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Praktische Hinweise Öffnungszeiten des Domes Januar–März: täglich 07.00 bis 18.00 Uhr. April–Dezember: täglich 07.00 bis 19.00 Uhr

Öffnungszeiten der Domschatzkammer Januar–März: Mo: 10.00 bis 13.00 Uhr; Di bis So: 10.00 bis 17.00 Uhr April–Dezember: Mo: 10.00 bis 13.00 Uhr; Di bis So: 10.00 bis 18.00 Uhr Öffnungszeiten der Dominformation Januar–März: täglich 10.00 bis 17.00 Uhr. April–Dezember: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr Die Dominformation ist Anlaufstelle für alle Informationen rund um den Aachener Dom und Treff- und Ausgangspunkt für alle Führungen. Tel: +49.(0)241.4 77 09-127 Mail: domfuehrung@dom.bistum-aachen.de

Umgebungsplan Dom und Rathaus

Der Dom zu Aachen ist eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler Europas. In seiner über 1200-jährigen Geschichte hatte die Kirche unterschiedliche Funktionen inne.

Inhalt

Historische Abbildungen werden durch moderne Computeranimationen ergänzt und verdeutlichen auf neuartige Weise die architektonischen Zusammenhänge.

Rathaus Centre Charlemagne

www.geymueller.de

Schatzkammer Dominfo

6

Karolingische Marienkirche

32

Krönungskirche der deutschen Könige

42

Wallfahrtskirche

54

Verfall und Wiederherstellung

60

Die Kirche als Ort nationaler Identität

70

Bischofskirche

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UNESCO Welterbestätte

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Literaturempfehlungen

81

Nachweise

Anke Naujokat (Hg.)

Dom zu Aachen Architektur und Geschichte

Dom

Deutsche Ausgabe

Klappen Sie die vordere und die hintere Umschlagklappe nach außen, um links die Grundrisse und rechts die Zeitleiste zu sehen. Durch die Ziffern im Text können Sie jedes der besprochenen Objekte leicht in seiner historischen und aktuellen Position lokalisieren. Die farbigen Registerpunkte erlauben eine schnelle Zuordnung zur jeweiligen Epoche.

Das vorliegende Buch führt Sie chronologisch durch die Jahrhunderte und erläutert die verschiedenen Phasen der Entstehung des Doms.

Anke Naujokat (Hg.)

Bitte beachten Sie: Eine touristische Besichtigung des Dominnenraumes ist während der Gottesdienste nicht möglich.

Zur Benutzung SCRIPTORIUM CAROLINUM Band 1

Dom zu Aachen

Deutsche Ausgabe

140519 Umschlag Domführer_druck 20.05.14 15:37 Seite 1

EUR 8,90

Geymüller

Der Inhalt dieses Buches ist aus einem Forschungsprojekt der FH Aachen in Kooperation mit dem Domkapitel Aachen hervorgegangen. Projektteam: Ulrich Hahn, Robin Klein, Lydia Konnegen, Gabriela Mirazon-Hahn, Anke Naujokat (Leitung), Frank Pohle


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Architektur

Nachweise

Historische Epochen

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karolingisches Oktogon ehemalige Aula Regia ehemaliger Verbindungsgang Atrium Annexbauten Westbau

3D-Modell: Robin Klein

800

Karolingische Marienkirche In seinem Ursprung geht der Bau des heutigen Aachener Domes zurück auf die Marienkirche, die Karl der Große im Zusammenhang mit seiner Aachener Pfalz errichten ließ.

7 8 9 10 11

gotischer Chor (1355–1414) Matthiaskapelle (1414) Annakapelle (vor 1449) Karls- und Hubertuskapelle (1455–1474) Nikolauskapelle (vor 1487)

936

Krönungskirche der deutschen Könige Mit der Krönung Ottos I. im Jahr 936 begann die nahezu 600 Jahre umfassende Tradition der Königskrönungen im Aachener Münster.

12

Ungarnkapelle (1367, Neubau 1756–1767)

2

Zeichnungen: Judith Ley: U3 Björn Schötten: U5, 10 Dombaumeister Aachen: U2 3

5

Die karolingische Pfalzanlage

Ausstattungselemente im Dom A B C D E F G

Thron* Bronzegitter* Bronzetüren Pala d’Oro Heinrichsambo Marienschrein Karlsschrein

4

1

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5

* Thron und Bronzegitter befinden sich im Obergeschoss und sind nur im Rahmen einer Domführung zu besichtigen.

