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Helft UNS! eeeeeneneereurernnneeererrrererrnrrerererineenee
from Missions-Taube 1881
de en i t be chlo en, nod) zwei Mi ionare nad) Sumatra zu enden.
Südafrika. Wieder cheint dur<h Schuld der länder- raub üchtigen Politik Englands ein Krieg das Gebiet der evang. - lutheri chen Mi ion in Südafrika verheeren zu wollen. Die Transvaal - Republik, in welcher auch die un eren Le ern chon bekannte blühende Station Betha- nien liegt, wurde im Jahre 1848 von Bauern holländi cher Abkun ft, dort Boers genannt, gegründet, welche, der eng- li chen Bedrü>kung müde, aus der Capcolonie ausgewandert waren. Die Engländer machten ihnen er t lange ihre Un- abhängigkeit treitig. Er t 1852 wurde ie von England anerkannt. Jetzt ver ucht nun die engli che Regierung, welche hon bedeutende Länder tre>en in Südafrika be itzt, die Republik zu ihrem Eigenthum zu machen. Die Ein- wohner der Republik prote tirten auf das ent chieden te gegen die e ungerechte Be itzergreifung. Aus Holland elb t i t ein Aufruf zu Gun ten der tammverwandten Boers an das britifde Volk ergangen, nicht zu dulden, daß eine tarke Negierung ein o hwaches Gemeinwe en unterjoche, de en Bürger weiter nichts wollen, als ruhig und friedlich unter eigenen Gefesen leben und den fdjiver errungenen Boden mit eigener freier Hand bebauen. Wahr cheinlich werden noch andere benachbarte Staaten, vor allem die Orange-Republik, mit in den Krieg hineingezogen werden ; denn auch eine weiße Bevölkerung i t vorwiegend hollän- di cher Ab tammung. Ja, elb t die Bevölkerung von Na- tal und der Capcolonie i t zum großen Theil holländi ch, und chon regt fid) der kühne Gedanke einer Losreißung ganz Südafrikas von engli cher Gewalt. Die Engländer wurden von den Boers gewarnt, keine Truppen auf das Gebiet der Transvaal-Republik vorzu chieben, weil man der Gewalt Gewalt entgegenfesen würde. Dennoch ge chah es. Aber die engli chen Truppen wurden von den Boers aufgefordert, über die Grenze zurü>zugehen; als ie fid) weigerten, wurden fie frifd) angegriffen und ge chlagen. So haben al o die Feind eligkeiten begonnen und das Ende die es ungerechten Krieges ift nicht abzu ehen. Möge Gott eine hüßende Hand über die Mi ion halten!
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New Orleans. Un er Negermi ionar N. Bakke mi ionirt in New Orleans auch unter den dortigen Nor- wegern und ift in die e Mi ion durd) Gottes Führung hineingezogen worden, ohne ich der elben erwehren zu können. Eine Anzahl dort wohnende Norweger, deren fid) bereits ein Methodi tenprediger bemächtigt hatte, wie auch mehrere norwegi che Schiffscapitäne, hatten erfahren, daß Mi . B. ein Norweger ijt, und baten ihn daher dringend, ihnen einen Gottesdien t zu halten. Er that es mit Zu timmung des Methodiften. Nachdem fie nun aber einmal die lutheri che Predigt gehört hatten, wollten ie von dem Methodi ten fdjledterdings nidjts mehr wi en. Sie ind unermüdlich in Bitten und Flehen, daß Mi . Bakke ihnen ferner predige, und da er die Neger am Sonn- tag-Vormittag dod) niht zum Gottesdienft bringen kann, fo halt er mit Erlaubniß der Mi ionscommi ion, zum großen Verdruß jenes Methodi ten und zu eben o großer Freude der norwegi chen Lutheraner, jeden Sonntag-Vor- mittag norwegi chen Gottesdien t vor einer zahlreichen Zu- hörer chaft. Er hat aud) hon zweimal das heil. Abend- mahl verwaltet. C. S. Helft uns!
Die große Mildthätigkeit, mit welcher viele Chri ten dem Mi ionar Berg entgegen gekommen ind, gibt mir Muth, auch eine Bitte um Unter tühung für arme Neger- finder in New Orleans an ie zu richten. Wie groß die Noth, und wie hre>lih das Elend unter den Schwarzen hier ift, kann nur derjenige am be ten wi en, der täglich mit ihnen Verkehr hat. Viele Kinder, die in un ere Schule zu kommen pflegen, können nur dann fommmen, wenn das Wetter angenehm i t, theils, weil un- fer Schullokal von olcher Be chaffenheit ijt, daß man es nicht heizen kann, theils, weil die Kinder o chlechte Klei- der haben. Viele Kinder, die gern in un ere Schule gehen möchten, können aber deswegen niht kommen, weil fie keine Kleider haben. Man bedenke nun: in die em kalten Winter, wo wir Leute vom hohen Norden, trogdem wir in allen Zimmern einheizen, tüchtig frieren, habe id auf meinem Rundgang Familien gefunden, die keine Kohlen, kein Stück Holz und keine Bettde>en im Hau e haben, die Tag und Nacht frieren mü en. Hier ind Wittwen mit kleinen Kindern, die lange krank gewe en ind und ih und die Jhrigen nicht ernähren können ; die e bedürfen am mei ten un erer Hülfe, denn ie ind die aller- unglüd>lich ten. Freilich ind nicht Alle, für welche id um Hülfe bitte, Chri ten, gehören aud) nicht alle zu un erer Kirche, aber wir wollen ie o gerne zu Chri ten machen, wollen ie o gerne für un ere Kirche gewinnen: dazu i t Liebe und Mildthätigkeit ein gutes Mittel. Jhr lieben Chri ten und Freunde un erer Mi ion, denkt an un3! Dod) damit ift uns nicht geholfen, kommt uns zu Hülfe! Wenn ihr elb t gut und warm gekleidet in die Kirche gehet, denkt an die armen Leute hier unten, die wegen Mangel an Kleidern und Schuhen nicht in die Kirche kommen können! Während eure Kinder, gut ge- fletdet, in hönen, warmen Schulen iven, haben die klei- nen Schwarzen keins von beiden. nicht einmal gern zur Schule wollen, ind un ere kleinen Schwarzen begierig, .etwas zu lernen, und gehen mit tau- end Freuden in un ere Schule, die im Winter für Alles zugänglich i t, nur niht für Wärme. Un ere Schule hat trogdem, Gott ei Lob und Dank, in der lebten Zeit in dem Maße zugenommen, daß wir weder Play nod) Lehrkräfte genug haben. Damit der Katechismus chnell und gut gelernt werden ollte, habe tc) manches Paar Ho en, Hemden und Schuhe je nad) Be- 3 FLOR 5 RE E EF "HE TLR, 7 rae Vs AE SELE Während viele Kinder | |
dürfniß ver prechen mü en, in der Hoffnung, daß die lie- ben Chri ten mir meinem Ver prechen nahzukommen helfen würden. Jett werde id) immer gefragt, ob die ver- fprodjenen Sachen noch nicht da ind. Es ift für Kinder von 6 bis 15 Jahren zu orgen, Knaben und Mädchen und arme Frauen. .
Wohlan, liebe Miffionsfreunde! Jhr, die ihr um Gottes Segen und Ausbreitung eines theuren Wortes unter den Heiden täglich bittet und eufzet, hließet auch uns in eure Gebete cin, kommt uns zu Hülfe mit Geld und Kleidern, damit wir auch hier mit dem Wort Gottes fortfahren können zur Ehre eines Namens und zur Selig- keit der armen Seelen! Helft uns um JE u willen, Amen.
New Orleans, den 21. Jan. 1881. N. J. Bakke, Mi ionar. den Freund chaftsin eln, owie die Jn el Hirava im Mar- que as-Archipel in die Ta che ge te>t, hat ie annectirt, d. h. mit Li t und einem Schein des Rechten an ich ge- bracht. , Darob werden ich in onderheit die Herren Je ui- ten vergnügt die Hände reiben ; denn ob ihre jesige Ver- treibung aus Frankreich aud) fid) auf de en über eei ches Gebiet er tre>t, fo find fie ja dod) niht zum er t en Male auch aus die em Lande vertrieben, und bleiben daher bei thxem alten Sprüchlein :
Wie Lämmer haben wir uns einge chlichen, Als Wölfe regieren wir, Wie Hunde wird man uns vertreiben, Aber wie Adler werden wir uns verjüngen. LL
Milde Gaben für die Negermiffion:
Durch P. Volz $5.00. Durch Hrn. G. O. Ru tad, Ka irer der Norwegi chen Synode, 160.00. Durch P. Stra en von Aug.
»Je uwider.
Ein Theil von den aus Frankreich vertriebenen Je ui- ten beab ichtigt, eine Ge ell chaft zur Verbreitung des Glaubens in Afrika zu bilden. Natürlich hat der Pab t die em Unternehmen einer Leibgarde alsbald die Zu timmung ertheilt. An dem, was die Mi ions8- Taube in der April- und Juninummer des vorigen Jahr- gangs über das Treiben der etlichen Vorläufer die er Glaubensverbreiter am Hofe des Kai ers Mte a mittheilte, kann man genug er ehen, was der durch Living tone und Stanley vorbereiteten, von Schottland und England aus
Gamm 5.00. Durch P. C. Engelder von J. Tifer 5.00, von einer Sonntags chule .75. Durch P. M. Eirich von Fr. Miesner 1.00. Durch Lehrer J. Neils in Hu tisford, Wis., 5.00. Durch P. Wug- gazer von fr. Gemeinde bei Need City 2.66, Gem. in Vig Rapids 1,78, Durch P. Sapper von fr. Gem. 9.50, von Louis Laudel 3.00. Durch M. C. Barthel von J. Kröger in Akron, O., .70, G. Agena
Steeling 1.00, A. Vormann in St. Olaf .30. J. Umbach, Ka irer.
Vei dem Unterzeichneten ind folgende Gaben eingegangen :
A. Für den Weihnachtsbaum der Negerkinder: Von N. N. in Milwaukee durch P. Jäkel $2.00; P. Obermeyer 1.00; J. E. Geyer in Little No> 1.00; Dreieinigkeits chule in Milwaukee: Lehrer Wagners Kla e 2.20, Lehrer Wisbecks Kla e 2.00, Lehrer Weigles Kla e 1.30, Lehrer Steubers Kla e 1.25; Frl. L. Wolt-
im Jnnern Afrika's fo opferfreudig und hoffnungsvoll ge- pflanzten Mi ion bevor teht. Gott teur aud) hier des Pab ts und Türken Mord ! Hierbei ei noc) eines anderen verwandten Ereigni es erwähnt. Der Kenner der Mi ionsge chichte die es Jahr- hunderts theif, welche chnellen und herrlidjen Fort chritte die Mi ion ein t auf den Süd ee-Jn eln gemacht hatte, namentlich auf den Ge ell chaftsin eln, wel lesteren fid) der junge Mi ionseifer Englands zunäch t zugewendet und mit dem Evangelio in onderheit auf Tahiti vom Jahre 1815 an fo herrliche Erfolge erzielt hatte, daß in wenig Jahren die ganze Jn el wie umgewandelt war. Da kam aber der Feind und äete Unkraut durc papi ti che Mi - + ionare, welche, von der franzö i chen Regierung ge endet : und ge üßt, auf einmal auf Tahiti erfdienen. Da nun die Tahitier fid) die e ungeladenen Gä te und ihre Arbeit aufs ern tlich te verbaten, fo fing die franzö i che Regie- rung (Louis Philipp) mit ihnen einen Krieg an, der ei- en Ab chluß dadurch fand, daß am 6. Februar 1847 die Königin Pomare das franzö i che Protectorat nothgedrun- gen anerkennen mußte. Ungehindert konnten die Mi io- n re des Pab tes ihr We en treiben und dem evangeli chen iffionsivert hindernd und chädigend entgegen arbeiten.
e Nachrichten zufolge hat nun aber die gegenwär- ; e Ge ell chaftsin eln, ammt
mann und Schwe tern in Watertown, Wis., 2.00; von N. N. durch Ka irer Bartling .50; P. Küchles Gem. in Milivaukee 11.35; von einem begnadigten Mitbruder, N. N. v. N., in Vo ton 1.00. Herr Mehrmann in Little Ro> 2.50. An Gegen tänden: Von Freund der Neger durch Jg. LLE aL ng 1 Dugend Sonn- tagidulatbums; von N. N. durch Pilgerbuchhandlung 1 Dug. Life of Christ und 1 Dugend Life of Joseph; ein Brl. Aepfel von den Herren Penzel und Reichhardt in Little Rod. An Rabatt beim Einkauf: Pilgerbuchhandling 1.00; Norwegi che Buchhand- ane Decorah, Jowa, 5.00. _B. Für arme Negerkinder: Anzahl Kleidungs tücke für Mädchen und Knabenhemden durch P. Küchle in Milwaukee; Kna- benkleider und Stück Zeug durch Ka irer J. Umbach. : _ C. Für die Mi ion in Little Rod: Durch P. Bret cher in Buena Vi ta, Jowa, von N. N., 1.00, von ihm elb t 1.00; durch Pan P. H. Stechholz, Collecte bei der Chri tbe cherung einer St. auls:Schule in Pater on, N. J., 8.20, /Litle Rock, Ark., 14. Januar 1821. F. Berg, Mi ionar. Für arme Negerkinder in New Orleans crhalten:
Durch Lehrer Sauer von einen Schülern 4 Packete Zeug und von den elben collectirt $4.00. Bon P. Dö cher 1.00. Von dem Mi ions-Verein in New Orleans 5.45. Von norwegi chen Kapi- tänen und Seeleuten 3.50. Collecte bei der Weihnachts: Be cherung in un erer Neger chule 2.85. _ 5
New Orleans, 8. Januar 1881. N. J. Bakke, Mi ionar. 5843 Dryade Str. Die Mi ions = Taubes int ef 1 lid, ii Jahr in SES mit pie it ES STARE) ete CaDILe Co 1 Exemplar $ 2B 10 Imiiliccccectecssccscccccococcececcccssesssvetcs 2.00 5.00 50.8 9.00 100, 17.00 Die Parthle-Prei e ge ten nur dann, wenn alle Exemplare unter Einer Adre e RA pane fonnen. fea ipevad, Bratt pel Bath G. u be tellen und zu bezahlen as Vlatt bei dem ,,Luth. Concordia Verlag , St. Louis, Hno . r i Alle bie Medaction betreffenden Ein endungen find gu adre iren an Rey. F. Lochner: 110 West Teleton at. Suringield Is: ; alle Geldbelträge ü tie Negerml ion an den Ka irer J. Umbach, 2109 Wash Str, » St. Louis, Mo. Entered at the Post Ofice at St. Louis, Mo., as second-class matter.
Nachrichten aus um Mi ionsgebiet der Heimat O des Nus landes.
Herausgegeben von der Eb. - Luth. Synodalconferenz von Nordamerika. In deren Auftrag redigirt von Pa tor F. Lochner unter Y as e von Pa e C.F B.S caer
3. Dahrgang._ 1881. Aummer 3.
Madtraiglides aus und zu dem 61 ten Jaßres- beriht der Leipziger Wi ionsge ell chaft. (Schluß) So viel aus dem Ge ammtbericht des Seniors. Wenn nun in dem elben bemerkt wird, daß in Madura und Um- gegend das reine Evangelium zuer t von un eren luthe- ri chen Vätern und deren Gehilfen im vorigen Jahrhundert gepredigt worden und dies auh zur Gründung kleiner Gemeinden führte , die aber wegen Mangel an Arbei- tern verfielen und ich endlich ganz auflösten , o i t hier die Zeit des kläglichen Verfalls der tamu- [li h-lutheri hen Kirche überhaupt berührt, und da wohl viele un erer Le er mit der Ge chichte der o tindi chen Mi ion der lutheri chen Kirche wenig bekannt ein werden, fo nehmen wir hier Gelegenheit, un erem Auszuge Dies- bezügliches noch beizugeben. Die beiden Di tricte und Mi ionsgebiete vom üdlichen Vorderindien, Madura und Tinnevelly, grenzen an einander, und nicht weit von der Grenze des letzteren liegt Madura, die gleichnamige Haupt tadt des Di tricts. Es i t jest, da wir dies chreiben, gerade ein Jahr, daß man zu Palamkotta das 100jährige Jubiläum der Einführung des Chri tenthums -in dem Di trict Tinnevelly beging. Außer dem Lord-Bi chof von Madras und den beiden Mi - fionsbifdifen Caldwell von der Ausbreitungsge ell chaft (Propagation Gospel Society) und Sargent von der Kirchlichen Mi ionsge ell haft (Church Mission So- ciety), beide Ge ell chaften der anglikani chen Kirche ange- hörig, wohnten die er Seale eine große Zahl euro-
päi cher Mi ionare ver chiedener Benennung, owie 90 ein- geborne Prediger bei. Und iche, in einer Fe trede hob Bi chof Caldwell hervor, daß der von Halle ausgegangene [lutheri che Mi ionar Schwarz, der Mann, de en Name der denkwürdig te Name in der Ge chichte der üd- indi chen Mi ionen ei, auch der Begründer der chri tlichen Kirche in Tinnevelly, wäre.*) Nachdem er von Madras, re p. Trit chinopoli, aus die Stadt Palaméotta mehrmals be ucht hatte, kam es im Jahre 1780 zur Gründung der er ten kleinen Chri tengemeine da elb t. Die es Gemein- lein, de en Kirchenregi ter nod) vorhanden, zählte damals 40 Seelen, unter denen ich ein gewi er Deva agayam, ein Dichter, befand, de en Sohn Vedanayaga Sa triyar, der nach Tanjore zog, den Vater an poeti cher Tüchtigkeit weit übertraf, dem die chri tliche Tamul-Literatur viel verdankt und von de en Liedern viele heute noc) ge ungen wer- den.*#*) Jm Jahre 1783 weihte Schwarz die er te Kirche zu Palamkotta ein und Satyanathan, ein eingeborner ordi- 2) Die Le er des Lutheraner können über den Gottesmann Schwarz Näheres im 28. Jahrgang Nr. 22 und 24 finden. #2) Auch die aus dem Deut chen ein t ins Tamuli che über eßten Kirchenlieder werden dort noch ge ungen. Jm Allgemeinen Mi - ionsfreund erzählt Mi ionar Baierlein: Als ich in Tinnevelly den engli chen Mi ionar D. be uchte, ließ er von einen braunen Ko t chülern zum Morgen egen ein deut ches, von un eren alten Mi ionaren ins Tamuli che über eßtes Lied nach deut cher Melodie, an timmen. Als ich nun agte: Jch ehe, Sie können nicht ohne uns auskommen , antivortete er: das wollen wir aud) nit, und es wäre ein bö es Zeichen, wenn wir's wollten. So zehren nicht . blos wir, ondern auch die engli chen Mi ionen von der treuen Ar- beit un erer alten Väter, ÿ D. R.
nirter Pa tor, übernahm darauf dic Leitung der, Gemeinde, die dann in Folge einer gei tlihen Bewegung unter den Schanars auf mehr denn 4000 Seelen anwuchs, Aber was Schwarz und eine Nachfolger hier ge äet hatten, das ernteten herna<h Andere. * Nachdem eit 1806 die con- das Volk der Tamulen, ihr hön tes und hoffnungsvoll tes geworden.
Und dod) mi cht ich bei uns in die große Freude über das alles und in den Dank gegen den HErrn für alle Er-
rettung und alle Förderung, die er der tamuli ch:luthe-
feffionslofe Londoner Mi ionsge ell haft vorübergehend ri chen Mi ion und Kirche hat widerfahren la en; Weh-
in die Arbeit eingetreten war, vi itirte im Jahre 1816 zum er ten Male ein Vi chof der engli chen Kirche, Middleton von Kalkutta, die Station, deren Angehörige in Folge einer verheerenden Pe t und aus Mangel an eel orger- licher Pflege bedeutend zu ammenge chmolzen waren. Und als in Folge eines Be uchs der Caplan Hough, der zweite Vater der Tinnevelly Mi ion , nah Palamkotta kam und allé ländlichen Gemeinden vi itirte, wurde ein Bericht die" Veranla ung des Eintritts der Kirchlichen Mi ions- ge ell chaft in die es Arbeitsfeld, dem dann nod) im Jahre 1835 der der ,,Ausbreitungsgefellfdaft folgte. Die e beiden Ge ell chaften hatten bis zum Juni 1879 in ihrer Pflege 97,605 Chri ten. So verlor die es Mi ionsgebiet die lutheri che Kirche an die anglikani che. Und nicht nur die es. Ach, es war ja die Verheerung durch den Rationa- Lismus daheim angegangen. Es erlo ch der Mi ionseifer, eswurden der Mi ionare immer weniger, die von der Heimath zu den Heiden ausgingen, während auf dem Mi - ionsgebiet die reformirten Secten de to mehr Eifer ent- fidelten und namentlich die bi chöfliche Kirche thätig war. Bis auf einen dürftigen Re t fielen fa t ämmtlich. die luthe- ri chen Gemeinden O tindiens der leßteren und anderen Secten anheim: Aus Mangel an Arbeitern übergab im : Jahre 1820 der deut che lutheri che Mi ionar Kammerer in Trankebar 1300 Chri ten mit 17 kleinen Kirchen der englichen Kirche, und als nun nach dem Jubeljahre 1817 in Folge des wieder erwachten Mi ionseifers von Halle und Berlin aus Mi ionare nad) O tindien gingen, fo konnten die e nod) bis zum Jahre 1835 nur unter der Be- dingung dort Arbeit und Unter tühung finden, daß fie zur anglikani chen Kirche übergingen. Gott Lob! inzwi chen hatte man in der lutheri chen Kirche Deut chlands fic wieder unter das Panier der Concordia ge ammelt. Bald fam es aud) wieder zu einer lutheri chen Mi ion. Von Lutheranern aus ver chiedenen Gauen wurde im Jahre 1836 in Dresden ein Mi ionshaus errichtet, welhes dann päter nah der Univer itäts tadt Leipzig verlegt wurde, und als im Jahre 1840 der Mi ionar Cordes ausging zu den Heiden, da wies man ihn nad) dem alten luthe: ri chen, aber zulegt fo vernachlä igten. Arbeitsfeld i in O t- indien. Gar manche der in anglikani che Pflege gerathenen lutheri chen Tamulen ergriff dann ein Heimweh nach der Mutter und ihrer verniinftigen lauteren Mild) des Evan- geliums und fie baten um Wiederaufnahme. Und nun 3 hat | aud) ber Le er die er Auszüge aus den Jahres: _ berichten der Leipziger Mi ion gemerkt, der bisher wenig Kunde. von ihr hatte nun i wieder das alte Miffions- ns | (2 der lutheri chen Kirche, O tindien und insbe ondere
muth und wir können es nicht verhehlen in un ere Hoffnungen aud) Be orgniß für die Zukunft, wenn wir daran gedenken, daß vor wenigen Jahren etliche Mi ionare Gewi ens halber um ihre Entla ung aus dem Dien t der Leipziger Mi ion nah uchen mußten, weil man ihren Bitten, der o tindi hen Mi ion eine olche Stellung zu ichern, daß die elbe weder nah Schein, noh We en Kir- chengemein chaft oder Subordinationsverhältniß*) mit Solchen hat, welche irgend einer Vekenntnißwahrheit offen wider prechen , nicht willfahren zu können glaubte. Ach, möchten doch jene Bitten nod) ihre re<te Würdigung, all eitige Zu timmung und erwün chte Folge finden und daher der Vater aller Barmherzigkeit verleihen, daß die Mi ions-Taube aud) von un erer Mithilfe an der Arbeit der Leipziger Mi ion berichten könnte! Brün tig dies wün chend und hoffend flehen wir daher auch in Be- zug auf die tamuli ch-lutheri che Kirche und Mi ion : Erhalt, was du gebauet Und durch dein Blut erkauft, Was du dir ha t vertrauet, Die Kirch , auf welch anlau t Der grimme Sturm des Drachen ; Sei du ihr Schuß und Wall, Daß, ob die Welt will krachen, Sie nimmermehr verfall! Amen. (Für die Mi ions - Taube von C. S.)
Gefdidte der Station BWethanien in Afrika. (Fort eßung und Schluß.)
Es geht jeßt niht mehr o ra h mit dem Unterricht der Tauf chüler als im Anfang. Jn den er ten Jahren famen ie mei tens in 6 Monaten, oft in noch kürzerer Zeit fo weit, daß ie getauft werden konnten. Debt ge- brauchen die Mei ten ein Jahr oder länger. Theils fommt dies daher, weil die Taufbewerber der er ten Jahre in der Regel chon etwas vorbereitet waren, wenig tens hon buch tabiren fonnten. Dest dagegen kommen fie ganz unvorbereitet. Selb t nachdem ie ein ganzes Jahr mit dem größten Fleiß unterrichtet find, geben fie oft nod) ganz ent eßlih dumme Antworten. D, es gehört aud dort in Afrika Geduld, viel Geduld dazu, das Amt eines Mi ionars zu verwalten, wie denn im Predigt- und Lehr- amt überhaupt viel Geduld vonnöthen ijt. Um Geduld ~ *) Unter Subordinationverhältniß ver tanden jene Mi ionare das Verhältniß, nach welchem fie Fal chgläubige, in onderheit fal che Lehrer für ihre kirchlichen Vorge eßten und Wächter an ehen mußten. Siehe überhaupt Lutheraner , Jahrg.. XXXIT., Nr. 3 und 9. M5, A DAI?
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und Ausdauer für die Miffionare mü en daher die lieben Chri ten be onders bitten.
Außer der Kinder- und Tauf chule werden allezeit noh zivei andere Schulen auf der Station gehalten, wenn auch nur wöchentlich 2 bis 3 Stunden. Die eine i t die Beicht- und Abendmahl chule mit denen, die getauft ind und auf das heilige Abendmahl vorbereitet werden. Solcher ind oft 30 bis 40 im Unterricht. Sodann die Confirmanden- chule mit den erwach enen Kindern der Gemeinde. Die ganze Woche hindurch reiht fid) eine Schule an die andere und am Mittwoch i t Katehi8muspredigt, nach welcher die Kinder der großen Schule vor dem Altar katechi irt werden.
Das ganze Leben und Treiben in Bethanien i t drift: lich, Gottes Wort in Kirche, Schule und im Hau e ijt das Salz unter allen. Ja, das darf man mit Freudigkeit agen, daß die lieben Leute nicht allein Chri ten ind, wenn fie in der Kirche und Schule ißen, ondern fie find aud)
Chri ten im Hau e, in ihrer Arbeit und unter einander. Die Eheleute leben in häuslicher Ehre und im Frieden mit einander, es kommt da fa t nie etwas Ungebührliches vor. Die Kinder werden in chri tliher Zucht und Ver- mahnung zum HErrn erzogen, und kommen Unarten und Widerfeslidfeiten vor, dann fangen die chri tlichen Eltern doch an, die Kinder ordentlich zu züchtigen, welches on t bei den Heiden eine Seltenheit i t. Es i t übrigens hier in Afrika ein guter Zug bei Schwarzen und Weißen, daß die Kinder ehrerbietig gegen ihre Eltern ind. (Welches man von den Kindern in Amerika leider im Allgemeinen nicht agen kann.) Auch tehen fic) die Gemeindeglieder gegen eitig bei und helfen einander mit Rath und That. Den Heiden und den Bauern gegenüber i t die Liebe der Chri ten herzlich, dod) kann man das Wort herzlich mit- unter treichen, wenn ie mit einander etwas haben: Darüber darf man fid) aber nicht o ehr wundern, denn die lieben Leute ind eben keine Engel, ondern nur arme Sünder, und bei armen Sündern will fid) das Sprüch- wort: Ein Jeder i t fic) elb t der Näch te gar zu gerne bewahrheiten, o ündlih das auch i t. Da das Chri tenthum bereits eine Macht auf der Sta- tion geworden ijt, und weil o Viele zur Gemeinde ge- hören, fo {hwindet das An ehen des Heidenthums immer mehr, und darum auch der Gegenfas des Heidenthums gegen das Chriftenthum.. Solche Verrücktheiten, die die Heiden in den er ten Jahren vom Chri tenthum glaubten, ind läng t ver <hwunden. So z. B. glaubten die Heiden früher, daß in das Taufwa er das Gehirn von Todten gethan und die Leute damit getauft würden. Als darum das erfte Kind aus der Gemeinde tarb, haben die alten Heiden die Leiche nicht verla en, bis ie ins Grab ge enkt wurde, um zu ehen, ob Miff. B. wirklich die Leiché öffnen und Gehirn, Leber und Lunge herausnehmen würde. Denn er teres ollte er ja nöthig haben, in das Taufwa er zu thun, Leber und Linge aber den Chri ten im heiligen Abendmahl zu e en geben. Als ie dann ahen, daß nichts
an der Leiche gethan wurde, als nur mit chri tlichen Ehren zur Erde be tattet, waren fie hod) verwundert; ja, ein kleiner Häuptling, dex heute nod) ein Heide ijt, der dem Begräbniß mit beigewohnt hatte, ging in die Stadt und pries die Chri ten, die o ehr ihre Todten ehrten ; wir, agte-er, begraben un ere Todten wie Hunde. Viele hiel- ten aber dennoch den Glauben fe t, daß bei den Sacra- menten Gehirn, Leber und Lunge der Todten gebraucht würden, und agten, der Lehrer ließe ich das von Deut ch- land chi>en und betröge hier die Leute damit. Aus olchem Glauben kam dann natürlich der Wider- wille gegen das Chri tenthum und der Haß gegen die Chri ten. Troßdem haben fid) dod) die Chri ten allezeit den Heiden gegenüber liebevoll und freundlih betragen. Es ift wohl vorgekommen, daß aufgebla ene chri tliche Jünglinge im fleifdliden Bekehrungseifer unter den Hei- den wirth chafteten; denen wurde indeß von den Kirchen- vor tehern und vom Mi ionar das Handwerk gelegt. Nun i t es fo weit gekommen, daß Chri ten und Heiden: ganz friedlid) unter einander arbeiten. Die Verfolgung und der Spott von Seiten der Heiden hat aufgehört. Auch ind Chri ten und Heiden mit einander verwandt, die mei ten Chri ten haben ihre Eltern und Ge chwi ter unter den Heiden. Aber viele Kinder nehmen ihre alten heid- ni chen Eltern zu ich, geben ihnen Nahrung und edu und verpflegen ie. Daß aber die e alten Heiden ollten zur Bekehrung fommen, daran i t, men chlih geredet, nicht zu denken. Miff. B. chreibt : Komme id) zu ihnen und preche mit ihnen über ihren Seelenzu tand, vermahne fie aud) zur Bekehrung, fo haben fie mei tens die eine und nach ihrer Meinung triftige Ent chuldigung: Wir ind chon zu alt, um zu lernen und zu glauben. Auf die Alten i t fa t gar nicht zu rehnen, daß fie ih nod) bekehren ollten; um fo mehr aber auf das junge Volk. Wenn es durch Gottes Gnade fo fortgeht, o wird es nicht Iange dauern, daß die Jugend allhier ammt und onders ins Reich Gottes ein- geht. Die jungen Leute bekennen fid) mei tens er t dann ent chicden zum Chri tenthum, wenn ie verheirathet ind und ihren eigenen Haus tand gründen. Dod) gibt: es aud) Jünglinge und Jungfrauen, die um alles nichts geben, ondern zum Glauben durchdringen. Jt die Ge- meinde auch hon ziemlich groß, o wohnen dod) nod) mehr Heiden als Chri ten hier. Wenn die e nah und nad) nod) alle eingehen, und, wie bisher, nod) mehrere von den Bauern herzichen, fo kann die Gemeinde noch bedeutend wach en. Der HErr wolle uns vor Kriegsunruhen be- wahren und Gnade geben, daß alles ruhig einen geord- aie neten Weg fortgehe; dann ijt hier Aus icht-geuug für das PUM Reich Gottes. Die er Wun ch des Mi ionars ijt leider nicht in Erfüllung gegangen ; | vielmehr i t durch die Er: oberungs ucht der Engländer ein blutiger Krieg in Trans- vaal entbrannt und tft zu befürchten, daß bes Werk der Mi ion großen Schaden leidet. x I tN te AA La
A o werden die Seften die Er ten und die Er ten die Sehfen ein.
