Südtiroler Unternehmen im Exportgeschäft unterstützen
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NachhaltigkeitsreportingLästige Pflicht oder Chance?
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Südtiroler Unternehmen im Exportgeschäft unterstützen
Die Exporte der Südtiroler Betriebe sind in den vergangenen Jahren, mit Ausnahme der Coronazeit, kontinuierlich gestiegen und bewegen sich mittlerweile rund um die magische Marke von sieben Milliarden Euro jährlich. Das Ziel der Handelskammer Bozen ist es, die Südtiroler Unternehmen im Auslandsgeschäft zu unterstützen.
Die wichtigsten Exportländer für die Südtiroler Unternehmen sind Deutschland, Österreich, die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), Frankreich sowie die Schweiz.
Es gilt anzumerken, dass den größten Teil des Exportvolumens weniger als 100 Unternehmen erwirtschaften. Viele der kleinstrukturierten, familiengeführten Betriebe in Südtirol sind nach wie vor hauptsächlich am lokalen Markt tätig und schöpfen ihre Chancen im Auslandsgeschäft nicht voll aus.
Dabei wäre der DACH-Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz) für kleinere Unternehmen leichter zu erschließen, nicht zuletzt durch die räumliche und sprachliche Nähe.
Der Bereich Internationalisierung der Handelskammer Bozen möchte allen interessierten Unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten auf den Auslandsmärkten aufzeigen und durch ein breites Serviceangebot den Einstieg in den Export erleichtern. Zudem soll die Auslandspräsenz jener Firmen,
die bereits erfolgreich exportieren, gestärkt werden.
Check-Up und Orientierungsgespräch zum Export
Für alle interessierten ExportEinsteiger gibt es einen kostenlosen Export Check-Up. Dieses Instrument dient dazu, die Stärken und Schwächen des Unternehmens zu analysieren, indem sowohl die eigenen Produkte und Dienstleistungen als auch Bereiche wie interne Organisation und Vertriebsstrategie überprüft werden. Dabei geht es etwa um Themen wie die Positionierung auf dem heimischen Markt, Kenntnisse über Auslandsmärkte oder Beweggründe für den Export. Ziel des Check-ups ist es, Optimierungschancen zu erkennen und das eigene Exportpotential besser einzuschätzen. Anschließend können im Rahmen eines kostenlosen Orientierungsgesprächs konkrete Schritte für den Einstieg in den Export zusammen mit den Mitarbeiter/innen der Handelskammer geplant werden.
Informationen zur technischen Exportabwicklung
Die Abwicklung von grenzüberschreitenden Geschäften stellt die Unternehmen vor eine Vielzahl von technischen Fragestellungen wie Zollformalitäten, Aus- und Einfuhrvorschriften, internationaler Zahlungsverkehr, rechtliche und steuerrechtliche Aspekte, Transport und Logistik, Erbringung von Dienstleistungen und Die Exporte der Südtiroler Betriebe sind in den vergangenen Jahren, mit Ausnahme der Coronazeit, kontinuierlich gestiegen.
Im Auslandsgeschäft liegt noch viel Potential für die Südtiroler Unternehmen, das es zu nutzen gilt.
Die Handelskammer Bozen unterstützt die Südtiroler Betriebe mit einer Reihe von Dienstleistungen bei ihren Exportbestrebungen.
Montagen im Ausland und vieles mehr. Der Bereich Internationalisierung beantwortet jährlich mehr als 400 Anfragen zu diesen Themen und ist daher ein wichtiger Partner zur Abwicklung der Auslandsgeschäfte.
Leitfaden Internationalisierung
Der Leitfaden Internationalisierung, der in vier Abschnitte unterteilt ist, informiert über Themen wie Vertriebsstrategie und Marketing, über steuer-, zollund andere rechtliche Aspekte bis hin zum internationalen Transport und Zahlungsverkehr. Dieser praktische Ratgeber verschafft einen Überblick über die verschiedensten Aspekte des Auslandsgeschäfts und bietet den Unternehmen eine erste Orientierung beim Einstieg in den Export.
Südtirol exportiert
Gerade wer im Auslandsgeschäft erfolgreich sein will, benötigt gute Kontakte, Netzwerke und Geschäftsbeziehungen. Die Handelskammer Bozen bietet durch ihr Partner-Netzwerk auf nationaler und internationaler Ebene viele Möglichkeiten, die Sichtbarkeit der heimischen Betriebe zu steigern. Besonders durch die neue Online-Plattform „Südtirol exportiert“ können interessierte Exporteure ein kostenloses Online-Firmenprofil erstellen, welches auf der Internetseite der Handelskammer veröffentlicht wird. Zudem ist die Handelskammer Bozen bei Firmendatenbanken abonniert und kann somit den heimischen Unternehmen kostenpflichtige Firmenauskünfte und Adresslisten für das In- und Ausland zur Verfügung stellen.
