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Diiifionsge ERS - 17 | Rund chau auf dem Gebiet der H
from Missions-Taube 1881
Von den drei Knaben, mit denen id) am 12. April den Taufunterricht begann, haben ich leider zwei wieder
zurückgezogen. Jm vergangenen Vierteljahr habe id) mehr Gelegen- heit gehabt zu predigen, denn je zuvor in dem elben Zeit- raum. Der Hausgottesdien t ijt jeden Montag gehalten worden. Die Sonntags\ chule wurde, mit Ausnahme eines Sonntags, regelmäßig fortgeführt. Wir ind augenbli>- lich bei der Betrachtung des 3ten Glaubensartifels. Jn der Tag chule hatte id) in der er ten Hälfte des April nod) Fräulein Sapper s Hilfe. Nach deren Fort- gang tellte id) mit Erlaubniß der ehrw. Commi ion einen jungen Mann aus hie iger Gemeinde an.. Da aber die Schülerzahl geringer wurde, fo behielt id) den elben nur für einen Monat. Es ind im verflo enen Quartal etliche über 60 Kinder auf der Li te gewe en, zugleih anwe end aber nur 45. Weniger ind oft dagewe en, mehr wohl nie. Se) glaube kaum, daß man von der, gegen das vorige Vierteljahr geringeren, Anzahl der Schüler auf einen Ver- fall der Schule im Allgemeinen chließen darf. Soviel ih in Erfahrung gebracht habe, ind die mei ten Kinder wegen Krankheiten und wegen der zunehmenden Hise aus der Schule geblieben. Auch haben fa t alle Eltern, die ih bis jest be ucht habe, mir ge agt, daß es ihre Ab icht fei, die Kinder im Herb t wieder zu hi>en. Am leßhten Juni i t die Schule auf zwei Monate ge chlo en worden. Jch hätte der Mi ionska e für die e Zeit gern einen Theil der Miethe er part und ver uchte deshalb das Gottesdien tlokal auch für die Schule zu miethen, habe es aber leider zu die em Zwe>k nicht bekommen können. Schließlich muß id) nod) bemerken, daß ich eit einigen Monaten am Kopfe leide. Jch muß ge tehen, daß ih meine Arbeit nicht thun kann, wie ihs gebührt, was mich gerade jebt um o betrübter macht, da es cheint, als ob der HErr bald mehr ichtbaren Erfolg geben wird. Auch die beiden Kla en der Zionsfdule in New Or- leans haben bis Ende Juni ausgehalten, obgleid) auc) hier die Zahl der Schüler ehr zu ammen hmolz. Die Schülerli te der Zions chule in Sailors Home, welche im April in ihren beiden Kla en 169 Kinder zählte, zeigte im Mai nur noch 134, und im Juni nur nod) einen geringen Theil davon. Genau können wir die Zahl nicht angeben. Jn der St. Paulsfdule an der Claiborne traße war der Schulbe uch im Monat Mai noch zufrieden tellend. Es ivaren taglid) 75 80 Kinder in der Schule. Schon An- fangs Juni blieben einige aus, gegen Mitte des Monats nod) mehr. Die Hike im Schullokal ftieg bis auf 100 Grad und die Kinder erklärten, niht mehr kommen zu wollen. Herr Lehrer Berg \{loß die Schule am 24. Juni. Die mei ten Kinder haben fic) hon wieder für bas kom- mende Schuljahr gemeldet. Seit Eröffnung die er Schule tm Januar ind 123 Kinder in die elbe aufgenommen wor- den. Von die en ind 2 ausgewie en und 22 haben die
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Schule wieder verla en. Herr Berg meint: un ere Wus- iht für das kommende Schuljahr i t eine ehr erfreuliche. Un ere Sonntags chule in der Claiborne Chapel war bis Mitte Juni gut be ucht. Es kommen immer mehr hinzu, ogar Katholiken. Seit dem 29. Mai i t hier aud) jeden Sonntag-Abend Gottesdien t gehalten worden. Die Zu- hörer chaft be teht mei tens aus den älteren Schulkindern und on t jungen Leuten, dod) kommen nad und nad) aud) einige ältere Neger. Wir werden immer mehr zu der Hoff- nung berechtigt, daß ich mit Gottes Hilfe in die tm Stadt- theil viel ausrichten läßt. - C. S. Rund chau auf dem Gebiet der Heidenmi ion. Südafrika. Mi ionar Köhler taufte am Trinitatis- onntage 1880 26 Kinder und 42 Erwach ene aus den Hei- den, zu ammen 68. Eine Gemeinde aus den Heiden in Pretoria zählte vor 10 Jahren 34 Getaufte, jest 715. Die Schule zählt 160 Schüler. Außer dem Mi ionar arbeiten an der Gemeinde mehrere von ihr elb t be oldete eingeborne Gehilfen. Jn Kamu a, der Haupt tadt von A anta, wo nod) vor wenigen Jahren die Ba eler Mi ionare verfolgt wurden, werden die elben jezt vom König und den Großen des Reichs freundlich behandelt und i t ihnen aud) das Pre- digen erlaubt worden. China. Aus Hongkong, einer kleinen chine i chen Jn el, etwa 4 Meilen breit und 10 Meilen lang, wurde am 13. März eine deut che Kirche eingeweiht. Jn Tient- finfu, einer großen, über eine halbe Million zählenden Stadt in China, befindet fid) ein dhriftlides Hospital, von den Chine en elb t erbauet und erhalten. Die Zahl der Patienten die es ungeheuer großen Hospitals beträgt etiva 2000, während außerdem 5000 Patienten, die fic außerhalb des elben befinden, von einen Aerzten behandelt werden. Zwei proteftantifden Mi ionaren, Steven on und Soltau, i t es gelungen, bis in das Herz von China vorzudringen. Japan. Jn einer Fabrik in Japan arbeiteten Ge- fangene aus dem nahen Gefängniß. Der Eigenthümer der Fabrik, ein japani cher Chri t, belehrte die e Arbeiter aus dem Evangelio, hielt ihnen zuweilen eine Predigt und chenkte ihnen Theile des neuen Te taments. So fand das Evangelium Eingang in jenes Gefängniß. Mehrere der Jn a en ließen fid) nad) ihrer Freila ung taufen, und jeht wird jeden Sonntag im Gefängniß cine chri tliche Predigt gehalten, welcher 350 Gefangene neb t ihren Wäch- tern lau chen. Jener Fabrikherr i inzwi chen ge torben, aber das von ihm gegründete Werk hat guten Fortgang und hilft Vielen aus dem Tode ins Leben. Neuguinea. Mi ionare der Londoner Mi ion3- ge ell chaft wurden bei Port Moresby von Papuas über- fallen. Ein Mi ionar und 4 Knaben entkamen und be-
hernia
richten, daß 4 Lehrer, 2 Frauen, 4 Kinder und 2 Diener gemordet wurden.
