Für die Wirtschaft 3-2022

Page 1

”Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in A.P. -70% - CNS Bolzano. Periodicità: otto volte l‘anno”

Mehr Frauenunternehmen in Südtirol

2022: ein Jahr voller Herausforderungen für Südtirols Betriebe

Interview mit Jolanda Hinteregger Kaser

Seite 6

Seiten 2-3-4

Seite 9 Nr. 3 | Mai 2022


Aktuell | Handelskammer

2022: ein Jahr voller Herausforderungen für Südtirols Betriebe Angesichts der erheblichen Spannungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten, die aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine deutlich verschärft wurden, senkt das WIFO - Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen die Wachstumsprognose des Südtiroler Bruttoinlandsproduktes (BIP) für 2022. Falls die kurzfristige wirtschaftspolitische Entwicklung positiv verläuft, sollte die Südtiroler Wirtschaft heuer zwischen drei und vier Prozent wachsen.

Durch die gestiegenen Energiepreise sehen sich Südtirols Unternehmen mit Mehrkosten konfrontiert.

2021 war ein Aufschwungsjahr für die Weltwirtschaft. Einerseits ermöglichte die erfolgreiche Entwicklung der Impfkampagnen in den Industrieländern die schrittweise Abschaffung der Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeiten; andererseits konnten die massiven fiskalpolitischen Maßnahmen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften die Auswirkungen der Krise auf die Beschäftigung begrenzen und gleichzeitig die Binnennachfrage ankurbeln. Laut Schätzungen ist das BIP der Weltwirtschaft um 5,9 Prozent gestiegen. Das Wachstum in der Eurozone fiel mit 5,3 Pro-

2

für die WIRTSCHAFT

zent etwas geringer aus, auch aufgrund des deutlichen Anstiegs der Covid-Infektionen in den letzten Monaten des Jahres. Die italienische Wirtschaft, die 2020 einen besonders starken Absturz um knapp neun Prozent erlitten hatte, erlebte 2021 einen Aufschwung über dem Durchschnitt der Eurozone mit einer Zunahme des BIP um 6,6 Prozent.

Preiserhöhungen bei Rohstoffen Die Erholung der Wirtschaft ging jedoch mit einem raschen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach

Ertragslage in der Südtiroler Wirtschaft: Rückblick 2012-2021 und Erwartungen für 2022 Anteil der Unternehmen mit positiven Einschätzungen, in %

100 80

71

70

2012

2013

77

82

85

91

92

90

83

88

65

60 40 20 0 2014

Quelle: WIFO - Wirtschaftsbarometer

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

© 2022 WIFO

83 Prozent der Südtiroler Unternehmen erreichten im Jahr 2021 eine zumindest zufriedenstellende Ertragslage.

www.handelskammer.bz.it


Aktuell | Handelskammer

In der Baubranche ergeben sich zurzeit Situationen, in denen die Nachfrage aufgrund fehlender Rohstoffe nicht bedient werden kann.

Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Komponenten einher, was zu Preiserhöhungen führte. In einigen Fällen kam es aufgrund des abrupten Nachfrageanstiegs zu Versorgungsengpässen in den Lieferketten, zum Beispiel bei bestimmten Metallhalbzeugen und bei Mikroprozessoren. In anderen Fällen kam es zu Engpässen auf der Angebotsseite als Folge der Pandemie oder aufgrund unvorhergesehener Ereignisse, wie zum Beispiel dem Unfall im Suezkanal. In den ersten Monaten 2022 wurde der Druck auf die Energiepreise durch den Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges im Februar und die von der NATO und der EU verhängten wirtschaftlichen Sanktionen gegen Moskau noch verstärkt.

Die Südtiroler Wirtschaft – Entwicklung 2021 Auch in Südtirol wurde die Konjunktur durch diese Entwicklungen beeinflusst. Die Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO bestätigt die teilweise Erholung des Geschäftsklimas im Jahr 2021. Die Ertragslage im vergangenen Jahr wird von 83 Pro-

www.handelskammer.bz.it

zent der befragten Unternehmer und Unternehmerinnen zumindest als befriedigend bezeichnet und etwa ein Drittel von ihnen bewertet sie sogar als gut. Die Steigerung des Geschäftsklimas ging Hand in Hand mit der allmählichen Verbesserung der Pandemielage und der Rückkehr zur Normalität, die durch die Impfkampagne ermöglicht wurden. Die wachsende Nachfrage spiegelte sich in der positiven Umsatzdynamik auf allen Märkten wider, sodass über die Hälfte der

Unternehmen 2021 ein steigendes Geschäftsvolumen verzeichneten. In der Folge nahmen auch die Investitionen wieder zu, wenn auch nur verhalten. Seit der zweiten Jahreshälfte haben sich aber Engpässe in den Versorgungsketten verschiedener Rohstoffe, Materialien und Halbfertigprodukte ergeben, die vor allem das Verarbeitende Gewerbe und den Bausektor betrafen. Dies führte zu Lieferverzögerungen, höheren Produktionskosten und folglich zu steigenden Verkaufspreisen.

