”Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in A.P. -70% - CNS Bolzano. Periodicità: otto volte l‘anno”
Nr. 5 | Juli 2020
Erasmus für Jungunternehmer/innen
Junge Talente auf die Arbeitswelt vorbereiten
Ihre Servicestelle für Unternehmen
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Schule Wirtschaft | Handelskammer
Junge Talente auf die Arbeitswelt vorbereiten Informationen zur Südtiroler Wirtschaft vermitteln, Interesse an wirtschaftlichen Themen wecken und unternehmerisches Denken fördern – das sind die Ziele des Bereichs Schule-Wirtschaft. Aus diesem Grund organisiert das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer zahlreiche Projekte.
„Das geplante Talentcenter ermöglicht eine Stärkung der Berufsberatung und soll die Neigungen, Talente und Potenziale junger Menschen aufzeigen, die an der Schwelle einer Entscheidung für Ausbildung oder Beruf stehen.“ Dr. Michl Ebner Präsident der Handelskammer Bozen
Die Handelskammer unterstützt Schüler/innen bei der Studien- und Berufsauswahl.
Wie steht es um die heimische Wirtschaft? Welche Unternehmen sind in Südtirol tätig und wie kann der Einstieg ins Berufsleben gelingen? Um junge Südtiroler/innen gezielt auf die Arbeitswelt vorzubereiten, bietet der Bereich Schule-Wirtschaft eine Reihe von Initiativen an. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem direkten Austausch zwischen Jugendlichen und Südtiroler Unternehmen.
Interesse bei der Jugend wecken Die WIFO-Unterrichtsunterlagen, die kurzen Lehrvideos und
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für die WIRTSCHAFT
die Workshops in den Klassen vermitteln den Schüler/innen wirtschaftliches Grundwissen und Informationen rund um die heimischen Unternehmen. Insgesamt 16 Module thematisieren verschiedene Aspekte der heimischen Wirtschaft: vom Südtiroler Arbeitsmarkt über den Außenhandel bis hin zur Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Bei den Bewerbungstrainings geben Expert/innen hilfreiche und praxisnahe Tipps zum Lebenslauf und dem Bewerbungsgespräch. Diese Informationen dienen den Jugendlichen als Orientierung und Vorbereitung auf ihren Einstieg in die Arbeitswelt.
Dialog zwischen Schule und Unternehmen
Wettbewerbe für Ober- und Berufsschulen
Bei den Veranstaltungen und Schulprojekten wird vor allem auf den Dialog zwischen Schul- und Arbeitswelt gesetzt. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Wirtschaftstage lernen die Jugendlichen mehrere Südtiroler Unternehmensvertreter/innen kennen, die von ihren persönlichen Karrierewegen und den Aufgaben und Tätigkeitsfeldern der Betriebe erzählen. Auch Unternehmensbesichtigungen und Arbeitsaufträge aus dem betrieblichen Alltag sind häufig Teil der Projekte.
Der Ideenwettbewerb ging dieses Jahr in die 21. Runde und sollte das unternehmerische Denken und Handeln der jungen Südtiroler/innen fördern. Die Schüler/innen versetzten sich in die Rolle eines Unternehmers bzw. einer Unternehmerin und entwickelten innovative Produkte und Dienstleistungen für die Südtiroler Wirtschaft von morgen. Beim Wettbewerb „Dein Praktikum & Co im Videoclip“ halten die Jugendlichen ihre Praktikums- oder Projekterfahrungen in einem selbst gedrehten Video fest.
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Schule Wirtschaft | Handelskammer
„Der Austausch zwischen Schule und Arbeitswelt ist den Südtiroler Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Durch die angebotenen Initiativen können die Jugendlichen bereits während ihrer Ausbildungszeit in Kontakt mit den heimischen Unternehmen treten.“
Bei den Wettbewerben können die Schüler/innen ihre innovativen und kreativen Ideen unter Beweis stellen.
In zwei Kategorien werden die besten Videos prämiert und mit einem Preisgeld belohnt.
Neues Talentcenter in Südtirol Um Schüler/innen ab der Mittelschule bei der Studien- und Berufsauswahl zu unterstützen, plant
die Handelskammer in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung des Landes ein Talentcenter in Bozen. Über ein standardisiertes Testverfahren werden dabei die Stärken, Interessen und Potenziale der Jugendlichen herausgearbeitet. Für die Umsetzung des Projekts wur-
den nun eine Fachgruppe und ein Beirat ins Leben gerufen.
Dr. Alfred Aberer Generalsekretär der Handelskammer Bozen
INFO WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 708 wifo@handelskammer.bz.it www.wifo.bz.it/schule
Unterrichtsunterlage zum nachhaltigen Wirtschaften in Südtirol Nachhaltigkeit spielt nicht nur in der Ökologie eine wichtige Rolle, sondern ist auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft eines Landes von großer Bedeutung. In der WIFO-Unterrichtsunterlage Sustainability wird dasThema „Nachhaltig Wirtschaften“ genauer unter die Lupe genommen. Viele Südtiroler Unternehmen haben in den letzten Jahren den Fokus auf eine nachhaltigere Unternehmensführung gelegt. Sie nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility) wahr und leisten freiwillig Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung, welche über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehen. Zudem schätzen die Südtiroler Konsument/innen einen bewussten Konsum als immer wichtiger ein: Angesichts eines immer stärkeren Umwelt- und Sozialbewusstseins legen viele Konsument/innen besonderes Augenmerk auf die Qualität und Nachhaltigkeit eines Produktes.
