Gemeinsame Initiative: Südtiroler Betriebe testen und impfen
Nr. 2 | April 2021
”Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in A.P. -70% - CNS Bolzano. Periodicità: otto volte l‘anno”
Aktuell | Handelskammer
Gemeinsame Initiative: Südtiroler Betriebe testen und impfen Um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen, sind regelmäßige Coronatests wichtig. Deshalb hat die Handelskammer mit den Verbänden, dem Weißen und Roten Kreuz sowie dem Sanitätsbetrieb im ganzen Land Teststationen eingerichtet, in denen Betriebe ihre Mitarbeiter/innen zu kostenlosen Antigen-Schnelltests anmelden können. Eine flächendeckende Impfung ist jedoch die einzige Lösung, um aus dieser Krise zu kommen.
Eine flächendeckende Impfung ist die einzige Lösung, um aus der Krise zu kommen.
Die von der Handelskammer und den Verbänden - gemeinsam mit dem Weißen und Roten Kreuz sowie dem Sanitätsbetrieb eingerichteten Teststationen werden von den Südtiroler Betrieben und ihren Mitarbeiter/ innen stark genutzt. Während am Anfang nur eine Teststraße in der Messe Bozen zur Verfügung stand, wurden mittlerweile aufgrund der starken Nachfrage weitere Teststationen errichtet. So können Südtiroler Betriebe ihre Mitarbeiter/innen nun beispielsweise auch in Klausen, Deutschnofen, Welschnofen, Brixen, Schlanders, Auer und Sterzing zu kostenlosen Antigen-Schnelltests anmelden. Die Anmeldung zum AntigenSchnelltest erfolgt online über www.bookingtestcovid.it.
Gesundheitlicher Notstand Die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen ist hierzulande mittlerwei-
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le auf über 1.000 angestiegen. Es gibt weitere Intensiv-Patienten täglich infizieren sich in Südtirol Menschen mit Covid-19, viele werden stationär aufgenommen. Es muss alles getan werden, um dem Einhalt zu gebieten.
Wirtschaftlich großer Schaden Die aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage ist aufgrund der Covid-Pandemie äußerst kritisch. Das WIFO – Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen hat berechnet, dass im Lockdown allein das Südtiroler Gastgewerbe rund 18 Millionen Euro Umsatz pro Tag verliert. Zu dieser enormen Summe kommen dann noch Verluste aus verschiedenen anderen Sektoren hinzu. Zahlreiche Eventdienstleister beispielsweise konnten seit über einem Jahr kein Einkommen mehr erwirtschaften. Mitarbeiter/ innen in der Tourismusbranche
stehen teilweise seit Monaten ohne Einkommen da. Auch das kulturelle Leben ist stark eingeschränkt. Allen ist klar, dass es so nicht weiter gehen kann und es dringend eine Lösung braucht.
Entwicklungen aus Großbritannien und Israel geben Hoffnung, da die Neuinfektionen und schweren Verläufe in diesen Ländern signifikant zurückgingen, in denen die Impfkampagnen bereits weit vorgeschritten sind. Auch in Italien sanken die Neuinfektionen bei den bereits Geimpften, nämlich bei den über 80-jährigen und dem Kranken- und Pflegepersonal. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich zahlreiche Menschen impfen lassen. Damit dies gelingt, muss genügend Impfstoff vorhanden sein. Hier ist die EU beziehungsweise Italien in seiner Koordinierungsfunktion gefordert. Aber auch die lokale Verwaltung muss reagieren und ihre Bürger/innen schützen, genauso wie sie dies bei allen anderen medizinischen Leistungen macht.
Impfen einzige Lösung
INFO
Die einzige Lösung, die zurzeit Erfolg verspricht, ist eine flächendeckende Impfung. Die
Handelskammer Bozen Generalsekretariat Tel. 0471 945 615 generalsekretariat@handelskammer.bz.it
Testen und Impfen, um bald wieder zum gewohnten Alltag zurückzukehren.
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Aktuell | Handelskammer
Mobilität in Südtirol - der Schlüssel zum Erfolg Mobilität ist das Rückgrat der Wirtschaft und ein entscheidender Standortfaktor. Aus unternehmerischer Sicht ist die Erreichbarkeit eine Grundvoraussetzung, um konkurrenzfähig zu sein und auf dem globalen Markt zu bestehen. Der Personen- und Gütertransport spielt dabei eine wichtige Rolle. Großteils weiterhin unter dem Vorjahresniveau blieb, ist beim Leichtverkehr von Trendwende noch keine Rede. Dieser ist an manchen Tagen im Vergleich zum Vorjahr um bis zu über 97 Prozent eingebrochen.
Der Personenund Güterverkehr
Es gilt, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch Einheimische und Gäste zu erhöhen.
