Angkor Monumente bis zum Horizont: Die Tempelruinen in der Provinz Siem Reap gelten als größtes Kulturdenkmal Südostasiens.
K
unstdiebe
Stätten
Brutal haben die mächtigen Wurzeln jahrhundertealter
großen Schaden zufügen … Erst recht, wenn sie
können
kulturhistorischen
Baumriesen die steinernen Überreste des Khmer-Reiches
so martialisch zu Werke gehen wie im Actionfilm
durchdrungen, scheinen sie zu würgen, gleichzeitig aber
„Tomb Raider“. Aber im Fall des 2001 gedrehten Lara
auch ihren Einsturz zu verhindern. Eine dunkelgrüne
Croft-Streifens haben sich die Grabräuber der Leinwand
Patina aus Kriechpflanzen und Moosen überzieht kunst-
sogar als gewinnbringend erwiesen: Nachdem der in den
voll gemeißelte Portale, Reliefs und Skulpturen, mit de-
Kulissen von Angkor gedrehte Film um die Welt ging,
nen dieser Tempel einst für 2.700 Priester und 12.000
stieg der Besucherstrom zu den Tempelruinen im Nord-
Diener errichtet worden war. Damals, im 9. bis 15. Jahr-
westen Kambodschas spürbar an – zumal die Regisseure
hundert, als Angkor ein geniales Bewässerungssystem
die Mystik der ehrwürdigen Heiligtümer recht realistisch
erschuf und bis zu einer Million Einwohner zählte, wäh-
in Szene gesetzt hatten.
rend die Gottkönige des Khmer-Reiches mehr als 1.000 Heiligtümer auftürmen ließen.
Mehr als 1.000 Tempel
Das Lächeln der Statuen
Das gilt vor allem für „Ta Prohm“: Diese Tempelruine präsentiert sich noch so geheimnisvoll, wie sie der fran-
Jeweils ganz unterschiedlich erhalten, erstrecken sich
zösische Forscher Henri Mouhot 1860 wiederentdeckte:
die Ruinen über eine Fläche von insgesamt 200 km2
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