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LEE LEE DIESES 25 uguali im Feuerlande
from Missions-Taube 1881
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Die Risstons- Taube.
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Was fie in ihrem heidni chen Geimatlande nimmer hätten gu hören bekommen die frohe Bot chaft von dem menfdj- gewordenen Gottesfohne zum Heil der verlornen Sünder- welt hier wurde ie ihnen verkündigt, und mehr nod, ie wurde dur< Gottes Gnade für ie aud) eine Kraft Gottes zu ihrer Seelen Seligkeit. Jett genießen alle Neger un ers Landes mit uns gleiche bürgerlihe Rechte und Freiheiten; die drückenden Ketten der leiblichen Sclaverei ind ihnen abgenommen; aber auch die nod) viel drü>tenderen Ketten der <hmählihen gei tlichen Sclaverei der Sünde und der Knecht chaft des Teufels? Wollte Gott, es wäre o! Weil dies aber nicht der Fall i t das gerade hat un ere Kirche bewogen, das Werk der Mi ion unter ihnen anzufangen. Wohl ind die mei ten Neger in den Süd taaten dem Namen nach Chri ten ; aber bei der bei weitem größten Mehrzahl i t es auh bei dem Namen geblieben; im Uebrigen find fie in gei tlichen, göttlichen Dingen fa t eben o unwi end als ihre Volksgeno en in Afrika, vor denen fie ogar in ittlicher Hin icht oft nicht be onders viel voraus zu haben cheinen. Da i t es denn ein eben o nöthiges als wichtiges Werk der chri tlichen Liebe, zunäch t die en armen Leuten in un erm eigenen Lande durch die Predigt von dem cinigen Grretter und Heiland der Sünder aus ihrem goi tlichen Elende zu helfen. Wir ollten daher, da wir das Werk der Mi ion unter den Negern nun einmal in Angriff ge- nommen haben, das elbe jest aud) mit Lu t und Freuden Träftig unterftiigen und förden Doch, hinter die en armen Negern in Amerika tehen die ungezählten Millionen ihrer nod) ärmeren Volksge- no en in Afrika, auf die wir ohne Zweifel einer Zeit aud un er Augenmerk richten ollten. Hier öffnet fid) ein wei- tes Feld der chri tlichen Liebesthätigkeit. Millionen und aber Millionen Men chèn hungern dort nah dem Brode des Lebens. Wohl find in den lebten dreißig Jahren chon manche Heilsboten mit dem hellen Lichte des Evangeliums nach die em von tief ter heidni cher Fin terniß über chatte- ten Lande gezogen ; wohl haben fie aud) hon gar manche herrliche Erfolge erzielt; allein was i t das unter o Viele?! Jus eigentliche Herz, in das große Snnere von Afrika find bis jest noch gar wenige Mi ionare gedrungen. Das Klima die es Landes ift zumei t aud) derartig, daß nur wenig Weiße es auf die Dauer ertragen können. Viele ind dem elben hon zum Opfer gefallen. Nur die Neger elb t können tral-Afrikas fic) namentlich in heimi ch fühlen. den Wie heißen Gegenden Cen- wichtig ollte uns da
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erum un ere Negermiffion aud) im Hinbli auf die zahllo en Millionen in ; und ollen wir Afrika er cheinen! durd) Gottes Gnade Durch Leute die elbe aus den [b t heranbilden, um fie dann päter als Mi io- Landsleuten in Afrika zu enden, damit ie d das Mittel werden, auch die es fin tere hellen Lichte des Evangeliums zu erleuchten, iden Schatten des Todes mit dem Worte"
des Lebens zu vertreiben. Sind doh auch vor tau end und mehr Jahren un ere eigenen heidni chen Vorfahren in deut chen Landen auf die elbe Wei e zum Chri tenthum ge- bradjt worden, indem in früheren Jahrhunderten nach England ausgewanderte Deut che dort das ZOE von Chri to, dem Gekreuzigten und Aufer tandenen, kennen lernten und ihn auch im Glauben als ihren Heiland an- nahmen, deren Nachkommen dann päter mit der Predigt des Evangeliums von England nad) Deut chland zurü>- kehrten. Warum ollte Aehnliches niht auh in dem in Rede tehenden Fall ge chehen können? Darum auf! ihr lieben lutheri chen Chri ten, und laßt uns un ere Neger- mi ion auf betendem Herzen tragen, und fie mit un ern Gaben kräftig unter tüßen ! H. W.
WAfGuwaja im Feuerlande.