Südtiroler Wirtschaft: Ertragslage 2021 und Ertragserwartungen für 2022 nach Sektoren Anteil der Unternehmen mit positiven Einschätzungen, in %

2021

2022

Landwirtschaftliche Genossenschaften Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe KFZ-Handel und Reparatur Großhandel Einzelhandel Transportgewerbe Gastgewerbe Dienstleistungen Südtiroler Wirtschaft insgesamt 0

Quelle: WIFO - Wirtschaftsbarometer

20

40

60

80

100

© 2022 WIFO

Die Ertragslage im Jahr 2021 ist vor allem im Handel und im Dienstleistungssektor überdurchschnittlich.

„Unsere Unternehmen befinden sich in einer paradoxen Situation. Einerseits gibt es eine gute Nachfrage, andererseits fehlen in vielen Branchen Rohstoffe oder Arbeitskräfte, um Aufträge zu erfüllen. Hinzu kommen die stark gestiegenen Treibstoffund Energiepreise, die durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine noch verschärft werden. Dementsprechend sind wirtschaftspolitische Maßnahmen erforderlich, um die Fortsetzung des Aufschwungs zu gewährleisten.“ Dr. Michl Ebner Präsident der Handelskammer Bozen

„Unter denjenigen Südtiroler Betrieben, die eine Einschätzung zum Geschäftsklima abgaben, herrschte Optimismus vor: 88 Prozent gingen von einer zufriedenstellenden Ertragslage im laufenden Jahr aus. Die Umsätze der Südtiroler Unternehmen dürften weiterhin wachsen, aufgrund der steigenden Nachfrage, aber auch aufgrund der Erhöhung der Verkaufspreise. Letztere ist notwendig, um den Kostenanstieg zumindest teilweise auszugleichen.“ Dr. Alfred Aberer Generalsekretär der Handelskammer Bozen

für die WIRTSCHAFT

3


Aktuell | Handelskammer Die Lage wurde durch die starke Zunahme der Kosten für Energie weiter verschärft. Erhebliche Kostensteigerungen bei Materialien und Energie betrafen somit fast 60 Prozent der Südtiroler Unternehmen. Trotzdem zeigte sich im Jahr 2021 eine deutliche Erholung des Südtiroler BIP, dessen Wachstum vom WIFO auf 5,5 Prozent geschätzt wird.

2022 mit neuen Herausforderungen Die ersten Monate des Jahres 2022 wurden durch weitere Schwierigkeiten gekennzeichnet, insbesondere die erneute Zunahme von Covid-Infektionen infolge der Verbreitung der Omikron-Variante. Obwohl die Auswirkungen auf die Wirtschaft weitaus geringer waren als bei den vorherigen Pandemiewellen, gab es dennoch negative Folgen für den Tourismus und auf

das Tagesgeschäft der vor allem kleineren Unternehmen, da viele Arbeitnehmer/innen von Quarantänemaßnahmen betroffen waren. Dementsprechend zeigt die vom WIFO im Februar durchgeführte Konjunkturerhebung, dass die Situation nach wie vor von großer Unsicherheit geprägt ist, sodass 15 Prozent der befragten Unternehmer/innen keine Prognose über die Ertragslage für das

Jahr 2022 abgeben konnten. Es ist zu berücksichtigen, dass die Erhebung vor dem Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine abgeschlossen wurde. Die daraus resultierenden Teuerungen von Energie, Gas und Treibstoffe wirken sich stark negativ auf die Wirtschaftsentwicklung aus. Angesichts der erheblichen Spannungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten revi-

dierte das WIFO im März seine Wachstumsprognose nach unten. Demnach soll die Südtiroler Wirtschaft heuer zwischen drei und vier Prozent wachsen. INFO WIFO – Wirtschaftsforschung Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 700 wifo@handelskammer.bz.it www.wifo.bz.it

Laut WIFO soll die Südtiroler Wirtschaft heuer zwischen drei und vier Prozent wachsen.

Südtiroler Gründertag am 26. Mai Am Donnerstag, den 26. Mai 2022, findet die 5. Auflage des Südtiroler Gründertages statt. Angehende Unternehmensgründer/innen und Interessierte können sich bei diesem Event darüber informieren, wie man erfolgreich ein Unternehmen gründet. Der Schwerp rpunkt p der diesjährigen Vort rtragsreihe t liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit. Nur wer sein Grü ründerv ü rvorhaben v auch an soziale und ökologische Herausforderu rungen u ausrichtet, kann langfristig erfolgreich am Markt bestehen. Hierzu referieren sowohl Expert rt/innen t für Nachhaltigkeit als auch verschiedene Jungunternehmer/innen, die aufzeigen, wie sie Aspekte des ökologischen Wirt rtschaftens t in ihre Geschäftsidee implementiert rtt haben.

Individuelle OnlineBeratungen Coronabedingt wird es in diesem Jahr keine Grü ründermesü

4

für die WIRTSCHAFT

se geben. Dafür finden fii am Nachmittag des 26. Mai individuelle Online-Beratungen mit den Ansprechpart rtner/innen t der einzelnen Serv rvicestellen v aus dem Bereich Unternehmensentw twicklung w der Handelskammer statt. Interessiert rte t können sich in diesen Gesprächen über gewerberechtliche Voraussetzungen, Patent- und Markenschutz, Online-Handel, Produktsicherheit und Etikettieru rung u sowie Export rtt und Internationalisieru rung u informieren.

