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daß, wenn ihr nun darbet, ie euh aufnehmen in die ewigen Hütten, Luc. 16, 9... ee eee 57 Zur gerechten Beurtheilung un erer lutheri chen Neger. . . . . 58 Qu Fährlichkeit unter den Heiden. (Mit Bildern.)..... . 59 Eine Confirmation in Man ura, La. (Mit Bildern.)..... 62 Mancherlei aus der Mi ion und für die Mijfion......... 63 Mittheilung und Vitte eee cece eee e eee ee nnn 64 BUN eige E Sl afeioiaie e feofoio <iele e vien eroi
from Missions-Taube 1901
ben, heidni cher Selbfigeredtigteit und heidnijdem Wi ens- dünkel. Er bringt mix immer allerlei heidni che Schriften und Vücher, über die wir nach den Stunden manchmal mit einander reden. Das i t eine chöne Gelegenheit, neben die irdi che Narrheit men chlicher Philo ophie die himmli che Weisheit göttliher Offenbarung zu halten.
Ucber den Mi ionscifer der berüchtigten Mor- monen ecte chreibt der Emigrantenmi ionar W. Schmidt aus Bremen in der Rund chau : Die Mormonen ind hier an der Arbeit und haben in der Luther traße ein Local gemiethet. Die er Tage war der Prä ident der Mormonen- mi ion hier und hielt einen öffentlichen Vortrag. Cr er- klärte, daß ctiva 2000 Abge andte in alle Lande hinaus- gegangen eien, um Propaganda für ihre Sache zu machen. Nahezu 50 Mitglieder ollen ie hier erworben haben. Hinter die er Mi ion teht der Teufel, und was hat er für willige Werkzeuge! Sollten wir uns von ihnen be chämen la en, die wir gewürdigt werden, in der Mi ion Werkzeuge Gottes zu ein?
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Die älte te prote tanti he Mi ionsge ell haft i t die Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts ? in England. Sie bat am 16. Juni die es Jahres thy zweihundertjähriges Jubiläum gefeiert. Jhr Wrbeits- feld war in ihrer er ten Zeit vornehmlich America. Hier hat ie unter den engli chen Coloni ten und nebenher auc) unter Jundianern und Neger klaven mi ionirt. Leider hat ie niht das unverfäl chte Evangelium verbreitet und hat ich in ihrer päter ehr ausgedehnten Heidenmi ion wieder- holt in fremdes Mi ion3gebiet eingedrängt.
Die Goßner che Mi ion hat in A am, im Thal des Brahmaputra, ein neues Mi ionsfeld in Angriff genommen. Sie hat im leßten Jahre mehr Einnahmen gehabt als je zuvor, nämlich nahezu hunderttau end Dollars. Dennoch blieben von der Schuld, die ich eit aht Jahren angehäuft hatte, $15,000.00 unbezahlt. Und in die em Jahre i t die e Schuld chon wieder bedeutend ge tiegen. die da immer wieder willig und fröhlich find zum Geben für die e Mi ion. Sicherlich bedarf es bei un eren Chri ten nichts weiter, als daß die Sachlage ihnen zur Kenntnis ge- bracht wird, um ihre Liebe zur Negermi ion und ihren Eifer zur Unter tüßung der elben aufs neue zu beleben.
Wer liebt der gibt, und wer in die em Fall \<nell gibt der gibt doppelt! Die Commi ion für Negermi ion.
In deren Auftrag C. F. Obermeyer, Vor ißer. St. Louis, Mo., 16. Juli 1901.
Vücher- Auzeige.
The Concordia Magazine. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. $1.00 per annum,
Vielen Engli ch le enden Glaubensgenofjen i t die e Zeit chrift mit ihrem reichen, ausgewählten Jnhalt läng t bekannt. Für fie bedarf's keiner Empfehlung. Anderen rathen wir, mit ihr Vekannt- chaft zu chließen, die Freund chaft folgt dann hier in der Negel von elb t, Mi ionsfreunde aber und das- ollten wir doch alle ein! machen wir auf die neue Nubrik die er Zeit chrift aufmerk am, die allerlei intere ante Mittheilungen bringt von den ver chiedenen MiffionSgebieten der lutheri chen Kirche. R. K.
Mittheilung und Bitte.
