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wohner des Landes, auch ver chiedene Mi ions tationen, find von den Engländern aller Lebensmittel beraubt worden, fo daß eine furchtbare Hungersnoth um ich greift. Ach, du HEvrr, wie lange! ! ;

Einc arme Negerin war blind und bereits 105 Jahre alt. Seit zwanzig Jahren hatte ie zu Bett gelegen ; man nannte. ie nur: Die arme Bet y! Ju der elben Stadt wohnte ein reicher Kaufmann. Seine Schiffe fuhren weit und breit umher, aber eine Almo en flo en auch reichlich in den Schon} von vielen. Er gab gern und bereitwillig um des HErrn willen, wo er nur irgend konnte. Oft be uchte er die alte, blinde Negerin. So kehrte er auch eines Tages mit einem Freunde in die e ärmliche Hütte ein, begrüßte ie und prach: Noch am Leben, Vet y? Warum dich Gott wohl o lange leben läßt arm, krank und blind, während du doch im Himmel gliiclid) ein könnte t? Mit großem Ern t antivortete die Alte: Ach, Herr, das ver teht Jhr nicht. Zivei große Dinge mü en hier auf Erden für Gottes Neich ausgerichtet werden; das eine i t: Beten, das andere: Geben. Mich läßt Gott hier noch bleiben, damit ih bete; denn ohne Gebete würden Eure großen Geld ummen wenig für Gottes Reich ausrichten. Das i t wahr , antwortete der Kauf- mann gerührt, deine Gebete ind unentbehrlicher für Gottes Reich als meine Gaben. (Hann. Sblt.)

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Am Kilimand charo, auf einer Station der Leipziger

Freiheit aufs höch te befriedigt hat. Kann doch die er große, elige Lehrartikel nicht fleißig genug getrieben und nicht tief genug er- kannt werden, vor allem aber nicht fruchtbar genug im chri tlichen Leben und in chri tlicher Gemeindeverwaltung zur Anwendung kom- men. Wie viel wird da mit zu viel und zu wenig, zur Rechten und zur Linken gefehlt! Wir werden hierin auch wohl Schüler bleiben mü en. Das Referat redet vom rechten Gebrauch und dem Miß- brauch chri tlicher Freiheit in drei kurzen, klaren The en. Möchte es fleißig tudirt werden! The Need of Christian Education. Der elbe Verlag. Preis:

5 Cents; das Dugend 40 Cents.

GS ijt dies die Ueber etzung des tre lichen Neferats Prof. Schal- lers bei Gelegenheit der Ver ammlung der Synodalconferenz über chri tliche Schulen, das bereits in deut cher Sprache er chienen i t und aufs weite te verbreitet werden ollte. O. H. Die lebendige Hoffnung der Chri ten. Rredigt über 1 Petr. 1, 38 9. von Pa tor H. Kanold. 3, Au lage. Zu beziehen vom

Martin Luther - Wai enhaus, We t Norbury, Ma . Preis: 6 Cents.

Solche, dic noch ohne Hoffnung in der Welt leben, zu un erer Iebendigen Chri tenho nung zu führen, i t Mi ion. Wie herrlich die e Aufgabe und wie elig jeder i t, der Ho nung hat, wird durch die e tre fliche Predigt in Erinnerung gebracht. Nimm und lies und ei fröhlich in Hoffnung! R. K.

Mi ion, ver uchen die Römi chen mit Macht ich einzu- drängen. Vor einiger Zeit er chien dort ein eingeborener römi cher Lehrer, rief durch Bla en eines Hornes die Menge zu ammen und agte, ie müßten jest alle zu einem Unter- richt fommen, on t würden ie ge chlagen und ihnen die Zie- gen weggenommen. Und wie es ich nachher heraus tellte, war die es keine leere Drohung. Aber etivas anderes zog nod) mehr. Als der Leipziger Mi ionar päter eine Ko t- chüler fragte, warum fo viele zu den Katholiken gingen, er- hielt er die Antwort: Es i t leicht, bei den Prie tern zu lernen. Dort wird es mit Biertrinken und Tanzen nicht. o genau genommen, und ündigt einer etwa gegen das echste oder iebente Gebot, dann wird ihm leiht Verzeihung ge- währt. Vom Neuendettelsauer Mi ionsfelde in Neu-Guinea, das die Geduld und den Opfermuth der Mi ionare auf harte Proben ge tellt hat, kommt die Nachricht, daß Mi ionar Vet- ter auf einer Station Simbang e<s junge Papua hat taufen können. Bücher- Anzeige. Fünfzehnter Synodalbericht des Canada-Di tricts der deut chen ev.-luth. Synode von Mi ouri, Ohio u. a. St. St. Louis, Mo. Concordia Publishing House. 1900. Preis: 15 Cents. Wir hatten eine kleine Enttäu chung, als die er Bericht nicht die Fort eßung des herrlichen Neferats von Prof. Bente brachte, das im leßten Bericht von 1898 begonnen war. Aber wir bekennen, daß Uns das Le en des Neferats von Pa tor A. Dorn über die chri tliche

Milde Gaben für die Negermi ion:

Durch Mi ionar J. C. Schmidt von einer Gemeinde in Greens- boro, N. C., $12.00. Durch Pa t. P. We eloh, Beck, Mo., von E. Wagner 1.00. Durch Ka irer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 71.45. Durch Ka irer G. Wendt, Detroit, Mich., 84.28. Durch Ka irer O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 57.18. Durch Ka irer M. Keller, Milwaukee, Wis., 73.80. Aus der Norwegi chen Synode 61.50. Durch Mi ionar F. J. Laukenau von einer Gemeinde in New Orleans, La., 25,00. Durch Lehrer D. Meibohm von der Mt. Rions-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Mi io- nar JF. Koßmann von einer Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Mi ionar G. Schüt, Collecte in Pa t. J. P. Beyers Gemeinde in Vrooklyn, N. Y., 10.31. Durch Ka irer Augu t Gundlach in St. Paul, Minn., 22.20. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 111.06. Durch Ka irer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 29.72. Durch Pa t. A. Gur chke von J. Andor f, Home tead, N. Y., 1:00, und von N. Willms, N. Bergen, N. Y., .20. Durch Ka irer H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 37.77. Durch Ka irer H. Knuth, Milwaukee, Wis., 10.99. Summa $659.46. St. Louis, Mo., den 15. Juni 1901. A. C. Burgdorf, Ka irer.