An der äußer ten Süd piße von Südamerika, dem üd- lichen Eismeere zu, liegt die vom amerikani chen Fe tlande durch die Magelhaens \traße getrennte Feuerlands-Jn- fel. Als Magelhaen die nad) ihm nun benannte Wa er- traße im Jahre 1520 entde>te, beobachtete er während der nächtlichen Fahrt große Signalfeuer, welche die wilden Eingebornen unterhielten, und überra cht davon nannte er die Hauptin el mit den i< um die elbe gruppirenden Jun elchen Feuerland , pani h: Tierra del Fuego. Die Snfeln, welche nahezu einen Flächenraum von 1500 geographi chen Quadratmeilen einnehmen, gewähren einen melancholi chen, traurigen, ab chre>enden Anbli>; überall eine wilde, öde Natur, hohe, vielfad) zerri ene Gebirge mit ihren ewigen Glet chern, eine unaufhörlich die tarren nadten Felswände peit hende Brandung; ja elb t die Sonne vermag nur elten dur den fa t immer über der Land chaft chwebenden Wolken chleier zu dringen und er- cheint dann aud) nur in einem, röthlihe Strahlen wer- fenden, blutrothen Gewande. Obiwohl im Sommer die mittlere Temperatur 53 Gr. F., im Winter 33 Gr. i t, ja auch Tage mit 12 Gr. vorkommen, o oll doch der Fro t nicht lange dauern und weniger treng als in England ein; am wärm ten i t es im December, Januar und Februar. Die Einwohner werden Pe cherähs (d. h. Freunde) genannt; ie gehören zur amerikani chen Ra e, zählen un- gefähr 4000 Köpfe, unter cheiden ich aber nicht unbedeu- tend von häßlich, den Jndianern. Ynbdem ie kleiner als die e, bartlos und von unter eßtem Körperbau mei t ind, ris haben ie eine ro tfarbige Haut, breite Na e, wul tige Lip- Era pen, großen Mund, tiefliegende Augen ohne allen Ausdru> und langes chwarzes Haar. Schmußig, mißtraui ch und tiidifd), nad) Darwin auf der niedrig ten Cultur tufe Aas Me Se tehend, bringen ie ihr ganzes Leben fa t in gänzlihem Nichtsthun hin. Jn vollkommener Gleichheit, ohne Haupt= linge lebend, ziehen ie be tändig un tät an der Kü te umher, i von Pilzen, Beeren, wildem Sellerie, Löffelkraut, its
Die Missionsx-Tauke, 79
Schalthieren nahrend, die fie roh oder halbverwe t genießen, wenn das Meer ihnen nicht einmal einen todten Seehund oder Walfi ch ans Ufer wirft. Wenige unter ihnen klei-
. den fic) in Guanaco- oder Seehundsfelle und leben in runden, nach oben piß zulaufenden Hütten, die mit See- hundsfellen oder Zweigen bedet ind; die mei ten gehen na>t und chlafen, wie die Thiere des Landes, unter freiem Himmel. Alle bemalen fid) das Ge icht mit grellen Far- ben, oder färben es ganz und tragen um den Leib Schnüre von kleinen Mu cheln. Sie leben in Familien bei ammen und ein Mann hat zwei Frauen. Jhre Sprache klingt hart, aber ie be ißen cine wohltönende Stimme und die Fertigkeit, die Töne einer fremden Sprache leiht nachzu- ahmen; on t aber an mechani cher Ge chi>lichkeit ehr Arbeit der Ge ell chaft, die ih inzwi hen zur Südamerika- ni chen Mi ionsge ell haft vergrößert hatte, war die An- legung der Station Ufdutvaja im Feuerlande elb t. Ueber die egensreiche Arbeit des Evangeliums auch unter die em o tief tehenden Volke hreibt Dr. Gundert in einem Mi ionsblatte, dem Calwer Mi ionsblatt , wie folgt: 7&8 war im Jahre 1869 , chreibt der elbe, daß Mi - ionar Stirling, der eben zum Bifdof von Falkland er- nannt worden war, eine er ten bekehrten Feuerländer mit Mi ionar Bridges in U chuwaja an iedelte, nahdem nod) im Jahre 1859 ein mörderi cher Ueberfall die frühere Nie- derla ung in Wollyah unmöglich gemacht hatte. Die viel- geprüfte Südamerikani che Mi ionsge ell chaft hat either
an ihren o verzweifelt verkommenen Pfleglingen im Feuer-
