Missions-Taube 1901

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Die

Missions-Taube.

wohner des Landes, auch verſchiedene Miſſionsſtationen, find von den Engländern aller Lebensmittel beraubt worden, fo daß eine furchtbare Hungersnoth um ſich greift. Ach, du HEvrr, wie lange! ! ;

Einc arme Negerin war blind und bereits 105 Jahre alt. Seit zwanzig Jahren hatte ſie zu Bett gelegen ; man nannte. ſie nur: „Die arme Betſy!“ — Ju derſelben Stadt wohnte ein reicher Kaufmann. Seine Schiffe fuhren weit und breit umher, aber ſeine Almoſen floſſen auch reichlich in den Schon} von vielen. Er gab gern und bereitwillig um des HErrn willen, wo er nur irgend konnte. Oft beſuchte er die alte, blinde Negerin. So kehrte er auch eines Tages mit einem Freunde in dieſe ärmliche Hütte ein, begrüßte ſie und ſprach: „Noch am Leben, Vetſy? Warum dich Gott wohl ſo lange leben läßt— arm, krank und blind, während du doch im Himmel gliiclid) ſein könnteſt?“ Mit großem Ernſt antivortete die Alte: „Ach, Herr, das verſteht Jhr nicht. Zivei große Dinge müſſen hier auf Erden für Gottes Neich ausgerichtet werden; das eine iſt: Beten, das andere: Geben. Mich läßt Gott hier noch bleiben, damit ih bete; denn ohne Gebete würden Eure großen Geldſummen wenig für Gottes Reich ausrichten.“ — „Das iſt wahr“, antwortete der Kaufmann gerührt, „deine Gebete ſind unentbehrlicher für Gottes Reich als meine Gaben.“ (Hann. Sblt.) Am Kilimandſcharo, auf einer Station der Leipziger Miſſion,

verſuchen

die Römiſchen

mit

Macht

ſich einzu-

drängen. Vor einiger Zeit erſchien dort ein eingeborener römiſcher Lehrer, rief durch Blaſen eines Hornes die Menge zuſammen und ſagte, ſie müßten jest alle zu ſeinem Unterricht fommen, ſonſt würden ſie geſchlagen und ihnen die Ziegen weggenommen. Und wie es ſich nachher herausſtellte, war dieſes keine leere Drohung. — Aber etivas anderes zog nod) mehr. Als der Leipziger Miſſionar ſpäter ſeine Koſtſchüler fragte, warum fo viele zu den Katholiken gingen, erhielt er die Antwort: „Es iſt leicht, bei den Prieſtern zu lernen. Dort wird es mit Biertrinken und Tanzen nicht. ſo genau genommen, und ſündigt einer etwa gegen das ſechste oder ſiebente Gebot, dann wird ihm leiht Verzeihung gewährt.“ Vom Neuendettelsauer Miſſionsfelde in Neu-Guinea, das die Geduld und den Opfermuth der Miſſionare auf harte Proben geſtellt hat, kommt die Nachricht, daß Miſſionar Vetter auf ſeiner Station Simbang ſe<s junge Papua hat taufen können.

Bücher- Anzeige. Fünfzehnter Synodalbericht des Canada-Diſtricts der deutſchen ev.-luth. Synode von Miſſouri, Ohio u. a. St. St. Louis, Mo. Concordia Publishing House. 1900. Preis: 15 Cents.

Wir hatten eine kleine Enttäuſchung, als dieſer Bericht nicht die

Fortſeßung des herrlichen Neferats von Prof. Bente brachte, das im “leßten Bericht von 1898 begonnen war. Aber wir bekennen, daß Uns das Leſen des Neferats von Paſtor A. Dorn über die chriſtliche

Freiheit aufs höchſte befriedigt hat. Kann doch dieſer große, ſelige Lehrartikel nicht fleißig genug getrieben und nicht tief genug erkannt werden, vor allem aber nicht fruchtbar genug im chriſtlichen Leben und in chriſtlicher Gemeindeverwaltung zur Anwendung kommen. Wie viel wird da mit zu viel und zu wenig, zur Rechten und zur Linken gefehlt! Wir werden hierin auch wohl Schüler bleiben müſſen. Das Referat redet vom rechten Gebrauch und dem Mißbrauch chriſtlicher Freiheit in drei kurzen, klaren Theſen. Möchte es fleißig ſtudirt werden!