Fotos: Aargauer Kantonsbibliothek, Aarau, MsWettF 16: 1: 36 Peter Braatz: U1, 2, 52 Sammlung Crous: 58 Corbis Images: 62 Domkapitel Aachen, Foto Anne Münchow: 28, 44, 47, 62, 65 Domkapitel Aachen, Foto Pit Siebigs: 30 Dombaumeister Aachen: 4 Andreas Herrmanns: 8, 47 Nachlass Leo Hugot: 73, 74 Kaiserpfalz Ingelheim: 13 Institut für Kunstgeschichte, RWTH Aachen: 66 LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv: 68 Robert Mehl: 23, 24, 34, 38, 40, 79 Robert Mehl und Judith Ley: 20, 21, 24, 67 Bruno Schindler: 21 Björn Schötten: 13 Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, Foto Anne Gold: 56, 58

Impressum Grundriss Pfalzanlage

Noch vorhandene karolingische Reste 6 5 4 3 2 1 Auflage

10

2016 2015 2014 Jahr

© 2014 Geymüller | Verlag für Architektur, Aachen – Brüssel – Berlin

11

ISBN 978-3-943164-09-1 F C

6

1

A*

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar unter http://dnb.ddb.de.

G 7

D E

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Freigrenzen des Urheberrechtes ist ohne die Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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12 9 B*

Gestaltung und Satz: [synthese], Aachen Druck und Bindung: GRASPO CZ, a.s., Zlín (CZ) Grundriss Dom

Dom und Rathaus im heutigen Stadtgefüge Printed in Czech Republic

1349 Wallfahrtskirche Seit dem 14. Jahrhundert ist Aachen ein bedeutender Wallfahrtsort, den zahlreiche Pilger alle sieben Jahre zur Heiligtumsfahrt besuchen.

1656 Verfall und Wiederherstellung Während des Aachener Stadtbrands 1656 wurde die Münsterkirche schwer beschädigt und in einigen Teilen nur notdürftig instand gesetzt.

1790 Die Kirche als Ort nationaler Identität Unter den preußischen Landesherren erfuhr die Münsterkirche im Laufe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen.

1930 Bischofskirche Mit der Gründung des Bistums Aachen erhielt die Münsterkirche den Rang einer Bischofskirche und den Titel der »Hohe Dom zu Aachen«.

1978 UNESCO Welterbestätte Als erstes deutsches Bauwerk wurde der Aachener Dom im Jahre 1978 auf die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen.


140519 Domf端hrer_druck_Layout 1 20.05.14 13:47 Seite 1

SCRIPTORIUM CAROLINUM Band 1

Anke Naujokat (Hg.) mit Texten von Lydia Konnegen und Frank Pohle

Dom zu Aachen Architektur und Geschichte

Geym端ller | Verlag f端r Architektur


140519 Domf端hrer_druck_Layout 1 20.05.14 13:47 Seite 2

Einf端hrung

2


140519 Domführer_druck_Layout 1 20.05.14 13:47 Seite 3

Dom zu Aachen Die Hohe Domkirche zu Aachen – seit mehr als 1200 Jahren Ziel tausender Gläubiger und Pilger aus ganz Europa – heißt Sie herzlich willkommen.

3


140519 Domf端hrer_druck_Layout 1 20.05.14 13:47 Seite 4

Einf端hrung

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Der ehemalige Pfalzbezirk Mit dem Rathaus und der Domkirche strukturieren zwei historische Bauten den Aachener Stadtkern, die in ihrer Ausrichtung und Anlage auffällig aufeinander Bezug nehmen. Beide Bauwerke gehen in ihrem Kern zurück auf die Jahrzehnte um 800 – eine Zeit, in der Karl der Große in Aachen eine Pfalzanlage als repräsentativen Herrschersitz errichten ließ.

1, 2 Bis heute prägen die Domkirche und das historische Rathaus zu beiden Seiten des Katschhofes das Zentrum der Stadt Aachen.

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Karolingische Marienkirche


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800 A. D.