„Die globale Wirtschaft zeichnet sich durch offene Märkte und einem starken Wettbewerbsdruck aus. Um konkurrenzfähig zu sein, brauchen die Südtiroler Unternehmen angemessene Verkehrsnetze und effiziente Datenverbindungen.“ Dr. Michl Ebner Präsident der Handelskammer Bozen
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Das Verkehrsnetz in einem Land legt den Grundstein für eine leistungsfähige Wirtschaft und für die persönliche Mobilität der Bevölkerung. Die Erreichbarkeit einer Region ergibt sich aus der Summe der verschiedenen Verkehrsinfrastrukturen. Dazu zählen Straßen, Zuggleise und Flughafen, die nationale und internationale Anschlüsse für den Personen- und Gütertransport garantieren. Nicht zu vergessen sind die Datenverbindungen, wobei neben den Hauptleitungen auch die letzte Meile, das heißt die Verbindung von den Knotenpunkten zu den einzelnen Gebäuden, von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Rückblick auf 2020 Für die Wirtschaft hatte das Coronavirus und der dramatische Verkehrseinbruch schwerwiegende Folgen: Ab März kam es infolge
des Ausbruchs von COVID-19 zu unkoordinierten Grenzschließungen in der EU, die Folgen dieser einzelstaatlichen Maßnahmen waren auch in Südtirol spürbar. Am 12. März kam es aufgrund der Schließung der Grenze am Brenner auf der A22 zu 90 Kilometern Stau in Fahrtrichtung Norden. Es wurde rasch klar, dass ein Fleckenteppich an nationalen Maßnahmen zu Problemen an den innereuropäischen Grenzen und zu Unsicherheit bei vielen Transportbetrieben führte. Die Europäische Kommission versuchte bereits ab März die einzelstaatlichen Maßnahmen zu koordinieren und einen reibungslosen Warenverkehr zu garantieren – es wurde das Konzept der „green lanes“, der grünen Vorzugsspuren für den Warenverkehr, erarbeitet. Während sich der Warenverkehr seit dem Frühsommer wieder einigermaßen erholt hat, aber
Die wirtschaftliche Entwicklung von Südtirol wird positiv von der Lage des Landes an der Brennerachse beeinflusst. Die Autobahn und die Bahnlinie sind für den Personen- und Güterverkehr von besonderer Bedeutung. Das Autobahnnetz der A22 mit seiner Länge von 314 km verbindet Südtirol einerseits mit dem oberitalienischen Wirtschaftsraum, garantiert andererseits aber auch eine direkte Anbindung an Österreich und in Folge an Deutschland, die Hauptexportländer für Südtiroler Produkte sind. Die Brennerbahnlinie stellt auf internationaler Ebene eine strategisch wichtige Verbindung dar und erreicht von Salurn bis zum Brenner eine Länge von 120 km. Dass die Resilienz der Brennerbahnlinie deutlich verbessert werden muss, zeigten die heftigen Schnee- und Regenfälle im Dezember 2020 und die darauffolgende Sperrung der Brennerbahn. Ein kontinuierlicher Ausbau der Verkehrsnetze und des Transportangebots sind wichtig für den zukunftssicheren Wirtschaftsstandort Südtirol.
Ziele in puncto Erreichbarkeit Für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität Südtirols sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen
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Aktuell | Handelskammer
Verkehr auf der Brennerautobahn
50.000
2020 DPCM 3. Dezember
DPCM 3. November
RKI stuft Südtirol als Risikogebiet ein
Beginn Phase 3
2019 Bewegungsfreiheit in andere Regionen
60.000
Lockdown in Italien
Beginn Phase 2 in Italien
RKI erklärt Südtirol zum Risikogebiet
70.000
Österreich führt Kontrollen am Brenner ein
Mautstation Brenner, Ein- und Ausfahrten
40.000
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Deutschland erklärt Tirol zum Risikogebiet
Aufhebung Kontrollen am Brenner
10.000
Österreich führt wieder Kontrollen am Brenner ein
20.000
Gesundheitsminister Spahn empfiehlt Urlaub in Deutschland
30.000
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© 2021 WIFO
Quelle: A22, Ausarbeitung: WIFO Die Ein- und Ausfahrten im Zwei-Jahres-Vergleich belegen, wie sehr der Verkehr auf der Brennerautobahn im Jahr 2020 eingebrochen ist.
mit einhergehender Sicherung des Einkommens der Bevölkerung ist die Erreichbarkeit ein entscheidender Faktor. Damit ein entsprechend hohes Niveau erreicht werden kann, bedarf es einer Vielzahl an Maßnahmen: Was den Bereich Personenverkehr betrifft, sollte die nationale und internationale Anbindung und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch Einheimische und Gäste erhöht werden. Die Handelskammer Bozen setzt sich aber auch dafür ein, dass das kapillare Straßennetz auch abseits der Hauptverkehrsachsen verbessert wird. Im Bereich Warenverkehr gilt es, die Voraussetzungen zu schaffen, damit der Warenverkehr vermehrt auf die Schiene verlagert und auch in Zukunft der Zugang zu den
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Märkten gesichert wird. Es bedarf eines gesamtstaatlichen Konzepts auf dem Brennerkorridor, welches beide Verkehrsträger – Straße und Schiene – berücksichtigt und bestmöglich zu nutzen vermag. Die Digitalisierung wird in Zukunft eine zentrale Rolle zur Optimierung von Verkehrsflüssen
spielen, für die es einer angemessenen, digitalen Erreichbarkeit bedarf. INFO Handelskammer Bozen Verkehr, Mobilität und Erreichbarkeit Tel. 0471 945 614 michael.andergassen@handelskammer.bz.it
„Neben der Digitalisierung spielt die Erreichbarkeit eine wichtige Rolle. Die Handelskammer setzt sich deshalb für Maßnahmen zur europäischen und internationalen Erreichbarkeit von Südtirol sowie die Lösung bedeutender Verkehrsprobleme ein.“ Dr. Alfred Aberer Generalsekretär der Handelskammer Bozen Der Brennerbasistunnel wird den Personen- und Warenverkehr nachhaltig verändern.
