VERSICHERUNG . Kurzmeldungen
Berufsunfähigkeit: Greift nicht immer
KFZ: Vergleichen macht sicher
Genau informieren. Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) sind
Online. Das InsurTech Varias
beide Personen- und Summenversicherungen und werden gerne als Ergänzung
erweitert sein Produktportfo-
gemeinsam verkauft. Wodurch sich aber auch Probleme ergeben können, wie
lio für freie Versicherungs-
das Fachmagazin AssCompact berichtet: Ein inzwischen verstorbener Versiche-
vermittler: Der neue Kfz-Ver-
rungsnehmer schloss einen Lebensversicherungsvertrag samt einer BU-Zusatz-
gleichsrechner bezieht sich
versicherung ab. Die spätere Klägerin, die Ehefrau des Verstorbenen, ist im Ver-
auf
sicherungsantrag und auch in der Polizze als Bezugsberechtigte „im Ablebens-
Sparten
fall“ angeführt. Sie begehrte aus der BU eine Leistung. Der Versicherer lehnte mit dem Argument ab, es bestehe kein Anspruch gegenüber der Klägerin, weil sich deren Bezugsrecht nur auf Leistungen im Ablebensfall und somit nur auf
Privat-PKWs in den Haftpflicht-
und
Kaskoversicherung. Das SerJosef Hausleithner, Geschäftsführer Varias
vice stellt die Leistungs- und Prämienunterschiede der Un-
Leistungen aus der Lebensversicherung beziehe. Dieser Standpunkt wurde von
ternehmen Allianz, Donau,
allen Instanzen, auch dem Obersten Gerichtshof, geteilt. Zur Begründung: In der
Garanta, Generali, Nürnberger, VAV und Wiener
BU-Zusatzversicherung stellt das Ableben keinen Versicherungsfall dar, sondern
Städtische dar. Drei weitere Versicherungen folgen
nur der Eintritt der Arbeitsunfähigkeit, der Arbeitslosigkeit oder ein Kranken-
demnächst. Laut Josef Hausleithner, Geschäftsführer
hausaufenthalt. Objektiv betrachtet entbehrt das nicht einer gewissen Logik,
von Varias, umfasst der neue Rechner nicht nur ei-
Versicherungsnehmer sollten über diese Konsequenz aber genau informiert sein.
nen den Kundenbedürfnissen entsprechenden umfangreichen Onlinevergleich, sondern auch den Antrags- und Polizzierungsprozess. Einfache und intui-
Unfälle: Unterschätzte Gefahr
tive Handhabung sollen für die Benutzer im Vordergrund stehen. Auf Kundenwunsch werden sowohl der Antrag als auch die Vergleichsübersicht analog oder digital übermittelt.
VKI
Klage gegen Wüstenrot „Ausnahmesituation“. Der VKI hatte im Auftrag des Sozialministeriums die Wüstenrot Versicherungs-AG (Wüstenrot) wegen der sogeAuf diese stützten sich Rechtsschutzversicherer,
kehrsunfällen auf Österreichs Straßen ihr Leben. Die Zahl der Verletzten lag in-
um Deckungen bei Covid-19-bedingten Rechts-
nerhalb eines Jahres zuletzt bei über 2.600 zu Fuß und fast 10.000 auf dem
streitigkeiten abzulehnen. Das Oberlandesge-
Rad. Und gerade zwischen diesen beiden Gruppen kommt es immer häufiger zu
richt Linz bestätigte nun die Gesetzwidrigkeit
Kollisionen, wie eine Allianz-Studie aufzeigt. Die Zahl der Unfälle zwischen
dieser Klausel, das Urteil ist noch nicht rechts-
Fußgängern und Radfahrern ist demnach in den vergangenen zehn Jahren um
kräftig. Für das Gericht bewirkt die Klausel eine
25 Prozent gestiegen. Mit zunehmendem Wachstum des Fahrradverkehrs in den
wesentliche Einschränkung gegenüber jenem
letzten zehn Jahren erhöhte sich aber auch die Anzahl der Fahrrad-versus-Fahr-
Standard, den der Versicherungsnehmer von ei-
rad-Unfälle erheblich (plus 63 Prozent). Bei den Pkw-Fahrrad-Kollisionen ereig-
ner Versicherung dieser Art erwarten darf, ohne
net sich der Großteil nicht im Längsverkehr, sondern beim Abbiegen, Einbiegen
dass eine sachliche Rechtfertigung dafür er-
und an Kreuzungen. Unfälle mit sich öffnenden Autotüren (Dooring) waren da-
sichtlich wäre. Außerdem hat das Oberlandes-
gegen weniger auffällig (sieben Prozent), ebenso Unfälle wegen geringen Pkw-
gericht Linz die umstrittene Klausel bereits zu-
Seitenabstands (unter zwei Prozent). Die Allianz fordert daher eine gezielte Be-
vor aufgrund der mangelnden Transparenz für
wusstseinsbildung für die Unfall-Problematik im Straßenverkehr, ebenso wie
unzulässig erklärt.
entsprechende Maßnahmen in Sachen Verkehrs-Infrastruktur. Keinesfalls dürften Rad-, Autofahrer und Fußgänger gegeneinander ausgespielt werden.
Credits: beigestellt; pixabay
nannten „Ausnahmesituationsklausel“ geklagt. Traurig aber wahr. 35 Fußgänger und 48 Radfahrer verloren 2021 bei Ver-
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