Gezielte Weiterbildung in Sachen Export
In Zusammenarbeit mit dem WIFI, dem Weiterbildungsservice der Handelskammer Bozen, werden gezielte Weiterbildungsveranstaltungen zum Thema Export und Internationalisierung organisiert. Regelmäßig finden auch Informationsveranstaltungen der Handelskammer Bozen zu verschiedenen Themenbereichen statt.
Auf der Online-Plattform „Südtirol exportiert“ können Exporteure ein kostenloses Online-Profil erstellen.
Außenhandelsdokumente
Der Bereich Außenhandelsdokumente der Handelskammer Bozen betreut die Ausstellung von Ursprungszeugnissen, Carnet ATAs und Sichtvermerke auf verschiedenen Exportdokumenten für die Südtiroler Exportunternehmen.
Beiträge für Internationalisierung
Mit den Beiträgen unterstützt die Handelskammer Bozen heimische Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung von verschiedenen Internationalisierungsmaßnahmen. Die genaue Auflistung aller förderfähigen Ausgaben sowie alle weiteren Details und die Gesuchvordrucke sind unter www. handelskammer.bz.it abrufbar.
Die Beitragsgesuche können von Montag, 26. Mai 2025 um 10:00 Uhr bis Freitag, 30. Mai 2025 um 16:00 Uhr über die digitale Plattform ReStart eingereicht werden.
Wirtschaftsdelegationen
Die Handelskammer nutzt ihr Partner-Netzwerk der österreichischen Wirtschaftskammern sowie der deutschen Industrieund Handelskammern, um branchenspezifische Wirtschaftsdelegationen zu organisieren. Ziel dabei ist neben einem Wissensund Know-how-Transfer vor allem die Kontaktanbahnung zu potentiellen Geschäftspartnern im Ausland. So findet etwa am 5. und 6. Mai eine Besichtigung des Innovationspark Augsburg mit anschließender Netzwerkveranstaltung für Unternehmen aus den Sektoren Maschinenbau, Anlagentechnik und Automation statt.
„Der Export ist ein tragender Pfeiler der Südtiroler Wirtschaft. Es ist wichtig, durch Internationalisierung die bestehenden Exportmärkte weiter auszubauen und neue Märkte zu erschließen, um Südtiroler Produkte und Dienstleistungen weltweit sichtbarer zu machen.“
Dr. Michl Ebner Präsident der Handelskammer Bozen
„Bei der Vorbereitung, dem Abschluss und der Abwicklung von Auslandsgeschäften werden vor allem klein- und mittelständische Unternehmen mit vielfältigen und komplexen Fragestellungen konfrontiert. Die Handelskammer Bozen steht dabei den heimischen Betrieben mit Rat und Tat zur Seite.“
Dr. Alfred Aberer
Generalsekretär der Handelskammer Bozen
Südtirols Exporte
Südtirol hat im Jahr 2024 Waren im Wert von 7,4 Mrd. Euro exportiert.
Landwirtschaftiche Produkte
Transportmittel und -kompenenten
Gummi und Kunststoffprodukte
Holz und Holzwaren, Papier und Druck
Chemische und pharmazeutische Grundstoffe und Produkte
Unternehmensgröße der Exporteure
Anzahl der Mitarbeiter/innen
Königreich
Zeitliche Entwicklung
Südtirol exportiert etwas mehr als das Trentino, aber deutlich weniger als das Bundesland Tirol.
Quelle: Istat, Wifo
3 Fragen an Felizitas Wieser
Felizitas Wieser ist Vorsitzende von SHE BUILDS, der Initiative des Baukollegiums zur Stärkung der Frauen in der Bauwirtschaft.
Frau Wieser, was hat es mit SHE BUILDS auf sich?
Felizitas Wieser: Durch unsere Tätigkeit im Südtiroler Baukollegium haben wir als Arbeitsgruppe erkannt, dass Frauen oft zögern, obwohl sie bestens vorbereitet sind. SHE BUILDS
will Frauen ermutigen, selbstbewusster aufzutreten und ihre Stärken zu zeigen. Mit Workshops, Vorträgen und Networking-Möglichkeiten geben wir ihnen das Rüstzeug, um sich in einer anspruchsvollen Branche zu behaupten. Ein Beispiel ist unser Lehrgang, der technisches Wissen, Vertragsrecht und Kommunikation behandelt. SHE BUILDS steht für Chancengleichheit und sichtbare Erfolgsgeschichten.