WIFO-Unterrichtsunterlage „Sustainability“ Auch in der neuen WIFO-Unterrichtsunterlage „Sustainability“ dreht sich alles um die Nach-
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haltigkeit: Was bedeutet es, nachhaltig zu sein? Wie nachhaltig wirtschaften Südtirols Unternehmen? Was sind die Bewegründe für nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln bei Südtiroler Unternehmen? Mit interessanten Daten und Fakten werden diese Fragen für Schüler/innen beantwortet. Außerdem bieten die Arbeitsaufträge eine zusätzliche Möglichkeit, das Gelernte weiter zu vertiefen und die Jugendlichen zum nachhaltigen Denken zu animieren.
Kostenlos herunterladen Insgesamt 16 Module thematisieren verschiedene Aspekte der heimischen Wirtschaft. Sie können einzeln oder als Paket kostenlos von interessierten Lehrkräften bestellt werden. Zudem sind sie online unter www.wifo.bz.it/infocus verfügbar.
Die WIFO-Unterrichtsmaterialien eignen sich für den Wirtschaftsunterricht an Südtiroler Gymnasien, Fachoberschulen und Schulen der Berufsbildung.
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Aktuell | Handelskammer
Food Label Check: kostenlose Lebensmitteletikettierung Die Handelskammer ermöglicht mit der Internetanwendung Food Label Check innerhalb von Minuten die kostenfreie Erstellung von Etikettenentwürfen. Die EU-Verordnung zur Information der Verbraucher/innen über Lebensmittel betrifft Hersteller genauso wie den Einzel- und den Onlinehandel. Für vorverpackte Lebensmittel sind zum Beispiel die Nährwertdeklaration, die Zulässigkeit nährwertbezogener Werbeaussagen wie „fettarm“ und Prozentanteile primärer Zutaten zu berechnen. Weitere Pflichten betreffen das Hervorheben von Substanzen, welche Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen, Mindestschriftgrößen oder Sichtfelder.
Verfügung. Südtiroler Unternehmen können ihre Rezepte in die Online-Plattform eingeben und in Minuten zweisprachige Etikettenentwürfe für feste Lebensmittel erstellen. In einem zweiten
Kostenlos Etiketten erstellen
Schritt sollte der Entwurf mit Expert/innen besprochen werden, um die Einhaltung zusätzlicher nationaler Auflagen abzuklären. Zahlreiche Gastronomen und Lebensmittelhändler reagieren zurzeit auf die Coronakrise und bieten auch Lieferservices an. Tagesgerichte, Suppen, Torten, Salate und Drinks werden ausgeliefert und müssen dabei auch hinsichtlich der Etikettierung in Ordnung sein. Die Anwendung www.foodlabelcheck.eu ermöglicht diese für vorverpackte Lebensmittel schnell, unkompliziert und kostenlos zu erstellen. INFO
Der Service für Produktsicherheit und Etikettierung der Handelskammer Bozen stellt hierfür allen interessierten Unternehmen die Anwendung www.foodlabelcheck.eu kostenlos zur
Unternehmen, die Lebensmittel an Verbraucher/innen verkaufen, sind dazu verpflichtet, Auskünfte zu Nähr werten, Allergenen und vielem mehr bereitzustellen.
Produktsicherheit Tel. 0471 945 660 etikettierung@handelskammer.bz.it www.foodlabelcheck.eu
Bewusster Konsum in Südtirol immer wichtiger Eine Erhebung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung zeigt, dass Aspekte wie Regionalität, biologische Produktion und fairer Handel für die meisten Südtiroler Konsument/innen eine wichtige Rolle spielen. Diese Aspekte wurden kürzlich bei einem interaktiven Online-Event diskutiert. Zunächst stellte WIFO-Mitarbeiterin Denise Frötscher die Ergebnisse der Erhebung zum fairen
Handel in Südtirol vor: Fast die Hälfte der Südtiroler Bevölkerung kennt Fair Trade Produkte.
„Wie häufig haben Sie in den letzten drei Monaten Fair Trade Produkte gekauft?" Verteilung der Bevölkerung, die Fair Trade Produkte kennt, in Prozent
13,3 % Nie
35,9 %
1-3 Mal Mehr als 3 Mal
50,9 %
Quelle: WIFO (eigene Erhebung)
© 2020 WIFO
Der Bericht „Der Faire Handel in Südtirol: Die Sicht der Südtiroler Konsumenten“ steht unter www.wifo.bz.it/studien zum Download bereit.
