIF-Welt übernehmen, wie eine Mittelverwahrstelle. Warum? Thies» Wir wollen Transparenz nicht nur versprechen, sondern auch beweisen. Daher übernehmen wir viele Pflichten und Ansätze des KAGB. Wir freuen uns, wenn andere Anbieter von Vermögensanlagen diesem Beispiel folgen. Auch eine Vermögensanlage nach VermAnlG kann im Sinne des Verbraucherschutzes mit hilfreichen Instanzen abgesichert werden. Daher haben wir uns als ONE GROUP, soweit wir wissen, als einer der ersten Anbieter im Jahr 2019 mit der Cordes Treuhand einer verwahrstellenähnlichen Funktion im Rahmen einer laufenden Mittelverwendungskontrolle unterworfen. Im Rahmen dieser Überwachung werden einige Anforderungen des KAGB sogar übererfüllt. Wir möchten mit diesen konzeptionellen Anpassungen natürlich auch dazu beitragen, ein häufig pauschales Urteil über ‚sonstige Vermögensanlagen‘ differenzierter zu gestalten.
finanzwelt: In Sachen Transparenz stehen Sie also Ihren AIF-Kollegen in nichts nach. Inwieweit ist das für Sie eine Selbstverständlichkeit? Thies» Vertrauen und Erfolg kann nur durch Transparenz erreicht werden. Wir setzen einerseits ein einfaches und geniales Investitionskonzept um. Andererseits haben wir stets professionelle Projektpartner hinter uns, die ihrerseits Transparenz leben. Überzeugende Informationen und Einblicke helfen unseren externen Finanzexperten und Investoren, das Konzept und die Assets noch besser zu verstehen. Neben authentischer Kommunikation und Transparenz müssen natürlich auch die Leistungsversprechen gehalten werden. Alle unsere Investitionsangebote erfüllen bislang zu 100 % die Prognosen. Dass wir stetig neue Partner und Kunden gewinnen, bestätigt uns in unserem Vorgehen.
finanzwelt: Sie hatten mit der ISARIA schon immer einen starken Partner an Ihrer Seite. Jetzt haben Sie einen neuen. Wer ist das und was versprechen Sie sich davon? Thies» Mit dem starken Partner ISARIA sind wir in den vergangenen Jahren gemeinsam gewachsen. Und mit der ISARIA haben wir gleichzeitig bewiesen, dass unser Konzept einwandfrei für alle Beteiligten aufgeht. Die ISARIA hat einen erfolgreichen Exit vollzogen – und wir haben mit SORAVIA nahtlos einen nicht minder starken Partner gefunden. Hinter unseren erfolgreichen Konzepten stehen immer werthaltige Assets sowie eine hohe Investitionssicherheit. Das können wir mit SORAVIA dank einer noch größeren Pipeline von 3,3 Mrd. Euro nachhaltig auch für die kommenden Jahre vorweisen. Hinzu kommt, dass die SORAVIA seit gut 40 Jahren eigene Erfahrungen im Bereich von Immobilieninvestitionen für Privatanleger gesammelt hat. Mehr als zufriedene 7.000 Investoren und mehr als 2 Mrd. Euro umgesetztes Projektvolumen zeugen von konsequenter Kundennähe und Verlässlichkeit. Die Pipeline und die breite Aufstellung der SORAVIA bieten der ONE GROUP und den ProReal-Investoren hervorragende Aussichten. (lvs)