Jn We tafrika haben neuerdings Bapti tenmi io- nare angefangen zu predigen. Da kam kürzlich ein portu- gie i hes Kanonenboot mit einer Anzahl Je uiten an Bord. Die e Je uiten und einige Offiziere brachten dem Könige der Kongos Ge chenke, um der Je uiten-Mi ion die Thüren zu öffnen. C. S.
Aus Oceanien.
chuppen, Magazin und Backhaus. Der Vich tand zählt 4700 Schafe, 50 Pferde, 60 Stück Rindvieh und 150 Bie: gen. Die Hike und Dürre ind zuweilen ehr dritdend. (Mi .-Magazin.)
TART
1. ; Wie hier in Amerika, o hat in Hawaii, ciner der Sandwichin eln, die unbe chränkte Einwanderung der Chi - ne en immer mehr bedenkliche Dimen ionen angenommen. Während im Jahre 1870 auf dem ganzen Archipel nur 1500 Chine en fic) befanden, zählte man zu Anfang die es Jahres allein auf Hawaii minde tens 12,000 Chine en, darunter aber kaum 500 Frauen. Da nun die Zahl der Eingebornen bereits auf 40,000 ge unken, wobei ebenfalls die Disproportion der Ge chlechter chr groß i t, o i t leicht vorauszu ehen, welche Folgen die es ungehinderte Ein trö- men der männlichen Chine en nad) fid) ziehen muß, vor allem aber den baldigen völligen Untergang der Einge- bornen. Der Hauptzwe> der Rei e um*die Welt, welche der König Kalafaua, begleitet von einem Adjutanten, Oberkammerherrn und dem zum Einwanderungskommi är ernannten Suftigminifter Arm trong am 20. Jantar an- getreten hat, ijt daher, in O tindien und dem malaii chen Archipel eine zahlreiche Auswanderung nad) Hawaii zu veranla en, um die aus terbende Bevölkerung des Ju el- reiches zu er ehen und bem drohenden Uebergewicht der Chine en entgegenzuarbeiten. Erfreulich i t bet dem allen wieder, daß die Chri ten auf Hawaii, die braunen mit den {veißen, unter den chine- i chen Eindringlingen o eifrig und o erfolgreich Mi - ion treiben. So wurde am 2. Januar in Honolulu, der Hafen- und Re idenz tadt auf der Jn el Owahu, eine neue chine i che Kirche eingeweiht, welche ammt dem | Grunbftiie 1 1,700 Dollars geko tet hat, wovon die Chi-
nefen felbft bereits 4470 Dollars, die Europäer und Ame- rifaner beinahe eben oviel gezahlt haben. Der König Kala foua und der Staatsanwalt wohnten der Feierlichkeit bei. 2. (9 Die vor cinigen Jahren gegründete lutheri che Mi - ions tation Bethesda in Au tralien hat jest 16 Ge- darunter 4 im legten Jahr Bekehrte. Sechs Wei- hen im Taufunterriht. Am 31. October weihte cher ein neues aus Lehm und Gras gebautes, it Bin en, theils mit Ei en gede>tes Kirchlein cin, \ 15 Fuß breit i t. Außer die er Kirche : 2 Wohnhäu er, 2 Schulgebäude,
Die Chri ten in der Türkei on t und jeht. Son t durfte in türki cher Erde kein Chri t begraben werden ohne be ondere Erlaubniß aus Kon tantinopel. Kürzlich fand man einen olchen Erlaubniß chein, der vor etiva 200 Jahren ausge tellt ift zur Beerdigung eines Chri- ten und an den chri tlichen Bi chof gerichtet war. Der- elbe lautet in der Ueber ezung wie folgt: Dem Träger der Satanskrone und der peh hwarzen Gewänder, dem von der Thür des Himmels Ver toßenen : Du ungläubiger Lehrer! einer Deiner Volksgeno en i t ge torben. Du ha t um Erlaubniß gebeten, ihn zu begraben. Nach dem Koran i ts nicht nöthig, die en Leichnam zur Erde zu be- tatten; um jedoch den Fäulnißgeruch zu be eitigen, grabe man ein tiefes Loch, fülle es über dem Leichnam mit Erde und ftampfe es fe t. Als jüng t fo häufige Erdbeben vorkamen, ließ Midhat Pa cha, der Gouverneur von Smyrna, nicht allein die Mohammedaner, ondern aud) die Chri ten auffordern, einen Buß- und Bettag zu halten. Das ift das er temal, daß ein türki ches Oberhaupt die Chri ten officiell aner- fannt hat. C. S. Milde Gaben für die Negermi ion : : Durch P. J. L. Daib $7.25. Durch P. J. Hofmann von V. Stolle, Ch. Alpers, Frau N. N. je 1.00. Durch P. Ph, Schmidk 1.00, von jr. Gemeinde in Wanatah 4.00. Durch Hrn. Lange von H. Meyers in Ambia, Jnd., 5.00. Durch Hrn. M. C. Barthel von F. Wilhelm in SY Pa., 5.50. Durch P. Göhringer von der Gemeinde des P. F. Karth 3.00, von Gott}. Merß .50. Bon Hrn. L, Borgers Familie 10.00. P. W. Uffenbect s Schulkinder 6.00, L. Lau 2.00. Von Unbekannt in Bo ton 1.00. P. B. J. Zahn's Gem. in Town Clifian 9.24. Durch P. J. Kilian von Carl Gu tav Stymant in Serbin, Texas, 5.00. P. J. GriebelS Gem. 2.10. P. C. Kreßmanns Gem. 5.00. Durch P. F. W. Franke von Joh. Stecher und V. Heiby je 1.00, A. Kanfner 2.00, F. W. Franke .85, Joh. Stecher, C. aS je .50, Frau Breymeyer und Fr. Wolf je .25, D. Heinz .15, F. Fromel, L. Hölzel ze .20, Hochzeitscoll. bet Pet. Schneider 3.10. VP. F. H. Kolbes Gem, an Howard Lake 7.25. J. Umbach, Ka irer. Für Negermi ion in Little Ro>, Ark., erhalten: 1. Für Mi ion: Von Hrn. Lehter C. D. Markivorth in She- boygan, Wis., (Dankopfer) 5.00; Frl. Karoline Soler in Fort Smith, Ark., .50. = 2. te Schulbau: Von Hrn. G. Krüger in Jack on, Wis., auf fr. ilbernen Hochi, ge ammelt, 4.00; durch Ka irer Grahl 19.66. 