Für die Mi ion in Southern Pines, N. C., dankend erhalten durch Lehrer Hoffmann in Aurora, SIC, von einem anges nannten Pa tor eine Orgel, von Otto Schleu ener, Oxford, Nebr., $1.00 für cine Orgel.

Southern Pines, N. C., 29. Mai 1901. M. Niel. Die Mi ions-Taunbe er cheint eiumal monatli<. Der Preis für cin Jahr in Vorausbezablung mit Porto i t olgeuder: Mea a EGEA AGE 10 Exemvlare. 25 50 ti 100 is fe Die Partie-Prei e gelten ver andt werden können. = Brie e, welche Be tellungen, Abbe tellungen, Gelder 2c. enthalten, ende man unter der Adre e: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaction betre enden Ein endungen ind zu adre iren an Rey. Rich. Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge fiir die Neqer= mi ion an den Ka irer Dir. A. C. Burgdorf, 1033 S. Sth Str., St. Louis, Mo.

Postmaster will please return this paper, if not called for, to the Onice of Publication, Concordin Publishing House, St. Louls, Mo.

uter Einer Adre e Entered at the Post Oce at St. Louis, Mo., as second-class matter.

5 CANAPEE (AMBREENTSTLO Maiden aus ein Mifftonsgesict dex Heimath und des Arnslandes.

Herausgegeben für die Evangeli ch = Lutheri he Synodalconferenz von Nordamerika von der Comnii ion für die Negermi ion.

23. Faßrgang! Augu i 1901. Aummer 8.

Mathet end) Freunde mit dem ungere<hten Mam- mon, auf daß, wenn ihr nun darbet, fie end) auf- nehmen in die ewigen Hütten. Luc. 16, 9.

Als un er lieber Heiland den gefallenen Petrus wieder in ein Amt ein ehen wollte, fragte er ihn zuvor dreimal : Ha t du mich lieb? Heimlich und gar milde erinnert ihn der Heiland damit an eine dreimalige Verleugnung. Und Petrus merkt es, und ein zartes Gewi en wird ogleich wieder mit tiefer Betrübnis über eine Sünde erfüllt. Aber er freut ich zugleich der alle eine Sünden vergebenden Liebe eines JE u, darum antivortet er mit großer Freudigkeit dreimal : HErr, du weiße t alle Dinge; du weiße t, daß id) dich lieb habe.

Aehnlich nun redet der treue Heiland in den obigen Wor- ten aus dem Lester Sonntagsevangelium. Es find gar freundliche, üße, verheißungsvolle Worte, deren alle Gläu- bigen ich innig freuen ollen. Aber auch fie enthalten zu- gleich, wie bei Petrus, eine heimliche, nöthige, aber dod) überaus milde Erinnerung an un ere ündliche Schwachheit. Schon das Gleichnis vom ungerechten Haushalter hat etivas BVefdhamendes und Demüthigendes für die Chri ten. Einen Exrzbetrüger in einer zeitgemäßen undeifrig t orgenden Klug- heit tellt er uns, einen Chri ten, zur be chämenden Erinne- rung vor Augen, auch olche Klugheit, aber zum Guten, zu bewei en. Denn er weiß, daß iir olch Sündenwe en nur allzuwohl ver tehen, liegt es doch in un erer Natur. Wie wir aber die er Mahnung folgen können, agt er dann in den Worten: Machet euh Freunde mit dem unge- re<ten Mammon. Unter Mammon ver teht der Hei- land un er irdi ches Gut, einen Gnaden egen, den er auf

un ere Berufsarbeit gelegt hat. Aber indem er ihn un-=- gerecht nennt, erinnert er uns abermal heimlich an die mancherlei ündlichen Schwachheiten, mit denen aud) Chri- ten ihr irdi ches Gut ammeln. Wie oft übervortheilt fo mancher zweifelhafte Handel den Näch ten und ein ungerechter Cent und Dollar händet den ehrlichen Zuwachs. Aller- mei t erinnert er uns an die o gar häufige Sünde, daß, je mehr ein Segen un er Gut mehrt, un ere Liebe dazu un- ordentlid) wäch t, und wir immer nod) khr begehren, fo daß wir oft be chämend bekennen mü en: D wie viel fröh- licher und reichlicher habe idy gegeben, als td) wenig hatte, als jeht, da mid) mein Gott fo reid) ge egnet hat! Siehe da, weshalb JE us vom ungere<hten Mammon aud) einer Gläubigen redet!

Aber elig die Chri ten, die durch die e heimliche und freundliche Erinnerung ihres Heilandes fic), wie Petrus, traurig machen la en. Denn wie reich trö tet fie der Hele land mit den Worten: ,, Machet euh Freunde mit dem ungerechten Mammon. Damit be tätigt er ihnen ihr Gut als ihr rechtmafiges Eigenthum, das ihnen niemand treitig machen, de en fie ich als Gottes Gabe und Segen von Herzen freuen dürfen. . Ja, damit zeigt er ihnen auch zugleich einen gar eligen Gebrauch ihrer Güter, durch den ie nicht nur für andere großen Segen tiften, ondern aud) fic) elb t Wohlthaten zuwege bringen können. Denn er fest hinzu: Auf daß, wenn ihr nun darbet, ie euch aufnehmen in die elvigen Hütten. Wunderbare, herrliche Worte, bei denen ja den Chri ten das Herz lachen und in heiligem Liebeseifer entbrennen muß! Denn was will doch der HErr mit die en Worten agen?

