BRENNPUNKT . Kurzmeldungen
Lebensmittel: Bald so teuer wie noch nie
Pandemie
Erfolgreiches Dänemark Nordeuropa im Vorteil. Dänemark hat die Pandemie aus wirtschaftlicher Sicht bislang am besten überstanden. Das geht aus einer Analyse von 19 Ländern durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hervor, in die neben dem BIP auch Faktoren wie Arbeitslosenquote, Investitionen oder Schuldenstände eingeflossen sind. Nordeuropäische Staaten schnitten laut der Studie besonders gut ab: Neben Dänemark sind auch Schweden und Norwegen in den Top sechs vertreten. Auf Statista.com heißt es dazu: „Der wirtschaftliche
Preislawine. Die Verteuerung der Lebensmittel hat bereits die Supermärkte er-
Erfolg der skandinavischen Länder dürfte zum
reicht: Die Verbraucherpreise sind im Jänner und Februar um 4,5 Prozent ge-
Teil auch mit den verhältnismäßig lockeren In-
stiegen. Das meldet die UniCredit Bank Austria. Diese Entwicklung bedeutet für
fektionsschutzmaßnahmen
den österreichischen Durchschnittshaushalt, der (laut Konsumerhebung 2020)
gen, wodurch das öffentliche Leben und damit
351 Euro pro Monat für den Lebensmitteleinkauf ausgibt, eine Mehrbelastung
auch der Konsum weniger stark beeinträchtigt
von 16 Euro monatlich. Der Preisanstieg nähert sich jetzt dem Rekordniveau
wurde als in anderen europäischen Staaten.“
zusammenhän-
von 6,7 Prozent aus dem Jahr 2008. Damals wurden die Verbraucherpreise europaweit aufgrund der stark gestiegenen Lebensmittelnachfrage am Weltmarkt, des höheren Verbrauchs von Agrarrohstoffen für die Produktion von Biotreibstoffen und Missernten in die Höhe katapultiert. Auf Produktebene sind in den ersten zwei Monaten des heurigen Jahres Brot und Getreideerzeugnisse mit
China: Neue Lockdowns
durchschnittlich 5,8 Prozent, Gemüse mit 7,7 Prozent und Süßwaren mit 5,2 Prozent überdurchschnittlich teurer geworden. Der Preisanstieg bei Fleisch und Fleischwaren ist mit 3,9 Prozent und Molkereiprodukten mit 2,8 Prozent noch unter dem Durchschnitt geblieben. Die Verteuerung der Lebensmittel belastet
01234567 besonders einkommensschwache Haushalte.
DIE ZAHL DES MONATS
73 Prozent
Flaschenhälse. Die „Null-Covid-Politik“ im Reich der downs in China wirken sich bereits jetzt erheblich auf
Officers derzeit hohe Priorität. Das geben 73 Prozent der weltweit 522 befragten
die globalen Lieferketten aus, die ohnehin schon
CFOs in einer PwC-Studie an. Vor allem Großkonzerne mit einem Umsatz von
überlastet waren. Die Kosteninflation ist hoch, das
mehr als zehn Milliarden Euro haben bei der Digitalisierung der Finanzfunkti-
Wachstum hat sich verlangsamt. Die Frachtpreise für
onen bereits wichtige Schritte gesetzt, da sie oftmals über das passende Budget
Export-Container in Schanghai sind seit dem Jahr
sowie Personal verfügen. Dennoch steht die Digitalisierung des Finanzbereichs
2020 bereits stark angestiegen, und zwar um das
in vielen Unternehmen oft noch am Anfang. Dashboard-Tools für übersichtliches
Fünffache im Vergleich zum Niveau vor der Pande-
Reporting sind zwar bereits weit verbreitet, Technologien wie Künstliche Intelli-
mie. „Sollten die Corona-Fälle in Asien weiter zuneh-
genz oder Process Mining kommen hingegen kaum zum Einsatz. Zudem hapert
men und China seine Null-Covid-Politik beibehalten,
es an der Umsetzung bestehender Digitalisierungsstrategien im Arbeitsalltag.
könnte dies ein Risiko für die globalen Lieferketten
Knapp die Hälfte der Befragten (44 %) rechnet jedenfalls mit einem Anstieg des
darstellen“, urteilt Jeff Meys, Senior Portfolio Mana-
Budgets für Digitalisierungsprojekte um bis zu 25 Prozent.
ger bei NN Investment Partners.
Credits: beigestellt/Archiv; pixabay
Mitte scheint sich zu rächen: Die jüngsten Lock-
Moderne Zeiten. Die Digitalisierung ihres Bereichs hat für viele Chief Financial
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