GELD-Magazin May, 2022

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AKTIEN . Österreich

Dividenden-Reigen 2021 erzielten die meisten Unternehmen satte Gewinne. Ein guter Teil davon wird in Form von Dividenden an die Aktionäre ausbezahlt. Die folglichen Renditen von bis zu knapp sieben Prozent sollten Kursrückgänge begrenzen. MARIO FRANZIN

D

er

Dienst­leis­tungssektor

erholt

DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN

dürfte es heuer sogar gelingen, das Ergebnis

sich in Europa mit Abflauen der

UNTERNEHMEN

Pandemie weiter, für die Industrie

Porr

23,4 %

26,5 %

4,00 %

nahme der Aegon-Töchter in Osteuropa mit

sieht es jedoch anders aus. Die Herausforde-

RBI

22,0 %

24,8 %

0,00 %

einem Anstieg auf knapp 400 Millionen

rungen mit dem Ukrainekrieg (Preisanstiege

Strabag

20,8 %

21,2 %

5,21 %

Euro noch zu toppen.

und Energieunsicherheit) sowie Problemen in Asien mit Corona-Quarantänen haben wie­

Valneva

17,9 %

32,0 %

0,00 %

Nach der Uniqa liegt Semperit mit einer Di-

VIG

15,7 %

16,9 %

5,38 %

videndenrendite von 6,86 Prozent (1,50

der zugenommen. Zuletzt wurden die Er-

OMV

14,0 %

13,4 %

4,94 %

Euro/Aktie) in der Reihenfolge der Dividen-

wartungen an das Wirtschaftswachstum für

Erste Bank

13,5 %

13,8 %

5,17 %

denrenditen an zweiter Stelle. Semperit

2022 deutlich nach unten revidiert. Die

BAWAG

12,3 %

13,1 %

6,56 %

zahlte die Dividende aber bereits am 4. Mai

Furcht vor einer Stagflation geht um. Insbe-

voestalpine

12,2 %

8,0 %

4,32 %

aus. Ebenfalls erhielten bereits die Aktionäre

sondere, da die EZB aufgrund der hohen Inflation eine restriktivere Geldpolitik ein­

Addiko Bank

11,6 %

14,6 %

0,00 %

der Österreichischen Post ihre Dividende am

Österr. Post

10,8 %

11,2 %

5,69 %

5. Mai. Mit 1,90 Euro je Aktie errechnete

schlagen muss, die wiederum dämpfend auf

Andritz

10,3 %

11,3 %

4,34 %

sich hier eine Rendite von 5,70 Prozent.

die Wirtschaft wirkt. Bis sich ein konkretes

G/EV ‘22e G/EV ‘23e DIV. ‘21e

G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 28. April 2022

Vorgehen entscheidet, können viele Aktio-

aus dem vergangenen Jahr dank der Über-

Banken stehen nicht weit nach Nicht nur Immobilienkredite haben sich in

näre aber zunächst einmal hohe Dividenzent ergeben würde. Eine Aktie, die man

den ver­gangenen Monaten verteuert – um

nicht hergibt. Ähnlich positiv schloss die

rund zwei Prozent p.a. –, was den Banken

Expansive Versicherungen

Vienna Insurance Group das Jahr 2021 mit

wieder höhere Zinsmargen beschert. So ver-

Mit der im Prime ATX höchsten Dividenden-

Prämieneinnahmen von 9,7 Milliarden Euro

wundert es nicht, dass der Gewinn der Ba-

rendite von 7,55 Prozent (0,55 Euro je Ak-

und einem Gewinn von 376 Millionen Euro

wag – nach dem Rekordergebnis 2021 von

tie, Auszahlung am 7. Juni) punktet Uniqa.

ab (KGV 7,9), ist aber bei der Dividende

480 Millionen Euro – im ersten Quartal wei-

Raiffeisen Research senkte dennoch das

nicht ganz so spendabel. Mit einer etwa um

ter um die Hälfte auf 111 Millionen Euro ge-

Kursziel von 9,20 auf 8,00 Euro, da die Uk-

zehn Prozent niedrigeren Ausschüttungs-

stiegen ist. Das lässt auch heuer nicht nur

raine-Krise bereits das starke Ergebnis im

quote wird bei ihr die Dividendenrendite bei

ein neuerliches Rekordergebnis, sondern

vierten Quartal überschattete. Dennoch

5,38 Prozent liegen (1,25 Euro/Aktie). Die

auch eine wieder satte Dividende erwarten.

konnte Uniqa im Gesamtjahr 2021 den Ge-

Auszahlung erfolgt am 25. Mai. Der VIG

Jene für 2021 wurde bereits am 4. April aus-

denrenditen genießen.

winn von 19 auf 315 Millionen Euro steigern (KGV 7,1). Für heuer dürften die negativen Effekte aus Russland und der Ukraine die

ATX-INDEX . Kommt nicht richtig in Schwung

positiven Effekte aus der Übernahme der AXA-Töchter noch mehr als kompensieren, sodass für heuer trotz eines Prämienanstie­

4.000

Konflikte. Krieg am Rande Europas, die hohe

3.800

Inflation und restriktivere Zentralbanken be-

ges um etwa drei Prozent auf 6,14 Milliar-

3.600

unruhigen die Anleger. Zumal bei keinem die-

den Euro ein Gewinnrückgang auf rund 270 Millionen Euro erwartet wird (KGV 8,2).

ser Themen kurzfristig Lösungen zu erwarten

3.400

Voraussichtlich wird die Dividende für 2022

3.200

jedoch in ähnlicher Höhe von 0,55 Euro je

3.000

sind. Die Erholung vom März-Tief bei 2.800 Punkten ist wieder ins Stocken geraten. Bei 3.400 Punkten bildete sich ein Widerstand,

Aktie liegen, was im kommenden Jahr wieder eine Dividendenrendite von 7,55 Pro-

bei 3.130 Punkten eine Unterstützung. Ten2.800

2021

2022

denziell erscheint der ATX noch schwach.

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