Wir betrachten zuer t einen Augenbli> die Morte: pMadhet euh Freunde. Damit bezeugt nämlich der Heiland dies: Wenn wir un ere irdi hen Güter fröhlich und reihlih zu Werken der Liebe anwenden; wenn wir mit Lu t als barmherzige Samariter dur die e Welt gehen, Hungernde pei en, Na>ende kleiden, Kranke pflegen, Thrä- nen trodnen, Seufzer tillen; ferner, wenn_wir allermei t un ere Güter mit Freuden dar tre>en zu dem allerhöch ten Werke der Chri ten, zum Werke der Mi ion, daß Gottes eliges Reih und lebendigmachendes Wort ausge- breitet und Mi ionare ausge andt werden zu denen, die noch ohne Gott und ohne Hoffnung der Seligkeit in die er Welt dahingehen; wenn wir helfen, daß Kapellen und chri t- liche Schulen gebaut werden, damit doch alle Lande voll wer- den mögen der Erkenntnis JE u Chri ti, un eres Heilandes :

fehet, wenn wir un ere irdi chen Güter fo anwenden, dann machen wir uns Freunde, die, wenn wir nun darben, uns aufnehmen in die ewigen Hütten. Das heißt denn aufs einfältig te die es: Die durch eure Wohlthaten eure dankbaren Freunde und gläubige und im Tode elige Kinder Gottes geivorden find, die werden euch, wenn ihr terbet, gleih am an den Pforten des Paradie es empfangen und euch hingeleiten zum Throne Gottes und dort bezeugen, was ie von euch Gutes empfangen haben. Was wir hier armen Leuten Gutes thun, Freund chaft und Wohl- that erzeigen, die elben Werke werden am jüng ten Tage nicht allein Zeugen ein, daß wir uns brüderlich und chri t- lih gehalten haben, ondern auch belohnt und bezahlt wer- den. (Luther.) Das i t die Meinung die er Worte. D: agt, ihr theuren Chri ten, findet ihr nod) andere üßere, erwe>lichere Worte in der Schrift zum Werke der Mi ion? Kann uns nod) ein anderes Wort mehr zur Liebe, zum heiligen Eifer, zu reich ter Freigebigkeit für die Mi ion ermuntern, als die es Wort des HErrn: ,, Mtadet end)

Freunde mit dem ungere<hten Mammon, auf daß, wenn ihr nun darbet, ie eud) aufnehmen in die elvigen Hütten ? D. H.

Zur gerechten Beurtheilung un erer luthe- ri chen Neger. -

9 E Man flagt den Neger an, daß er orglos und leichtfertig 4 fet in Geld achen und daß er gar nicht für die Zukunft Rech- nung trage. Wir wollen nun einmal die e Anklage an ehen und zu erfahren uchen, ob es wirkli< fo {hlimm ift, wie man annimmt; denn wir wollen doch den Neger nicht hwär- i der machen, als er i t. Ein La ter i t oft das Zerrbild einer Tugend. Tugend bildet oft die goldene Mitte zwi chen zwei entgegenge eßten 0 tern. Das Zerrbild der Spar amkeit ift der Geiz, und zwi chen dem Geiz einer eits und der Ver chivendung anderer- eits. Mag es nun nicht ein, daß wir, die wir den Neger der Ver chwendung zeihen, ein wenig zum anderen Extrem, dem Geiz, hinneigen? Were das der Fall, dann könnte un er Urtheil kaum ein gerechtes ein. Man hat uns Deut- chen hon oftmals vorgeworfen, daß wir zu genau mit dem Gelde eien. Merke wohl, lieber Le er, ich age nicht, daß dies wirklich der Fall i t, ondern bloß, daß wir, durch an-

derer Leute Brillen betrachtet, in den Verdacht kommen kön-

Ti ch.

nen, als ob wir uns gar zu ehr der Spar amkeit be- fleißigten. Wenn aber die es Urtheil anderer über uns begründet i t, o find wir in Gefahr, einen Men chen allzu- chnell als ver chwenderi ch hinzu tellen; gerade fo wie der Neger ich leugne es niht zu ehr geneigt i t, einen wirklich par amen Men chen für geizig anzu ehen. Es i t daher die größte Vor icht nöthig, daß die Brillen des Vor- urtheils uns nicht irre leiten. Jh erinnere mich hier einer Begebenheit, die die e Sache vielleicht klar machen wird. Bei Gelegenheit eines Mi - ionsfe tes erzählte ih folgende kleine Ge chichte als ein Bei- piel wahren Gottvertrauens: Ju meiner Negergemeinde wurde einmal eine Collecte für die Wittivens und Wai en- ka e erhoben. Mit den anderen kam auch ein neunzigjäh- riger Greis, der für cinen Unterhalt ganz und gar auf die Hülfe anderer angewie en war, und legte 10 Cents auf den Auf die Frage, wo er das Geld her habe, agte der alte Krüppel, ein Mann habe es ihm gegeben, um Mauch- tabak für fid) zu kaufen; er habe aber noch cinige Pfeifen voll, und wenn die alle wären, würde er hon on t Vor- rath bekommen. Jch agte ihm, er olle das Geld behalten, da er das elbe wenig tens eben o nöthig habe als. die Witt- wen und Wai en, für die wir collectirten. Nein , ant- wortete er, hat doch die arme Witte im Evangelium von ihrer Armuth alles, ihre ganze Nahrung, gegeben, o kann ih doch nun die 10 Cents von meinem Ueberfluß hergeben. Er ließ ich nicht abwei en und gab die 10 Cents. Am näch- ten Morgen um acht Uhr zog jemand meine GHaudglode. Als id) zur Thür kam, ftand der alte Jarvis fo hieß der Greis draußen mit lächelndem Ge icht. Auf meine Bitte, hereinzukommen, agte er mir, er ei bloß gekommen, mir etwas zu zeigen. Damit holte er ein Paket Tabak aus der einen Ta che und einen Vierteldollar aus der andern und - zeigte mir beides. Woher haben Sie das alles? rief ich er taunt. Von Gott", agte er; Gott hat mir den Tabak durch einen Freund zukommen la en, und den Vierteldollar - habe id) heute Morgen vor meiner Thüre gefunden. Jn den leßten Monaten eines Erdenlebens wurde das Augen- licht die es theuren Chri ten immer hwächer, fo daß er gar nicht mehr in einer Bibel le en und kaum mehr von Haus zu Haus gehen konnte. So fragte ich ihn denn eines Tages, was er wohl machen würde, wenn er ganz blind ei? Seine Antivort lautete: Jeßt gehe ih zu den Leuten, und ie geben mir zu e en; wenn ich blind bin, wird Gott die Leute zu mir \chi>en, daß fie mir zu e en geben.

