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mit Sanie Gin
from Missions-Taube 1902
Nachrichten aus dent QB Ni ionsgebiel der Heimath und ds Ts
Herausgegeben von der Evangeli ch- Lutheri chen Sno Lat n feen vou Nordamerika durch die Commi ion
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für die Negernii ion.
24. Jahrgaug. Februar 1902. Aummer 2.
Ench i t's gegeben, zu wi en das Geheimnis des Reichs Gottes. Luc. 8, 10.
Die e Worte ind aus dem Evangelium des Sonntags Sexage imä. Es ind kö tliche Worte, Worte voll Heil und Gnade, voll Tro t und Seligkeit, Worte, die uns aud) mächtig zur Mi ion erwe>en mü en. Gott la e ihre kurze Betrachtung an un er aller Herzen reich ge egnet fein!
Der Heiland hatte einen Jüngern das höne Gleich- nis vom Säemann und vom viererlei Ader vorgelegt. Er wollte ihnen damit vor Augen tellen, warum der frucht- bringende, eligmahende Same eines Wortes nicht allen Hörern zum Heil und Leben gereicht, nämlich allein aus Schuld der Men chen. Denn Gott will Gnade und Heil allen Men chen geben. Aber die lieben Apo tel hatten das Gleichnis nicht ver tanden und baten daher den Heiland um die Auslegung. Bereitwillig wie immer und überall gibt er ie und leitet eine Erklärung mit den Wore ten ein: Euch i t's gegeben, zu wi en das Ge= heimnis des Reichs Gottes. Kö tliche Worte haben wir nun die en Au3 pruch ge- nannt. Denn fie find fo recht aus dem Kern des Evange- liums, der üßen Lehre von der Rechtfertigung oder Ver- gebung der Sünden, genommen. Das i t aber die Lehre, von welcher Luther agt : Wo ie gelehrt und geglaubt wird, da?leuchtet über dem Sünder Gottes helle Gnaden onne und ein offener Himmel. Wo die e Lehre aber nicht gepre- digt oder nicht geglaubt wird, da i t nichts denn eitel Tod und hölli che Fin ternis. Was meint nämlich der Heiland
mit dem Wort: Geheimnis des Reichs Gottes ?
Nichts anderes als die Lehre, das Wort von der Seligkeit der Sünder aus Gottes Gnade durd) den Glauben an
JE um Chri tum. Geheimnis nennt der Heiland dies
Evangelium. Denn freilich ift es Men chen und Engeln ein ganz unbegreiflihes Geheimnis, daß der heilige Gott den undankbaren, o hnöde von ihm abgefallenen Men- chen noch lieben kann, nod) ollte elig machen wollen.
Ja, ein Geheimnis i t es, daß Gott, tati mit verzehren- dem Zorn, vielmehr mit dem innig ten Erbarmen auf den
Sünder herab ah und ich gleich am fragte: Wie kann id ihn von dem Urtheil meiner Gerechtigkeit erretten und aus dem Tode einer Sünde in das Leben zurü>führen ? Ja, und ein noch unerfor chliheres Geheimnis ift nun auch das Mittel, welches die ewige Weisheit erdachte, um dies elige Licbediwerk auszuführen. Der Apo tel Paulus be chreibt e3 mit den wunderbaren Worten: Kündlich groß i t das gott elige Geheimnis: Gott i t offenbaret im Flei ch. YD unausdenkbares Geheimnis: Gott wird
Men ch! Jun dem JE uskind der Maria im Stall zu
Bethlehem ift der ewige Gottedfohn ein terblicher Men ch geworden, ein Bruder der Sünder. Und warum das ?
Meshalb die e tiefe Erniedrigung ? D dies gott elige Ge- heimnis wird noch viel undurchdringlicher, unbegreiflicher.
Siche, das JE uskind wäch t auf zum Manne, offenbart - eine göttliche Herrlichkeit in Tau enden von Wundern, und dann, lieber Le er, ieh t du ihn erhöht am Kreuz auf Gol- gatha. Gott elb t wird zum Fluch, der allein elige Gott wird von Gott verla en, in Höllenqual dahingegeben. Der
Für t des Lebens, der HErr der Herrlichkeit inkt hinab in
die Nacht des Todes und Grabes. O unerfor chliches Ge- heimnis ! Was i t fein Zwe>, eine Frudt? Un ere Erlö ung, lieber Le er. Durch ein bitteres Todesleiden am Fluchholz des Kreuzes hat er Gottes Gerechtigkeit ver öhnt, Sünde,
Schuld und Strafe ausgetilgt und damit alle Sünder elig gemacht. Darum i t er aufer tanden von den Todten, auf- gefahren gen Himmel und fist zur Rechten Gottes, damit er elig mache alle, welche durd) den Glauben an ihn zu
Gott kommen. Siehe, das ift das Geheimnis des
Reichs Gottes . Daß es nun auf der Erde wieder
Men chen gibt, die durch den göttlichen Samen die es Evan- geliums von JE u, dem Sünderheiland, zu Kindern Got- tes wiedergeboren werden und als Gottesmen chen nun eine __ hergehen, fruchtbar in guten Werken, fiegreich im Kampf wider Teufel, Welt und Sünde, geduldig in Trüb al, fröh- lid) in Hoffnung ihrer gewi en Seligkeit, das meint der
Heiland, wenn er von den rechten Hörern pricht, daß ie da8 Wort hören und bewahren in einem feinen und guten
Herzen und Frucht bringen in Geduld, etliche dreißig-, etliche ehzig=-, etliche hundertfältig. Die Gläubigen al o ind die Leute, die das Geheimnis des Reiches Gottes ver- tehen. Und woher, auf welche Wei e, durh welche Werke tommen ie zu die er unausdenkbaren Seligkeit, daß ie
Kinder des Reiches, Gottes Kinder geworden ind? Der
Heiland antwortet: Euch i t's gegeben , ge chenkt aus Gnaden, ohne alles Verdien t, Werk oder Würdigkeit. D agt, theure Le er, ollen wir nicht auf un ere Kniee fallen und aus der Tiefe un erer Herzen für olche Gottes- gnade dankend ausrufen : Was ijt der Men ch, HErr, daß du ein gedenke t, und des Men chen Kind, daß du dich ein annimm t? O wir ind ja nicht werth aller olcher
Barmherzigkeit und Treue, die du uns gegeben ha t, ad, gegeben vor Millionen Men chen, die nod) in Sünde,
Fluch und Tod ohne Hoffnung dahingehen. O lobe den
HErrn, meine Seele. Vergiß nicht, was er dir Gutes ge- than hat. Ja, fo wollen wir loben und danken in Wort und Werk und Wandel als elige Kinder des Himmelreihs. Aber un er elig tes Werk oll ein, anderen dies Wort, dies gott- elige Geheimnis des Reiches Gottes in der Mi ion zu bringen. O lieber Le er, es gibt keine kö tlichere Frucht des -
Glaubens, fein gottgefälligeres Opfer der Liebe und der
Dankbarkeit als dazu helfen, daß der himmli che Säemann einen eligmachenden Samen immer weiter aus treue in den Todtena>er der ündigen Men chen, daß auch ie aus dem Tod zum Leben, aus dem Fluch zum Segen, aus des Teu- fels fin terem Reich in das Gottesreid) des Lichts, des Frie- dens und der Seligkeit kommen, da fie dann mit uns den treuen Heiland ewig loben und prei en werden, der uns gegeben hat, zu wi en das Geheimnis des Reichs Gottes . : D. H. Heidenpredigt eines mi ouri hen Mifjiduars bei einem Gigenjejte.

Bei den Heidenpredigten geht es gewöhnlich ehr ver- chieden zu. Ganz anderes erlebt der Mi ionar bei einen Ausgängen in die Stadt als bei denen in die Dörfer ; bald predigt ex aufinerk amen, bald unaufmerk amen, bald ge- bildeten, bald ungebildeten, bald höflichen, bald fpottenden Zuhörern. Zu einen Ausfahrten zur Predigt erhebt fic un er Mi ionar in Kri chnagiri, bei welhem der Unter- zeichnete wohnt, gewöhnlich hon ehr frühzeitig, um drei oder vier Uhr des Morgens, von einem Lager, um die Leute in ihren Dörfern zu treffen, che ie zur Arbeit fort- gegangen ind, und um mit möglich t vielen an ver chiede- nen Orten reichlich reden zu können, che die Sonnengluth unerträglich wird und zur Heimfahrt nöthigt. Zuweilen werden aber aud) des Nachmittags und Abends Predigt- ausgänge unternommen, bei denen ic) häufig un eren lieben Bruder Näther begleiten darf.