3. Für arme egerkinder: Durch Ka irer il ioner, Little Nock, Ark., 19. Aug, 1881. F. Verg, Mi ionar. Erhalten dur Frau P. E. A. Brauer vom Creter Nähverein 18 Knabenhemden, 12 Mädchenhemden, 14 Pr. Strümpfe für arme Negerkinder in Nev Orleans. J. F. Diider. p Die Mi ions - Taube er cheint einmal monatlih. Der Preis für cin Zahr in Vorausbezahlung mit Porto i t folgender : 1 $ .25 a Sremplar A ae 0 7 17.00 Entered at the Post Oflice at St. Louis, Mo., as second-class matter.
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Nachrichten aus dem Wiffiousgebtet der Heimat und des WMuslandes.
Herausgegeben von der Ev. - Luth. SD ES bon Nordamerika. Jn deren Auftrag redigirt von Pa tor F. Lochner unter Mithilfe von Pa tor C. F. W. Sapper.
3. Jahrgang. Hctober 1881. Aummer 10.
»JIudenmi ion.
Fliege, Täublein, fliege Ueber Land und Meer; Zeug von Chri ti Siege Ueber's Feindes Heer! Träg t in deinem Schnabel Treu das Oelblatt dein, Das den zweiten Abel, Blut und Frieden Sein
Wie Sein Herz entbrenne, Wie Sein Volk Er ucht, Daß es Jhn erkenne,
Dem es ein t geflucht!
Aller Welt verkündet,
Wie Er Abrams Samen Heut noch gnädig i t Und aus Seinem Namen Heil und Rettung fließt! Mahne deine Chri ten, Die Gott fo geliebt, Daß für J rael Daß Gr, Liebentziindet, Vetend ie ich rü ten, Shr den Sohn hergibt! Wie ein t Daniel, Denk auf deinem Fluge Der in gläubgem Hoffen Auch an J rael ; Nach Jeru alem Zeig im Siegeszuge Hielt ein Fen ter offen, Jhm Jmmanuel, Fleht', daß Hülfe käm. i Auf, ihr Lutheraner, | Helfet J rael Als Samaritaner Nach des HErrn Befehl! st . Wie aus dem neulich er chienenen 18ten Bericht der All- gemeinen Synode von Mi ouri, Qhio u. a. St. S. 78 zu er ehen i t, hat die elbe in Folge ciner Eingabe der Jllinois- Gentral- Di tricts - Conferenz aud) über die Subenmif: ion verhandelt. Es heißt da elb t unter Anderem: Ob- on ein jeder Chri t ich in einer Umgebung als rechten Judenmi ionar erwei t, o oft er eine Gelegenheit dazu
findet, o ollten wir doch ern tlih aud) daran denken, den ungliidliden Juden durd) Be tellung wenig tens Eines eigentlichen Judenmi ionars nachzugehen. Vor allem wird es nöthig ein, er t in un eren Gemeinden für. die e Mi ion Jutere e zu erwe>en, und zwe>dienlih wäre es daher wohl, wenn die Mi ions - Taube und auch der Lutheraner hin und wieder einige Artikel in Bezug dar- auf brächten. Wir ollten uns die Betreibung die er Mi ion um o mehr allen Ern tes angelegen ein la en, als es gegenwärtig keine Judenmi ion gibt, in der nicht neben anderen Ungeheuerlichkeiten aud) der Chiliasmus pukt. : : Der freudigen Zu timmung der ganzen Synodalconfe- renz von vornherein ich ver ichert haltend, wird die Mi - ions - Taube nunmehr hin und wieder Nachrichten auch aus die em be onderen Mi ionsgebiet auf ihrem Fluge mitnehmen. Soll dod) das Evangelium aller Creatur gepredigt werden, und obwohl Blindheit J rael aus ge- re<htem Gerichte Gottes widerfahren i t, o i t es ihm doch nur eines Theils widerfahren, o lange bis die Fülle der Heiden eingegangen ci und al o das ganze Sfrael elig werde . (Nöm. 11, 25. 26.) Nicht als ob hiernach vor dem jüng ten Tage die Bekehrung der mei ten Juden noch zu erwarten iväre, wie die Chilia ten träumen und, von die er Hoffnung erfüllt, Judenmi ion treiben. Soll dod) nach Luc. 21, 32. dies Ge chlecht als Wahrzeichen für die Wei agung des HErrn bleiben bis zum Tage einer Zukunft und nah Matth. 23, 38. 39. ihr Haus ihm wü te gela en werden. Aber während die Sammlung der Hei- den fortgeht, bis deren Fülle eingegangen, d. i. bis die
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Die Misstons-Taule.