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Karolingische Marienkirche

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Aachen als karolingische Residenz Zunächst deutete wenig daraufhin, dass Karl der Große Aachen zu seiner bedeutendsten Residenz erheben sollte. Der 747 oder 748 geborene Karl befasste sich in den ersten Jahrzehnten seiner Herrschaft mit der Sicherung und Expansion seines Reiches, das in den Zeiten seiner größten Ausdehnung von Spanien bis Sachsen und von Dänemark bis Mittelitalien reichte. Höhepunkt des machtpolitischen Strebens war die Kaiserkrönung durch Papst Leo III. in Rom im Jahr 800. In Aachen – oder besser gesagt aquis palatium, wie es im 8. Jahrhundert hieß – bestand ein Königshof, wie sie zahlreich über das ganze Karolingerreich existierten. Er besaß eine Kirche und war umgeben von den Resten einer römischen Kleinstadt, die sich rund um einen natürlichen Schatz herausgebildet hatte: Aachens Thermalquellen. Wohl seit seinem ersten Besuch 768 schätzte auch Karl das Bad im warmen Wasser.

3 Die Karlsbüste im Aachener Domschatz zeigt Karl den Großen mit idealisierten Zügen als deutsch-römischen (Adler auf der Schulterpartie) und französischen (Lilien auf dem Sockel) Herrscher. Sie wurde 1349 von Kaiser Karl IV. gestiftet und ist wohl das bekannteste ›Porträt‹ des Kaisers.

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4 (folgende Doppelseite) Unter Karl dem Großen erhielt das Frankenreich seine größte territoriale Ausdehnung. Das Herrschaftsgebiet umfasste weite Teile des heutigen Deutschlands, Frankreichs und Italiens, sowie große Gebiete auf der Iberischen Halbinsel.


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Karolingische Marienkirche

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Karolingische Marienkirche

Die Aula Regia Im letzten Drittel des 8. Jahrhunderts begann der Ausbau der Aachener Pfalzanlage zum repräsentativsten Herrschersitz nördlich der Alpen. Zu den Kernbauten der Pfalz zählte die an der höchsten Stelle errichtete Aula Regia (Königshalle). Die fast 50 m lange und 20 m hohe Halle war der Ort der weltlichen Amtsausübung Karls des Großen. Sie folgt der Tradition der antiken Kaiserbasiliken, wie der Konstantinsbasilika in Trier.

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5, 6 Hypothetische Rekonstruktion des Innenraums der ebenfalls karolingischen Ingelheimer Aula Regia (links) im Vergleich zur rĂśmischen Konstantinbasilika in Trier (rechts). 7 Die Rekonstruktion der Aula Regia in der Aachener Pfalzanlage.

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Karolingische Marienkirche

Die Stiftskirche Als zweiter Monumentalbau entstand südlich der Königshalle eine Stiftskirche, deren erhaltene Bausubstanz den Kern des heutigen Aachener Doms bildet. Dem Haupteingang der Kirche im Westen vorgelagert war das karolingerzeitliche Atrium, ein von Säulen eingerahmter Platz. Er diente der inneren Vorbereitung auf den Besuch des Gottesdienstes und gab dem festlichen Einzug in die Kirche einen besonderen Rahmen. An deren Süd- und Nordseite schlossen zwei größere Baukörper an, deren Funktionen nicht gesichert sind.

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8 Aula und Kirche nehmen in ihrer parallelen Ost-WestAusrichtung deutlich aufeinander Bezug.

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Karolingische Marienkirche

Der Verbindungsgang Ein doppelgeschossiger Gang, die sogenannte Portikus, verband die Königshalle mit der Stiftskirche und unterstreicht den räumlichen Bezug beider Bauten zueinander. Etwa in der Mitte des Gangs befand sich ein großer Baukörper aus den späteren Jahrzehnten des 9. Jahrhunderts, dessen ursprüngliche Nutzung heute nicht mehr bekannt ist und dessen Rekonstruktion im aufgehenden Mauerwerk vage bleibt.

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9 Die Portikus bildete einen räumlichen Abschluss der Kernpfalz gegen Westen und ermöglichte an ihrem südlichen Ende den Zugang zum Obergeschoss der Stiftskirche.

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Karolingische Marienkirche

10 Den Kernbau der Kirche bildet ein durch acht massive Pfeiler angedeutetes Oktogon, das von einem sechzehneckigen Umgang eingefasst wird.

11 Im aufgehenden Mauerwerk wird das Sechzehneck zweigeschossig ausgeführt und bildet im oberen Geschoss das Hochmünster der Kirche.