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Erreichbarkeit | Handelskammer
Aktionsgemeinschaft Brennerbahn Südtirol hat die Präsidentschaft der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn übernommen. Das Europäische Jahr der Schiene sowie die Digitalisierung sind die Schwerpunkte im Tätigkeitsprogramm. Die Aktionsgemeinschaft Brennerbahn (AGB) ist ein seit 1991 bestehender Zusammenschluss der Provinzen und Länder sowie Handelskammern von Verona, Trient, Bozen, Tirol und Bayern. Sie setzt sich für die Verbesserung des Schienenverkehrs auf dem Brennerkorridor zwischen München und Verona ein.
2021 im Zeichen der Schiene Die Präsidentschaft der AGB rotiert alle zwei Jahre, Ende Jänner wurde sie vom Freistaat Bayern und der Industrie- und Handelskammer München an das Land Südtirol und die Handelskammer Bozen übergeben.
Südtirol möchte das erste Jahr der Präsidentschaft unter das Dach des „Europäischen Jahrs der Schiene“ stellen und im Sinne dieser europäischen Initiative die Rolle der Bahn als zukunftsweisendes Verkehrsmittel für Personen und Waren in der Öffentlichkeit durch verschiedene Initiativen untermauern. Während das zweite Jahr das Thema der „Schiene im digitalen Zeitalter“ in den Fokus rückt. Allgemeines Ziel der AGB ist es, den Schienenverkehr auf der bestehenden Eisenbahnstrecke zu verbessern und den Ausbau der neuen Brennerbahn, inklusive des Brenner Basistunnels, voranzutreiben. Neben den regelmäßigen Fachkommissionssitzungen und der jährli-
chen Präsidentenkonferenz sind in den kommenden zwei Jahren auch verschiedene Informationsveranstaltungen rund um die Brennerbahn geplant. Themen werden unter
anderem neue Angebote im Personenverkehr auf der Brennerbahn, „Mobility as a Service“, Terminalstrukturen und Digitalisierung der Frachtdokumente sein.
Haben für Südtirol die Präsidentschaft der AGB übernommen: Michl Ebner, Handelskammerpräsident sowie Daniel Alfreider, Mobilitätslandesrat.
Sektorales Fahrverbot Gemeinsam mit ihren Partnern im In- und Ausland setzt sich die Handelskammer Bozen seit jeher für einen freien und nachhaltigen Warenverkehr auf der Brennerachse ein. Kürzlich wurde ein Rechtsgutachten vorgestellt, das sich mit dem sektoralen Fahrverbot in Tirol befasst. Das vom Europarechtsexperten Prof. Dr. Peter Hilpold verfasste Gutachten kommt zu einem klaren Schluss: Das sektorale Fahrverbot ist unverhältnismäßig und in der Folge EU-rechtswidrig.
Europäisches Interesse Bereits 2011 hat ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) die Kriterien vorgegeben, anhand derer die Konformität des sektoralen Fahrverbots mit dem Unionsrecht gemessen werden muss. Um die Konformität des neuen sektoralen Fahrverbots zu
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überprüfen, hat Prof. Dr. Hilpold das Verbot auf seine Eignung, Erforderlichkeit und Angemessenheit überprüft. Dabei wurde bemängelt, dass die Wahl der „bahnaffinen Güter“ beim Fahrverbot willkürlich und diskriminierend getroffen wurde. Weiters scheint es keine Maßnahmen zur Vermeidung von Umgehung und Missbrauch des Verbots durch Tiroler Firmen zu geben. Die Umgehungs- und Missbrauchsgefahr ist vor allem auf die Anwendung der Quelloder Zielverkehrsregelung beim Tiroler Fahrverbot zurückzuführen. Das Rechtsgutachten wurde nicht nur in Südtirol vorgestellt, son-
dern im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch in Deutschland. Außerdem wird es der Europäischen Kommission übermittelt.
INFO Handelskammer Bozen Verkehr, Mobilität und Erreichbarkeit Tel. 0471 945 614 michael.andergassen@handelskammer.bz.it
Das Gutachten bemängelt die Wahl der „bahnaffinen Güter“.
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Interview | Handelskammer
Der erste grüne Korridor Europas Der Corona-Notstand hat verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft – das bestätigt auch die Brennerautobahn AG. Wir haben mit Geschäftsführer Diego Cattoni gesprochen. Dott. Cattoni, wie haben sich die Benutzerzahlen bzw. die Fahrten entlang der A22 im Krisenjahr 2020 entwickelt? Die Autobahn ist ein Abbild der Wirtschaft: Sind die Produktion, der Handel und die Touristenströme im Steigen begriffen, so nehmen gleichzeitig auch die Verkehrsflüsse zu. Während der Schwerverkehr einen den Umständen entsprechenden Rückgang verzeichnet hat, so ist der Leichtverkehr zeitweise regelrecht eingebrochen. Könnten Sie die Daten mit einem „normalen“ Jahr auf der Brennerautobahn vergleichen? Vorausgeschickt, dass das Verkehrsaufkommen bis Februar letzten Jahres gegenüber dem Rekordjahr 2019 - was die gefahrenen Kilometer anbelangt - noch zulegen konnte, verzeichnet 2020 ein Minus von 35 Prozent beim Leicht- bzw. ein Minus von 14 Prozent beim Schwerverkehr. Welche Maßnahmen in Bezug auf das Coronavirus hat die Brennerautobahngesellschaft zum Schutz der Kund/innen sowie der Mitarbeiter/ innen ergriffen? Der Schutz der Gesundheit von Kund/innen sowie Mitarbeiter/
Die Brennerautobahn bei Bozen.