Wegweiser für Teilnehmer/ innen Der Serv rvice v für Unternehmensgründung der Handelskammer Bozen möchte mit dieser Ver-

anstaltung den angehenden Unternehmer/innen eine Hilfestellung geben, um erfolgreich in die Selbstständigkeit zu start rten. t Alle Teilnehmer/innen des Events erhalten einen Wegweiser mit allen institutionellen Part rtnern t in Südtirol, die bei der Grü ründung ü behilfl flich l sein können. Interessiert rte t können sich unter der Internetseite www ww ww.handelsw kammer.bz.it kostenlos zum Grü ründert ü rtag t anmelden. INFO Unternehmensgründung Tel. 0471 945 671 – 656 - 691 startup@handelskammer.bz.it www.handelskammer.bz.it

www.handelskammer.bz.it


Wirtschaft in Zahlen | Handelskammer

Konjunktur in Südtirol BIP

Ertragslage

Entwicklung und Prognosen

5,5*

Reale Veränderung zum Vorjahr in Prozent. * Schätzungen des WIFO

2,1

0,8

1,8

0,9

1,9

3,3 1,5

Anteil der Unternehmen mit positiven Einschätzungen in Prozent

4,0*

3,0*

71

70

2012

2013

77

92

91

85

82

90

88

83 65

-0,2

-9,0 2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021*

2022*

2014

2015

Konsumklima

Außenhandel

Index: 100 = alle Aussagen positiv; -100 = alle Aussagen negativ

in Millionen Euro

Südtirol

EU 27

Exporte

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Importe

1.500 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 900 800

5,0 0,0 -2,5 -5,0 -7,5 -10,0 -12,5 -15,0 -17,5 -20,0 -22,5 -25,0

600 400 200

-30,0 Jan Apr Jul Okt 2016

2017

2018

2019

2020

2021

0 Quartal 1 2 3 4 2016

2017

2018

2019

2020

2021

Unternehmen

Am 31.12.2021 ins Handelsregister eingetragene Unternehmen

16.423 Landwirtschaft 11.559 Dienstleistungen 8.119 Gastgewerbe 8.066 Handel 7.171 Baugewerbe 3.859 Verarbeitendes Gewerbe 1.500 Verkehr und Lagerung

Gesamt 60.195

1.464 Energie und Umwelt 2.034 Nicht klassifiziert Quelle: WIFO - Institut für Wirtschaftsförderung der Handelskammer Bozen, Istat, Infocamere

www.handelskammer.bz.it

für die WIRTSCHAFT

5


Aktuell | Handelskammer

Mehr Frauenunternehmen in Südtirol Bereits seit mehreren Jahren nimmt die Zahl der Frauenunternehmen in Südtirol kontinuierlich zu. Trotz Covid-19-Pandemie wuchs die Zahl im Jahr 2021 um 1,6 Prozent bzw. 172 Betriebe. Ende 2021 waren 10.937 Frauenunternehmen im Handelsregister der Handelskammer Bozen eingetragen. Dies entspricht 18,2 Prozent der gesamten Südtiroler Unternehmen. Trotz der vielen Schwierigkeiten durch die Covid19-Pandemie wuchs die Zahl der Frauenunternehmen im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent. Wie auch im Jahr 2020 verzeichnete der Sektor „Verkehr und Lagerung“ das größte prozentuelle Plus (7,3 Prozent), was allerdings der niedrigen Anzahl an Frauenunternehmen in diesem Sektor geschuldet ist (Anstieg von 124 auf 133 Unternehmen). Es folgten das Baugewerbe mit einem Zuwachs von sechs Prozent und der Dienstleistungssektor mit fünf Prozent. Frauenunternehmen sind Unternehmen, bei denen Führungs- bzw. Besitzpositionen mehrheitlich von Frauen wahrgenommen werden.

Resilienz Laut dem WIFO-Kurzbericht „Die Südtiroler Unternehmerinnen und die Covid-19-Pandemie – Ein Stimmungsbild“ waren so gut wie alle Frauenunternehmen von

Initiativen der Handelskammer

Die heimischen Frauenunternehmen konnten die Krise gut meistern.

den Auswirkungen der Pandemie betroffen, drei Viertel davon sogar erheblich. Rund die Hälfte der Unternehmerinnen setzte daraufhin neue Strategien im Betrieb um, wobei die Einführung von flexibleren Arbeitszeiten (23 Prozent) die beliebteste Maßnahme darstellte. Jeweils 16 Prozent der Unternehmerinnen entschieden sich für die Entwicklung einer Webseite, die Einrichtung von Social-Media-Ka-

Kurzbericht herunterladen Der WIFO-Kurzbericht „Die Südtiroler Unternehmerinnen und die Covid-19-Pandemie – Ein Stimmungsbild“ steht auf der Website www.wifo.bz.it/studien zum Download bereit.

INFO WIFO - Wirtschaftsforschung Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 708 wifo@handelskammer.bz.it

Entwicklung der Frauenunternehmen in Südtirol nach Sektor - 2020-2021

Neu angewandte Strategien infolge der Covid -19-Pandemie

Prozentuelle Veränderung

Mehrfachantworten möglich, Anteil der Frauenunternehmen in Prozent

Landwirtschaft

Flexiblere Arbeitszeiten

-0,5%

Verarbeitendes Gewerbe

Entwicklung Webseite und soziale Medien

3,4%

Energie und Umwelt

Digitalisierung betrieblicher Prozesse

0,0%

Baugewerbe

Suche neuer Kundensegmente 7,3%

-0,6%

Einführung/Ausbau des Online-Verkaufs

5,0%

Insgesamt -2,0%

Andere Maßnahmen

Angebot von Smart-Working

Dienstleistungen

Umstellung der Produktion

1,6% 0,0%

2,0%

4,0%

6,0%

Quelle: Infocamere

Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Frauenunternehmen um 1,6 Prozent.

für die WIRTSCHAFT

Neue Formen des Kundenkontaktes

0,1%

Verkehr und Lagerung Gastgewerbe

Angebot neuer Produkte/Dienstleistungen

6,0%

Handel

6

nälen und die Digitalisierung der betrieblichen Prozesse.