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für die WIRTSCHAFT
Mit dem Begriff „Fair Trade“ verbinden sie vor allem die Unterstützung von wirtschaftlich benachteiligten Produzenten, eine faire Bezahlung und die Sicherstellung guter Arbeitsbedingungen. Die große Mehrheit (86,7 Prozent) von jenen, die Fair Trade Produkte kennen, haben in den letzten drei Monaten auch welche gekauft; 35,9 Prozent mehr als drei Mal. Dabei griffen sie am häufigsten zu fair gehandelter Schokolade, Kaffee und Bananen, während Nicht-Lebensmittel nur eine geringe Rolle spielen. Viele Menschen legen Wert auf eine gesunde Ernährung mit saisonalen und einheimischen Produkten. Südtirol genießt als Erzeuger hochwertiger heimischer Produkte einen ausgezeichneten
Ruf. Hannes Knollseisen vom Südtiroler Bauernbund gab einen Überblick über die Direktvermarktung in Südtirol und erklärte, auf welche Herausforderungen die Bauern bei der Vermarktung ihrer Produkte stoßen. Mit dem sogenannten „Domestic Fair Trade“ wurde schon vor einigen Jahren beschlossen, dass auch ausgewählte regionale Produkte in das Sortiment eines Weltladens aufgenommen werden dürfen, ergänzte Rudi Dalvai, ehemaliger Präsident der World Fair Trade Organization. INFO WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung Tel. 0471 945 708 - 724 wifo@handelskammer.bz.it www.wifo.bz.it/studien
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Erasmus für Jungunternehmer/innen | Handelskammer
Erasmus für Jung unternehmer/innen
„Kann das Programm weiterempfehlen“
Das Gemeinschaftsprogramm der EU fördert die internationale Mobilität und den Wissensaustausch zwischen Unternehmer/innen.
Dietmar Pircher aus Schlanders hat als einer der ersten am Programm „Erasmus für Jungunternehmer/innen“ teilgenommen. Wir haben ihn zu einem Interview getroffen.
Das grenzüberschreitende Austauschprogramm bietet neuen bzw. angehenden Unternehmer/ innen und Betriebsnachfolger/innen die Möglichkeit, von erfahrenen Unternehmer/innen zu lernen, die in einem anderen teilnehmenden Land ein Unternehmen leiten. Das Gastunternehmen profitiert von einer neuen Perspektive auf den eigenen Betrieb und hat die Möglichkeit, neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und neue Märkte kennen zu lernen. Der Erfahrungsaustausch am Sitz des Gastunternehmens erfolgt über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten und wird von der Europäischen Union mitfinanziert. Das Programm ist eine Gelegenheit zum Wissens- und Erfahrungsaustausch, zur Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und zum Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen. Die Handelskammer Bozen ist erste Anlaufstelle in Südtirol für das Projekt Erasmus für Jungunter-
nehmer/innen. Gemeinsam mit den lokalen Wirtschaftsverbänden werden Vermittlungsmöglichkeiten gesucht und die Teilnehmer/ innen in allen Phasen der Projekt abwicklung unterstützt. Am Programm teilnehmen können Personen, die die Absicht verfolgen, ein Unternehmen zu gründen bzw. die ein Unternehmen in den vergangenen drei Jahren gegründet haben sowie kleine oder mittlere Unternehmen, die sich als Gastunternehmen beteiligen wollen. Seit dem letzten Jahr besteht die Möglichkeit den Austausch außerhalb von Europa zu absolvieren: In den USA (New York und Pennsylvania), in Israel und in Singapur warten nun Gastunternehmen auf wissbegierige Jungunternehmer/innen. INFO EEN - Enterprise Europe Network Tel. 0471 945 689 – 541 een@handelskammer.bz.it
Dietmar Pircher, Jahrgang 1996, aus Schlanders, hat für zwei Monate im Unternehmen Baumeister Jäger in Innsbruck mitgearbeitet. Dabei konnte er wertvolle Erfahrungen für die bevorstehende Betriebsübernahme der Baufirma seines Vaters sammeln.
Herr Pircher, warum haben sie am Projekt Erasmus für Jungunternehmer/innen teilgenommen? Bevor ich die Lehre als Maurer im Familienbetrieb meines Vaters machte, absolvierte ich eine Lehre als Gärtner. Damals konnte ich auch ein zweimonatiges Auslandspraktikum durch die Schule machen, bei dem ich viel Neues dazulernte. Als ich von Erasmus erfuhr, habe ich mich entschlossen durch die Unterstützung der Handelskammer Bozen an diesem EU-Projekt teilzunehmen. In welchem Betrieb waren Sie und wie lange? Ich arbeitete für 2 Monate bei der Baumeisterfirma Helmut Jäger in Innsbruck.
Das EU-Programm „Erasmus für Jungunternehmer“ unterstützt Unternehmensgründer/innen und Jungunternehmer/innen dabei, Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
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Welche Erfahrungen konnten Sie in der Zeit in Innsbruck sammeln? Ich bekam einen Einblick in den alltäglichen Betriebsablauf und konnte neues Fachwissen auf den Baustellen dazugewinnen.
In dieser Zeit hat man auch Kontakt zu neuen Mitarbeitern und Vorarbeitern und kann von deren Erfahrungen dazulernen. Wurden Ihre Erwartungen an das Projekt erfüllt bzw. würden Sie es weiterempfehlen? Durch das Projekt habe ich ein passendes Unternehmen gefunden, das nach meinen Vorstellungen arbeitet. Für Interessierte kann ich das Projekt weiterempfehlen. Sie möchten in Zukunft den Betrieb Ihres Vaters weiterführen. Was glauben Sie, sind die größten Herausforderungen einer Betriebsübernahme? Die größte Herausforderung einer Betriebsübernahme ist es meiner Meinung nach, entschlossen an dem Bestehendem weiterzuarbeiten und Ideen weiterzuentwickeln, um sich an die Veränderungen dieser Zeit anzupassen.