In der Baubranche arbeiten hauptsächlich Männer. Wie gelingt die Gleichstellung der Geschlechter am Bau?
Gleichstellung erfordert Engagement auf vielen Ebenen. Unternehmen sollten durch flexible Arbeitszeiten, Mentoring und faire Bezahlung aktiv dazu beitragen. Wichtig ist auch eine Bewusstseinsänderung in Gesellschaft und Bildung – tech -
nische Berufe müssen für Mädchen attraktiver werden. Dafür braucht es Vorbilder. Sichtbarkeit spielt eine zentrale Rolle: Plattformen wie SHE BUILDS zeigen Frauen als kompetente Fachkräfte und Entscheidungsträgerinnen und brechen Rollenbilder auf.
Was raten Sie jungen Mädchen und Frauen, die in der Baubranche Fuß fassen wollen?
Traut euch! Die Baubranche bietet spannende Perspektiven. Bildet euch weiter, sammelt Praxiserfahrungen und sucht nach Mentorinnen. Nutzt Netzwerke wie SHE BUILDS, um euch auszutauschen und gegenseitig zu stärken. Frauen bringen oft neue Ansätze ein, die einen echten Mehrwert schaffen. Bleibt selbstbewusst und hartnäckig – mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen ist vieles möglich!
Die Initiative SHE BUILDS möchte Frauen in der Bauwirtschaft stärken, ihnen mehr Sichtbarkeit geben und die Vernetzung fördern.
345 Topnoten für Südtiroler Weine
Das Weinland Südtirol zeichnet sich durch seine Vielfalt aus und erhält nicht umsonst 345 Top-Benotungen in den neuesten Bewertungen der renommiertesten italienischen Weinführer und Wettbewerbe.
In den neuen Ausgaben der italienischen Weinführer gab es Topnoten für Südtiroler Weine.
Die Topnoten verteilen sich auf 209 Weine von 78 Produzenten. Dazu decken die ausgezeichneten Weine eine breite Palette von Rebsorten ab. 183 der 345 Bestnoten gingen an Weißweine, damit stellen sie 53 Prozent der ausgezeichne-
ten Weine. Die Roten kommen auf 129 Bestnoten, Süßweine auf 13. Mit 20 erfreulich hoch ist die Anzahl der Südtiroler Sekte, die es in den italienischen Weinführern zu Bestbenotungen bringen. Gleich neun Südtiroler Weine bringen es auf fünf oder mehr Bestnoten. Mit sechs Auszeichnungen allein an der Spitze steht dabei der 2011 Weißburgunder Rarity Südtirol Terlaner DOC der Kellerei Terlan. Nimmt man die Anzahl der Bestnoten unter die Lupe, so belegt in diesem Jahr die Kellerei Terlan mit 19 Rang eins, dahinter folgen mit je 16 Top-Benotungen die Kellereien Girlan, Schreckbichl, St. Michael-Eppan und Tramin. Mit Sonderpreisen zeichnen die italienischen Weinführer Weine und Pro-
duzenten aus, die sich besonders hervorgetan haben. Das gilt etwa für den 2021 Sauvignon Riserva Gran Lafóa Südtirol DOC der Kellerei Schreckbichl und den 2021 Terlaner Primo Grande Cuvée Südtirol DOC der Kellerei Terlan.
INFO Konsortium Südtirol Wein
Direktor Eduard Bernhart Tel. 0471 1884772 eduard.bernhart@suedtirolwein.com www.suedtirolwein.com
So unterstützt die Handelskammer Südtirols Wirtschaft
„Wirtschaft = Zukunft“ lautet seit jeher das Motto der Handelskammer Bozen. Im Folgenden einige der Maßnahmen, die die Handelskammer im Sinne der heimischen Wirtschaft setzt.
Die Wettbewerbsfähigkeit von Südtirols Unternehmen soll gestärkt werden. Die Handelskammer widmete diesem Thema auch die heurigen Neujahrstreffs – im Bild jener in der Kellerei Girlan am 21. Jänner 2025.