So fuhren wir kürzlih mit einander auf cin großes Gößenfe t. Nachmittags um drei Uhr war der Bandi da, und wir tiegen ein in das mit Matten bedachte, zweiräde- rige Gefährt. Jeder lehnt fich mit dem Rücken gegen die eine Seitenwand, die eingezogenen Beine temmt man gegen die andere. Einige orgfältig angebrachte Ki en ollen die unvermeidlichen Püffe vermindern und die Bequemlichkeit erhöhen. Die Rei e geht zwar nur vier Meilen weit, aber dauert doch ehr lange, denn das Dechslein liebt einen lang- amen Schritt. Unterwegs ahen wir viele, viele Men chen in bunten Staatskleidern mit Ringen und Spangen an allen Gliedern theils zum, theils vom Fe te kommen. Sie ahen alle ehr heiter und lu tig aus; die Ge ichter der Weiber waren reidlid) mit Safran be chmiert, die der Manner trugen rothe und weiße Gößenzeichen auf der Stirn. Dem
Mi ionar aber konnte bei dem Anbli> nur das Herz ehr \{hwer werden. Das waren nun die Leute, denen er eit Jahren das Evangelium gepredigt hat, die er fa t alle auf einen täglihen Ausfahrten kennen gelernt, die er fo oft
mit lo>enden Worten zum Unterricht des göttlihen Wor- tes eingeladen hat, denen er eit Jahr und Tag als ein uchender Hirte nachgegangen i t, und die jest alle, alle aus der Nachbar chaft und aus der weiteren Umgebung dem Freudentaumel des Gögenfe tes zueilen, um dort Leben und Seligkeit zu genießen. Da konnte man der Worte des Heilandes gedenken, da er mit Thränen über die unge- hor ame Stadt Jeru alem ausrief: Wie oft habe ich deine Kinder ver ammeln wollen, wie eine Henne ver ammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht ge- wollt , Matth. 23, 37. E3 i t eine eigene Sache um die Heidenpredigt gelegent- lid) eines Gogenfejtes. Die heidni che Religion i t eine Religion der Werke. Die e Werke kommen alle aus dem Flei ch und können Gott nie gefallen. Oft haben ie jedoch
einen morali chen Schein, oft aber, ehr oft ind die Werte, mit denen die Heiden ihren Gogen dienen, offenbar greuz liche Flei cheswerke, und das tritt allermeift auf den Gößen- fe ten hervor. Da gibt es E en und Trinken, da gibt es große Lu tbarkeiten, die Sinne werden vom Freudentaumel berau cht, o daß eine Erinnerung an ern te Dinge und die Predigt von Chri to dort oft wenig angebracht er cheint. Trot olcher Erfahrungen ging aber un er Mi ionar auch hier diesmal denen nach, die ihn und eine Heilsbot cha t
nicht begehrten.
Jener Tempel, in de en Umgebung das Gogenfeft tatt- fand, liegt von Fel enbergen umgeben in romanti cher Ein- amkeit. Damals aber herr chte dort eine ganze Woche lang ein reges Leben. Obwohl bei un erer Ankunft die Zahl der Feiernden bereits ehr abgenommen hatte, konnten wir den Jubel doc) hon von Weitem hören. Bald waren wir im dichte ten Gedränge der mit buntem Flitter geputzten, dunkel- häutigen Volksmenge. Auf den Seiten unter grünen Bäu- men aßen die Leute hie und da im Krei e ge chaart bei der
Mahlzeit. Rechts erhebt fic) der Tempel mit einen Vor- hallen, zu denen große Granit tufen emporführen. Dort war ein tolles Ge chrei und Gedränge. Der Göße wurde unter allerlei Ceremonien umhergetragen, wovon wir aber diesmal wenig zu ehen bekamen. Wir widelten uns viel-
mehr wieder aus der dichten Menge heraus und trebten einem hochgelegenen ruhigen Orte zu, um zunäch t einmal alles ruhig zu über hauen. Auf den Wegen erbli>kten wir

zahlreiche Bettler und Büßende in ver chiedenen Stellungen. Ein junger Men ch lag halb be innungslos am Wege, auf einem Bauche la tete ein Felsblo> von gewaltiger Schwere. Eine Mutter hatte auf dem Leibe ihrer halberwach enen Tochter in einem großen Me ingtopfe ein Feuer angemacht. - Das leidende Kind bot einen gräßlichen Anblick dar. Man konnte an die er Stätte wilden Teufelsdien tes nur mit Jammer und Mitleid erfüllt werden.
Ab eits, unter einem großen Baume, unter welchem einige Leute neben ihren Och enwagen aßen, begann Mi - ionar Näther zu predigen, nachdem, er zuvor ein Ge präch über gleihgültige Dinge mit den Leuten angefangen hatte. Bald fanden fic) mehrere andere dazu, andere gingen fort, weil ie niht zuhören mochten. Jm Ganzen war aber die Zuhörer chaft ehr aufmerk am und intere irt. Was be- deuten denn die drei mit A che gemalten Striche auf eurer Stirn und mit dem Punkt in der Mitte? fragt der Mi - ionar. (Es ift dies ein Gögenzeichen, nämlich. das des Siva.) Auf die Frage wi en die Leute nicht zu antworten, es ift eben ihre Gewohnheit, fic) o zu bemalen. Gut, ih werde es euch agen , fährt der Mi ionar fort. Es bedeutet : 1. Yd) werde zu A che werden. 2. Ya) bin eine Beute des Satans. 3. Jch gehe in die ewige Verdammnis. Das macht Eindru>. Das kann ja wahr ein. Sie wi en ja elber nichts darüber, und der weiße Prediger ift doch jedenfall3 ein Gelehrter und ein Mann Gottes, wenn aud) nad) ihrer Meinung eines olchen Gottes, mit dem fie nichts
weiter zu thun haben. Es folgt jest eine charfe Predigt des Ge eßes. Die ganze Gößenfe therrlichkeit und -Heilig-
keit mit jenem tummen, todten Poj vami (Lügengott) an der Spitze wird ihres fal chen Scheins enikleidet. Manche wenden ich entrü tet ab. Andere bleiben, und die hören nun von JE u Chri to, dem Sohne des wahren, lebendigen Gottes, der alle un ere Unheiligkeit getilgt hat, vom Tode, Teufel und ewigen Verderben erretiet. Ein von ferne her gekommener, unbekannter Mann hörte mit ern ter Miene
zu und tellte viele gute, ver tändige Fragen, z. B. : wo denn die er JE us Chri tus ei, und Aehnliches, was dem Mi io- nar chöne Gelegenheit zu weiteren Ausführungen gab. Unter den kommenden und gehenden Zuhörern fielen noch die verächtlichen Ge ichter einiger Muhammedaner auf, welche Spaßes halber und Ge chäfts halber auch olche Fe t- lichkeiten regelmäßig mitbe uhen. Auch ihnen wurde das Brod des Lebens gereicht. Dann aber kamen zwei junge feingetleidete Schlingel von etwa achtzehn Jahren, die durch ihre drei ten langen Zwi chenreden ich bald o lä tig mach- ten, daß die Unterredung an jenem Orte, obwohl der Bru- der die beiden in feiner Wei e o lange wie mögli un- beachtet ließ, nunmehr abgebrochen werden mußte. Als ie fic) uns nun aber für den Re t des Abends an chließen wollten, wurde ihnen ein energi cher Wink gegeben, der die erwün chte Wirkung hatte. |
Auf den breiten Tempel tufen, gerade da, wo das Ge- dränge am größten ift, bot fid) nachher noch eine vorzüg- liche Gelegenheit zum Predigen. Mi ionar Näther knüp te er t mit einem, wie ich bald zeigte, halb betrunkenen Dorf-
\hulzen an. Aber das chadete nichts; die Zahl der an- deren Zuhörer war ehr groß, und dicht um uns gedrängt hörten die Leute zu, o weit die Stimme des Predigers reichte. JE us Chri tus wurde wieder jenem blinden, tau- ben, gefühllo en, machtlo en Lügengott als der einige Gott und Heiland gegenüberge tellt. Als der Wider pruch ehr heftig werden wollte, winkte ein kleiner Junge den anderen Schweigen zu, und in den Kreis trat ein fein aus ehender Jüngling, um den Kampf für die Ehre eines Gottes auf- zunehmen. Cr be aß eine ungeheure Beredti amkeit. Nach jeder Entgegnung pielte ein tolzes, triumphirendes Lächeln auf einen Zügen. Debt glaubte er, den Gegner fe t zu haben. Aber er mußte das be te Mittel zur Weiterführung der Predigt abgeben. Die Lehre von der Rechtfertigung "hatte er nad) und nach äußerlich mit einem Ver tande ge- faßt. Das bewie en eine Worte, mit denen er den Stand- punkt des Gegners genau fe t tellte. Und durd) eine Er- widerungen führte er nun un eren Mi ionar von Stufe zu
Stufe in mu terhafter Ordnung weiter, nöthigte ihn immer, gerade das zu agen, was zur weiteren Ausführung und Erklärung dienen mußte, und hielt dabei die herum tehen- den Zuhörer in {hön ter Aufmerk amkeit. Zwi chendurch ward ihnen das Lied : Chri te, du Lamm Gottes , vorge- ungen. Warum muß der Un chuldige terben? Warum läßt Gott nicht die Schuldigen terben ? Wie kann dad
Opfer des Un chuldigen für die Schuldigen genügen? Das waren etwa fo einige Fragen. Mitunter wurde die Unruhe groß. Gößenzeichen wurden vorübergetragen. Hinter uns ver ammelte jid) eine Menge, um, wo un ere Ver ammlung tattfand, zu e en. Die beiden drei ten Jünglinge von vor- her lauerten in der Nähe, hielten fic) aber zurü>, weil ie ich beobachtet wußten. Der Prediger elber konnte in ei- nem Eifer das alles nicht merken, auch nicht, daß ihm ein . Mann eine große Trompete dicht an den Kopf hielt, um mit Macht hineinzu toßen. Dest wäre die Predigt gerade int chön ten Fluß jäh unterbrochen worden. Da wurde es aber dem tummen Begleiter doch heiß. Ye) ftedte zuer t \hnell meine linke Hand in die Ta che. Das hilft, wenn man zornig wird; es beruhigte diesinal aber doch nicht
die ie augenblidlich Jutere e zeigten, und da tiegen wir in un eren Och enwagen und fuhren nah Hau e.