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innen war und ist für uns das wichtigste in dieser Ausnahmesituation, zusammen mit der Gewährleistung von Sicherheit, Servicequalität und Investitionen auf der Autobahn. Zuallererst haben wir die physische Präsenz der Mitarbeiter/innen auf das Nötigste reduziert und in den Büros auf größtmöglichen Abstand geachtet. Es wurde auf Smart Working umgestellt und ein alternativer Standort (disaster recovery) in San Michele eingerichtet. Dies für den Fall, dass der Sitz in Trient aufgrund einer Kontamination vorübergehend nicht von den Mitarbeiter/innen des Benutzerservicezentrums betreten werden darf. Der vermehrte Einsatz der automatischen Kassen während der Pandemie ist nicht unbedingt auf große Freude bei den Benutzer/innen gestoßen – was spricht für deren Einsatz und was für die Beschäftigung von Mitarbeiter/innen an den Mautstellen? Sie müssen wissen, dass ein/e Mauteinheber/in pro Schicht bis zu 1.100 Transaktionen durchführen kann – das sind 1.100 persönliche Kontakte, 1.100 Tickets sowie 1.100 Zahlungen mit Bargeld oder Karte. Und das von Personen, die von überall herkommen und in alle Länder der Welt zurückkehren. Deshalb ist es leicht zu verstehen,
Diego Cattoni, seit Juli 2019 Geschäftsführer der Brennerautobahn AG. Der Manager, Jahrgang 1965, hat nach seinem Wirtschaftsstudium in Trient leitende Rollen, unter anderem bei „Gruppo Lunelli - Ferrari Spumante“ sowie „Dolomiti Energia Holding SpA“ bekleidet.
warum die Brennerautobahn diese Kontakte verringern möchte, zum Schutz der Mitarbeiter/innen, der Kund/innen, der Sanität und auch der Region. Es stimmt: Wer bezahlt, verliert weniger Zeit bei einem Bediensteten als mit einer automatischen Kasse. Unsere Absicht ist es, den Zahlungsvorgang so weit als möglich zu beschleunigen und das mit einem ausgewogenen Gleichgewicht zwischen manueller Mauteinhebung und neuen Formen der automatischen Bezahlung. Denken Sie, dass Covid-19 das Mobilitätsverhalten der Personen und auch den Gütertransport nachhaltig verändern wird? Ich weiß nicht, ob es am CoronaNotstand oder an der Sorge ums Klima liegt, aber alle im Transportwesen tätigen Personen können beobachten, wie rege ein gesamtheitliches Umdenken in Sachen Mobilität stattfindet. Die Brennerautobahn beschreitet hierbei eine Vorreiterrolle: Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge auf dem gesamten Abschnitt, das einzigartige Wasserstoffzentrum IIT in Bozen, erfolgreiche Erprobung der dynamischen Geschwindigkeitsregelung im Rahmen von BrennerLec und viele weitere Projekte mit Augenmerk auf die
Umwelt. Unser großes Ziel heißt „Green Corridor“ und besteht in einem gesamtheitlichen Konzept zwischen Straße und Schiene, bei welchem der Güterverkehr sukzessive auf die Schiene verlagert und die Autobahn innovativer und grüner werden soll. Der Brennerkorridor wird der erste grüne Korridor Europas sein. Abschließend zum Stichwort „Digitaler Korridor“: Welche Schritte im Bereich der Digitalisierung sind geplant, um die Autobahn smarter zu gestalten? Zu den größten, anstehenden Bauten zählen die dritte Spur von Verona nach Modena sowie die dritte dynamische Fahrspur von Bozen nach Verona, aber eine Autobahn der Zukunft wird hauptsächlich an deren technologischem Fortschritt gemessen: Smarte Fahrzeuge brauchen ebenso smarte Autobahnen. Entlang der A22 wurden bereits die „Road Side Unit“ installiert, welche für die Interaktion mit den dafür ausgestatteten Fahrzeugen notwendig sind. Getestet werden auch zwei Anwendungen, Truck Platooning und Highway Chauffeur. Das Ziel ist eine Autobahn, die vollständig mit den darauf fahrenden Fahrzeugen verbunden ist.
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Wirtschaft in Zahlen | Handelskammer
Homeoffice in Südtirol Erfahrungen und Zukunftsvorstellungen der Betroffenen
Nachteile
27+1+191565A 35+1+96431A
Vorteile
10%
28%
20%
36%
Keine Fahrzeit und -kosten
weniger Störungen
weniger Kontakte
fehlende Arbeitsmittel
7%
Vermengung Beruf und Freizeit
16%
Zeitflexibilität
5%
16%
7%
7%
Nähe zur Familie
7%
Worklife-balance
Berufskategorie Öffentliche Verwaltung
22 % EDV
nein
andere
11%
gelegentlich
Bildung und Soziales
12 %
ja
Handel und Vertrieb
4%
9%
Industrie
33%
7% Transport und Logistik
4%
eher zufrieden
25%
andere
27 %
sehr zufrieden
Homeoffice wird beibehalten 34% eher wahrscheinlich
5%
längere Arbeitszeiten
4% 7%
26%
31%
12%
eher unzufrieden
4%
18% 13%
sehr unzufrieden
24% weder noch
Ergonomie
5-Tage-Woche zu Hause und im Büro
21%
weder noch
5%
Ideale Aufteilung
ja, regelmäßig
Zufriedenheit
9%
sehr wahrscheinlich
32%
Selbstorganisation
Bereits vor Corona im Homeoffice 21% 55% ja, aber selten
19 %
8%
weniger Wissenstrafer
24+1+3225113A 54+1+201083A
andere
andere Kombinationen 6%
24% eher unwahrscheinlich
10% sehr unwahrscheinlich
Quelle: Michael Nippa, Freie Universität Bozen, Ergebnisse einer empirischen Studie, Frühjahr 2020
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Aktuell | Handelskammer
Patente und Designschutz Am 14. April 2021 veranstaltet die Handelskammer Bozen einen Online-Beratertag zum Thema Patente und Designschutz.
