Vietnam & Kamboscha Magazin 2020/2021

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Angkor Monumente bis zum Horizont: Die Tempelruinen in der Provinz Siem Reap gelten als größtes Kulturdenkmal Südostasiens.

K

unstdiebe

Stätten

Brutal haben die mächtigen Wurzeln jahrhundertealter

großen Schaden zufügen … Erst recht, wenn sie

können

kulturhistorischen

Baumriesen die steinernen Überreste des Khmer-Reiches

so martialisch zu Werke gehen wie im Actionfilm

durchdrungen, scheinen sie zu würgen, gleichzeitig aber

„Tomb Raider“. Aber im Fall des 2001 gedrehten Lara

auch ihren Einsturz zu verhindern. Eine dunkelgrüne

Croft-Streifens haben sich die Grabräuber der Leinwand

Patina­ aus Kriechpflanzen und Moosen überzieht kunst-

sogar als gewinnbringend erwiesen: Nachdem der in den

voll gemeißelte Portale, Reliefs und Skulpturen, mit de-

Kulissen­ von Angkor gedrehte Film um die Welt ging,

nen dieser Tempel einst für 2.700 Priester und 12.000

stieg der Besucher­strom zu den Tempelruinen im Nord-

Diener errichtet worden war. Damals, im 9. bis 15. Jahr-

westen Kambodschas spürbar an – zumal die Regisseure

hundert, als Angkor ein geniales Bewässerungssystem

die Mystik­ der ehrwürdigen Heiligtümer recht realistisch

erschuf und bis zu einer Million Einwohner zählte, wäh-

in Szene gesetzt hatten.

rend die Gottkönige des Khmer-Reiches mehr als 1.000 Heiligtümer auftürmen ließen.

Mehr als 1.000 Tempel

Das Lächeln der Statuen

Das gilt vor allem für „Ta Prohm“: Diese Tempelruine präsentiert sich noch so geheimnisvoll, wie sie der fran-

Jeweils ganz unterschiedlich erhalten, erstrecken sich

zösische Forscher Henri Mouhot 1860 wiederentdeckte:

die Ruinen über eine Fläche von insgesamt 200 km2

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