Wenn das Wort von Chri to unter den Heiden verkün- digt wird, o er cheint das oft als cin hwaches, geringes, verächtliches, erfolglo es Ding. Aber es ift etwas Großes, auch wenn wir von keinem augenbliclichen Erfolge zu agen wi en. Es ift etwas Großes, wenn mitten im Gößen- und Teufelsdien t der Heiden eine Stimme er challt, die
Chri to, dem wahren Gott und Erlö er, die Ehre gibt. Ja, un er allmächtiger und barmherziger HErr und Heiland, JE us Chri tus elb t, i t es, der mit einem Worte mitten in den wilden, wü ten Greuel des Heidenthums hinein- tritt. Sein Wort i } tark und iegreich. Es leuchtet in die tiefe, chwarze Fin ternis des Aberglaubens und Une glaubens hinein. Es dedt die
Lüge auf und verdammt ie und bringt tatt de en Gnade
und Wahrheit. Möge der HErr, der mit einem Worte
i t und ihm den Sieg verheißen hat, helfen, daß es immer wei-
-ter und mehr möge verfiindigt
werden, wenn es uns auch als eine bloße Thränen aat er- cheint. DieFreudenernte wird gewißlich folgen. A. H r.
Jahresbericht über die Mi - ious tation Bethlehem in New Orleans, La.

Mi ionar-Koßmann mit Knaben ans der Unterkla e der Bethlehems chule. hinreichend, und auf einmal fuhr die Rechte mit dem Hand- ftod heraus, und die Trompete hatte einen Hieb weg. Nochmals erhob fic) das Tuthorn in etwas größerer Ent- fernung, aber ein Schritt vorwärts, und der Störenfried war im Hintertreffen ver hwunden. Als der Bruder vor der großen aufmerk amen Zuhörer- chaft zu Ende gepredigt hatte, erhob fic) ein großes Ge-- dränge, namentlid) von Seiten derer, die vor dem Tempel e en wollten, und wir wurden die zu dem elben hinauf- führenden Stein tufen förmlich hinabge toßen. Einige Mu- hammedaner chienen fic) chr darüber zu freuen und frag- ten, ob wir Schläge bekommen hätten. Sie \{hlo en ih uns auf dem Wege nad) Hau e es war mittlerweile dunkel geworden . an, und Mi ionar Näther wollte dabei aud) mit ihnen nod) ein gutes Wort reden, obwohl ex ziemlich hei er geworden war. Aber die blieben dabei, wir hätten bod) Schläge bekommen; das war die einzige Frage, für
Einen Ueberbli>k über das vergangene Jahr un erer Neger- mi ion können wir die es Mal noch nicht veröffentlichen, da noch nicht alle Angaben zur Hand ind. Laßt uns daher vorläufig auf einer Station einkehren und ehen, wie cs da mit dem Werke dex Mi ion gegangen i t. Mi ionar Koß- mann chreibt über eine Station Bethlehem in New Or- leans wie folgt : eg ( Geehrte Herren! Hiermit über ende ic) Fhnen den Bericht für das jüng t vergangene Vierteljahr, owie den für das ganze Jahr 1901. Die Zahl der zur Station gehörigen Per onen beträgt jest 198, von denen 74 Abendmahlsglieder ind. Von den Leßtgenannten find aber zur Zeit 10 nicht in der Stadt und werden auch, oweit mir bekannt ijt, nicht ehr bald zurück- kehren. Vier ind während des Jahres durd) Wegzug gänzz lid) von der Gemeinde ausge chieden und halten fic) an ihrem Mufenthaltsort zur Kirche.
Aufgenommen wurden während des Jahres : durch die heilige Taufe 15, durch Confirmation 8, zu ammen 23. Von den Getauften waren 6 Säuglinge, 9 wurden zuvor Heim und gehören zu den ange ehen ten in Meyersville. Die Schülerzahl in Charlotte hat fich fo vermehri, daß Pa tor Bakke eine zweite Kla e einrichten will, die er elb t
unterrichtet, nämlich Kinder aus un erer Schule und eine Jungfrau. Confirmirt wurden 13: ein Mann von etwa 45 Jahren, 3 Frauen (Familienmütter), 2 Jungfrauen und zu übernehmen gedenkt.