Die Initiativen des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums zielen darauf ab, die Gründung von Unternehmen durch Frauen zu forcieren, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen zu fördern und die Position von Frauen in der Wirtschaft zu stärken. Im Rahmen der Initiative „Frau in der Wirtschaft“ organisiert das WIFI, der Service für Weiterbildung und Personalentwicklung der Handelskammer Bozen, mehrere Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen, Frauen mit Karriereabsichten und solche, die sich selbständig machen wollen. Darüber hinaus bietet das „audit familieundberuf“ professionelle Unterstützung für Unternehmen bezüglich der Einführung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

8,0% © 2022 WIFO

Investitionen in Forschung und Entwicklung 0 Quelle: WIFO (eigene Erhebung)

10

20

30 © 2022 WIFO

Viele Frauenunternehmen führten während der Corona-Pandemie flexiblere Arbeitszeiten ein.

www.handelskammer.bz.it


Interview | Handelskammer

Beton aus dem Drucker Die Progress Group 3D Innovation hat gemeinsam mit dem Erfinder Kurt Wohlgemuth einen 3D-Drucker entwickelt, der aus Sand und Zement Objekte formt, die mit herkömmlicher Technik nicht herstellbar wären. Andreas Gallmetzer erklärt die Additive Fertigung.

Wirtschaftsingenieur Andreas Gallmetzer, 32, ist Abteilungsleiter, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie Verkauf bei der Progress Group. Diese ist vor allem als Maschinen- und Anlagenbauer für die Herstellung von Betonfertigteilen bekannt. 650 Mitarbeiter/innen hat die Gruppe weltweit, davon arbeiten 350 in Brixen. Die Progress Group unterhält weltweit 10 Standorte und ist in 81 Ländern aktiv. Progress Group 3D Innovation ist ein Teil der Progress-Gruppe und beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von 3D-Druckern und der Planung und Ausführung von Werkstücken aus Beton. Sie beschäftigt neun Mitarbeiter/innen im Werk in Schrambach bei Feldthurns.

Wie kann man sich den Druck vorstellen? Andreas Gallmetzer: Es gibt die eine Art des 3D-Drucks, das Contour Crafting, bei dem der Beton mit großen Düsen Schicht für Schicht verformt wird. Bei unserem System, der „Selektiven Zement-Aktivierung“, tragen wir schichtweise eine Trockenmischung aus sehr feinem Zuschlag und ein Bindemittel auf die Bauplattform auf. Danach wird der Zement lokal aktiviert, indem eine Wasserzusatzlösung in die Schicht gestrahlt wird und der Beton aushärtet. Bei dieser Vorgehensweise sind keine Stützstrukturen notwendig und ich kann jede beliebige Form herstellen. Wie lange dauert das? Unser Bauraum im Betrieb ist 4 x 2,5 x 1 Meter groß, also 10 Kubikmeter. Um sie zu füllen sind 500 Durchgänge des „Druckkopfs“ nötig. Bei jedem Durchgang, der rund 43 Sekunden dauert, wird eine zwei Millimeter dicke Pulverschicht aufgetragen und aktiviert. Der gesamte Druck-

www.handelskammer.bz.it

vorgang dauert sechs Stunden. Danach muss der Beton 24 Stunden aushärten, woraufhin wir die fertigen Teile herausnehmen und nachbearbeiten. Das übrige Pulver wird abgesaugt und kann sofort wiederverwendet werden. Ein kompletter Durchlauf, vom Computer-Modell bis zum Endprodukt, dauert rund zehn Tage. Wie sieht es mit der Festigkeit aus? Unsere Bauteile haben eine geringere Festigkeit, aber auch ein geringeres Gewicht als herkömmlicher Beton. Also unterm Strich kein Nachteil. Und wir sparen Material, Kosten und CO2. Noch können Sie keinen armierten Beton herstellen? Das ist ein Ziel, auf das die Metall Concept und die Progress hinarbeiten. Das werden wir auch erreichen. Bei der Entwicklung des Druckers war Kurt Wohlgemuth führend beteiligt. Er hatte die Idee dazu. Mit seiner Firma Metall Concept baut er unter anderem Treppen aus Beton und Metall. Unikate mit besonderen Formen. Auf dem

Markt gab es keinen passenden 3D-Drucker, also hat der gelernte Kunstschmied selbst begonnen zu tüfteln. Irgendwann kam er dann auf uns zu, weil der Aufwand für seinen Betrieb mit rund 20 Mitarbeiter/innen zu groß wurde und wir kooperieren seitdem. Sie produzieren zurzeit Einrichtungsgegenstände, Möbel, Fassaden, Statuen. Das ist erst der Anfang. Wir müssen schauen, was sinnvoll ist und was der Markt annimmt. Wir sind

da sehr offen. Wir werden keine ganzen Häuser drucken, aber es ist ein Werkzeug, um Sachen neu zu denken, zu optimieren. Ihr verkauft schon? Ja. Die kompletten 10 Kubikmeter kosten 12.000 bis 14.000 Euro. Das ist bei kleinen Losgrößen und besonderen Bauteilen günstig. Und manche Bauteile, zum Beispiel unsere ineinander verschlungenen Fassadenelemente, sind nur mit dieser Technik herstellbar.