Mi ionshaus gebaut wurde, forderte er ämmtliche Statio- nen der Berliner Mi ionsge ell chaft in Südafrika auf, auh einige Bau teine dazu beizutragen. Demgemäß fingen die Mi ionare an, in ihren Gemeinden zu collectiren. Auf einer Er tes Bild. der elben la tete aber gerade eine <hwere Hungersnoth, und Auf der im J. 1879 in Berlin abgehaltenen er ten Gene- der betreffende Mi ionar konnte ih nicht ent chließen, ral ynode der unirten Kirche Preußens hielten die beiden unter die en Um tänden etwas vom Geldgeben zu agen. Mi ionsdirectoren Dr. Fabri undDr. Wangemann den Da kamen die Schwarzen zu ihm Getaufte und noch ver ammelten Vertretern einen Spiegel vor, den wir aud) Ungetaufte und fragten ihn: Aber, Lehrer, warum den Un eren zur Warnung, wie zur Ermunterung zeigen wirf t du uns weg? du bitte t alle Anderen und erlaub t wollen, aber auch zur Reizung, Gott über eine Gnade an ihnen, daß ie mitarbeiten dürfen an der gro- den Heiden zu danken. ßen Sdule jen eits des Meeres, warum nicht Dr. Fabri, der Director der Barmer Mi ionsan talt, aud) uns? Der Mi ionar ent chuldigte fid) mit der theilte zunäch t der Ver ammlung folgende That achen mit, Hungersnoth und meinte, die Leute würden die elbe aud) Jn der Kapkolonie hat die Rheini che Mi ion 11 Chri tenge- für ich elb t als Ent chuldigung gelten la en. Da. hatte meinden- mit etwa 13000 Seelen. Obwohl nun die e aus er ich aber geirrt. O , agten ie, wenn wir nur geben den Heiden ge ammelten Gemeinden aus lauter Leuten wollen, können wir aud beim Hunger geben. Und be tchen, die dem Arbeiter tande angehören oder höch tens ie gaben wirklich reidhlid), troßdem daß einige von ihnen dem kleinbäuerlichen, o bringen die e gleihwohl alljährlich that ächlich den Hungerriemen umge chnallt hatten. Meine ungefähr 66,000 Mark (15,840 Dollars) für ihre Kirchen: Herren , bemerkte der Redner hiezu, la enSie uns zu- und Schulbedürfni e auf, und als im Jahre 1878 die Rhei- ehen, daß nicht die Lehten die Er ten werden. ni che Mi ionsge ell chaft ihr fünfzigjähriges Jubiläum feierte, wurde zu Ehren der elben, in einer die er Gemein- den, die etwa 1000 Mitglieder zählt, eine Collecte von Papiftifhe Taufpraxis unter den Heiden. 3600 Mark (864 Dollars) ge ammelt. Auf Grund die er Mittheilungen machte Dr. Fabri denn den ironi chen Vor- Pater T chepe erzählt in den Katholi chen Mi ionen * flag, man möchte doch aus der Reid)shauptitadt ein paar pon zwei chine i chen Schwe tern, die--als - Täuferin- Delegirte zu die en aus Kaffern und Mi chlingen be tehen- nen gute Dien te lei ten: Die beiden Schwe tern ind den Mi ionsgemeinden nad) Südafrika fdjiden, um an Jungfrauen von 35 40 Jahren ; in die em Alter ehen ihnen zu ehen, wie man firdlidjem Gemeinde - Bankerott aber die Chine en und Chine innen aus, als ob fie chon wehren und was kirchlicher Sinn in Beziehung auf Selb t- 60 Jahre alt wären, und deshalb ift es den chine i chen unterhalt lei ten kann! Bei die er An pielung auf einen Jungfrauen, wenn ie 40 Jahre alt ind,. ge tattet, allein Gemeinde-Bankerott und bei die en leßteren Worten über- haupt denken wir lebhaft an einen Bericht aus Berlin, den wir die er Tage in einem Wech elblatie fanden. Während namlid) nad) dem elben in Berlin unläng t für einen Circus ohne Schwierigkeit 900,000 Mark (216,000 Dollars) aufgebracht wurden, konnte in der 70,000 See- len zählenden Marcus -Gemeinde aus Geldnoth die Be- febung der zweiten Prediger telle nur mit Mühe ge- \hehen, die Be ehung der dritten Stelle aber mußte aus die em Grunde ganz und gar unterbleiben; desgleichen war und blieb die Kirchenka e der Andreas - Gemeinde {don vor ein paar Jahren fo leer, daß zur Ausbe erung des äußer t chadhaft gewordenen Kirhdaches die Kirchen- verwaltung vom Magi trat 674 Mark (nahezu 163 Dollars) borgen mußte, und da auch die e geringfügige Summe zurüczuzahlen fie niht im Stande i t, fid) der Magi trat nun in der Lage befindet, die Nieder chlagung der tädti chen Forderung bei den in ihrer Majoritat / dij den Stadtverordneten zu beantragen! Wangemann, der Director der Berliner Dr. ionsan talt, führte bet der gleichen Gelegenheit fol- gendes Bei piel an : Als vor 8 Jahren das neue Berliner auszugehen und fremde Häu er zu be uchen. denn auch un ere beiden Jungfrauen mit Freuden. Hören- ie, daß irgend- ein Heidenkind krank i t, o be uchen ie de en Eltern und bieten ihre Hilfe an. Sie ind aber ganz ab onderliche Doktorinnen : ie haben vom Mi ionar europäi che Arzneien empfangen gegen Augenkrankheiten, Fieber u. f. tv. und damit wirken. ie oft die merkwürdig ten Kuren. Daher haben fie überall Zutritt, aud) werden fie natürlich gern zu den kranken Heidenkindern zugela en ; fin- den fie nun, daß das Kind ehr krank i t und icher terben wird, fo ziehen fie ein kleines Shwämmchen hervor, das ie immer mit einem Flä chchen Weihwa er bei fid) tragen, und indem ie dann dem todkranken Kinde die Stirn damit wa chen, taufen ie es zugleich, ohne daß die heidni- chen Eltern es merken. Auf die e Wei e haben fie chon vielen armen Kindern die Pforten des Himmels ge- öffnet. Das Ev. Mi . Magazin , dem Vor tehendes ent- nommen i t, bemerkt hierzu: Die e eben o naive als merkwürdige Mittheilung wirft ein eigenthümliches Licht auf die große Zahl von Neugetauften, welche alljährlich in den katholi chen Mi ionsberichten er cheint. - Das thun _
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Feuerbe tattung in Indien.
Die Feuerbe tattung ift das vierzehnte der 15 brahma-
ni chen Sacramente. Die gewöhnlichen Todten aller Brah- manen- und anderer Ka ten der Hindus werden verbrannt. Nur die heiligen Weltent ager (Sanya is), welche Verla en der Leibeshütte die höch te Bahn erreichen in Brahm, den Ocean aller We en, ver inken, werden Heiligkeit und Vorzüglichkeit wegen beerdigt, und beim und ihrer ihre den Anwe enden eine Lamentation ange tellt worden, wäh- rend welcher der Leichenbe tatter ich auf der Erde zu wäl- zen hat, wird fdlieflid) der Holz toß von leßterem ange- gezündet. Wenn der Verbrennungsproceß vorüber i t, hat der elbe zu einer eigenen Reinigung, zur Gün tig timmung der (in Vogelge talt) aus der Unterwelt er cheinenden Gei ter undzur Labung der Seele des Hinge chiedenen noch allerlei zu verrichten. Am dritten Tage nach der Feuerbe tattung wird die A che ge ammelt und in einen heiligen Fluß geworfen.
Grab tätten wurden (und werden noh) nicht elten im Lauf der Zeit berühmte Wallfahrtsorte.
Dem näch ten Erben des Ver torbenen liegt die Pflicht ob, Leichenbe tatter zu ein. Er hat deshalb chon vor der Be tattung ein Opfer darzubringen und muß fid) auch den von allen Männern getragenen Schnurrbart und Haar- opf abra iren la en. Die Leiche wird, nachdem fie ge- wöhnlich vorher gewa chen, gefdmiidt und auf ein Schau- bett ge eßt worden, auf einer jedesmal zu fertigenden Tragbahre von 4 Männern unter allerlei Ceremoniell auf den Verbrennungsplaß getragen. Nachdem dort nod) ver- chiedene Ceremonien unter Gebetsformeln vollzogen, 3. B. der Leiche aud) ein Gold tück in den Mund gelegt und von
Die Furcht vor den abge chiedenen Seelen, deren Fort= exi tenz durchaus nicht bezweifelt wird, und das Streben, alles, was ie anziehen könnte (worunter natürlich der
Körper und der Ort, wo er liegt, eine Hauptrolle pielt), zu be eitigen, dürften das Mei te dazu beigetragen haben, daß man darauf kam, die Leichen zu verbrennen und die A che in fließendes Wa er zu werfen. Wenn die Hindus die Brand tätte nur ehen oder an ie denken, wandelt ie ein Gru eln an. -Wie viel unbehaglicher und fürchter- licher das Leben und. der Wandel auf einer Erde voller Grab tätten! Es gibt aud) indi che Sprüchwörter, welche Bezug haben auf die Brand tätte und Feuerbe tattung. Von Sprüchwörtern die er Art, . welche unter den Kana-
re en exi tiren, mögen zwei hier angeführt werden. Wenn die Leiche (hena) auch verbrannt wird, die Schulden (rena, ein Ausdru>, der owohl Geld- als andere Schulden be- zeichnet) find damit nicht verbrannt. Angeborenes kriegt man er t los, wenn man verbrannt worden.
So be chreibt uns der Heidenbote eine indi che Feuer- be tattung. Unter den alten Heiden Jndiens fänden omit jene neuen Heiden Deut chlands die Leichenverbrennung als herr chende Volks itte, deren Einführung fie ja an Stelle des Begrabens mit o viel Reden und Schreiben vor einigen Jahren forderten, nunmehr aber ziemlich tille ge- worden ind, weil ie niht höheren Orts das gewün chte Gehör fanden.
Was nun die beigegebene Flluftration betrifft, fo i t ohne Zweifel das, was der im heiligen Fluß tehende Mann durd Vaden und Begießen vornimmt, eine jener Reinigungen, von denen oben die Rede ift, und die umher- ißenden vielen Vögel find wohl jene Vogelge talten, in denen die Gei ter der Unterwelt bei der Leichenverbrennung er cheinen ollen und zu deren Gün tig timmung allerlei zu verrichten i t.
Armes Volk der Heiden! O wie glitdlidje Leute find doch wir, die wir zu Chri ti Gemeine gehören, welche er gereinigt hat dur<hs Wa erbad im Wort , die wir glauben eine täglihe und reihlihe Vergebung der Sünden, deren wir in die er Chri tenheit auf Erden durd) Wort und Sacrament theilhaftig und vergewi ert werden, und eine Aufer tehung des Flei ches am jüng ten Tage, in der wir aud) un er Angebornes , die Erb ünde, gar los werden, um nach Seel und Leib völlig gereinigt und geheiligt einzugehen in ein ewiges Leben und die das alles fort und fort be iegeln fönnen und ollen mit einem: Anien, das i t gewißlih wahr! L:
Die Bibel auf der Wilden-In el .
Auf dem Jahresfe te der Briti chen und Ausländi chen Bibel - Ge ell chaft, die dur ihre großartige Förderung immer neuer Bibel - Ueber ezungen eine Haupthelferin aller Mi ionen i t, pflegen unter den Rednern tets aud Mi ionare aufzutreten. So redete unter andern auh der bekannte Mi ionar Lawes von Neu-Guinea, um im Namen der wilden Völker chaften, denen durch den Dien t der Bibelge ell chaft die heilige Schrift in ihrer Mutter- prache gegeben worden ift, den Förderern die es Werks Dank zu agen. Und zwar erzählte er von der ogenann- ten Wilden-Jn el (Savage island), die ihren Namen den gtaufamen, heulenden, ungaftliden Men chen ver- dankt, welche f. Z. der Weltum egler Cook hier antraf. Sechzig Jahre päter kam John Williams os Er t im Bae 1849 iedelte fic) hin und fand ein Stilles Ehepaar aus Samoa dort an, die er ten Mi ionare auf der Wilden-Jn el. Auch ie fanden es nicht anders. Man riß ihnen die Kleider vom Leibe, um zu ehen, was ihre Hautfarbe ei. Man tödtete die Schweine und Hühner, welche ie mitgebracht hatten, tahl oder raubte ihre Hab- eligkeiten u. f. f. Und dabei ließen es die Jn ulaner niht bewenden. Zwei berühmte Krieger wurden abgeord- net, die Mi ionare, die e fremdländi chen Eindringlinge, zu tödten. Sie kamen ins Dorf, wo der Samoani che Evangeli t fic) niedergela en hatte, ie kamen an ein Haus, fie gu>ten hinein: da aß er ruhig, in einem Buche le end. Sie warteten ein wenig, gingen und kamen wie- der; aber immer nod) las er in dem Buche. Furcht und Zittern kam ie an. Sie vermochten nicht, Hand an den Mann zu legen. Endlich fingen ie eine Unterredung mit ihm an und kehrten chließlih unverrichteter Sache nach Hau e zurü>. Die Hand de en hatte ie gehalten, der ge- agt hat: Ta tet meine Ge albten niht'an und thut mei- nen Propheten kein Leid. Der Mann des Buches trug den Sieg davon. Das Wort Gottes wuchs und nahm überhand. Jener Lehrer aus Samoa, elb t einem Volké angehörend, das nod) 25 Jahre zuvor in eben fo tiefem Heidenthum geftedt hatte, hrieb das er te Abc- Buch und fing an, die heil. Schrift zu über eßen. Es war ein gro: fer Tag für die Wilden - Jn el, als im Jahr 1861 das er te Stü der heil. Schrift in ihrer eigenen Sprache ihnen gebracht. wurde. Yd) war der Ucherbringer des elben, zus. gleich der er te europäi che Mi ionar auf der Jn el. Das neue Buh es war das Evangelium Marci wurde begierig aufgenommen, alles wollte lernen, Alte und Junge kamen zur Schule und waren entzü>t, wenn fie die er ten Worte buch tabieren konnten. Es war keine leichte -Aufgabe. Da aßen die Leute um ihren Lehrer, ihre Büchér zum Theil ganz verkehrt in der Hand haltend. Aber ie lernten le en. Mit mir war der gelehrte und ge- übte Bibelüber eßer Mi . Georg Pratt aus Samoa ge- kommen. Jn kurzer Zeit hatte er alle vier Evangelien und die Apo telge chichte vollendet. Die Bibelge ell haft ließ die elben dru>en, und bald waren die Bücher in den Händen der Jn ulaner. Bis 1866 hatte id) das ganze Neue Te tament über eßt, und als id) 1872 nad) England zurückgekehrt war, ließ die Bibelge ell chaft hon eine neue, revidirte Ueber eßung des neuen Te taments, dazu die er ten Bücher Mo is und den P alter für die Wilden - Jn- fel dru>en. Die Bücher, in Kalbleder gebunden und mit Gold chnitt verziert, waren den Leuten mehr als will- fommen, und heute kann id) mittheilen, daß die Ko ten die er Sendung von ihnen elb t getragen worden und daß die Bibelge ell haft von dem Winkel der Erde, für den Cook ein t keinen pa enderen Namen, als die Wilden- In el wußte, mehr als 15,400 Mark erhalten hat! Ja, ih kann mittheilen, daß jene ganze Auflage bereits ver- griffen i t, und daß mein Bruder, der jest meine Arbeit übernommen hat, näch tens eine neue Auflage und dazu
einige weitere Theile des Alten Te taments durch die Pre e führen wird.*)
Und iwas hat denn das Wort Gottes auf der Wilden: In el gewirkt? Nun, von 5000 Einwohnern find jest 1670 würdige Gemeindeglieder und Abendmahlsgeno en. Die Veränderung, welche mit ihrem Leben vorgegangen, bewei t die Echtheit ihres Glaubens. Das Wort Gottes hat ihnen Licht und Leben gebraht. Deswegen haben ie das elbe aud) o lieb. Ein alter Mann, der grau ge- worden twar, ehe er den Namen Chri ti gehört, der dann aber geduldig le en gelernt hatte, wurde vor einigen Jah- ren vom Tode ereilt. Er konnte eine näch ten Angehöri- gen nicht mehr erkennen, auh ein Weib nicht. Auf die Frage aber, ob er JE um kenne, rief er aus: Wie ollte id) Jhn nicht kennen? Vor fo und o viel Jahren habe id) ihn kennen gelernt -und jest ift er meine einzige Zu- flucht. Bald darauf durfte er heimgehen: um den Abend war es licht geworden. Das Wort Gottes hat auf der Wilden-Jn el aber auch eine neue Ordnung des bürger- lichen Lebens begründet. Es ift zu einer Ge eßgebung und Regierung gekommen, und in ihren Rathsver amm- lungen ift das Wort Gottes immer die höch te Jn tanz, auf welche man fic) beruft. Neulih machte Sir Arthur Gordon, der Gouverneur von Fid chi, einen Be uch auf der In el und {<loß einen Vertrag mit den Bewohnern, wodurch das von ihnen elb t eingeführte Ge eß gegen den Branntiveinhandel be tätigt wird. Das Wort Gottes hat ferner Bildung und Civili ation gebracht. Die Zahl derer, die le en und chreiben können, ift fo groß als in irgend einem <ri tlihen Lande, und während früher die In el von den Seefahrern gemieden wurde, i t fie jest das Ziel vieler Handels\chiffe geworden. An die Stelle von Krieg, Elend und Mangel ind Friede und Wohl tand getreten ; und das alles verdanken die Jn ulaner der Ein- führung des Wortes Gottes. Ja, fo groß i t die mit ihnen vorgegangene Veränderung, daß ein Rei ender, der im Jahre 1864 einige Stunden auf der Wilden - Jn el zu- brachte, in einem [pater veröffentlichten, 40 Mark ko ten- - den Buche uns belehren fann, die Eingeborenen eien immer ein anftes, friedfertiges Völklein gewe en; der große Entde>er, der jenen Namen für ihre Jn el erfun- den, habe ich ehr geirrt !
Eine fa t 20jährige Miffionserfahrung hat mich ge- lehrt, daß wir am Wort Gottes den einzig wahren Civili- ator haben, daß jede andere Civili ation nichts werth i t und daß da, wo das Wort Gottes einmal Fuß gefaßt hat, es einem Banyanenbaum gleih fic) aud) immer weiter ausbreitet. Kaum waren die Einwohner der Wilden-Jn el Chri ten geworden, fo ent tand aud) eine Mi ionsge ell- chaft auf der elben, und die 100,000 Mark, welche im
*) Das i t die 17te Sprache der Süd ee, welche durch die Mi ion zur Schrift prache erhoben i t, und in all die en Sprachen i t die Bibel oder ein Theil der elben das er te gedruckte Buch gewe ca. . Lauf von 17 Jahren zu der elben beige teuert wurden, ind der be te Beweis dafür, wie hoch die e Leute das Wort Gottes Hagen und wie ehr es ihnen anliegt, die Segnungen desfelben aud) weiter zu tragen. Ja, mehr als Ein Wilden - Jn ulaner hat hon in Neuguinea als chri tlicher Märtyrer ein Leben gela en, während andere noch dort in der Arbeit an den Heidèn Gott dienen. Er t leßtes Jahr find 6 von ihnen als ein Opfer der Grau am- keit derer gefallen, welchen zu helfen ie gekommen waren. Und noch vor 30 Jahren wäre jeder Fremdling getödtet worden, der es gewagt hätte, auf der Wilden - Jn el zu landen.
Die Mi ionsge ell chaft und die Vibelge ell chaft find Zwillingsge chwi ter: die eine kann ohne die andere nicht ein. Die Bibelgefellfdaft kann den Heiden das Wort nicht geben, bis Mi ionare ihre Sprache gelernt und die heil. Schrift darin über eßt haben, und der Mi ionar weiß, wie bereit die Bibelge ell chaft immer i t, einer Ar- beit die Krone aufzu eßen durd) den Drud alles de en, was er zu itberfegen im Stande i t.
Die Wilden - Jn el auf der einen, Neuguinea auf der anderen Seite, das Große, was chon ausgerichtet i t, das |
viel Größere, was noch zu ge hehen hat wahrlich, alles ollte uns treiben, weiter zu arbeiten und niht müde zu werden. Die Bibel ift das große Lehrbuch der Völker, der Brief des Vaters im Himmel an eine Kinder auf
Erden. Wie herabgekommen fie aud) ein mögen, dies
Wort findet in ihren Herzen einen Wiederhall. (Bibelblätter 1880.) aber niht durd) Loskauf, wie die e es endlich be timmt Wi ious chriften. e I. err Pa tor Augu t Emil Frey gibt in Ta chen- EEA eine Mi ions-Bibliothek für Jung und Alt heraus, von der bereits drei Bändchen er- chienen find. Die Aus \tattung (Muslinband mit Gold- titel) ift gefdmadvoll, der Drud gut, der Preis gering. Jedem Bändchen ind eine Anzahl Bilder beigegeben. Vor allem aber ift Inhalt und Dar tellung der Art, daß wir gerne zur Anzeige und Empfehlung un eren Le ern von jedem Bändchen Folgendes berichten : Das 1. Bändchen enthält auf 161-Seiten mit 14 Bil- dern: Vier Jahre in A ante, oder: Mi ionare als Krieg8gefangene unter den heidni chen A an- teern. Bearbeitet nad) den Tagebüchern (herausgegeben von H. Gundert). Eine in 38 Capitel eingetheilte er- greifende Leiden3ge chihte der Mi ionare Ram eyer und Kühne, neb t der Frau und dem dreivierteljährigen Söhn- Tein des er teren aus den Jahren 1869 1873. Der Aus: gang die er an- Wunderwegen und Thaten des großen, gnädigen und mit einer Kraft in den Schwachen mächtigen Gottes reichen Ge chichte i t die endliche Befreiung der Mi ionare aus den Händen der afrikani chen Maje tät,
hatte, ondern dur die Heere8macht der Engländer, die der HErr zum Gericht über die A anteer kommen ließ.
Das 2. Vändchen childert: in 11 Capiteln auf eine eben o eingehende, als anziehende und lebendige Wei e, dazu in chlichter Sprache das Leben von Bartholomüus Bic cubas oder: Die er ten Anfänge der luthe- II.
ri hen Mi ion unter den Tamulen in O t- indien. Jm Vorwort heißt es: Ziegenbalg nun er- wählt als Fort eßung, ge chah, weil Ziegenbalg doch eigent- Tid) wohl der Urtypus aller Mi ionen der Neuzeit ijt, wie fein Mi ionswert es für alle neueren Mi ionsunter- nehmungen bleiben wird. . . Biegenbalg s Leben . .
Das Leben des Apo tels Paulus. Mit 22 hüb- chen Bildern. Ein Weihnachtsbuch für liebe Chri ten- finder. Zweite verbe erte Auflage. ;
Wie durd) das Büchlein vom lieben Hei- lande und das Leben Je u Chri ti, des Soh-
bietet aud) darin nod) großes Jutere e, daß man o cigent- Tid) an einer Seite das Mi ionswert der Neuzeit ich ent- wi>eln und anbahnen fieht. Gin kö tlihes Büchlein, das Jung und Alt nicht ohne großen Segen le en wird, dazu trefflih geeignet zum Vorle en in Mi ions tunden, Jünglings:, lungen und Jungfrauen- und Frauenvereinsver amm- fann hierbei und on t bei Mi ionsver amm- lungen das als Anhang beigegebene brün tige Mi - ion3:Gebet Ziegenbalg's gebraucht werden. Es um:
nes Gottes, in 42 Vildern /, o hat auch in die em Hefte die Pilgerbuhhandlung in Reading, Pa., wieder un eren Kindern eine allerlieb te Gabe und Eltern und Lehrern ein weiteres treffliches Hilfsmittel für den Unter- richt in der bibli chen Ge chichte geboten. Jn gedrängter Kürze, in kurzen, knappen Gagen und wo immer nur mög- lid) mit Bibelworten hat es der Herausgeber ver tanden, das Leben und Wirken des auserwählten Rü tzeugs für die
Heidenwelt den Kindern darzu tellen und dabei ie auch mit dem Ge chichtlichen einer Schriften etwas bekannt zu machen. Und nicht nur ift das Büchlein mit hüb chen Bildern, darunter ein paar geographi chen Kärtchen zur Veran chaulichung der Mi ionsrei en des Apo tels, ondern auch mit hiibjdem Dru>, bet dem das Auge der Kinder faßt 111 Seiten mit 13 Bildern, wovon aber wohl das Bild auf Seite 61 niht Ziegenbalg, ondern irgend einen o tindi chen Heiden predigenden Mi ionar der Gegenwart dar tellen oll. Das 3., in der Weihnachtszeit er chienene Bändchen be- chreibt auf 148 Seiten das Leben und Wirken der hei- ligen Apo tel des HErrn. Jm Vorwort agt der Ver- fa er: Die Ge chichte der Gründung und Ausbreitung der chri tlichen Kirche bildet die Grundlage für jede Mi - durch be onders fette Buch taben auf die Hauptpunkte ge- richtet wird, und mit hüb chen Juitialen oder Anfangs- buch taben bei jedem Capitel geziert, fo daß auh für das dem Auge Gebotene alles ich vereinigt, den Ge chma>k und Schönheits inn bei den lieben Kindern bilden zu helfen. Der Preis ift dabei auch äußer t niedrig, nämlich: das Stück 12 Cts.; im Dugend 10 Cts.; beim Hundert nur 8 Cts. Man adre ire: ,,Pilger-Buchhandlung , Read- ing, Pa. &. : tons: Ge chichte. po tel des HErrn, Das Leben als der vom und Wirken HErrn elb t der heiligen abgeordneten Nochmalige Bitte. er ten Mi ionare Ge andte , zeigt vorbildlich, was _wir vom Leben jedweden reten evangeli chen Mi ionars erwarten ollen. Daher glaubten wir uns berechtigt, der heiligen apo tel Leben und Wirken mit in den Rahmen un erer Mi ions - Bibliothek herein ziehen zu dürfen, wohl wi end, daß das Apo telamt, wie auch der Apo tel Werk, einzigartig da teht. Jn die er an chaulichen Dar- tellung des Lebens und Wirkens der heiligen Apo tel, in welcher zugleich die Schriften der betreffenden Apo tel nach ihrer jeweiligen gefdidjtliden Veranla ung be prochen werden, hat ich der Verfa er zunäch t an die allein authen- ti hen Quellen des Wortes Gottes elb t gehalten , von der o un ichern Tradition aber einen eben o pärlichen als vor ichtigen Gebrauch gemacht, indem er nur das aufnahm, was durch Andeutungen frühzeitiger, mehr zuverlä iger Berichter tatter Wahr cheinlichkeit erhielt , und auch die es in der ent prehenden \prachlihen Form dem Le er vor- führt. Es bietet daher das Büchlein Material nicht nur We Mi ionsvorträgen, ondern auch für die Predigten an po teltagen, in ofern man dabei, wie der elige Arnd, nad) Hebr. 13, 7. die Ge chichte des Lebens, Wirkens und Endes des betreffenden Apo tels kurz einzufügen pflegt. Nur das bei Dar tellung des Streites Pauli mit Barna- bas zur Erklärung über Pauli Charaktercigenthümlichkeit Seite 58 Ge agte" getrauten wir uns nicht zu unter chrei- ben, ondern möchten lieber mitder Weimari chen Bibel an Gal. 2, 13. denken. Auch die es Bändchen enthält 12 Bilder. _ Der Preis eines jeden Bändchens i t : 1 Exempl. ohne Porto 25 Cts., mit Porto 30 Cts.; das Dußend $2.50, orto extra. Be tellungen find zu adre iren: ,,Luthe- cher Verlagsverein , 356 Pearl Str., New York Da noch immer dann und wann Briefe und Po tkarten ge- fHaftlicben Jnhalts an den Unterzeichneten adre irt werden, fo erwäch t ihm, der niht am Dru>- und Ver endeort wohnt, oft doppelte Schreiberei, den Betreffenden aber Verzug. Die lieben Le er find daher gebeten, Be tellungen auf das Blatt, Ab- be tellungen, Fragen nach einer fehlenden Nummer, Geld- endungen u. dgl. nicht nach Springfield, ondern nach St. Louis gu enden und daher zu adre iren: ,,Qutherifder Concordia- Verlag , St. Louis, Mo. F. Lochner. Dur Alpers (Minne ota:Synode) eas der Mi ions Taube 2.00, Wittive Ch. Wegner 1.00. Bon N. N. .80. Summa $114.70. Durch M. E. einen Frauen-Shawl. J. Umbach, Ka irer. Quittungen des Hrn. Mi ionars Bakke in New Orleans folgen in näch ter Nummer. Die Mi ions - Taube er cheint einmal monatlid. Der Preis für ein Sabr in Vorausbezahlung mit Porto i t folgender : l $ .25 tn Ce ar, 200 3: Bo 1000 7 17.00 - 5 Entered at the Post Ofiice at St. Louis, Mo., as second-class matter.
Nachrichten aus dem Mi tonsgebiet cap peat und des Nus landes.
Herausgegeben von der Eb. - Luth. Synodalconferenz von Nordamerika. Jn deren Auftrag redigirt von Pa tor F. Lochner: unter Mithilfe von Pa tor C: F. BW. Sapper.