Unter zahlreicher Betheiligung der farbigen Bez
7 Kinder aus der Schule. Von denen, die confirmirt wur- den, wurden 5 zuvor getauft. Zum heiligen Abendmahl gingen 207. Jm Unterricht zur Vorbereitung auf die Con- firmation befinden ih 3 Erwach ene und 20 Kinder. Seit etwa einem Jahr Haben wir außer am Sonntag- Abend auh am Sonntag-Morgen Gottesdien t. Zu die em tellen ich un ere alten Leute regelmäßig ein. Außer- dem ind tets etwa 40 bis 50 Kinder (oft mehr) anwe end. Die Schule zählt 127 Kinder ; daz

völferung wurde in Mount Plea ant am 1. December das unläng t gekaufte Schulhaus als Mi ionskapelle einge- weiht. Debt cheint es hön voranzugehen mit der Mi ion. Ein andersgläubiger Neger bemerkte : Since you Luthe- ans got that house, you s goin to sweep dis town. Von der Station bei Manjura chreibt Mi ionar M. Weinhold: Die Schule läßt nod) viel zu wün chen übrig. Zuletzt hatte ich dock) 22 Schüler und arbeitete nun von ind 57 in der Oberkla e und 70 in der Unterkla e. Leider muß von 8 Per onen ge agt werden, daß ie abgefallen ind. Das ind zumei t olche, die vor Jahren bei uns getauft worden ind und, ob chon alt ge- nug, ich confirmiren zu la en, ich nicht mehr zu uns halten wollen. Werfen wir einen Vlick über das nun vergangene Jahr, o mußten wir zwar manches Be- trübende erfahren, doch durften wir auch manche Freude im Werke des HErrn erleben. Hie und da, oft wo wir es gar nicht erwar- teten oder noc) nicht erwarte- ten, zeigte fic) cine höne Frucht des Wortes Gottes. Der Ver- gleid) der Zahlen für das ver- gangene Jahr mit denen des vorhergehenden wei t aus, daß in der kurzen Zeit, die uns noch zur Verfügung tand, mit © Lehrer Ri chow mit Schülern aus der Oberkla e der Bethlehem®s chule. Bethlehem nicht tille teht, ondern durch Gottes Gnade Herzen, Mund und Händen, und die Mühe i t niht un- vorwärts trebt. Mit der Schule teht es, was Schülerzahl belohnt geblieben. This Christmas tree was sure the und Einnahmen betrifft, nicht o gut, wie es chon ge tan- best we ever had , agten die Neger. Mit Christmas den hat. Ver chiedene Sectengemeinden in un erer Um- tree? bezeichnen die Neger hier die ganze Weihnachtsfeier. gebung haben jest auch Schulen eingerichtet. Doch freuen Ju der Gemeinde on t habe ih Freude und Leid er- wir uns, daß noch immer eine o große Schaar Negerkinder fahren. Es i t ein hwerer Sündenfall vorgekommen, der hier den Segen einer chriftliden Schule genießen kann, und großes Aergernis gegeben hat und mir viel Sorge bereitet. wir dürfen hoffen, daß der HErr immer mehr herzuführen Doch wird Gott auch in die er Sache un er Rath und un ere und uns gerade an den Kindern chöne Früchte der Mi ion Hülfe ein. Am zweiten Advents onntag war das Thema ehen la en wird. meiner Predigt : Abide with us, dear Jesus! ( Bleibe bei un3, lieber HErr JE u ! ) Jn dev Predigt wurde aud) Mancherlei Pipes aus der Mi ion und (Von R. K.) für die Mi ion. hingewie en auf (z. B. Tornado ve ton), und wie ver chiedene chre>liche Gerichte Gottes in St. Louis und Sturmfluth in Gale da die Men chen vor Ang t ver hmachten
Mi ionar Bakke hat am lesten Sonntag des vergange- wollten, weil ie meinten, das Ende ei da, wie aber Chri- nen Fahres in Meyersville drei Familien mit 16 Seelen ten nicht verzagen, ondern immer aufs Ende bereit ein getauft und confirmirt. Die e Familien haben ihr eigenes und nur JE um gläubig bitten ollten, bei ihnen zu bleiben.

Nach die em Gottesdienft hatten wir noch das prächtig te
Wetier und lieblihen Sonnen chein. Am Abend aber kam ein furhtbarer Wirbel turm und wüthete gerade in un erer
Nachbar chaft fo jdredlic), daß id) meinte, Kirche und
Pfarrhaus würden mit fortgeri en, wie denn auch in der
Umgegend zwei Häu er fortgetragen wurden, wobei drei
Kinder und eine Frau ihr Leben einbüßten. Zwei Tage päter traf ih eine Frau meiner Gemeinde. An ihrem
Haus hatte der Sturm die Küche weggeri en. Sie agte: Pastor, if T would not have heard your sweet Gospel sermon that morning on Abide with us, dear Jesus,
I surely should have despaired that night, for I thought we were called upon to go, when our kitchen blew down. I prayed: Lord, protect my soul, for
I believe my body is gone, and, Abide with us, dear Jesus.??? Darauf, fagte fie, habe fie i till hin ge eßt und ohne Aufregung das Weitere abgewartet. Als der Sturm vorüber war, ang fie noch mit ihren Kindern cin Loblied, und dann hieß es bei ihr: Let s see whether the pastor s house and the church is still standing! Küzzlich war ein Methodiftenpajtor bei und im Gottes- dien t und bekannte nachher vor einigen Gliedern: He certainly: preaches the Bible. Here is about the only place;an the parish (county) where you hear good preaching. ? Was für Gedanken er dabei von ich elb t hatte, weiß id) niht. Solche Erlebni e geben mix neuen Muth. Doch Gott allein die Ehre !
Die Heiden Mi ionsblütter der Synodalconferenz, Mi ion3-Taube e und Lutheran Pioneer , haben aud) im vergangenen Jahr der Mi ionska e einen höch t will- fommenen= SBuldup eingebradt. Die ,,Mifjions-Taube hat einen. Reingewinn von $2020.95 abgegeben und der Pioneer $213.83, gegen $1786.91 und $224.09 im Vorjahre. Die Mi ions-Taube hat um 490 Subferiz benten zugenommen, der Pioneer um 279. Wenn die werthen Mi ionsfreunde fic) die Verbreitung die er Mi - ionszeit chriften angelegen ein la en und die nod) rüd>- tändigen Sub criptionsgelder einbezahlt werden, fo wird es der Mi ion ehr zu gute kommen.
Zum neuen Jahr drei neue Anfömmlinge. Bei den Mi ionaren D. Schooff in Meherrin und J. C. Schmidt in Greensboro ind ge unde Söhnlein und bei Mi ionar J. Ph. Schmidt in Concord ein waceres Töchterlein eingekehrt. Jm Namen aller Mi ionsfreunde eien die drei kleinen Mitpilger hiermit dem Geleit und Segen Gottes befohlen.
Jn der Familie Mi ionar Lankenaus liegen zwei Kinder am Scharlachfieber danieder. Da ihm deshalb ver- boten i t, zu predigen und Schule zu halten, o hat Mi io- nar Kreß chmar von Mount Zion Pa tor Lankenaus Schul- kla e ein tweilen übernommen. Gott chenke den kranken Kindern baldige Gene ung und erhalte den andern Kindern die Ge undheit. Pa tor Lankenau chreibt : Mein ehn- lider Wun ch i t, daß ih bald wieder in voller Thätigkeit ein kann. Zwei Jungfrauen wenden ih, ohne ihren vollen
Namen und ihre Adre e anzugeben, mit einem Anliegen an die Mi ions- Taube . Sie haben eine lutheri che Squle geno en. Es i t ihr tetes Gebet, daß Gottes Reich auch zu den armen Heiden kommen möge, und jie möchten nun auch gern elb t in eine Heiden chule eintreten, um arme Heidenkinder zu unterrichten. Sie chließen ihren
Brief mit den Worten: Möge doch der liebe Gott uns dazu verhelfen und bald durch die Mi ions-Taube ant-
worten. Jhnen wäre wohl zunäch t die es zu rathen, daß ie zu dem ihnen von Gott gefesten Berather und Seel- orger gehen und mit ihm fic) über die e Sache be prechen, damit ie Gottes Willen recht klar erkennen. Ferner ei
aud) nod) die es hier betont. Es ift gewiß ein überaus kö tliches Werk, in einer Schule Kinder zu JE u zu wei en, ob es nun ge chieht in einer Gemeinde chule oder in einer Mi ions chule unter den Negern oder Jndianern oder Ta- mulen im fernen O tindien. Wer wollte ih nicht freuen, wenn Gott auh drijtliden Jungfrauen zu olchem Dien t die ndthigen Gaben und die Opferwilligkeit verleiht und, was die Haupt ache i t, wenn er ihnen auh zu dem Werke einen Beruf und Befehl ertheilt! Wollte aber eine Jung- frau aus eigener Wahl, ohne daß Gott ie dazu beruft, ihr Leben der Bekehrung armer Heidenkinder widmen, fo i t's verwerflich, und eine andere, die als eine gläubige, demü- thige Chri tin in ihrem: Beruf mit gewöhnlicher Arbeit Gott und ihrem Näch ten dient und Chri tum bekennt, thut Werke, über die Gott und alle Engel ich freuen.