Das Gitternetz auf dem Foto wurde mit einem 3D-Drucker gefertigt.

für die WIRTSCHAFT

7


Aktuell | Handelskammer

Mit einer Karriereseite zum attraktiven Arbeitgeber

Der derzeitige Fachkräftemangel und die Konkurrenz durch große Unternehmen erschweren die Suche nach jungen Talenten. Mit der Einrichtung einer professionellen Karriereseite im Netz kann sich ein Unternehmen als interessanter Arbeitgeber präsentieren. Es gibt viele Gründe für ein Unternehmen, einen professionellen Webauftritt zu erstellen: Die eigene Internetseite dient als digitale Visitenkarte, ermöglicht eine schnelle und einfache Kommunikation von Neuigkeiten und erreicht Kund/ innen jederzeit und überall.

dienen, sondern an erster Stelle das Unternehmen als attraktiven Arbeitsplatz präsentieren und die Vorstellungen sowie Werte vermitteln, welche im Betrieb gelebt werden. Diese Möglichkeit nutzen bisher allerdings nur wenige Unternehmen.

Mitarbeitersuche

Kostenloser Homepage Check

Jeder Webauftritt sollte auch eine professionelle Karriereseite beinhalten. Damit bietet das Unternehmen Bewerber/innen einen ersten Eindruck von der Unternehmenskultur und dem Arbeitsumfeld. Die Karriereseite soll jedoch nicht nur zum Aufzeigen von Jobangeboten

Die Handelskammer Bozen bietet Südtiroler Unternehmen einen kostenlosen Homepage Check an. Ziel dabei ist es, Unternehmen in einem unverbindlichen Erstberatungsgespräch über Optimierungsmöglichkeiten des eigenen Internetauftritts zu informieren, denn bei der Erstellung einer

Ein professionell gestalteter Karriere-Bereich auf der Unternehmens-Webseite vermittelt den Bewerber/innen einen positiven ersten Eindruck vom Betrieb.

Homepage sollten nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, sondern auch ihre Benutzerfreundlichkeit und Performance.

INFO PID – Digitales Unternehmen Tel. 0471 945 691 - 692 digital@handelskammer.bz.it www.handelskammer.bz.it

Beliebte Südtiroler Lebensmittel und Getränke Getränke und Nahrungsmittel, die von Südtiroler Unternehmen hergestellt werden, haben ein großes Exportpotenzial. Um diese Produkte noch bekannter zu machen, organisiert IDM Südtirol zahlreiche Initiativen.

Auf der Messe „Gulfood“ Dubai im Februar waren auch Südtiroler Unternehmen vertreten.

Südtirols Unternehmen aus der Landwirtschaft sowie der Nahrungsmittel- und Getränkebranche haben im dritten Quartal 2021 Waren für über 352 Millionen Euro exportiert, bevorzugt nach

8

für die WIRTSCHAFT

Deutschland, Österreich oder in die Schweiz. Gerade Produkte aus diesen Sektoren sind aber auch in anderen Märkten sehr beliebt und haben dort großes Potenzial. Damit Südtirols Produzenten ihre

Exportmärkte ausweiten können, bietet IDM zahlreiche Initiativen. Gelegenheiten bieten sich für Südtiroler Betriebe der Lebensmittelbranche unter anderem im Mai bei der internationalen Fachmesse „Cibus“ in Parma, im Juni bei der „PLMA“ in Amsterdam, bei der Weltleitmesse für Biolebensmittel „Biofach“ in Nürnberg, im Oktober bei der Internationalen Ausstellung für Nahrungsmittel und Innovationen „Sial“ in Paris oder auch im November bei der „Nordic Organic Food Fair“, der größten Messe für Bio-Produkte in Skandinavien. Zudem bietet IDM die Teilnahme an weiteren Messen, die nicht speziell auf Lebensmittel fokussiert sind, aber bei denen ebenfalls Le-

bensmittel mit im Sortiment sind, wie etwa die „Alles für den Gast“ in Salzburg, die „IHM“ München oder die „Artigiano in fiera“ in Mailand. Dazu kamen noch ein eigener Biofachtag im März, den IDM selbst organisiert hat sowie die Organisation der Teilnahmen an den „Wabel Summits“, ein derzeit virtuelles Event, bei dem Unternehmen aus den Branchen Lebensmittel, Getränke und Wellness mit Einkäufern aus ihrem jeweiligen Sektor in Kontakt gebracht werden. INFO IDM Südtirol Jürgen Wagner Tel. 0471 094 500 business.development@idm-suedtirol.com

www.handelskammer.bz.it


Frau in der Wirtschaft | Handelskammer

Immer schon mein Ding Mutter, Hofbesitzerin, Vollzeitbäuerin, Dienstleisterin – Jolanda Hinteregger Kaser wusste schon früh, dass sie eines Tages gerne den Familienhof übernehmen würde und lebt nun ihren Traum.