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Aktuell | Handelskammer
Ihre Servicestelle für Unternehmen Bei der Servicestelle der Handelskammer Bozen können sich Betriebe über die im Zuge der Coronakrise zur Verfügung gestellten Kreditgarantien und Verlustbeiträge vom Staat und vom Land informieren. Aufgrund des Coronavirus hat die Handelskammer Bozen im März im Rahmen der Initiative Wirtschaft=Zukunft eine Servicestelle für Südtiroler Unternehmen eingerichtet, die staatliche oder Landesbeiträge bzw. Kreditgarantien in Anspruch nehmen möchten.
der öffentlichen Verwaltung auf lokaler, Landes- und Staatsebene.
Digitale Unterschrift
Überblick über Dekrete und Verordnungen bewahren Für die Unternehmen ist es oft schwierig sich im Dschungel der Dekrete und Verordnungen zurechtzufinden. Die Servicestelle möchte den Betrieben nun einen Überblick geben, welche Hilfen sie eventuell in Anspruch nehmen könnten. Die Servicestelle dient auch als Beobachtungsstelle für die wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen und Freiberufler in Südtirol sowie für die Einhaltung der Vereinbarung mit den Banken.
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für die WIRTSCHAFT
Die Handelskammer informiert über die vom Staat und vom Land zur Verfügung gestellten Hilfen für Unternehmen.
Digital zu Förderung Die Handelskammer ruft die Betriebe dazu auf, sich eine digitale Identität (SPID) zuzulegen, um für die Zuschüsse ansuchen zu können. Die digitale Identi-
Auch die digitale Unterschrift wird von der Handelskammer Bozen ausgestellt und ist drei Jahre lang gültig. Mit der digitalen Unterschrift und der entsprechenden Vorrichtung (Smartcard oder USB-Token) können Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung beansprucht und Dokumente digital unterzeichnet, heruntergeladen und bearbeitet werden. INFO
tät SPID ist kostenlos und kann am Schalter für digitale Dienste der Handelskammer Bozen beantragt werden. Die Benutzerdaten des SPID sind zwei Jahre lang gültig und ermöglichen den Zugang zu vielen Online-Diensten
Luca Filippi Tel. 0471 945 541 – 689 luca.filippi@handelskammer.bz.it Unternehmensentwicklung Tel. 0471 945 691 - 657 digital@handelskammer.bz.it
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Frau in der Wirtschaft | Handelskammer
Die Frau für den Bau Schönthaler verkauft alles, was es am Bau braucht und produziert vieles davon selbst: Das Betonsteinwerk im Vinschgau baut auf mehr als 55 Jahre Geschichte und auf Brigitte Schönthaler als Geschäftsführerin. Die 43-Jährige verantwortet den Handel und zieht die finanztechnischen Fäden. Ruhe findet sie beim Fasten und bei Pilates. Im hds leitet sie die landesweite Berufsgruppe der Baustoffhändler, eine Männerdomäne. Brigitte Schönthaler ist 1976 geboren, hat in Schlanders die Handelsschule besucht und in Innsbruck Betriebswirtschaft studiert. Im Jahr 2000 ist sie als Geschäftsführerin in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie verantwortet den Handel, ihr jüngerer Bruder Martin die Produk tion. Der jüngste Bruder Werner ist Angestellter und treibt unter anderem die Innovation voran. Ihr Vater Alois (83 Jahre und noch im Betrieb tätig) und Onkel Josef (89 Jahre) haben den Betrieb 1964 in Laas mit Betonziegeln gegründet, Produktion und Handel ständig ausgeweitet und nach Eyrs verlegt. Heute werden Betonsteine und -pfähle, Hanfsteine, Pflastersteine, Decken- und Schalungssysteme produziert und verschiedenste Baustoffe im Vinschgau, in die Schweiz, nach Österreich und Deutschland, aber auch nach Marokko verkauft.
Sie haben in Innsbruck Betriebswirtschaft studiert und sind dann in den väterlichen Betrieb eingestiegen. War das so geplant? Brigitte Schönthaler: Ich wollte schon als Kind Chefin werden, habe von klein auf gelernt, Lieferscheine einzuräumen und Rechnungen zu machen. Das hat meinem wirtschaftlichen Verständnis fast mehr geholfen als das Studium. Es braucht Zeit, um in einen Betrieb hineinzuwachsen. Neugierde, wirtschaftliches und technisches Interesse sind notwendig. Wie gestaltete sich Ihr Einstieg? Nachfolge ist nie einfach. Viele langjährige und hauptsächlich männliche Mitarbeiter haben mich schon als Kind gekannt. Plötzlich kam ich als Vorgesetzte zurück. Mein Vater aber hat mich immer bestärkt. Und wie haben die Kundinnen und Kunden reagiert? Anfangs habe ich mich schon bewertet gefühlt. Am Telefon fragte einer, der Auskunft über einen
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Kamin suchte und die weibliche Stimme hörte: Ist da jemand, mit dem man reden kann? In den Büros der Südtiroler Baustoffhändler arbeiten fast ausschließlich Männer – als würden Frauen nichts verstehen. Wir haben heute 30 Mitarbeitende und sind mit vier Frauen in den Büros stark weiblich besetzt.
tenden im Gespräch zu bleiben, klare Vorgaben zu machen und zurückzumelden, wenn etwas nicht passt. Dafür braucht es ein ausgewogenes Nähe-Distanz-Verhältnis. Ich habe mich mit Mediation beschäftigt. Das hilft.