3. Baan April 1881. Aummer 4. Das Evangelium ingen.
Jn einer vor nun 136 Jahren ge chriebenen Mi ions- ge chicht wird uns von der Thätigkeit des alten lutheri- hen Mi ionars Schulz in Trankebar in O tindien folgende intere ante Schilderung gemacht: Soviel Kraft und Ge chäft erlauben wollen, ging Herr Schulz mit ei- nen Gehilfen unter die Heiden, und nahm in onderheit die Gelegenheit in Acht, wenn die e ihre abgötti chen Fe te begingen. Die Gnade Gottes wurde- alsdann auf den Dörfern, Land traßen und an den Zäunen dem Volk an- getragen, die Nichtigkeit des Gößgendien tes gezeiget, und hiernäch t einige Bücher ausge treuet, in welchen die Hei- den einen näheren Unterricht von dem- einigen Weg zur Seligkeit antrafen. Die Schulkinder mußten zuweilen ein gei tliches Lied an einer öffentlichen Straßen unter Auf icht eines Lehrers ingen; dies gibet einen be- onderen Eindru> und machet die Jndianer (Gndier) aufmerk am, welche die Ge änge vor allen an- deren Völkern lieben. Mitten unter der Arbeit bei den Drehungen und Fügungen ihres Körpers im Hauen, Stoßen, Hammern, Weben, Schleifen, Ernten, Säen und dergleichen Handlungen ind ie von Jugend auf gewohnt; foldje Töne und Wei en abzu ingen, welche mit den Be- wegungen des Leibes eine gewi e Ueberein timmung ha- ben, die das Dhr al obald vernehmen kann. Francis- cus Xaverius (der Je uit) hat ihnen die e Neigung am er ten abgemerket, und daher die Heiden durch viele Ge äng an fic) gelo>et. Die evangeli chen (lutheri chen) Lehrer bedienen fid ebenfalls in lauterer
Ab icht die es Vortheils, und la en dburd ihre Schüler die wichtig ten Wahrheiten des Glaubens unter heiliger Andacht des Her- zens bisweilen ab ingen u. f. w. Das heißt das Evangelium ingen. Bekannt i t aud) aus der Mi ionsge chichte, mit welchem Erfolge der oftindifd-lutherifde Dichter und Sänger der Tamu- len, Wedananhen Sa triar, ein Schüler des im Jahre 1798 heimgegangenen. großen Mi ionars Schwarz, eine chri tlihen Ge änge vortrug. Die er reichge egnete, hochbegnadigte tamuli che , Chri t benüßte eine großen Dichter- und Rednergaben, um das Evangelium in et nationalem Gewande und unter volksthümlichen Wei en allenthalben bekannt zu machen. Durch einen Einfluß wurden die durch einen driftliden Text dem Evangelio dien tbar gemachten heidni chen Melodien fo beliebt, daß fie bald im Munde aller fangluftigen Tamulen waren. Be onders in Tanjore wurde der Sänger zu allen kirch- | lidjen und häuslichen Fe ten, zu Freud und Leid heran- gezogen, um ie durd) eine Lieder zu fdjmiiden. Seine Nachkommen haben zum Theil die Dichter - und Sänger- gabe geerbt, und be iven heute nod) ein tattliches, fa t wie eine Kirche oder Kapelle ausfehendes Haus in Tandfdaur, wo von Zeit zu Zeit, namentlid) in der Charwoche, vor großen heidni chen und driftliden Ver ammlungen förm- liche Ge anggottesdien te mit einge treuten An prachen géhalten werden, alles nad) Tamulen-Wei e ohne jeglichen europäi chen Beige chma>. __ Evangelium ingen i t ja gerade in der lutheri chen Kirche fo wenig etwas Neues, daß es vielmehr durh-die _
Reformation eigentlich er t ret in Shwang gebracht wor- den i t. Luther, der unverbrennbare ingende Schwan , wie ihn der heilige Märtyrer Huß 100 Jahr zuvor auf dem Scheiterhaufen im Gei te erbli>te, und die Witten- bergi che Nachtigall , wie ihn ein Zeitgeno e, der Volks- dichter Hans Sachs, be ang, Luther ift bekanntlich der. Vater des deut chen Kirchenlieds und Kirchenge angs. Hat dod) die lutheri che Kirche ihren Namen ingende Kirche daher, daß mit ihr das Evangelium ingen in Kirche, Schule und Haus, wie auf Wegen und Stegen anhub und durch den reich ten Lieder- und Melodien chaßz fortfährt, und es i t charakteri ti ch dicferhalb, daß gerade das Lied Nun freut euch, lieben Chri ten gmein das er te von Luther gedichtete und unter das Volk ausgehende eigentliche Kirchenlied ift, denn von ihm rühmi der elige Dr. Johann YOlearius in einer gei tlichen Singekun t / mit Recht: Des Herrn Lutheri {öner Ge- ang: Nun freut eu, lieben Chri ten gmein ift ein vor- trefflider trö tliher Auszug des ganzen evangeli chen Glaubensgrundes, al o daß darinnen die ganze Theologia, Chri tologia und Anthropologia enthalten, oder was wir von Gott, von Chri to und un erem Elende und des elben Abwendung im Reich der Gnaden durch Chri ti Verdien t, wie aud) von der Ver icherung des ewigen Freudenreichs aus Gottes Wort zu merken haben. Welchen Antheil aber die es Lied, wie der ganze lu tig anwach ende Lieder-
gebornen Chri ten veran taltete mu ikali che Abende, an denen ganze Stücke aus der evangeli chen Ge chichte unter Begleitung einfacher Snftrumente theils von einzelnen Sängern, theils von einem Chor ge ungen werden, ledig- lich in der Ab icht, auf die e Wei e die Heiden herbeizu- lo>en und die großen Heilswahrheiten gleih am in ie hinein zu ingen. Daß nun die Zuhörer niht nur für den Augenbli> angeregt werden, ondern von dem ge un- genen Evangelium de to mehr auffa en, im Gedächtniß behalten und ihrer eits weiter verbreiten, je leichter die gewählten Melodien find und je deutlicher die Worte von den Sängern ausge prochen werden, hat ich 3. B. in der Santal - Mi ion gezeigt, wo auf die em Wege Per o- nen von Chri to hörten und zu ihm geführt wurden, die nie vorher einen Mi ionar gefehen oder eine Predigt ge- hört hatten, Jn Bengalen be teht chon eit mehreren Jahren ein Ge angverein, de en Mitglieder fid) es zur Aufgabe gemacht haben, herumzuziehen und evangeli che Lieder zu ingen mit kurzen einge treuten Ermahnungen an die heidni chen Zuhörer. Jn der großen, von dem chotti hen Mi ionar Dr. Duff gegründeten freifirdliden Sule in Calcutta wurden während des Jahres 1876 alle Sonntage folde Ge angsgottesdien te gehalten, zu denen bald 600 900 Per onen fid) ein tellten, darunter ältere und vornehme Heiden, die on t auf keine Wei e zu erreichen gewe en wären. Ein chri tlicher Bengali - Kauf- Reigen, an der Verbreitung der reinen Lehre des Evan- mann mit einem europäi chen Berufsgeno e en und einem - geliums und der Reformation gehabt hat, ift ebenfalls eine chotti chen Mi ionar hatten im December 1875 die e bekannte und unleugbare That ache. Mir zweifelt niht , Gottesdienfte mit nur 80 Zuhörern angefangen. Dabei chreibt der große Theologe Tilemann Heshu ius aus dem i t der Saal mit großen Bibelin chriften verziert und Jahre 1565, ,,durd) das Eine Liedlein Lutheri : Nun zwi chen den Ge ängen wird eine kurze Predigt gehalten, freut eu<, lieben Chri ten gmein , werden viel hundert fo daß die eigentliche Predigt des Evangeliums aud) hier Chri ten zum Glauben bracht fein worden, die on t den Namen Lutheri vorher niht hören mochten, aber die edlen Worte Lutheri haben ihnen das Herz abgewonnen, daß fie der Wahrheit beifallen mußten, fo daß meines Erachtens bie geiftliden Lieder nicht wenig zur Ausbreitung des Evangelii geholfen ha- ben. Selb t ein pani cher Carmelitermönch jener Zeit ge teht in einem Buch: Von der Bekehrung der Heiden : Es i t äußer t zu verwundern, wie ehr diejenigen Lieder das Lutherthum fortgepflanzt haben, die in deut cher Sprache haufenweis aus Luthers Werk tatt geflogen ind und in Häu ern und Werk tätten, auf Märkten, Ga en und Feldern ge ungen werden. Wenn nun aud nit fo rein und lauter, wie im Kir- henlied der lutheri chen Kirche, von den fal chgläubigen Kirchen das Evangelium ingen unter den Heiden ge- fchieht, fo ift doh das Gegensreide die er Art Miffions- wirk amkeit aud) ihrer eits nicht zu verkennen. Berühmt find 3. B. die ogenannten n Kirtan 3, durd) welche ben amerikani chen Mi ionaren in Ahmednagar mancher 2 Wahrheit uchende Heide und Taufcandidat chon zugeführt worden | Es Die e ¡Kirtans find nämlich von den ein- zu ihrem Rechte und der Heide hon durch den Ge ang an- gezogen unter ihren Schall kommt. Aus dem uns vorliegenden Hefte einer Mi ionszeit- chrift könnten wir noh eine Reihe von Bei pielen vom Evangelium ingen unter den Heiden Oftindiens im Dien te anderer Kirchen bringen. Um aber zu zeigen, welcherge talt die e Art der Wirk amkeit auch bei der Mi - ion unter den Judianern in Anwendung gekommen i t, geben wir \{hließli< in gedrängter Kürze, was wir chon früher in einem anderen Hefte jener Zeit chrift ge- le en haben. Jm Jahre 1873 wurde von der Regierung ein am Gull Lake in Minne ota wohnender Jndianer tamm nad) der Miffionsftation White Earth verjest. Jn Folge der treuen Bemühungen des dortigen Häuptlings Nebune ch- kung, eines erleuchteten und ent chiedenen Chri ten, und gulest in Folge des Anbli>s des eligen und freudigen En- des des elben wurde der Zauberdoctor des. herver eßten Stammes, Sche De Ens, zu deut h: Kleiner Pe- lican , damals hon ein ganz alter Mann, im Jahre 1874 getauft und aus einem verfoffenen, lüderlichen Heiz den und Erzzauberer ein hochbegnadigter und in Gott elig- -
Die Misstons-Taube. 27
keit wandelnder Chri t. Noch aber hatte er im Anfang eine kurze Zeit der Anfechtung durhzumachen, da er jest die Folgen eines vorigen {hle<hten Lebenswandels fühlte. Da aß der müde Greis, ver unken in dü teres Brüten, eines Tages in einem Wigwam. Warum ollte er nicht trinken und ein früheres Leben wieder beginnen? Kein Men ch chien fic) ja weiter um den Alten bekümmern zu wollen, und er war zu unwi end, zu alt, zu {{<wac, fid) allein zu be chäftigen. Schon wollten die alten, bö en Gei ter den früheren Zauberer und Trunkenbold wieder um tri>en, als in die em Augenbli> wie von Gott ge- \hi>t ein paar junge Chri ten bei ihm eintreten und ihm alsbald ihre kö tlich ten gei tlichen Lieder vor ingen. Die e jungen Leute hatten fic) nämlich mit anderen drift lichen Jugendgeno en freiwillig zu ammengethan, um in den Häu ern hin und her zu ingen und o zur Erbauung der Gemeinde an den Werktagen etwas beizutragen. Nie war wohl der Zwe> ihres Singens be er erreiht worden, als die es Mal. Die harte Rinde löste fid) plößlih von dem Herzen des armen Alten in heiße Thränen auf und er wurde wieder voll Freude und Glaubens. Jene Lie- der , erzählt er elb t, chlo en mir gleih am das Herz Gottes auf, daß ih hinein chauen konnte, und von jener Stunde an hat mich Gott in einer Erkenntniß, Liebe und Frieden immer weiter geführt.
Nachdem nun aber Klein - Pelican die e {höne Er- fahrung von der Kraft der gei tlichen, lieblichen Lieder und des Singens der elben gemacht hatte, {lug er den Sän- gern vor, er wolle mit ihnen herumgehen. Bald wählten ie ihn ein timmig zu ihrem Oberhaupt und er organi irte die en chri tlihen Sängerbund in neuer Wei e. Er elb t aber wurde gleih am wieder jung und frifd) über die er Arbeit, in der nun ein ganzes Leben war. Jt eine Seele , wird nod) im vorigen Jahre berichtet, unter den Sndianerdriften traurig oder verzagt, hat fid) etwa in einem Hau e Streit und Unfriede einge chlichen, oder Eines einen Fehltritt gethan, und ih nicht gedemüthigt, i t Einer gerade in be onders ver uhungsvollen Verhältz ni en: Gewiß, der Kleine Pelican mit einen Sängern kommt und rührt ihm das Herz. Wenn die Dämmerung hereinbricht, ziehen ie aus, nahdem Sche De Ens zu- vor in die es oder jenes Haus eingeladen hat, wo heute ge ungen werden oll. Jhrer vielleiht 20 an der Zahl treten ie in das Haus, dem ie mei t hon vorher ihren Be uch angemeldet haben. Dft ift die Nachbar chaft oder Verwandt chaft hon ver ammelt und nun fegen ie fid) alle till auf den Boden. Dann erhebt fid) Sche De Ens, agt offen, aus welchem Grund er gekommen, trö tet, er- mahnt, warnt oder traft, je nad) Bedürfniß, und gibt dann einem Andern ein Zeichen, nad) dem Singen eines Liedes zu prechen. Nun febt er ich. Die Sänger ftim- men zuer t immer den Vers: Komm, Heiliger Gei t! an und wählen nachher zwi chen jeder An prache wieder ein pa endes Lied zum Singen. Gewöhnlich wird der Mi - fionar anfangs aufgefordert, ein Gebet zu fpreden. Nach- her fpridjt immer zwi chen das Singen hinein Einer oder
der Andere, den Klein - Pelican auffordert, ein paar Worte oder agt einfa einige Bibelfpritde her. Das Eigenthümliche i t, daß Sche De Ens mit großem Tacte nach jedem Vortrage corrigirt, was etwa Unpa endes ge- redet, und betont, was Treffendes und Wichtiges ge agt worden. Zum Schluß wird der Be uchte aufgefordert, etivas zu agen, und da kommt oft ein demüthiges Bekennt- nif, oft gerührter Dank.
So wird dort Evangelium ingen geübt. Der Lei- ter, der alte Klein - Pelican , i t dadurd) des Pa tors be ter Gehilfe in der Arbeit unter einen bekehrten india- ni chen Brüdern. Ach , agte er einmal zum Seel or- ger, wie können tvir die Leute redjt warm und fri ch er- halten? Sich, wenn du des Sonntags nod) fo gut und chön predig t, die Woche ift lang und der Leute Gedächt- niß kurz. Darum muß man ihnen an den Werktagen aud nachgehen, mit ihnen ingen, beten, reden und brüderlich
jein. /
Das Lettere dürfte man fic) auch in den alten Chri ten- gemeinden merken; denn es i t gemäß dem Worte des Apo tels: La et das Wort Chri ti unter eu< reihli<h wohnen in aller Weisheit; lehret und -vermahnet eu< elb t mit P almen und Lobge ängen, und gei tlichen lieb- lichen Liedern, und finget dem HErrn in euerem Herzen. (Col. 3, 16.) Nach die em Worte das Evangelium zu ingen unter den Chri ten erwache im Anbli> des reichen Erbes der Väter der alte Eifer und zünde in den unter un erer Pflege tehenden Negermi ionsgemeinden. Wo immer aber es ge- chehen kann und zwe>mäßig i t, da werde den Heiden das Evangelium auch ge ungen, damit es ihrer Vielen, damit es allewege, damit es mit de to mehr Frucht gepredigt werden könne und aud) bierdurd) nad) dem Worte des heil. Sängers es gehe, der da ruft: Singet dem HErrn ein neues Lied; finget dem HErrn, alle Welt; inget dem HErrn und lobet ei-
nen Namen, prediget einen Tag am andern ein Heil: Erzählet unter den Heiden eine Ehre, unter allen Völkern eine Wunder. Pf. 96, 1 3.
D
Kleine Bilder aus der Heidenwelt. IV. .
Der freundliche Le er wolle mit mir einen kurzen Be- fud) an dem allerheilig ten Orte des fal chen Propheten- thums an der Hand eines kundigen Führers ab tatten. Selig preif t fid) ber Moslem, wenn ein Fuß Mekka, die Verherrlichte, je betrat. Er hat dann das höch te Ziel irdi chen Verlangens erreiht. Jährlich pilgern große Schaaren Muhammedaner aus allen Ländern nad die em merkwürdigen Orte. Haben die Pilger, oft nah langer
Wanderung, die Leste Station vor Mekka erreicht, fo fceeren und rafiren fie fic) und behängen ith mit dem Jhram , einem aus zwei Leintvandftiiden be tehenden Mantel, be er Sac, mit zwei Oeffnungen für den Kopf und den redjten Arm. Taucht endlich Mekka, eine graue, bunt dur einander geworfene Häu erma e und in deren Mitte der große Mo chechof der Kaaba mit den ieben Minarets, auf, fo gerathen die Pilger in höch te Begei- fterung. Aus tau end und aber tau end Kehlen teigt ein - die Lüfte durzitternder Freudenruf, untermi cht mit dem Lebeik, Lebeik! Ja Allah! (wie e8 dir gefällt, Gott!) empor: Alles fist ab, Fremde, die fid) nie ge ehen oder ge prochen, fallen fic) in die Arme, man küßt ich, weint, \hreit und jauchzt, als hätten fid) plößlih die. Pforten überirdi cher Gliidjeligteit aufgethan. Und die es ganze Feuer, die e außergewöhnliche Erregtheit gilt nur einem aus dem heidni chen Zeitalter übrig gebliebenen Steine, de en Ur prung weder von den Verehrern des Propheten nod) von Andersgläubigen gekannt i t und der dod) Jahr aus Jahr ein, eit mehr denn zwölf Jahrhunderten, in Millionen und aber Millionen Seelen höch te Begei terung entzündet. Jnmitten eines mit Hallen umgebenen recht: edigen Hofes erhebt fid) das allerheilig te Tabernakel der Kaaba. Der tumpfe, etwa 40 Fuß hohe Thurm ift zur Pilgerzeit mit langen Seidenvorhängen verhüllt. Nörd- lich befindet fid) der Eingang ohne Treppe. Ein hüb ches Ge chenk für den Bei tand einiger Tempeldiener bringt uns in das Snnere des elben. I t man endlich in die e fin tere, unheimliche Localität hineinge tolpert, fo ieht man beim Scheine der von den Pfeilern herabhängenden Lampen rechts das Makami Jbrahim (die Fuß pur Abra- hams), deren Größe nach der gute Patriard ein Füßchen gehabt haben muß, wie zehn neben einander ge tellte Elephantenfüße. Zur Linken befindet fic) die heilige Zemzem-:Quelle, ein wahr cheinlih unterirdi ch fließender - Bach mit brunnenartiger Deffnung, de en Wa er von den Moslemin als das kö tlich te Naß ge childert, weit und breit in die entfernte ten Regionen getragen und für das ö tlich te Elixir gehalten wird. Die es Wa er oll eine fo. große Kraft befigen, daß ein einziger Tropfen, auf die Zunge des Sterbenden gebracht, vom Fegfeuer, von dem aud) die Moslemin fa eln, retten oll. Daher fdleppen es die Muhammedaner in runbdgefdliffenen Glä ern mit fic), um es in Zeiten der Noth bei der Hand zu haben, und la en eher das Leben, als die es Wunderwa er. Das Allerheilig te in der Kaaba ift elb tver tändlich der my teriö e chwarze Stein (Had chari Aswad), im ö tlichen Winkel, unweit der Thüre, in einer Höhe von vier Fuß eingemauert. Die er Stein, heute nur mehr ein Bruch- ; tüd> und mit einem vergoldeten Silberreifen um pannt, i t der eigentliche Glanzpunkt nicht nur die es kleinen Ge- bäudes, ondern der ganzen Jslamwelt, und nur mit Be- und Zittern pratt fig ihm Der Fae son aus
Luftkreis des Heiligthums geküßt. Das Gedränge i t un- geheuer. Nur Wenigen gelingt es, ich dem Stein ofort zu nahern; der Anlauf wird mehrere Male wiederholt und endlich, nach tundenlangem Warten, i t man fo glü>- lich, das ko tbare Juwel mit den drei Fingern der rechten Hand berühren und kü en zu können. Dies i t der herr- lich te Augenbli> für einen Pilger und lohnt reichlih für alle Strapazen der Pilgerfahrt. Die en Stein oll Abra- ham, als er, wie die Moslemin glauben, die Kaaba baute, von dem Engel Gabriel erhalten haben. Es war ur- prünglich ein ko tbarer Rubin tein, vom Himmel tam- mend, i t aber eitdem leider von den Sünden der Men- chen hwarz geworden. Hier ollen fic) J maels und einer Mutter Hagar Gräber befinden, und der heilige Brunnen Zemzem oll die Wa erquelle ein, die Hagar in der Wü te gefunden hatte, als ie von Abrahams Weib, Sarah, ausgetrieben worden war. Jm Vorhofe der Mo chee liegen die vier Makame, d. h. die vier Ruhe tätten der Gründer der altgläubigen Secten, nämlich der Hane- iten (Bukharen, Afghanen, Türken), Schafeiten (Syrer), Hambaliten (Araber) und Malikiten (Aegypter). Den ganzen Tag", chreibt Vambery, ind die e Pläße von einer bunten Men chenmenge, einem di>en Knäuel nadter Schultern und abra irter Häupter, von einem wahren Men chen-Chaos umwühlt, Alle erfüllt von einem und dem elben Gedanken, und nur in ihrer Sprache bekundend, daß ie aus den ver chieden ten Zonen -und entfernte ten Ländern hierher gepilgert ind. Jm Uebrigen ift das Leben und Treiben in Mekka .. , . grundverdorben und höch t liederlih. Jnbrün tige Gebete wech eln mit la ter- haften Wusfdweifungen jeder Art und in der näch ten Umgebung des Gotteshau es ollen Orgien begangen wer- den, die jeder Be chreibung potten. Dies ift übrigens niht nur in Mekka der Fall; ih hatte Gelegenheit, in einigen berühmten per i hen Wallfahrtsorten mid) per- önlich von die en heillo en Zu tänden zu überzeugen. A. Ch. B. Anfere Regermiffion. 1. Jn Little Rod haben jeht Pa tor Berg und fein Lehrer Jeske alle Hände voll zu thun. Die Arbeit will ihnen fa t gu viel werden. Sie bedauern ehr, daß ihnen Lehrer Berg o {nell wieder genommen wurde, der, wie wir bereits in der Januar-Nummer meldeten, nad New Orleans ge andt werden mußte. Da jedo< un re Mittel und Kräfte nod) ehr be chränkt ind, mü en wir mit den elben fo par am als miglid) haushalten. Die beiden jungen und rü tigen Männer können ummerin unter Gottes Segen viel ausridten.
Der Be uch der Gottesdien te war den Winter hindurch infolge des falten Wetters oft {wa<; nun aber gelin- deres Wetter eingetreten i t, fo i t ein bedeutender Zu- Cee ae ee REET
ATOS ab
wachs zu ver püren. Un er Mi ionar ver ichert, daß wir in Anbetracht der Verhältni e recht zufrieden ein können. Veber die Weihnachtsfeier berichtet er wie folgt :
Es wird Jhnen lieb ein, etwas über un ere Weih- nachtsfeier zu erfahren. Am heiligen - Abend fand die Chri tbe cherung tatt. An tatt eines großen Baumes wie früher hatten wir zwei kleine Bäume auf- gepflanzt und ge hmüd>t. Was den Kindern be chert werden ollte, lag auf cinem langen, improvi irten Ti che. Die Baume ollten ihren Shmu> behalten, um am Syl- ve terabend noch einmal in vollem Lichterglanz und voller Farbenpracht zu prangen. Was am heiligen Abend ge- ungen . wurde, haben Sie fiderlid) in der December- Nummer v. J. im Pioneer! gele en. Selb tver tändlich wurde auch die herrliche Weihnachtsge chichte nicht ver- ge en. Reichliche Gaben von auswärts machten es mög- Tid, jedem Kinde ein fdjines Ge chenk zu überreichen. Am Sylve terabend wurden mehrere der Weihnachtslieder wiederholt, eine An prache gehalten, die Bäume ihres Sdmucdes beraubt und, was nicht aufbewahrt bleiben ollte, unter die Kinder vertheilt. Donnerstag-Abend, wenn thunlich, halten wir Sing- tunde, um die Lieder un ers Ge angbuchs ingen zu kön- nen. Folgende deut che Melodien werden chon ganz ge- läufig ge ungen : Allein Gott in der Höh? ei Chr . Ach bleib mit deiner Gnade. HErr JE u Chri t, did) zu uns wend . Lieb ter JE u, wir find hier. HErr Gott, dich loben alle wir. Es ift gewißli<h an der Zeit. Seelen- bräutigam. Meinen JE um laß id) niht. Nun danket alle Gott. Ein fe te Burg. Nun laßt uns den Leib be- graben. Der kleine Pioneer macht fid) aud) hier unter den Megern Freunde und wird von vielen eifrig gele en. Jch habe hon eine ganze Anzahl Abonnenten, die übrigen vertheile ich gratis. 2. Jn New Orleans fand Herr Bakke Ende No- vember 20 25 Kinder, welche Zahl fid) aber bis Anfang Februar chon verdoppelt hatte. Auch gehen einige Er- wach ene in die Sonntagsfdule. Jn der Wochen chule fand er 63 auf der Li te, aber kaum die Hälfte davon in der Schule. Schon im December waren 40 anwe end und im Januar wurden 56 aufgenommen, von denen aber zwei wegen fdledjten Betragens ausgewie en werden mußten. Gegen Ende Februar zählte die Schule in » Sailors Home 120 Kinder, am 15. März fdjon 140 150. Man hielt es daher fiir nothwendig, die Schule in zwei Kla en zu theilen. Herr Bakke unter- richtet in der Oberkla e, Miss Wat on in der unteren.
Im dritten Di trict an der Claiborne Straße hatte trof aller Bemühungen der lieben Brüder, dort eine
Sonntags \chule anzufangen, nichts werden wollen. Man glaubte hon, es würde am be ten ein, die kleine Kapelle zu verkaufen ; dod) ollte auf Rath des jungen Mi ionars noch ein ern ter Ver uch da elb t gemacht werden. Herr
C. Berg, zweiter Lehrer Herrn Pa tor Berg's in Little Ro, wurde aufgefordert, fid) nad) New Orleans zu be- geben und zu ver uchen, in der Kapelle eine Mi ions chule zu ammeln. Jm Januar fam er in New Orleans an.
Er berichtet über den Anfang einer Arbeit da elb t und über eine er ten Erfolge al o : Als ich die Lage un erer kleinen Kapelle ah und die große römi ch-katholi che Kirche in der Nähe, und merkte, daß die armen Neger, groß und klein, zur Me e trömten, und als id) die Neger nur Franzö i h prechen hörte, dachte ih: Hier i t es rein unmöglich, eine lutheri che Schule zu gründen. Hier, wo die Neger felavijd) dem
Antichri t dienen, hier oll man eine lutheri che Kirche gründen? Nein! Jch fühlte zum Davonlaufen. Jn wahrer Verzweiflung machte id) mich auf, hier eine Schule zu gründen. Jch wollte hon am 18. Januar anfangen ; aber es regnete fo viel und die Wege waren fo fdjlecht, daß ich er t am 26. Januar meine Schule eröffnen konnte. Am er ten Tag eröffnete id) die Schule mit 5 Kindern. Am näch ten Tag hatte id) 6. Dabei blieb es aud. Den folgenden Sonntag hatte id) 10 Kinder in der Sonntags- hule. Bis jest hatte mein Zweifeln fic) niht gemindert; aber wie taunte id) am Montag-Morgen, als id) 17 Kin-- der in meiner Schule fand! Jch war voller Freude; mein Zweifel war dahin. Das Maß meiner Freude war aber noch nicht voll. Am näch ten Morgen fand ich tatt 17 25 Kinder in der Schule. Nun war die Freude und Hoffnung groß. Sobald ich die Kinder Nachmittags ent- la en hatte, ging ih tra>s hinauf zum Mi ionar Bakke und theilte dem meinen großen Erfolg und meine große Freude mit. Yd) kann noch immer mehr erwarten. Sch bin jest gewiß, daß wir mit Gottes Hülfe und Segen, troß Teufel, Pab t und allem, was drum und dran hängt, hier eine kleine Negergemeinde gründen können. Es woh- nen hier noch genug prote tanti he Neger. Doch habe ich nicht nur prote tanti che, ondern aud) katholi che Kinder in der Schule. Nun ollen alle Kinder den kleinen Kate- chismus lernen; i finde aber, daß die katholi chen Kinder un ern Katechismus nicht lernen dürfen, obwohl ie es gerne wollen. Was da thun? Jch la e das betreffende Sti aus dem Katechismus fo oft wiederholen, daß ein jedes Kind es her agen kann, ohne in ein Buch zu ehen. Bis jest haben meine Kinder die Zehn Gebote ohne Er- flarung gelernt.
Gegen Ende Februar zählte die e Schule 35 Kinder, am 15. März ogar chon 70 Kinder, und hatte ehr er- freuliche Aus ichten. 3. Jn Mobile nimmt die Zahl der Kinder in un- erer Schule, wenn aud) lang am, doch tetig zu. Es waren hon Anfangs Februar immer 50 bis 60 Kinder in der Schule. Auf der Li te waren natürlich bedeutend mehr. Die Betheiligung der Erwach enen am Gottes- dien t i t nod) immer eine geringe, was theilwei e einen Grund darin haben mag, daß Herr Mi . Wahl das jest
von ihm benüßte Lokal niht haben kann, wenn er will, da das elbe Sonntags aud) von den Eigenthümern ge- braucht wird. Gr ift daher genöthigt, den Gottesdien t am Vormittag zu halten, und dies ijt eine für die Neger ehr unpa ende Zeit. 4. Ein neues Mi ionsfeld im Staate Vir- ginia. Herr Pa tor W. R. Bühler, einer der aus dem [utheri hen Mini terium von New York ausgetretenen Pa toren, der früher Mi ionar unter den Negern in Afrika war, hielt fid) leßtes Jahr zur Wiedererlangung einer Ge undheit in Prince Edwards County, Virginia, auf, wo eine Frau ein Sti Land kaufte, auf welchem die Familie wohnt. Die Gegend i} der Mehrheit nad) von Negern bewohnt, die ohne Kirche und Schule ind. Pa tor Bühler hatte immer mehr Gelegenheit, fid) von der gänz- lichen Verkommenheit die es armen Volkes zu überzeugen. Es jammerte ihn des elben. Etliche haben wohl etwas von einem Erlö er JE us Chri tus gehört, wi en aber niht, was es mit dem elben und einem Erlö ungswerk eigentlid) für eine Bewandtniß hat; andere wi en gar nichts von ihm. Die Mei ten find fa t eben o unwi end als die Neger in Afrika. Da nun Herr Pa tor Bühler immer mehr einer völligen Gene ung entgegen ging, fo erwachte in ihm, dem alten Mi ionar, aufs neue die Liebe
Da wir nun dur Herrn P. Bühler von einem fo gün tigen Mi ionsfelde tief im Lande Kenntniß erhalten hatten, wo die Bevölkerung zu mehr denn zwei Drittheilen aus Negern be teht, die in Unwi enheit und Sünden dahin- leben, wo al o die Mi ion nicht allein eben o nothwendig, ondern nod) nothwendiger i t als in einer großen Stadt, wo noch dazu Viele der farbigen Bevölkerung dringend um Errichtung eines Mi ionspo tens baten und freudig ver- prachen, mit arbeiten zu helfen, ein Gebäude aufzuführen ; fo be chloß die Miffionscommiffion, in Gottes Namen hier die Mi ion in Angriff zu nehmen. Nach Gottes wunder- barem Rath und Willen mußte P. B. gerade hier in die e Gegend kommen, hier mußte er mit eigenen Augen den Jammer des armen Volkes ehen, hier wurde er täglich von den Leuten gebeten: Hilf uns! Hier wollen wir es im Vertrauen auf Gott ver uchen, ob nicht auch hier das Senf- forn des Evangeliums zu einem Baum werden kann, unter de en mächtigen Zweigen die Vögel des Himmels wohnen. Ohne Zweifel hat der HErr auch hier eine Auserwählten, und will uns zu Werkzeugen gebrauchen, einen Rath chluß an den elben auszuführen.
Frau Pa tor Bühler chenkte von ihrem Land einen Play für das zu erbauende Mi ionsgebäude und erlaubte außerdem das Fällen von Bäumen aus ihrem Holz tande,
zu dem kö tlichen Mi ionswerke; um fo mehr, da er von ver chiedenen Familienvätern er u<ht wurde, ihre Kinder zu unterrichten und den Erwach enen zu predigen. Er wußte fid) in Lehre und Glauben einig mit der ehrw. Synodalconferenz und wandte fid) daher brieflid) an die Mi ionsbehörde in St. Louis, childerte der elben die Lage der armen Neger in einer Umgebung und prach den Wun ch aus, wenn es des HErrn Wille ei, gern der Negermi ion als Mi ionar hier oder auh in einer an- dern Gegend gu dienen. Zugleich ging ein empfehlender Brief von Herrn Pa tor Sieker in New York ein. Die Mi ionsbehörde machte Herrn- Pa tor Bühler darauf auf- merk am, daß einer Berufung in den Negermi ionsdien t der Synodalconferenz ein Colloquium vorhergehen mü e. Herr Pa tor Bühler war mit Freuden bereit, darauf ein- zugehen, und fo wurden die nöthigen Schritte gethan, ein olches zu veran talten. Die Pa toren Dreyer in Rich- mond und Lübkert in Washington wurden vom Prä idium des De tlichen Di tricts der Mi ouri ynode mit Abhaltung einer Lebrbefpredjung mit Herrn Pa tor Bühler beauftragt. Das EN war ein ehr befriedigendes auf beiden Sei- machten Erfahrungen E die Commi ion E daß
die Mi ion in den Städten eine ehr fo t pielige i t, zu- { den Zwe> der Negermi ion elten ein Lokal zu und daher ein Bauplay gekauft und ent- prechende Gebäulichkeiten aufgeführt werden mü en. Alles die es i t aber, wie jedermann weiß, in großen ad ade am allertheuer ten.
um das elbe, ein Blo>kgebäude, bauen zu können. Viele Neger leihen willige Hände, die Arbeit zu thun; nur einen Zimmermann mußte Herr P. B. engagiren, der als Sach- ver tändiger den Bau leitet, und nicht lange wirds währen, o wird mit Gottes Hilfe un re Mi ion in Prince Edwards County, Virginia, im vollen Gange ein. Eine Anzahl Kinder wartet hon fehnfudt3voll auf die Fertig tellung des Gebäudes, das jest wahr cheinli<h im Bau begriffen i t, um in die Schule zu gehen. Wir zweifeln nicht, daß wir den lieben Le ern dur< Gottes Gnade bald werden Er- freuliches berichten können von un erer neuen Station in Virginien. C. S. A o werden die Sebfen die Er ten und die Er ten die Sebten ein. Zweites Bild.