Jolanda Hinteregger Kaser, Jahrgang 1980, verheiratet und Mutter von drei Kindern zwischen neun und 15 Jahren, hat den Erbhof Niederhuben in Lüsen übernommen. Neben ihren arbeitsintensiven Tätigkeiten in der Landwirtschaft und dem Haushalt, hat sich die Bäuerin aus Leidenschaft noch weitere Standbeine geschaffen, wie das Abhalten von Backkursen oder Workshops in Schulen. Nicht zuletzt bietet sie seit einiger Zeit vermehrt bäuerliches Catering und weitere kulinarische Dienstleistungen an.

Wie bewirtschaften Sie den geschichtsträchtigen Niederhubenhof in Lüsen? Jolanda Hinteregger Kaser: Den Hof gibt es schon seit 1703, seit den achtziger Jahren ist es ein Erbhof und seit zehn Jahren bin ich die Hofbesitzerin, wobei meine Eltern bei uns am Hof leben. Wir haben 18 Milchkühe, neun Hektar Feld und an die 40 Hektar Wald. Während ich als Vollzeitbäuerin arbeite, ist mein Mann Alex Landesangestellter beim Straßendienst. Sowohl er als auch meine Eltern helfen in der Landwirtschaft mit. Klingt nach viel Arbeit, aber Sie müssen also nicht alles selbst stemmen? Arbeit gibt es immer, klar, mit den Kindern und im Haushalt, am Hof sowieso, im Sommer natürlich mehr als im Winter. Fünf bis sechs Stunden am Tag nehmen nur die Tiere in Anspruch. Landwirtschaft ist schon eine aufwändige Arbeit und ohne familiären Zusammenhalt und Unterstützung nur schwer zu bewältigen. So gesehen ist es angenehm, wenn man sich gewisse Arbeiten auch aufteilen und im Notfall auch jemand mal aushelfen kann. Natürlich beherrsche und bediene ich die meisten landwirtschaftlichen Maschinen, und früher dachte ich, immer alles selbst

www.handelskammer.bz.it

machen zu müssen, aber mittlerweile kann ich gerne auch Hilfe annehmen und mir eingestehen, dass ich körperlich an die Grenzen komme. Sie bieten auch kulinarische Dienstleistungen an und wenn man sich Ihre Homepage ansieht, läuft einem das Wasser im Mund zusammen … Als die Kinder ein bisschen größer waren, verspürte ich einfach das Verlangen, mir eine neue Herausforderung zu suchen. Also habe ich bei der Südtiroler Bäuerinnenorganisation eine Ausbildung für „Bäuerliches Buffet“ gemacht. Für den Eigengebrauch haben wir zu viele Erzeugnisse, für den Verkauf aber zu wenig, wäre ja schade um die Produkte, sie also für Caterings, Brunchboxen oder Genusspakete zu nutzen, schien ideal. Investitionen habe ich zunächst keine getätigt, sondern ich bin einfach im Kleinen losgestartet. Und wie kommt’s an? Sehr gut, Fingerfood und 0-Kilometer-Produkte scheinen gefragt zu sein, das Bewusstsein der Menschen und die Wertschätzung für lokale, bäuerliche Erzeugnisse haben sich schon sehr verändert in den vergangenen Jahren. Wir verarbeiten fast ausschließlich unse-

Den Erbhof Niederhuben bewirtschaftet Jolanda Hinteregger Kaser gemeinsam mit ihrem Ehemann Alex.

re Hofprodukte, unsere Milch, unser Fleisch, unseren Honig, Nüsse, Obst und Gemüse je nach Saison, backen Brot und Krapfen. Ein vielversprechendes Geschäftsmodell also? Es steckt schon viel Arbeit dahinter, bei der mich meine Mutter unterstützt. Manchmal stehe ich um ein Uhr in der Früh auf, um ja pünktlich abliefern zu können, darauf lege ich nämlich großen Wert. Sollten sich die Anfragen häufen, müssten wir gegebenenfalls entsprechende Investitionen andenken, zum Beispiel professionelle Geräte anschaffen etwa. Meine Hauptarbeit und meine Leidenschaft sind ja immer noch der Hof, ich finde aber auch die Nebenerwerbstätigkeiten interessant und befriedigend, vor allem, weil man

unter Leute kommt. Neben dem Catering halte ich auch Backkurse ab oder Workshops in den Schulen mit anderen Bäuerinnen im Rahmen des Projekts „Wertvolle Lebensmittel erleben“. Haben Sie noch Ruhephasen? Mein Tagesablauf sieht vor, dass ich um halb fünf Uhr aufstehe, dann geht’s ab in den Stall, anschließend bereite ich den Kindern das Frühstück zu, dann fällt die übliche Hof- und Hausarbeit an, bis ich um etwa acht Uhr abends ins Bett gehe – ein 12 bis 14 Stundentag ist eigentlich die Regel. Aber ich kann auch nicht anders, einfach mal faul auf der Haut zu liegen, ist nicht wirklich meins, da gehe ich dann schon lieber raus in die Natur, um mal abzuschalten und Energie zu tanken.

für die WIRTSCHAFT

9


Highlight | Handelskammer

Über die Raumordnung informiert Die Landschafts- und Raumordnung in Südtirol war das Thema einer kürzlich in der Handelskammer Bozen organisierten Informationsveranstaltung. Die Landschafts- und Raumordnung in Südtirol wurde durch das Landesgesetz Nr. 9/2018 grundlegend reformiert und verändert. Die Anwendung der neuen Gesetzesnormen gestaltet sich in der Praxis jedoch häufig als schwierig. Deshalb veranstaltete der Bereich Rechtsangelegenheiten der Handelskammer Bozen kürzlich eine Informationsveranstaltung, auf der Südtirols Betriebe über die wichtigsten Aspekte der Raumordnung informiert wurden.