12 Das zentrale Oktogon überragt die angrenzenden Baukörper deutlich und erhält zum Abschluss ein achtteiliges Klostergewölbe.

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Die Architektur der Aachener Stiftskirche Bereits die Zeitgenossen lobten die Aachener Stiftskirche Karls des Großen als Wunderwerk der Architektur. Den Kern des Bauwerks bildet das hochaufstrebende, eingewölbte Oktogon, das von einem zweigeschossigen Umgang, dem Sechzehneck, eingefasst wird. Als östlicher Abschluss bestand ein kleiner rechteckiger Chorraum, der ebenfalls zweigeschossig war. Im Westen schloss der heute noch erhaltene Vorbau mit Vorhalle im Erdgeschoss und sogenannter Kaiserloge im Hochmünster an. Zwei symmetrisch angelegte Treppenhäuser schlossen an der Nord- und Südseite des Vorbaus an und ermöglichten den Zugang zum Hochmünster sowie zu den weiteren anschließenden Geschossen. Insbesondere der Kernbau um Oktogon und Sechzehneck besitzt eine architektonische Komplexität, die für die Zeit Karls des Großen einzigartig ist und deren Wirkung bis heute eine deutliche Faszination ausübt. In ihren Dimensionen ist die Aachener Stiftskirche gleichfalls einzigartig. Hier in Aachen entstand der erste große Zentralbau seit der späten Antike und der höchste Kirchenraum seiner Zeit.

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Karolingische Marienkirche

Symbolik und Vorbilder Die im Oktogon vorgegebene Zahl Acht bildet den wichtigsten Grundpfeiler für die theologische Deutung der Marienkirche, denn die Acht symbolisiert die Vollendung des Gotteswerkes am achten Tag. Mit dieser außergewöhnlichen Raumkonzeption zeigt die Aachener Stiftskirche Anklänge an spätantike, byzantinische Vorbilder wie die Kirche der Heiligen Sergios & Bacchos in Konstantinopel / Istanbul (um 536 n. Chr.) und San Vitale (um 547 n. Chr.) in Ravenna.

13 Insbesondere bei den Säulenstellungen im Hochmünster zeigen sich Anlehnungen an spätantike Kirchenbauten.

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140519 Domf체hrer_druck_Layout 1 20.05.14 13:47 Seite 21

14 Die Aachener Stiftskirche nimmt deutlich Bezug auf die Sergios & Bacchos-Kapelle in Istanbul. 15 Die Kirche San Vitale in Ravenna z채hlt gleichfalls zu den Kirchenbauten, die die Gestaltung der Aachener Marienkirche inspiriert haben.

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Karolingische Marienkirche

Die Säulen Kostbar und bedeutend ist auch die Ausstattung der Marienkirche in der Zeit Karls des Großen. Bereits 786 ermächtigte Papst Hadrian Karl, Marmor für die Marienkirche aus Italien in sein Reich nördlich der Alpen zu holen. So gelten die Säulen im Hochmünster als antike Säulen, die Karl aus Rom und Ravenna nach Aachen versetzen ließ. Auffällig ist die doppelgeschossige Aufstellung der Säulen im Hochmünster, die dem Betrachter an dieser Stelle eine Zweigeschossigkeit des Raumes suggeriert. Gleichzeitig stellt diese Form der Installation einen Bezug zu den Vorbildern Sergios & Bacchos und San Vitale her, bei denen jeweils im unteren und oberen Geschoss ein Säulenpaar in den Arkaden Aufstellung fand. In der Übernahme der Säulen aus antiken Bauten stellt sich Karl der Große in die Nachfolge antiker Herrscher, die monumentale Steinsäulen als bedeutende Würdezeichen einsetzten.

16 Zu den kostbaren Ausstattungsstücken der Stiftskirche gehören die Marmorsäulen im Hochmünster.

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UNESCO-Welterbestätte

Kulturdenkmal von Weltrang Die außerordentliche Bedeutung des Aachener Doms als Stiftskirche Karls des Großen, Krönungsort der mittelalterlichen Könige, Wallfahrtsstätte und Bischofssitz zeigt sich darin, dass die Domkirche im Jahre 1978 als erstes deutsches Bauwerk in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Damit ist eine stete Verpflichtung zur Erhaltung und Erforschung des Bauwerks verbunden, der sich das Stiftskapitel und der Karlsverein-Dombauverein in besonderer Weise stellen. Ein überragendes Hauptwerk der karolingischen Architektur, ein Erinnerungsort der europäischen Geschichte, Kulturdenkmal und Wallfahrtsort von europäischem Rang, Zentrum des Bistums und Ort der lebendigen Kirche öffnet Ihnen die Tore. – Treten Sie ein!