Wettbewerbsfähigkeit
Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steht 2025 im Mittelpunkt. Unter diesem Motto standen auch die Neujahrstreffs der Handelskammer, die am 21. Januar in der Kellerei Girlan, am 23. Januar in der Firma Barth Innenausbau in Brixen und am 29. Januar im Lichtstudio Eisenkeil in Marling stattgefunden haben. Dabei wurde unterstrichen, wie wichtig es ist, durch Internationalisierung die bestehenden Exportmärkte weiter auszubauen und neue Märkte zu erschließen, um Südtiroler Produkte und Dienstleistungen weltweit sichtbarer zu machen. Darüber hinaus muss verstärkt in die Gewinnung und Bindung von Arbeitskräften investiert werden, denn gut ausgebildete Mitarbeitende sind die Grundlage für langfristigen Erfolg.
Zudem benötigen die heimischen Unternehmen eine zukunftsorientierte Unternehmensführung. Die Digitalisierung spielt hierbei eine
zentrale Rolle, denn sie ermöglicht effizientere Prozesse, neue Geschäftsmodelle und einen besseren Zugang zu internationalen Märkten. Mit den Beratungsangeboten und Dienstleistungen trägt die Handelskammer Bozen dazu bei, die Digitalisierung in den Südtiroler Betrieben weiter zu forcieren.
Unterstützung in der Internationalisierung
Für Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) bietet die Handelskammer eine umfassende Unterstützung im Bereich Export. Unternehmen können diverse Dienstleistungen in Anspruch nehmen, um neue Marktchancen ausfindig zu machen und konkrete Geschäftskontakte anzubahnen. Hierzu zählen kostenlose Instrumente wie der Export Check-Up, das MarktauswahlTool, Wirtschaftsdelegationen sowie finanzielle Beiträge für Internationalisierungsmaßnahmen.
Digitales Unternehmen - PID
Der Service „Digitales Unternehmen - PID“ unterstützt die Unternehmen in ihren Digitalisierungsbestrebungen. Neben Beratungsangeboten für den Einstieg in den Online-Handel liegt der Schwerpunkt im laufenden Jahr
auf der Einführung von digitalen Technologien I4.0, für welche finanzielle Beiträge zur Verfügung gestellt wurden.
Welcome Service und Work in Südtirol
Personen, die aus Arbeitsgründen nach Südtirol ziehen oder aus beruflichen Gründen wieder nach Südtirol zurückkehren, steht der „Welcome Service“ der Handelskammer beratend zur Seite. Um als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, unterstützt „Work in Südtirol“ die Kontaktanbahnung zwischen den heimischen Unternehmen und jungen Menschen in Ausbildung.
Talentcenter und SchuleWirtschaft
Durch das Talentcenter Bozen fördert die Handelskammer gezielt die Berufsorientierung junger Menschen. Der Bereich Schule - Wirtschaft verfolgt das Ziel, den Jugendlichen Informationen
Die Digitalisierung ist entscheidend für eine zukunftsorientierte Unternehmensführung.
zur Südtiroler Wirtschaft zu vermitteln, Interesse an wirtschaftlichen Themen zu wecken und unternehmerisches Denken zu fördern.
Berufsmeisterschaften
2025 finden die Berufsmeisterschaften WorldSkills-Landesmeisterschaft in Bozen und EuroSkills in Herning (Dänemark) statt, für dessen Ausrichtung bzw. Südtirols Teilnahme die Handelskammer Bozen verantwortlich ist. Bei diesen Berufsmeisterschaften werden Wettbewerbe in handwerkli-
chen, technischen und digitalen Berufen ausgetragen.
WIFI – Weiterbildung und Personalentwicklung
Weiterbildung und Personalentwicklung sichern die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, denn in Zeiten schneller Veränderungen steigt der Kompetenzbedarf. Das WIFI - Weiterbildungsprogramm geht auf Trends ein und bietet zahlreiche neue Themen wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz (KI), Nachhaltigkeit und Digital Export. Es werden heuer
auch zwei große Events organisiert: der 12. Treffpunkt Frau in der Wirtschaft zum Thema Female Empowerment (am Donnerstag, 27. März 2025 von 18:00 - 20:00 Uhr im MEC - Meeting & Event Center, Bozen) und das 5. Talentevent mit Impulsen zu erfolgreichem Recruiting & Retention (am 10. April 2025 von 09:00 - 12:00 Uhr in der Handelskammer Bozen).
Wirtschaftsprognosen und Studien
Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer, wird im Jahr 2025 zahlreiche Studien veröffentlichen, die aktuelle Entwicklungen in der Südtiroler Wirtschaft beleuchten. Im Fokus stehen der Südtiroler Einzelhandel, die Direktvermarktung und ältere Mitarbeitende.