Als ich die es erzählt hatte, kam nach dem Gottesdienft ein feiner alter Herr zu mir und agte: Was Sie da von dem Gottvertrauen Jhres alten Negers agten, war ja ganz fin; bloß glaube ich, daß ich das nicht Gottvertrauen, on- dern kindi chen Leicht inn und Sorglo igkeit nennen würde ! Was ollte ih agen? Sch war total verblüfft! So vor- urtheilsvoll können Weiße gegen die Farbigen fein, daß ihnen eine kö tliche Tugend bei den Negern ein La ter zu ein cheint, Das Gottvertrauen in einem Neger ijt ihnen Leicht inn; die Freigebigkeit des Farbigen i t ihnen verwerfliche Ver chwen- dung. Das Gottvertrauen eines Abraham, die Freigebig- keit der armen Wittwe, die ihr leßtes Scherflein in den Gotteska ten warf, wird als ündlicher Leicht inn und, ver- werfliche Ver chwendung verurtheilt, wenn beides nachge- ahmt wird von einem Men chen mit chwarzer Haut. Wenn wir über die Ver chivendung des Negers recht urtheilen wollen, mü en wir einigermaßen mit einem Ein- kommen bekannt ein. Sd) bin nun ziemlich gut mit den Einnahmen meiner Leute bekannt, und die e meine Kenntnis zwingt mich, meine Verwunderung darüber auszu prechen, daß o viele Familien bei ihrem geringen Einkommen und den ehr theuren Lebensbedürfni en in New Orleans es möglich finden, ich o viel bei Seite zu legen, um damit im Laufe der Zeit ein eigenes Heim zu erwerben. Unter mei- nen Gliedern befinden fic) einige, die regelmäßig Arbeit haben, die große Mehrzahl muß nothgedrungen im Sommer feiern. Die er teren find als Aufivärter in clubs ? oder als Fuhrleute auf Groceryivagen be chäftigt und verdienen $25.00 monatlid). Die lebteren find Fuhrleute auf den foz genannten cotton floats , longshoremen und cot- ton screwmen. , die zwar im Winter, wenn die Verfenz dung von Baumwolle, Syrup und Bucer vor ich geht, einen guten Lohn verdienen, etiva $40.00 bis $60.00 monatlich, aber in den Sommermonaten fa t gar nichts zu thun haben. Die Ourdfdnittseinnahme einer Familie beträgt im Jahre kaum $300.00, und es hält fdjwer, daß die Familien bei einem olchen Einkommen etivas zurü>legen können; denn die Miethe und die Lebensmittel ind hier auch für die Neger ehr hod). Und doch befigen von den circa vierzig Familien, die zu un erer hie igen St. Pauls-Station gehören, vierzehn ihre eigenen Wohnhäu er. Ja, darunter befinden ich zwei, die mehrere Häu er ihr Eigenthum nennen. Al o mehr als ein Drittel der Familien un erer St. Pauls-Station wohnt in ihren eigenen Häu ern. Allerdings ind keine Palä te darunter, einige ind ogar dem Wusfehen nach mehr tall- artig, aber immerhin bewei t doch die e That ache, daß nicht alle Neger das Geld ver chleudern, obald ie es in die Hände bekommen. Der Durch chnittswerth die er Häu er wird wohl wenig tens $300.00 betragen. Von der Groß tadt Neiv Orleans wollen wir nun eine Rei e nah Virginia antreten und ehen, wie es bei un eren Landnegern mit der verrufenen Negerver <hwendung und -Leichtfertigkeit teht. Bei Meherrin, Va., haben wir ja eine Landgemeinde unter den Negern, in der id) vor nun-

mehr zwölf Fahren ein Jahr lang als Vicar mich aufhielt. Damals gehörten etwa 12 Familien zur Gemeinde. Von die en 12 Familien hatten 7 oder 8 ihr eigenes Be ißthum von 10 bis 90 Ader. Und dies troy aller Hinderni e, die ihnen die Weißen in den Weg legten, da lehtere nur Vor- theil daraus zogen, wenn ie die Farbigen auf ihrem Lande als Pächter behielten. Während ein Weißer Land für $2.00 bis $5.00 kaufen konnte mir wurde 3. B. ein Landcomplex von fa t 400 A>er für $500.00 angeboten unter der Be- dingung, daß ic) es nicht an Farbige verkaufen würde , o verlangte man von $10.00 bis $20.00 von einem far- bigen Käufer, da man dafürhielt, daß der Neger bei einem olchen Preis niemals die erforderliche Kauf umme zu ammen- paren könnte. Was thaten nun un ere Neger, um fo viel Geld zu bekommen, daß ie i ein kleines Grundjtiid kaufen konnten? Jm Süden war keine Gelegenheit, fid) genug Geld zu dem Zive> zu verdienen ; al o was thun? Die Familien- väter wanderten im Frühjahr aus, das heißt, ie zogen nach dem Norden, haupt ächli<h nad) New York. Dort fanden ie Arbeit von April bis September an den Ei enbahnen und Canälen, verdienten ihre $2.00 den Tag, lebten von Korn- brod und Spe>, kamen dann im October mit $100.00 bis $200.00 in der Ta che nah Haus, bezahlten die etwaigen Schulden, welche die Familien während ihrer Abwe enheit gemacht hatten, und kauften fid dann mit dem Re t ein paar Ader Land. Wenn irgend möglich, machte man es im fol- genden Jahr eben o, bis man fic) endlih 20 oder 30 Aer .

erivorben hatte. Während der Abwe enheit des Vaters be- tellten Mutter und Kinder, o gut es ging, das Land, und wenn der Vater im Herb t zurü>kehrte, fand er den Stall voll Futter für das Vieh und außerdem vielleicht noch einige hundert Pfund Tabak, die er dann päter zum Markt bringen konnte. So viel über die Leichtfertigkeit und Ver hwen- dung der Neger un erer lutheri chen Neger.