Die Mittheilung i t die e: Die Ka e für Neger- mi ion i t leer. Was oll der Ka irer thun? das ift die Frage. CEntiveder oder! Entweder muß er die lie- ben Mi ionare auf den mönatlichen Gehalt warten la en oder er muß die nöthigen Gelder mit hohen Zin en borgen. Der Haushalt der Negermi ion tft groß und ko t pielig. Die regelmäßigen laufenden Ausgaben belaufen ich gegen- wärtig auf $1200.00 monatlih.
So weit die Mittheilung jeht kommt die Bitte: whe lieben Mi ionsfreunde, helfet die e Ka e wieder fül- len, damit die nöthig ten Auslagen gede>t werden können. ( Fürchte did) niht glaube nur , fo heiße es auch hier in die em Glaubenswerk. Es gibt ja, Gott Lob, in un eren Gemeinden immer noch olche Hände und Herzen,
Milde Gaben für die Negermi ion :
Von A. H. Seemann, Ea t Hamlin, N. Y., $1.00. Durch Mi - fionar J. C. Schmidt von einer Grace:Gemeinde in Greensboro, N. C., 12.00 und aus der Sparbüch e von Walther We el, Spring- field, Jll., 1.00. Durch Ka irer G. Veiersdorfer, Hillsboro, Oreg., 4.00. Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 633.15. Durch Mi ionar F. J. Lankenau von einer St. Pauls-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Lehrer D. Meibohm von der Mount Zions-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Ka irer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 45.29, Durch Mi ionar J. Koßmann von einer Bethlehem8-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Ka irer H.W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 41.53. Durch Mi ionar J. Ph. Schmidt von einer Grace:Gemeinde in Concord, N. C., 10.00. Durch Mi ionar Schooff von einer Gemeinde in Meherrin, Va., 7.50. Durch Pa t. W. G. Klettke, Lydda, Jll., Collecte einer Ge- meinde, 10.98. Summa $841.45.
St. Louis, Mo., den 15. Juli 1901. A. C. Burgdorf, Ka irer.
Für arme Neger eine Ki te abgelegter Kleider und Schuhe von P. §. Schillers Gemeinde in Freedom, Pa., erhalten zu haben, be cheinigt dankend
Meherrin, Va. D. H. Schooff.
Für arme Neger erhalten dur<h Fräul. A. Brandhor t in St. Louis, Mo., von Fr. A. Brandhor t $1.00, von Fr. Kuhlmann und N. N. je .50. Der liebe Gott vergelte es den werthen Gebern !
Concord, N. C., den 1. Juli-1901. J. Ph. Schmidt.
Die Mi ion3- Taunbe er cheint einmal monatli<, Der Preis fiir ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto i t folgender: 1 Exemvlar, $ .25 10 Exemplare, 2.00 25 5.00 50 0 tenneseueseeussessceperasccesesessaneccsnsesece 9.00 100 ry 17.00 . Die PartiesPreife gelten uur dann, wenu alle Exemplare unter Einer Adre e ver andt werden köunen. Briefe, welche Be tellungen, Abbe tellungen, Gelder 2c. enthalten, ende man unter der Adre e: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Redaction Letreffenden Ein endungen find zu adreffiren an Rex. Rich. Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge fiir die Neger- mi ion an den Ka irer Dir, A. C, Burgdorf, 1033 S. 8th Str., St. louis, Mo.
Postmaster will please return this paper, if not called for, to the Office of Publication, Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. _ Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.
Madristen aus dem Ni tonsgebiet der Heimath O des Auslandes.
Herausgegeben für die Evangeli ch : Lutheri che Synodalconferenz von Nordamerika von der Commi ion für die Negermi ion.
23. Jahrgang. September 1901. Aumumer 9.
Aus einem Sendfeyreiben lutheri her Mi ionare vor fa t zweihundert Jahren.