E3 ijt eine allgemeine Klage der Pa toren und reht- \chaffenen Chri ten die es Lándes, daß obgleich der Kirchen- befud) allhier immer nod) ungleich be er ijt, als in der alten Heimat, doh der frühere Eifer in dem elben gerade in den Gemeinden recht bedentlid) abnimmt, die niht nur länger, ondern aud) nod) reichlicher als viele andere Ge- meinden, mit Gottes reinem Wort ge egnet ind. Wie Viele elb t von denen, die am elben Orte wohnen und mei t gute Seitenwege zum Gotteshaufe pa iren können, [a en ihre Plabe leer, wenn es einmal an einem Sonn- oder Fe ttag aud) nur erträglich regnet oder MAR oder friert!
Der diesjährige Mi ions - Kalender , dem wir für un er er tes Bild das Nöthige theils fachlidh, theils wart: lid) größtentheils entnommen haben, erzählt aud) Einiges für Schönwetter-Kirhgänger von Chri ten aus den Heiden, das wir einem ganzen Wortlaut nach als zweites Bild unter den Rahmen un erer Ueber chrift bringen. 1. Jn der engli chen Colonie Berbice in Südamerika hatte das Regenwetter beinah hon drei Monate gedauert, kaum waren die Wege noch für Fuhrwerke pa irbar. Aber
Regen und fdledjte Straßen hielten die gläubigen Neger vom Be uch der Kirche nicht ab. So kam ein junges Weib, das nur Ein Bein hatte, mit ihren Kritden drei Meilen weit jeden Samstag-Abend und legte fid) in der Kapelle chlafen, um am Sonntag - Morgen zur rechten Zeit und mit fri cher Kraft zum Gottesdienft er cheinen zu können.
Bei jedem Schritt, den fie auf dem weiten Wege machen mußte, anken ihre Krü>ken in den Koth. Zehn bis zwölf
Zoll hinauf waren ie ganz mit Lehm überzogen. 2. Eines Sonntags kam aud) ein alter blinder Mann, von einem jungen Kreolen geführt, ieben Meilen weit zur
Kirche. Die Wege waren fo fdmugig, daß er troy des
Führers noch einen Steen brauchte, um voran zu kommen.
Es war nicht Neugierde, die Kapelle oder den Gei tlichen zu ehen, was ihn zu die er Rei e bewog; er war ja blind; ondern die Begierde, erleuchtet zu werden an den Augen des inwendigen Men chen. Pf. 84, 3. 3. Eine alte Negerwittwe in St. Crux ge tand: Heute früh haben meine Füße zu mir ge agt: Gehe nicht in die
Kirche, du bi t zu chwach, du könnte t auf dem Wege liegen bleiben! Da antwortete ih: ih will auf das Gebot des
HErrn hören und nicht auf eud)! agt dod) der HErr: - gehe, ih will dich tärken! und ihr Füße, die ihr mid in meiner Jugend täglich auf den Weg der Sünde getragen habt, ollt niht mehr eueren Willen haben! So ging id) zur Kirche, erbaute mid) an Gottes Wort und kehrte mit des HErrn Hilfe glü>lich wieder nad) Hau e zuriic. Es fommt nur darauf an, daß wir den Gang zur Kirche für eben o wichtig halten, wie die e Drei: dann wird das fcjledjte Wetter und dergleichen uns nicht ab chre>en. L. Aus ein Blinder am Wege. Mi ionar Wolfe, der über 18 Jahre lang unter den Chine en in der Provinz Fuh-kien thätig gewe en, erzählt in einen intere anten Mittheilungen über den Stand der Mi ion in der genannten Provinz auch die Ge chichte von einem blinden Chine en, die ehr an die im Evangelio ent- haltene Gefdidte von dem Blinden am Wege bei Jericho erinnert, von dem es. Luc. 18, 36 39. heißt: Da er aber hörete das Volk, das durchhin ging, for- chete er, was das wäre? Da verkündigten ie ihm, JE us von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und prach: JE u, du Sohn Davids, erbarme did) mein! Die aber vorne an gin- gen, bedräueten ihn, ev ollte {<hweigen: Er aber chrie viel- mehr: Du Sohn Davids, er- barme did) mein! Die Ge chichte i t folgende :
Jn der Provinz Fuh-kien gibt es Viele, die Gott uchen, aber ie agen: Wir können ihn nicht finden. Vor ieben Jahren be uchte id) Chek Tu, eine große Stadt im Norden der Provinz. Wir eröffneten dort eine Capelle und das Volk fam in großer Menge, um zu hören. Ein Blinder von 70 Jahren, aufmerk am gemacht dur< das Geräu ch auf der Straße, ließ fid) nad) der Religionshalle des Fremden führen. Der Mi ionar las den bekannten Text: Al o hat Gott die Welt geliebt 2c. Da prang der alte Mann auf, {lug die Hände zu ammen und rief aus: Yd) danke Jhnen, mein Herr, das i t es, wonach ic) mid) lange gefehnt und worum id) Jahre lang gebetet habe! Die Leute erklärten : Werft ihn hinaus, er ift verrü>t. Aber der Blinde entgegnete ruhig: Jh bin nicht verrü>t, ih weiß, was ih will und was ich o viele Jahre erbetet habe. Sechs Monate päter kam ich an den elben Ort, da begehrte er mit noch ieben anderen Männern die Taufe. Jeder von den Täuflingen wurde aufgefordert, vor der Ver amm- lung zu erzählen, was Gott an einer Seele gethan. Hier i t die Ge chichte des alien Blinden. Als ih 25 Jahre alt war, kam ich, wie viele Andere, zu dem Schluß, daß der Gößendien t nichts fet. Als id) voll Verzweiflung eines Morgens auf mein Feld ging und den glühenden Sonnenball im O ten aufgehen ah, warf id) mid) nieder, betete die Sonne an und prah: D Sonne, nimm die La t von meinem Herzen! Und als ie unterging, betete ih: D Sonne, bevor du untergeh t, laß mir einen Segen zurü> und nimm die La t von meinem Herzen! Solches that id) zwei Jahre lang, aber die La t blieb. Als id einmal wieder im Felde mich erging, agte id) zu mir elb t : Vielleicht kann der Mond mir helfen, und id) betete ein Jahr lang zu dem Monde. Dann that id) dasfelbe mit den glizernden Sternen, aber auch ie brachten mix keinen Tro t. Da warf id) mich eines Tages auf den Boden und rief aus: Wenn es einen Herr cher gibt über den Sternen, fo offenbare did) mir! Aber ich erhielt keine Antwort von einem Herr cher und ih ging meinen tro tlo en Weg wei- ter, bis ih blind wurde und alt, und trug meine La t. Da hörte ih eines Tages eine Bewegung in einer Straße und fragte, was ie bedeute. Sc) fam und hörte den fremden Mann predigen. Yd) hörte, wie er den großen Gott be- chrieb und wie er redete von einer Liebe. Da rief ich vor Freuden aus: Das ift s, wonach id) lange verlangt! tate Jett bin ich hier, um in die Kirche Chri ti aufgenommen zu werden, und preche mit Simeon : HErr, nun lä e t du deinen Diener in Frieden fahren, denn id) habe meinen Heiland gefunden, und er hat die La t von meinem Herzen genommen! Ath Fe ieee aime
Cine driftlide Chinefentraunng fand jüng t in der chine i chen Miffions-Erziehungsanftalt zu San Francisco, Cal., tatt. Bräutigam und Braut waren Chri ten. Sener heißt Ah Guan, die e, in genann- ter An talt erzogen, hieß Ah Tung. Die Trauung voll- zog der amerikani che Prediger Dr. Loomis, welcher die Traurede er t in chine i cher, dann in engli cher Sprache hielt. «Gegenwärtig war das ganze An taltsper onal, fo- wie der chine i che Vicecon ul, Hr. Bee. Nach dem Trau- aftus wurden Erfri chungen gereiht, während dem die weiblichen chine i chen Zöglinge der An talt einige gei t- liche Lieder angen und eine der chri tlihen Chine innen ein Mu ik tü> ern ten Charakters auf dem Piano mit Gefdic und Ge hma> vortrug. Das junge Paar rei te hierauf nad) Cros3-Valley im Jnnern des Staates ab, wo elb t Ah Guan ein Rohrge chäft führt. L:
Durch Lehrer Backhaus in La Porte, Jnd., 1 Ki te neue Mädchen- kleider. Aus P. We elohs Gem. zu Cleveland, O., 25.00 und 1 Ki te Kleider, von Hrn. Weckmeyer da elb t 5 neue linnene Anzüge, 11 linnene Roce, Mühen und 1 Jacke. Lehrer Appelts Schul-
kinder in Blue Jsland, Jll., 2.05. Lehrer Bernthals Schulkinder in Wyandotte, Mich., 7.15, Joh. Nevermann 1.00. Durch P. Mieß- ler in Des Peres, Mo., von N. N. 2.00, Gottfr. Mery .50. P. Niet- hammers in La Porte, Jnd., Confirmanden 2.75, Frau Hausheer 2.00. Durch Lehrer Schuricht in St. Paul, Jll., von C. Möller,
C. Rebbe, S. S,, E. S. je .50, C. Schuricht, Th. Schuricht, Chri- fine Schuricht, Hedw. S.; A. S. je .25, W. F. Stork .30, N. N. .40. Durch P. Schulenburg, Hochzeits:Coll. bei D. Abraham in Wa eca, Minn., 5.65. K. Thrond en, J. L. Lee, G. O. Ru tad in Decorah,
Jowa, je 1.00. Durch Friederi>e We termann vom Nähverein in Collinsville 5.00. Durch P. A. Dankworth von den Schulkindern
Für arme Negerkinder in New Orleans erhalten:
Dankopfer von N. N. in Cedarburgh, $1.50. Von d. M. 5.00. $ Uhlig f. 5. 2.00. Fred. Rank in St. Paul, Minn., 1.00. J. G. öder's Kinder in St. Charles, Mo., 1.00. YJ. Trautmann 1.00,
für die Mijjionsfajje von dem elben 4.00. Durch P. SELE 1.00. W. Diedaus in de en Gemeinde 2.00. Durch P. Wangerin in Portage, Wis., ge ammelt durch H. A eldt: von H. WAffeldt 1.50, W. Scherbardt .50, A. Groth .25, G. Mattle .25, S. v. Gonten .50,
fr. Johannis:Gem. in Cleveland, O., 4.00. Durch G. D. Simon in Allegheny, Pa., aus der Sparbüch e r. Kinder Sophie, Karo- line und Gottfried 5.00. Durch Frl. L. Woltmann in Water- town, Wis., von Frl. Magd. Woltmann 2.00. Durch P. H. Stechholz, 2 Collecten jr. Gem. zu Pater on, N. J., 5.34. Durch H. Krüger von der Gem. Johannisburg, N. Y., 9.35.
New Orleans, 16. März 1881.
Durch P. Sapper in South St. Louis: Von Frau Kunkel 2 fertige Mädchenkleider. Frau Dora Clau en 5 fertige Schürzen, 2 jertige Wollkleider, 2 fertige Kattunkleider, 1 Paar Frauen chuhe,
5 aar Knabenftiejel. Frau Katharina Clau en 4 fertige Knaben- emden.
Durch P. E. Mayerhoff in We t Bend, Wis.: 8 Mädchen- hemden, 3 Knabenhemden, 9 Schürzen, 8 Kleider, 1 Frauenrod, 3 Paar Kinder chuhe. ;
Durch P. Eißfeldt in South Chicago, Jll., cine Ki te Kleider von dem Frauenverein da elb t.
Von Mrs. aus Zanesville, O., eine vy Kleider. W. as 1.50, E. Krau e .50, Botner .25, J. Gide .10, 25, A. Zinke .25, N. N. 1.00, aus Guftav s und Sparbüch e .65, zuj. 7.50. Durch N. Frigte in Fond du W. Kallies Traugott s Lac, Wis. : New Orleans, 19. März 1881. N. J. Bakke, Mi ionar. Für die Neger hule in New Orleans. von j. Schülern 7.50, Lehrer Brenner's Schüler 4.00, Ditrich Mar: tens 1.00, Peter Martens .50, zu . 13.00. Durch P. Schwemley in Spearville, Ford Co., Kan .: von ihm elb t 1.00, IL Frau .75, \. Sohn Albert .25, fj. Sohn Jakob .20, \. Sohn Robert .10, zu . 2.80. P. Fr. Arnold in Calumet, Mich., 1.00. Lehrer F. Bode- mer 1.00. Aus P. Z choches Gemeinde bei Fort 15.00. Wittive Widmann aus d. Gem. in Bielefeld 2.00. Durch Pp. Ser in Logansport, Jnd.: von ihm elb t 2.00, Lehrer Lange und A. Peters je 1.00, E. Stoll, J. Sor, W. Nehwaldt, Gebrüder QOadenbobmer, Fr. Dromph, C. Meyer, C. Wefel je .50, H. Krug 40, 3. Blumenthaler, A. cre, Y Renn je .35, H. Bergmann, L. Heiden, E. Berndt, H. Berg, C. Brookmeier, J. Brookmeier, L. Mö ta, W. Mö ta, A. artis A. Korner, M. Krüger, A. Fornoff, C, Berg, M. Dec leber, M. Hor tmann, E. Bergmann, H. Müller, K. Conrad, W. Conrad, M. Filo, H. Filo, E. Sener, A. wiering, I: oe. Cee Seek . Rehivaldt, Frau Rehwaldt, L. Stoll, M. LES . Jox, O. Jox, J. Schmidt, W. Küll en, F. Banik, E. Krüger, E. Stoll, A. Ludders, D. Buszahn, H. Hart- mann, A. Renn, M. Ahlheid, J. Schön je .25, M. Wecht, W. Hom- borg je .20, J. Rehm, E. Schäfer, G. Schäfer, A. Merz je .15, A. Kell en, Stammer je .10. Durch Hrn. H. Hen i> von jf. S ülern e, Mich.-10.00. N. N. BaF 200. Mes, Sienne, in Mani tee, Mich.,10. x Mrs. Sientnecht in Wartburg, Tenn., 5.00. C. S. Arndt in Mayville, Mis., 3.00. Heinrich Vogel in Sherrills Mount, Jowa, 1.00. Frauenverein in Springfield, Sis., durd) P. F. Lochner 10.00. Durch C. Nagel in ring fielP, ©, von thm elb t 2.50, Gebrüder Salziger 2.50. New Orleans, d. 24. Februar 1881. gel von Lehrer Cngelbredhts Von H. O. in Davenport, ayne, Jnd., - | | 7 Mntered af the Post Oflice at Sf. Louis, Mo.,as second-class matter, . Durch Lehrer Ch. Pfeiffer in Frankenmuth, Mich., 1) von de en Schülern: Joh. Bernthals Kinder $ .10, Paulus Haas' Kdr. .05, Adam Viels K. .25, Balth. Deurings K. .25, Joh. Keinaths K. 45, Joh. Nüchterleins jun. K. .25, Konr. Bernthals K. .25, Johanne Rupp .10, Babette Campau .13, Leonhard Weißs K. .25, Mich. Vikels K. .10, Bened. Kai ers K. .15, Joh. Knolls K. .30, Joh. Her- zogs K. .81, Ka p. Weißs K. .25, Mich. Gugels en. K. .25, Mich. Rodammers K. .10, Steph. Knolls K. .20, eh Bierleins K. .25, Adam Helds K. .10, Wilh. Din es K. .10, Joh. Noth3 K. .25, Geo. Bauers K. 05, Geo. Brenners K. .35, guj. 5.34. 2) Von Friedr. Jordan 1.00. Durch Lehrer Schmidt in Papillion, Nebr., von L. ©. .50, von Frau A. S. 1.50. New Orleans, März 1881. Milde Gaben ind bei dem Unterzeichneten eingegangen : 1. Für Mi ion: Von N. N. in Lincoln, Nebr., $2.00; von P. C. Ro s in Hender on, Minn., 2.00; von Ph. Meffert da . 1.00; von N. v. N. in Bo ton ( ein begnadigter Mitbruder ) 1.00. 2. Für bedürftige Negerkinder: Durch Ka irer Bartling 2.00; durch P. C. H. Rohe in Detroit, Mich., von W. Bertram 1.00, Frau Schenkin 2.00, Frau Duft .25, Frau Röhhy .25, Frau Hofz 25, Bai Be chinski .25, W. Hanekow .50, Frauenverein 5.00, Joh. ut chmidt 1.00, Ferd. Dezor .25, C. Schröder .50, Carl Wendt .25, Friedr. Weyland .25, Frau Davidovski .13, Frau Lange .50, deren Kindern .35, Fr. Ku ch .15, Frau Burmei ter 1.00, Wilh. Schütte 50, Julius Beer 2.00, Frau Scheu .50, Frau ao .25, Jung- fet St, 5.00, Friedr. Podrah .25; durch P. C. H. Witte in N. J. Bakke. efin, Jll,, vom tverthen Frauenverein fr. Gem. 7 Kleider und ürzen, 8 Stück Mädchenwä che, 3 Paar twollene Strümpfe. . Für Schulbau: Durch E J. L. Himmler in Franken: lu t, Mich., aus der Mi ionsbüch e einer Schulkinder 12.00. Little Nock, Ark., 15. März 1881. Berichtigung. : n voriger Nummer lies unter Milde Gaben für die Neger- F. Berg, Mi ionar. mi ion"? Durch Pipers von live K. Meyer $1.00 an tatt ; aT gn 2 . Druckerei des Luth. Concordia-Werlags .
Cay Se SET PL EAAMBE RECWT STANS et
Nacxichken aus dent Mi tonsgebiet dex Heimat und des Nus landes.
Herau3gegeben von der Ev. - Luth. Synopalconterens bon Nordamerika. Jn deren Auftrag redigirt von Pa tor F. Lochner unter Y ithilfe von Pa tor C. F. W. Sapper.
3. Jahrgang.
Mai 1881. Aummer 5.
Afrika.
Mi ionar Hohls, der Superintendent der Hermanns- burger Mi ion in Afrika, berichtet unter Anderem Fol- gendes : So ift denn durd) Gottes Gnade ein Jahr des Se- gens, der Aeng te und der Nöthe wieder zuriidgelegt. An Segen hat es nicht gefehlt. Sind doch hin und her die Gemeinden vergrößert dur hinzugekommene Heiden, die getauft werden durften, auf einigen Stationen mehr, auf andern weniger, wie die tati ti hen Berichte ausiveifen. An Aeng ten hat es aud) nicht gefehlt, und te>en wir noch mitten darinnen. Das Zululand bringt und unter- hält der Nöthe viele für uns. Zwar i t es uns gelungen, die fünf Stationen im Norden des Landes wieder zu be- egen; aber die nöthigen Gebäude auf den elben wieder herzurichten, ko tet nod) viel Geld, das wir nicht haben, und Mühe und Arbeit, wozu wir bereit ind. Jm Süden des Zululandes, da, wo un ere fünf Stationen gelegen find, fist der Wider acher, J. Dunn, der hat, unter eng- li hem Schuß, ja auf Geheiß der Engländer, das Land dorten eingenommen. Die er J. Dunn hält fid) viele chwarze Weiber, i t aber dennod) in den Augen vieler Engländer ein Gentleman. Er war lange Zeit U Cety- wayo's Häuptling, aber zur Zeit des Krieges lug er fic)
zu den Engländern. Das haben die leßteren ihm reidjlich vergolten. Dh habe den High Commissioner gedrängt, den J. Dunn zu bewegen, uns zu erlauben, un ere alten Sta-
tionen in einem, des Dunn, Gebiet wieder in Angriffzzu |
nehmen. An tatt mir eine Antwort zu geben, veröffent- lidjt der High Commissioner zwei Schreiben des Dunn über die Verhältni e in einem Lande, in welchen beiden Schreiben der Dunn un ere Mi ionare bezeichnet als völlig unfähig, etwas für die Civili ation (wie er chreibt) einer Untherthanen thun zu können, darum er ihnen aud nie erlauben würde, ihre alten Stationen wieder zu be- wohnen. Dahingegen gebe er, Dunn, den norwegi chen Mi ionaren nod) einige Stationen zu ihren alten hinzu, damit es einem Volke niht an Mi ionaren fehle. Daß die er Mr. Dunn, ein folder Mann, wie er i t, und zwar offenkundig, ein olches Urtheil über un ere. Brüder, die in Dunn's jeßigem Lande tationirt gewe en ind, fällt, wirft auf un ere Brüder gar fein \{le<tes Licht, ondern ift im Gegentheil ein gutes Zeugnif für ie. Gleichwohl fällt un ere Hoffnung dahin, un ere Arbeit in jenem Lande wieder aufzunehmen. Das ei Gott geklagt! Von unberechenbaren Folgen für un ere Mi ion unter den Bet chuanen tämmen kann der nun er t ausge- brochene Krieg in Transvaal werden. Es i t bekannt, daß vor etwa drei Jahren die engli che Regierung die Transvaal: Republik fic) einverleibte. Das ge chah ohne Blutvergießen und ohne jeglichen Schwert treih. Jedoch, die mei ten der holländi chen Bauern prote tirten gegen: den Gewaltact der Engländer; aber ihr Prote t be tand nur in Worten. Ein Bruchtheil Engländer und andere Europäer waren aud) chon an ä ig in der Transvaal- Republik, und die e, vielleicht ammt und onders, hießen die Engländer willkommen, denn ie waren es herzlich müde mit der Regierung der Bauern-Republit, die aud
gewiß ihre großen Shwächen hatte. All die Weißen, die im Transvaallande wohnen, häßt man auf 25,000, die Stämme der Bet chuanen aber auf 350,000. Allein leßtere waren nicht timmberechtigt, anders, hätten ie un- verzüglih den Aus\chlag geben mü en, und fie alle ahen die Engländer gerne kommen, denn fie hatten ein unbe- iegbares Verlangen, aus der Herr chaft der Bauern her- aus zu kommen. Jedoch die kurze Wendung wurde dazu- mal durch den Prä identen der Republik, Herrn Bürgers,
gegeben. Die er war früher Prediger bei den holländi- chen Bauern in der Capcolonie gewe en. Als er auf den Prä identen tuhl von Transvaal gekommen war, chien es zuer t, als fet er der redjte Mann für den Po ten. Er traf hie und da zeitgemäße Veränderungen in der Ge chz- gebung, und ließ aud) den Schwarzen mehr Freiheit und Gerechtigkeit widerfahren. Allein lesteres entfremdete ihm gar viele Herzen der holländi chen Bauern, die gar niht gewillt waren, den Schwarzen mehr Luft zu ver- chaffen. Dann fam hinzu, daß die Bauern inne wurden, ihres Prä identen theologi he An ichten timmten gar nicht mit ihrem Bibelglauben, und fie fürchteten, daß er ie mehr und mehr mit rationalijtifden Pa toren begaben würde. Nichtsde toweniger war Bürgers mächtig in-der Rede und einen Bauern weit überlegen in der Politik und eßte im Volksrath fo ziemlich alles dur, was er Von der höheren Politik der Engländer begriffen ie rein gar nichts, und Einige meinten, ie wollten nichts be- greifen. Smmer blieben die Bauern dabei: Man hat un er Land geraubt. Solche Stimmen wurden oft laut, wogegen die Regierung folde Reden nie be trafte. JIndeß waren die Gemüther der Bauern ehr erregt und wurden immer gereizter. Da trat ein Mann aus ihrer Mitte, Paul Krüger, an die Spigfe der Unzufriedenen. Die er P. Krüger war viele Jahre General in der Re- publik gewe en und hatte großen Einfluß im Lande je und je gehabt. Eine eigenthümlihe Er cheinung, die er P. Krüger. Vor Jahren hatte id) einmal Gelegenheit, ihn in einem Gedinge zu be uchen. Er ift ein tattlicher Mann, gedrungen, von mittlerer Größe, und Willensfraft liegt ihm fau tdi> auf dem Ge ichte; ehr beredt in einer Wei e, aber eine Ausbildung geht wohl wenig über das Niveau der Bildung eines Volkes hinaus. P. Krüger bekennt den HErrn JE um, ift aber ent chiedener Cal- vini t. Sein Name ijt ein Schre>en unter allen Be- t huanen tämmen. Die en P. Krüger nzit einem holländi chen Advokaten
wollte. Da gab es plößlih eine unerwartete Wendung. Der benachbarte Häuptling Sekukuni, den die Bauern an ahen als in ihren Grenzen wohnend, hatte ge ündiget und mußte gezüchtiget werden. Der Prä ident bot den Heerbann von Transvaal auf. Doch die er war ein un- disciplinirter Haufe, und daß er einen preußi chen Kano- nier mit zwei Kanonen hatte, machte die Sache we entlich niht be er. Es erwies fid): der Pa tor war wohl ein guter Prä ident, in einer Wei e, aber zum Heerführer taugte er überall nihts. Oder war das Material, mit bem er zu arbeiten hatte, zu fdjledjt? Aber er machte Fiascn, das Heer zer treute i, ohne dem Sckukuni Leides
gethan zu haben; er, der Prä ident, fam nach der Haupt- tadt Pratoria zurü>, wo elb t dann der englifdje Com- mi ioner auch bald er chien mit 40 oder 50 Soldaten und ih die Schlü el der Regierung ausbat. Jm Handum- drehen war Transvaal engli h. Die Bauern waren wie aus den Wolken gefallen. Als die Einnahme des Landes eine That ache war, da rü>ten aud) vier- oder fünfhun- dert Soldaten ins Land. Die Engländer erklärten dann, der Act der Einnahme von Transvaal ei owohl ge che- hen aus Liebe zu den Einwohnern des Landes, ihnen eine große Wohlthat zu bringen, owie aud) aus dem Grunde,
ES _pflihtgemäß gu handeln nad) bem Ge eße der Selb t- eae pie zivei Beweggründe uchten die Eng- aber IRS Wei e, die Bauern konnten er Uuseinanderfehung gar nichts aneignen, die-
hatten die Bauern in den leßten zwei Jahren zweimal nach England ge chi>t, dorten bei der Regierung vor tellig zu werden, ihnen ihr Land wieder zurü> zu geben. England weigert fid) def, natürlich niht aus Länder ucht, ondern lediglich von wegen der höheren Politik und von wegen der Selb terhaltung, und von wegen de en, weil al o es cin Segen ift für die Transvaaler und für ganz Süd - Afrika. Was die Engländer wohl nicht erwarteten und Viele niht: Der Krieg der Bauern gegen die Engländer in Transvaal i t ausgebrodjen. Die Bauern haben wohl fdjon alle Städtchen eingenommen, die engli chen Beamten « uchen, Transvaal wieder zurü> zu erobern. gefangen genommen oder fortgefdidt, und die mei ten Soldaten, weil fie ih zur Wehr ge eßt, todt ge cho en, wie viele? darüber variiren die Nachrichten. Die Po t- verbindung zwi chen Natal und Transvaal hat aufgehört und fa t aller Verkehr, auch i t ein Bauernheer bereits ziemlich tief in Natal eingedrungen. Mein Sohn Her- mann i t vor zehn Tagen mit einem Och enwagen glü>- lid) wieder von Transvaal zurü> gekommen, wohin er Mi ionsge chwi ter gebradt. Wäre er cin Engländer gewe en, die Bauern hätten ihn gefangen genommen ; als Deut chen ließen ie ihn pa iren. Die Engländer werden ein ehen, daß fie hier er t für Afrika bedeutend Militär an ammeln mü en, ehe ie ver- Das wird ihnen vielleicht gelingen, aber fo leicht wird es ihnen nicht werden ; denn wie jest, fo haben ich die Bauern noch nie im Kriege gegen die Engländer gezeigt. Seitdem i t ja zwi chen den treitenden Parteien er t Waffen till tand und dann Friede ge chlo en worden ; dod) wird allgemein befürchtet, daß die Feind eligkeiten bald aufs neue beginnen und dann ganz Süd-Afrika in den Krieg hinein gezogen werde. C. S.
alufere Megermiffion.
In Mobile, wo bis jest nod) gar keine Aus ichten zur Bildung einer Gemeinde vorhanden waren, weil fa t keine Erwach ene zur Predigt kamen, cheinen fic) nad dem leßten Bericht von Mi ionar Wahl doch die Aus ichten ein wenig zu be ern. Er chreibt am 6. April : Anfangs Januar, wenn ich nicht irre, brachte ein ge- wi er Abr. Smith einen Jungen, Namens Daniel Suler, in meine Schule. Der elbe ift ein Wai e, Smith und de en Frau eine Pflegeeltern. Wie es meine Wei e i t, uchte id) die e Leute bald auf, zumal id) von Smith hörte, daß er fein Churchmember ei. Es wollte mir er t gar nicht gelingen, den Winkel aufzufinden, in welchem die e Leute wohnen. Endlich gab mir ein Schwarzer Auskunft. Von einer der Haupt traßen Mobile s zieht i< eine female Ga e, deren Mitte eine Wa errinne bildet, mitten in das Häu ergeviert hinein. Dann geht man durch eine Thür, einen {malen bede>ten Gang, eine Pforte, eine Treppe hinauf und man i t in Smith's Wohnung. Ach, dies elende Häu ergewirr da ift mir lieblicher als cin Pala t. Freilih, man kann noh nicht wi en, was wird, ob es nicht dem Satan gelingen wird, den chwachen Anfang wieder zu zer tören dod) dem HErrn ei Dank aud) für die en Hoffnungs trahl inmitten die er Fin terniß. Doch was i t's, was das Herz eines Mi ionars, der nun fa t ein Jahr lang, cheinbar vergeblich, hier gearbeitet hat, frohloden madjt? Das i ts, daß er dort in dem Häu er- gewirr, wo nicht mehrere, doh Eine Seele gefunden hat, die hungrig i t nad) dem Worte des Lebens, oweit er ehen kann. Als id) zum er ten Male dorthin kam, fand ih Frau S. zu Hau e. Jch prach mit ihr und lud ie zur Predigt ein. Sie kam auch am er ten Sonntage, den wir in dem neugemietheten Lokal feierten. Weder fie nod) ihr Mann i t getauft. Sie meldete i< zum Taufunterricht, wollte aber gar zu gern, daß ihr Mann auh mitkäme. Sh ver uchte mit ihrem Mann zu prechen, aber o oft id) dort war Herr S. war nicht zu Hau e. Heute Nach- mittag (14. März) war ih wieder dort, traf ihn aber niht. Da dachte id) es abends zu ver uchen, aber leider habe ic) ihn wieder nicht getroffen. Als wir da o aßen, agte Fruu S., id) könnte ihnen wohl eine Predigt halten fie war ge tern nicht gekommen wegen {limmer Augen. Oc) forderte eine Bibel und uchte mir Röm. 5, 19. zu meinem Text aus. Frau S. ging hin und lud noch an- dere cin, herein zu kommen. Wir hörten dann Gottes Wort und beteten zu ammen.