The Need of Christian Education. 5 Cents;

Derſelbe Verlag.

Preis:

das Dugend 40 Cents.

GS ijt dies die Ueberſetzung des treſſlichen Neferats Prof. Schallers bei Gelegenheit der Verſammlung der Synodalconferenz über chriſtliche Schulen, das bereits in deutſcher Sprache erſchienen iſt und aufs weiteſte verbreitet werden ſollte. O. H. Die

Rredigt über 1 Petr. 1, lebendige Hoffnung der Chriſten. 38—9. von Paſtor H. Kanold. 3, Auſlage. Zu beziehen vom Martin Luther - Waiſenhaus, Weſt Norbury, Maſſ. Preis: 6 Cents.

Solche, dic noch ohne Hoffnung in der Welt leben, zu unſerer Iebendigen Chriſtenhoſſnung zu führen, iſt Miſſion. Wie herrlich dieſe Aufgabe und wie ſelig jeder iſt, der Hoſſnung hat, wird durch dieſe treſfliche Predigt in Erinnerung gebracht. Nimm und lies und ſei fröhlich in Hoffnung! R. K. Milde

Gaben

für die Negermiſſion:

Durch Miſſionar J. C. Schmidt von ſeiner Gemeinde in Greensboro, N. C., $12.00. Durch Paſt. P. Weſeloh, Beck, Mo., von E. Wagner 1.00. Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 71.45. Durch Kaſſirer G. Wendt, Detroit, Mich., 84.28. Durch Kaſſirer O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 57.18. Durch Kaſſirer M. Keller, Milwaukee, Wis., 73.80. Aus der Norwegiſchen Synode 61.50. Durch Miſſionar F. J. Laukenau von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 25,00. Durch Lehrer D. Meibohm von der Mt. Rions-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Miſſio“nar JF. Koßmann von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Miſſionar G. Schüt, Collecte in Paſt. J. P. Beyers Gemeinde in Vrooklyn, N. Y., 10.31. Durch Kaſſirer Auguſt Gundlach in St. Paul, Minn., 22.20. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 111.06. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 29.72. Durch Paſt. A. Gurſchke von J. Andorſf, Homeſtead, N. Y., 1:00, und von N. Willms, N. Bergen, N. Y., .20. Durch Kaſſirer H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 37.77. Durch Kaſſirer H. Knuth, Milwaukee, Wis., 10.99. Summa $659.46. St. Louis, Mo., den 15. Juni 1901. A. C. Burgdorf, Kaſſirer. Für die Miſſion in Southern Pines, N. C., dankend erhalten durch Lehrer Hoffmann in Aurora, SIC, von einem anges nannten Paſtor eine Orgel, von Otto Schleuſener, Oxford, Nebr., $1.00 für cine Orgel.

Southern Pines, N. C., 29. Mai 1901.

Die „„Miſſions-Taunbe‘“ erſcheint eiumal monatli<. Jahr in Vorausbezablung mit Porto iſt ſolgeuder: Mea a EGEAAGE 10 Exemvlare. 25 ” 50 ” ti

M. Niel.

Der

Preis

für cin

100 is fe Die Partie-Preiſe gelten

uter Einer Adreſſe verſandt werden können. = Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaction betreſſenden Einſendungen ſind zu adreſſiren an Rey. Rich. Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge fiir die Neqer= miſſion an den Kaſſirer Dir. A. C. Burgdorf, 1033 S. Sth Str., St. Louis, Mo.

Postmaster will please return this paper, if not called for, to the Onice of Publication, Concordin Publishing House, St. Louls, Mo. Entered at the Post Oce

at St. Louis, Mo., as second-class matter.

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