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Literaturempfehlungen

Literatur zum Aachener Dom Karl Faymonville: Der Dom zu Aachen und seine liturgische Ausstattung vom 9. bis 20. Jahrhundert. München 1909. Karl Faymonville: Das Münster zu Aachen. Düsseldorf 1916 (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 10, Die Kunstdenkmäler der Stadt Aachen, I. Bd.). Ernst Günter Grimme: Der Dom zu Aachen. Architektur und Ausstattung. Aachen 1994. Ulricke Heckner (Hg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material, Bautechnik, Restaurierung. Worms 2012 (= Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 78). Hans-Peter Hilger: Der Skulpturenzyklus im Chor des Aachener Domes / Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des Rhein-MaasGebietes. Essen 1961. Walter Maas: Der Aachener Dom. Regensburg 2012. Udo Mainzer (Hg.): Die gotische Chorhalle des Aachener Domes und ihre Ausstattung. Baugeschichte – Bauforschung – Sanierung. Petersberg 2002 (= Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 58). Hans Müllejans (Hg.): Karl der Große und sein Schrein in Aachen. Mönchengladbach 1988. Harald Müller, Clemens M. M. Bayer, Max Kerner: Die Aachener Marienkirche. Aspekte ihrer Archäologie und frühen Geschichte. Regensburg 2014. Ulrike Wehling: Die Mosaiken im Aachener Münster und ihre Vorstufen. Köln 1995 (= Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 46). Klaus Winands: Zur Geschichte und Architektur des Chores und der Kapellenbauten des Aachener Münsters. Recklinghausen 1989.

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Architektur

Nachweise

Historische Epochen

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karolingisches Oktogon ehemalige Aula Regia ehemaliger Verbindungsgang Atrium Annexbauten Westbau

3D-Modell: Robin Klein

800

Karolingische Marienkirche In seinem Ursprung geht der Bau des heutigen Aachener Domes zurück auf die Marienkirche, die Karl der Große im Zusammenhang mit seiner Aachener Pfalz errichten ließ.

7 8 9 10 11

gotischer Chor (1355–1414) Matthiaskapelle (1414) Annakapelle (vor 1449) Karls- und Hubertuskapelle (1455–1474) Nikolauskapelle (vor 1487)

936

Krönungskirche der deutschen Könige Mit der Krönung Ottos I. im Jahr 936 begann die nahezu 600 Jahre umfassende Tradition der Königskrönungen im Aachener Münster.

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Ungarnkapelle (1367, Neubau 1756–1767)

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Zeichnungen: Judith Ley: U3 Björn Schötten: U5, 10 Dombaumeister Aachen: U2 3

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Die karolingische Pfalzanlage

Ausstattungselemente im Dom A B C D E F G

Thron* Bronzegitter* Bronzetüren Pala d’Oro Heinrichsambo Marienschrein Karlsschrein

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* Thron und Bronzegitter befinden sich im Obergeschoss und sind nur im Rahmen einer Domführung zu besichtigen.

Fotos: Aargauer Kantonsbibliothek, Aarau, MsWettF 16: 1: 36 Peter Braatz: U1, 2, 52 Sammlung Crous: 58 Corbis Images: 62 Domkapitel Aachen, Foto Anne Münchow: 28, 44, 47, 62, 65 Domkapitel Aachen, Foto Pit Siebigs: 30 Dombaumeister Aachen: 4 Andreas Herrmanns: 8, 47 Nachlass Leo Hugot: 73, 74 Kaiserpfalz Ingelheim: 13 Institut für Kunstgeschichte, RWTH Aachen: 66 LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv: 68 Robert Mehl: 23, 24, 34, 38, 40, 79 Robert Mehl und Judith Ley: 20, 21, 24, 67 Bruno Schindler: 21 Björn Schötten: 13 Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, Foto Anne Gold: 56, 58

Impressum Grundriss Pfalzanlage

Noch vorhandene karolingische Reste 6 5 4 3 2 1 Auflage

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2016 2015 2014 Jahr

© 2014 Geymüller | Verlag für Architektur, Aachen – Brüssel – Berlin

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ISBN 978-3-943164-09-1 F C

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Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar unter http://dnb.ddb.de.