Was hat sich im Laufe der Jahre am meisten verändert?
Man kann sich bei Vielem absichern, aber das Größte hat man nie in der Hand: wenn beispielsweise ein großer Kunde nicht zahlt oder ein Mitarbeiter schwer
Früher ist mein Vater wöchentlich bis auf den Reschen gefahren und hat Bestellungen aufgenommen. Eisen wurde zwei Wochen darauf geliefert. Heute wird am Smartphone bestellt und soll umgehend geliefert werden. Der Stress hat sich vervielfacht. Es ist wie bei einem Radrennen, immer schneller. Die Technik bietet aber auch Vorteile. Mit der Webseite verkaufen wir heute beispielsweise Produkte, die früher nicht gegangen sind.
Wie halten Sie es mit dem unternehmerischen Risiko?
verunfallt. Es braucht ein gewisses Maß an Vertrauen, Gelassenheit und die Hoffnung, dass alles zum Guten kommt. Was raten Sie anderen Frauen? Ich wünsche ihnen Austausch mit anderen Frauen auf derselben Ebene. Es braucht Selbstreflexion und Ausgewogenheit zwischen Familie und Beruf. Durch Reden lernt man unglaublich viel, ob es das Gespräch mit dem Staplerfahrer oder mit einem Kunden ist. Indem man in andere Betriebe reingeht, kann man viele Erfahrungen sammeln. In einer Führungsrolle ist man exponiert. Was andere Leute denken, sollte uns egal sein. Es gibt inzwischen Frauen in wichtigen Positionen und das ist gut so. Junge Frauen brauchen vorgelebte Beispiele. Wir Frauen sollten andere Frauen für gewichtige Rollen vorschlagen, Frauen wählen, uns gegenseitig stärken, nicht abwerten oder vergleichen. Gehen wir achtsam miteinander um.
Was mögen Sie an Ihrer Arbeit? Ich mag den Umgang mit den Menschen, habe Freude am Handeln, berate gerne. Als Vorgesetzte gilt es, mit den Mitarbei-
Bereits im Jahr 1955 hatte Alois Schönthaler mit der Herstellung von Betonsteinen begonnen.
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Wirtschaft in Zahlen | Handelskammer
Auswirkungen der Corona-Krise in Südtirol
Dienstleistung
Umsatzentwicklung: März 2020 im Vergleich zu März 2019 15% Neue Vertriebskanäle (z.B. Hauszustellungen, Onlinehandel) 43% Einführung Telearbeit/Smart Working
-26%
Gastgewerbe
-66%
BIP Veränderung im Vergleich zum Vorjahr
9% 10%
Transport
-34%
-9,5%
Einzelhandel
-3,5%
Auswirkungen in den Südtiroler Unternehmen
23%
6%
44%
Schwierigkeiten in der Logistik
12 % Versorgungsschwierigkeiten
69%
Finanz- oder Liquiditätsprobleme
Schwächung der europäischen Integration
22 %
12% 20%
23 %
51%
32 %
32 % 75 %
Gesamt
mehr Digitalisierung
Neuordnung der globalen Zivilgesellschaft
Landwirtschaftliche Genossenschaften
-34 %
74 %
Wie wird sich die Globalisierung verändern?
12 % 17%
3%
57%
Globalisierung
21%
Verarbeitendes Gewerbe
-21%
80%
Andere verordnete Einschränkungen
Energie und Umwelt 0%
40% 53%
4% 9%
-12 %
Aussetzung der betrieblichen Tätigkeit
Abwesenheiten des Personals
Baugewerbe
-36%
Weltweit
Negative Effekte
Großhandel
Kfz-Handel und -Reparatur
-40 %
1,0 %
China
24%
3% -34 %
Eurozone Italien Deutschland Österreich USA
-6,5% -5,5% -6,5%
4% 9%
-36%
-7,7%
Soziale Netzwerke werden wichtiger
33 %
Reduzierung der Mobilität
44 % mehr Zusammenarbeit auf lokaler Ebene
Quelle: WIFO, Europäische Kommission, European Economic Forecasts, Spring 2020 (6. Mai 2020)
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Unternehmensinterview | Handelskammer
Die Spätberufene Individuell, persönlich, einzigartig. Bei Rachele Scalise kommt nichts von der Stange. Jedes Kleidungsstück entwirft und schneidert sie selbst. Seit fünf Jahren nicht nur für sich, sondern auch für andere Frauen. Ein Porträt über ihren langen Weg zum eigenen Atelier.
Rachele Scalise hat sich mit dem „Atelier Portico 107“ in Bozen ihren Traum erfüllt.