Am 20. September 1712 richteten B. Ziegenbalg und F. E. Gründler aus O tindien ein Schreiben an ihre Glau- bensgeno en in der Ferne. Was die e beiden Bahnbrecher der lutheri chen Heidenmi ion damals aus prachen, i t heute noch die Herzensmeinung aller treuen Mi ionare und findet heute noch die Zu timmung aller wahren Chri ten. Darum wollen wir aus jenem Send chreiben das Folgende mittheilen: Gott, der nicht will, daß jemand unter den Men chen |
verloren werde, ondern daß fich jedermann zu ihm bekehre und elig werde, auch einen eingeborenen Sohn, Chri tum JE um, in die Welt ge andt hat, daß er ei das Heil aller Men chen bis an der Welt Ende, der elbe hat von Zeit zu Zeit den Völkern, Zungen und Sprachen eine Gnade zur Seligkeit auf allerlei Art und Wei e angeboten; lä et auch noch jet zu die en Zeiten offenbar werden, wie gnädig er das Heil aller Men chen uche, indem er ich mit dem Wort einer Gnaden zu denjenigen Völkern wendet, welche nun- mehr chon o lange Zeit außer dem Lichte des Evangelii in Blindheit dahingegangen ind. Es i t die Bekehrung der Heiden ein Werk, an welchem alle Chri ten Freude und Lu t haben, folglid) auf Mittel und Wege bedacht ein ollen, daß elbiges zu vieler Seelen Heil unter göttlichem Segen nachdrücklich fortge eßt und ausgebreitet werde. . . Was ein wahrer Chri t hierzu bei- tragen kann, das thut er bei jeder Gelegenheit gern und willig; ja, diejenigen, o der Gnade der Wiedergeburt theil-
haftig worden, machen ich eine große Freude, wenn fie ge- würdigt werden, die Ausbreitung des Gnadenreiches JE u Chri ti auf einige ihnen mögliche Wei e zu befördern... Und da Gott nach einer Gnade olhes Werk bisher unter fo hiveren und mannigfaltigen Trüb alen, Prü- fungen, harten Wider tande und Verfolgungen wunderbar- lich erhalten, wie ollten wir nun er t. anfangen, an olcher Erhaltung und ferneren Fort eßung zu ziveifeln? O nein! olcher Zweifel oll uns niemals in die Gedanken kommen; vielmehr wollen wir nun er t ret anfangen, einer gött- lichen Vor ehung völliger zu glauben und auf eine Zu age fe ter zu trauen. Die er Glaube und die es Vertrauen hat uns unter allen Anfechtungen jederzeit freudig und getro t gemacht, daß wir alles auf Gott und ein Wort gewagt haben: elbiger wird uns ferner bei allen noch bevor tehen- den Leiden in der Freudigkeit des Gei tes erhalten und uns in un erer Hoffnung keineswegs zu Schanden werden la en. Und ob wir gleich oftmals in die e und jene Anfechtung ge- rathen, als chaffe un ere Arbeit ivenig Frucht und Mugen, o zeigt uns doch Gott hinwiederum, daß bis hierher weder un ere chriftliche nod) mündliche Arbeit vergebens ei ge- we en. Ja, er hat uns mehr Segen gegeben, als jemand zuvor gedenken können. Da nun wir auf un erer Seite o freudig und getro t ind, an die em Werke be tändig zu arbeiten, fo i t es billig, daß auch ihr hierinnen mit uns gleichen Sinn habet und olches Werk mit eurem Gebet, gutem Rath und thätiger Hülfe, auch mit geneigter Für prache bei anderen, möglich: termaßen nod) ferner befördern helfet. Der Segen von eurer Wohlthat und von eurer Mühe, die ihr darinnen an-
wendet, wird ehr groß fein hier in Zeit und dort in Ewig- keit. Daher achtet's für eitel Freude, wenn ihr gewürdigt werdet, un ere Mitgehülfen zu ein an einem o heiligen und in Gottes Wort uns Chri ten insge ammt o ern tlich anbe- fohlenen Werke. Und können iir euch dafür in die er Zeit nicht gehörigen Dank ab tatten, iche! o werden diejenigen, o durch eure Wohlthat aus den Heiden errettet worden, elb t dermaleins vor dem Thron Gottes euch ewigen Dank agen. Ja, Chri tus JE us wird olche eure Wohlthat an ehen, als ihm elb t gethan, und elbige an dem Tage des Gerichts hod) prei en, aud) eu< nad einer Gnade eine ewige Ver- geltung widerfahren la en. Ach! wenn ihr die es recht be- denkt, o werdet ihr cud) niemals ermüden la en, mit euren Gutthaten cinem folden Werke Gottes Beihülfe zu lei ten. R. K.
Zur gerechten Beurtheilung un erer luthe- ri chen Neger.