6. April. Seit dem 14. März habe id) jeden Mon- tag- Abend in der Wohnung der Frau S. gepredigt und gedenke das vorläufig fortzu eßen. Am 22. März fing ih mit Frau GS. den Taufunterricht an. Es ift mir aud endlich gelungen, mit ihrem Manne zu fpreden. Cr i t einmal zur Predigt gekommen und hat ih einen kleinen Katechismus gekauft.
Für Sonntags chule und Predigt habe ih ein ande- res Lokal gemiethet. Jn dem elben habe ic) bislang vier- mal gepredigt, freilich, wie immer, vor wenigen Zuhörern. Die Sonntags chule ijt im ganzen Vierteljahr regel- mäßig gehalten worden, doch i t der Be uch im Allgemei- nen ehr unregelmäßig. Wenn fic) der elbe niht bald be ert, o werde id) wohl einige Kinder, die ih durchaus von der elben fern halten, aus der Tag chule wei en mü en. . Die Tag chule ift im vergangenen Vierteljahre von etiva 80 Kindern be ucht worden. Die höch te Anzahl der Anwe enden war 54. Wenn id) mehr Beit hatte für Be- uche bei den Eltern der Kinder, fo, glaube ich, würde ich der Schulbe uch heben. Zum Schluß noch eine erfreulihe Nachricht. So Gott will, werde id) näch te Woche mit 3 Kindern Tauf- unterricht beginnen und habe außerdem die Hoffnung, daß id) nod) einige dazu bekommen werde. Dem HErrn ei Dank für Alles. Vergeblich. war die Arbeit des lieben Mi ionars ge- wiß nicht, haben doch eine ziemliche Anzahl Kinder das Wort in der Wochen- und Sonntags chule gehört. Auch i t kaum zu befürchten, daß die elben kommen, um Ge- chenke zu erhalten; denn ie bezahlen nod) Schulgeld, wenn auch nur 25 Cents monatlicd, immerhin genug, um die fern zu halten, die nur kommen, weil ie Ge chenke er- warten. Wir wollen daher in Gottes Namen getro t fortfahren, den Samen des Wortes Gottes auszu treuen, und uns dabei halten an die Verheißung des HErrn Je . 55, 10. 11.: Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt, und niht wieder dahin kommt; on- dern feuchtet die Erde und macht ie fruhtbar und wach- end, daß fie gibt Samen zu äen und Brod zu e en : al o oll das Wort, o aus meinem Munde gehet, aud ein. Es oll nicht wieder leer zu mir kommen; ondern thun, das mir gefällt, und oll ihm gelingen, dazu id) es ende.
Green Bay, Virginia. Obgleich das Schulgebäude noch nicht fertig ift, hat dod) Herr Mi ionar Bühler die Mi ions\chule am 4. April mit 5 Kindern in Gottes Na- men angefangen. Am 16. April waren es hon 20 Kin- der und noch an dem elben Tage wurden etliche angemel- det. Einen geregelten Gang kann die Mi ionsarbeit er t nach Fertig tellung des Gebäudes nehmen. Es ind mehr als hundert Kinder in Aus icht ge tellt. Bis jest machen die Kinder dem Mi ionar viel Freude. Sie ind, was man on t bei Negerkindern elten findet, itt am und fleißig. C. S Weber Indianer- Mi ion bringt das Evang.-Luth. Mi ionsblatt folgende Nad richt: Die wedi h - lutheri che Augu tana - Synode hat es ver ucht, eine Mi ion unter den Jndianern anzufangen, wir hatten ihr aud) im vorigen Jahre von den im Mi ions- blatt eingegangenen Gaben für Mi ion $50.00 zuge andt,
Jm Jahre 1870 andte die Synode Mi ionar Wahl tröm zu den Comanche-Jndianern.- Kriegsunruhen trieben ihn wieder zurü>. Er begab ich dann nach dem Jndianer-
Territorium, um in Anadvrka eine Mi ion zu beginnen.
Hier aber hinderte ihn Krankheit, das Werk fortzu eßen, ja zwang ihn, es wieder ganz aufzugeben. So be teht augenblidlid) wiederum keine lutheri che Jndianermi ion. «Die Augu tana - Synode hat nod) $2,016.12 in Händen, welche als Fond dienen, das Werk zu gelegener Zeit wieder aufzunehmen. Auch wir wollen die ans Mi ionsblatt eingegangenen Gaben für Jndianermiffion ein tweilen wieder an uns behalten. Vielleicht gelingt es dem Mi - ions:Committee der Synodal: Conferenz, alsbald aud) mit einer Jndianermi ion voranzugehen. baren Dien t der äußeren und der inneren Mi ion gelei tet, wobei wir nur an die Namen Ziegenbalg und Mühlen- berg zu erinnern brauchen.
Man wird uns ja recht ver tehen, wenn wir agen, daß
wir unwillkührlih an jene Worte Frande s dachten, al3 wir aus einer namhaften Gemeinde einer namhaften Stadt von Ohio am 12. März d. J. eine Money Order im Betrag von 4 Dollars neb t folgendem, von Kindeshand nett und auber ge chriebenen Brieflein erhielten : Geehrter Herr Pa tor! Un er Lehrer (Hr. B ..) erzählte uns neulich, daß nod) viele Jndianer in un erem Lande eien, die vom lieben Heilande nod) nichts gehört hätten, weil
Möchten wir die e Aufforderung des Ev.-Luth. Mi - fionsblattes beherzigen und den, armen Jndianern das eligmachende Evangelium zu bringen nod) einmal ver- uchen! Den armen rothen Heiden, welche von der weißen Bevölkerung aus ihrer Heimath vertrieben, welche Brannt- wein und allerlei La ter zu ihrem nod) größeren Verderben gebracht, die auf alle Wei e betrogen und übervortheilt und dadurch zu wilder Rache gereizt werden, und von denen nur nod) ein hin terbender Re t vorhanden ift. Ja, möchte Gott vieler Chri ten Herzen mit Erbarmen erfüllen, daß wir die en Elenden, die in Tod und Verdammniß ver in- | ken, das Rettungs eil des Evangelii zuwerfen könnten ! C. S. Gin ehr i< Kapital für eine Cutherifhe In- dianermi ion. Augu t Hermann Frande, Pa tor und Profe or zu Halle, fand eines Tages um O tern 1695 auf einmal ieben Gulden von unbekannter Hand in die Armenbüch e geworfen, die er im Pfarrhau e angebracht hatte. Das i t ein ehrlid) Kapital, davon muß man etwas Rechtes tiften; id will eine Armen chule draus anfangen , rief glaubensfreudig der Gottes: mann aus, als er die e ieben Gulden in einer Hand hielt. Und iehe, mit die em ehrlichen , d. i. ehrenwerthen, an ehnlichen Kapital hat er wirklid) etwas Rechtes ge: ftiftet, denn Gott hat das Unternehmen Frande s weit über de en Bitten und Ver tehen ge egnet. Aus dem er t beab ichtigten und geringen Anfang einer Armen chule find fenffornartig jene Frand>e' chen Stiftungen für Arme und Wai en und dann für höhere Erziehung ent tanden, welche an Umfang ihres Gleichen nicht haben, und welche, wiewohl aud) fie die Angriffe der Gegner, und nicht immer ohne Grund, in reichem Maße auf fid) zogen, dod) ald die elben thatkräftig überwanden. (Gueride.) Und die em Werke haben alle Stände, vom Könige und
. es-.an Mi ionaren fehle. Darum haben wir unter uns $3.70 ge ammelt, die wir Jhnen jest chi>en, mit der Vitte, ie für die Jndianermi ion anzuwenden. Wir hoffen nämlich, es werden fid) noch Viele finden, die auch etivas geben, und daß dann auch der liebe Heiland wenig tens Einen Mi ionar findet, der zu den Jndia- nern geht und ihnen predigt. Will's Gott, o wollen wir päter noch mehr für Sie ammeln. Es grüßen herzlich alle meine Mit chüler und Jhr N. Wie es ich päter heraus tellte, war es einer Wittwe Hand, welche jene 7 Gulden in France s Büch e legte und aus Wittwen-Scherflein baut Gott gern ich eine Tempel auf . Hier i t e3 eines Kindes Hand, hier find es Schüler einer. lutheri hen Gemeinde chule, denen es zu Herzen ging, daß ie von ihrem chri tlichen Lehrer vernommen haben, es eien noh viele Jndianer in un erem Lande, die vom lieben Heilande noh nichts ge- hört hätten, weil es an Mi ionaren fehle , die unter fid) Scherflein ge ammelt haben, und die e nun in die Hände eines der Pfleger der Mi ions:Taube niederlegen, mit der ausdrü>lihen Be timmung, die elben für die Jndianermi ion anzuwenden, d. h. daß dies cin Fond zur derein tigen Ausfendung eines Mi ionars für die Jndianer ei, und mit der Hoffnung, es werden fid nod Viele finden, die aud etwas geben. Un ere kleinen Mi ionsfreunde haben zu die em ehr- lichen Kapital gleich elber nod) 30 Cts. hinzugefügt, als es zum Ab enden der Money Order fam. Wer hat nun Lu t, dies ehrliche Kapital , mit dem etwas Rech - tes ge tiftet werden oll, zu vermehren? Und wer hat Lu t, mit die en lieben Kindern zu wün chen, und zu beten, daß dann auch der liebe Heiland wenig tens Einen Mi ionar findet, der zu den Jndia- nern geht und ihnen predigt ? Un eren kleinen Mi ionsfreund aber grüßen wir noch- mals ammt einen Ge ellen und ammt einem lieben Lehrer und rufen ihnen zu: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge ha t du Lob zu- gerichtet. (Matth. 21, 16) ___L,
Aus der Beit der Sungersnoth in Südindien, welche in ganz ent eßlicher Weije vor einigen Jahren die- fen Theil Yndiens, wie aud) China heim uchte, bringen wir hier ein Bild, das man freilih nur mit Grauen be- trachten fann. :
Ja, fo lagen damals dort zu Tau enden die vom Hunger gu Skeletten abgemagerten Heiden, Groß und Klein, in den
Städten, wohin fic) auh die
vom Lande vor
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dem fdpredliden Hungergefpenft flüchteten, und
sale Wels Bibel auslegt, ift dies der gen Himmel gefahrene und nun zur Rechten Gottes figende Heiland, der mit einem Evan- gelio êinherzieht, der Wahrheit zu gut, und von dem man chon eit 1800 Jahren mit Freuden in den Hütten der Gerechten ingt und fernerhin ingen wird, bis er fommt in einer Herrlichkeit: Die Rechte des HErrn i t erhöhet, die Nechte des HErrn behält den Sieg! (Py. 118, 16.) troh der gei tlichen Plage der Verfolgung des Evan- gelii durch die Tyrannen, die ja gleid) von Anfang an
LAI Hg Ae AN ich mit ein tellte. Ohm aber fol- gen Vers 4 8. drei Reiter, der eine auf einem rothen, der an-
auf den Land- dere auf cinem
traßen und an den Zäunen um- her und chrieen und ächzten nach Brot.
Wende von die- em grau igen Bilde dein Auge nicht ab, lieber chri tlicher Le er! St es ja doch zu- gleid) ein Bild hwarzen und der dritte auf ei- nem fahlen oder leihenfarbenen
Pferde ißend
von dem, iwas alle Heiden im Gei tlichen find, die ,,nod) ferne find von den Te tamenten der Verheißung und ohne Gott, ohne das Brot, das vom Him-
mel kommen i t und gibt der
Welt ben , das durc Le- das Jammerthal dahingehen, es eien nun Jndier oder Chine en, Afrikaner oder Judianer, Grönländer oder Au tralier, leiblid) Satte oder leiblid) Hungernde, Civili- irte oder Barbaren und Men chenfre er.
Aber nun vernimm auch in wenigen Zügen, was Gott durch.jene hre>lihe Hungersnoth eigentlid) uchte und was er gnädiglih erreichte. ' Sn 6ten Cavitel der Offenbarung St. Johannis wer- den uns vier Reiter gezeigt. Zunäch t chen wir einen auf weißem Roß einherreitenden Sieger und Eroberer, eine herrliche Krone auf dem Haupt, einen icher treffenden Bogen in der Hand. Wie es auch un ere Weimar' che und Iwas bedeu- ten die? Sie be: deuten die drei Hauptplagen : Krieg, Hungers- noth und Pe ti- lenz, und bilden das Gefolge des ieg-, fried- und freudenret= chen Reiters auf dem weißen Pferde, denn es folgen die elben als gerechte Ge- rihte über die undankbaren Verächter des eligen Evange- liums. Daf aber der Gott, der da nicht will des Sitnders Tod, ondern de en Bekehrung und Leben, mitten in einem Zorn der Barmherzigkeit denkt und der Seelen Rettung ucht, indem er ie dahin gibt in das Verderben des Leibes; daß olche hre>liche Gerichte eben deshalb auch ivieder in Gottes Hand zu ciner Pflug- char werden, die gleich am gewalt am den harten Boden aufbricht, damit der gute Same doch endlich Frucht brin- gen fonne, das bewei 't gerade jene Hungersnoth in Süd- indien, wie in China, die, um bei er terem tehen zu blei- ben, während des Jahres 1877 das elbe in einer Aus- dehnung und Dauer heim uchte, wie eine olche eit Men chengedenken dort nicht geherr cht hat, und in einer
Größe, wie fie nur ein t als Geißel Gottes über Jeru alem bei einer Zer törung kam, und denen dann auh nod) Seuchen und Krankheiten aller Art folgten, durd) welche dann wieder die Todesopfer und die vater- und mutter- lofen Wai en um Tau ende vermehrt \vurden. Ya, Tau- enden hat die Hungergeißel den zeitlihen Tod gebracht, aber für Tau ende i t fie aud) in der Hand Gottes cine Veranla ung geworden, nad) dem wahren und lebendigen Gott und dem zu fragen, der der Welt das Leben gibt, und ivie viele dabei wirkli<h vom Tod zum Leben Hindurd) drangen, wird der jüng te Tag offenbar machen.
Ganz unglaublich klang es, al3 man auf einmal ver- nahm, daß fie ih bald da, bald dort nicht mehr einzeln- wei e, ondern tau endwei e zur Taufe meldeten. Als Unter chied der Ka te und Religion erhalten, nein, es i t das außerordentliche Wohlwollen, das die Nothleidenden von Seiten un erer chri tlichen Regierung und chri tlicher Privatper onen zu erfahren bekommen, was unter dem Volke allgemein den Eindru> hervorgebracht hat, daß das Chri tenthum eben doch die einzige Religion ei, die Spu- ren eines göttlichen Ur prungs an i trage. Als daher es nun auf einmal kleinere oder größere Gemeinden in 150 Dörfern gab, wo fid) vor kurzem auh nicht ein ein- ziger Chri t befunden hatte; als die Zahl der Uebergetre- tenen auf 18,000, ja auf 20,000 ge tiegen war und man fic) mit der fröhlichen Kunde, aber auch mit der Bitte um wirk ame Hilfe zur Betreibung des Werkes verwenden mußte, weil minde tens 10 weitere Pfarrer und 70 Kate-
daher z. B. im Jahre 1878 bekannt wurde, daß allein zu Tinnevelly 16 17,000 Heiden bei der dortigen angli- fanifden Mi ion fid) zur Aufnahme ins Chri tenthum bereit erklärt hätten, da meinten die Zeitungen in Madras, daß dies wohl ein Jrrthum, ein Dru>fehler ein mü e, daß man wohl in der Angabe eine Null zu viel hinge- chrieben habe. Und doch hatte man fid) nicht ver chrieben. Ja, aus den 17,000 wurden ogar 20,000 und die e Zahl wuchs nachher nod) weiter an. Auch die Leipziger evang.- lutheri chen Mi ionare im Tamulenlande hatten, wie Mi ionar Baierlein fdjreibt, in den Jahren 1877 und 1878 über 2,500 Heiden taufen können. Am großartig- ten war der Ma enübertritt unter den Telugus!, unter welchen ,vornehmlich die amerikani chen Bapti ten arbeiten. Wir theilen in der näch ten Nummer aus der Feder Baier- [ein's Näheres mit und bemerken hier nur, daß dort innerhalb 5 Monaten 9,606 Heiden getauft wurden. . Summa: Jn den drei Jahren von 1877 bis 1880 haben allein die prote tanti hen Mi ionen in Südindien an Neugetauften und Katehumenen einen Zuwachs von ettva 120,000 Seelen aus den Heiden erhalten!
Bereitet zur Ernte war das üdindi che Feld ja läng t dur mancherlei. Aber die furchtbare Noth, welche über die e Heidenma en kam, und in der elben onderlich die kräftige Hilfe, . welche ie in Folge beredter Für prache der Mi ionare und dur deren aufopfernde Vermittelung eitens der Chri ten Englands und Amerikas erfuhren, brachten es durd) Gottes wunderbare Gnade auf "einmal zu die em Aus chlag. Es hat [die ungläubige Welt, es haben ogenannte Chri ten und gebildete Heiden in Jndien eten zum Unterricht und zur Pflege nöthig eien, da ordnete der Bi chof für die e o große Ernte einen Dank- gottesdienft in allen Kirchen einer rie igen Diöce e an, nachdem der elbe früher beim WAusbrud) der Hungersnoth einen Bußtag ausge chrieben hatte, der damals von der aufgeklärten Welt unter Chri ten und Heiden genug
ver pottet wurde, da ja nur die Sonnenfle>en Schuld an der Dürre gewe en [ eien, als ob die Sonnenfle>en gerade nur über Südindien ihren Einfluß hätten geltend machen können, wenn ie wirklich eine Mittelur ache ein ollten! Charakteri ti ch für die grenzenlo e Gleichgültig- keit des europäi chen Publikums in Jndien gegen die Mi ion i t's hierbei, daß die englifd-indifden Zeitun- gen jest er t auf die Sache aufmerk am wurden, daß Cor- re pondenten in Tinnevelly, die bisher über jeten elenden Skandal und Stadtklat ch da elb t an die betreffenden Re- dactionen fleißig beridjteten, von jenen Uebertritten bis- her nod) fein Wörtlein ge chrieben hatten und eine die er Zeitungen elb t naiv chreiben mußte: Jndien wußte nichts von die en Bekehrungen, bis eine Nachricht darüber die Runde durch alle Zeitungen in England gemacht hatte. Doch hören wir fehlieblid) nod) das Urtheil auh eines ganz nüchternen deut chen Lutheraners, des Seniors Schwarz, wenn er nad) dem Leipziger Ev.- luth. Mi ionsblatt vom 1. Augu t 1878 in einem Jahresbericht al o chreibt : Ohne mannigfache Frucht ift die hwere Heim uchung, die Land und Volk betroffen hat, doch nicht geblieben, und wenn auch der Zudrang zum Taufunterricht nicht fo groß war, als er bei die er Noth hätte ein mü en, wenn die Fabel von den Reischri ten, ja fretlid) dann, als nun von den Nullen fid) dod) keine die noch in o vielen Köpfen Aufgeklärter pukt, ohne wei- weg treichen ließ, genug ge pottet über die NReis- teres oder aud) nur theilwei e wahr wäre, fo haben dod) ___<hri ten , d. i. über diejenigen Heiden, die nur um des alle hier arbeitenden Mi ionen und auch wir Rei es willen, der dort die Stelle des Brotes vertritt, zur eine mehr oder minder reihe Ernte aus den Taufe fid) gemeldet hätten, Aber der anglikani che Mi - Heiden durd) Gottes Gnade einbringen dür- _ ionsbi chof Caldwell, in de en Diöce e Tinnevelly und fen. Mehr als in irgend einem früheren Jahre ind in Ramnad die Zahl der Neischri ten gleich anfangs ich die em Jahre von uns Heiden unterrichtet, getauft, und o 16,000 belief, antwortet: Die e Leute find nicht der Gemeinde des HErrn einverleibt worden. Viele von dur Unter tühung während der Theuerung gu uns her- ihnen mögen zunäch t von äußerer Noth getrieben gekom- über gezogen worden, denn Unter agung haben alle ohne men ein, um D unterrichten und au en zu la en. Wer
aber dürfte fie um deswillen rüc ihtslos abwei en? Als un er barmherziger Heiland in Judäa und Galiläa umher- zog, da ind viele Tau ende, die von ihm gehört hatten, von äußerer Noth getrieben zu ihm gekommen, und haben
Hülfe, Tro t und Erquidung bei ihm ge ucht; und ihr be- trübtes und gebeugtes Herz hat denn auch ein freund- liches, tro treihes und erqui>endes Wort dankbar auf- genommen. Es i t wahr, daß ihm gar Manche für eine
Men chenfreundlichkeit und Güte nicht gedankt, und daß ih Viele von ihm abgewandt haben und mit der Welt dahin gegangen ind. Er aber blieb immer der elbe voll
Güte und Erbarmen, und tieß niemanden von fic), der eine Hülfe uchte und begehrte. Von ihm aber ollen wir lernen, einem Vorbilde ollen wir folgen. Und wenn der Vater die Seelen zum Sohne zieht, ei es durch Liebe, ei es durchs Kreuz, und wenn er deren Herzen öffnet, dem
Worte Gehör zu geben, ter, der etwas von der Liebe un res Heilandes am eigenen Herzen erfahren hat, wollte da die e armen Hülfsbedürftigen abwei en, für die Chri- {tus ge torben ift? Aber, bemerkt man, auf die e Wei e liegt die Gefahr nahe, daß viele Spreu mit einge ammelt werde, die die Prüfung nicht be teht, ondern vom Winde verweht wird. Mag ein! Wir find eben nicht Nichter der Sinne und Gedanken des Herzens, und vermögen de en inner te Regungen nicht zu belau chen; unszi t be- fohlen, das Evangelium aller Kreatur zu predigen, das
Neb auszuwerfen, den Zug zu thun, und die Ernte einzu- bringen. Der HErr aber, der die Seinen kennt, wird die e aud) unter allen Stürmen und Trüb alen zu be- wahren und aus dem Ofen des Elendes zu reißen wi en.
Daß man trogdem bei der Annahme und der Taufe der
Leute mit Vor icht verfahren mü e, ver teht fid) von elb t.
Bei uns gilt es als Regel, daß niemand in Unterricht ge- nommen wird, der nicht zu dem betreffenden Di tricte ge- hört, oder über den man nicht zuvor die nöthige Erkundi- gung eingezogen hat, und daß niemand getauft wird, der nicht zuvor gründlich unterrichtet i t, und de en Um tände und Verhältni e niht zuvor genau erfor cht ind. Da- durch ijt die Gefahr ziemlih abge chnitten, von Land- treichern und derartigem herumzichenden Ge indel, de en es nicht blos in Jndien gibt, hintergangen und betrogen gu werden. Nach Empfang der heiligen Taufe beginnt für die e Armen zumei t er t cine Zeit recht fdjwwerer Trüb- ale und Leiden, von welchen diejenigen, die mit den
Schmähnamen : Reischri ten , ogenannte Chri ten , Namenchri ten 2c. mei t ehr freigebig find, kaum eine
Ahnung oder einen Begriff haben. Freunde und Ver- wandte wenden fid) von ihnen ab und verkehren fid) in bittere Feinde: der Grundherr droht ie von Haus und
Hof zu treiben, wenn ie Chri ten bleiben oder die Kirche be uchen wollen; ein andrer gibt ihnen nicht leiht Arbeit, weil er ih einen Nachbar nicht zum Feind machen will ;* jedermann erhebt ich gegen ie, chimpft ie, weigert ihnen
Feuer und Wa er, und thut ihnen alles mögliche Leid an
u. f. tv. Da habt ihr es, heißt es, warum eid ihr Chri- ten geworden? Das ift für die e nod) o chwachen An- fänger keine geringe Ver uchung, und es i t kein Wunder, wenn ihrer niht Wenige erliegen. Unter olhen Um- tänden ijt es daher ern tli<h geboten, daß man fid) der MNeugetauften treulic) annehme, ihnen mit Rath und That zur Seite tehe, mit dem Worte fleißig an ihnen arbeite, Gnade und Erkenntniß un ers HErrn und Heilandes wach en und er tarken mache, damit ie in der Stunde der und es überhaupt an nichts fehlen la e, was fie in der Ver uchung fe t be tehen und überwinden können.
Und hätte man fic) auch lutheri cher eits in einem Urtheil über die e Ma enübertritte in Südindien ge- täu cht, wäre dies alles mei tentheils in Wahrheit pure Spreu gewe en, o müßte dies nun nach vier Jahren dod ziemlih nur um fo mehr an den Tag gekommen ein. Aber es bleibt heute nod) dabei, daß Tau ende durd) den von Gott nad) Südindien ge endeten {warzen Reiter in den Bereich des Wortes Gottes gebracht wurden und o viele ihrer zum ewigen Leben verordnet ind (Ap. Ge ch. 13, 48.), werden für Zeit und Ewigkeit eine Beute des großen Siegesfür ten bleiben, der auch ie zu einen Unter- thanen hat haben wollen. &.
Die romifd -Ratholifhen Mi ionare.
Auch die römi ch - katholi che Kirche treibt Mi ion, ja unter un eren Tamulen hat fie mehr als anderthalb Jahr- hunderte vor uns ihre Mi ionare gehabt. Die drei bedeu- tendften bis auf die e Zeit waren Franz Xaver, Nobert dei Nobili und Jo eph Ves di. an fragt begierig nach dem Erfolg ihrer Arbeit, da fie ja gar niht das lautere Evangelium predigen und überhaupt ihre Haupt- thätigkeit niht in der Predigt uhen. Zwar eae td) einmal einen Prie ter in einer katholi chen Kirche Böhmens am Peter- und Paulstage in der Predigt die tolze Behaup- tung aus prechen : Er ei gewiß, daß, wenn man einem Heiden das Chri tenthum in den Formen der ver chiedenen Confe ionen vorlegte und ihm die Wahl ließe, ih einer der chri tlichen Kirchen anzu chließen, die er mit beiden Händen unbedenklich die römi ch-katholi che Kirche ergreifen würde. Demnach müßte die Thätigkeit der römi ch:katho- li chen Mi ionare die erfolgreich te ein. Allein jene hoffnungsvolle Behauptung kann fid) nur tühen auf den Glanz und Reichthum der katholi chen Kirchen, auf die innenfälligen, vielen, prunkvollen Gebräuche und auf das Betonen der äußeren gottesdienftliden Werke, worin aller- dings der römi che Katholicismus dem Heidenthume ehr nahe teht, wodur< aber niemals eine Herzensbekehrung zu wahrer Buße und wahrem Glauben eher erzielt wird als durch die Predigt des lauteren Evangeliums im Heili- gen Gei te. Zwar an Eifer und Ern t haben die drei ge- nannten Mi ionare auch den größten evangeli chen Mi io- naren nicht nadjgeftanden, nur war die Art ihrer Arbeit eine ganz andere. Xaver war oft o in's Gebet vertieft, daß er mit dem Fuß an Steine tieß oder auf die Kniee niederfiel mit dem Ausruf : D, HErr, genug der Seelen- wonne! Als er 1542 in Goa landete, eilte er den Tau- enden von Chri ten zu, die kurz zuvor ein paar römi che
Prie ter in wenigen Tagen getauft hatten, die aber gar
nichts vom Chri tenthume wußten. Durch einige aus dem von ihm erö neten Seminar mitgebrachte Jünglinge ließ er das Credo, Vater Un er, Ave Maria und die zehn Ge- bote nothdürftig in's Tamuli che über eßen und zog dann von Ort zu Ort, die Leute die e Worte nadjpreden zu
lehren, indem er mit einer Glode in der Hand die Dorf- gemeinde zu ammenrief. Jn etwa vier Wochen waren die e Worte gelernt. Weil aber troÿdem noch Viele ich mit dem Schnißen von Gößenbildern abgaben und auch on t heidni ch blieben, o verfaßte er nod) cine eigne Er- mahnung für Taufcandidaten. Es fam aber auch vor, daß ganze Dörfer zumal getauft wurden, odaß ihm von des Tages La t und Hike die Arme oft vor Mattigkeit anken. Jn jedem Dorfe wurde cin Exemplar der kurzen Chri tenlehre niedergelegt und ein Vor teher gewählt, der
die übrigen lehren, Nothtaufen verrichten und an Fe t- tagen die Hauptitiide dcs Glaubens vor agen ollte. Wei- ber, die fic) noh mit Arak berau chten, ließ er vom Amts: Viermal durchwanderte ev übertroffen worden i t. Weil aber Ziegenbalg durch eine Vibelüber eßzung einen olchen Einfluß ausübte, daß in Madras und anderen Orten wahrheitsliebende Katholiken vom Evangelio angezogen wurden, über chüttete er in ei-
nen Schriften die lutheri chen Mi ionare mit den bitter- ten Shmähungen, ja, er ging in einer Feind eligkeit ge- gen die evangeli ch-lutheri che Kirche fo weit, daß, als ein
katholi cher Paria zu der evangeli chen Kirche übergetreten war, er den Vefehl gab, die en todtzu chlagen, wo man
ihn finde. Veschi führte überhaupt ein höch t wech el- volles Leben. Bald ieht man ihn zu Pferd oder im Pa-
lanfin liegend einen Schülern, die ihn begleiten, Auf- gaben unterwegs dictiren; bald zieht er in der elfen-
beinernen Sän te, die ihm der moguli che Rawab ge chenkt, von Herolden, Paradero en und ungeheurem Troß ume ringt, wie ein Für t einher; bald be ucht er als Diwan des Für ten die ihm ge chenkten vier Dörfer und zieht ihre Einkün te ein; oder er liegt einen Monat lang mit heid- ni chen Gelehrten in gei tigem Wett treit. Ein anderes Mal fteht er an einem heiligen Teich und improvi irt
einen Vers gegen den da elb t verehrten Gott, o tehend und büßend, daß er darüber bald das Leben einbüßt ; wie- der einmal gibt er Näth el auf. Das Ende einer Mi - ionsthätigkeit war, daß er dur den Einfall der über- mächtigen Mahratten im Jahre 1740 ammt allen übrigen Mi ionaren vertrieben ward und fid) in den äußer ten Süden juriidzichen mußte, wo er auf der Fi cherkü te im Nufe eines außerordentlichen Vüßers und Heiligen ein Leben be chloß. Durch eine Freund chaft mit der ra ch zerfallenden muhammedani chen Macht hat er der Mi ion mehr ge chadet als genüßt. (Pilger a. S.)
/ falteten Händen begrüßen. Was hätte von ihm gewirkt + werden können, wenn er bei einem Ern t und Eifer um
5
nhalt in eine angiehende Form und hat darin 8 gelei tet. Cr beherr chte . die tamulifde olchen Mei ter chaft, daß er von den Redegöttin infpirirter neuer Pro: noch von keinem Mi ionar darin
Milde Gaben fiir die Negermi ion:
Durch P. Alpers von Katharina Meyer $1.00, Ueber chuß der Mi ion3-Taube $2.00. Durch Mi ionar Berg für Schulbau $20.00. Durch P. G. Th. Got ch von H. Hacken in York Centre,
ML, $5.00. Durch P. C. F. Brecht von fr. Gemeinde $5.15. Von
Lehrer J. G. Denningers Schule $4.42. Durch P. Trautmann von
N. N. 50 Cts. Durch einen Freund der Mi ion $2.00. Durch Ka irer Birkner $58.05. Durch Lehrer H. Grote von f. Schulkin- dern $2.35. Durch E. Gitting in Concordia, Mo., $4.45. Durch M. C. Barthel von N. N. in Hartford, Wis, $2.75, J. Kielger in Willow Creek, Minn., 25 Cts., F. Kikers Kindern $1.00, H. Narr in Vergen, Minn., 50 Cts., P.W. Rüdiger 15 Cts. Durch Ka irer C. Lange von F. W. Franke in Salamonia, Jnd., $1.00, Ch. Huth- macher für Negerkinder in New Oëtleans $1.50, meal uß der Mi ions-Taube $1.65, Schulkinder der Gem. in Fort Recovery, O., für die Negerkinder in New Orleans $4.15. Durch P. Hahn in Staunton, Jll., von C. Fris $1.00. Durch P. H. Hä e von Fr. Ziegler und A. Zuhlke je S1.00, von F. und M, Zuhlke je 10 Cts. Durch Jac. H. Ommree $1.00. Durch P. Landgraf von N. N. $3.00. Durch Lehrer Jung von fr. Schule $7.00. Durch Hrn. J. H. Myers in Ambia, Jud, $5.00, Durch P. Baumhö ener von Herm. Tietjen $1.00. Durch Hrn. A. Paar von Hrn. Schmer ahl $2.00. Durch P. M. Claus von N. N. $5.00. Durch P. F. Wil- helm von Wittwe Oertel $10.00, Lucas:Gem.-Schule $4.00, M. Fried. Wilhelm $1.00. Durch P H. C. Witte von de en Frauen- verein $3.00. Durch P. C. Zollmann von Martha und Carl, Dankopfer, $5.10, von den Confirmanden Jda Ahrens, Jakob und Adam Arnold, Th. Heinecke, A. Var, A. Bethe, Alwine Schuknecht, Ch. Schazer, C. Schahmei ter der Ohio ynode, $75.00. J. Umbach, Ka irer. 2109 Wash Str., St. Louis, Mo. Für die Negermi ion in Little Mod, Ark., erhalten: Durch P. P. F. Germann in Fort Smith, Ark., Chriftentehrs collecten fr. Gemeinde $6380 Durch P. F. Streckfuß (für arme Negerkinder) von N. N. $1.00 und von Anna und Walter St. $1.00, alle in Young America, Minn. F. Berg, Mi ionar. Entered at the Post Oflce at St. Louis, Mo., as second-cluss matter. ( C. Bergmann, Clara Walther, M. Heinemann, Ch. Schier, S. Witte, A. Geffens zu . $2.72. Durch P. H. A. Schmidt, . *
2 av
aguiatent aus n WMiffiousgesiet der Heimat und des Auslandes.