Beim Beratertag informieren Experten rund ums Thema Patente und Designschutz.
„Eccellenze in digitale“ 2021
Innovation ist eine der wichtigsten Strategien, um sich im Wettbewerb gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil zu sichern. Um neue Entwicklungen rechtswirksam zu schützen, sieht das Gesetz verschiedene Möglichkeiten vor.
Die neue Auflage der nationalen Initiative von Google und Unioncamere in Kooperation mit dem WIFI der Handelskammer Bozen zur Förderung der Digitalsierung. Die italienischsprachigen Webinare sind kostenlos.
Schutzmechanismen
Facebook und Instagram Strategie definieren, Plattformen gezielt nutzen 13. April 2021 vormittags
Durch ein Patent erhält der Patentinhaber das exklusive Nutzungsrecht für eine neue technische Erfindung und kann Dritten die gewerbliche Nutzung des geschützten Produktes oder Verfahrens untersagen. Die äußere Formgebung eines Produktes kann hingegen durch ein Muster oder Modell - zusammenfassend auch „Design“ genannt - geschützt werden. Um einen Patent- oder Designschutz zu erlangen, müssen jedoch verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Außerdem gibt es, je nach gewünschter territorialer Ausdehnung des Rechts, verschiedene Anmeldeverfahren.
Experten informieren Interessierte haben am 14. April 2021 von 8:30 bis 13:15 Uhr die Möglichkeit, sich bei Experten über die konkrete Schutzmöglichkeit durch ein Patent oder Muster bzw. Modell zu informieren. In den individuellen Beratungsgesprächen können praktische Fragen zum Patent- und Designschutz sowie zu den Anmeldemöglichkeiten und -kosten geklärt werden. Insbesondere kann festgestellt werden, ob die eigene Idee durch eines dieser beiden Rechte geschützt werden kann und welche Schutzstrategie umgesetzt werden könnte. Die Beratungsgespräche werden online angeboten. Die Teilnahme ist kostenlos, wobei eine Anmeldung innerhalb 9. April 2021 erforderlich ist. INFO Handelskammer Bozen Patente und Marken - Patlib Tel. 0471 945 534 - 514 - 531 patentemarken@handelskammer.bz.it
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Mit dem WIFI auf Erfolgskurs!
für die WIRTSCHAFT
Kostenlose Webinarreihe für Unternehmen
Pinterest, LinkedIn, Twitter, YouTube Strategie definieren, Plattformen gezielt nutzen 16. April 2021 vormittags Facebook - Workshop Potenziale anhand von Praxisbeispielen kennenlernen 21. April 2021 vormittags Instagram - Workshop Potenziale anhand von Praxisbeispielen kennenlernen 23. April 2021 vormittags Suchmaschinenwerbung - Google Ads Werben, wo die Kund/innen suchen 05. Mai 2021 vormittags Werbung mit Google Display Network und YouTube Wirksame Werbekampagnen durchführen 13. Mai 2021 vormittags Social Media Advertising: Facebook und Instagram Gezielt und wirksam werben in sozialen Medien 18. Mai 2021 vormittags Social Media Advertising: LinkedIn, Twitter u. a. Gezielt und wirksam werben in sozialen Medien 21. Mai 2021 vormittags ChatBot und Messaging-Tools Immer in Kontakt mit den Kund/innen bleiben 26. Mai 2021 vormittags Information und Anmeldung WIFI - Weiterbildung und Personalentwicklung Tel. 0471 945 666 | wifi@handelskammer.bz.it Einfach online anmelden: www.wifi.bz.it
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Unternehmensinterview | Handelskammer
Tüfteln an der perfekten Rodel Der Rittner Michael Graf hat im vergangenen Jahr das Südtiroler Unternehmen Bachmann Rodeln übernommen. Davor hat er an der Entwicklung von Rennfahrzeugen gearbeitet. Während sich das Fortbewegungsmittel geändert hat, sind die Themen dieselben geblieben: Schnelligkeit und Sicherheit. herstellt, muss man schon im April-Mai entscheiden wie viele Rodeln man baut. Daraufhin muss man die ganzen Rohstoffe einkaufen und alles organisieren. Im April-Mai gab es dann den Lockdown und wir wussten nicht, wie es weitergeht.
Michael Graf ist 39 Jahre alt, verheiratet und dreifacher Familienvater. Im Jahr 2020 hat der Rittner Maschinenbauingenieur das Unternehmen Bachmann Rodeln von Otto Bachmann übernommen und den Firmensitz nach Klobenstein auf den Ritten verlegt. Dieser hatte den Betrieb im Jahre 1983 in Winnebach bei Innichen gegründet.
Wie ist es dann effektiv gelaufen?
Was haben Sie in den vergangenen Jahren gemacht?
Somit haben Sie einen Wettbewerbsvorteil?
Michael Graf: Ich bin Maschinenbauingenieur, war 13 Jahre im Rennsport tätig und habe an der Entwicklung von Rennfahrzeugen gearbeitet.
Ja, und wir wollen bei der Bremse sogar noch eine weitere Sicherheitskomponente entwickeln. Wenn niemand auf der Rodel sitzt bzw. jemand von der Rodel fällt, sollte diese von alleine bremsen, sodass durch die fahrerlose Rodel niemand verletzt werden kann.