Flotter Kurzhaarschnitt, rote Schuhe, lässige weiße Bluse. So empfängt uns Rachele Scalise in ihrer Manufaktur in Bozen. Hier hat sie sich ihren Traum erfüllt. Ein Modeatelier der besonderen Art. Für Frauen mit Gespür für das Einzigartige. Ob Röcke, Kleider, Brautroben, Hosen oder TShirts, jedes Kleidungsstück ist ein Unikat. Ein Einzelstück, angefertigt nach den Bedürfnissen ihrer Kundinnen. „Für mich selbst entwerfe ich Kleider im extravaganten Ethno-Chic, für meine Kund/innen designe ich Kleidungsstücke, die zu ihrer Person, zu ihrem Körper passen“, erzählt die 57-Jährige, die in Kalabrien aufgewachsen und vor 40 Jahren der Liebe wegen nach Bozen gezogen ist. Rachele Scalise ist eine Spätberufene. Erst vor fünf Jahren hat sie die Mode zu ihrem Beruf gemacht. „Nach 20 Jahren beim Unternehmen Thun wurde ich krisenbedingt gekündigt. Ich war im Bereich Bijoux tätig und hatte einen echt erfül-
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lenden Job, für den ich weltweit unterwegs sein durfte. Als dann die Krise kam, wurde der Bereich zunehmend ausgelagert und meine Stelle gestrichen“, erzählte Scalise. Sie spricht von einer schweren Zeit, von einem harten Schlag. „Plötzlich stand ich da, ganz ohne Job und ohne Perspektive, wie es weitergehen soll“, berichtete sie beim 6. Wirtschaftstag für Berufsschüler/ innen in der Handelskammer Bozen. Am Ende sollte der berufliche Schicksalsschlag eine große Chance sein. Ein Ansporn, um ihren lang gehegten Traum zu verwirklichen - den Traum ihres eigenen Ateliers. Eine Passion für die Mode hatte Rachele Scalise schon immer. Als Kind nähte sie Kleider für ihre Puppen, später für sich selbst. „Ich hatte immer schon meinen ganz eigenen Modestil und wurde in Modehäusern nie fündig“, erzählt sie. Übung macht den Meister – nach diesem Motto hat die Süditalienerin das Schneiderhandwerk erlernt. Ganz ohne fes-
te Ausbildung, dafür mit vielen Kursen und noch mehr praktischer Übung. Eingemietet hat sie sich in einem kleinen Geschäft in der Mailandstraße. 20.000 Euro hat sie investiert, vor allem in Stoffe, Maschinen und Schneiderutensilien. Der Start ihres „Ateliers Portico 107“ erwies sich als schwierig. „Obwohl ich das große Glück hatte, vom Atelier nicht leben zu müssen, waren die ersten zwei Jahre eine wahre Herausforderung. Ich hatte kein fixes Einkommen, dafür hohe Spesen, unsichere Einnahmen und war so gut wie gar nicht bekannt“, erzählt Rachele Scalise. Dazu kamen die Wirren der Bürokratie und die Bedenken ihres Mannes. „Mein Mann führt seit vielen Jahren ein Schuhgeschäft. Er wusste also, was auf mich zukommt. Ich wollte es aber wissen und konnte am Ende auf seine Unterstützung zählen“, erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. Fünf Jahre später zeigt sie sich zufrieden und glücklich. Sie
erntet die Früchte der intensiven Aufbauarbeit. Dank erfolgreicher Mundwerbung konnte sich Rachele Scalise einen guten Kundenstock aufbauen. Es sind Frauen, die das Besondere suchen. Einzelstücke, die man nirgendwo kaufen kann. „Viele meiner Kundinnen suchen nach individuellen Stücken, die in keiner Modekette zu finden sind“, berichtet Scalise. Die Hälfte ihrer Kundinnen sind Bräute. Zwei Monate im Durchschnitt arbeitet sie an einem Brautkleid. Für das perfekte Kleid nach Maß, individuell designt und genäht für den schönsten Tag des Lebens. Obwohl die Freizeit weniger, die Verantwortung größer geworden ist – den Schritt in die Selbstständigkeit hat Rachele Scalise nie bereut. „Schade nur, dass ich erst so spät den Mut gefasst habe. Ansonsten hätte ich heute wohl meine eigene Modelinie“, so Scalise. Zukunftspläne hat sie dennoch. Sie möchte ihr Atelier Richtung Zentrum verlegen. Um noch mehr Frauen für Mode auf Maß zu begeistern.
Das „Atelier Portico 107“ von Frau Rachele Scalise befindet sich in der Mailandstraße in Bozen.