Herausgegeben von der Ev. - Luth. Synodalcon erenz unter Mithilfe bon von Nordamerika. Pa tor C. F ni Jn deren Sapper Auftrag redigirt g von Pa tor Pa tor F. F. Lochner Loch
3. Jahrgang. Juni 1881. Nummer 6.
Henry Budd?s Leben und Wirken.
Ein Jndianer als Prediger des Evangeliums. I. Aus der er ten Zeit der Mi ion unter den Judianeru vou Hud ouia.
Nicht ohne tiefe Wehmuth kann ein Mi ionsfreund an die nun fa t ausge torbenen, von ihren weißen Brü- dern fo händlih übervortheilten und in den Staub ge- tretenen Jndianer tämmeNordamerika's denken. Ihre Ge chichte kann man einem Tage vergleichen, der, wenn auch kühl und fro tig, doch klar und hell im Morgen- onnen chein beginnt. Nach und nah aber ammeln fid dü tere Wolfen, Sturm und Ungewitter treten ein, und der mit {weren Regengü en über chüttete Boden lö 't fid) auf in Schlamm und Shmuß. Doch wie der Tag ich neigt, da zerreißt hier und dort der Wolken chleier, und wenn auch nicht die ganze Land chaft, o doch einzelne Gipfel erglänzen vergoldet von den Strahlen der inkenden Sonne. Die Jndianergemeinden, die fiir driftlid) ge- fittete3 Leben gewonnen find und bereits eit Jahren nicht mehr zu ammen chmelzen, ondern aus ihrem eigenen Schooße wach en, find die Punkte, die nod) lange leuchten werden im Schein der göttlihen Gnaden onne, wenn die große Ma e jener Völker läng t wird in Nacht ver unken fein. Mit tweldy herrlichen Gaben Gott auch die e ver- achteten Kinder des Waldes ausge tattet hat, und wie es nur des warmen Hauches dhriftlider Liebe und evan- geli cher Mi ionsthätigkeit bedarf, um die elben zur Ent- faltung zu bringen, davon legen die zahlreichen Bei piele
von tüchtigen Nationalgehilfen, welche die Mi ion unter den Rothhäuten aufzuwei en hat, ein prechendes Zeugniß ab. Tunupindfduffa, Bu chtopunne, J chtanakahand cho, Wangomen, Papunhauk, J aak Glikhikan, Paul Mazakuta u. f. tv. ind lauter Namen, die in der Ge chichte der Sndianermiffion unverge en bleiben werden, und deren Träger aud) chon durd) kleinere Dar tellungen ihres Lebensganges gefeiert worden ind. Der Mann aber, de en Andenken die folgenden Blätter gewidmet ein ollen und der er t im Jahre 1875 zu eines HErrn Freude ein- gegangen i t, heißt Henry Budd, ein hervorragendes Bei piel von dem, was durch Gottes Gnade auch aus einer amerikani chen Rothhaut werden kann. Ach, wenn chri tlihe Lehrer früher in dies Land ge- fommen wären und das Worts des Lebens an die Herzen die er jest dahin terbenden Leute gebracht hätten, was hätte niht aus ihnen zur Ehre Gottes werden können! Nun aber wird man beim Bli>k auf dies arme Volk und die Mi ion unter ihnen fa t an eine hauerlihe Scene aus der furdtbaren Hungersnoth in Kleina ien vom Jahre 1875 erinnert: da war ein Dorf, Namens Kara- yali, hre>li< von der Theurung heimge ucht worden, und als endlich Hilfe fam, da waren von den 800 Ein- wohnern nur nod) 400 am Leben, und in welchem Zu- tande! Viele waren dur die lange Elendszeit wahn- innig geworden und man hatte die größte Mühe, ihnen begreiflich zu machen, daß man gekommen ei, ihnen Spei e zu bringen; mit blöd innigem Lächeln glogten ie ihre Retter an und weigerten i, ihnen den Eintritt in ihre Häu er zu ge tatten! Es war zu pät. Und fo ijt auch die
Mi ion in Rupertsland oder Hud onia fa t zu pät ge- kommen. Freilih, Europäer haben ich hon vor mehr als 200 Jahren dort einge tellt, wie denn auch der Name des Landes von einem Prinzen Rupert herrührt, der im Jahr 1669 fiir fid) und cine von ihm ins Leben gerufene Han- delsge ell haft das Privilegium erhielt, alle bei einer
Expedition zur Auffindung der Nordwe tdurhfahrt nad) dem Stillen Ocean zu entdedenden Länder im Namen der engli chen Krone zu be eßen und Handelsniederla ungen da elb t zu gründen. Um jene Durchfahrt kümmerte man fid) freilih bald niht mehr viel und aud) zu größeren An iedlungen kam es niht. Der Pelzhandel mit den Eingebornen dagegen machte die Mitglieder jener Ge ell- {daft in kurzer Zeit zu eben o reichen Geldfür ten, wie päter die Herren der oftindijden Compagnie es wurden.
Aber für das Wohl der unwi enden, von wilder Geifterfurdt und herzlo en Zauberern beherr chten Landes- finder ge chah nihts. Noh im Jahr 1815, al o 145 Jahre nachdem England die e Gegenden unter eine Herr- chaft gebracht, mußte der wohlmeinende Gouverneur eines der kleinen Handelsforts klagen, er häme fid) es auszu- fpredjen, daß im ganzen Gebiete der Hudfonsbay - Ge ell- haft weit und breit fein Gotteshaus zu finden ei. Er t drei Jahre päter kam es zur Errichtung eines olchen ; aber es war nicht eine Stätte zur Verkündigung des Evan- geliums in der Landes prache, ondern eine katholi che Kirche mit dem todten Formendien t des römi chen Kultus; denn wie fa t überall, o waren auch hier die Vertreter des päb tlihen Rom den evangeli chen Sendboten zuvorge- fommen. Es dauerte. noh zwei weitere Jahre, bis ich die Direction der genannten Handelsge ell haft in Verbindung ete mit der Committee der englifd)-firdliden Mi ion und um einen Prediger bat, der zunäch t zwar unter den weißen An iedlern am Rothen Flu e, dann aber auh unter den Eingebornen arbeiten ollte.
Der zu die em Zwe> ausge andte Mi ionar John
rei e
hin und lief endlid) in den Rothen Fluß ein, um an der Kolonie Douglas, wie ie damals genannt wurde, zu landen. Bei We t waren zwei Jndianerjungen, fdymubige, Hhalbnadte, unge chliffene Bur che, die ihm, der eine hon in der York-Faktorei, der andere auf der Station Norway- Hou e am Winipeg-See zur Erziehung waren übergeben worden. We t hatte keine Zeit verloren, ondern vom er ten Tage an den guten Samen in die e jungen Herzen auszu treuen ver ucht. Wie ihre Eltern und alle ihre Landsleute waren ie voll Aberglauben und Gei terfurcht, an keine andern Religionsgebräuche gewöhnt, als an das Gera el der Zauberapparate und den Lärm der Medicin - Trommel, Freilih aud) von einem großen und guten Gei te, Manitau genannt, wußten ie etwas und glaubten, daß er Himmel und Erde, Wälder und Berge, Seen und Flü e, Fi che und Landthiere gemacht habe. Aber daß die er Gott fid) nod) um die Men chen kümmere und daß man zu ihm um Frieden und Tro t beten könne, das glaubten ie niht. Er war ein ferner und unbekannter Gott. Viel näher und wichtiger waren ihnen all die Dämonen und Ge pen ter, welche in den zahlreichen Fels- fliiften und Höhlen am Winipeg- und Manitoba -See wohnten und an deren vermeintlichen Behau ungen man nie vorbeiging, ohne zitternd irgend eine Opfergabe da liegen zu la en. Am chre>lich ten zeigte fid) aber die grau ame Armuth die er Religion bei den großen Fe ten, welche immer im Frühling wid im Hexb t tattzufinden pflegten. Da wurde vor allem ein großes Zauber- oder Gößenzelt errichtet, vier mit gemaltem Schnißwerk ver- ehene Pfo ten tellten Manitau vor und wurden von der ver ammelten Menge göttlih verehrt. Jeder Pfo ten We t landete: im Augu t des Jahres 1820 bei der oge- nannten York-Faktorei an der Hud onsbay. Kaum ange- kommen, be tieg der elbe cin Jndianerboot aus Birkenrinde, und darin ging es nun durch eine ganze Reihe von Flü en und Seen einem Be timmungsorte, der Rothfluß-Kolonie zu. Das war ein müh eliger Anfang. Bei Tage lang- am den Fluß hinauffahren, dann bei o mancher Strom- nelle das Boot ausladen, und dann beides, Boot und La t, auf den Schultern tragen oder über Fels\tü>e und dur tiefen Schlamm tundenweit fdjleppen, am Abend landen und aus Fichten tämmen ein Feuer anmachen, um ich zu erwärmen, und dann auf Zweigen, in eine wollene Dee gehüllt, ausruhen, das Boot jeden Tag mit Harz nd Rinde wieder ausbe ern, das war keine Vergnügungs- i8 endlich der Winipeg-See erreicht war. Auf dem orden unab ehbar fid) hin tre>enden tiefblauen es Binnen ees, zwi chen lieblich bewaldeten inden, glitt nun das Boot mit ge hwelltem Segel da- trug das roh ausgehauene Bild eines Men chen, mit rother und grüner Farbe auf den Wangen, der Na e und den Augenbrauen be chmiert, mit Federn, Leder treifen und einer bemalten Büffel- oder Elennthierhaut behangen. Wenn dann die nächtlichen Feuer die e hauerlihen Ge- talten in unheimlicher Beleuchtung ehen ließen, dann er- griff eine überwältigende Furcht, ja oft eine wahre Ra erei die armen Yndianer, und von den Ge ängen und dem Ge- trommel der Zauberer und Be chwörer begleitet pflegten fie um ihre Gößen herumzutanzen und oft ein furhtbares Ge- heul zu erheben. Mehrere Tage und Nächte dauerten die hiemit verbundenen Fe tlichkeiten und Gelage, bis zum Schluß jene Pfo ten wieder ihres Schmud>es entkleidet wurden und die Prie ter erklärten, nun könne man unge- fährdet und mit Aus icht auf Erfolg an eine Arbeit, d. h. auf einen Jagdzug oder den Fi chfang gehen. Wenn dann aber Krankheit, ein Gewitter, oder on t etivas Er chre>en- des fic) ein tellte, o mußte dod) wieder der Medicinz Mann gerufen werden, und von Neuem ging das Trom- meln, Klappern und Heulen an, um die bö en Gei ter zu ver cheuchen. Als päter einmal ein <ri tlicher Indianer einem Andern, der noch Heide war, den Unter chied zwi :
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chen einer und des Heiden Religion au8einander ehte, da war die Haupt ache die: Früher lebte id) in be tändiger
Ang t und namentlich in unaufhörlicher Todesfurcht ; jeht aber bin id) von dem allem erlö t und genieße vollfomme- nen Frieden.
Nimmt man dazu die Reizbarkeit, Rach ucht, Heimtiide und Kriegslu t die er Rothhäute, von deren Blutvergießen
- auch der Rothe Fluß einen Namen erhalten hat, fo kann man ich das Leben eines olchen Jndianers, und auch das
Leben ihrer Kinder, von den auf's härte te behandelten
Weibern gar nicht zu reden, kaum elend genug vor tellen.
Ohne Zweifel waren auch jene zwei Jungen bereits zur
Genüge in das alles eingeweiht worden. Jest aber fing ein neues Leben für ie an. Nicht nur wurden fie von ihrem guten Lehrer und Pflegevater auf s freundlich te be- handelt, ondern ie lernten auc) den wahren Gott kennen und zu ihm beten. Schon auf der Rei e im Boot hatten ie fleißig in gebrochenem Engli h das eben er t aufge- chnappte \{li<te Gebetlein wiederholt: Großer Vater, egne mid) dur< JE um Chri tum, un ern HErrn. Nie- mand ahnte damals, wie reihli<h dies Flehen der Kinder eine Erhörung finden und Gott ich zu die en Gering ten bekennen würde.
Am 15. October war We t in der Kolonie angekommen, wo damals etiva 5 600 Europäer, namentlich prote tan- ti che Schotten, aber auch katholi he Kanadier, Mi chlinge und Jndianer fid) aufhielten. Da er ecigentlid) nicht als
Mi ionar, ondern als Kaplan der Hud onsbay - Ge ell- chaft herausgekommen war, o mußte er fid) natürlich vor allem der Chri ten annehmen; und da es gerade Sams- tag war, o kündigte er hon auf den folgenden Morgen einen Gottesdien t an. Und iehe, als er zur be timmten
Stunde in das Fort eintrat, da war der weite Raum dicht- gedrängt voll von engli chen Koloni ten, von Halbindianern und elb t einigen Jndianern, die alle andächtig einer
Predigt zuhörten. Es waren halbverge ene Klänge aus früheren Tagen, die den on t fo Gleichgültigen nun dop- pelt zu Herzen gingen. * Das i t der glü>lich te Tag mei- nes Lebens, wo ih wieder einem Gottesdien t beiwohnen konnte, den id) 30 Jahre entbehrt habe , rühmte dankbar ein Koloni t; andere hörten zum er ten Mal in ihrem Leben die frohe Bot chaft und fingen ein Neues an. Bald hatte
We t mehrere Paare zu trauen, die lange ohne Gottes
Segen zu ammengelebt hatten, aud) cinige Kinder von
Koloni ten und Halbindianern zu taufen. Jmmer tärker zog es ihn aber zu den rothen Leuten, den cigentlichen
Kindern des Landes, um fo mehr, da er ah, wie eifrig die katholi chen Prie ter waren, ihre Ro enkränze, Heiligen- bilder und zum Theil o abergläubi chen Gebräuche überall zu verbreiten. Aus dem umliegenden Waldbezirk hatte er bereits eine beträchtliche Zahl von Kindern ge ammelt und eine kleine Schule gegründet, als er im Anfang des Jah- res 1821 er ucht wurde, alle Plage der Handelsge ell chaft gu be uchen und überall die Einführung des chri tlichen
Gottesdien tes anzubahnen. Am 15. Januar trat er in einem von drei Hunden gezogenen Schlitten bei 40 Grad Kälte die e wichtige Rei e an, legte etwa 240 Stunden Wegs zurü> und traf im Februar wieder zu Hau e cin.
Sein Plan war nun, eine Erzichungsan talt für eine geborne Knaben zu errichten und ie niht nur in den Leh- ren des Chri tenthums, ondern auc) im A>erbau, Hand- arbeiten und den Gewohnheiten eines ge itteten Lebens überhaupt zu unterwei en. Von mehreren Seiten wurden
ihm Yndianerfnaben dazu gebracht, ein Kirchlein neb t Schule ward erbaut, und im Sommer 1822 wurde das o von ihm angefangene Werk der engli ch - kfirhlihen Mi i- onsge ell haft förmlih übertragen und von ihr ein eigener Arbeiter, Mi ionar Jones, dafür ausge andt. Aber noch ehe die er ankam, hatte We t die Freude gehabt, vier Indianerknaben in den Tod Chri ti taufen zu können, und was uns hier be onders intere irt unter ihnen be- fanden fic) auc) jene beiden Jungen, welhe We t chon auf. einer er ten Rei e begleitet hatten. Set hießen ie John Hope und Henry Budd, und das i t der Mann, mit de en Leben und Wirken wir nun uns näher bekannt machen wollen. (Fort ekung folgt.)
An ere Negermi iou.
Da un re Mi ionsangelegenheiten in New Orleans die Anwe enheit eines Gliedes der Mi tonscommi ion als wün chen8werth er cheinen ließen, o wurde be chlo en, daß der Unterzeichnete hinrei e, um den Stand der Mi ion an Ort und Stelle in Augen chein zu nehmen. Während der wenigen Tage meines Aufenthalts in New Orleans habe ich gefunden, daß un ere Mi ion da elb t an den dor- tigen deut chen ev.-luth. Gemeinden und in onderheit an der aus Gliedern der elben be tehenden Lokalcommittee eine treue Pflegerin hat, und durfte ih elb t die überaus liberale Ga tfreund chaft und Liebe etlicher lieber Brüder in ehr reihem Maße erfahren fo, daß id) der theuern Neworlean er gewiß tets dankbär gedenken werde. Nachdem die Per onen, mit denen wir zunäch t zu thun hatten, begrüßt waren, galt mein er ter Be uch un erer Hauptmi ions hule in Sailors Home. Das elbe liegt an der Orato traße in der Nähe des Mi i ippi, umgeben von dü tern Fabriken und Lagerhäu ern. Es i t ein ehr grofes, vier tö>kiges, vormals ehr an chnlihes Bri>- gebäude, mit einem Thurm darauf. Jeßt ift das Ganze eine fin ter und ge pen ti h aus ehende Ruine. Thüren und Fen ter ind zertrümmert, zum Theil ogar die Thür= und Fen terbekleidungen und Theile der Mauer mit her- ausgeri en. Hie und da ind die Wände in die Zimmer ge türzt und haben die Fußböden und die Deen der unter- halb liegenden Zimmer durch chlagen. Das Ganze i t ein Labyrinth: von halbzertrümmerten und verwü teten Zim-
mern, Gängen und Treppen, voller Shmuß' und Schutt, welche allerlei Ungeziefer, herrenlo en Hunden und Kagen und dem verkommen ten Ge indel zu Schlupfwinkeln der Sünde und Schande dienen. Leßteres um o mehr, als die ganze Nachbar chaft eine ehr ge unkene ijt. Jn einem Flügel die es grauenhaften Gebäudes befindet fid) un ere Miffionsfdule. Nicht ohne einen heimlichen Schauder begab id) mid) hinein und die aus rohen Brettern noth- dürftig zu ammengenagelte Treppe hinauf (die ur prüng- liche Treppe ift läng t niht mehr vorhanden) in den 2ten Sto>, wo ein großer Saal, der noch cin wenig be er er- halten und durch eine Bretterwand in zwei Theile getheilt auch bei einem Be uche in der andern Mi ions hule an der Claiborne traße zu begleiten. Hier baueten wir vor
etlichen Jahren auf einem gemietheten Plage eine kleine Kapelle, etwa 30 Fuß lang und 20 Fuß breit, aus Brettern (wie die alte Kapelle in Wittenberg, in welcher Dr. Luther zuer t predigte). Da alle Ver uche, hier eine Mi ion zu gründen, vergeblich zu ein chienen, wurde uns gerathen, die Kapelle zu verkaufen; dod) erinnern fid) die lieben -
i t, für un ere Miffionsfdule und Kirche hergerichtet i t. Doch auch hier kann man bei Regenwetter einen Regen- chirm mit Nuten gebrauchen. Ueber nichts muß man fic) mehr wundern als darüber, daß in die es Gebäude nod) irgend ein Menfd) zum Gottesdienft kommen und eine Kinder zur Schule hi>en mag; denn es kan kaum ohne Lebensgefahr ge chehen. Yd) fand über hundert Kinder, welche in zwei Kla en von Herrn Lehrer Bakke und der farbigen Lehrerin, Miss Wat on, unterrichtet wurden. Aber wie mü en die armen Leute fid) an- trengen! wie mü en ie chreien, da ein unaufhörliches Getö e von außen her ihre Stimme be tändig zu übertönen drohet! Da i t in unmittelbarer Nähe eine Cottonpre e, die in kurzen Zwi chenräumen mit einem die Luft er- \hütternden Dröhnen, Zi chen und Brau en ihren Dampf abläßt; dann fommt eins jener hweren Fuhrwerke vor- beigera elt, welche Ki ten und Fä er tran3portiren und auf dem holprigen Pfla ter von runden Steinen einen heillo en Lärm verur achen fo, daß man Minutenlang kein Wort ver tehen kann. Doch kaum verhallt dies Ge- räu h ein wenig in der Ferne, fo fängt ein Mi i ippi- dampfer an zu heulen, ein Oceandampfer ächzt und töhnt vorbei, es kommt aufs neue eins jener Fuhrwerke, in- zwi chen hat fid) die Cottonpre e hon wieder hören la en u. f. w. All die es Getö e mü en die armen Lehrer mit ihrer Stimme zu über chreien uchen, und nun nod) bie Unruhe der halbwilden Negerkinder dazu. Was das für eine Arbeit i t, läßt fid) denken; fein Wunder, wenn Le er wohl, daß wir vor etlidjen Monaten hier noch einen leßten ern ten Berfud) machten, indem wir Herrn Lehrer Berg, den zweiten Lehrer des Herrn Mi ionar Berg in Little No, hierherberiefen. Wie er taunt war ih, hier in dem kleinen Lokal 73 Kinder zu finden! noch er taunter, zu hören, daß Tags zuvor 93 anwe end waren, während die Li te ogar hon 113 zeigte. Seit einigen Tagen herr chten aber Scharlach und Ma ern, daher waren viele Kinder abwe end. Das elbe gilt aud) von der Schule in Sailors Home, die etiva 160 auf der Li te zeigte.
Lehrer Berg tummelte fid) tüchtig zwi chen einen 73
hwarzen Kindérn in dem kleinen Raume herum, wo eine Temperatur von etwa 94° Fahrenheit herr chte, wie ehr ihm auch der Schweiß von der Stirn tropfte. Daß hier alle Glieder, und unter die en die Na e niht am wenig ten, ihre Arbeit hatten, bedarf wohl kaum einer Erwähnung.
ihnen am Abend Hals und Bru t hmerzen. Die Eröffnung der Schule ge chah von Herrn Bakke mit Ge ang, Gebet und Au agen eines Haupt tü>s, wo- bei beide Kla en vereinigt waren. Den Ge ang begleitete Miss Watt on auf dem Melodeon. Den Religions- unterricht ertheilt Herr Bakke in beiden Kla en. Jch -hatte alle Ur ache, mich über die Lei tungen der Kinder im Katechismus-Her agen, Religionsunterricht, Le en, Schrei- ben und Rechnen zu freuen. Einen wahrhaft überwältigen- den Eindru> machte es auf mid), aus dem Munde die er AES \<warzen it olcher Negerkinder Freude und un ere lutheri hen Lu t ingen zu hören. Kirchenlieder Ih hoffe die Geduld der lieben Le er nicht allzu ehr auf die Probe zu tellen, wenn id) ie er uhe, mid) nun Dies alles überwindet man bei ein wenig Liebe zur Sache bald, ja, in wenigen Tagen. Auch hier waren die Lei- tungen der Schule in Singen, Katehismus und Religion, in Anbetracht der kurzen Zeit ihres Be tehens, vortrefflich. Jch kann nicht umhin zu bezeugen : un re beiden Lehrer und auch die Lehrerin, ind tüchtige Leute, und arbeiten mit Treue und Aufopferung. Am Sonntag -: Vormittag war Sonntags chule an der Claiborne traße, gehalten von Lehrer Berg, am Sonntag- Nachmittag Gonntagsfdule in Sailors Home, gehalten von Lehrer Bakke unter Beihiilfe von Herrn Berg und Miss Wat on. Nach der Sonntags chule war Gottes- dien t. Da gerade in einer nahen Negerbapti tenkirche eine Taufe tattfand, welche von den Negern als eine Art Schau piel ange ehen zu werden fdeint, o war der Got- tesdien t nur ehr <hwac<h be ucht. Herr Bakke las einen ret pa end zu ammenge eßten Auszug aus einer Predigt Luthers vor. Der Gottesdien t wurde in durhaus wür- diger Wei e geleitet, und die wenigen Anwe enden hörten mit großer Aufmerk amkeit zu. Miss Wat on fungirte als Organiftin. Zum Schluß richtete der Unterzeichnete noch einige Worte an die Ver ammlung, worauf einige der Anwe en- den herzukamen, und in herzlihen Worten ihren Dank aus prachen für die Wohlthaten, welche un re Kirche ihnen erwei e burd) das Werk der Mi ion, und fügten zugleich die Bitte hinzu, doh nicht müde zu werden, auch ferner für das Heil ihrer Seelen zu orgen. Sie gaben mir den Auftrag, alle lieben lutheri hen Glaubensbrüder und Schwe tern zu grüßen, die fic) das Seelenheil der armen
Neger im Süden o herzlich la en angelegen ein, welchen Gruß ich hiermit ausrichte.
Eins wurde mir während meines Aufenthalts in New
Orleans immer klarer: wollen wir da elb t ferner mit Er- folg Mi ion treiben, fo ift es unbedingt nöthig, für ein pa endes Lokal zu orgen. Jn Sailors Home fönnen wir nicht bleiben; denn er tlich ijt es ein gar zu chauder- haftes Gebäude in verrufener Gegend, und zum Andern kommt das elbe im Monat Juni auf öffentlicher Auction zum Verkauf, und wird dann wahr cheinlich abgetragen werden. Ein Mi ionslokal zu miethen ijt unmöglich; wir mü en kaufen oder bauen. Wir haben auch mehrere Vaupläße ange chen, unter andern einen ehr pa end und fli gelegenen Play, in nicht zu großer Entfernung von
Sailors Home, auf welchem i ein großes Framegebäude befindet, wel<hes vorn Wohnung und hinten Halle ijt. Das elbe ließe fic) ohne Zweifel mit verhältnißmäßig ge- ringen Unko ten zu einer Miffionstirde und Schule mit zwei Schulzimmern, und zu einer ziemlih geräumigen Wohnung für den Mi ionar einrihten. Der Kaufpreis i t ein ehr geringer, nämlich 1200 Dollars, und ollten wir daher die e treffliche Gelegenheit, ein pa endes Mi - ionseigenthum zu erwerben, nicht vorbeigehen la en. Sollte die Schule an der Claiborne traße nod) zu- nehmen, o muß auch dort für mehr Raum ge orgt werden.
Dabei wäre aber wohl zu bedenken, ob es nicht be er wäre, einen Play zu kaufen, fo lange in der Nähe nod)
Bauplätze zu mäßigem Prei e zu haben find, und dann un ere Kapelle auf un ern eigenen Grund und Boden zu tellen, als nod) ferner für den jebigen kleinen und \hmusgzigen Play fa t 100 Dollars jährlich Rente zu be- zahlen, wobei möglicher Wei e der Fall eintreten kann, daß uns plößlich der fernere Gebrauch ver agt wird. Die Miffionscommiffion aber kann in die en Sachen nicht elb t tändig handeln, und verwei en wir deshalb auf den nachfolgenden Aufruf. C. S. * ps *
Aufruf.
Bitte um hleunige Hilfe an alle Freunde
: der Mi ion.
Es zeigt fic) immer mehr, daß New Orleans ein ehr wichtiges und vielver prehendes Mi ionsfeld i t. Was aber un re Negermi ion dort an pa enden Lokalen für Kirchen hindert, i t der und Schulen. Mangel Sailors Home, in welchem bisher Rirde und Schule gehalten wurde, i t, wie wohl zur Genüge dargethan, durchaus un- pa end. Daß hier die Mi ion überhaupt o weit gedieh, als ge chehen, i t ein Wunder; daß aber zugleich die Lage und Be chaffenheit jenes Lokals ein großes Hinderniß für das Gedeihen der Mi ion i t, liegt auf der Hand. Un ere Mi ionare und die ihnen zur Seite tehende Lokalcommittee in New Orleans haben fich con die größte Mühe gegeben, ein anderes Lokal zu finden, aber vergeblid). Nun werden wir von ihnen be tändig mit Bitten und Vor tellungen
be türmt, cin eigenes Mi ionseigenthum zu be chaffen. Wir ind auch der Ueberzeugung, daß die es die be te und aud) wohl einzige Hilfe ein würde; allein ein Be chluß der ehrw. Synodalconferenz von 1878 macht uns olches zu thun vor der Hand unmöglich. Jener Be chluß lautet : Daß wir, wo es nöthig i t, den Negern Kirchen bauen, jedoch unter der Bedingung, daß ie die elben nah und nach, etwa ein Zehntel jedes Jahr, bee zahlen, und die elben er t dann ihr Eigenthum wer- den, wenn ie voll tändig bezahlt ind. Von dem zurü>erhaltenen Gelde könnten dann wieder neue Kirchen gebauet werden, und: daß eine Kirch-
baufajffe für die en Bwed errichtet werde, und daß die Commi ion in der Aus- führung des Be chlu es nur o weit gehen olle, wie die e Ka e reiht. (Be- richt 1878, Seite 64.) Eine olche Kirchbauka e i t bis jezt nod) nicht vorhanden. Jn dem kleinen Little Ro> erging es uns ähnlich als jest in New Orleans. Doch dort half die ehrw.
Synode von Mi ouri, indem fie uns erlaubte, die Bau- ko ten aus ihrer Synodalmi ionska e zu be treiten. Nach- dem wir dann ein eigenes Kirchlokal hatten, kam es aud bald zur Organi irung einer Gemeinde und die Schule nahm ra chen Auffdivung. Wie viel mehr ift olches in dem großen New Orleans zu erwarten, welhes von mehr als 80,000 Negern bewohnt i t! Auf denn, ihr lieben Chri ten! Liegt euch die Mi ion unter den Negern am Herzen, o bedenkt auch un re Kir <- bauta e für Negermi ion mit reichlichen Gaben, und chi>t die elben fo bald als möglich ein an den Ka irer, Herrn J. Umbach, 2109 Wash Str., Sr. Louis, Mo. Jm Auftrag der Commi ion für Negermi ion C. F. W. Sapper. Was BeharrlidReit in der Wiffionsarbeit unter Gottes Segen er angen kann betveif t auh der Erfolg, mit dem mehr und mehr und gue lest in Folge jener üdindi chen Hungersnoth, davon wir in voriger Nummer erzählten, die Mi ion unter den Te- [ugus namentlic) im Nellore-Di tricte gekrönt worden i t. Zwar ift aud) die er Arbeitsgebiet einer Secte, namlid der englifd-amerifant{den Bapti ten. Aber wir wi en ja, wie der HErr es ver teht, den mit dem Un- frautjamen fal cher Lehre ausgeftreuten guten Samen des Evangeliums zu bewahren und es ihm laut einer Vers heißung, Sef. 55, 10. 11., gelingen zu la en. Hören wir den Lutheraner Baierlein.