Umwelt und Wettbewerbsschutz
Mit dem Start des nationalen Systems zur Rückverfolgbarkeit von Abfällen (RENTRI) sind in Südtirol neue Bestimmungen für die Abfallwirtschaft in Kraft getreten. Ziel ist es, Umweltdaten zu erfassen und
zu überwachen. Der Bereich Umweltschutz unterstützt die Südtiroler Unternehmen durch Informationsveranstaltungen und Beratung. Das Ziel des Bereichs Wettbewerbsschutz ist die Vorbeugung, Kontrolle und Verhinderung von wettbewerbswidrigen Handlungen, dazu zählen zum Beispiel unlauterer Wettbewerb, irreführende Geschäftspraktiken, die Verletzung des geistigen Eigentums und Kartellbildungen.
Handelsregister
Zu den Diensten des Handelsregisters zählen Eintragungen, Änderungen und Löschungen von Unternehmen, die Ausgabe von Bestätigungen, Auszügen und Verzeichnissen sowie Bilanzen und Gesellschaftsurkunden, die Vidimation von Geschäftsbüchern und nicht zuletzt Auskünfte über die Eintragung bzw. Ausübung von unternehmerischen Tätigkeiten.
INFO
Generalsekretariat
Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 615
generalsekretariat@handelskammer.bz.it
Im Talentcenter Bozen können Jugendliche ihre Fähigkeiten testen und erhalten eine Berufsorientierung.
Wettbewerbe in handwerklichen, technischen und digitalen Berufen werden bei den Berufsmeisterschaften ausgetragen (im Bild Sarah Götsch).
Eine Studie des WIFO wird sich mit dem Südtiroler Einzelhandel beschäftigen.
Der Weg aus der Überschuldung
Die Anwaltskammer und die Handelskammer sind die beiden Dienststellen für Überschuldung in Südtirol. Bei drei Veranstaltungen wurde über ihre Funktionsweise und den Zugang zu den Überschuldungsverfahren informiert.
Die Referent/innen der ersten Informationsveranstaltung: Nelly Lescio, Ratsmitglied der Anwaltskammer Bozen; Eleonora Maines, Verantwortliche der Überschuldungsstelle der Anwaltskammer Bozen; Ivo Morelato, Verantwortlicher der Überschuldungsstelle der Handelskammer Bozen; Johanna Santa Falser, Vizepräsidentin der Handelskammer Bozen und Ingrid Moresco, Mitarbeiterin der Überschuldungsstelle der Handelskammer Bozen (v.l.n.r.).
Die Dienststellen für Überschuldung haben die Aufgabe, die in finanzielle Schieflage geratenen Privatpersonen, Freiberufler, Verbraucher/innen und Kleinunternehmen zu unterstützen. Diese können sich an die Dienststellen wenden, indem sie einen Antrag auf Zugang zu einem Verfahren stellen. Die Dienststellen ernennen dann eine Überschuldungsverwalterin bzw. einen Überschuldungsverwalter. Diese prüfen die Situation des Schuldners bzw. der Schuldnerin und erstellen einen Bericht, der zusammen mit dem Antrag beim Gericht eingereicht wird. In diesen Zusammenhang fällt beispielsweise die Erarbeitung eines Sanierungsplans für den Abbau der Schulden. Ziel der Verfahren ist es, den Schuldnerinnen oder Schuldnern die Möglichkeit eines Neustarts zu geben
E-Commerce: Mehr als nur ein Onlineshop
und gleichzeitig die Forderungen der Gläubiger/innen zu berücksichtigen.
Dienste der Handelskammer
Rechtsstreitigkeiten zwischen Vertragspartnern oder Unternehmen müssen nicht zwangsläufig vor Gericht geklärt werden. Alternative Verfahren wie das Schiedsverfahren, das Gutachten oder die Mediation der Handelskammer Bozen erlauben es, Konflikte rascher und kostengünstiger zu lösen und die Arbeitsbelastung der Gerichte zu verringern.
INFO
Alternative Streitbeilegung Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 562 adr@handelskammer.bz.it
Der Onlinehandel ist heutzutage unerlässlich, um Kunden im digitalen Zeitalter zu erreichen. Die Handelskammer Bozen bietet Südtiroler Unternehmen kostenlose Erstberatungsgespräche zum Thema E-Commerce an.