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Aktuell | Handelskammer
Krisenbewältigung mit der Handelskammer Die Rechtsanwaltskammer Bozen und die Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater von Bozen werden die Handelskammer-Dienststelle für die Überwindung der Unternehmenskrisen (OCRI – Organismo di composizione della crisi d’impresa) unterstützen. Mit September 2021 wird ein neues Gesetz in Kraft treten, welches das aktuell geltende Insolvenzrecht von 1942 ersetzt. Die Neuerung zielt auf eine rasche Erkennung einer sich anbahnenden Unternehmenskrise ab sowie auf den Schutz der Unternehmensinteressen und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Insbesondere beauftragt der Kodex für Unternehmenskrisen, die bei den Handelskammern eingerichteten Dienststellen zur Bewältigung der Unternehmenskrise, die Warnungen entgegenzunehmen, das Frühwarnsystem zu steuern und die Unternehmen, die nicht Kleinunternehmen sind, bei der Bewältigung der Unternehmenskrise zu unterstützen und zu begleiten. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die laut der bisherigen Gesetzgebung als konkursfähig gelten. Kleinunternehmen hingegen können sich an die Überschuldungsstelle der Handelskammer (OCC – Organismo per la composizione
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Auf Hinweis der Post- und Kommunikationspolizei von Bozen macht die Handelskammer auf erneute Betrugsfälle zu Lasten der Südtiroler Unternehmen aufmerksam.
della crisi da sovraindebitamento) wenden.
Aufgaben der Handelskammer Die Dienststelle wird für die Überprüfung der Voraussetzungen für die Eröffnung eines Verfahrens und die Einhaltung der Fristen, die Führung des Expert/innenkollegiums, die Übermittlung der Information an die Betroffenen, die Betreuung der Schuldner und den Kontakt mit dem Gericht zuständig sein. Durch die rasche und best mögliche Bewältigung von Unternehmenskrisen sollen Insolvenzfälle vermieden und die wirtschaftlichen Kosten für Unternehmen und die sozialen Kosten für das Einzugsgebiet verringert werden. INFO Alternative Streitbeilegung Tel. 0471 945 629 adr@handelskammer.bz.it
Franco Biasi (links), Präsident der Rechtsanwaltskammer Bozen, Handelskammerpräsident Michl Ebner (Mitte) und Claudio Zago (rechts), Präsident der Berufskammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.
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Handelskammer warnt vor betrügerischen E-Mails
Besonders bei Überweisungen auf ausländische Konten ist höchste Vorsicht geboten.
Opfer sind die Zahlungsabteilungen der Betriebe, die über E-Mails zu Überweisungen ins Ausland aufgefordert werden. Besonders irreführend ist dabei die genaue Angabe von spezifischen betriebsinternen Daten im E-Mail. Die Betrüger gehen auf zweifache Weise vor. Im ersten Fall erhält die Zahlungsabteilung des Unternehmens über E-Mail die Aufforderung, bestimmte Zahlungen auf Bankkonten im Ausland vorzunehmen. Dabei scheint als Absender eine weisungsbefugte Person des Unternehmens auf. Im zweiten Fall erhält die Zahlungsabteilung ein irreführendes E-Mail von einer bekannten Lieferantenadresse. In der Nachricht wird mit Bezug auf die Bezahlung der Lieferungen um Änderung des üblichen Kontokorrents ersucht, wobei die neuen Bankkoordinaten wieder einem Konto im Ausland entsprechen.
In beiden Fällen wird das E-Mail von einem Betrüger verschickt, der sich Zugang zu spezifischen Informationen über das Unternehmen und dessen Lieferanten verschafft hat. Die Angabe solcher spezifischen Daten und die sorgfältige Schreibweise können daher auch Profis leicht in die Irre führen. Nach Vollzug der Überweisung ins Ausland erweist es sich als äußerst schwierig, die gezahlten Beträge wieder einzutreiben. Die Handelskammer empfiehlt daher den Südtiroler Unternehmen, solchen Irreführungen durch die Einführung neuer Zahlungsverfahren vorzubeugen. So sollten zum Beispiel vor allem bei höheren Beträgen alle Daten nochmals nachgeprüft werden. INFO Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 605 thomas.wenter@handelskammer.bz.it
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Aktuell | Handelskammer
Mobile-Shopping Durch die Digitalisierung verändert sich die Arbeitswelt. Für Betriebe ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben. Ein wichtiger Trend und neuer Verkaufsweg für Unternehmen ist Mobile Commerce. Immer mehr Menschen besitzen ein Smartphone oder Tablet und nutzen es intensiv zum Shopping. Online Shops können mithilfe des sogenannten „Responsive Webdesign“ so angepasst werden, dass deren Darstellung auch in Browsern auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets optimiert wird. Eine Website, die nicht anpassungsfähig ist, wird von einem wachsenden Anteil der Nutzer/innen gar nicht mehr wahrgenommen. Das Ziel des „Responsive Webdesign“ ist es, den Kund/innen, ohne Heranzoomen oder lange Ladezeiten, einen schnellen und einfachen
Weg durch den Online-Shop zum Kaufabschluss zu ermöglichen.
App von einem bisher unbekannten Unternehmen aufs Handy laden.
Shopping-Apps
Individuelle Onlinestrategie
Doch die Optimierung der Online-Shop Darstellung ist nicht die einzige Möglichkeit, diesen neuen Verkaufsweg zu nutzen. Auch Shopping-Apps machen es Kund/ innen möglich, Produkte auf den kleineren Bildschirmen der Smartphones oder Tablets schnell und einfach zu finden und zu kaufen. Sie sind dabei wesentlich näher an den Kund/innen, da sie nur mit einer kleinen Bewegung geöffnet
Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile und unterscheiden sich vor allem in der Kundenerkennung, -werbung und -bindung. Man sollte sich seine Online-Strategie deshalb gut überlegen.