arm, ind ihre Kähne von primitiv ter Natur, in der rohe- ften Form bearbeitet. Auch von Religionsbegriffen will Darwin keine Spur bei ihnen vorgefunden haben. Nun auch zu den Pe cherähs im Feuerlande hat die Mi ion endlich ihren Weg gefunden. Ab ichtlich aber: haben wir nach einem bekannten Werke im Vor tehenden un ere Le er mit Land und Leuten ein wenig bekannt machen wollen, damit ie nur um o mehr zur Ehre un eres HErrn in dem Nachfolgenden chen, wie fid) das Evangelium in einer eligmachenden, erneuernden und bildenden Gottes- kraft auch elb t an Pe cherähs erwei t. Meinte doch der hier erwähnte ungläubige Naturfor cher Darwin, der auf einer Rei e um die Welt 1831 auch Feuerland be uchte, ein t zur Begründung einer Theorie oder vielmehr einer Fabel, daß der Men ch vom Affen ab tamme, in den Feuer- ländern das fehlende Glied zwi chen A e und Men ch ge- funden zu haben, bis ihn der Erfolg der Mi ion auch bei die em Volke, bei dem er keine Spur elb t von Religions: begriffen entde>en konnte, nöthigte, einen Jrrthum wenig- tens in Betreff der Feuerländer öffentlich einzuge tehen. Auf Anregung eines frommen engli chen Seeoffiziers, Namens Allen Gardiner, ent tand im Jahre 1844 die Patagoni che Mi ionsge ell haft. Von der elben unter- fliigt, mi ionirte er elb t mehrere Jahre ra tlos, wiewohl cheinbar erfolglos, unter den Feuerländern, bis er an der unwirthlichen Kü te-ihrer Jn el durd) das Ausbleiben der nöthigen Nahrungsmittel und bei feind eliger Haltung der Eingebornen nach langwierigem Leiden am 6. September 1857 dem Hungertode erlag. Dies entmuthigte jedoch keineswegs die genannte Mi ionsge ell chaft, ondern pornte vielmehr ihren Eifer. Weil zur Zeit die Anlegung einer Station im Feuerlande nicht möglich war, fo uchte man von den nordö tlich gelegenen Falklands-Jn eln aus der Art zu mi ioniren, daß man vermittel t des Mi ions- hiffes Allen Gardiner Eingeborne dahin über iedelte und ie dann päter mit den empfangenen gün tigen Ein- driiden unter ihr Volk wieder heimkehren ließ. Die. er te gute Frucht davon wqr die Anlegung einer Station auf der bom Feuerlande nur dur eine fdymale Wa er traße ge chiedenen Navarin-Jn el und die weitere Frucht der
lande Freude erlebt. Nicht nur haben deren Angriffe auf Schiffbrüchige aufgehört, fie haben auh hon völlig Hilf lo en, ja verhungernden Seeleuten auf einer jener öden Jn eln allen möglichen Bei tand gelei tet. Ein Admiral, der fid) in Folge eines langen Aufenthalts an jenen un- wirthlichen Kü ten ehr für die Feuerländi he Mi ion intere irt, hat darüber an den berühmten Naturfor cher Darwin ge chrieben, welcher in einer Antwort ge tand: Jh hätte nicht geglaubt, daß alle Mi ionare der Welt die Feuerländer ehrlich machen könnten, bekenne aber jest, daß id) mich geirrt habe. Yc) war immer der Meinung, die hohe Bildung Japans ei wohl die wunderbar te Er chei- nung in der Weltge chichte; jest aber bin id) überzeugt, daß, was die Mi ionare in der Umwandlung der Feuer- länder zu Stande gebracht haben, minde tens eben o wun- derbar i t. Mit dem Brief \ chi>te er 200 Mark für die Südamerikani che Mi ion. Es find jest dort 180 Getaufte und darunter 36 Com- municanten ; daneben aber chon Hunderte, welche Gott anrufen in irgend welher Noth. Für die 60 Feuerländer, welche le en gelernt haben, und die Tau ende, die es nod) lernen werden, i t jest das von Mi ionar Bridges über- eßte Evangelium Johannis gèdru>t und hinausge chi>t. Das Mi ionshaus (aus Ei en gefertigt) teht jest nicht mehr allein, ein Wai enhaus mit 25 Schülern und ein Dörflein der chri tlichen Familien hat fic) an das elbe an- gereiht. Die e begnügten ich nämlich niht mehr mit den elenden heu choberähnlihen Hütten, in denen ie früher hausten. Es teht nun, Gott Lob! nicht mehr zu befürch- ten, daß das Yahgan - Völklein aus terbe; Kindermord, Vielweiberei und die bö en Zauberärzte mü en vor dem Evangelium ver chwinden. Da liegt vor mir ein Brief in der {weren Yahgan- prache, ge chrieben von dem dortigen Chri ten Maakol - an einen früheren Lehrer Bridges, de en Rü>kkehr er ehnlich t erwartete. Er ift zu lang, um hier einen Plas zu finden, aber das Widhtigere muß doch daraus mitgetheilt werden. Wann komm t Du wieder? Sind die Deinigen wohl? Wenn Gott (God) uns gnädig i t, werden wir das Glü> haben, Dich wieder zu ehen; darnach verlangt mich,