Die größten Erfolge , \{hreibt der elbe in der All- gemeinen Mi ions - Zeit chrift , hatten die Amerikani- {den Bapti ten im Nellore-Di tricte. Die e Mi ion ward im Jahre 1836 gegründet und war vielmal auf dem Punkte, aufgegeben zu werden, da ein Mi ionar nad) dem
andern erkrankte und in die Heimat zurü>kehren mußte, ohne daß cin Erfolg ihtbar geworden wäre. Aber die erkrankten Mi ionare prote tirten jede3mal energi ch gegen das Aufgeben der Mi ion, da ie die einzige in jener Gegend far, den Heiden das Evangelium zu verkündigen. Nach 26jähriger Arbeit im Jahre 1862, da wieder cin erkrankter Mi ionar auf der Rü>rei e war, ward aufs neue darauf angetragen, die ganz erfolglo e Mi ion doh endlich auf- zugeben, und nur mit Mühe gelang es dem Secretär, das Comité zu bewegen, dod) wenig tens die Ankunft des kranken Mi ionars zu erwarten, um auch eine Stimme hören zu fönnen. Sobald er nun angefommen war, trat das Comité wieder zu ammen und der Mi ionar Jewett erklärte, er habe niht den gering ten Zweifel, daß der HErr ein großes Volk unter den Telugus habe, und daß es die Aufgabe der Mi ion ei, ie ihm herauszu ammeln. Trogdem aber meinte das Comité nicht länger Kräfte und Mittel auf die es Arbeitsfeld verwenden zu dürfen. Da
erklärte Jewett: Nun wohl, wenn Sie das Werk nicht länger unter tüßen wollen, fo will id) ohne die e Unter- _ ftiigung hinausgehen, und meine übrigen Tage unter den Telugus zubringen. Einem olchen Glauben war nicht gu wider tehen, und der Secretär antwortete: Wenn Sie ent chlo en: ind, wieder hinauszugehen, fo mü en wir Jhnen wenig tens einen Bruder mit enden, der Sie be- graben fann, denn Sie ollen dod) wenig tens ein chri t- liches Begräbniß haben in jenem Heidenlande. Zwei Jahre darauf verließ Jewett und eine Frau Amerika wieder, um zu den Telugus zurü>zukehren, und hatten Mi ionar Clough zum Begleiter. Sobald die er die Sprache erlernt hatte, ließ er fic) zu Ongole nieder und ammelte dort eine Gemeinde von 8 Seelen. Das war der Anfang von Ongole. Der eigentlide Anfang aber lag weiter zurü> und im Ver- _borgenen, wie fo vieles in dex Mi ion. Denn {don im Jahre 1852 hatte Mi ionar Jewett eine Predigttour von Nellore bis Ongole ausgedehnt. Am neuen Jahres- tage des Jahres 1853 war er vor Sonnenaufgang auf einem Berge vor der Stadt. Von hier ahe er die volk- reiche Stadt zu einen Füßen und zählte 30 Dörfer um die Stadt herum, über die eben die Sonne aufging, die Schatten der Nacht vertreibend. Da fiel er mit einen JARS auf die Kniee und betete, daß auch bald die
: tieg er war fees Mit einem vom Berge ferab und nun, Gebet erhört und easels hatte Amen nad) einen
Das Feld reifte auc) zur Ernte. Aus den er ten 8 Seelen wurden im näch ten Jahre 148, im folgenden Jahre 500, und im Jahre 1872 hatte Ongole 1745 Com-
municanten. Doch die e 7 Jahre der Arbeit und der Rei en hatten aud) Mi ionar Cloughs Kräfte aufgezehrt, und er mußte Gene ung und neue Kräfte in der Heimat uchen. Da fid) nun aber aud) in der er ten Station, Nellore, eine Gemeinde von 500 Communicanten ge am- melt hatte, fo faßten die Mi ionare neuen Muth und trugen dem heimkehrenden Bruder auf, 4 neue Mi ionare und 50,000 Dollars zur Gründung eines Prediger eminars mit zu bringen. Wie er chraken die Väter in Amerika, als der heimgekehrte Mi ionar mit olher Forderung auftrat! Aber nach 2jähriger Arbeit in der Heimat hatte Mi ionar Clough 6 Brüder gewonnen tatt der 4, die er haben wollte, und von den 50,000 Dollars fehlte auh niht einer. Ein Herr Brow on hatte die bedeutend te Summe davon gegeben, fo ward das neue Seminar nad) einem Namen benannt. Bald füllte es fic) auh mit Zöglingen, und gegenwärtig (1879) enthält es nicht weniger als 156 Schüler, die für das Predigtamt aus- gebildet werden. Als die hre>lihe Theurung kam, wandten fic) die Mi ionare an ihre Freunde und erhielten reichliche Hilfe aus England und Amerika, womit ie ihre Chri ten unter- tüßen konnten. Dann famen die großen Geld endungen aus England für alle Nothleidende. Mi ionar Clough,
der neulich wieder aus Wmerifa zurü>gekehrt war, griff mit fri chen Kräften drein. Und als die Regierung einen Kanal graben ließ, um der hungernden Menge Arbeit zu ver chaffen, übernahm er 31/, Meilen davon. Bei die er Arbeit be chäftigte er täglih 3 4000 Arbeiter 6 Monate lang. Seine Katecheten und Lehrer tellte er dabei als Auf eher an, die auch zugleich dem Volke predigen mußten. Und da die Arbeiter oft wech elten, o hörte eine große Menge das Evangelium regelmäßig für längere Zeit, Viele von ihnen meldeten fid) auch zur Taufe, dod) der Mi ionar fürchtete, es möchten nur vorübergehende Ein- driide fein, und wartete damit, bis die e Arbeiten und Unterftiigungen vorüber waren. Dann aber meinte er die Leute nicht länger warten la en zu dürfen. Und o taufte er im Juni 1878 1168 Per onen, im Juli 7513, im Augu t 466, im November 59 und im December 400. Im Ganzen al o 9606 Per onen in 5 Monaten. So hat nun Ongole eine Chri tengemeinde von 12,804 Seelen, 39,000 aber warten nod) auf die Taufe. Auf der üdindi chen Mi ionsconferenz zu Bangalore im Juni 1879 wurden die e Mi ionare ziemlich hart an- gefaßt, daß fie olhe Mengen in fo kurzer Zeit getauft haben, da dod) cin be ondrer Taufunterriht niht wohl möglich gewe en i t. Sie vertheidigten fid) aber damit, daß ihnen fo viele Jahre lang treulid) und reichlih ge- predigt worden ei, in der lebten Zeit bei der Arbeit täg- lih, daß viele ihre Gößen fdjon läng t verla en hätten,
und daß ein entwi>elter Glaube vor der Taufe nicht
nöthig ei, da das: Lehret ie halten alles, was ich euch befohlen habe , er t nad) der Taufe zu folgen habe, woran kam jüng t in Ver uchung, und da er ie be iegte, gereichte es ihm und andern zum Segen. Er hatte fic) mit einigen
Heiden bei einem heidni chen Grundherrn zur Arbeit für
ie es auch niht fehlen ließen 2c. Die e Vewegung in Ongole ijt um fo merkwürdiger, als rings herum unter den elben Verhältni en nidts davon zu püren war.
ABYffintien.
Den unter den Fala chas arbeitenden Mi ionaren. aus der Schule Flad s in Kornthal gewährt König Jo- hannes nach wie vor Shug und Duldung, o daß deren Werk ungehinderten, wenn auh lang amen Fortgang nimmt. Dagegen hat der König die fdwedifden [utheri hen Mi ionare Karl on und Sven on, welche im Sommer vorigen Jahres ihm zu Debra Tabor auf- warteten und Ge chenke überreichten, zwar nicht gerade hart behandelt, aber doh ihre Bitte um Gewährung der Erlaubniß zum Mi ioniren in einem Reiche geradezu ab- gewie en. Jch kann nicht zwei Arten von Evangelium in meinem Lande brauchen , erklärte er ihnen. Die Fala chas habe id) den Schülern des Herrn Flad über- wie en; was die Kamanti und die Waiti betrifft, o werde ich die e elb t lehren und habe damit bereits angefangen. Geht hin in euer Land , \{loß er, und lehret die Fa- la chas und die Heiden, die ihr dort habt! Welcher Art die Bemühungen an nicht dhriftlichen Unterthanen, deren fic) der chwarze Monarch hier rühmt, wohl ein mögen, erhellt aus anderweitigen Nachrichten. So oll der elbe dem muhammedani chen - Stamme der Cheberti erklärt haben, er werde alle die von ihnen aus den Gallas- Ländern bezogenen Sklaven, falls ie niht binnen einer be timmten Fri t zum abe ini hen Chri tenthum über- treten, gewalt am ca triren la en. Anderivärts oll er Ma enübertritte von be iegten Muhammedanern er- zwungen haben, wobei die e den an ihnen vollzogenen Taufacten ich zivar äußerlich gefügt, zugleich jedoch erklärt hätten: Heute preßt ihr uns, Chri ten zu werden, aber morgen werden wir eu< zu Muhammedanern pre en.
Was bringen denn Flad s Schüler für ein Chri ten- thum, daß es König Johannes duldet ?! (Ev.-luth. Mi .-Bl. für El aß-Lothringen.) Wer mid ehret, den will id wieder ehren.
Jm Juliheft der Allgemeinen Mi ions - Zeit chrift erzählt der Leipziger Mi ionar Baierlein zum Beiveis |- für die fauerteigartige Wirkung des Evangeliums unter den Heiden Jndiens folgende, von uns jedod) mit obiger Ueber chrift ver ehene Ge chichte : 2
Ein armer Tagelöhner, Je uadian (Knecht Je u), der weder chreiben noch le en kann, aber ein treuer Chri t i t, die Zeit der Ernte vermiethet. Da nun der Sonntag fam und die Heiden wie gewöhnlich an die Arbeit gingen, blieb er allein in einer Hütte zurü>. Da prach ein
Gutsherr zu ihm:
Warum geh t du heut nicht an die Arbeit ? Herr, agte er, id) bin ein Chri t, und der HErr hat befohlen, den Feiertag zu heiligen. So mag t du zu Hau e bleiben, prach ein Herr.
Am Abend aber, als er den Arbeitern ihren Lohn gab, prach er zu Je uadian : Du ag t, du bi t ein Chri t, aber was weißt denn du vom Chri tenthum? Herr, prach Je uadian, ih weiß, daß Chri tus ein
Leben für mich gegeben hat, und daß ic) nur durch ihn das ewige Leben erlangen kann. Da lachten die heidni chen Arbeiter laut auf, aber der
Gutsherr prah: Jhr ollt ihn nicht ausladen; was er agt, ift rihtig, und ich glaube es aud). Darauf prach er freundlich zu Je uadian und ette ihn, der einem un- ichtbaren Herrn o treu war, zum Au f eher der übrigen
Tagelöhner während der ganzen Zeit der Ernte. Was rufen uns die Glocken zu? Einer Mi ionskirche in Südafrika war eine Glode ge- chenkt. Groß war die Freude, und ein Eingeborner agte in großer Ver ammlung: Wenn ich in den Bergen bin und den Schall der Gloe höre, o betrachte id) die elbe al8
Gottes Stimme, die mir zuruft: Komm her, diene mir und bete mid) an. Yeh hoffe den Tag nicht zu erleben, da die er Schall ver tummt. Ein alter chri tlicher
Neger im Kaplande war außer fid) vor Freude, wenn er den Klang der Kirdgloden hörte. Ein Mi ionar frug ihn: Ha t du denn die Glocen fo lieb? Ja, Herr, id habe die Gloden lieb. Yc) hörte hon die Gloden gern in meiner Heimat, da id) nod) ein Knabe war, und dod tönten fie damals nur in mein Ohr, jest aber, nun id ein Chri t bin, rufen ie in mein Herz. Was rufen ie denn in dein Herz? Der Neger antwortete: Sie rufen : JE us nimmt die Sünder an! Ver teh t du aud den Ruf der Glocen, mein Chri t? Sie rufen auch dir zu: Kommet, es i t alles bereit! Kommet her alle, die ihr müh elig und beladen eid, id will euh erquiden! Der weite und féitedite Sirdweg.
Einem Mi ionar auf Tortola war, als er in einer Kapelle predigte, ein Pferd, das draußen angebunden war, fortgelaufen. Er mußte in einem Fi cherboot nad) Haus
= mal = =
zurü>kehren. Ein {waches Negerweib von 70 Jahren fam und bat um eine Ueberfahrt nach einer kleinen Jy el, einem öden Land tü>, zwei Meilen vom Lande. Während der Fahrt erzählte die Frau, daß fie jeden Mittivoch:Abend allein und zu Fuß von der Snfel herüber käme, die Predigt zu hören, und auch o wieder heimkehre. Eine Felswand zog fid) nämlich von der Snfel bis zum Fe tlande 1 bis 3 Fuß unter der Wa erfläche hin. Die e gefahrvolle na e Straße wanderte das Weib, nur einen Stab in der Hand, um ihren Weg in der Fin terniß der Nacht und unter dem Wa er zu fühlen, zum Hau e Gottes, in mancher dunklen Nacht, in manchem au enden Winde. Jn ihrem Herzen lebte etwas von dem Worte :. HErr, id) habe lieb die Stätte deines Hau es und den Ort, da deine Ehre twohnet. D ihr Chri ten! die ihr o oft eure Vernachlä igung des GotteSdien tes ent chuldigt mit weiten und chlechten Wegen, was wollt ihr agen, wenn euch der HErr ein t die e Alte vor tellt ? im Laufe des vergangenen Jahres für Werke, die den Bau des Reiches Gottes zum Ziel haben, dargereicht worden find; desgleichen 948,000 Dollars von A a Otis für den American Board zum Theil zur Schuldentilgung ge- nannter Mi ionsge ell chaft. L.
Dic Sthrift der Chine en -ift eine Bilder chrift. 3. B. © bedeutet Sonne, bedeutet oben, unten. 2 Väume bedeuten einen Wald, 2 Weiber Zank , 3 Weiber Nänke , ein Vogel und Mund Ge ang . Aus 214 Urzeichen hat man 44,000 Le ezeichen (Buch- taben) gebildet, von denen aber 2,000 zum Le en ge- wöhnlich hinreichen. (Mi ionsbote.) Notiz.
Da der pärliche Raum der Mi ions - Taube auch nur einen
pärlichen Gebrauch von Vücher -: Anzeigen zuläßt, fo hat die Mi ions* Commi ion be chlo en, daß inskünftige nur eigent- liche MiffionSsfdriften angezeigt werden ollen.
Allerflei.
Die Redaction. Für die -Negermiffion in Little Mod, Ark., erhalten:
Der papi ti he Lord Ripon i t eitens des neuen libe- ralen Mini teriums in England zum Vicekönig von Judien ernannt worden, vas allgemein überra cht hat. Während aber über die e Wahl im Vatican große Befriedigung herr chen oll und man dort eine be ondere Begün tigung der papi ti hen Mi ion in Jndien erwartet, hat fie in den prote tanti chen Krei en Englands. große Unzufriedenheit erregt, die nicht blos in freien Ver ammlungen, ondern aud) in den General ynoden der chotti chen Staats- wie Freikirche zur öffentlichen Aus prache gekommen i t. Aus Tahiti hat endlich der engli he Mi ionar Green, den die Londoner Mi ions-Ge ell chaft dort eit 1870 wieder ftationitt hat, und der neben den Parifer Mi ionaren die Oberauf icht über die Tahiti' chen prote- tanti chen heidenchri tlihen Gemeinden führt, nach langen Verhandlungen die gefeslide Erlaubniß erhalten: ohne be ondere Autori ation eitens der Regierung die unter einer Superintendenz tehenden Gemeinden zu be uchen und'unter ihnen zu predigen cine Freiheit, welche den engli chen Mi ionaren eit der franzö i chen Be ißergrei- fung ver agt gewe en.
E Der Ba eler Mi ionsin pector Dr. Sthott i t am
S 21. September mit 11 Per onen zur Jn pection nad) Jn- : dien abgerei t. Er beab ichtigt dabei aud) China zu be-
S uchen. Wie bekannt, hat einer Zeit {hon der elige Graul picirt. die Leipziger "Es ift ohne lutheri he Mi ion in Zweifel eben o nöthig Jndien als für in- die Leitung der Mi ion en förderlich, daß und die Heranbildung von die Mi ions-Jn pectoren den Mi io- Stand Dinge elb t in Augen chein nehmen. eutenden Mi ionsgaben aud aus 3,000,000 Dollars, die von etiva 12 Amerika Per onen
-Von P. G. Bachmanns Gemeinde in Evansville, Jnd., $5.00. rau Krüger in Mountville, Minn., 1.00. P. E. Kronenwetts em. in Butler, Pa., 5.00. P. G. C. Albrechts Gem. in Hanover, Minn., 3.50, von jf. Confirmanden 1.50. Friedr. Gi el in Racine,
Wisc., 5.00. 5
Speciell für Schulbau: Durch P. Fr. Sievers in Minneapolis, Minn., Ueber chuß der Mi ion8-Taube 5.50, von Orn. Streidjen: berg 2.00, Orn. Streichmuth .50. Be,
Little No, Ark., 16. Mai 1881. F. Berg, Mi ionar.
Für arme Negerkinder in New Orleans erhalten:
Durch P. Z choche aus einer Gemeinde bei Fort Wayne, Jnd., $14.00, in Bielefeld 11.00. Durch P. G. Markworth von Frau Wilhelmine Bordt 1.00. Durch Herrn Ka irer G. A. Nu tad in Decorah, Jowa, von P. J. A. Thor en 5.50. Durch P. Bayer von Chr: Röhl in Feuersville, Mo., 1.00. Durch P. C. H. Len ch von einer ror des Neichs Gottes 3.00. Durch Ka irer G. A. Ru tad .00. Durch H. W. Hamann von Fra Wolf und von Hrn. Gottfr. Bandelow je 1.00, von H. W, N. .50, von zwei andern
Brüdern je .25. Durch Herrn Ole Vakke, ge ammelt in der Gem. des Herrn P. Har tad in Trail Co., Dak, 12.52. Durch J. A. Wang in Madijon, Wis., 4.00 ammt einer Ki te Kleider. Durch P. K. F. Schulze in Courtland, Minn., von Aug Stolt 3.00; von folgenden Schülern und Confirmanden: aus Louis Bodes Spar- büch e .66, Heinrich Fiene, Carl, Louis und Wilhelmine Bode je .50, Chr. Dahlmo 1.50, Friß Stolt 1.00, Louis Fiene, Barbara Basler, Louis Gieske, Louis Kettner, Friß Kettner, Emma Kránz je .25, Frig Bode und Johanne Kranz je .75, aus Sophia Bodes Spar- büch e .71, von Louis Wehholz ; 60, Wm. Langhorft .40, Frits Sewerim .16, Johann Beier .10, P. Schulze's Kinder aus deren Sparbüch e .87. Durch P. C. Damm in Bloomfield, Wis., von den Schulkindern des Herrn Lehrer Engelbert 1.00; aus der Spar: büch e der Kinder Elizabeth, Oeinrid) und Clara Damm je .50. Durch P. Fr. Sievers in Minneapolis, Minn., Ueber huß vom Pioneer 4.00, Arndt u. Knoll da elb t je .50. Berichtigung. Jn No. 4. der Mi ions-Taube lies an tatt: Durch P. Mießler in Des Peres, Mo., von N. N. 2.00 : $2.50. New Orleans, 2. Mai 1881. | N. J. Bakke. Die Mi ions - Taube er cheint einmal monatlih. Der Prels für ein Zahr in Vorausbezahlung mit Porto it folgender: 1 1 Exemplar. $. .25 10 2.00 S3 5.00 50. - 9.00 100 17.00 Druckerei des ,, Vuth. Concordia-Verlags . Entered at the Post O lice at St. Louis, Mo., ns second-class matter.
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Nachrichten aus dem Wiffionsgebiet dex Heimat und des Nuslandes.
Herausgegeben von der Ev. - Luth. SO - unter Y ery ithilje bon von perreamerita. Pa tor C. F. W. é Sapper. In deren Auftrag redigirt von Pa tor F. Lochner
7 3. Jahrgang. Juli 1881. Aummer 7.
Henry Budd?s Leben und Wirken.
Ein Jndianer als Prediger des Evangeliums. (Fort eßung.)
IL. Budd's Eintritt in die Mi iousarbeit. Ge egnetes
Wirken in Cumberland und Nepowewin. Ordination. Die er te offizielle Notiz über ihn findet ich im Tauf- regi ter vom 21. Juli 1822, und lautet folgendermaßen : Henry Budd, cin Yndianerjunge, ungefähr 10 Jahre alt, hat in der Mi ions chule gelernt, und kann jest das N.
Te tament le en und den Katedismus fehlerlos herfagen.
Leider mußte chon im Jahr 1823 We t, der gei tliche Vater des jungen Henry, nah England zurü>kehren. Der an eine Stelle gekommene Mi . Jones nahm fid) aber, wie ein Vorgänger, treulich der jungen Leute an. Die Fort- chritte, welche ie bald im Lernen machten, waren er taun- lid), und als die Schulzeit vorüber war, konnte Henry Budd * eine An tellung bei der Hud onsbay:Ge ell chaft annehmen. . Die er Dien t hielt ihn aber an einem Orte fe t, wo es keine regelmäßigen Gottesdien te und überhaupt keine chri tliche
Gemein chaft gab. So kehrte er denn im Jahr 1837, von
Mi . Jones dazu aufgefordert, nad) der Mi ions tation am Rothen Flu e zurii und übernahm hier die Stelle eines
Schulmei ters, in welcher er fid) als Mann von Fe tigkeit und Ein icht erwies, bis er drei Jahre päter an den Cum- berland-See ver eht wurde, um hier unter einen eigenen
Stammes3geno en, den Cree- (fpric) Kriz) Judianern, eine
Mi ion anzufangen. Da ex fic) cinige Zeit vorher ver- heirathet hatte, o war ex nicht allein; und überdies war |
auch eine Mutter, jest ebenfalls eine Chri tin, zu ihm ge- zogen. Die Rei e nad) Cumberland etwa 200 Stun- den tveit war be chwerlich genug, und anfangs hatten ie audy, am Ziel angekommen, nichts als ein Zelt zur Wohnung; aber nod) ehe der Winter hereinbrach, hatte Budd mit Hilfe einiger Judianer drei kleine Blo>khäu er erbaut, eins für fic) und eine Familie, eins für die bereits 24 Kinder zählende Schule und ein drittes als Vorrath3- haus. Seine Arbeit war von großem Segen begleitet, denn die Eingebornen waren chr empfänglich für die neue Lehre und brachten ihre Kinder aus eigenem Antrieb zur Schule. Da der Plas aber für eine dauernde Nieder- la ung nicht ehr geeignet war, o begab er fic) an einen andern Ort, Pas genannt, am Ufer des Saskat chewan- Flu es, und hier lehrte er die Eingebornen den Feldbau. Das war keine leichte Aufgabe. Denn den Pflug führte das charfe Jndianerauge zwar in pfeilgerader Richtung, aber die Hade und den Spaten warfen fie alle Augenblice weg, weil die gebiidte Arbeit damit ihnen Rü>ken und Arme - teif machte; das Beil, emit dem ie die Bäume umhauen ollten, klagten ie, mache ihnen Bla en, mit der Sichel chnitten ie fid) in die Finger und tatt vor ichtiger zu ein, verloren ie die Zeit mit träumeri hem Sinnen, wie ie ohne die elbe fertig werden könnten! Aber allmählich ging es be er; nicht nur äußerlich, ondern auch in den Herzen war manches anders geivorden.