3. Es ivird nicht elten die Anklage gegen den Neger er- hoben, er ei nicht tandhaft, nicht zuverlä ig. Jch halte die e Anklage für die chiverwiegend te von allen, die gegen den Neger gemacht werden. Wie teht es aber nun mit die er Anklage? Git der Neger twirklid) ein fo wankelmüthiger Men ch, ein fo wankendes Rohr? Können und dürfen wir . Mi ionare uns nicht darauf verla en, daß die, welche wir für Chri tum gewinnen, ihm nun auch treu bleiben werden? Sit es in Wahrheit o, daß jährlich fa t eben o viele wieder abfallen, als wir gewinnen? Wäre alles die es der Fall, dann wäre das Los eines Negermi ionars wahrlih überaus traurig. Doch, Gott ei Dank, un ere Erfahrung i t in die em Stück nicht entmuthigender und trauriger als die un erer Amtsbrüder; und der werthe Heilige Gei t erhält un ere \hwarzen Brüder durch das Evangelium im Glauben zum eivigen Leben eben o ivie aud) uns. Wir wollen un ere Kirchenbücher reden la en! Die St. Pauls - Station be teht jest 20 Jahre. Confirmirt ivurden in der Zeit 179 Per onen. Von die en Confirmirten gehören nod) 110 zur Gemeinde. Wo find die übrigen 69? Antwort: 23 hat der liebe Gott, wie wir hoffen, durch einen eligen Tod aus det treitenden Kirche hier auf Erden in die triumphirende Kirche verfebt; etiva 10 haben die Stadt ver-
E la en, von denen aber zivei die Ur ache ind, daß wir jest in Man ura eine blühende Mi ions tation haben; die übri- i gen 36 find von uns ausgegangen, find abgefallen. Al o
der fün te Theil der Confirmirten blieb nicht treu. Bd) leugne nicht, daß dies eine große Zahl ijt; doch wie viele un- erer Pa toren in den Groß tädten machen nicht eben o trau- rige Erfahrungen mit ihren Confirmirten, troÿdem die Ver- uchungen zum Abfall bei un ern weißen Jünglingen und Jungfrauen, deren Eltern und Angehörige fa t durchgängig zur lutheri chen Kirche gehören, doch lange nicht fo groß ind als bei un ern farbigen jungen Leuten, die in den mei ten Fällen ganz allein tehen. Unter den 36 Abgefallenen un- ererSt. Pauls-Station befinden ich bloß zwei, deren Eltern lutheri ch ind, und bloß fünf, die on tige Angehörige in der Gemeinde haben; die übrigen 31 ind olche, deren Eltern und Ge chwi ter entweder ganz ungläubig oder fal chgläu- big ind.
Un ere Bethlehems- Station, die bereits 12 Jahre be teht, zählt jest 60 farbige communicirende Glieder. Jm Ganzen ind in die er Station 99 confirmirt worden. Was i t aus den 39 geivorden? Ge torben find 20, verzogen 4, einer i t Lehrer an un erer Mi ions chule in Springfield,
Jll., ein anderer Student in Addi on, Jll., und abgefallen ind 13. Hier i t das Verhältnis der Treugebliebenen zu
den Abgefallenen ein be eres als in St. Paul, trogdem die Ver uchungen zum Abfall nach meinem Dafürhalten nod größer ind als in St. Paul, da in die er Station nur wenige
Familien ich befinden, die ganz lutheri ch find.
Jm An chluß an die e vielleicht trodene, aber doc) hoch- wichtige Stati tik ei es mir erlaubt, dem lieben Le er durch einige kurze Ge chichten den harten Stand, owie den Be- fennermuth un erer Negerchri ten vor Augen zu führen.
Vor einigen Jahren wurden uns zivei Kinder, Bruder und Schwe ter, zur Aufnahme in un ere Schule gebracht. Die Kinder machten recht gute Fort chritte in der Wochen- hule und kamen auch fleißig in die Sonntags chule und Kirche. Durch die Kinder wurde deren Stie mutter be- wogen, un ere Gottesdien te zu be uchen, und fie hloß ich auch nach einiger Zeit un erer Kirche an. Einige Monate nach dem An chluß der Frau hörte ih von anderen, daß ihr Mann fie mißhandele und am Kirdgehen hindere. Auf meine Nachfrage be tätigte die Frau das Gehörte. Der Grund, weshalb der Mann eine Frau mißhandelte, war ihr An chluß an un ere Gemeinde, owie der Um tand, daß ie die beiden Kinder in ihrem Wun ch, confirmirt zu wer- den, be tärkte. Einige Zeit päter mußte die Frau wegen grober Mißhandlung von Seiten ihres Mannes zu 1hrer . Mutter flüchten und längere Zeit von ihrem Manne getrennt bleiben. Den Knaben und das Mädchen behielt der Vater bei ich, drei kleinere Kinder gingen mit der Mutter. Wäh- rend der Trennung ver uchte der Vater ein Möglich tes, die Kinder von uns abivendig zu machen. Bei dem Knaben ge- lang es ihm, doch das Mädchen blieb tandhaft troy aller Drohungen und unväterlicher Behandlung. Der Vater ver- mochte: die Standhaftigkeit einer vierzehnjährigen Tochter nicht zu er chüttern.