Jm Armenhaus von Chicago befand fic) eine ehr arme lutheri he Mutter mit ihrem fünfjährigen Söhnlein. Der Vater die es Knaben ift ein Neger, hat aber Mutter und Kind herzlos verla en. Die bedauernswerthe Frau i t in Folge eines Nerven chlags an einer Seite gelähmt und zu aller Arbeit unfähig. Was fie aber am tief ten \hmerzte: nach der tädti chen Verordnung ollte ihr jest ihr Söhnlein genommen und einer weltlihen Erziehungs- an talt übergeben werden. Da kam der Stadtmi ionar, Pa tor Schlechte, auf einen Samariterwegen unter den
Armen und Elenden auch zu die er bekümmerten Mutter. Sie klagte ihm ihre Noth. Das Ne ultat war, daß Pa tor Schlechte den Superintendenten der lutheri chen Kinder- freundge ell haft von Wiscon in, Pa tor Eißfeldt, im Namen der Mutter dringend bat, wenn irgend möglich dem fleinen Mulattenknaben in einem lutheri chen Hau e eine liebreiche Aufnahme und chri tliche Erziehung zu vermitteln. Pa tor Eißfeldt nahm den kleinen Bur chen ogleich unter eine Für orge, brachte ihn vorläufig nah Milwaukee ins Kinderheim und ließ durd) die Rund chau eine Bitte ausgehen, daß Eltern fic) melden möchten, die aus barm- herziger Liebe die en halbfarbigen Knaben aufzunehmen bereit wären, und wartete nun mit Seufzen zu Gott, daß da3 Re ultat einer Aufforderung ihm nicht eine bittere Enttäu chung, ondern eine frohe Stunde bereiten möge. Die es lettere i t ihm nun reichlich zu Theil geworden. Er
chreibt : Als id) am 4. Januar hier wieder eintraf, fand id) ieben Briefe vor mit Anerbieten, den Mulattenknaben aufzunehmen und chri tlih zu erziehen, und es kamen bald noch zwei dazu. Einer der Briefe war von einem Katho- liken (!); ex erbot fich, wenn fic) on t niemand fände, den Kleinen lutheri ch (1) zu erziehen, da in einem Ort eine lutheri che Kirche ei. Wir haben nun Erkundigungen
über die ver chiedenen Heimathen eingezogen und werden bald un ere Ent cheidung treffen. Die Briefe ind hön und zeugen von einem echt chriftliden Sinn. Lieber Le er, i t die es nicht ein erfreulicher Beweis, daß die Aus-
übung der erbarmenden Liebe noch auf der Erde zu finden i t, und i t's nicht ein be onders fdones Werk der aller- edel ten Negermi ion, die em kleinen Halbneger zu einem zeitlichen und ewigen Heil cin lutheri ches Heim zu bereiten ? Die Ermordung des Mi ionars Daniel Hee e. Die Kriegswirren in Südafrica haben hon manch ein hmerzlihes Opfer gefordert. Ein be onders trauriges Ereignis ift das folgende. Der junge, er t im Jahre 1890 nad) Siidafrica abgeordnete Berliner Mi ionar Daz niel Hee e i t am 23. Augu t 1901 auf dem Wege von der Mi ions tation Elim nach Makotopong meuchlings er- mordet worden. Er fand bei einem Liebesdien t einen Tod; er hatte einen ihm befreundeten engli chen Kauf- mann, der chwer erkrankt war, nad) dem Mi ionshospi- tal in Elim gebraht. Am Donnerstag, den 22. Augu t,
trat er von dort in einem leichten Gefährt, und von einem farbigen Dien tjungen als Kut cher begleitet, die Heim- rei e an. Am 23. Vormittags kam er an einem engli chen Lager vorbei, wo man ihn noh warnte; aber er wollte gern den Sonntag bei dem befreundeten Berliner Mi io- nar in Makotopong verleben und ließ fic) deshalb nicht aufhalten. Doch brachte er auf den Nath eines engli chen Officiers vorn am Wagen eine weiße Flagge an. Auf der

Weiterfahrt wurde er von einem Reiter in Khakikleidern eingeholt, der kreuzwei e über der Schulter zwei Patronen- bänder trug und aud nod die Bru tta che voller Patronen hatte. Wahr cheinlich ijt die er Reiter, de en Per on lei- der noch nicht hat fe tge tellt werden können, ein Mörder geworden. Gin hwarzer Chri t, der nur wenige Minuten hinter Hee es Wagen herlief, hörte ploglic) vor fid) vier Schü e, und als er herbeieilte, ah er ab eits vom Wege Hee es Wagen ohne die Maulthiere, dahinter das Pferd des verdächtigen Reiters und auf der andern Seite des Weges die Leiche des farbigen Kut chers, der gerade in die Stirne ge cho en und offenbar ofort todt gewe en war. Von Hee e felbft ah er nichts. Er lief weiter, um die- Schre>enskunde in Makotopong zu melden, und kam dort gerade an, als das dortige Miffionsehepaar Endemann einem er tgeborenen Töchterlein die Augen zugedrückt hatte und in tiefem Schmerze neben der geliebten Leiche aß. Mi ionar Endemann und der von ihm benachrich- tigte Superintendent Krau e tellten ogleich in Verbindung mit engli chen Patrouillen umfa ende Nachfor hungen an.
Nach fünf Tagen fand man die Leiche Hee es etwa echzig Schritt vom Wagen entfernt in einem Gebü ch im Gra e liegend, außer dem Roc voll tändig bekleidet und mit zwei wollenen Decken zugede>t. Die beiden Maule el wurden noch mit vollem Ge chirr eine halbe Meile davon in einer Schlucht angetroffen. Von dem Mörder ließ fic) keine Spur entde>en. Da aber dem Ermordeten die Ta chen- uhr, ein Bargeld und ein goldener Trauring abgenom- men waren, i t leider wohl kein Zweifel, daß ein Raub- mord vorliegt. Man i t der An icht, daß einer von den
vielen Räubern, welche jest das Land un icher machen, die bö e That vollführt hat. Hee e war jung verheirathet und Vater von drei Kindern. Sein Vater und fein Schwieger-
vater ind beide noch Mi ionare im Dien t der Berliner Mi ion. Der HErr trö te die hwer geprüfte Wittwe und die tiefbetrübten Eltern und mache den Greueln, die
der Krieg mit ich bringt, bald ein Ende.
Fräulcin Ellen Thomp on aus Renville County, Minn., hat am 4. December die weite Rei e nad) Süd- africa angetreten. Sie folgt einem Rufe in die dortige Mi ion der lutheri chen Norweger. Sobald ie in der
Zulu prache genügend bewandert i t, wird ie auf der Sta- tion Entumeni die Stelle an dem Kinderheim übernehmen, die ein t die ver torbene Marie Lar en innehaite und in der gegenwärtig eine Tochter von Mi ionar A trup thätig i t.
Nach dem Jahresbericht der norwegi chen Mi ions- ge ell haft wurden auf Madagascar 9000 neue Glieder in die Mi ionsgemeinden aufgenommen. Jn der Mi ion unter den Zulus find bis jest 3000 getauft worden, 300 im leßten Jahre. Jn Durban, Natal, ift vor nicht langer Zeit eine neue hoffnungsvolle Station gegründet worden.
Mitten in der Zeit des Kriegs und Kriegsge chreies kommt aus Südafrica eine erfreulihe Nachricht. Tembu- land er chien bis jeht als eine harte Fel enburg unge- brochenen Heidenthums. Zwanzig Jahre hatten dort die Mi ionare der Herrnhuter cheinbar fa t ganz vergeblich ge- arbeitet. Doch iehe, jest haben 30 Heiden fic) zum Tauje - unterricht gemeldet, und ogar die beiden älte ten Söhne des Häuptlings, die ihrem Vater bald in der Regierung nachfolgen werden, haben die Taufe begehrt.
Jn Fut hau, China, wüthet die Pe t ent eßlich. Täglich werden an 1500 Per onen Hingerajft. Die ganze Bevölkerung verbrennt Weihrauch, ruft die Gößen an und legt fid) tagelanges Fa ten auf. :
Jn Schen i, Norddina, dagegen herr cht eine chrec>- liche Hungersnoth, fo daß täglich an 700 Per onen dahin- terben. Auf offener Straße oll Men chenflei ch an die von ra endem Hunger Gepeinigten verkauft werden. O wann wollen endlich die e blinden Heiden ihre Kniee beugen vor dem lebendigen Gott? !
Vor dreißig Jahren konnte man nur mit Gefahr des Lebens in Japan Bibeln drucken und verbreiten. Heute i t in Yokohama cine Druceret, die ungehindert Bibeln für Japan, China, Korea und Thibet herausgibt.
Neue Drucjadjen.