Immer mehr Menschen ziehen den bequemen Einkauf im Internet vor, doch die reine Onlinepräsenz garantiert nicht gleich den Erfolg im umkämpften E-Commerce-Markt. Unternehmen müssen ein Einkaufserlebnis bieten, das sowohl technisch als auch inhaltlich überzeugt. Der Einstieg in den Onlinehandel beginnt mit einer klaren Strategie. Unternehmen sollten sich über ihre Ziele, Zielgruppen und das passende Verkaufsmodell (eigenes Shop-System, Marketplace oder beides) im Klaren sein. Die Verwaltung und kontinuierliche Optimierung des Onlineauftritts erfordert spezifisches Wissen, das sich oft vom tradi-
tionellen Handel unterscheidet. Erfolgreiches Onlinemarketing über die sozialen Medien und durch SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEA (Suchmaschinenwerbung) ist entscheidend, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Von Datenschutz über AGBs bis hin zu Widerrufsrechten gibt es viele gesetzliche Bestimmungen, die beachtet werden müssen. Die Handelskammer Bozen bietet Südtiroler Unternehmen deshalb kostenlose Erstberatungsgespräche zum Thema E-Commerce an. Ziel ist es, Unternehmen bei der Planung und Umsetzung ihrer Vorhaben zu unterstützen, bestehende Projekte zu optimieren
Beim Einstieg in den Onlinehandel gilt es Einiges zu beachten.
und neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Darüber hinaus stehen unter www.handelskammer.bz.it kostenlose Leitfäden zum Download bereit, die in sechs Modulen wichtige Themen wie Marketing, rechtliche Vorgaben, Zahlungsab-
Nachhaltigkeitsreporting - Lästige Pflicht oder Chance?
2026 müssen große Unternehmen erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht nach den neuen EU-Standards veröffentlichen. Wir haben bei Hannes Huebser, Geschäftsführer von Progress Software Development (PSD) in Brixen nachgefragt, inwieweit automatisierte Lösungen bei der Datenerhebung helfen können.
Hannes Huebser, geboren 1984, ist Managing Director von Progress Software Development, ein Unternehmen der PROGRESS GROUP in Brixen. Die PROGRESS GROUP entwickelt und produziert maßgeschneiderte Gesamtlösungen für die Betonfertigteilindustrie. Im Softwarebereich realisiert sie leistungsstarke Anwendungen für moderne Produktionen und unterstützt Kunden bei der Digitalisierung und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse. Huebser hat Betriebswirtschaft an der Freien Universität Bozen studiert und ist bei PROGRESS GROUP für die strategische Entwicklung, den Vertrieb von digitalen Lösungen sowie für die globale IT verantwortlich.
Herr Huebser, auch für die Südtiroler Betriebe bringt das neue Nachhaltigkeitsreporting einiges an Mehraufwand mit sich. Wie gut sind sie Ihrer Erfahrung nach darauf vorbereitet?
Hannes Huebser: Ich denke, dass die Thematik wegen der neuen EU-Richtlinie bei Südtiroler Firmen stärker ins Bewusstsein gerückt ist. Auch Beraterfirmen bieten bereits Unterstützung, wenn es darum geht, ein Reporting aufzubauen. Noch sind die Anforderungen aber nicht allzu hoch, weil man etwa bei Wasser- und
Stromverbrauch, aber auch bei der Spezifizierung und Herkunft der verwendeten Materialien mit Jahresdurchschnitts- und nicht mit Tageswerten arbeiten kann. Weil aber die ganze Lieferkette gefordert ist, müssen sich alle mit dem Thema auseinandersetzen.
Ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung nur eine lästige bürokratische Pflicht oder doch mehr?
Das hängt von der eigenen Herangehensweise ab. Man kann das Reporting, sagen wir einmal, sehr pragmatisch sehen und einen Be-
richt um des Berichts willen abliefern. Man kann die Datenerhebung für das Reporting aber auch als Chance nutzen und aus den Daten beträchtliches Einsparungspotenzial erkennen.
Haben Sie es in Ihrem Betrieb selbst so gehandhabt?
Ja, wir haben geschaut, welche Verbräuche wir in der Produktion haben und anhand der Daten auch analysiert, ob es beispielsweise Sinn ergibt, Maschinen im Standby laufen zu lassen oder kontrolliert abzuschalten. In man-
chen Bereichen haben wir so 10, 15 Prozent Energie einsparen können.
Und wie sieht es bei Ihren Kunden aus?
Unsere Kunden sind vor allem Betonfertigteilwerke und Stahlverarbeitungsbetriebe, für die wir Software-Lösungen, etwa ERP und MES-Systeme anbieten. So haben wir bereits historisch sehr viele Daten im System. Unsere Idee war nun, unseren Kunden die Chance zu bieten, über diese Systeme in Echtzeit verfolgen zu können, wie viel Strom, wie viel Wasser, wie viel Energie verbraucht wird, welche Materialien zum Einsatz kommen und woher sie stammen.