Zum Schluß noch ein Wort über die Neger im Allge- meinen aus dem Munde des früheren farbigen Congreß- abgeordneten White: Wir Farbigen befigen Schulen im - Werthe von $12,000,000.00, und un er Kircheneigenthum hat einen Werth von $40,000,000.00. Ferner be ißen wir 140,000 Farmen und Wohnhäu er, deren Werth fid) auf $750,000,000.00 beläuft, und un er bewegliches Eigen- thum reprä entirt $170,000,000.00. Für Schulen und Er- ziehungszwe>e haben wir $11,000,000.00 ge ammelt. Jm Durch chnitt kommt Eigenthum im Werth von $75.00 auf jede farbige Per on in den Vereinigten Staaten. F. J. L.

Ju Fährlichkeit unter den Heiden.

Vom qualvollen Märtyrertod ver chiedener Mi ionare und threr Familien während der Unruhen in China hat die Mi ions-Taube kürzlich berichtet. Aber auch nicht wenige, die zwar mit dem Leben davongekommen ind, haben ehr \chivere Leiden durhgemacht. So chreibt z. B. der Mi ionar

Argento: Schon Lange waren Gerüchte über bevor tehende

Unruhen auf meiner Station Kwangt chau umgegangen, aber id) hatte mid) nicht viel darum gekümmert. Am Sonntag, den 8. Juli, benachrichtigte mich ein dhriftlider Jüngling, daß das Volk am folgenden Tage mein Haus zer tören und mid) ammt allen Chri ten zu tödten beab ichtige. Bd) er- mahnte ihn, ohne Furcht zu ein. Des Abends, kurz vor

Beginn des UAbendgottesdienftes, war ih nod) in- meinem

Studirzimmer be chäftigt, als eine Rotte Men chen mit großem Getümmel in das Mi ionsgehöft drang. Bd) ging hinaus und fab, wie die Empfangshalle vollgepfropft von

Men chen war. Leute mit

Me ern in der Hand be ehz- ten alsbald das Thor, fo daß an ein Entkommen nicht mehr zu denken war. Außer- dem Ivar die ganze Straße voller Men chen, und das

Haus war rings um tellt.

Jc ging al o, gute Miene zum bö en Spiel machend, zu ihnen in die Empfangs- halle hinein, wo id) den

Leuten auf ihre Aufforde- rung predigen ollte. Aber faum hatte ih, zwi chen . Ti h und Wand tehend, einige Worte ge prochen, als ie mid) \hweigen hießen.

Sie wollten nicht hören, on- dern mich tödten, denn id) ci ein Zauberer. Vergeblich betheuerte ih, daß dem nicht fo fet, daß wir Mi ionare vielmehr mit einer Friedens- - bot chaft zu ihnen kämen. . Eine Weile wurde noch hin FESS und her geredet; plößlich wid>elte einer der Rädels8- - führer einen Zopf um den Kopf, raffte. ein Gewand auf, griff nah meinem Zopf *) und ver uchte mich vor die Bru t zu toßen. Andere hielten mich an meinem Rod, chlugen mid) von allen Seiten und wollten mid) aus der Halle hinaus- zichen. Einer warf die Lampe um, ogleich ward es \to>- fin ter. Das benußte ich, riß meinen Zopf los, ließ meinen

auf, wo ie ihr Verwü tungs- und Plünderungswerk fort- eßten. Während fie damit be chäftigt waren, kroch id) unter den Ti ch, wo id) weniger ge ehen werden konnte. Bald kamen die Leute wieder herunter und häuften nun die Trüm- mer zu einem großen Haufen zu ammen, um alles mit ammt dem Hau e in Brand zu fteden. Dabei kam einer nahe an den Ti ch, büte fic), um etwas aufzuheben, und entdedte mich in meinem Ver te>. Mit einem Mud war ih hervor- gezogen und auf den Scheiterhaufen geworfen. Man begoß meine Kleider mit Petroleum und zündete ie an, während andere auf mich drein hieben. Glü>licher Wei e fürchteten einige Nachbarn, daß bei dem Feuer auch ihre Häu er in Brand gerathen könnten; die e lö hten darum die Flammen wieder aus und ri en mir die brennenden Kleider vom Leibe. An meiz nem Zopfe zogen ie mich von dem Scheiterhaufen herun- ter. Als das die Wüthend- ten ahen, ergriffen ie einen Pfahl und fchlugen damit nad) meinem Kopfe. Sd uchte mich, fo gut ich konnte, mit den Armen zu decen und die Thür zu gewinnen. Gin Mandarin (chine i cher Regierungsbeamter). : SS _ Gerade hatte ich die Schivelle tiger Hieb bewußtlos zu Boden \chmetterte. Man \hleppte mid) für todt auf die Straße; die einen woll- ten mir nod) den Kopf ab- chneiden, die anderen aber agten, es thäte niht mchr noth, id) fet ja chon todt. So ließen fie mid) denn liegen. erreicht, als mich ein wuch- * pdivet Tage war ich bewußtlos. Als ich wieder zu mir fam, lag id) blutüber trömt in der Kapelle auf einer chines i chen Bett telle, wohin id) auf Befehl des Mandarins ge- legt war. Einige Chri ten waren um mid). Fd) hatte un- erträglichen Dur t und fieberte. Die Chri ten brachten mir E en, aber ich konnte nichts zu mir nehmen. Nur trinken, *

i Ro in ihren Händen und warf mich, um aus dem Bereich ihrer Hände zu kommen, auf den Boden. Es glückte mir, mid) in eine Ge zu flüchten, wo id) mid) möglich t sufammendudte. |