Zahl derer voll geworden i t, die Gott aus den Heiden zum ewigen Leben verordnet hat, ollen immer nod Cin- zelne aus den Juden bekehrt werden, troßdem daß Gott
ein Volk verworfen und den großen Haufen in Blindheit und Ver to>ung dahin gegeben hat. Das i t eben das große Geheimniß, welches uns gerade der Mann offen: baren ollte, der aus einem in phari äi hem Eifer um das väterliche Ge eß hnaubenden Verfolger durd) eine wun- derbare plößliche Bekehrung und durch einen unmittelbaren göttlichen Beruf ein auserwähltes Rü tzeug des HErrn wurde, das einen Namen tragen ollte vor den Heiden und vor den Königen und vor den Kindern von J rael (Apo telge ch. 9, 3.) und der in fortwährendem brennen-
dem Liebes hmerz um ein verblendetes Volk bezeugt : Jh habe gewün cht, verbannet zu cin von Chri to für meine
Brüder, die meine Gefreundte find nad) dem Flei che. (Rom. 9, 3.) Jene Einzelnen aber find die Ueber- gebliebenen nad) der Wahl der Gnaden. (Röm. 11, 5. ff.)
Solche fanden ich zu allen Zeiten der Kirche, olche finden fic) auch jeßt nod) und um olcher willen ollen and) wir
Judenmi ion treiben neben der Heidenmi ion und un ere Arbeit wird deshalb auch hier nicht vergeblich fein.
Zur Einleitung und für die Mi ions-Taube zur Er- munterung ift der elben von dem für Artikel aus der Judenmi ion gewonnenen Herrn Mitarbeiter, de en Ein- endung im Lutheraner uns fo cben, da wir Obiges {don niederge chrieben hatten, zu Ge ichte kommt, obiges Blättchen in den-Schnabel gelegt- worden. ae Die Redaction.
Henry Budd's Leben und Wirken.
Ein Jundiauier als Prediger des Evangeliums. (Schluß) VI. Lebensabend und friedliher Heimgang. Bis zum Jahr 1867 blich dex nun verein amte Budd nod) in Nepowewin, ohne hier übrigens fo große Erfolge ~ einer Arbeit zu ehen, wie früher in dem ge egneten Cum: Herland. Doch wurde aud) hier allmählich ein kleines Häuflein ge ammelt; und auch in dem öfter be uchten Fort Carlton, be onders unter den dortigen UAn iedlern, mand) fruchtbares Samenkorn ausge treut. Jm Jahr 1865 rieb der dortige Agent der Hud onsbay-Compagnie an Budd: 2 Es freut mi, Jhnen mittheilen zu können, daß eine icht- i bare Veränderung mit einigen der hie igen Leute, be on- | ders mit einigen Europäern, vorgegangen i t, eit Sie uns
ereits ganz andere Men chen geworden. ( è dachten zu angefangen, halten, niht regelmäßige Morgen- und nur am Sonntag, ondern Woche; auch üben fie einen bedeutenden Ein-
fluß auf alle Uebrigen hier aus. Sie enden Jhnen die freundlich ten und chrerbietig ten Grüße, und ehnen fid) nach einem abermaligen Be uch von Jhnen.
