GELD-Magazin May, 2022

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VERSICHERUNG . Kurzmeldungen

Berufsunfähigkeit: Greift nicht immer

KFZ: Vergleichen macht sicher

Genau informieren. Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) sind

Online. Das InsurTech Varias

beide Personen- und Summenversicherungen und werden gerne als Ergänzung

erweitert sein Produktportfo-

gemeinsam verkauft. Wodurch sich aber auch Probleme ergeben können, wie

lio für freie Versicherungs-

das Fachmagazin AssCompact berichtet: Ein inzwischen verstorbener Versiche-

vermittler: Der neue Kfz-Ver-

rungsnehmer schloss einen Lebensversicherungsvertrag samt einer BU-Zusatz-

gleichsrechner bezieht sich

versicherung ab. Die spätere Klägerin, die Ehefrau des Verstorbenen, ist im Ver-

auf

sicherungsantrag und auch in der Polizze als Bezugsberechtigte „im Ablebens-

Sparten

fall“ angeführt. Sie begehrte aus der BU eine Leistung. Der Versicherer lehnte mit dem Argument ab, es bestehe kein Anspruch gegenüber der Klägerin, weil sich deren Bezugsrecht nur auf Leistungen im Ablebensfall und somit nur auf

Privat-PKWs in den Haftpflicht-

und

Kaskoversicherung. Das SerJosef Hausleithner, Geschäftsführer Varias

vice stellt die Leistungs- und Prämienunterschiede der Un-

Leistungen aus der Lebensversicherung beziehe. Dieser Standpunkt wurde von

ternehmen Allianz, Donau,

allen Instanzen, auch dem Obersten Gerichtshof, geteilt. Zur Begründung: In der

Garanta, Generali, Nürnberger, VAV und Wiener

BU-Zusatzversicherung stellt das Ableben keinen Versicherungsfall dar, sondern

Städtische dar. Drei weitere Versicherungen folgen

nur der Eintritt der Arbeitsunfähigkeit, der Arbeitslosigkeit oder ein Kranken-

demnächst. Laut Josef Hausleithner, Geschäftsführer

hausaufenthalt. Objektiv betrachtet entbehrt das nicht einer gewissen Logik,

von Varias, umfasst der neue Rechner nicht nur ei-

Versicherungsnehmer sollten über diese Konsequenz aber genau informiert sein.

nen den Kundenbedürfnissen entsprechenden umfangreichen Onlinevergleich, sondern auch den Antrags- und Polizzierungsprozess. Einfache und intui-

Unfälle: Unterschätzte Gefahr

tive Handhabung sollen für die Benutzer im Vordergrund stehen. Auf Kundenwunsch werden sowohl der Antrag als auch die Vergleichsübersicht analog oder digital übermittelt.

VKI

Klage gegen Wüstenrot „Ausnahmesituation“. Der VKI hatte im Auftrag des Sozialministeriums die Wüstenrot Versicherungs-AG (Wüstenrot) wegen der sogeAuf diese stützten sich Rechtsschutzversicherer,

kehrsunfällen auf Österreichs Straßen ihr Leben. Die Zahl der Verletzten lag in-

um Deckungen bei Covid-19-bedingten Rechts-

nerhalb eines Jahres zuletzt bei über 2.600 zu Fuß und fast 10.000 auf dem

streitigkeiten abzulehnen. Das Oberlandesge-

Rad. Und gerade zwischen diesen beiden Gruppen kommt es immer häufiger zu

richt Linz bestätigte nun die Gesetzwidrigkeit

Kollisionen, wie eine Allianz-Studie aufzeigt. Die Zahl der Unfälle zwischen

dieser Klausel, das Urteil ist noch nicht rechts-

Fußgängern und Radfahrern ist demnach in den vergangenen zehn Jahren um

kräftig. Für das Gericht bewirkt die Klausel eine

25 Prozent gestiegen. Mit zunehmendem Wachstum des Fahrradverkehrs in den

wesentliche Einschränkung gegenüber jenem

letzten zehn Jahren erhöhte sich aber auch die Anzahl der Fahrrad-versus-Fahr-

Standard, den der Versicherungsnehmer von ei-

rad-Unfälle erheblich (plus 63 Prozent). Bei den Pkw-Fahrrad-Kollisionen ereig-

ner Versicherung dieser Art erwarten darf, ohne

net sich der Großteil nicht im Längsverkehr, sondern beim Abbiegen, Einbiegen

dass eine sachliche Rechtfertigung dafür er-

und an Kreuzungen. Unfälle mit sich öffnenden Autotüren (Dooring) waren da-

sichtlich wäre. Außerdem hat das Oberlandes-

gegen weniger auffällig (sieben Prozent), ebenso Unfälle wegen geringen Pkw-

gericht Linz die umstrittene Klausel bereits zu-

Seitenabstands (unter zwei Prozent). Die Allianz fordert daher eine gezielte Be-

vor aufgrund der mangelnden Transparenz für

wusstseinsbildung für die Unfall-Problematik im Straßenverkehr, ebenso wie

unzulässig erklärt.

entsprechende Maßnahmen in Sachen Verkehrs-Infrastruktur. Keinesfalls dürften Rad-, Autofahrer und Fußgänger gegeneinander ausgespielt werden.

Credits: beigestellt; pixabay

nannten „Ausnahmesituationsklausel“ geklagt. Traurig aber wahr. 35 Fußgänger und 48 Radfahrer verloren 2021 bei Ver-

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