Pits: Die Mordbrenner machten fic) nun daran, alles kurz und flein zu \{lagen, dann tiegen fie in den Oberftod hin-

x 6) Um durch ihr Aeußeres möglich t pflegen Mi ionare in China vielfach fic) "und elb t einen Zopf zu tragen. wenig WAnftofs gu ganz <ine i < zu geben, kleiden

immer trinken. Als die Vornehmen erfuhren, daß ich nod) [ebe, uchten fie die Notte aufs neue gegen mich aufzuheßen. Aber der Mandarin fürchtete, es könne bö e Folgen für ihn haben, wenn id) dort ftiirbe, darum wollte er fid) meiner lieber entledigen. So redete er mir zu, nad) T chaukiakeo zu fliehen. Er glaubte wohl, daß ic) auf dem Wege icher- lich terben würde. Zuer t {lug er mir vor, ich olle mid) heimlich in einem Sarge aus der Stadt chaffen la en. Da ih jedoch fürchtete, daß man mid) darin nur zu er ti>en bee

abfidhtige, weigerte ich mich, darauf einzugehen. Schließlich willigte er ein, mich von acht Trägern auf einer Bahre, die zum Schußz gegen die glühenden Sonnen trahlen mit einem

Schutzdach ver ehen war, fortbringen zu la en. Dienstag um Mitternacht brachen wir auf. Bivet Meilen weit gab uns der Mandarin elb t das Geleit. Zum Schuß gegen die Borer wurde mir ein Trupp Soldaten mitgegeben. Ueberall in den Ort chaften, welche wir pa irten, rottete ich das Volk um die Bahre zu ammen und forderte brüllend den Tod des

fremden Teufels . Man beraubte mich nah und nach der Schuhe und der Strümpfe. Nur mit Mühe vermochten die Soldaten es an einigen Orten zu hindern, daß ich ermordet wurde. Am Sonntag, den 10. Juli, kamen wir nach Hiang- t chengz hier pielte man mir übler mit als in allen Orten zuvor. Die Soldaten und Träger ließen mid), während ie in den Yamen *) gingen,

ein Haus, machte mir ein Bett zureht und be orgte mir E en. Auch neue Schuhe und Strümpfe ver chaffte er mir. Drei Tage, an denen wir wegen heftiger Regengü e nicht rei en konnten, tar ich ein Ga t, und er pflegte mich treulich. Manche theilnehmende Leute kamen während der Zeit, denen ich das Evangelium predigen konnte. Sie luden mich ein, bei ihnen zu bleiben. Aber am Sonnabend mußte ich weiter, jest in einer Sänfte. So kam ich in Kwangt chau wieder an. Auf die e Kunde trömten die Men chen bald wieder zu am- men und über chütteten mich mit Hohnreden: Hat dich Gott glü>lich wieder heimgebracht, hat er? Dein Gott kann nicht helfen. JE us i t ein todter Mann 2c. Aber auch hier war meines Bleibens nicht; chon an dem elben Abend tvurde id) auf Befehl des Mandarinen in einer andern Richtung weiter befördert. Den Leuten agte man, es ginge zum Hinrich-

{hußlo3 auf der Straße. Bald war id) von einer großen Menge umgeben; fie fui ffen mich, zerrten mid) an den Haaren, pufften mich, ih lag vie todt, ohne mich zu rühren und cinen Ton von mir zu geben. Das dauerte wohl eine Stunde. Schließ- lid) ließ mid) der Mandarin

hereinholen. Aber ex weigerte ih, mich weiter zu enden, und befahl den Trägern, mich wieder nad) Kwangt chau zu-

tungsplaße. Bald ollte id

merken, daß mich der Man- darin nur los ein wollte.

rite zu befördern.

So ging Prote tirens es troß meines den elben Weg zurü>. Jn Sint ai mußte ih Eine bon Chine en zer törte Mi ionskirche. auf Befehl des dortigen Man- darinen die Tragbahre, welche er tvohl für mich für zu vor- nehm hielt, mit einem Schiebkarren vertau chen. Bd) er- klärte, daß id) unmöglih, mit Wunden und Beulen über und über bede>t und mit hwindelndem Kopfe, in einem

Schiebkarren rei en könne. Es half alles nichts, wie ein Sad wurde ih auf den Karren geworfen. Das Schütteln auf dem holprigen Wege und die glühenden Sonnen trahlen, denen ih nun \{ußlos preisgegeben war, verur achten mir unerträgliche Schmerzen, meine Wunden öffneten ich wieder.

Der Mandarin von Sint ai hatte aud) für meine Bekö tigung kein Geld mitgegeben, und hätte nicht der HErr einem der begleitenden Soldaten das Herz gerührt, fo hätte id) den Tag nichts zu e en bekommen. Am Mittivod-WAbend kamen wir nad) Lt H ien. Hier hatte id) vor zivei Monaten einmal gepredigt, dabei hatte ein Mann lebhaftes Jutere e für das Evangelium bekundet. Als die er jest von meiner Ankunft hörte, holte er mid in #) Das Nathhaus.*

In der Montag-Nacht es war noch völlig dunkel baten die Träger mich, einen Augenbli> auszu teigen, da- mit ie etivas an der Sänfte in Ordnung bringen könnten. Ich tieg aus. Sm Augen- bli> nahmen die Träger die Sän te und rannten fort. Jch tand allein in der dunkeln Nacht. Da betete id) zu Gott um Führung und wartete dann den Sonnenaufgang ab. Darauf wandte id) mid) nad) Singyangtfdau zu, wo id) nod) einige Europäer ver- muthete. Die folgende Nacht blieb ich in einer Herberge unweit Lo chan H ien. Morgens um 5 Uhr machte id mich von dort auf die Weiterrei e. Sch war aber kaum fünf Minuten gegangen, als mir eine innere Stimme agte: gehe nicht weiter. Sch kehrte darum um; der Gaft: wirth war nicht wenig überra cht, mich o bald wieder zu chen. Jch agte, daß id) wunde Füße habe und deswegen nod) einen Tag bleiben ivolle. Gegen Abend türmten etwa 30 Männer mit Schwertern und Spießen herein und fragten ha tig den Wirth, ob die en Morgen ein fremder Teufel durchgekommen fet, ie eien auf der Suche nah ihm, um ihn zu tödten. Als der Wirth es verneinte, fingen ie ärger- lich zu fluchen an. Bald nach ihrem Fortgange machte auch ih mich auf, konnte aber wegen meiner Schmerzen nur lang- am weiterkommen. Während ich fo ziemlid) muthlos meines Weges ging, fam mir ein Mann entgegen. Als wir uns begegneten, blieb ex tehen, bli>te mich charf an und ging vorüber. Plößlich machte er Kehrt und ging nochmals an mir vorbei. Jett