Aber, wie ge agt, in Nepowewin wollte es nicht recht vorwärts gehen, namentlich eit der alte Häuptling Mahn- uk fo bald nach einer Taufe ge torben war. Man hielt es daher für be er, den tüchtigen Pa tor und Prediger ei- ner alten Gemeinde in Cumberland (neuerdings immer Devon genannt) zurü>zugeben. So iedelte er denn im Jahr 1867 wieder an die en Ort über, wo er chon o viel Erfreuliches und aud) Schweres" erlebt hatte. Nepowewin war damit nicht aufgegeben, ondern wurde fortan als Außen tation von Devon behandelt und gelegentlich be- ucht, bis es im Jahr 1871 in der Per on des ebenfalls ordinirten cingebornen Mi ionars Caldwell wieder einen
eigenen Mi ionar erhielt. Auch on t hatte Budd nod)
meres tjr
7 nn aeg TET
mehrere Außen tationen, wie Moo e Lake, Cumberland Hou e u. f. tv. zu bedienen. Jn dem zuleßt genannten
Jahr tanden im Ganzen 650 eingeborne Chri ten, darun- ter 170 Abendmahlsgeno en, in einer Pflege. Es gelang ihm, den Branntweinverkauf unter die en Chri ten gänzlich zu verhindern und on t viel für ie zu thun. Auch in der Schule war er unermüdlich thätig und eifrig bemüht, einige junge Leute zu Gehilfen für die e Arbeit heranzubilden. Aus einen tets mit Sorgfalt geführten und zum Theil auch in England gedru>ten Tagebüchern könnten wir noch Manches mittheilen; dod) genügt das Bisherige, um den gangen Mann und eine Arbeit zu charakteri iren. ~ Die äußern Ereigni e und Um tände, welche darin erwähnt werden, haben natürlich bei der großen Gleichförmigkeit und Abge chlo enhèit des nordamerikani chen Jndianer- lebens fein allgemeines Jntere e. Zeiten des Mangels wech eln mit Zeiten des Ueberflu es an Fi chen, Renn- thierfleifd) und anderen Nahrungsmitteln ; einmal bleibt der Schnee länger liegen als gewöhnlich, und die nicht aufhören wollende Kälte verhindert die Aus aat von Ger te und Kartoffeln und ver chiebt oder zer tört alle Ernteaus- ichten ; dann wieder ent teht durd) plöglich eingetretenes- Thauwetter eine Ueberjdwemmung, oder es bricht eine Podenepidemie herein. Son t aber ift ein Jahr wie das andere und ein Tag wie der andere. Nur die jährlich oder halbjahrlic) anfommende Po t aus Europa, hie und da eine größere Taufe, der Be uch eines weißen Mi ionars, oder on t ein elteneres Ereigniß unterbricht die Ein- tönigkeit die es Lebens im kalten, fernen Nordwe ten von Amerika. ; Da werden keine glänzenden Gaben, keine viel eitige Bildung und keine europäi che Gewandtheit und Viel- ge chäftigkeit im Dien te des Evangeliums erfordert, wohl aber die größte und chwer te aller Tugenden : Treue im Kleinen, Treue im Verborgenen, Treue das ganze Jahr. hindurd). Und die e hat Henry Budd bewie en bis an. ein Ende. Als einmal der Gedanke ausge prochen worden war, daß er nod) zur Würde eines anglikani chen Bi chofs
TRIER ITE. OMS RT CRAB tte oy co we caaneeumeatttearens 2 amarte
Die Missions-Tauhke, 75
fonnte erhoben werden, äußerte er voll aufrichtiger Be- fdeidenheit gegen einen Freund, es ei wahrlich hon ge- nug Würde und genug Bürde für ihn, ein Gei tlicher über- haupt zu ein. Wie hätte er je erwarten können, daß Gott ihn zu die em herrlichen Berufe aus ondern würde! Ein einfacher Prediger des Evangeliums unter einen Lands- leuten zu ein, das ei hon Ehre genug für ihn. Der elbe Gei t der Demuth und der Treue im Kleinen pricht aud) noch aus einem Brief, den er nur zwei Monate vor einem Tode an eine Freundin in England ge chrieben.
Er ent chuldigt darin die Seltenheit und Kürze einer Be- richte und fährt dann fort: Mitten in einem Di trict von mehreren hundert Quadratmeilen Ausdehnung, in welchem die Leute weit zer treut umher wohnen und wan- dern, tehe ih armer alter Mann allein da, um die gött- lichen Gnadenmittel zu verwalten und die Arbeit eines Pre- digers und Pa tors zu ver ehen ; und dazu kommen nod) all die ver chiedenen äußern Ge chäfte, welche auf den hie- igen Mi ions tationen täglich die Aufmerk amkeit und
Zeit des Mi ionars in An pruch nehmen. Sie werden lächeln, wenn ih Jhnen erzähle, wie ih jest meine Amts- ge chäfte vollbringe, dann an der Hobelbank em ig t ar- beite und etivas päter nach den Netzen meiner Fi cherleute ehe. Wenn das alles ge chehen ift, findet man mid) viel- leiht im Holz huppen oder in der Werk tatt, um einige
Arbeiter zu bezahlen, und dazwi chen an meinem Studir- ti h bei den Büchern oder auch bei den Rehnungen. Und während all die er Be chäftigungen werde ih wohl ein halb Ougendmal von Kranken unterbrochen, die Medicin wollen, und welchen id) aus un rer kleinen Hausapotheke das Nöthige verabreiche. Und fo habe id) meine Zeit eit nun 34 Jahren, Tag für Tag, zugebracht! Leute, welche ihr Lebenlang gewöhnt gewe en find, alle möglichen Händ- werker in der Nähe zu haben, die werden fo etwas kaum glauben können, aber o i es, und nur das Wenig te hier: von läßt ich be chreiben. Wenn ich überhaupt zum Schrei- ben komme, fo ge chieht es am Abend pät, wenn alles till geworden i t. Gegenwärtig bin id fo glü>lih, meine liebe Tochter, Frau Cochrane, ynd überhaupt meine vier
Töchter bei mir zu haben, und um un re Freude vollkom- men zu machen, hat aud) mein Schwieger ohn einen Mo- nat hier zugebraht. Haben Sie herzlichen Dank für alle
Theilnahme, die Sie uns in un rer hweren Heim uchung bewie en haben. D, es war eine große Trüb al, ih glaube die größte, die ih je dur<hgemacht : meinen theuren, mei- nen einzigen, meinen lesten Sohn auch herzugeben in der
Blüthe einer Jahre. Blos die Gnade Gottes und die
Gebete meiner Freunde haben mich aufrecht erhalten, und doh id) war wie niederge chmettert. Welches Flei ch und Blut könnte die charfe Schneide einer olchen Trüb- fal ertragen! D daß id) meinen Willen ganz Jhm- ergeben
Tönnte mit Ruhe und Glauben und mit kindlicher Sanft- muth agen: Ja, Vater, denn es ift al o wohlgefällig ges _ we en vor Dir. - vor ich hin prechen.