Was heißt in diesem Zusammenhang „strukturiert aufarbeiten“? Anfangs erhebt man alle Daten und analysiert, ob und wo Einsparungspotenzial gegeben ist. Danach macht man sich Gedanken, wie man dieses Potenzial nutzen kann, ob es also Alternativen zum derzeitigen Ablauf gibt. Insgesamt helfen die Daten, Produkte von einer anderen Seite zu sehen. Man hat also nicht mehr nur die Effizienz im Blick, sondern auch die Nachhaltigkeit, die so zu einem integralen Bestandteil der täglichen Arbeit wird.
WIFI - Weiterbildung zur Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend; inzwischen ist sie ein Wettbewerbsfaktor und Innovationstreiber. Es sind neue Kompetenzen und Know-how gefragt.
Nachhaltigkeit ist aus dem unternehmerischen Alltag heute nicht mehr wegzudenken und wird künftig in allen Unternehmensbereichen noch wichtiger. Betriebe werden vor komplexe Aufgaben gestellt:
Wie setzt man Nachhaltigkeitsprojekte erfolgreich um? Wie wird verantwortungsvolles Handeln entlang der Lieferkette gesichert?
Aktives Nachhaltigkeitsmanagement ist gefragt. Verantwortungsvolles Management, das nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Belange berücksichtigt, ist eine Herausforderung, bietet jedoch auch viele Chancen. Dazu zählen neue Zielgruppen und
Neue Kompetenzen sind auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen gefragt.
Absatzmärkte, Innovation und Wachstum, Kosteneinsparungen, höhere Mitarbeiterzufriedenheit, besseres Image u.a.m.
Damit die Transformation zu einem nachhaltigeren Unternehmen gelingt, ist es wichtig, dass
die notwendigen Kompetenzen gefördert werden. Diverse Weiterbildungsmaßnahmen des WIFI unterstützen die Betriebe beim Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und bei der Entwicklung der erforderlichen Kompetenzen. INFO WIFI – Weiterbildung und Personalentwicklung
Die Baubranche steht vor großen Herausforderungen; eine Transformation Richtung Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist notwendig. IDM Südtirol unterstützt die heimischen Unternehmen bei diesem Übergang.
Auch die Südtiroler Unternehmen des Bausektors müssen den immer strengeren gesetzlichen Auflagen und steigenden Anforderungen des Marktes Rechnung tragen und sich weiterentwickeln. Diese Transformation ist zugleich eine Chance für die Betriebe, effizienter und kostengünstiger zu arbei-
ten, ihre Wettbewerbsfähigkeit am Markt zu verbessern sowie ihren Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften zu leisten.
Arbeitsgruppen
Um die vorhandenen Unsicherheiten auszuräumen und die Un-
ternehmen bei ihrer Entwicklung Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit gut begleiten zu können, hat IDM zwei Arbeitsgruppen gegründet: SustainaBuild Network und den „BIM-Tisch“. In der Arbeitsgruppe SustainaBuild Network wirken Fachverbände wie das Baukollegium, der lvh.apa Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister, CNA SHV Alto Adige Südtirol und die Vereinigung Südtiroler Freiberufler mit. Ziel ist es, das Bewusstsein für diese Themen im Land zu schärfen und durch gemeinsam ausgearbeitete strategische Programme den nachhaltigen Wandel im Bausektor zu fördern. Kompletten Fokus auf das Thema Digitalisierung hat der „BIMTisch“. In dieser Gruppe sind Ex-
pert/innen der Ingenieur- und der Architektenkammer, Ansprechpartner des Landes Südtirol und alle wichtigen Akteure des Bausektors vertreten. Im Mittelpunkt steht die Arbeitsmethode Building Information Modeling – BIM. Vom Bauvorhaben wird dabei ein digitales Modell erstellt, das alle architektonischen, technischen, physikalischen und funktionalen Komponenten miteinbezieht und an dem alle Projektbeteiligten gemeinsam arbeiten.
Das Bauen der Zukunft bringt Unsicherheiten, aber auch Chancen mit sich.
Tradition wird modern am Obermairhof im Ahrntal
Eigentlich wollte sie Physiotherapeutin werden, dann aber lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen und lieben und wurde Bäuerin aus Leidenschaft auf dem Obermairhof in St. Jakob im Ahrntal. Wir haben mit Tanja Duregger Obermair gesprochen, die nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ lebt.
Wie gestaltet sich das Zusammenleben mit Ihrer Familie und den Schwiegereltern am Hof?
