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Alles auf Schiene

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Alles auf Schiene Bahninfrastruk tur in Wien

Um 1830 entstanden die ersten Eisenbahnstrecken, welche Wien und dessen Umland miteinander verbunden haben. Im Westen der Donaumonarchie konnte von einer Dampf betriebenen Zuganbindung dennoch nur geträumt werden. Erst dreißig Jahre später entstand durch einen Staatsver trag mit Bayern die Westbahnstrecke und führ te von der Hauptstadt über St. Pölten, Linz und Salzburg bis nach Passau.3 Ehemals ›Kaiserin-Elisabeth-Bahn‹ genannt, verkür z te die neue Bahnstrecke die Reisedauer Wien – Salzburg auf nur wenige Stunden. Parallel zur topografischen Landschaf t des Wientals und nördlich des Wienflusses erstreck t sich die Bahntrasse vom Linienwall aus über die Stadtgrenze und war besonders für die industrielle Ent wicklung der westlichen Vorstädte prägend.4 Obwohl Wien keine zentral organisier te Bahninfrastruk tur hat te und die sechs in alle Himmelsrichtungen ausgerichteten Kopfbahnhöfe nicht gerade von Vor teil waren, war Wien dabei, zu einem wichtigen Drehkreuz im Güter- und Personenverkehr zu werden. Vor allem auf der Westbahn-Strecke nahm zu Beginn des 20. Jahrhunder ts der Personenverkehr stetig zu und wurde in der Zwischenkriegszeit zur zentralen Verbindung des übrig gebliebenen Staatsgebietes. Der Westbahnhof war einer der verkehrsreichsten Knotenpunk te und ist zunehmend er weiter t worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Ruinen des Westbahnhofs 1952 einem Neubau gewichen, welcher bis heute dessen Umgebung prägt. In der neuen Republik wurde die Westbahn abermals eine wichtige Stammstrecke und der Westbahnhof zu einer bedeutenden Drehscheibe im Nah- und besonders im Fernverkehr.5 Von Glanz und Glorie des Fernverkehrs ist heute nur wenig übrig geblieben. Denn die Personendrehscheibe des Westens inmit ten des Wiener Stadtgebietes ist 2014 mit der Eröf fnung des Hauptbahnhofs trotz umfangreicher Umbauten zu einem Regionalbahnhof degradier t worden. Darüber hinaus wird die im Wiental liegende Trasse von der Hochgeschwindigkeitsstrecke (Richtung St. Pölten) durch den Wiener wald-Tunnel umgangen und ist daher im Fernverkehr nur noch von sekundärer Bedeutung.6 Im schienengebundenen Regionalverkehr bleibt die Westbahn-Strecke allerdings eine wichtige Anbindung ins Wiener Umland und ist nach wie vor durchgängig frequentier t.

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3 vgl. Kaiser, Wolfgang (2011): Die Wiener Bahnhöfe – Geschichte,

Gegenwart & Zukunft, München: GeraMond, S. 9ff. 4 vgl. Klusacek, Christine (1978): Rudolfsheim

Fünfhaus, Wien: Mohl, S. 55-65. 5 vgl. Kaiser, Wolfgang (2011): S. 52ff. 6 vgl. ORF (2015): Vollbetrieb am Hauptbahnhof, [online] https:// wien.orf.at/v2/news/stories/2747090/ [11.11.2021].

19 Westbahn-Areal im Kontext: Bahn-Infrastrukturen Bahnhof Hütteldorf

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