Nicht lange nachdem er die e Zeilen ge chrieben, kam die Reihe an ihn elber. Am 2. April des Jahres 1875 ent hlief Henry Budd anft, nahdem fünf Söhne und
Töchter und eine Frau ihm in die Ewigkeit vorangegan- gen waren. Sein Ende war friedlid) und till, obgleich ganz plößlih und unvorgefehen. Am O ter onntag hatte er nod) elb t das heilige Abendmahl ausgetheilt und am
Freitag darauf tarb er. Er litt an einer tarken Erkältung und klagte über Müdigkeit, war aber on t ganz wie ge- wöhnlich. Doch ver chlimmerte ich ein Hu ten allmählich, bis fic) zuleßt aud) Blutauswurf ein tellte. Nichtsde to- weniger ging er immer nod) niht nur im Hau e umber, ondern auch in's Freie hinaus, und ließ fic) von einer be orgten Tochter nicht einmal zum Hinliegen bewegen.
Am lesten Nachmittag aß er in einem Arm tuhl und chien etwas zu hlummern. Seine Tochter, die ihn fort: während beobachtete, hörte ihn wie im Traume die Lieder- anfänge Ach bleib bei uns und Fels der Ewigkeiten Offenbar war ein Gei t mit gött- lichen Dingen be chäftigt. Auch mehrere Stellen aus der
Kri-Vibel waren in einem Munde. wachte, iar er voll tändig bei fid) und nichts Außergewöhn- liches an ihm zu bemerken. zwei Stunden päter war er eine Leiche. Ohne Seufzer, ohne Röcheln durfte er hinüber <hlummern; nur eine Arme hielt er ausge tre>t vor fid) hin, und als eine Toch- ter ihn fragte, was er wün che, öffnete er lächelnd eine Augen, chaute ie an, \{loß die Augen wieder und da- mit tand ein Athem till.
Henry Budd's Name und Ge chlecht i t damit ausge- torben. Zahlreich aber ift die Schaar von gei tlichen Kin- dern, die dem Wort einer Predigt ge chenkt wurden und welche heute nod) als Zeugen eines ge egneten Wirkens ihr Licht leuchten la en und das Andenken des Gerechten in ihren Herzen bewahren. Jhr jeßiger Pa tor i t der Schwieger ohn des Seligen, Henry Cochrane, ebenfalls ein ordinirter Jndianer-Mi ionar und indirect eine Frucht jener Er tlingsarbeit des frommen John We t, die wir oben be chrieben;haben.
Rund chau auf dem Gebiet der Biffion.
Jn Hermannsburg war am 22. und 23. Juni Mi ionsfe t. Wie gewöhnlich wurde der er te Tag in der Kirche, und der zweite im Freien gefeiert. Die große Kirche war o voll, wie noch nie zuvor. Vormittags hielt Pa tor Sültmann die Vorle ung (Erklärung eines Schrift- ab chnittes vom Altar aus), und Pa tor Th. Harms hielt die eigentliche Fe tpredigt. Nachmittags predigten Pa tor Ern t and Ju pector Müßelfeldt. Am Schluß tattete Pa tor Harms nach altem Brauch Beg ab, davon wir Einiges mittheilen : So oft er aber er- - Endlich ging er zu Bett, und?
ete terin atria A faa Bir rls
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Die Missions-Taube.
Jn Afrika hatte der Krieg zwi chen den Engländern und den holländi chen Bauern des Transvaal-Frei taates den ganzen Winter hindurch Po t- und Telegraphenverkehr unterbrochen ; er t ganz vor Kurzem haben wir zu un erer Freude erfahren, daß un ere Stationen in Transvaal un- ter den Bet chuanen vom Kriege nicht betroffen worden und daß un ere Mi ionare nur cine mäßige Kriegs teuer zu bezahlen gehabt haben. Die üblichen Berichte über die einzelnen Stationen fehlen noch, fo daß ih für jest gar nichts darüber agen kann. Daß die Bauern im helden- müthigen Kampfe ge iegt haben, weiß alle Welt; über den Frieden wird nod verhandelt. Br. Hohls aber traut dem Frieden nicht redjt und ih aud) niht. Un ere Arme reichen nicht bis nach Afrika, um zum Frieden zu helfen ; un ere Gebete aber reichen nicht blos nah Afrika, ondern auch bis in den Himmel, und durch un ere Gebete vermögen wir viel zum Frieden mitzuwirken. Un ere durch den Zulu- frieg zer törten Stationen im Nord-Zululande bauen wir rü tig wieder auf. Die Engländer helfen uns nicht dabei, - ondern wir ind auf den HErrn HErrn und uns elb t . angelviefen, und werden es auch ohne die Engländer fertig kriegen Dagegen verweigert uns der Häuptling des Süd- Zululandes, John Dunn, die er zum Zulu gewordene Eng- länder, zum Heiden gewordene Chri t, beharrlich den Wiederaufbau, und hat aud) un ere Mi ionare bezichtigt, daß ie mehr an ihren eigenen Vortheil gedacht hätten, als an die Mi ionsarbeit. Die e Anklage ift aud) von Mi ionsblättern weitergetragen worden, und un ere Mi ionare werden elb t fid gegen die en {dhiweren, Vorwurf vertheidigen und zu recht- fertigen wi en. Zu Neu-Hannover, nicht weit von Hermannsburg in Afrika, verlangte ein Theil der Gemeindeglieder, die ziemlich weit von Kirche und Schule entfernt wohnen, von der Mi ion einen Lehrer für ihre Kinder, da ihnen der Weg zur Schule zu weit ei. Weil aber die Hermanns- burger Mi ion gerade keinen Lehrer für die e Leute hatte, fo wandten Lebtere fid) an Pa tor Beer in Wilhelmsburg bei Hamburg, welcher früher Mi ionar der Hermanns: burger Mi ion zu Hermannsburg in Afrika war; Pa tor Beer wandte fid) an das Con i torium in Hannover, wel- ches fic) bereit erflärte, nicht allein einen Lehrer, ondern auch einen Mi ionar nad) Afrika zu hi>en. So dürfte demnäch t aud) eine Landeskirchliche Mi ion in Afrika ins Leben treten. Das Eigenthümliche bei der Sache i t, daß Mi ionar Struve in Neu- Hannover, zu de en Gemeinde e Leute bisher gehörteñ, gar fein Freund der Freikirche, ip in Verehrer der Landestirde i t. dien erholt fid) die Mi ion allmählih nah i en der Theurung und Hungersnoth. Prob t wohlauf und die jungen Brüder arbeiten ich in die Sprache des Telugu hinein. - Zwei Mi ionare, Scriba und Wörrlein, ind mit ropa, et um ihre Moa Se
Ge undheit wieder herzu tellen. Beide waren in Her: ann A Jn Au tralien und Neu eeland arbeitet die Mi - ion noh auf Hoffnung. Hermannsburg, im Mittelpunkt
Au traliens, blühet auf. * Hoffentlich werden aud) dort bald etliche Heiden in das Reich Gottes eingehen. Die Einnahme der Dru>erei und Buchbinderei belief fic) im vergangenen Jahre auf 37,355 Mark oder 8965
Dollars, die Ausgabe betrug 28,768 Mark, o daß ein
Ueber chuß von 8586 Mark oder 2070 Dollars in die Mi - ionska e floß. Außer vielen Gaben an Kleidungsftiicen und Naturalien hatte die Mi ionska e eine Einnahme von 263,644 Mark und 75 Pfennigen oder 63,275 Dollars (in runder Summe) und eine Ausgabe von 274,824 Mack 71 Pfennigen oder etwa 65,958 Dollars. Al o eine Mehr- ausgabe von 2683 Dollars. Die Leipziger Mi ion, die nun eit 40 Jahren unter den Tamulen in O tindien arbeitet, hat da elb t 22 Mi io- nare, 9 Prediger aus den Eingebornen und 173 Schul- lehrer. Die Zahl der Getauften i über 12,000. Die
Schulen be uchen 2500 Schüler, darunter nod) eine be- deutende Anzahl Ungetaufte. Die Mi ion hat 18 Haupt- tationen. Die Ausgaben des leßten Jahres, etwa 60,000
Dollars, über tiegen die Einnahmen ; jedoch i t die Mehr- - ausgabe durch den lestjahrigen Ka enüber huß mehr als gede>t. Die Berliner Mi ion hat jest im Ganzen 42 Sta- tionen. Ein großer Theil der elben i in Süd-Afrika.
Die afrikani chen Heidenchri ten die er Mi ion haben im leßten Jahre etwa 2160 Dollars für Miffionssivede auf- gebracht. Die Ba eler Mi ion hat über 14,000 Getaufte in Sndien, China und Afrika. Die Einnahmen die er Mi ion betrugen im lesten Jahre beinahe 192,000 Dollars. Die Ausgaben faft ebenfoviel. Die Rheini che Mi ion hat in Süd-Afrika 10 Stationen mit etwa 10,000 Chri ten. Die e 10 Gemein- den erhalten fic) elb t, be olden ihre Prediger und Lehrer und üben trenge Kirchenzucht. Die onntäglichen Kirchen- collecten die er 10 Gemeinden betrugen im leßten Jahre 4000 Dollars. Außerdem brachten ie 3000 Dolar an freiwilligen Gaben auf. Dahomey. Man hat oft daran gezweifelt ob olche Mi ionsberichte, die von greulichen Men chen chlächtereien erzählten, auf Wahrheit beruhen. Leider haben die elben in jüng ter Zeit aufs Neue Be tätigung gefunden durch die Vorgänge in Dahomey, einem Neger taat der ogenannten Sclavenkü te in Afrika. Hier gehört es nod) immer zur Tagesordnung am königlichen Hofe, von Zeit zu Zeit Men- chen zu chlachten. werden jahrlid) Kriegszüge in das Junnere des Landes unternommen. Die königlihe Mordbande brachte im legten Jahre nicht weniger als 17,000 Gefangene für die königliche Schlächterei heim, und 7200 Men chenköpfe von Um die nöthigen Opfer zu bekommen,
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olchen, die es gewagt hatten, ih zu wider eßen. Alle Vor tellungen chri tliher Mi ionare waren bisher ohne Erfolg.
Erfreulicheres ift zu berichten von Lifu, ciner der Loyalty-Ju eln der Süd ee, wo hon vor 25 Jahren Men- fhenmord, Vielweiberei und Gößendien t abge chafft waren. Von den 6s tau end Einwohnern find 53 tau end Prote- tanten und 1 tau end Nömi che. Auf der Ju el ind 19 Kirchen und Kapellen.
(Einge andt.) zig Millionen die er armen Men chen ind in dem ange- gebenen Zeitraume auf olhe Wei e aus ihrem Heimats- lande wegge chleppt und in ver chiedene Länder als Scla- ven verkauft ivorden. Auch die Vorfahren un erer hie igen Neger ind ja bekanntlich auf die e Wei e in un er Land gekommen. *) Doch, ihr gedachtet es bö e mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, daß er thäte, wie es jest am Tage i t, zu erhalten viel Volks ; denn um eures Le- bens willen hat mid) Gott vor euch her ge- andt o prach ein t der von einen Brüdern ver-
kaufte Jo eph zu den elben. Dies Wort dürfte auch hier
Warum wir un ere Negermi ion mit allem Ern t unter tüßen und fördern ollen.
