4 minute read

Interview mit André Wreth, SOLVIUM CAPITAL GmbH

Im Vergleich mit Depotbanken müssen wir uns nicht verstecken

Christian Kunz zeichnet bei The Simpson Organization, Inc. (TSO) für Vertrieb und Marketing verantwortlich. Damit ist er prädestiniert für das finanzwelt-Interview über niedrige Kosten, den Vorteil der Transparenz, die Qualität der Vermittler und die Attraktivität von Trumps Immobilienpolitik.

finanzwelt: Herr Kunz, TSO ist schon seit längerem am deutschen Markt als erfahrener Gewerbeimmobilienentwickler in den USA bekannt. Mit dem TSO Active Property III geht die Anbieterin bewährte Wege. Wie bewerten Sie den Erfolg der bisherigen Platzierungsphase? Christian Kunz» Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Uns ist es trotz der derzeitigen Einschränkungen gelungen, nicht nur die ersten hochwertigen Objekte zu erwerben, sondern zusätzlich bereits jetzt den aus Mieteinnahmen erwirtschafteten Frühzeichnerbonus für unsere Anleger auszuschütten. Mit einem Platzierungsstand von nunmehr knapp 50 Mio. USD stehen uns somit auch die Türen für weitere Ankäufe offen. Mehr kann man sich – insbesondere in diesen schwierigen Zeiten – als Anbieterin kaum wünschen.

finanzwelt: Warum haben Sie sich für Vermögensanlagen als Konstrukt entschieden? Kunz» Das Konzept hat sich über Jahre für unsere Anleger bewährt. Wir sehen generell den Erfolg von Beteiligungen für Anleger weniger in den gesellschaftsrechtlichen Strukturen in Deutschland, sondern im sorgfältigen und erfahrenen Asset Management, das bei uns direkt am Zielmarkt in den USA sitzt. Dort werden die für den Anleger maßgeblichen Investitionen getätigt, dort werden die relevanten Erträge erzielt. Das bedeutet nicht, dass wir AIFs per se als für uns unattraktive Investitionsform betrachten. Wir möchten uns aber vielmehr auf die Erträge für unsere Anleger fokussieren, die durch zusätzliche Mechanismen in diesem Bereich zwangsläufig geschmälert würden, ohne dass ein wahrnehmbarer Mehrwert für den Anleger entstünde. Unsere Anleger entscheiden sich seit Jahren bewusst für TSO und wir möchten ihnen keine Kosten aufbürden, die schlussendlich keinen weiteren Vorteil für sie bringen.

finanzwelt: Ist es für Sie ein Nachteil, dass nur wenige Vermittler mit Zulassung nach § 34f Abs. 1 S. 1 Nr. 3 GewO sie vertreiben dürfen? Kunz» Nun, wir wählen unsere Vertriebspartner nicht nach Quantität, sondern nach Qualität aus. Wir arbeiten mit sehr erfolgreichen Vermittlern zusammen, die teilweise seit unseren Anfängen auf dem deutschen Markt im Jahr 2006 mit uns Kapital einwerben. In den meisten Fällen sind sie über die Jahre sogar selbst Anleger geworden. Dass Vermögensanlagen von weniger Vermittlern vertrieben werden, als das beispielsweise bei offenen Investmentvermögen der Fall ist, sehen wir daher nicht als sonderlich problematisch an. Uns ist es einfach wichtig, dass die Anleger gut betreut werden.

finanzwelt: Wie gehen Sie generell mit dem Thema Transparenz um? Kunz» Transparenz ist für uns ein wichtiger Baustein, den wir seit Beginn unserer Beteiligungshistorie unseren Anlegern jederzeit bereitstellen wollen. Hier sind als direktestes Mittel die jährlichen Gesellschafterversammlungen genannt, für die unser Management aus den USA nach Deutschland anreist, um sich den Fragen der Anleger persönlich zu stellen. Doch auch außerhalb dieser Termine wollen wir den Anlegern ihre Beteiligung so transparent wie möglich aufbereiten. Dafür stehen unsere Vertriebspartner und wir den Anlegern jederzeit für Fragen zu ihren Beteiligungen zur Verfügung. Darü

ber hinaus befindet sich unser digitales Anlegerportal in der finalen Entwicklungsphase. In diesem Portal können sich Anleger jederzeit über den Bestand des investierten Kapitals, die Ausschüttungshistorie der verschiedenen Beteiligungen, den Gesamtmittelrückfluss sowie über viele weitere Details informieren. Wenn man hier einen Vergleich mit Depotbanken anstellt, müssen wir uns damit sicherlich nicht verstecken.

finanzwelt: Die USA – und gerade der Südosten der USA – ist ein lukrativer Immobilienmarkt. Hier besteht bei deutschen Anlegern großes Interesse. Wie wichtig ist ein guter Partner vor Ort und dessen Expertise und Netzwerk? Kunz» Nach wie vor sehen wir in dieser Region in der Tat enormes Potenzial. Hier haben wir ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum, ein unternehmensfreundliches Klima und die notwendigen infrastrukturellen Bedingungen, um erfolgreiche Investitionen auf dem Immobilienmarkt dauerhaft sicherzustellen. Doch erfolgreiche Investitionen erfordern viel Arbeit. Dazu gehören intensive Recherche sowie enger und regelmäßiger Kontakt mit allen Beteiligten, beispielsweise Veräußerern, Erwerbern und Mietern. All das sehen wir nur dann als gegeben, wenn ein erfahrener Partner vor Ort tätig ist. Wir bieten ja nicht erst seit 2006 Beteiligungen in Deutschland an, sondern sind bereits seit 1988 auf dem USImmobilienmarkt zuhause. Mit 120 Mitarbeitern in den USA – einigen davon vor Ort direkt in unseren Objekten – können wir sicherstellen, dass wir unser Immobilienportfolio immer aktiv managen. Das entspricht auch unserem Investitionskon

zept der Aufwertung unterbewerteter Immobilien – einem einfachen wie sehr erfolgreichen Prinzip. Dadurch dass wir den gesamten Wertschöpfungsprozess begleiten, können wir einen Mehrwert für alle Beteiligten, zuvorderst aber für unsere Anleger, schaffen.

finanzwelt: Die Wirtschaft und vor allem der Immobilienmarkt im Südosten boomt. Trotz oder wegen Präsident Trump? Kunz» Wir sehen unseren Unternehmenserfolg nicht als politisch bedingt. Natürlich kann man Präsident Trump keineswegs vorwerfen, Reformen zulasten des Immobilienmarkts durchgesetzt zu haben. Doch weder hat uns das politische Klima entscheidend beeinflusst, noch betrifft uns die derzeitige Entwicklung von COVID 19 über Gebühr. Wir konzentrieren uns bei unseren Investitionen auf Gewerbeimmobilien. Unsere Portfolios beinhalten dabei aber nur wenige Einzelhandelsimmobilien und überhaupt keine Hotelimmobilien – beides Branchen, die insbesondere von den Kontaktbeschränkungen besonders betroffen waren. Also selbst dann, wenn man die Pandemie als politisches Problem bewertet, sind unsere Beteiligungen nicht besonders betroffen. Das rührt vor allem daher, dass wir in nachhaltige Märkte investieren. Gepaart mit sorgfältiger Recherche und entschlossener Projektdurchführung führt dies zum Erfolg. Unterstützende politische Einflüsse – die immer genannten politischen Rahmenbedingungen – sind dafür zwar wichtig, aber eben nur ein Faktor unter vielen. (lvs)

This article is from: