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Der Gast macht‘s selbst

Der Personalschwund und die Pandemie-Nachwirkungen sind ein leidiges Dauerthema in der Gastronomie. Man kann sich entscheiden, den Kopf in den Sand zu stecken oder pro-aktiv zu agieren, zum Beispiel durch Digitalisierung. Immer mehr im Kommen sind Self-Ordering-Systeme. Aber es gibt auch noch andere Finessen, die dem Gastronomen den Alltag leichter machen. Von Silvia Geuker

Vor dem Hintergrund, dass der Personalmangel in der Gastronomie immer noch hoch ist, stellt Self­Ordering für den Restaurantbetreiber eine willkommene Unterstützung dar. Das belegt auch der aktuelle Lightspeed­Bericht für die Gastronomiebranche: Fast jeder dritte befragte Restaurantbesitzer – insgesamt 29 Prozent – hat Schwierigkeiten, Mitarbeiter einzustellen und zu halten. Daher ist die Einführung digitaler Tools gerade in Betrieben mit hohem Umsatz, wie Bars, Cafés oder Fast Food Restaurants ein bevorzugter Hebel zur Bekämpfung des Personalmangels. Das Personal kann sich aufgrund freiwerdender Kapazitäten im Service­Bereich um andere Aufgaben, wie die Bearbeitung von OnlineBestellungen, kümmern. Auch bei drohenden Umsatzeinbußen wegen mangelnder Servicequalität helfen Self­Ordering­Systeme. Gerade in der Hauptgeschäftszeit werden Bestellungen viel schneller abgewickelt und der Ansturm sowie die Produktion besser gesteuert. Gäste sind es längst ge­ wohnt, Bestellungen über das Smartphone aufzugeben. Durch das direkte Bezahlen in der App ist die Zahlungssicherheit gewährleistet. Menüs und Speisekarten sind jederzeit und standortübergreifend anpassbar. Und die Gäste können sich ganz in Ruhe ihr Menü mit den gewünschten Extras zusammenstellen, bevor sie es zur Wunschzeit abholen.

Lightspeed hat dieses Frühjahr das Lightspeed Kassen-Ökosystem vorgestellt mit integrierter Waren­Bestandsverwaltung, Self­Ordering (Order Anywhere) und integriertem Zahlungssystem. Self­Ordering hat in der Gastrobranche ein enorm starkes Wachstum verzeichnet, nahezu 50 Prozent aller Lightspeed­Kunden in Deutschland nutzen mittlerweile die Bestellfunktion mit Lightspeed Order Anywhere. Per QR­Code sind jetzt auch kontaktlose Zahlungen vom Tisch aus möglich, dabei werden gleichzeitig alle Transaktionsdaten direkt an das Kassensystem übermittelt.

Auch Vectron präsentiert neue OrderingLösungen, die Bestellprozesse beschleunigen, das Team entlasten und Verkäufe steigern. Mit der neuen Inhouse-OrderingLösung können Gäste am Tisch selbst bestellen. Dazu scannen sie einen auf dem Tisch aufgestellten QR­Code mit dem Smartphone und gelangen direkt zur Online­Speisekarte. Da alle angezeigten Artikel direkt aus der Kasse kommen, sind sie immer aktuell. Doppelter Pflegeaufwand wird vermieden, und es ist keine extra App notwendig. Bestellt wird wie von OnlineLieferplattformen gewohnt. Sobald die Bestellung abgeschickt ist, landet sie automatisch im Vectron­Kassensystem und wird an Küche oder Theke gesendet. Es ist möglich, das Self­Ordering nur für bestimmte Artikelgruppen, wie etwa Getränke, zu erlauben. Speisen können dann weiterhin nur bei der Servicekraft bestellt werden. Außerdem ermöglicht die Lösung das Festlegen von Bereichen, wie den Biergarten. Das reduziert weite Laufwege und entlastet das Personal.

Optional ist das Bezahlen per Smartphone über Paypal möglich: mit One Touch ganz schnell und bequem ohne Eingabe von Benutzername, Passwort oder Bezahlinformationen. Das Self­Ordering lässt sich mit seinen einfachen Prozessen nahtlos in vorhandene Arbeitsabläufe integrieren. Die beschleunigten Bestell­ und Kassiervorgänge erhöhen den Komfort für die Gäste und reduzieren den Personalaufwand. Neben dem Self­Ordering ist über die digitale Speisekarte auch das Online­Ordering über die Webseite des Betriebs möglich. Eine Schnittstelle zu Lieferando kann ebenfalls gebucht werden und überträgt die Bestellungen direkt in die Vectron­Kasse.