fragte er mich, ob ih Herr Wi (mein chine i cher Name) fei. Auf meine Gegenfrage nach einem Namen agte er, er heiße Lo und ei von Ulitien. Da erinnerte ih mich einer als eines wohlge innten Mannes und gab mich nun zu erkennen. Wie ich ihm dann alle meine Leiden erzählte, brad) er in Thränen aus; er agte, daß er ogar hon von meinem Tode gehört habe. Gerne kehrte er um und erbot ih, mid) nad Hankau zu geleiten. Als ich ihm agte, daß ich ganz ohne Mittel ei, holte er das nöthige Geld aus einem Hau e in Ulitien, das nicht weit entfernt var. Auch E en und Klei- der brachte er für mid) mit, dann brachen wir auf. Noch eine volle Woche hatten wir zu rei en, theils ging's zu Fuß, theils im Trag e el, theils im Schiebkarren, theils zu Boot. Dreimal kamen wir nod) in Lebensgefahr. Endlich erreichte ih Hankau, froh, Leiden und Gefahren hinter mir zu haben und hier Ruhe und ärztliche Behandlung zu finden.

So ivaren damals in arbeiteten, var der harte Boden eines Herzens urbar ge- macht worden, fo daß der Same dcs Worts aufging und Frucht brachte.

Die e Frucht zeigte fic), als er zum großen Er taunen einer Bekannten anfing, un ere Gottesdien te regelmäßig zu be uchen, und dann den Ent chluß fundgab, fic) nun dod) der Lootran church anzu chließen. Oft kam er ganz allein eine Meile weit ins Pfarrhaus zum Unterricht, manch- mal nahm ihn aud) Unterzeichneter, wenn er ihn zufällig unterivegs traf, zu ich ins Gefährt und uchte ihm auf dem Wege zu einer Hütte die Hauptlehren des Evangeliums bei- zubringen. So tvard bald, wie ein t aus Saulus cin Pau-

lus, aus die em sassy Pete , wie er oft genannt wurde, ein good Peter.

Die beiden anderen Confirmanden waren Großvater und Enkel, er terer einundachtzig, lehterer zweiundzivanzig Jahre alt. Alle übrigen

China nod viele andere Mi - ionare in Fährlichkeit un- ter den Heiden . R. K.

Cine Confirmation in Mau ura, La.

Mander wundert ich hatten un ere Schule be ucht und konnten le en und chrei- ben. Doch mußte von die en einer, ein Bur che von acht- zehn Jahren, er t getauft werden. Als die Zeit nun herankam, hatte er zu ei- nem großen Leidive en die mumps . Vier Tage vor

vielleiht, daß in der Mi -

ion Aufhebens gemacht wird

der Confirmation war er daz von befallen worden, hatte

über cine Confirmation, die on t nicht für etwas Unge- wöhnliches ange ehen wird. Doch wenn der liebe Le er am Ende die es Berichts an- gekommen i t, wird er elb t Getrene Nachbarn des Miffionars zu Qn ihrem Haus wurden zuer t die Gottesdienfie Manfura. gehalten. zugeben, daß die e Confirma- tion in Man ura es werth war, durch die Mi ions- Taube! den Mi ionsfreunden zur Kenntnis gebracht gu werden. Die Feier konnte er t am Trinitati3fonntag, den 2. Juni, tattfinden, denn durch den zweimaligen Wech el der Mi io- nare war der Unterricht etwas verzögert worden, owie auh durch den Um tand, daß von den ieben, die ih gemeldet hatten, einer blind var und zwei andere wohl ehen, aber veder le en nod) chreiben konnten. Jedoch nahmen von allen gerade die e drei den größten inneren Antheil an dem Unterricht, der ihnen zu Theil wurde, und erleichterten fo dur ihre Aufmerk amkeit die Schwierigkeiten des Unter- richts. Der Blinde, ein armer, ein amer Greis von ehzig Jah- ren, war früher ein bitterer Feind un erer lutheri chen Mif- ion. I?d rudder git mah head blowed off dan b long to dat Lootran church up yondah , hatte er einmal er- flart. Aber durch per önlichen Verkehr mit Gemeindegliedern und durd) wiederholte Unterredungen mit den Mi ionaren : Presid) und Studert, die mit Gottes Wort an einer Seele

aber keinem Men chen etivas davon ge agt aus Ang t, der Mi ionar und eine eigenen Verwandten, bei denen er fic) aufhielt, würden darauf be tehen, eine Confirmation aufzu chieben. Dies Ver- heimlichen aber fiel ihm hwer aufs Gewi en. Er kam und flagte dem Unterzeichneten ein Leid und fragte äng tlich, ob er troß eines Zu tandes öffentlih getauft und confirmirt werden könne. Als ihm dann ver ichert wurde, daß er fid) getro t ein tellen dürfe, war ihm ein Stein vom Herzen ge- fallen, und mit leuchtenden Augen ging er von dannen.

Endlich brach der erwartete Fe ttag an. An? de whole parish knows about it, too , behauptete einer. Wenn nun auch nicht gerade das ganze County davon wußte, fo hatte doch eine benachbarte Bapti tengemeinde davon Kunde erhalten. Und dà deren Pa tor fürchtete, er würde an dem Sonntag un ers Fe tes vor leeren Bänken predigen mü en, hatte er in aller Eile ein paar Taufcandidaten zu ammen- getrommelt und für den elben Tag a big baptize?? ange- kündigt. Das nüßte ihm aber nicht viel; denn, wie berichtet wird, waren doch über die Hälfte feiner Leute in un erem Gottesdien t. Schon am Tage vorher trafen Gä te ein, die vierzig Meilen zu Pferde oder per Ach e zurückgelegt hatten, um

mitfeiern zu helfen. Das waren aber nur die Vorläufer der großen Schaar, die fid) am näch ten Morgen ein tellte. Schon früh fing es an, vor der Kirche lebendig zu werden, und als um neun Uhr der Gottesdienft begann, war die Kirche chon fa t gedrü>t voll, und immer noch zog's von allen Seiten in bunten Schaaren heran.