Dr. Martin Luthers Simmtlide Schriften. Herausgegeben von Dr. §.G. Walch. Neue revidirte Stereotypansgabe. Sieben- zehnter Band. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: $4.50. Ju Jahre 1890, bei Gelegenheit einer akademi chen Feier zu Luthers Geburtstag, agte der elige Prof. Martin Günther m einer Rede an uns Studenten unter anderem folgende Worte: Dr. Luther war nicht ein Kirchendiener, der etwa nur andere überragte, ondern er war Kirchenre ormator, und zwar nicht Ein Reformator, on- dern der Reformator der Kirche. Er war das auserwählte Werk- zeug Gottes, durch welches er der leßten Welt die reine apo toli che Lehre wiederge chenkt hat, der lebte Elias und Prophet der Welt. Luther i t nicht ein hervorragender Theolog, wie man on t von hervorragenden Theologen redet, ondern er i t der Für t der Theo- logen, der Theolog der Theologen, der Theolog, von welchem alle Theologen lernen und ich zur apo toli chen Lehre zurückführen la en mü en. Daun führte der theure Herr Profe or aus, wie Luther ich auf allen Gebieten der Theologie als Mei ter bewie en habe, und fuhr fort: Wir tellen eine Schriften nicht den gött- lichen Schriften gleich. Das ei ferne! Aber wir tellen ie unter allen men chlichen, theologi chen Schriften am höch ten. Wir verachten andere Gottesmäuner nicht ., aber Luther bleibt Luther, der Für t der Theologen, an den ie alle ge- wie en ind, der aller Mei ter ijt... Was un ere Synode heutiges Tages i t, daß ie o teht, wie ie heute teht, daß ie nur das gelten läßt, was des HErru Mund agt ., das i t auf Luther zurück: zuführen; denn die theuren Männer, die an dem Bau un erer Synode gearbeitet haben, haben ihre Theologie von Luther gelernt. Wir mü en wieder zu Luther zurück! das war ihre Lo ung nach heißem Kampfe. Wir mü en zu Luther zurück! das ei auch Jhrer aller Lo ung. Wir mü en zu Luther uri! fo töne es in Jhrer aller Herzen. . . Wer Luther tudirt, gründlich, fleißig tudirt, der wird ein Theolog... Quo proprior Luthero, eo melior theologus. Möchten die e Worte in der ganzen lutheri chen Kirche einen Wider- hall finden und alle Prediger und Studenten und Lehrer Luthers Werke im Be ißz und fleißigen Gebrauch haben, und wen die Mittel zur An chaffung die er Schriften ehlen, möge dem eine wohlge- innte Gemeinde oder ein mildthätiger Gönner dazu behülflich jein! Eine mehr zu empfehlende Ausgabe von Luthers Schriften als dieje aus dem Concordia Publishing House gibt es nicht. Der - o- eben er chienene iebenzehnte Band enthält cine Neihe wichtiger Refor- mations chri ten, theils wider die Papi ten, theils wider die Nefor-

mitten, R. K.
Milde Gaben für die Negermiffion:
Durch die Mi ionare: F. J. Lantenau von einer St. Pauls:
Gemeinde in New Orleans, La., $25.00; J. Kofmann von einer Bethlehems-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; K. Kreß chmar von einer Mount Zions-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00;
- § C. Schmidt von einer Grace-Gemeinde in Greensboro, N. C., 24.00; D. H. Schooff von einer Gemeinde in Meherrin, Va., 10.00. Durch die Ka irer: J. S. Simon, Springfield, Jll., 80.38; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 22.00; C. Spilman, Baltimore, Md., 56.22; G., Beiersdorfer, Portland, Oreg., 2.00; Aug. Gundlach, St. Paul, Minn., 62.30; Theo. H. Menk, St. Paul, Minn,, 66.06; J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 96.84. Von G. V., Needsburg, Wis., 1.00. Durch Pa t. G. Magat von einer Gemeinde in Ea t Freiberg, Wis.,
4.40. Von N. N., Walnut Grove, Minn., 2.75. Von einem Mi - ionsfreunde in Grefhait, Nebr., 3.00. Summa $505.95.
Für die Mi ion in Springfield, SIL: Durch Ka irer J. S. Simon, Springfield, Fil, 43.71.
Für die Mi ion in Salisbury, N. C.: Durch Ka irer C. Spilman, Baltimore, Md., 10.00.
St. Louis, Mo., 15. Jan. 1902. A. C. Burgdorf, Ka irer. ; e Oar be cheinigen dankend erhaltene Liebesgaben wie folgt:
Mi ionar M. Weinhold für die Weihnachtsbe cherung bei
Mau ura von Pa t. Brandts Gemeinde, Lebanon, Wis., $8.75; von Frl. Auna Krudop, Fort Wayne, Jnd., 3 Duss. chöne Ta chentücher. Mi ionar F. J. Lankeuau zur Chri tbe cherung der Station
St. Paul in New Orleans: Durch Pa t. G. Schröder, Hindley, FIC, von einen Schulkindern 4.80; von D. 27 , Hamburg, Minn., 2.00; durch Pa t. Th. Hoffmann, Hochheim, Wis., von F. J. Ss. 2.00; von N. N , New Orleans, durch Lehrer A. C. Rei ig 10.00;
von einer ungenannten Per on durch die Po t cin Paket mit Klei- dungs tücken. ;
Lehrer E. H. Heingen, ebenfalls für die Chri tbe cherung dev Station St. Paul in New Orleans: Von Lehrer F. H. Schmitts Schulkindern, Sebewvaing, Mich., 5.32; Lehrer H. E. Bundenthal, Friedensau, Nebr., 1.85; Lehrer F. L. Bode, Wilbert, Minn., 4.50; Herrn H. Heingen, Milwaukee, Wis., 2.00.
Mi ionar N. J. Balke, Charlotte, N. C., für Chri tbe cherung und andere Mi ionszivecke: Durch Pa t. C. BV. Preuß, Friedheim, Jnd., von dem Frauenverein einer Gemeinde 15.00; durch Pa t. V. Sievers, Milwaukee, von Frau Meibohm 5.00; durch Pa t. Karl Schmidt, Chicago, Schwe tern Ge ert von einer Gemeinde 32.85 (Frauenverein 5.00, 2.00, Familie Appelt, A. Nottke, Frau Ka ang, Frau Hemler, Frau und Tilly Galley, Sophie Gülzow, Laura Hel. Mebger, F. Kolodzik, Th. Rembar Ze ch. Hein je Frau Kammerar .75, Frl. Kammerars Sonntags chule .75, E. Keck, 1.00, Neu- mann, Emma Reinhardt, Frau Maria Schuknecht, Frau Augu te Steinhilber, Frau Klißke, Frau Kehm, Frau Amalie Nowack, H. Po- trag, Frau und Martha Möller, Hulda Me er chmidt, Frau Plene- kowsfi, E. H. Fi cher, W. Walk und Maria Techel je .50, Herb. und Hertha Conradi zu . .40, J. L. Backus .35, N. N. BO, H. We tphal, F. Jacobs, Aug. Schult, Clara Wollermann, Frau Wenzel, J. VL, Frau Mielke, J. Nig, H. Werner, Augu te Hir chmib, Clara Ley er, Hel. Lips, Clara Anclam und Frau Bruder je .25, Frau Rohrhof} .15, Hugo und Dora Schmidt, Frau Ofloch, Geo. Hemler und Joh. Vruder je .10); von Pa t. J. H. Sieker, New York, 5.00; durch Pa t. H. Er, O hko h, Wis., von einer Gemeinde 10.00; durch Pa t. H. Schle elmann, South Euclid, Ohio, von einen Schulkindern 5.00; durch Pa t. Phil. Schmidt, Seymour, Jud., von einem Frauen- verein 2 Ki ten Kleider, neues Zeug und 3.05; durch Pa t. Sapper, Bloomington, Jll., von einen Con irmanden 5.00; von V. B. 30.00; durch Lehrer F. Vodenjtein, Cleveland, Ohio, von dem Frauenverein der Jmmanuels-Gemeinde 2 Ki ten Kleider.
Mi ionar J. Ph. Schmidt zur Weihnachtsfeier in Concord, N. C. : Durch Pa t. Ph. Schmidt, Seymour, Jund., von einem Jung- frauenverein 5.00; durch Lehrer E. F. Rolf, Seward, Nebr., von Lehrer J. Sagehorns Singchor in Hampton, Nebr., 6.00; vom Sewing Circle 96, Cleveland, Obiv, 1.50 und 2 Ki ten guter Klei- der; von Pa t. G. Jung, Louisville, Nebr., 1 Sa getragene Kleider.