Ein engagiertes Statement zu Self­Ordering liefert Mike Finkh, Geschäftsführer von Concept International, dem FachhandelsVertrieb von Sunmi: „Self­Ordering­Systeme haben in Deutschland die klassische Bananenpolitik hinter sich: Produkt reift beim Kunden! Der Start vor ein paar Jahren war schleppend und nicht ganz reibungslos. Beispiel: die Selbstorder­Terminals bei einer bekannten Fastfood­Kette. Zu Beginn war kaum Akzeptanz vorhanden. Schritt für Schritt wurden die Benutzeroberflächen besser bei Response, Darstellungsqualität und Geschwindigkeit. Seitdem das Bestellen ohne Irritationen und verzögerungsfrei funktioniert, hat vor allem die Touchscreenaffine Jugend für einen Boom gesorgt. Heute ist der Umsatz über Terminals deutlich größer als über den Counter. Aktuell sehe ich in Supermärkten, noch mehr in kleinen Kiosken, aber auch im Retail, die gleiche Situation wie im Schnellrestaurant vor fünf Jahren: Noch ist die Akzeptanz schwach, aber die Zahlen steigen. Das Fazit? Ich denke, der Siegeszug der Kiosk­Terminals kommt, aber nicht mit der Geschwindigkeit, die sich manche erhoffen.“ Concept International bietet mit der K2 mini von Sunmi erstmals ein Self­Service­Terminal an. Die Android­Kasse übergibt der Kundschaft die Kontrolle über den Bestellvorgang im individuellen Tempo: vom Einscannen bis zum gedruckten Beleg. Die Gastronomie freut sich über mehr Zeit für Beratung sowie Gästebindung. Die K2 mini verfügt über ein vertikal angebrachtes 15,6 Zoll MultitouchDisplay mit Full­HD­ Auflösung (1.080 x 1.920 Pixel). Das Kassensystem vereint außerdem Funktionen wie Barcode­Scanner und Drucker in einem Gerät. orderbird erweitert sein Sortiment um ein mobiles Kartenzahl­Terminal. Das Pay Terminal Plus ist nicht größer als ein Smartphone. Neben der Möglichkeit, kontaktlos und sicher zu zahlen, kann es flexibel mit bestehenden Kassengeräten von orderbird Pro verbunden werden und verfügt über eine integrierte Trinkgeldfunktion. Ein dreimal schnellerer Bezahlvorgang sorgt für wenig Wartezeiten. Das honorieren die Gäste: Dank der reibungslosen Abläufe gab es in der Testphase bereits 20 Prozent mehr Trinkgeld.

Bestellen, bezahlen, honorieren Service­freundlich gibt sich die 42 GmbH, die die Lösung 42 Payment auf Basis des Kassensystems Matrix Neo entwickelt hat. Die mobile Kasse mit der Lösung 42 Payment ermöglicht es, auf nur einem Gerät zu bestellen, mit allen gängigen Karten zu zahlen, und dabei das Trinkgeld nicht zu vergessen. Neben drei Trinkgeldstufen kann der Gast sein Trinkgeld individuell eingeben. In Betrieben, in denen die Trinkgeldfunktion zum Einsatz kommt, hat sich das Trinkgeldaufkommen nachweislich erhöht. Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und das verfügbare Geld im Portemonnaie auch. Ein wichtiger Motivator in Zeiten des Personalmangels.

Das erst kürzlich von Sumup gelaunchte Kassensystem Sumup Lite ist eine sofort einsatzbereite Point­of­Sale­Lösung, die es ermöglicht, Bestellungen reibungslos umzusetzen: von der Annahme von Karten­ und Barzahlungen über die Organisation des Artikelkatalogs bis hin zur Nachverfolgung der Einnahmen und vieles mehr. Unternehmer können es sofort nutzen, ohne zusätzlichen Installationsaufwand und ohne Abonnementgebühren.

• www.42-gmbh.de

• www.concept.biz (Sunmi Kassen)

• www.gastronovi.com

• www.lightspeedhq.de

• www.orderbird.com/de

• www.sumup.com

• www.vectron-systems.com/de

Vectron

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