Handelskammerpräsident Michl Ebner eröffnete die Veranstaltung.

Rechtsanwalt Alexander Laimer, Partner in der in der Kanzlei Kiem, Ganner, Dilitz & Partner beleuchtete in seiner Präsentation das Landschafts- und Raumordnungsgesetz im Hinblick auf den Tourismus.

Karin Pichler vom Bereich Rechtsangelegenheiten der Handelskammer Bozen war für die Organisation des Events verantwortlich.

Die Rechtsanwältin Elisabeth Tinkhauser, Partnerin in der Kanzlei Baur & Partner legte in ihrem Vortrag den Fokus besonders auf die Gewerbegebiete.

Die rund 40 Teilnehmer/innen bekamen wichtige Praxistipps.

Interessiert verfolgten die Anwesenden die Vorträge.

INFO Handelskammer Bozen Rechtsangelegenheiten Tel. 0471 945 531 legal@handelskammer.bz.it www.handelskammer.bz.it

10

für die WIRTSCHAFT

www.handelskammer.bz.it


Interview | Handelskammer

Auch im Onlinehandel ist das Persönliche wichtig Iris Putz bringt mit zwei Unternehmen (Blumissima und My Senso) zwei unterschiedliche Sortimente an unterschiedliche Empfänger/innen. Sie erzählt, wie man den Überblick behält und warum online und lokal keine Gegensätze sein müssen.

Iris Putz, Jahrgang 1987, ist für zwei Unternehmen zuständig, „Blumissima“ und „My Senso“, beide in Bozen ansässig. Blumissima wurde vor rund 35 Jahren von ihrem Vater Peter Putz und ihrem Onkel Siegfried Putz gegründet. 2006 stieg Iris als gelernte Grafikerin in den Betrieb ihres Vaters ein. „Ich hab halt mal probiert“, sagt Putz, „wie es in vielen Familienbetrieben üblich ist. Und bin geblieben.“ Der Betrieb beschäftigt gut 20 Mitarbeiter/innen, unterhält eine Filiale in Verona und betreibt einen Großhandel für Keramiktöpfe, Glaswaren, Körbe, Deko- und Geschenkartikel, Bänder und Stoffe. Iris Putz kümmert sich um das Marketing, die Grafik und die Produktentwicklung und gemeinsam mit ihrem Vater um den Einkauf, muss aber, als Juniorchefin, auch das Gesamte im Auge haben. My Senso wurde 1997 gegründet und beschäftigt sich mit Duftmarketing vor allem für den Spa- und Wellnessbereich, aber auch für das Zuhause. Der internationale Auftritt wird von Siegfried Putz geleitet, Digitalisierung und Marketing von Laura Rotolo, wobei Iris Putz auch hier ihr Know-how einbringt.

Können Sie beide Unternehmen gleich behandeln? Nein, wir trennen sie komplett. Blumissima hat einen Onlineshop für Geschäftskund/innen (B2B), My Senso hingegen fokussiert sich im Onlineshop vor allem auf Privatkund/innen (B2C). Wir haben grundsätzlich eine unterschiedliche Strategie, jeweils eine andere Zielgruppe mit einem anderen Kaufverhalten, die Shops müssen daher anders ausschauen. Es gibt aber einen kontinuierlichen Meinungsaustausch zwischen den beiden Unternehmen. Wie bewerben Sie Ihr Angebot? Im Bereich B2C ist Social Media unverzichtbar. Aber auch für den B2B-Verkauf werden die sozialen Netzwerke immer wichtiger. Wir müssen versuchen, unsere Zielgruppe, also Gartencenter, Floristen und viele weitere mit dem richtigen Content zu erreichen. Wie ist Südtirol digital aufgestellt? Gefühlt hat jedes Geschäft mit Webseite auch einen Onlineshop. Jeder bemüht sich und entwickelt sich weiter. Vor allem der Lockdown hat einen großen Schub gebracht. Vor zwei bis drei Jahren

www.handelskammer.bz.it

war Südtirol bei der Digitalisierung weit hinten, im vergangenen Jahr ist sehr viel geschehen. Wie betreuen Sie Ihre OnlineKund/innen? Wir versuchen uns vom Standard abzuheben, eine andere, persönlichere Ansprache zu verwenden und auf die Notwendigkeiten Der Onlineshop Blumissima richtet sich vor allem an Geschäftskunden. der Kund/innen einzugehen. Unser Ziel ist tend, sie testen und bestellen öf- Wie wird sich der Markt in den es, unsere Kund/innen nicht nur ters kleinere Mengen. Die deut- nächsten Jahren ändern? digital, sondern auch emotional schen Kund/innen sind offener, Es ist schwierig, die Entwicklunabzuholen. Ich bekomme als Un- weil sie wohl mehr Erfahrung gen vorauszusehen. Es passiert in ternehmerin viele unpersönliche mit dem Online-Einkauf haben. kürzester Zeit so viel, dass man Massenmails, welche kaum gele- Auch die Ansprache ist anders. nicht sagen kann, was in fünf In Deutschland gern per Du, in Jahren sein wird. Viel wird nur sen werden. Italien im korrekten Italienisch mehr online passieren, auch aufBlumissima verkauft vor allem in Ita- und mit großer Höflichkeit. Un- grund der Bequemlichkeit. Vor allien, My Senso weltweit. Gibt es Un- terschiedliche Kulturen verlangen lem wird auch der lokale Onlineterschiede zwischen den Ländern? eben unterschiedliche Umgangs- Handel immer interessanter. Wir Ja, absolut. In Italien sind die arten. Hier ist große soziale Acht- werden uns weiterbilden und auf dem neuesten Stand bleiben. Kund/innen eher zurückhal- samkeit gefragt.