Und was machen Sie nun? Vor einem Jahr haben ich und meine Partner die Firma Bachmann Rodeln von Otto Bachmann übernommen und seitdem sind wir dabei, Rodeln herzustellen. Was waren Ihre 1. Anpassungen an der ursprünglichen Bachmann Rodel? Wir haben ein neues Bremssystem entwickelt, bei dem man nur am Seil ziehen muss und dann kommen die Bremskrallen heraus. Die Bremsleistung ist so viel besser, das spielt vor allem beim Sicherheitsaspekt eine große Rolle. Das haben wir dann in Europa patentieren lassen, das bedeutet unsere Konkurrenten haben das nicht.
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Hat es neben den Innovationen bei der Rodel noch andere Neuerungen gegeben? Die Zeichnungen und die Entwicklung der Rodel wurden digitalisiert. Dadurch können wir die Entwicklung der Rodel ein wenig von der Produktion abspalten. Früher war es ein reiner Handwerksbetrieb, das ist es auch immer noch, aber mittlerweile sind wir bei der Entwicklung noch professioneller. Verkaufen Sie Ihre Rodeln auch online? Wir haben auf unserer Internetseite www.bachmann-rodel.com
einen Onlineshop eingerichtet, der auch schon ganz gut läuft und mit dem wir mehr potentielle Kund/innen erreichen können. Besonders sobald wir in einer größeren Stückzahl produzieren, wird dieser Vertriebskanal noch viel wichtiger werden. Die ganzen Digitalisierungsmaßnahmen umzusetzen braucht zwar einiges an Zeit, aber ich bin überzeugt, dass wir langfristig nur damit erfolgreich sein können. Auch aufgrund vom Coronavirus war es von großem Vorteil, einen Onlineshop zu betreiben, da es immer wieder Zeiten gab, in denen man sich nicht großartig bewegen durfte. So konnten unsere Kund/innen online bestellen und wir haben ihnen die Rodeln geschickt. Hat sich ihr Geschäft durch das Coronavirus sonst auch noch verändert? Das Coronavirus hat mir in diesem Sinne einen Strich durch die Rechnung gemacht, da es schwierig war zu planen. Wenn man Rodeln in großer Stückzahl
Im Nachhinein betrachtet, haben wir viel zu wenig Rodeln gebaut. Im Endeffekt war es dann so, da das Skifahren nicht möglich war, dass Tourenski, Schneeschuhe und auch Rodeln sehr gut verkauft wurden. Auch wir haben so viel mehr verkauft als erwartet. Machen Sie das alleine oder haben Sie auch Mitarbeiter/innen? Meine Frau und mein Bruder sind mit dabei. Ohne sie würde das alles nie gehen. Mein Bruder ist Schlosser und hat die Komponenten des neuen Bremssystems mitentwickelt bzw. hergestellt. Sonst hilft noch zeitweise ein hauptberuflicher Bauer mit, der gelernter Tischler ist. Welche Entwicklungen haben Sie für die Zukunft noch geplant? Am Gewicht der Freizeitrodel möchten wir noch arbeiten. Prinzipiell ist es so, dass die Rodel beim Tragen so leicht wie möglich sein soll. Beim Runterfahren ist jedoch eine schwere Rodel besser, da der Schwerpunkt tiefer ist und sie mehr Hangabtriebskraft hat. Wir möchten deshalb für den Freizeitbereich eine Rodel bauen, die leicht ist, aber die Fahreigenschaften einer schweren Rodel aufweist.
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Aktuell | Handelskammer
Plattform Land: Weniger Fläche verbrauchen Die Innenentwicklung der Dörfer fördern, um weniger Flächen zu verbrauchen, damit will sich die Plattform Land in diesem Jahr noch stärker beschäftigen. Es werden auch verschiedene Projekte verwirklicht. Die intelligente Flächennutzung und der Erhalt der Attraktivität des ländlichen Raumes sind die zwei Hauptanliegen der Plattform Land, einer Allianz von 16 Wirtschafts- und Sozialorganisationen bzw. öffentlichen Verwaltungen, darunter auch die Handelskammer Bozen. Im Rahmen des Projekts „FLOW“ (Förderung Land Orte Wirtschaft) wurde eine Genderstudie über die Abwanderungs- bzw. Bleibemotive im ländlichen Raum in Auftrag gegeben. Ein Fazit der Studie: Der Kontakt der ländlichen Gemeinden mit den Abwanderern wirkt sich positiv auf die Rückwanderung aus.
Im Zuge des Pilotprojekts zu lokalen Wirtschaftskreisläufen wurden mit Unterstützung der Handelskammer Bozen der „Vinschger Bua“, ein Bauerntoast und das „Marillen-Madl“, eine Süßspeise aus Getreide, Marillenaufstrich und Butter kreiert. Die Zutaten stammen aus dem Vinschgau. Diese zwei Gerichte sollen zukünftig verstärkt in der lokalen Gastronomie und im Handel angeboten werden und so die Sensibilität für lokale Kreisläufe stärken. Zwei weitere Projekte befassen sich hingegen mit der intelligenten Flächennutzung. Ziel des Projekts „Shelter“ ist es, einen
Überblick über die Fördermöglichkeiten bei der Innenentwicklung bzw. bei Sanierungen zu geben und gleichzeitig die Förderungen zwischen verschiedenen Regionen zu vergleichen. Es soll auch ein Beratungsmodell aufgebaut werden. Ein weiteres Projekt, immer im Rahmen von „Shelter“, ist der Folgekosten-
rechner, mit dem Gemeinden die Kosten für neue Wohnbauzonen erheben und mit denen für die Nutzung von Bestandsvolumen vergleichen können. INFO Plattform Land Tel. 0471 999 392 info@plattformland.org
Die Initiative Plattform Land möchte die Attraktivität des ländlichen Raumes erhöhen.