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Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Freigrenzen des Urheberrechtes ist ohne die Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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Gestaltung und Satz: [synthese], Aachen Druck und Bindung: GRASPO CZ, a.s., Zlín (CZ) Grundriss Dom

Dom und Rathaus im heutigen Stadtgefüge Printed in Czech Republic

1349 Wallfahrtskirche Seit dem 14. Jahrhundert ist Aachen ein bedeutender Wallfahrtsort, den zahlreiche Pilger alle sieben Jahre zur Heiligtumsfahrt besuchen.

1656 Verfall und Wiederherstellung Während des Aachener Stadtbrands 1656 wurde die Münsterkirche schwer beschädigt und in einigen Teilen nur notdürftig instand gesetzt.

1790 Die Kirche als Ort nationaler Identität Unter den preußischen Landesherren erfuhr die Münsterkirche im Laufe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen.

1930 Bischofskirche Mit der Gründung des Bistums Aachen erhielt die Münsterkirche den Rang einer Bischofskirche und den Titel der »Hohe Dom zu Aachen«.

1978 UNESCO Welterbestätte Als erstes deutsches Bauwerk wurde der Aachener Dom im Jahre 1978 auf die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen.


Praktische Hinweise Öffnungszeiten des Domes Januar–März: täglich 07.00 bis 18.00 Uhr. April–Dezember: täglich 07.00 bis 19.00 Uhr

Öffnungszeiten der Domschatzkammer Januar–März: Mo: 10.00 bis 13.00 Uhr; Di bis So: 10.00 bis 17.00 Uhr April–Dezember: Mo: 10.00 bis 13.00 Uhr; Di bis So: 10.00 bis 18.00 Uhr Öffnungszeiten der Dominformation Januar–März: täglich 10.00 bis 17.00 Uhr. April–Dezember: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr Die Dominformation ist Anlaufstelle für alle Informationen rund um den Aachener Dom und Treff- und Ausgangspunkt für alle Führungen. Tel: +49.(0)241.4 77 09-127 Mail: domfuehrung@dom.bistum-aachen.de

Umgebungsplan Dom und Rathaus

Der Dom zu Aachen ist eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler Europas. In seiner über 1200-jährigen Geschichte hatte die Kirche unterschiedliche Funktionen inne.

Inhalt

Historische Abbildungen werden durch moderne Computeranimationen ergänzt und verdeutlichen auf neuartige Weise die architektonischen Zusammenhänge.

Rathaus Centre Charlemagne

www.geymueller.de

Schatzkammer Dominfo

6

Karolingische Marienkirche

32

Krönungskirche der deutschen Könige

42

Wallfahrtskirche

54

Verfall und Wiederherstellung

60

Die Kirche als Ort nationaler Identität

70

Bischofskirche

76

UNESCO Welterbestätte

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Literaturempfehlungen

81

Nachweise

Anke Naujokat (Hg.)

Dom zu Aachen Architektur und Geschichte

Dom

Deutsche Ausgabe

Klappen Sie die vordere und die hintere Umschlagklappe nach außen, um links die Grundrisse und rechts die Zeitleiste zu sehen. Durch die Ziffern im Text können Sie jedes der besprochenen Objekte leicht in seiner historischen und aktuellen Position lokalisieren. Die farbigen Registerpunkte erlauben eine schnelle Zuordnung zur jeweiligen Epoche.

Das vorliegende Buch führt Sie chronologisch durch die Jahrhunderte und erläutert die verschiedenen Phasen der Entstehung des Doms.

Anke Naujokat (Hg.)

Bitte beachten Sie: Eine touristische Besichtigung des Dominnenraumes ist während der Gottesdienste nicht möglich.

Zur Benutzung SCRIPTORIUM CAROLINUM Band 1

Dom zu Aachen

Deutsche Ausgabe

140519 Umschlag Domführer_druck 20.05.14 15:37 Seite 1

EUR 8,90

Geymüller

Der Inhalt dieses Buches ist aus einem Forschungsprojekt der FH Aachen in Kooperation mit dem Domkapitel Aachen hervorgegangen. Projektteam: Ulrich Hahn, Robin Klein, Lydia Konnegen, Gabriela Mirazon-Hahn, Anke Naujokat (Leitung), Frank Pohle


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