Nach Verlauf eines halben Jahres kamen Mann und Frau wieder zu ammen. Der Mann ver prach einer Frau nicht nur, daß er ie niht mehr mißhandeln, ondern daß er auch in Zukunft ie und eine Tochter in keiner Wei e von der lutheri chen Kirche abhalten wolle. Eine Zeitlang ging alles gut. Das Mädchen kam in den Confirmandenunter- richt, Tag und beide be uchten fleißig die der Confirmation herannahte, Kirche. fing der Als aber der Mann wieder.
an zu rumoren. Kein Tag verging, ohne daß er mit der Frau und Tochter Streit angefangen hätte. Auf jede Wei e ver uchte er, die Confirmation zu hindern, doch als der Tag der Confirmation kam, konnte das tandhafte Mädchen vor den Altar treten und ihr Gelübde ablegen. Das i t jeht ein Jahr her. Seit der Zeit haben Frau und Tochter viel Leid um ihres Glaubens willen ertragen mü en. Schon mehrmals i t die Tochter bei ihrer Heimkehr von der Kirche
mit Hieben vom Vater empfangen worden, und am Leste jährigen Sylve terabend wurden der armen Frau von ihrem Manne zwei Zähne ausge chlagen, weil ie am Abendti ch
ihn bat, ein wenig zu eilen, damit fie nod) in die Kirche gehen könne!
Jch könnte hier auch einen Fall erzählen, wie ein Mäd- chen eine ganze Reihe von Sonntagen regelmäßig von ihrem Vater einge perrt wurde, um ie am Be uch des Gottes-
dien tes zu verhindern, wie aber das Mädchen tandhaft blieb und durch ihre Standhaftigkeit und Treue endlich owohl Vater vie Mutter beivog, zu uns zu kommen.
Die er ten Glieder un erer St. Pauls-Station hier in New Orleans hatten fa t ohne Ausnahme viel um ihres Glaubens willen zu leiden. Als L. T., un er älte tes Glied, eines Tages von der Schule nah Hau e kam und einen Eltern mittheilte, er wolle in der lutheri chen Kirche confir- mirt werden, febten ie alles in Bewegung, ihn von einem Vorhaben abzubringen; er t wurden Drohungen ver ucht,
und als das nichts fruchtete, ver uchte man es mit Schmeiche- leien.* Freunde und Bekannte wurden zu Hülfe gerufen. Es wurde dem Knaben ge agt, daß ihn jedermann verachten würde, wenn er ein Lutheraner ivürde, und dergleichen mehr. Römi che, Methodi ten, Bapti ten, offenbare Ungläubige alle ver uchten, den jungen Chri ten abtrünnig zu machen. Doch er blieb tandhaft und i t heute noch ein treues Glied un erer Gemeinde. Und tvas er vor zwanzig Jahren durch- zumachen hatte, hat ih in größerem oder kleinerem Maße eit der Zeit bei vielen un erer Confirmanden wiederholt. Wir Kinder lutheri cher Eltern können uns einfach keine Vor tellung von dem chweren Stand die er jungen Neger- chri ten machen. Ja, auh nach ihrer Confirmation hören die Ver uche, fie zum Abfall zu bringen, feineswegs auf, wie man mit vielen Bei pielen zeigen könnte. Ein Bei piel eltener Treue zeigte un ere kleine Neger- gemeinde zu Meherrin, Va., vor nunmehr 15 Jahren, als man be chloß, der geringen Aus icht wegen die e Station ganz eingehen zu la en. Damals zählte die Station bloß acht Glieder. Was thaten die e aber, als ihnen ihr Mi io- nar genommen wurde? Wurden ie nun ganz kirhlos oder chlo en ie fid) den Sectenkirhen der Nachbar chaft an? Keineswegs. Mehrere Jahre lang hielten ie regelmäßig ihre Le egottesdien te ab, in welchen einer ihrer Glieder, der einigermaßen le en konnte, eine Predigt aus Luthers Haus- po tille in engli cher Ueber eßung, fo guter es konnte, vor- __las. Auch wurde regelmäßig Sonntags chule gehalten. Kei- nem der Glieder fiel es ein, von einer lutheri chen Kirche abzugehen; im Gegentheil, als man ihnen nah mehreren Jahren auf ihr be tändiges Bitten einen Studenten, ihren jebigen Mi ionar, Pa tor Schooff, andte, fand die er eine ganze Anzahl Per onen vor, die um Aufnahme in die Ge- meinde baten und gleich von ihm unterrichtet werden konnten. Die acht Glieder waren nämlich nicht nur treu geblieben, ondern ie hatten treulich mi ionirt und o andere der rei- nen Lehre zugeführt. Ju den beiden folgenden Jahren tieg die Zahl der Glieder von 8 auf 34; und die e chnelle Zu- nahme ijt näch t Gott der treuen Arbeit der ur prünglichen acht Glieder zuzu chreiben.