Da die Leute den Mi ionar gebeten hatten, ihnen eine Predigt zu halten, und er ihnen die Bitte nicht ab chlagen Candidat für den Po ten zu bekommen. Nun wird wohl Mi ionar Ph. Schmidt nothgedrungen eine Mi ionsarbeit im Chain Gang Camp unter den farbigen Sträflingen auf- geben, um Zeit und Kraft für eine eigentlichen Stationen zu

erübrigen. Am 19. Juni wurde Mi ionar K. Kret chmar

konnte, dauerte der Gottesdien t bedeutend länger, als be- ab ichtigt war. Aber troh der drückenden Hike aßen und tanden an die dreihundert Leute in und vor der Kirche und verfolgten mit der größten Aufmerk amkeit den Gang des Gottesdienftes, der fa t drei Stunden dauerte. Als er te

Handlung fam die Taufe des von den mumps ? Befalle- nen, dann folgte das Examen der Confirmanden, bei dem felbft der Einundachtzigjährige tapfer mit Antivorten gab. Die Predigt hielt der Mi ionar über Matth. 7, 21.: Es werden nicht alle, die zu mir agen: HErr, HErr 2c. Nach der Predigt wurde das heilige Abendmahl gefeiert. Neun- undzwanzig Gä te, ein chließ- mit Fräulein F. Malte, Tochter des Herrn Lehrer W. C. Malte von Klinger, Jowa, in New Orleans durch-Mi io- nar Lankenau getraut. Wollen alle Mi ionsfreunde ich vor Gott vereinigen zu herzlichem Segenswun ch für die es junge Paar! pMegermiffions P. Beyer von N. N. $611.15." Mit großer Freude und aufrichtigem Danke gegen Gott und den unbekannten Geber la en wir die e Quittung im Luthe- raner vom 9. Juli, denn jene reiche Gabe war Hülfe in der Noth. Doch die Noth chreit hon wieder, wie die Le er an anderer Stelle die es Blattes ehen. Gott gebe, daß viele Chri ten fic) bereit finden zu helfen.

Aus der mi ouri hen Heidenmi ion in O tindien kommt die erfreulihe Nachricht, daß Mi ionar Freche in Vaniyambadi am Pfing t-

Wun ch eines graubartigen

lid) der Confirmanden, nah- men daran Theil. Daun ang die Gemeinde: Let me be Thine forever , und der er- hebende Gottesdienft war zu Ende.

Zwar er chöpft, aber doc) fröhlichen Herzens \{hloß der Mi ionar die Kirchthür und unter tühte innerlih den Des blinden Peters Wohn tätte. Schivarzen: I shohly hopes we has some mob 0? dem kind o meetin s! Karl Kregfd mar. Mandherlet aus der Mi ion und für die Mi ion. (Von R. K.)

Un ere lieben Mi ionare alle, be onders aber die Brüder in New Orleans und Mi ionar Ph. Schmidt in Concord, N. C., bedürfen in die er heißen Sommerszeit un e- rer Fürbitte; denn die New Orleanfer Mi ionare haben neben ihrer nicht geringen Arbeitsla t auf den eigenen Sta- tionen auc) nod) die Station Mount Zion zu bedienen, fo- lange Mi ionar Kreb chmar zur Aushülfe in Man ura weilt. Mi ionar Koßmann wurde kürzlich auf der Kanzel von der Hike überwältigt. Doch Gott hat ihm gnädig wieder auf- geholfen. Mi ionar Ph. Schmidt hat etiva aht Meilen von Concord auf be ondere Einladung zu predigen ange- fangen, und es haben fid) große Ver ammlungen zu einer Predigt cingefunden. Schon früher war jedoch fein Arbeits- feld o groß, daß cin Theil des elben einem neuen Mi io- nar, den man zu berufen gedachte, übertragen werden ollte. Doch leider war bei dem gegenwärtigen Predigermangel kein

fonntage eine tamuli che Faz milie von ieben Per onen getauft hat. Am Tage vor- her haben die e Heidenchri ten im Bei ein Mi ionar Mohns in einer längeren mündlichen Prüfung ein hönes Zeugnis ihrer chriftliden Erkenntnis abgelegt. Die Pe t, die auch das Gebiet die er Mi ions- tation heimge ucht und viele Men chenleben gefordert hat, ift, Gott Lob, vorbei. Mi - ionar Näther und Gattin, die im Mi ionsgarten mit trauern- dem Herzen zwei Gräber, die Ruhe tätten ihrer beiden älte ten Kinder, pflegen, hatten am 8. Mai die Freude, thr neuge- borenes Töchterlein durd) die Taufe zu JE u zu bringen. An dem elben Tage taufte der Mi ionar ebenfalls ein Kind- lein des tamuli chen Mi ionslehrers Samuel, der vor eini= gen Monaten aud ein Söhnlein im Mi ionsgarten in die Erde hatte betten mü en. Mi ionar Näther hat jest ein Gemeindlein von acht eingeborenen getauften Chri ten unter einer Seel orge. Mi ionar Kellerbauer i t genöthigt, eine Station Barugur auf eine kurze Zeit zu verla en und auf den Nilagiri- oder Blauen Bergen Erholung zu uchen. Auch Mi ionar Hübener hat fid) vor der verzehrenden Sonnengluth eines er ten indi hen Sommers in die kühle: ren Gebirge zurü>gezogen, wo er ich dem fleißigen Studium der Tamulen prache mit mehr Energie widmen kann. Er wohnt bei einem Glaubensbruder, dem früheren Mi ionar Kempff, und treibt da mit einem Lehrer, einem gebildeten Brahminen, täglich fünf Stunden Tamuli h. Von die em Brahminen reibt er in der Rund chau : An Weisheit von oben fehlt es ihm leider gänzlih. Er ift ein armer, gei tlich blinder Men ch, erfüllt mit heidni chem Aberglau-

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