Mi ionar R. P. Oeh (fh lager: Für Weihnachtsbe cherung in
Cabarrus Co., N. C., von der Gemeinde zu Altheim, Mo., 2.85; vom Jungfrauenverein der Gemeinde Pa t. Bartels zu St. Louis, Mo., 8.30; von den Frauen Mö ta und Nolde zu Richmond, Va., Chri tbaum hmuck und Candy und von Fräul. Clara Dehl chläger 30 Pfund Candy.
Mi ionar Georg Shik, Salisbury, N. C. : Für die abge- brannte Negerfamilie meiner Gemeinde habe ich erhalten von Frau H. Lüders, Reedsburg, Wis., 1 Sack Kleider; von Pa t. C. F. Hart- mann, Chicago, 2.00. Für Weihnachten durch Pa t. C. Z choche,
Soe t, Jnd., 5.00; durch Pa t. À. Schülke, Crown Point, Jud., 2.00, neb t einer Ki te Kleider; von Frau M. F. Nolde, Richmond, 1 Sad Kleider; durch Pa t.-H. Holthu en, Brooklyn, 2 Faß Kleider. Mi ionar J. C. Schmidt, Greensboro, N. C., für farbige Stu- denten: Von Frau Wilhelmine Koromeyer, Lydda, Jll., 1.00; für die Weihnachtsbe cherung von den Kindern Prof. J. Schallers, New
Ulm, Minn., 1.00.
Mi ionar P. Engelbert, Nodiwell und Gold Hill, N. C. : Deb. Pa t. Steup, New York City, 2 Faß Kleider, 24 Bücher, 32 Candy- chachteln; von Nuth Guild, York, Pa., 3 Faß Kleider; durch Pa t, Dahlke, Ne erve, N. Y., vom Jungfrauenverein 1 Ki te Kleider; deh. Pa t. H. F. Spectin, Leland, Mich., von einen Gemeinden 3.87; deb. Pa t. A. Dallmann, Staunton, SIC, von N. N. 1.00; durch Pa t. S Y. CEs Utica, N. Y., 5.00; durch Pa t. M. Töwe, Geneva, . Y., 2.50. : Die Mi ions - Taube er cheint einmal monatlid. Der Þ Jahr in Vorausbezablung mit Porto i t folgender: 1 Gremplar. $ 25 10 Exemplare, 25 Entered at the Post Ofice at St. Louis, Mo., as second-class matter.

Nachrichten aus. dem Wi = iousge
biet dex Seintafh und
Herausgegeben von der Evangeli ch: Lutheri chen Synodalconferenz von Nordamerifa durch die Commi ion für die Negermifjion. 24. Jahrgang. März 1902. Nummer 3.
E3 i t jetzt die jährliche große Trauerzeit der Kirche, die Zeit, da in den Gottesdien ten der Chri ten die Ge änge er- tönen von dem Leiden und Sterben des Sohnes Gottes, die die gläubige Seele in den Staub beugen und mit zerknir ch- tem Herzen prechen la en: Gott>- ei mir Sünder gnädig ! Es i t al o die heilige Pa ionszeit un eres Heilandes JE u
Chri ti, in der wir jest leben. Auch die Mi ions-Taube ladet ihre Le er zur Trauerfeier ein und ruft ihnen zu: La et uns hinaufgehen gen Jeru alem und die Ge chichte chen und immer wieder betrachten, die da ge chehen i t, die ihres Gleichen in der Welt nicht hat, die o tief be hämend, ja, verdammend für alle Men chen i t und doch zugleich o voll himmli chen Tro tes, o voll überfließender Gottes- gnade und Seligkeit, daß ie Verzwei elnde mit tarker Hoff- nung au richten, ja, Todte lebendig machen kann.
Wohlan denn, lieber Le er, iehe Gottes Lamm vor deinen Augen. Veirachie es recht andächtig, damit died wunderbare Bild fid) deiner Seele tief, ja, unauslö chlich einpräge. Siehe ein Lamm aber nicht ein Thier, ach, einen Men chen und doch ein Opferlamm, das zum Tode geführt wird. Wer i t es denn? Es i t JE us Chri tus, gelobet in Ewigkeit. Es ift Gottes ewiger Sohn, das Ebenbild eines We ens und der Abglanz einer Herr- lichkeit. Und er ift auh Marien Sohn, von ihr geboren ein wahrhaftiger Men ch, aller Sünder wahrhaftiger leib- lider Bruder. - Siehe, die er JE us i t das Gotteslamm
vor un ern Augen.
Wie mag olches zugehen? O der ganz unbegreiflichen Liebe Gottes zu den Sündern, die ih hier offenbart! Er hatte die Men chen nach einem Bilde ge chaffen ; ie oll- ten mit allen heiligen Engeln im Himmel in ewiger Selig- keit eine Güte genießen und ihn loben und prei en. Aber ie wandten ih von ihm ab in Sünde. Sie verleugneten eine Liebe und fielen darum unter das Urtheil des Todes und der Verdammnis, die gerechte Strafe ihres frevelhaften Ungehor ams, ihres entjesliden, hwarzen Undanks. Und doch, die göttliche Liebe und Erbarmung gegen den Sünder
erlo ch nicht, ja, ie entbrannte um fo heißer gegen den, der fo chändlih verführt, fo unaus prehlih elend geworden war. Sie begehrte ogar eine Seligmachung von einen Sünden. Und das unbegreiflihe Wunder der Liebe ge- hah. Der Vater pricht zu einem Sohne :
Geh hin, mein Kind, und nimm dich an Der Kinder, die ich ausgethan
Zu Straf und Zornesruthen; Die Straf i t chwer, der Zorn i t groß, Du kann t und oll t ie machen los Durch Sterben und durch Bluten. Und der Sohn antwortet :
Ja, Vater, ja, von Herzensgrund, Leg auf, ich will dir's tragen. Und wie er prach, fo that er: der Sohn Gottes ftand auf vom Thron- einer Herrlichkeit und tieg hinab ins Flei ch und Blut der Sünder. Er ward Men ch und nahm auf ich un ern ganzen Sündenjammer, ja, den von uns vers
18 Die Misstions-Taube.
dienten großen Gotteszorn und die von uns verdiente chwere Strafe. Siche, o ward er Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt Gottes Lamm, denn Gottes Liebe gab es dem Sünder zur Erlö ung ; Gottes Lamm, denn es i t elb t Gott, der allein mit ei- nem Goitesblut die Sünder ver öhnen konnte. Wie, theurer Le er, mü en wir nicht beim Betrachten die es Gottes- lamms in heiliger Verwunderung ausrufen : O Wunder- lieb, o Liebesmacht, du kann t, was nie kein Men ch ge- dacht, Gott einen Sohn abswingen ?
Doch ver enken wir uns noch tiefer in ein Liebesbild und
chauen wir dies Gotteslamm an, das un ere Sünde trägt. Siehe, als dies Lämmlein in die Welt kommt, nimmt es Wohnung in einem fin teren Stall in einer elen- den Krippe auf hartem Stroh, als das keiner men chlichen Wohnung werth i t. Arm geht JE us, Gottes Lamm, durch die Welt. Er, der ewig reiche Gott, hat nicht, da er ein Haupt hinlege. Wenn ihn hungert, bittet er um ein Stückchen Brods, wenn ihn dür tet, um einen Trunk Größe des Zornes Gottes über die elbe in dem Kreuzestod JE u in der er chütternd ten Wei e vor un ere Augen tritt ? Aber elig ind wir, wenn wir mit olchen Bußgedanken
auf das Gotteslamm am Kreuze hauen. O welch ein Strom des Heils, der Gnade, des Tro tes, des Friedens, der ewigen Seligkeit ergießt ich aus die em Bilde über die
ganze Sünderwelt. Siehe er tlih an die ganz unbegreif- liche Liebe Gottes gh den Sündern. Er opfert einen Sohn auf dem Altar des Kreuzes, um die Sünder wieder als eine lieben Kinder an ein Vaterherz nehmen zu können. Der Blic auf das Lamm Gottes ift ein Blick in das Liebes- herz meines himmli chen Vaters und läßt mich ausrufen :
Wie elig bin ich in die er Liebe! Wie zuver ichtlich preche ih zu ihm : Abba, lieber Vater, wie theuer ijt deine Liebe meinem Herzen! Ya, du bi t ein Gott, der nur Liebe i t.