Die e Bei piele mögen genügen, den Beweis zu liefern, daß un ere lutheri chen Negerchri ten nicht o unbe tändig und wankelmüthig ind, wie man oft meint. F. J. L.

Von Caunibalen ermordet.
Jn Neuguinea haben eit dreißig Jahren Londoner Mi ionare gearbeitet. Die beiden berühmte ten der elben ind der gelehrte Dr. Laives und der kühne, unternehmende Jakob Chalmers. Ende April i t, wie in der Mi ions- Taube kurz mitgetheilt wurde, die telegraphi che Nachricht gefommen, daß die er Mi ionar Chalmers und ein College Tomkins, zu ammen mit zwölf eingeborenen Schülern, von den Wilden ermordet und wahr cheinlich aufgefre en wor- den ind!
Jakob Chalmers tammte aus Schottland, wo er im Jahr 1841 geboren wurde. Wie er dazu gekommen i t, Mi ionar zu werden, erzählt er elb t wie folgt: Jn meinen Knaben- jahren las uns der Pfarrer einmal einen Brief von einem Mi ionar aus Fid chi vor und agte dann: J t nicht viel- leicht unter die en Jungen da auch einer, der ein Herz dem HErrn JE u geben und dann zu den Heiden hinausziehen will? Wie ich o da aß, ich weiß es nod) ganz genau, da agte ic) zu mir elb t: Wenn Gott mich am Leben erhält, will ih ein Mi ionar werden! So voll war id) von die- em Gedanken, daß id) auf dem Heimiveg (ich hatte ein paar Stunden weit zu gehen) hinter einer Mauer niederkniete und
Gott bat, er möchte mir doch helfen, Mi ionar zu werden. Dann aber vergaß ich alles wieder, bis id) achtzehn Jahre alt war. Da fand mich der Heiland, und idj erinnerte mid) meines Gelübdes. Zuer t half id) mit an der Sonntags-
chule, dann an der Stadtmi ion in Glasgow. Hier lernte ich Mi ionar Turner aus Samoa kenneù; der rieth mir, mich bei der Londoner Mi ionsge ell chaft zu melden. Jch er chien vor der Committee id) weiß nod) gut, wie bange mix war und wurde zur Vorbereitung für den Mi ions- dien t angenommen.