Immer mehr Konsument/innen kaufen Produkte direkt übers Smartphone oder Tablet.
werden können. Hierbei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass vor allem potentielle Kund/innen, die noch keine positive Erfahrung mit dem Online-Shop gemacht haben, sich meist nicht auf Anhieb die
INFO PID – Digitales Unternehmen Tel. 0471 945 691 - 692 digital@handelskammer.bz.it www.handelskammer.bz.it
„Restart Südtirol“: Maßnahmen für Betriebe IDM-Initiativen wie die B2B-Produktbörse unterstützen die Wirtschaft beim Reopening. Das «Restart Südtirol»-Programm von IDM sieht eine Reihe von Initiativen vor, die gemeinsam mit Südtirols Industrie und Handwerk gestartet wurden. Dazu gehören unter anderem hohe Förderungen für Exportprogramme, Neukundengewinnung über Online-Kanäle und ein SüdtirolToolkit für die Unternehmenskommunikation,
das bald zur Verfügung stehen wird. Angebot und Nachfrage von Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Coronakrise zusammenbringen will die B2B-Produktbörse von IDM, eine weitere Initiative von „Restart“. Viele Südtiroler Unternehmen haben rasch auf die Krise reagiert und stellen nun Produkte wie Desin-
fektionsmittel, Gesichtsmasken oder Schutzelemente her, die andere Betriebe, aber auch Privatpersonen wiederum dringend suchen. Auf der Online-Plattform www.idm-suedtirol.com/ produktboerse von IDM werden Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Sicherheit, Medizin, Sanitär und Hygiene sowie digitale Lösungen vorgestellt, die derzeit sehr gefragt sind. Anbietende Unternehmen können selbst und in Eigenverantwortung ein Inserat einstellen. Wer hingegen auf der Suche nach einem bestimmten Produkt ist, kann zwischen verschiedenen Themenbereichen wählen und dann die Suchfunktion starten. Die B2B-Produktbörse bringt somit lokale Hersteller und Abnehmer in Kontakt und kreiert und stärkt so lokale Kreisläufe. Gleichzeitig wird die regionale Wertschöpfung angekurbelt. INFO
Auf der Produktbörse von IDM werden Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Sicherheit, Medizin, Sanitär und Hygiene sowie digitale Lösungen vorgestellt, die derzeit sehr gefragt sind.
www.handelskammer.bz.it
IDM Südtirol, Manuela Irsara Tel. 0471 094 235 innovation@idm-suedtirol.com www.idm-suedtirol.com/produktboerse
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Digitalisierung | Handelskammer
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Um den Warenverkehr in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu organisieren, hat die Handelskammer Bozen gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden eine Frachtenbörse für Südtirol ins Leben gerufen. Das Bild der langen Staus an manchen Grenzen trügte, tatsächlich ist es während der Coronakrise zu einem drastischen Einbruch der Auftragslage im Warenverkehr gekommen. Die Schließung vieler Firmen und das Herunterfahren der Produktion hat zu Unterbrechungen der etablierten Lieferketten geführt, Aufträge blieben aus, Fahrer/innen fielen aus und es kam vermehrt zu Leerfahrten. Auch bei den Südtiroler Transportfirmen war dieser Negativtrend spürbar.
Angebot und Nachfrage zusammenbringen Um auf lokaler Ebene zur Verbesserung der Situation beizutragen, hat die Handelskammer Bozen in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband, dem lvh.apa und CNA eine Frachtenbörse ins Le-
ben gerufen. Diese Plattform hat die Aufgabe, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, damit die Versorgungskette weiter funktioniert und Leerfahren weitestgehend vermieden werden. Das Angebot gilt für lokale Fahrten, für Fahrten ins Ausland, sowohl für Stückgut als auch für größere Volumen. Produzierende Unternehmen können auf der Frachtenbörse Ladungen eintragen und werden anschließend von den Transportunternehmen kontaktiert. Die Frachtenbörse kann unter www.digital.bz.it/de/frachtenboerse aufgerufen werden. INFO Handelskammer Bozen Tel. 0471 945 614 generalsekretariat@handelskammer.bz.it www.digital.bz.it/de/frachtenboerse
23.09.2020 FOUR POINTS BY SHERATON BOZEN | 9.30 – 17.00 www.digital.bz.it Die Frachtenbörse soll unnötige Leerfahrten vermeiden.
IMPRESSUM Für die Wirtschaft – Mitteilungsblatt der Handels-, Industrie-, Handwerksund Landwirtschaftskammer Bozen – 22. Jahrgang, 5/2020 Herausgeber: Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen Direktion und Verwaltung: Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen, Tel. 0471 945 672 E-Mail: communication@handelskammer.bz.it Verantwortlicher Direktor: Dr. Alfred Aberer Redaktion: Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen
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für die WIRTSCHAFT
Konzept: Friedl Raffeiner Druck: www.longo.media Fotos: Dietmar Pircher, Handelskammer Bozen, IDM Südtirol, Maria Lobis, Pexels, Rachele Scalise, Rechtsanwaltskammer Bozen, Shutterstock, Verena Pliger. Zugelassen beim Landesgericht mit Dekret Nr. 3/99 Mitglied der „Unione Stampa Periodica Italiana - USPI“, Rom
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