Das Wein-Kompetenzzentrum Das Konsortium Südtirol Wein wurde 2007 als Plattform für die Vermarktung des Südtiroler Weinbaus gegründet. Mitglieder sind die Kellereigenossenschaften, die Weingüter Südtirols und die Freien Weinbauern. Mittlerweile hat sich das Konsortium zum Wein-Kompetenzzentrum schlechthin entwickelt und ist erste Anlaufstelle in Südtirol, wenn es um fachliche, rechtliche und kulturelle Fragen rund um den Wein in Südtirol geht. Das Konsortium ist gleichzeitig Schnittstelle zwischen den Winzern und allen Institutionen, die sich mit Themen des Weinbaus in Südtirol befassen.
Vizepräsident Martin Foradori (links) und der neue Präsident vom Konsortium Südtirol Wein, Andreas Kofler.
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für die WIRTSCHAFT
Partner des Konsortiums Südtirol Wein arbeitet mit den Partnern IDM - Südtirol, der Handelskammer Bozen – Kontrollstelle für Südtirol DOC- und IGTWeine, dem Amt für Obst- und Weinbau des Landes, dem Beratungsring für Obst- und Weinbau, Eurac, Uni BZ, Laimburg, Bauernbund, Sommeliervereinigung und der Südtiroler Weinakademie eng zusammen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, den Weinsektor in Südtirol durch Wissenstransfer und strategische Marketingmaßnahmen in Richtung Qualitätsexzellenz zu unterstützen und auf internationaler Ebene bekannter zu machen. Das Konsortium Südtirol Wein führt EUFörder- und Forschungsprojekte durch und bietet Beratung zu Weinrecht, Erzeugungsvorschriften sowie Registerführung. Über
Kooperationen und verschiedene Weinprojekte sorgt das Konsortium Südtirol Wein für lokalen, nationalen und internationalen Austausch. Südtirol Wein arbeitet beständig an der Ausarbeitung und Umsetzung strategischer Maßnahmen wie die Nachhaltigkeitsstrategie 2030. Schwerpunkte der nächsten Jahre sind die Überwindung der Pandemiebedingten Krise, der Abschluss und die Weiterentwicklung der Lagenabgrenzungen sowie eine Stärkung des Absatzes auf dem nationalen Markt und des Exports. INFO Konsortium Südtirol Wein Direktor Eduard Bernhart Tel. 0471 1884772 eduard.bernhart@suedtirolwein.com www.suedtirolwein.com
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Aktuell | Handelskammer
Gewinnspiele
Unternehmensnachfolge
Viele Südtiroler Unternehmen veranstalten Gewinnspiele. Dabei gilt es einiges zu beachten.
Der Service für Unternehmensnachfolge unterstützt Südtiroler Unternehmen bei der Betriebsübergabe.
Die Teilnahme an Gewinnspielen muss immer kostenlos sein, kann aber durchaus an einen Einkauf geknüpft sein. Zum Schutz der Teilnehmer/ innen muss die Ermittlung der Gewinner/innen immer unter Aufsicht eines Notars oder des Verantwortlichen für den Schutz des Endverbrauchers der Handelskammer erfolgen. Bei Gewinnspielen gilt es auf einige Regeln zu achten.
Die von Unternehmen veranstalteten Gewinnspiele können ausschließlich mit Hilfe des telematischen Systems „PREMA on-line“ in digitaler Form und jedenfalls spätestens 15 Tage vor Beginn der Werbung über die Internetseite www.impresainungiorno.gov.it an das zuständige Ministerium geschickt werden. Erforderlich dafür ist der Besitz einer digitalen Unterschrift. Auch die den Vereinen und Non-Profit-Organisationen vorbehaltenen Lotterien, Tombolas sowie Glückstöpfe und Wohltätigkeitsverlosungen unterliegen der Meldepflicht, die Zuständigkeit liegt jedoch bei der jeweiligen Gemeinde.
Gewinnspiele
Prämienaktionen Als Prämienaktionen gelten hingegen solche Werbemaßnahmen, bei denen all jenen ein Preis versprochen wird, die ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung kaufen oder verkaufen. Eine Meldepflicht ans Ministerium besteht bei diesen Veranstaltungen nur dann, wenn die Preise nicht sofort an die Gewinner übergeben werden können.
Verwaltungsstrafen Das für die Kontrolle des regulären Ablaufs der Prämienveranstaltungen zuständige Ministerium verhängt bei Übertretungen Verwaltungsstrafen: Bei verspäteter oder unterlassener Meldung beträgt die Strafe von 2.065,83 Euro bis 10.329,14 Euro. Handelt es sich aber um verbotene Gewinnspiele, droht den Veranstaltern eine Verwaltungsstrafe in Höhe des ein- bis dreifachen Betrages, der auf den Gesamtwert der Preise entfallenden Mehrwertsteuer und jedenfalls mindestens 2.582,28 Euro.
Die Lebenszeit eines erfolgreichen Unternehmens ist praktisch unbegrenzt. Ein/e Unternehmer/ in dagegen möchte sich beizeiten vielleicht neuen Aufgaben widmen, sich in den wohlverdienten Ruhestand begeben oder gar ein neues Unternehmen gründen.