Tanja Duregger Obermair: Bei uns am Hof funktioniert das Zusammenleben von drei Generationen sehr gut. Meine Schwiegereltern haben mir von Anfang an viel zugetraut, ich habe überall mit angepackt. Eine gute Struktur und klare Abläufe sorgen für Harmonie und tragen dazu bei, dass wir Ereignisse wie den großen Almabtrieb im Herbst gemeinsam meistern können. Herausforderungen
Tanja Duregger Obermair, Jahrgang 1983, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Prettau und Steinhaus, besuchte die maturaführende Handelsschule in Sand in Taufers und arbeitete zunächst beim örtlichen Tourismusverein. Sie heiratete Josef Obermair und brachte 2008 Madlen und 2011 Hannes zur Welt. Ihre ursprünglichen Ambitionen, Physiotherapeutin zu werden, stellte sie zurück. Heute ist sie u.a. für die vier Ferienwohnungen am Hof verantwortlich und zudem Ortsbäuerin im Oberen Ahrntal. Sie beschreibt sich als glücklich, angekommen und mitten im Leben.
Der Obermairhof liegt malerisch in St. Jakob im Ahrntal und umfasst auch die „Schachenalm“ im Krimmler Achental. Der Hof erstreckt sich über 12 Hektar Wiesen und 21 Hektar Wald und ist Teil eines größeren landwirtschaftlichen Betriebs mit Milchproduktion, Rinderzucht und Urlaub auf dem Bauernhof.
gibt auf einem Hof immer, aber der familiäre Zusammenhalt und der gegenseitige Respekt helfen, sie zu bewältigen.
Wie schaffen Sie es, alle Aufgaben unter einen Hut zu bringen?
Organisation ist entscheidend, die Struktur des Tages und des Arbeitsjahres gibt mir Halt und Sicherheit. Ich stehe täglich um 5.30 Uhr auf, bereite das Frühstück für die Familie vor. Nachdem mein Mann im Stall und die Kinder auf dem Weg zur Schule
sind, kümmere ich mich um den Haushalt, um die vier Ferienwohnungen, An- und Abreisen. Wenn es eng ist, unterstützt mich meine Mutter.
Welche Aufgaben übernehmen Sie, die traditionell als eher männlich gelten?
Auf dem Hof habe ich gelernt, dass herkömmliche Geschlechterzuschreibungen keine Rolle spielen. Ich fahre z.B. mit dem Traktor und repariere Zäune. Mein Mann unterstützt mich und ich unter-
stütze ihn. Er kümmert sich um bürokratische Aufgaben, um mich und um die Kinder. Wir begegnen uns auf Augenhöhe, ich fühle mich gleichberechtigt. Ich finde es wichtig, dass Frauen in der Landwirtschaft mutig sind, sich etwas zutrauen, dass sie zeigen, dass sie genauso leistungsfähig sind wie Männer. Das stärkt nicht nur das eigene Selbstbewusstsein, sondern auch das bäuerliche Ansehen insgesamt.
Welche Marketingstrategien setzen Sie ein, um Ihre Ferienwohnungen zu bewerben?
Die Ansprüche der Gäste steigen ständig, wir passen uns kontinuierlich an. Plattformen wie Facebook, Instagram, Booking und GoogleAds sind für uns essenziell, um sichtbar zu bleiben. Die Bewertungen auf den verschiedenen Plattformen und Mundwerbung spielen eine große Rolle, weil sie Vertrauen schaffen. Die persönlichen Empfehlungen unserer Gäste sind das stärkste Marketing. Wir aktualisieren natürlich auch unsere Webseite regelmäßig, wollen überall attraktiv bleiben.
Tanja Duregger möchte Traditionen bewahren und moderne Ansätze in die Landwirtschaft integrieren.
Mit dem WIFI auf Erfolgskurs!
Professionell führen von Anfang an Die junge Führungspersönlichkeit 02. und 03. April 2025
Consumer Law Ready: Fit im Verbraucherrecht Veranstaltung für Unternehmen mit EU-Zertifikat 03. April 2025 (DE/IT)
Agil führen mit OKR: Objectives & Key Results Klare Ziele setzen und Leistung verbessern 09. April 2025
Sekretariat & Assistenz 2025 Dynamisch, kompetent & kommunikativ 09. und 10. April 2025
Fotos: Handelskammer Bozen, Shutterstock, iStock, Hannes Huebser, Progress Software Development, Tanja Duregger Obermair, Maria Lobis, Felizitas Wieser, Südtirol Wein, Alex Filz, Maximilian Goggi. Zugelassen beim Landesgericht mit Dekret Nr. 3/99 Mitglied der „Unione Stampa Periodica Italiana - USPI“, Rom