Durch die Mi ion, die wir vor einigen Jahren unter den Negern im Süden un ers Landes angefangen und bis dahin unter ichtbarem Segen von oben fortgeführt haben, wird uns unwillkürlich die ur prüngliche Heimat die er fa t allgemein veradteten Men chenkla e be onders wich- tig und intere ant. Afrika hat in den lebten dreißig bis vierzig Jahren wohl mehr als irgend ein anderer von Hei- den bewohnter Erdtheil die Augen und das Mitleid der chri tlichen Völker auf fid) gezogen. Und mit Reht. Wohl befinden ich ja unleugbar alle Heiden in einem bedauerns- werthen, ungliidjeligen Zu tande; denn fie leben ohne Gott in der Welt, und darum auch ohne Hoffnung; ie wi en nichts von einem Sünderheiland, an dem wir haben die Erlö ung durch ein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden. Sie beten ftumme.Gigen an, die ie niht hören und ihnen nicht helfen können ; ie knieen nieder vor ihrer eigenen Hände Werk. Und weil fie von der in Chri to ge- offenbarten und er chienenen Liebe Gottes zum Heil der Sünderwelt nichts wi en, o können ie weder Gott redjt lieben, nod) aud) in rehter Liebe und wahrem Frieden Unter einander leben. Während dies von allen Heiden ohne Ausnahme gilt, mögen ie nun in China oder Japan, in Jndien oder Afrika leben, fo ind doch die Eingebornen des Tehtgenannten Lan- des in vieler Hin icht die allerunglü> elig ten und be: dauernswerthe ten. Denn nicht nur befinden ie fid) mit den übrigen Heiden in gleich großem gei tlichen Elende, ondern auch im Aeußerlichen führen ie ein überaus elen- des Da ein, fo daß ie in die er Hin icht das Mitleid der Chri ten fa t nod) mehr in An pruch nehmen, als die o tief ge unkenen Ureinwohner Au traliens. Afrika ift ja eit zwei Jahrhunderten der Jagdgrund gewe en, wo entmen chte Sclavenfänger die hwarzen Söhne Hams wie wilde Thiere unter un äglichen Grau- amkeiten gefangen und ie haben, wie man ein Stü> an den Mei tbietenden verkauft Vieh vertauft.*) Gegen vier- #) Bekanntlich betrachten die afrikani chen Negerfür ten ihre Unterthanen ammt und onders als ihre Sclaven, mit deren Leben, |
eine Anwendung finden. Men chen gedachten es freilich bö e zu machen, aber Gott gedachle es gut zu machen, daß er thäte, wie es jeßt am Tage i t, zu erhalten viel Volks. Denn wiewohl die armen Neger hier ins harte Joch der Sclaverei geriethen, o ift doch er tlih hon chwer zu a- gen, ob ie ich dabei in größerem leiblichen Elende befan- den als früher bei ihrem wilden Leben in Afrika, wo ie eigentlich auch nur die Sclaven ihrer ver chiedenen Häupt- linge waren, von deren Launen ihnen be tändig der Tod drohte. Sodann aber hatten ie hier in den Banden der leiblichen Sclaverei doch vielfad) Gelegenheit, von den gei tlihen Banden der Sünde und des Teufels befreit zu werden, und zu der reten Freiheit zu gelangen, womit uns Chri tus befreit hat. Daß viele von ihnen die e Frei- heit in Chri to hier auch wirklich gefunden haben, ift gewiß; gar manche liebliche, ergreifende Bei piele find davon be- fannt geworden. Für ie war es omit nicht ein Unglück, ondern ein Glü>, daß fie in ein fremdes Land kamen. Freiheit und Eigenthum ie chalten und walten können, wie es ihnen gefällt. Kommt nun zu einem olchen Negerfür ten einer der rei en- den muhammedani chen oder ogenannten chri tlichen Sclavenhänd- ler und wird mit ihm um eine gewi e Anzahl Sclaven gegen Flin- ten, Pulver, Branntwein, Perlen und on tigen europäi chen Flitter Handels eins, o läßt der Für t entiveder von einen eigenen Unters thanen die nöthige Anzahl einfangen oder er tellt eine förmliche Men chenjagd an, oder er überfällt ein benachbartes feindliches Volk, um aus den Krieg8gefangenen die contrahirte Anzahl Sclaven dem Händler zu liefern. So treiben es die Negerfür ten im Großen, und ihre Unterthanen machen es ihnen natürlich nach im Kleinen. Ein Mann, der in Afrika viel gerei t i t, hat darum mit Recht cinmal - ge agt: Afrika i t ein großes Sclavenland, drei Viertheile einer Bevölkerung find Sclaven. D. R. *) Als nämlich die Spanier Amerika entde>t und auf den we t- indi chen Ju eln reiche Goldgruben gefunden und ausgedehnte Pflan: zungen angelegt hatten, fo bedurften ie vieler Arbeiter. Weil ie nun die Eingebornen, die unterjohten Jndianer, theils mei t aus- gerottet hatten, theils unter der harten, ungewohnten Arbeit wie die Müden dahinfallen ahen, o holten ie ich aus Afrika die kräftigen Neger. Jm Reformationsjahre 1517 wurde von Spanien der Sclavenhandel für eine amerikani chen Be ibungen förmlich einge- richtet. Bald folgten dem Bei piel Spaniens andere eefahrende Chri tenvölker. Jn die nordamerikani chen Colonien Englands, die jebigen Vereinigten Staaten, wurden die er ten afrikani chen Sclas ven von einem holländi chen Schi fe n den St. James River einlief. gebracht, das im Augu t , D. 1620 R.