für die WIRTSCHAFT

11


WIFI-Programm | Handelskammer

Mit dem WIFI auf Erfolgskurs! Italiano commerciale Italienischer Schriftverkehr Italiano scritto per l‘ufficio 19. Mai 2021 Besonderer und schwieriger Schriftverkehr Wie schreibe ich es am besten? 19. Mai 2021 Social Media Advertising: LinkedIn, Twitter u. a. Gezielt und wirksam werben in sozialen Medien 21. Mai 2021 vormittags (Italienisch) Arbeiten für mehrere Vorgesetzte Unterschiedliche Ansprüche und Arbeitsstile meistern 27. Mai 2021 Wie wird man AEO - Authorized Economic Operator? Antragstellung und Bewilligungsverfahren zum AEO/ZWB A ONLINE Frauen & Finanzen: Der Businessplan 08. Juni 2021 vormittags Italiano commerciale Argumente für Investoren und Geschäftspartner Italienischer Schriftverkehr 03. Mai 2022 vormittags Italiano scritto per l‘ufficio 19. Mai 2021 Erfolgsfaktor Liquidität - Geldflüsse sichern

Für Handel & Dienstleistungen: 04. Mai 2022 Besonderer und schwieriger Schriftverkehr Für Handwerk: 06. Mai 2022 Wie schreibe ich es am besten? Für Gastgewerbe & Tourismus: 13. Mai 2022 W 19. Mai 2021

ONLINE Telefonverkauf Training für erfolgreiche Verkaufsgespräche Social Media Advertising: LinkedIn, Twitter u. a. 10. Mai 2022 vormittags

Besonderer und schwieriger Schriftverkehr Wie schreibe ich es am besten? 17. Mai 2022 Der internationale Kaufvertrag Internationale Verträge rechtssicher gestalten 19. Mai 2022 vormittags Handwerks- und Baudienstleistungen im Ausland Was ist bei grenzüberschreitender Arbeit zu beachten? 25. Mai 2022 vormittags

Gezielt und wirksam werben in sozialen Medien E-Mail-Marketing: Wirksame Kampagnen umsetzen 21. Mai 2021 vormittags (Italienisch)

Kundenbetreuung am Telefon Kundenservice & Reklamationsbearbeitung 25. und 26. Mai 2022

Arbeiten A für mehrere Vorgesetzte SPECIAL Fachkräftemangel meistern Unterschiedliche Ansprüche undWie Arbeitsstile meistern Unternehmen ihre Arbeitgeberattraktivität steigern 27. Mai 2021 11. Mai 2022 nachmittags

ONLINE Frauen & Finanzen: Die Altersvorsorge Rechtzeitig Maßnahmen für die Zusatzvorsorge ergreifen 26. Mai 2022 vormittags

Wie W wird man AEO - AuthorizedLeistungsorientierte Economic Operator? Vergütung Zielvereinbarungen & Prämien erfolgreich gestalten Antragstellung A und Bewilligungsverfahren zum AEO/ZWB 16. und 17. Mai 2022 08. Juni 2021 vormittags

Das Unternehmenscockpit Die wichtigsten Kennzahlen stets im Blick 09. Juni 2022

11. Mai 2022

Information und Anmeldung WIFI - Weiterbildung und Personalentwicklung Tel. 0471 945 666 | wifi@handelskammer.bz.it Einfach online anmelden: www.wifi.bz.it

IMPRESSUM Für die Wirtschaft – Mitteilungsblatt der Handels-, Industrie-, Handwerks-, Tourismus- und Landwirtschaftskammer Bozen – 24. Jahrgang, 3/2022 Herausgeber: Handels-, Industrie-, Handwerks-, Tourismus- und Landwirtschaftskammer Bozen Direktion und Verwaltung: Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen, Tel. 0471 945 672 E-Mail: communication@handelskammer.bz.it Verantwortlicher Direktor: Dr. Alfred Aberer Redaktion: Handels-, Industrie-, Handwerks-, Tourismus- und Landwirtschaftskammer Bozen Konzept: Friedl Raffeiner Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen

12

für die WIRTSCHAFT

Fotos (wurden zum Teil vor Erlass der Maskenpflicht aufgenommen): Bacher Martin, Blumissima, Gallmetzer Andreas, Handelskammer Bozen, IDM Südtirol / Poier Jessica, Putz Iris, Progress Group, Shutterstock. Zugelassen beim Landesgericht mit Dekret Nr. 3/99 Mitglied der „Unione Stampa Periodica Italiana - USPI“, Rom

www.handelskammer.bz.it


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.