Wann ist die Verschreibung von CBD-reichen Cannabissorten sinnvoll? von Dr. med. Franjo Grotenhermen
CBD (Cannabidiol), das bekannteste nicht psychedelisch wirkende Cannabinoid der Hanfpflanze, wird zunehmend hinsichtlich seines therapeutischen Potenzials untersucht und geschätzt. Das Cannabinoid bietet einige Vorteile. Es verursacht meistens keine und nur selten relevante Nebenwirkungen. In den deutschsprachigen Ländern ist es legal erhältlich, und viele Anbieter ermöglichen den Kauf von CBD-Extrakten aus Faserhanf als Nahrungsergänzungsmittel. CBD-Produkte sind kein Ersatz für THC, da sich das Wirkungsspektrum von THC und CBD erheblich unterscheidet. Nicht selten ist eine Kombination aus THC und CBD aber sinnvoll. Die in Deutschland erhältlichen und vom Arzt verschreibungsfä-
higen Medizinalcannabisblüten enthalten überwiegend weniger als 1 Prozent, einige jedoch zwischen 7 und 12 Prozent CBD. Das Besondere der Sorte an Bedrolite ist die geringe THC-Konzentration, sodass es fast wie reines CBD wirkt. Neben der Verschreibung von CBD-reichen Cannabisblüten kommt in Deutschland auch die Verschreibung von reinem CBD in Form von Tropflösungen aus der Apotheke infrage. Allerdings fällt CBD nicht unter das Gesetz, das seit März 2017 die Erstattungsfähigkeit bestimmter Cannabisprodukte und Medikamente auf Cannabisbasis regelt. Dieses Gesetz (§ 31 Abs. 6 SGB V) beinhaltet nur die Erstattungsfähigkeit von THC- und Nabilon-haltigen Präparaten. Nabilon ist ein