Wie er taunt war Mi . Smithurft, der im Frühling des Jahres 1842 nach Pas kam, hier bereits eine ganze Schaar von Taufcandidaten zu finden. Er war fe t ent- chlo en, fic) dur keinen Schein betrügen zu la en, fons
dern jeden Einzelnen auf's gründlich te zu examiniren. Einestheils chien ihm nämlich die Zahl zu groß, andern- theils war furz vorher cin römi cher Prie ter in jenen
Gegenden er chienen und hatte alle, die cs wollten, nicht etwa unterrichtet, ondern ohne Weiteres getauft, ihnen ein metallenes Kreuz um den Hals gehängt und ie ver- ichert, nun eien ie gerettet. Jm Gegen aß hierzu meinte Mi j. Smithur t, es be onders genau nehmen zu mü en ; hatte ihn aber zuer t die Zahl der Taufbewerber überra cht, fo war es jetzt ihre chri tlihe Erkenntniß und der Ern t ihrer Ge innung, was ihn nod) weit mehr in Er taunen eßte. Mit Freuden ertheilte er daher 38 Erwach enen und 49 Kindern die heilige Taufe. Das war die ichtbare Er tlingsfruht von Henry Budd's Arbeit während der 18 Monate, die er nun als eingeborner Katechi t im Dien te der Mi ion gewe en war. Wieder zwei Jahre päter kam Mi . Hunter, von einer Frau begleitet, nah Pas, taufte am Gonntag nach einer Ankunft 67 Heiden und Chri ten- kinder, aber nicht um dann wieder fortzuzichen, ondern an Ort und Stelle zu bleiben und mit Henry Budd weiter zu arbeiten. Jn einigen Jahren war alles wie umgewandelt. Die Jndianer gaben ihr un tätes Wanderleben auf und iedelten fid) als A>erbauer auf einer kleinen Flußin el an, die nun bald wie ein Garten ausjah. Schon im Jahr 1848 zählte man oft 400 Per onen im öffentlichen Gottes-
Aehnlich war es an anderen Orten gegangen. Jn Grand Rapids, Manitoba und einigen anderen Plagen waren Mi ions tationen und Gemeinden ent tan- den. Jmmer mehr machte fid) das Vedürfniß geltend, für die e zer treuten, von der übrigen Chri tenheit o weit ab- liegenden-Gegenden auch einen Oberhirten in der Per on
eines Vi chofs zu haben, denn nur ein olcher kann nad) der anglifani ch-kirhlihen Ordnung die wichtigen Akte der Confirmation und Ordination vollziehen. Einmal hatte zivar der Bi chof von Montreal einen Be uch am Rothen Fluß und am Saskat chewan gemacht, aber das reichte natürlich niht aus. Auch in England erkannte man dies Bedürfniß, und am 29. Mai 1849 wurde in der Cathe- drale von Canterbury in der Per on von Dr. Ander on der
er te Bi chof von Rupertsland durch den engli chen Erzbi chof geweiht. Jm Augu t desfelben Jahres kam er in Fort York, im October am Rothen Flu e an, und im Juni 1850 machte er einen er ten Be uch auc) in Cum-
dien t und 57 Communicanten fnieten um den Abend- mahlstifd, fo oft das heilige Sacrament gefeiert wurde, auch wenn ie aus großer Entfernung ich dazu nah müh- amer Wanderung er t einzu tellen hatten. Schon 1843 hatte die kleine Gemeinde bei Gelegenheit der Oppo ition, welche ein katholi cher Prie ter gegen Budd und die ganze evangeli che Mi ion in jener Gegend erhob, bewie en, wie fe t und klar ie auf dem Grunde des Wortes Gottes zu
tehen ver tand; von Jahr zu Jahr war die Gemeinde ge: wach en, Groß und Klein wurde von dem geijtesfraftigen Zeugniß des eingebornen Predigers erwe>t und gefördert, 1846 aud) ein hervorragender Zauberer ammt einem Weibe bekehrt und von Miff. Hunter getauft, nachdem er on vier Jahre früher 160 Stunden weit gekommen war, um aus Budd's Munde das Evangelium zu vernehmen. In der Gegend, aus welcher er tammte, hatte ein förm- licher Heißhunger nad) dem Wort des großen Gei tes dic Indianer ergriffen, und Mi . Hunter andte daher zwei
berland Pas. Es war ein Samstag-Abend und die Sonne ging gerade unter, als er, von den leßten Strahlen der elben beleuchtet, den Kirchthurm erbli>kte, welcher ihm deutlich genug anzeigte, daß er nun am Ziele ei. Seine er te Aufgabe war nun, dies Gotteshaus feierlich zu weihen, wobei es den Namen Chri tuskirche erhielt, und dann 110 Confirmanden zu prüfen und einzu egnen. Anfang Juli machte er fid) wieder auf den Rückweg, von Henry Budd und de en älte tem Sohne begleitet. Bis dahin war die er treue und ge egnete Arbeiter im Weinberge des HErrn ein einfacher Laienkatechi t gewe en, der nicht einmal die durd) eine Wirk amkeit befehrten Heiden elber hatte taufen dür- fen oder ihnen das Abendmahl austheilen. Jest ollte er durch die Ordination in das ogenannte gei tliche Amt eingeborne Gehilfen dahin, bis ere 1847 elb t eine Nei e nah jener Gegend unternehmen konnte. Schon unterwegs begegnete er einem Häuptling, Kinakachpu, der ammt ei- nem Weibe gekommen war, um fid) auf der Cumberland: Station (Pas oder auc) Devon genannt) taufen zu la en. Mi . Hunter prüfte die Beiden und fand ie o gut unter- richtet, daß er ie ogleich am Ufer des Flu es taufte, und Ser dann vollends in dié Geimath jenes früheren Zau- da drängte fic) alles zu Wort und Sacrament. Umkrei e war cin Verlangen nach der Bot chaft des Heils erwacht. ee te è auch kirchlich einge eßt werden, nachdem er in der That und Wahrheit läng t ein Gei tlicher gewe en war. Bi chof Ander on fand ihn in der Theologie wohl be chlagen und hatte be ondere Freude an einem tarken, männlichen Charafter. Am 22. December 1850 fand die feierlihe Handlung in der og. Oberen Kirche in Red River tatt. Die Zahl der dabei Anwe enden war weit über tau end, und zum Schluß wurde von 300 Per onen das heilige Abendmahl gefeiert. Zwei Tage päter, am heiligen Chri tfe t, las der neue Diakonus zum er ten Mal die Liturgie und hielt eine Predigt in der Kri-Sprache über die Worte: Es hat uns be ucht der Aufgang aus der Höhe , und auf das dringende Verlangen der Leute mußte er, aud) aht Tage päter nod) einmal predigen. Gern hätten eine Lands- leute ihn dort behalten; aber er mußte zurü> auf einen alten Po ten nah Cumberland Pas, wo einer ja auch eine liebende Gemeinde harrte. Hören wir, was die er von den Mi ionaren und allen, die ie kennen, für ein Zeugniß gegeben wird: Jhre Hal- tung ft geordnet und fromm. Bei dem Gebet8gottesdien t prechen fie aus dem Gedächtniß und beim Ge ang hweigt 2
kein Mund. Sie haben eine ungewöhnliche Aufmerk am-
keit und fönnen daheim ihren Freunden die leitenden Punkte ciner gehörten Predigt wiederholen. Auf die e Wei e bringen ie den größten Theil des Sonntags zu, theilen einander ihre chrijtliden Erkenntni e mit, ingen Lieder und beten. Jn jedem Hau e i t Morgen- und Abend- andacht, und ogar auf ihren Jagdzügen wird die e Sitte aufrecht erhalten. Das heilige Abendmahl wird mit tiefer Bewegung der Herzen gefeiert. Die Bekehrung ihrer heid- ni chen Landsleute ift allen ein großes Anliegen, und fie ver äumen daher keine Gelegenheit, ie für Chri tum zu gewinnen. Mit dem innern Leben hat fic) aber zugleich
das äußere verändert. Auf beiden Seiten des Saskat che- wan tehen gegenwärtig über 40 Häu er, deren Zahl nod) immer wäch t, während dic älteren An iedler ihre Woh- nungen mit Mörtel überziehen, zum be eren Schuß gegen die trenge Winterkälte. Ein Schau piel voller Leben i t es, wenn die Jndianer über den Fluß ehen, um dem Abend- gottesdien te beizuwohnen ; 20 bis 30 Kähne rudern da zu gleicher Zeit mit einem Geräu ch, das einer fernen Strom: chnelle gleicht. Jedes Haus hat fein Stic angebauten Bodens, das fid) jährlich erweitert, außerdem eine Kar- toffelfelder, die auf einer Snfel des Flu es liegen. Eben o bauen fie Ger te, halten auc) Vieh und Pferde. Vor Ein- bruch des Winters aber ieht man ie mit Her tellung ihrer uche bei den Jndianern zu Nepowewin, 15 Tagerei en flußaufwärts, we tlih von Cumberland, zurü>, na<hdem
Budd jelbjt chon im Jahr 1851 dort freundliche Aufnahme gefunden und den Ent chluß gefaßt hatte, früher oder päter einmal unter die en Niggewä-Jndianern eine Mi ion zu- begründen. Jett freilich chien es nicht gerade der rechte Augenbli> zu fein, da der alte Häuptling Mahn uk dem Mi . Hunt ent chieden erklärt und auc) Budd hatte agen la en, man olle ihm mit Anlegung einer Mi ions tation nur drei Schritte vom Leibe bleiben, und wenn Budd dennoch komme, o werde man ihn binden, in ein Boot eßen und den Flug hinunterexpediren! Dennoch hatte übrigens Hunt den Cindrud bekommen, daß dies nicht fo ern t gemeint ei, und wenig tens das Volk elber einem zu ihm fommenden Mi ionar nichts zu leide thun würde. Jedenfalls war Budd nicht der Mann, der fid) durch olche Drohungen ein chüchtern ließ. Wenn er auch die Macht des Heidenthums fannte und einer eigenen Schwächen ich bewußt war, fo war ein Vertrauen doch um o fe ter auf den HErrn und eine Verheißungen ge eßt. Jn welcher Stimmung er an dies neue Unternehmen ging, das zeigen die Worte, die er am 24. Augu t 1852, dem Tage einer Abrei e, in ein Tagebuch chrieb: Wenn die Jndianer von Nepowewin cri tiani irt werden ollen, wahrlich, fo muß Gott es thun! Zu Gott will ih daher auf hauen
Schlitten und ihres Arbeitsge chirres fleißig be chäftigt,
um Gnade und Hilfe, führt Er dod) Sein Werk, das Ex eit um Heu und Brennholz nad) Hau e zu chaffen, wie ie Men chenaltern vorbereitet hat, wenn Seine Zeit einmal denn auch durch das Gehölz Wege bahnen, um mit ihren gekommen, durch die chwäch ten Werkzeuge und Mittel aus. Pferden und Schlitten das Ergebniß ihres Fi chfangs Durch die klein ten Dinge die größten Sachen auszurichten, heimzubringen. Ein Gei t der Ueberlegung, der That- das i t Seine Ordnung, damit aller Ruhm Gottes ei und kraft, der Vor orglichkeit i t an ihnen wahrnehmbar, keines Men chen. Die e und viele andere Gedanken teigen Eigen chaften, die dem Jndianer in einem wilden Zu tand gänzlich abgehen. Das i t aus Cumberland geworden, haupt ächlich unter der Pflege des in ich elb t chwachen, im HErrn aber er tarkten Jndianerkatechi ten Budd. Wie wunder- bar! Jm September 1820 ftammelt der unwi ende Jn- dianerknabe, von Mi . We t väterlih gelehrt, ein täg- Tides Gebet zum großen Vater um Segen. Zwanzig Jahre darauf i t die er Knabe ein ge egneter und egen- bringender Lehrer eines Volks in Cumberland geworden, und nach zehnjähriger hingebungsvoller Arbeit wird der- elbe zum Mi ionar ordinirt. *) Wahrlich, jenes Kinder- gebet war in Erfüllung gegangen, und aus dem Munde des Unmündigen hatte Gott fic) eine Macht zugerichtet. Sieben Monate nach einer Ordination übernahm Henry Budd die elb t tändige Leitung der Gemeinde und Mijfionsftation in Cumberland, und behielt die elbe bis zum Ende des Monats Juni 1852. Um die e Zeit näm- lid) fam Mi . Hunt, ein jüngerer Arbeiter, von cinem Be- *) Vor tehendes Citat, wie nod) manches Andere, i t genommen aus dem vortre lichen Buche: Dr. G..E. Burkhardt's kleine Mi - ionsbibliothek , neu herausgegeben von Dr. A. Grundemann, 1876. |, in meinem Herzen auf, während die Bootsleute tromauf- ivärts rudern, und ich ge tehe, daß id) nad) Nepowewin mit mehr Zittern gehe, als einer Zeit nad) Cumberland. Am 8. September kam Budd in Nepowewin an, und ganz gegen alles Erwarten kamen fogleid) die Jndianer herbeigelaufen, um eine Vorräthe ans Land zu bringen. Gr fragte, wo Mahn uks Zelt ei, und fand dann den alten Häuptling hwerkrank und in großen Schmerzen. Er agte jeht kein Wort mehr vom Fort chi>en, ondern war freundlid) und zutraulih. Kaum hatte darauf Budd ein Belt aufge chlagen, o überliefen ihn die Eingebornen und wurden niht müde, ihn über alles Mögliche zu fragen; namentlich aber wollten ie wi en, ob er aud) Medicinen gebracht habe; denn ie ahen in ihm cheint's mehr einen Kaufmann, als einen Lehrer und Mi ionar, eine Meinung, die er freilid) bald genug widerlegte. Am näch ten Mor- gen tand Budd am Flußufer, um einem Boote, das jest ammt der Mann chaft nah Cumberland zurüdkehrte, noc einen Ab chiedsgruß zuzuwinken. Da trat ein Jndianer zu ihm und prach: So, nun i t dein Boot fort, und deine Leute haben dich hier gela en; warum bi t du nicht mit ihnen gegangen? Budd erwiderte, er ei gekommen, nicht um gleich wieder fortzugehen, ondern um bei ihnen zu
überwintern, worauf der Jndianer ihm erklärte, das werde von einem olchen Manne agen wir nur, er hat nicht wei e er noch bitter zu bereuen haben; denn wenn die Jndianer gehandelt , war die Antwort. Da fprad) Budd: Wenn aus den ogenannten Ebenen , wo ie zur Biiffeljagd ich Du Gottes heiliges Gebot bridft oder dem Andern Scha- aufhielten, fommen würden, o würden fie ihm all ein den thuft, das i t Sünde, und wie vielmal ift das ge- -Gigenthum und auch die Früchte einer Feldarbeit ohne chehen! Da chaute ihn der Häuptling er taunt an, daß Weiteres wegnehmen. Das i t gewiß ehr hart , agte er ein Sünder ei. Doch er kam allmählich ; an einem Budd gela en; aber es bleibt mir jest nihts Anderes Stabe über chritt er das Eis des Flu es und hörte drüben übrig, als hier zu bleiben, und ic) bin ent chlo en, mein im Fort andächtig der Predigt zu; ja, bald fam er fa t Glü> unter euch. zu ver uchen. Dabei blieb es denn aud), täglich, troy eines didgefdwollenen Fußes, zum Mi io- und Budd fing ruhig an, fic) ein eigenes Häuschen zu zim- nar und ließ fic) unterrichten. Und gewiß wären nod) mern. Das intere irte den alten Häuptling mächtig und manche Andere gekommen, wenn nicht die Zauberer und er kam alle Tage, um zu ehen, wie die Arbeit vorwärts Medicinmänner dagewe en wären, von denen oft ein ein- ging, ja legte zuweilen felbjt cine helfende Hand an. Jn ziges Wort genügte, um die ganze Mi ions ache in Verruf Betreff aller Herzensangelegenheiten aber war er hart wie zu bringen. ein Stein, und als eines Sonntags nach dem Gottesdien t, Unter die en Um tänden, da Budd blos ein paar Kin- der im Fort gehalten wurde, und zu welchem aud) Mahn- der in der Schule und außer Mahn uk und einem Weibe fut eingeladen, aber nicht gekommen war, Budd ich zu ihm feinen einzigen Erwach enen in einer Pflege hatte, ent- in ein Zelt begab und ihn fragte, warum er dem Wort chloß er ich, drei Tagercifen tromaufwärts nad) Fort Gottes o aus dem Wege gehe, da gab.er die merkwürdige Carlton zu gehen, wo er zwar 23 von einem durchrei en- Antwort: Mein Freund, hätte t Du einen großen Ke el den fkatholi hen Prie ter getaufte Jndianerkinder, aber mit Spei e bereitet, o wären alle Jndianer bereit gewe en feine Schule und überhaupt keinerlei Lebenszeichen fand. zu kommen, obald Du fie gerufen hätte t. Da Du aber Doch bekam er eine große Zuhörer chaft von Katholiken, von nichts als von der Gebetsreligon zu ihnen rede t, fo Prote tanten und Heiden, als er dort predigte. Dann, haben ie feine Lu t zu kommen, und man ieht ja auch nicht nad) Nepowewin zurückgekehrt, begegnete ihm auch hier für was. Und der Bruder des Häuptlings äußerte fic) etwas mehr Empfänglichkeit, und der alte Häuptling prach folgendermaßen: Jh habe nihts gegen Dich und Deine ern tlich vom Chri twerden. Betrübt aber war es, daß er Religion, aber id) denke nicht, daß ich ie jemals annehmen am O ter onntag 1853 nicht einmal den gewöhnlichen werde; denn wenn ich das thäte, o würde id) niemals das Gottesdien t im Fort halten fonnte, weil eine ganze Ma e Glü> haben, mit meinen Freunden und Verwandten wie- von Jndianern aus der Ebene gekommen war und der dewzzu ammen zu kommen, welche mir in die andere Welt Handel mit ihnen elb t während des Fe ttags nicht unter- vorangegangen ind. Gott hat uns und die weißen Leute brochen wurde. Jntere ant i t übrigens die Be chreibung, ver chieden gemacht und uns eine eigene Wei e der An- welche Budd in einem Tagebuch von den Feierlichkeiten betung gegeben. Die weißen Leute haben ohne Zweifel ihre Religion von Gott, wir Sndianer aber auch, und jeder Theil ollte bei der einigen bleiben. Natürlich bezeugte Budd ihnen dagegen : Nicht Gott hat Euch Eure Religion gegeben, ondern Eure indiani chen Gebräuche ind von Men chen erfunden, welche den redjten Weg der Anbetung Gottes verloren haben. Aber die e fal chen Anbetungs- wei en finnen Jhm nicht gefallen; darum hat Er uns Sein Wort gegeben, welches allein den ridjtigen Weg weif t. Gott will, daß alle Men chen, weiße und Jndianer, Jhm niht nach ihrer, ondern nad) Seiner Wei e, d. h. im Gei t und in der Wahrheit dienen. Ein andermal, als von Sünde die Rede war, agte Mahn uk: Ja, einmal in meinem Leben hätte id) beinahe eine Sünde gethan. Sd) gab zu, daß man eine Frau mit Arznei vergifte; aber meine Mutter erfuhr's und hat mich vermocht, meine Genehmigung zurü>zunehmen ; fo habe id) keine Sünde gethan, Wie? agte Budd, was nenn t de? Wenn ein Jndianer den andern tödtet, nenn t Sünde? Allerdings , agte der Häuptling. ie, wenn ein Jndianer tiehlt oder bö e Worte im führt, i t das keine? entgegnete Budd. Nein, gibt, unter welchen die e Judianer aus der Ebene in das Handelsfort einziehen. Zuer t werden blos zwei oder drei als Ge andte hineinge chi>t, während der große Haufe etwa in der Entfernung von einer Viertel tunde Halt macht und wartet, bis die Ge andten mit Tabak und Munition zurü>- kehren. Haben alle dann ein Pfeifchen geraucht, o hält der Anführer eine lange Rede, in welcher er einen Leuten agt, wie fie fid) im Fort zu benehmen haben. Dann bre- den ie auf, der Häuptling voran, unmittelbar hinter ihm ein Fahnenträger. Wenn fie fid) dem Thore genähert haben, o wird die Fahne der Compagnie aufgezogen, und gegen eitige Salutations hü e werden abgefeuert; der Häuptling \chreitet lang am weiter, ihm folgen(feine Leute, drei oder vier neben einander gehend, mit einem langen Zuge von Pferden und Hunden, alle hwer beladen. Dann heißt's nod einmal: Halt! und ein Friedensge ang wird ange timmt; unmittelbar vor dem Thor ge chicht das noch einmal, darauf öffnet fid) das elbe und der Anführer chreitet hindurch. (Fort eßung folgt.)
falas EN LLS Or tle eels tee
Dic Misstons- Taube. 53
Anfere Wegermiffion.
(Fortjehung de3 Reijeberichts.)
Gern hätte id) dem Drängen der lieben Brüder in New Orleans nachgegeben, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben. Da aber die Delegaten - Synode vor der Thüre war, o mußte der Aufenthalt in New Orleans möglich t verkürzt werden. Als id) mid) in Begleitung Herrn Bak- ke 3 etivas vor der zur Abrei e be timmten Zeit zum Bahn- hofe begab (was durch die Freundlichkeit meines liebens- würdigen Ga tgebers gar nicht anders als per Kut che ge chehen konnte, wie denn die lieben Brüder da elb t mit
Kut chen, Barouches und Buggies ehr dien tfertig ind), fand id) hier zu meinem freudigen Er taunen nicht allein mehrere liebe Amtsbrüder, ondern auch nod) andere liebe Glieder der Lokalcommittee und ogar etliche liebe Freunde aus Algiers, frühere Gemeindeglieder von mir, welche alle gekommen waren, mir nod) einmal Lebewohl zu agen, und mir noch Bewei e ihrer Liebe mit auf den Weg zu geben. Doch die Stimme des Conducteurs mahnte zum Ein teigen noch ein herzliher Händedru> ein kurzer Ab chiedsgruß und bald brauste der Zug dahin durch die flache Gegend, die von vielen Kanälen durch chnitten i t, in denen Alligatoren in großer Menge umher hwimmen ; und bald darauf gings- an der Kü te des Meerbu ens von Mexico entlang, wo Land und Wa er gleich am fid) um die Herr chaft treiten. Bald er tre>t fid) ein Streifen Land weit in das Wa er hinein, dann wieder macht das Wa er tiefe Ein chnitte in das Land, welches kaum einige Fuß höher und fa t eben o flach ift als das Wa er. Die - Ei enbahn läuft bald auf einem Erddamm, bald- wieder auf ogenanntem Tre tlework, oft mehrere Meilen lang über das Wa er hinweg. Wo das Land etwas höher i t, findet fic) viel Fidtenwald. Fa t alle Bäume, Sträucher, Fenzen u. f. tv. find mit einer Art Moos überzogen, wel- hes wie ein langer grauer Bart herabhängt und der gan- zen Land chaft ein trauriges Gepräge gibt. Hie und da aber gibt es aud) Gruppen von Magnolia-Bäumen, die mit ihren hneeweißen Blumen, von denen jede fo groß i t wie cine ziemlich große Unterta e, ganz prächtig aus chen und einen angenehmen Geruch verbreiten. zu wird die Land chaft etwas höher und mehr wellen- förmig. Mobile i t eine ziemlih {dine Stadt, mit brei- ten, regelmäßigen Straßen und zum Theil prächtigen Alleen. Hier wurde Halt gemacht, um der dortigen Mi z ion des Herrn Mi ionar Wahl einen Be uch abzu tatten. Das Gebäude, welches hier für un ere Mi ionszwe>e benugt wird, i t ein altes reparaturbedürftiges Frame- gebäude. Die innere Einrichtung und allerlei fdabiger Firlefanz deuten darauf hin, daß es einer Loge gehört und zu gewi en Zeiten aud) Logenzween dient, was uns frei- lich niht angenehm i t; dod) mü en wir froh ein, daß wir das elbe überhaupt gegen eine geringe Ent chädigung be- Nach Mobile- nügen dürfen. Es liegt in einer ruhigen, von Negern bes wohnten Nachbar chaft, die allerdings Abends ein wenig verrufen ijt. : In der Schule fand ich etliche über 40 Kinder, die in zwei Kla en von Mi ionar Wahl und einem jungen
Mann, der eine Zeitlang in dem ev. - luth. Seminar zu
Springfield war, unterrichtet wurden. Auch hier waren eine Anzahl Kinder durd) Scharlah und Ma ern ab- gehalten.
Während des Winters, da die Schule über 60 Kinder zählte, hatte eine Tochter des Unterzeichneten 4 Monate lang Herrn Mi ionar Wahl im Schulhalten geholfen.
Der Unterricht wurde in ähnlicher Wei e wie in New
Orleans gehalten. Sehr erfreut war ih über die Lei- tungen der Kinder in der Bibli chen Ge chichte. Einige der elben antworteten vortrefflih. est hält Herr Mi - ionar Wahl wieder allein Schule, obgleich er ehr chwäch- lic) und leidend i t. Nach der Schule machten wir nod einen Be uch bei
Mrs. Smith, in deren Hau e Mi ionar Wahl in lester
Zeit öfters predigte, und die er be onders für die heilige
Taufe vorbereitete. Mrs. Smith i t eine große tattliche
Er cheinung, und obwohl ie über 50 Jahr alt i t, zeigt ihr Ge icht keine Falte, ie ieht aus wie die per onificirte
Gutmüthigkeit und ift nicht ehr dunkel. Sie empfing uns ehr freundlich, und als Herr Mi ionar Wahl mid vor tellte als den Vater von Frl. R. /, zeigte fie ich ehr erfreut, brachte uns dann in ihr be tes Zimmer, fdjleppte ihre Schaukel tühle herbei, damit wir es uns bequem machten, de>te auber den Ti h und brachte an Er- fri hungen herbei, was ie in der Eile auftreiben konnte.
Es war eine Lu t, mit der Frau über Gottes Wort zu re- den; man merkte es ihr an, daß der HErr ein Werk in ihrem Herzen hat. Sie ucht auf alle Wei e ihre Freude und Dankbarkeit zu bewei en dafür, daß ie in Gottes rei- nem Wort unterrichtet wird. Möge Gott fie in olchem Sinn erhalten. Sie i t, fo weit Men chenaugen ehen können, eine herrlidje Erftlingsfrudjt un erer Mi ion in Mobile. Wie Mi ionar Wahl kürzlich berichtete, hat fie nun zu ihrer großen Freude die heilige Taufe empfangen. Außer ihr find auch kürzlih drei Kinder getauft worden. - So ift nun al o ein chwacher Anfang für eine lutheri che Gemeinde vorhanden. Gern hätte id) in Mobile aud) einem Gottesdien te beigewohnt; doch konnte ih mich fo lange nicht verweilen, ondern mußte hon am folgenden Abend wieder abrei en. Little Ro>, Ark., und Prinz Ed- wards County, Virginia, konnten diesmal wegen Kürze der Zeit nicht be uht werden. Von Herrn Mi ionar Bühler am legteren Ort i t kürzlich ein Bericht eingegan- gen, in welchem er unter Anderm Folgendeg meldet: Jm Betreff des Fleißes und Betragens meiner Schüler darf ih, Gott ei Dank! noch immer meine Befriedigung aus: prechen. Jn vereinzelten Fällen freilih, wenn etwa während der Spielzeit fich Zwi tigkeiten erheben, hält es
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Die Wissions-Tauke,
oft {wer genug, den An tifter und die reine Wahrheit herauszufinden. Auch beim Le en und Erklären der hei-
ligen Schrift ijt eitens der Kleinen nicht immer die nöthige Acht amkeit vorhanden. Doch muß id) hinzu- fügen, daß fic) in legterem Punkte chr Vieles gebe ert
hat. Anfangs fiel es auch be onders {hwer, auf die ein: fach ten Fragen, elb t von den vorge chrittenen Schülern, eine pa ende Antwort zu erhalten, was einer eits von ihrer erftaunliden Unwi enheit in bibli chen Dingen, anderer eits von ihrer AEO elb tändig zu den- fen, herrührt. Die äußere Er cheinung der Schüler in Kleidung und Fri ur läßt nod) zu wün chen übrig. Die Mädchen kom- men allerdings fa t ohne Ausnahme in ziemlich an tändiger und reinlicher Kleidung, was beim tarken Ge chlechte {don weniger der Fall i t. Ver chiedentlih nahm ich die Gelegenheit wahr, den Mädchen den Wun ch nahezulegen, ie möchten ihre zwirndurhwirkten Haarflechten wegla en, weil damit nur das o dringend nothwendige Auskämmen der Haare auf Tage hinausge hoben und gewi en Schma- rogern freier Spielraum geboten wird; bis jest ohne er- heblichen Erfolg, weil die Bequemlichkeit der Alten da:
hinter teht. pom Le en, Schreiben und Rechnen ijt chon etwas Fort chritt zu vermerken, be onders bei den ABC-Schützen. Die Singübungen machten mir anfangs viel zu chaffen ; doch werden die Melodien : ,Bom Himmel hoch , Nun danket alle Gott , Wachet auf, ruft uns die Stimme und , Wie chön leucht? uns der Morgen tern jest in ziem- lich leichter, an prehender Wei e ge ungen. Als neulich einer meiner Schüler, der während der Saatzeit Ferien macht, hinter dem Pfluge ang, daß es durch die um- liegenden Wälder fdjallte, meinte Jemand in meiner Um- gebung: das müßte den Dr. Martin Luther doch gefreut haben, aus dem Munde eines jungen Negers eine alte, fröhliche Melodie Vom Himmel boch zu hören. Das Gebet des HErrn, die Zehen Gebote, das Glau- bensbefenntniß werden täglich gemein chaftlich ge prochen und die größeren Schüler, wie auch ein beträchtlicher Theil der Kleineren können Alles fo ziemlid) ohne An toß her: agen. Alle Lieder, welche wir ingen, werden natürlich auch er t auswendig gelernt. . . Wenn ih mid) in dem Benehmen und den Aus agen der hie igen Neger nicht gründlich täu che, fo ind fie alle redjt herzlich froh, die e Schule in ihrer Mitte zu haben. Selb t der etliche Mei: len von hier wohnende Negerprediger oll i bei der Nach- richt von der Eröffnung die er Schule dahin geäußert È haben: Der liebe Gott meints doch wahrlich gut mit uns armen Farbigen. Er t nimmt er uns das Sclavenjoch n Hal e, unter dem wir o lange ge eufzt und gebetet , und jegt {ditt er uns aus dem fernen Norden tann, der fic) unferer Kinder in echt chri tlicher n immt, Das i t fürwahr ein Segen vom E
So dürfen wir es denn immer wieder erfahren, daß der treue Gott, der befohlen hat: Prediget das Cvan- gelium aller Creatur! Taufet alle Völker! un ere ge- ringe Arbeit auch im Dien te die er Mi ion nicht vergeb- lid) ein läßt; darum ollten wir auh niht müde, fone dern immer williger werden, die elbe zu unterjtitgen. C. S.
Eine zweitägige Vredigtrei e in O tindien.
Es war an einem Augu lmorgen, als Br. Peter en und ich, begleitet von den Katecheten Gadu und Jo- hannes, uns mit Tagesanbrud) auf den Weg machten.
War an den Tagen vorher der Himmel bewölkt gewe en, o zeigte ih heute die liebe . Sonne wie man in
Deut chland zu agen beliebt unver chleiert. Die näch- ten Dörfer wurden außer Acht gela en, der er te Angriff ollte in einem 5 6 Meilen entfernten Dorf gemacht werden. Ehe wir das Dorf erreichten, machten wir in einem Topu (Bu ch) Halt, entblößten un ere Häupter und beteten um den Segen des HErrn, daß Er die rechten Worte geben und die Herzen der Heiden zur Aufnahme be- reiten wolle. Dann ging's in's Dorf hinein. Die Leute wurden zu ammen gerufen; unter einem Baum fisend und tehend hörten ie Gottes Wort zum Theil ganz auf- merk am. Doch von den angebotenen Büchern wollten ie feine kaufen. Der Ortsvor teher meinte, wir ollten ihnen nur Geld bringen. Jn dem näch ten Dorfe hatten wir uns wieder unter einem Baume niedergela en. Gegen- über war eine Schule. Zwi chen Schule und Baum die
Chau ee. Auf der elben ver ammelten fid) die Zuhörer auf die ergangene Einladung, eine liebliche Gruppe! Alle, die des Weges kamen, hörten zu, der eine die Schaufel in der Hand haltend, der andere ein Kind auf dem Arm, ein anderer ogar einen Pflug auf der Schulter, alle hörten das Wort. Die Kinder in der Schule vergaßen das Buch- taben malen, ihr Lehrer war Schüler geworden. Und, wenn auch der eine oder die andere im Sande malte und ab und an etwas in den Mund ftedte, was Aehnlichkeit mit Tabak hatte, fo hörten fie dod) ganz gut zu. Jn einem andern Dorfe wollten zuer t keine Leute kommen, da prach Br. Peter en mit einem Brahminen über Gottes Wort. Der elbe machte viele Einwendungen. Unter andern meinte er: Wir werden dur un ere Neligion- elig, ihr durch eure. Das ijt ja auch we entlich nichts anders, als was fo Viele agen, die ich Chri ten nennen: Ein jeder wird eines Glaubens elig. Als die Rede auf den HErrn Chri tum fam, agte er, ihr Venkateswarudu ei un er Chri tus u. f. wv. Bulest bekannte er aber dod): Die chri tliche Religion ift die wahre. anband und von die em derbe Wahrheiten hören mußte, agte er zu ihm Worte, die deut ch etwa heißen: Du bi t ein rA und will t uns Brahminen lehren ? Mir war's, Als er mit Gadu
als hätte id) ahnlide Worte hon früher zu Sermanns- burger Zöglingen agen hören. Man ieht al o, un ere
Brahminen haben drüben Freunde und Ge innungsgeno - en, von denen ie, wer weiß wie bald, einen Brudergruß befommen. Als wir aus die em Dorfe fortgingen, war es bereits Mittag geworden und die Sonne andte ihre
Strahlen enkreht auf den armen Kopf nieder. Wir be- gaben uns deshalb zu einer nahen Ei enbahn tation und ra teten hier einige Stunden. Nachmittags 23 Uhr ging's in die zwi chen den Bergen gelegenen Dörfer, durd) aus: getro>nete Teiche, abgeerntete Neisfeldhen und chöne grüne Saatfelder. Wir tießen auf zahlreiche Büffelheer: den, welche bei un erm Nahen die Flucht ergriffen. Die
Leute in dem näch ten Dorfe thaten das gerade Gegentheil.
Als ie uns ahen, trömten alle zu ammen. Es war ge: rade Hochzeit im Dorfe, daher waren o viele Leute ver- ammelt. Man führte uns von der Straße durch einen
Laubgang nad dem Hochzeitshau e. Vor dem elben figend, lud Br. Peter en viele Hochzeitsgä te zur himm- li chen Hochzeit ein. Mei t alle hörten der Einladung ge: pannt zu. Nur der Vater des Bräutigams fragte zu- weilen, ob wir nod) nicht bald gehen wollten. Von die em- Dorfe ging s quer feldein nach einem andern Dorfe
Hier war das Gleichniß vom verlornen Schaf der Predigt: text. Jun einem andern Dorfe wollte einer aus der Kö: nig3fafte disputiren, konnte aber nicht re<t fortfommen damit. Nun freuzten wir die Bahn. Auf der ö tlichen
Seite lagen aber nod) mehrere Dörfer, die Gottes Wort hören mußten, deshalb theilten wir uns. Br. Peter en ging mit einem, ih mit dem andern Katecheten nach ver chiedenen Dörfern. Als es anfing zu dunkeln, trafen wir wieder zu ammen und begaben uns wieder zur Bahn tation. Es war ein herrlicher Abend. Der Mond chien fo hell und die Berge rings umber in ihren mannigfaltig ge talteten Formen boten einen lieblihen Anbli>. Nach- dem wir Reis und Buttermilch gege en, aud) mit un ern Begleitern Andacht gehalten hatten, breiteten wir un ere Nei ede>en auf den Fußboden eines Art Wartezimmers und legten uns chlafen. Obgleich die Steine hart, die Moskitos lä tig und die Wanzen unangenehme Gä te waren, fo chliefen wir dod) re<t <hön. Am andern Mor gen tanden wir mit Tagesanbruch auf, hielten un ere Wn: dacht, tranken un ern Kaffee, dann ging's wieder, wie am Tage vorher, von Dorf zu Dorf durd) Topusu und To- tasu (Gärten) über Fluren und Felder, durch ausgetro>- nete Teiche und adivis (mit Ge trüpp bewach ene Flächen), durch Canäle und Flü e, bald auf Wegen, bald auf Fuß- pfaden, bald reitend, bald gehend. Jn einem großen Dorfe luden uns die Kaufleute ein, uns ein bischen zu chen. Wir waren es gern zufrieden. Ehe wir noch ein Wort agten, hörten wir hinter uns agen: Das ind Leute JE u Chri ti. Johannes ang ihnen ein Lied vor und agte ihnen Gottes Wort. Nachher aud) Br. Peter- en. Es waren viele Leute zu ammen gekommen, alle hörten gut zu und fauften nadyher auch nod) mehrere chri t- lihe Bücher. Auch an die em Tage trafen wir wieder mit Hochzeitsleuten zu ammen. Die e waren ein wenig chüchtern, dod) famen fie o nahe, daß fie die Predigt über: Jh bin das Licht der Welt ver tehen konnten. Jn einem andern Dorfe bewies uns ein altlicder Mann nach gehörter Predigt eine Dankbarkeit oder doh Freund- lichkeit dadurch, daß er uns einen Tchembu (ein Metall: gefäß) voll Milch holte. Ueberhaupt waren alle Leute chr freundlih gegen uns, was wohl zum Theil daher fommen mag, daß Br. Wörrlein-und Peter en in der Hungersnoth ihnen Geld ausgetheilt haben. Mittlerweile war es wieder Mittag geworden und wir waren gezwun- gen, gegen die brennenden Sonnen trahlen Schuß zu uchen. Da wir on t fein hüßzendes Dach finden konn- ten, o kehrten wir bei Mutter Grün in einem Topu ein und vertrauten uns ihrem zweifelhaften Schatten an. Es wurde Neis gekocht und Buttermilch gekauft und das Mit- tagsmahl war fertig. Nachdem wir einige Stunden ge- ruht, traten wir den Nü>weg an. Wir theilten uns. Bruder Peter en trabte nach einem entlegenen Pariah- dorfe, wir andern gingen nach einem Sudradorfe, wo Pe- ter en wieder zu uns tieß. Jn die em Dorfe machte ein alter trödeliger Brahmine viele Einwendungen, dod Gadu bieb ihm nichts huldig. Wir waren chon eine ziemliche Stre>e aus dem Dorfe fort, als uns ein Mann nachge- laufen kam und uns ehnlich um ein driftlides Buch bat. Nach dem näch ten Dorfe ritt id) auf fdymalem Pfade durch ein unter Wa er tehendes Feld. Der gute Schim- mel hat aber die Seiltänzerkun t nicht gelernt, deshalb fiel er immer vom Pfad in den Shlamm. Se) fürchtete, er könnte ein Bein brechen, und tieg ab und führte ihn. Aber er fiel nad) wie vor hinein und tieß mid) nun jedes mal mit hinein, o daß wir beide grade nicht ehr ein- fadend aus ahen, als wir im näch ten Dorfe anfamen. Der Schimmel wurde in einem nahen Teiche gebadet und meine Ho e und Stiefel desgleichen, während de en agten Peter en und Johannes den Heiden Gottes Wort. Der Tag neigte fid) jest zum Ende und wir cilten dem nod) ziemlich weit entfernten Tripaty zu. Es waren herrliche Tage. Jn vielen Dörfern waren wir gewe en, viele Hei- den hatten Gottes Wort gehört und leer kommt's nicht wieder. Sd) aber hatte an die en Tagen oft Heimweh, niht nad) der Heimath, nicht nad) dem ehr lieben Herz mannsburg, ondern Heimweh, auch bald in die er Sprache predigen zu können. Es i t der {ön te und elig te Be- ruf, Mi ionar ein zu dürfen, ja in Jndien Mi ionar ein zu dürfen. Dies Land hat ja freilih für den Euro- päer viele klimati che Be chwerden, aber den armen Hei- den Gottes Wort agen zu dürfen, ijt troß alledem cin herrlicher Beruf. Der HErr wolle nur Kraft, Weisheit und Treue verleihen. i » _ Mufern lieben Bruder Meier hat der HErr die Freude nicht mehr erleben la en. Che ex den Heiden pres