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IN UNSEREN HERZEN DIE WELT

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DON CARLO

DON CARLO

Der Aalener Autor Gerhard Reininger hat unter dem Pseudonym Virgil Kane seinen ersten Roman veröffentlicht.

Der Inhalt seines Erstlingswerkes wurde dem Autor Gerhard Reininger erst beim Schreiben so richtig klar. Im Roman spielen die vier Charaktere Phil, Katy, Pete und Victor die Hauptrollen. Alle tragen in Ich-Erzählungen ihr Leben vor. Phil, Katy, Pete und Victor verbindet ein gemeinsames Schicksal. Aus ihren Blickwinkeln erfahren wir die Hintergründe zu den Ereignissen in einer Luzerner Nobelklinik. Erst nach und nach werden die Dinge von allen Seiten beleuchtet und Zusammenhänge klar. Die Erlebnisse der handelnden Personen sind in weiten Schwüngen miteinander verwoben und kreisen wie die Schatten eines großen Windrads um ein gemeinsames Zentrum: was ist Wirklichkeit und wie kommen wir in ihr zurecht?

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„MEINE GESCHICHTEN ERZÄHLEN VON RANDFIGUREN.“

Die Handlung bildet die Kulisse für den Versuch, die tiefer liegenden Fragen des Lebens anzugehen. Wo liegt sie wirklich verborgen, diese Welt? In all den Dingen um uns? In unseren Gehirnen? Oder doch in der Art und Weise wie wir fühlen, handeln und lieben? Virgil Kane ist sein Künstlername. Zwar fährt er nicht wirklich auf dem Danville Train, fühlt sich jedoch dieser Figur aus einem Song über den amerikanischen Bürgerkrieg auf bizarre Art verbunden. Der Song ist ein Loblied auf die Toleranz. Kurzgeschichten schrieb er schon viele. All seine Geschichten erzählen von Randfiguren, von Existenzen und Schicksalen. Von Dingen, die weit weg erscheinen mögen und doch in der nächsten Sekunde über uns hereinbrechen können.

GERHARD REININGER SCHRIFTSTELLER

687 687 Seiten umfasst der Roman. Als er anfing den Roman zu schreiben, habe er nicht gedacht, dass er so lang wird. Zwei Jahre schrieb der gelernte Diplom-Betriebswirt daran.

Gerhard Reininger, Betriebswirt und Autor

Dinge die uns vielleicht nicht wohl gesonnen sind, aber die uns wachsen und leben lassen. An denen sich unser Charakter stärkt und bildet. Gerhard Reininger schrieb bereits als kleiner Junge gern Kurzgeschichten. Die Aufsätze im Deutschunterricht des Gymnasiums haben ihn ganz besonders gefreut. Er habe immer die Note eins in Deutsch gehabt. Schon damals habe er Nächte lang gelesen, sein jüngerer Bruder habe sich immer beschwert, dass abends so lange das Licht brennt. Vom Lesen sei er zum Schreiben gekommen. Die Bücher haben ihm so große Freude bereitet, dass er sich dachte: „Das will ich auch machen.“ Inzwischen ist er 56 Jahre alt und er probierte in der Vergangenheit einiges aus. Er habe gemalt, Lieder geschrieben und diese dann auch performt. „All diese Schaffensprozesse waren für mich ein Ventil“, sagt er rückblickend. Das Schreiben funktioniere jedoch am besten. Die Worte würden fließen, wie er sie brauche. Und das was daraus entsteht, gefalle ihm immer. Erst einmal unabhängig davon, ob es ein Leser gut findet. Eine leichte Extrovertiertheit gehöre zum Schreiben wahrscheinlich dazu, meint Reininger. Sein Erstlingswerk habe er selbst herausgegeben, er wollte nicht, das andere über den Inhalt des Buches bestimmen oder am Cover herumkritteln. Die Vermarktung liege allerdings nun auch ganz Das einzige Hilfsmittel das Gerhard Reininger benutzt, ist eine Exceltabelle. Die dient ihm als Zeitstrahl, der Chronologie wegen und schließlich müsse auch alles zueinander passen. Hier trägt der Autor auch manchmal aktuelle Geschehnisse ein. Seine Romane sind nicht gesellschaftskritisch, aber der Zeitgeist soll spürbar sein.

Die philosophischen Fragen des Lebens beschäftigen den Betriebswirt eines mittelständischen Aalener Industrieunternehmens auch privat. Auf viele davon habe er noch keine Antwort gefunden. Die Frage nach dem Glück hat er für sich selbst schon beantwortet: „Glück ist für mich die Möglichkeit, das zu tun, was mir wichtig ist. In meinem Fall ist es das Schreiben!“

Text: Susanne Rötter // Fotos: Andreas Wegelin

in seinen Händen und das sei gar nicht so einfach, gesteht er.

Auch in Bezug auf seine Schreibtechnik ist er eigen. Davon gebe es ja unterschiedliche, merkt er an. Doch er sei nicht der Typ, der alles vorher plant: „Ich habe die schönsten Erfolge, wenn ich in die Personen richtig rein komme, von deren Warte aus erzähle. Wenn ich das Gefühl habe, ich bin jetzt diejenige oder derjenige, der jetzt gerade handelt.“ Das grenze schon fast ein bisschen an Schauspielerei und das liegt ihm scheinbar sehr. Wichtig sei es, das Gefühl für den Protagonisten aufzubringen, der jetzt gerade handelt.

ISBN-13: 9783732241521, Verlag: Books on Demand

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