Meilenstein Die Unternehmensnachfolge ist ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte eines Unternehmens. Von deren Gelingen hängt der erfolgreiche Fortbestand des Unternehmens ab - auch im Interesse der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft. Die Betriebe in Südtirol sind vorwiegend Kleinst- und Kleinbetriebe, die stark durch die Persönlichkeit des Unternehmers bzw. der Unternehmerin geprägt sind. Familienbetriebe im ländlichen Raum sind außerdem sehr in der Umgebung verwurzelt: Sie tragen eine hohe soziale Verantwortung für die Mitarbeiter/ innen und deren Familien und sind unerlässlich für eine funktionierende Nahversorgung.
2021 erklärt. Der Service für Unternehmensnachfolge möchte insbesondere die Übergeber/innen für eine rechtzeitige Planung der Übergabe sensibilisieren und alternative Übergabeformen aufzeigen, sollte kein/e Nachfolger/ in innerhalb der Familie gefunden werden.
Beratung und Infos Der Service bietet insbesondere individuelle Erstgespräche für interessierte Unternehmen an. Ziel dieser Orientierungsgespräche ist es, verschiedene Aspekte der Nachfolge aufzuzeigen und Kontakte zu fachlichen Expert/innen für eine weiterführende Beratung und Begleitung zu vermitteln. Mit dem neu ausgearbeiteten Leitfaden zur Unternehmensnachfolge steht zudem allen Interessierten ein praxisnahes Nachschlagewerk zu allen Aspekten der Nachfolge zur Verfügung. Nicht zuletzt werden im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen zu besonderen Themen der Nachfolge organisiert.
Jahresthema 2021 INFO Aufgrund der hohen Bedeutung des Themas hat die Handelskammer die Unternehmensnachfolge zu einem ihrer Jahresthemen
Handelskammer Bozen Unternehmensnachfolge Tel. 0471 945 531 - 671 generation@handelskammer.bz.it
Unter Gewinnspielen versteht man Werbeveranstaltungen, in denen nur bestimmte Teilnehmer/innen einen Preis erhalten. Die Zuteilung hängt dabei, je nachdem wie es der Veranstalter festlegt, von Vorhersagen, Glück, Zufall, Können, Geschicklichkeit oder Juryent- INFO scheidungen ab. Betroffen von Handelskammer Bozen der Meldepflicht sind praktisch Tel. 0471 945 638 alle möglichen Spielsysteme. berufsbefaehigungen@handelskammer.bz.it
Unternehmer/innen möchten ihr Lebenswerk in guten Händen wissen.
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für die WIRTSCHAFT
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WIFI-Programm | Handelskammer
Mit dem WIFI auf Erfolgskurs!
Das Weiterbildungsangebot wird laufend an die Covid-19-Entwicklungen angepasst. Das aktuelle Programm finden Sie unter www.wifi.bz.it
Professionelles Sekretariat 2021 Dynamisch, kompetent und kommunikativ 28. und 29. April 2021
Smart working mit MS365 Infos in diversen Kommunikationskanälen verwalten 07. April 2021 vormittags
Projektmanagement - professionell & erfolgreich Wie Sie Projekte effizient durchführen 04. und 05. Mai 2021
Check your office! Höhere Produktivität in Ihrem Büro 13. und 20. April 2021 vormittags
Wie wird ein Lohnstreifen richtig ausgefüllt? Aufbau, Lohnelemente, gesetzliche Vorschriften 05. Mai 2021
Motiviert sein, motiviert bleiben! Mehr Freude im beruflichen Alltag 21. April 2021
Optimieren Sie Ihren Vertrieb im Ausland! Vertriebsqualität verbessern und mehr Ertrag erzielen 10. Mai 2021
Arbeits- und Sozialversicherungsrecht Kompaktwissen für Unternehmer/innen und Führende 27. April - 18. Mai 2021 (4 Vormittage)
SPECIAL Working in multinational & virtual teams Englischtraining für erfolgreiche Kommunikation 12. Mai 2021 (Englisch)
Der gute Ton Professionell telefonieren und Kunden empfangen 27. April 2021
Patente & Marken: Basiswissen Wie können Ideen und Innovationen geschützt werden? 14. Mai 2021 vormittags
Information und Anmeldung WIFI - Weiterbildung und Personalentwicklung Tel. 0471 945 666 | wifi@handelskammer.bz.it Einfach online anmelden: www.wifi.bz.it
IMPRESSUM Für die Wirtschaft – Mitteilungsblatt der Handels-, Industrie-, Handwerksund Landwirtschaftskammer Bozen – 23. Jahrgang, 2/2021 Herausgeber: Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen Direktion und Verwaltung: Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen, Tel. 0471 945 672 E-Mail: communication@handelskammer.bz.it Verantwortlicher Direktor: Dr. Alfred Aberer Redaktion: Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen Konzept: Friedl Raffeiner Druck: KARO DRUCK KG
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für die WIRTSCHAFT
Fotos (wurden zum Teil vor Erlass der Maskenpflicht aufgenommen): Handelskammer Bozen, Shutterstock, IDM Südtirol / Manuel Kottersteger, Brenner Basistunnel BBT SE, Landespresseamt, Brennerautobahn AG, Konsortium Südtirol Wein, IDM Südtirol / Angelika Schwarz, Benicce - Fotolia, Alan Bianchi Zugelassen beim Landesgericht mit Dekret Nr. 3/99 Mitglied der „Unione Stampa Periodica Italiana - USPI“, Rom
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