Chalmers? er tes Arbeitsfeld war die Jn el Rarotonga. Am 4. Januar 1866 fdhiffte er ih mit einer Gattin auf dem Mi ionsboot John Williams dorthin ein. Nachdem ie die au trali chen Colonien be ucht hatten, wollten fie die Ju el Aneitjum anlaufen, aber hier geriethen ie auf Fel en
und verloren alles, was fie hatten. Zur Ausbefferung des Schiffs mußte man nun nah Sydney zurückkehren, dann ging's zum zweitenmal den Süd ee-Ju eln zu. Nachdem auf den Loyalitätsin eln ein Be uch gemacht worden, fuhr der John Williams nad) Niue weiter, wo er einen völli- gen Schiffbruch erlitt. Ein Handels chiff brachte nun die Rei enden von Niue nah Samoa, und von dort aus gelang- ten ie am 20. Mai 1867 endlich an ihren Be timmungsort, nach Rarotonga, einer der Hervey-Ju eln. Hier fühlte ich Chalmers zuer t etwas enttäu cht. Er fand die Bewohner con halb chri tiani irt, während er unter wilden Heiden zu arbeiten gewün cht hatte. Er bat daher, auf die Neuhebri- den ge hi>t zu werden,
ihnen gelebt hatten, konnten wir aus den elben Leuten, die uns hatten umbringen wollen, eine Gemeinde gründen. Mit den eingeborenen Häuptlingen habe ich allerlei Erfahrungen gemacht. Einige waren freundlich, andere das Gegentheil. Einmal ging ich mit einem guten Dolmet cher landeinwärts. Die Leute kamen uns bewaffnet entgegen und wollten uns drohend zurückwei en; nach langem Hin- und Herreden er- laubten ie uns aber endlich, un ere Zelte aufzu chlagen. Jch fing an, ihnen zu erzählen, wie chnell wir daheim mit der Ei enbahn rei en. Lehrer , agte da ciner, habt ihr keine Berge in Beritane (Britannien)? Wie kommt ihr über die hinüber? Gar nicht , antivortete ich, wir gehen unten durch. Das chien ihnen allein die Directoren gingen niht darauf ein, und er hatte nun Gelegenheit, die Chri ten auf den Hervey- Ju eln näher kennen zu lernen. Es ind Leute, die ihrem Glauben alle Ehre machen. Viele der ange- ehen ten Männer und Frauen ind ogar als Mi - ionare auf andere Ju eln gegangen; die be ten Evan- geli ten gerade im gefähr- lichen Neuguinea ind von den Hervey = Jn eln ge- kommen.
Nachdem Chalmers zehn Jahre Vor tand der Raro- tonga-Mi ion gewe en war,

wurde er nach England zu- rü>berufen; als er aber unterwegs auf Neuguinea ein prach, fand er, daß Mi - ionar Lawes dort zu krank ein Haupt paß, und ie hiel- ten mid) für einen rechten Auf chneider. Die Men- chenfre er ind nicht o un- zugänglich, wie man oft meint. Jch gehe ganz un- er chro>en unter ie hinein und biete ihnen ein bißcen Tabak oder ein Stückchen Zeug an oder chenke den Kindern ein paar Glas- perlen. Jungen Frauen gebe ich fein Ge chenk. Das wäre gegen den dortigen An tand. Alten Frauen da- gegen gebe ich immer eins, denn wenn ich einer olchen ein Tuch oder ein Sti rothes Zeug um den Hals lege und Mutter zu ihr age, fo betrachtet fie mid als ihren Sohn, und alle ihre Freunde ind auch die meinen. Einmal bot ein war, um auf einem Po ten Mi ionar Jakob Chalmers. zubleiben, und trat an de en Stelle. Nach Verfluß eines Jahrs brach aber einer Frau Ge undheit zu ammen, und ie mußte in Sydney Erholung uchen. Statt zu gene en, ftarb fie. Jhr Gatte jedoch blieb neun Jahre in Neuguinea, ehe er 1887 nad) mehr als zivanzigjähriger Abwe enheit nad) England zurückkehrte. Meine Arbeit war größtentheils Pionierdien t , erzählt er elb t; es galt, Stämme zu be uchen, die noch nie be ucht worden waren, Freund chaft mit ihnen zu chließen, neue Sta: tionen zu gründen und für Lehrer zu orgen. Dabei hatten wir viele Schwierigkeiten und chwebten zu Zeiten in großer Gefahr. Einmal wurde un er Haus von Eingeborenen um- ringt, die uns er chlagen wollten, allein es gelang uns zu entfliehen. Für Eingeborene, die nod) nie weiße Leute ge- ehen hatten, war!3 aud) hwer zu ver tehen, as wir eigent- lich bei ihnen wollten; nachdem wir aber einige Jahre unter Cannibalenhäuptling mei- ner Frau ein Stü>k Men- \chenflei <h an! Haben fie aber die Un itte der Men chen- fre erei einmal abgelegt, dann chämen fie ich der elben, und es i t niht räthlich, in ihrer Gegenwart davon zu prechen. Einmal wollte ein Cannibalenhäuptling durchaus, daß meine Frau ihn in den We ten begleite. Jch agte im Scherz zu ihm: Jch weiß, wozu du meine Frau haben möchte t. Sie i t wohlgenährt und ieht appetitlid) aus, und du möchte t gern eine gute Mahlzeit haben. Der Mann war furchtbar be chämt und agte ganz entrü tet : Der Lehrer glaubt doh geiviß nicht, daß id) Men chenflei ch e e!?* Jm Ganzen dürfen wir mit dem Erfolg un erer Arbeit in Neuguinea zufrieden ein, und nicht hoch genug i t-dabei die Mithülfe anzu chlagen, welche uns un ere polyne i chen Gehülfen ge lei tet haben. Es ift ein hönes Zeugnis für die polyne i- chen Chri ten, daß fie troy aller Todesfälle durch Fieber,
troß chwerer Erkrankungen, troy der Ermordung von Leh- rern und ihren Frauen ihre Söhne und Töchter immer wie- der zur Verkündigung des Evangeliums anbieten. Und nur das Evangelium wird aus den Eingeborenen von Neuguinea
be ere Men chen machen. Da chatzen die Leute davon, man olle aus den Heiden zuer t civili irte Men chen und dann er t Chri ten machen. Jch möchte nur wi en, was ie unter Civili ation ver tehen; ih halte wenig darauf, wenn kein Chri tenthum dabei ijt, und glaube, daß ein nacter Wilder gerade o gut an den HErrn JE um gläubig werden kann wie ein-feingekleideter Herr. Kurz nachdem Chalmers im Jahr 1887 nach Neuguinea zurückgekehrt war, litt er dort Schiffbruch. Zu Anfang
Herr Unbekannt war wieder da!
Die es meldete in un erer leßten Ver ammlung Herr Director Burgdorf, der Ka irer für Negermi ion. Alle
Glieder der Commi ion wußten ofort, was das zu bedeuten habe, und jeder zeigte in einer Wei e die freudig te Ueber-
ra chung. Hier heißt's aud): unbekannt und doch bekannt . Keiner von uns kennt einen Namen, einen Stand, einen
Wohnort, aber wir alle erkennen in ihm einen der treue ten Freunde und mildthätig ten Gönner der Negermi ion. Zum
vierten Male hat er un erm Ka irer einen Be uch abge tattet und jedesmal ein großes Geldge chenk für die Mi ion hinter-
la en. Er ijt uns chon o wohlbekannt, daß in un erer
Mi ionar Lankenau mit der Oberkla e der St. Pauls- Schule in New Orleans.

cee ET tae
des Jahres 1894 wurde er von Fieber und rheumati chen
Schmerzen befallen, blieb aber auf einem Po ten, bis die Directoren ihn telegraphi ch zurü>kberiefen. Jm Juli kam er in London an, und befragt, ob er nach Neuguinea zurü>- zukehren gedenke, antwortete ev: Gewiß, ih hoffe päte tens im Juli oder Augu t näch ten Jahres dahin zuriidsufehren; wenn mich aber die Winterkälte hier zu arg mitnimmt, wird mir hoffentlich erlaubt werden, chon früher zu gehen. Sein Aufenthalt in der Heimath fiel dann doch etivas länger aus. Ex mußte auch gar viele Vorträge halten, und allerlei Ehren Wwurden ihm zu Theil.
Im September 1895 zog Chalmers wieder nach einem Arbeitsfeld. Nachdem er nun dort über 25 Jahre gearbeitet hatte, wurde er bei einem Ver uch, zwi chen zwei Streitenden Frieden zu tiften, umgebracht. Reiche Segens puren einer Arbeit läßt er zurü>, (Nach M.-Bl. f. K.) R. K.
vorherigen Ver ammlung der Noth tand der Ka e einem Gliede den Seufzer auspreßte: Ob nicht vielleicht Herr Unbekannt uns bald wieder einen Be uch ab tattet? Und richtig, gar nicht lange darauf fam er eines Tags in der Abenddämmerung und fragte den Ka irer: Kennen Sie mid? Eigentlich kannte er ihn ja nicht, aber doh mußte er bekennen: D ja, id) kenne Sie! Und damit führte er ihn in ein Zimmer, war auch gar nicht überra cht, als jener bemerkte: Jch habe etwas für Sie. Habe in der Mi ions- Taube gele en, daß die Negermi ion in Noth i t. Damit hatte er auh chon ein großes Couvert aus der Ta che ge- zogen. Damit aber die es nichts verrathen könnte, riß er er t die eine Ede ab und gab's dann dem Ka irer. Wie viel i t es? fragte die er, und erhielt die Antwort: - Zäh- len Sie dod) elb t einmal! Er zählte, und iehe, audy die es Mal waren es $500.00. Nach herzlichem Dank und