Zum andern iche an das Lamm Gottes elb t, welches der Welt Sünde trägt . Schon in der Krippe im
Stall liegt auf dem JE uskindlein die Sünde der Welt. Gott hat ie von allen Men chen weggenommen und auf
Wa ers, als ob er es nicht werth wäre. Wir Sünder allein ind weder einer Brodkrume noch eines Tropfens Wa ers werth. Aber weil er un ere Sünde von uns auf ih genommen hat, o muß er die Strafe erfahren in tief- ter Niedrigkeit und Armuth.
Aber das i t nur der Anfang. Es kommt die Stunde einer Opferung und er eufzt: Wie ijt mir o bange! Meine Seele ijt betrübt bis an den Tod. Vater, hilf mir aus die er Stunde! D ieh t du Gottes Lamm fich wine den in Todespein, in blutigem Schweiß im Garten Geth- emane? Ver teh t du, was es heißt: Er trägt die Sünde der Welt ? Und nun komm und tritt an den

Altar elb t, auf dem das Gotteslamm ge chlachtet und im
Feuer göttlichen Zorns gebraten wird. O das Kreuz auf
Golgatha, welch ein fluhwürdiger Altar! Sich t du die grau amen Nägel eine Segenshände durchbohren und eine heiligen Füße zermalmen? Sieh t du den Heiligen Gottes chamlos entblößt den Augen einer höhnenden Volksmenge * preisgegeben, und hör t du eine Seufzer: Die Shmach bricht mix mein Herz ? Ja, hör t du die entfeslide Klage :
Mein Gott, mein Gott, warum ha t du mich verla en ? Mich dür tet ? Siche da, lieber Le er, Gottes Lamm im Höllenfeuer des göttlichen Zornes, in der Klage des ver- dammten Reichen: Jh leide Pein in die er Flamme. Ach ja, die Straf i t hwer, der Born i t groß !
Wie heftig meine Sünden Den frommen Gott entzünden, Wie Nach und Eifer gehn, Wie grau am eine Nuthen, Wie zornig eine Fluthen, Will ich aus die em Leiden ehn. Ver teh t du nun, lieber Le er, und geht es dix tief zu Herzen, was das Wort agt: Siehe, das i t Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt ? warum die Pa ionszeit eine o ern te Trauerzeit allen Gläubigen i t, eine Zeit, da die Sünde in ihrem ganzen Greuel und die JE um gelegt. Denn der Sohn hatte ge prochen: Ja, Vater, ja, von Herzensgrund, leg auf, ich will dir's tragen. Darum ingen wir chon im Weihnachtslied : Jh bin gar rein und klar aller meiner Sünden. Denn von die em Augenblick an hatte nun vor Gott kein Sünder mehr Sünde auf und an ich; ie waren alle von ihm ge- nommen und auf JE um gelegt. Er war da vor Gottes Augen und in Gottes Gericht der einzige Sünder in der Welt, der ihrer aller Strafe büßte und für ie mit dem Wort: Es i t vollbracht ! hinab tieg in Tod, Grab und Hölle. Was war vollbracht? Die Seligmachung der Welt, die Tilgung der Sünden chuld und die Ver öhnung Gottes. Darum eilt der himmli che Vater und erweckt einen Sohn, den Stellvertreter der Sünder, am dritten Tage von Tod
und Grab und fest ihn wieder zu einer Medien auf den Thron einer himmli chen Maje tät zu einem that ächlichen Zeugnis, daß nun alle Sünder elig ein ollen und können. O aller elig tes Wort: Siehe, das i t Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Es be- zeugt vor Himmel und Erde, daß keine Sünderwelt mehr vor Gottes Augen i t, ondern nur cine erlö te, eine ver- öhnte, cine elig gemachte, heilige Men chheit. Es bezeugt, lieber Le er, daß du und id) und alle Gläubigen nun keine
Sünder mehr ind vor Gott, ondern eine lieben, aus- erwählten, ewig eligen Kinder. O o laßt uns die Harfen nehmen und mit dem Dichter das elige Wort hinaus ingen allen Sündern zu Tro t und ewiger Freude :
Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld Der Welt und ihrer Kinder, Es geht und träget in Geduld Die Sünden aller Sünder, Gs geht dahin, wird matt und krank,
Ergibt ih auf die Würgebank, Verzeiht fic) aller Freuden, Es nimmet an Schmach, Hohn und Spott, Ang t, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod,
Und pricht: Jch will's gern leiden. O. H.

Ein Rübli> auf das vergaugene Jahr.
Zu großer Freude und innigem Dank wird die geneigten Lefer die es Blattes vieles aus den Jahresberichten ihrer treuen und mit Freudigkeit arbeitenden Mi ionare bewegen. Ueber St. Paul in New Orleans berichtet Herr Mi ionar Lankenau, daß der Be uch der Gottesdien te im verflo enen Jahr abermals etwas zugenommen hat. Sonntag-Morgens belief ich die durh chnittlihe Zahl der
Zuhörer auf 85, Sonntag-Abends auf 61, in den Wochen- gottesdien ten auf 44. Die Zahl der communicirenden Glieder ift wegen Zwi tigkeiten unter einigen Familien etwas zurü>gegangen, im Uebrigen jedoch hat die e Sta- tion ein liebliches Wachsthum zu verzeichnen. Die Glie- der des Jünglings- und Jungfrauenvereins haben über
600 Be uche im Jutere e der Mi ion gemacht. Finanziell hat ih die Gemeinde be er ge tanden als je zuvor. Sie
deckte die Ausgaben für Licht, Feuerung, Reparaturen 2c., chaffte eine Orgel für die zweite Schulkla e an, be tritt die Ausgaben für zwei ueue Ci ternen (das ind in New Orleans haushohe hölzerne Wa erbehälter) und chickte monatlich $25.00 an den Ka irer für Negermi ion ein. Der Be uch
der 132 Schüler tarken Sonntags chule war hwächer, als die Mi ionsarbeiter fich den elben gewün cht haben. Als Eni chuldigung für ihre Abwe enheit gaben die Kinder Mangel an geeignetem Zeug und Schuhen an. Dagegen hat die Wochen chule einen mächtigen Auf chwung genome men; ie zählt 167 Schüler.
Von Mount Zion in New Orleans theilt Herr Mi ionar K. Kreb chmar mit: Obwohl im vergangenen Jahr men chlich berehnet mehr Rück chritt als Fort-
chritt auf meiner Station zu verzeichnen i t, o können wir doch das neue Jahr nicht ohne gute Hoffnungen anfangen. Wenn der liebe Gott uns troy un erer Schwachheit und Undankbarkeit ein Wort und einen Segen nicht entzieht, dann wird am Ende die es Jahres Mount Zion der Bedeu-
tung eines Namens um ein gut Theil näher gerückt ein. Darum haben wir auh mit frohem Muth das neue Jahr angefangen, fe t ent chlo en, mit neuer Kraft und neuer
Fröhlichkeit an allen Eden und Enden am Wiederaufbau un eres Zion zu arbeiten. Es ijt weder bei Gott noh
wenn ex uns leitet und tärkt bei uns Grund vorhanden, weshalb Mount Zion nicht wieder zu einer früheren Blüthe und noch darüber hinaus gelangen ollte.
Daß Mi ionar Kreß hmar Ur ache zu die en Aeuße- rungen hat, er ieht man daraus, daß die Zahl der timm- fähigen Glieder im leßten Jahr von 11 auf 17 ge tiegen i t. Die e Zunahme i t um o erfreulicher, als ie durch die Auf- nahme junger Manner, die das einundzwanzig te Jahr über-
chritten haben, zu Stande kam. Auch die Theilnahme am heiligen Abendmahl hat fid) gehoben. Das elbe gilt vom Schulbe uch. Die Einkünfte haben ich ebenfalls gebe ert und mehren fic) tetig. Nach Be treitung der laufenden Ausgaben, wie bei St. Paul, hat die Gemeinde $250.00 im vergangenen Jahr in die Mi ionska e fließen la en.
Sn Charlotte, N. C., wo Pa tor Phifer, wie die Le er ich erinnern werden, eine unheilvolle Spaltung ver- ur acht und fa t alle früheren Glieder mit ih geri en hat, war das verflo ene Jahr für Herrn Mi ionar Bakke ein
be onders chweres. Unter heißen Kämpfen, mit viel Seuf- zen, unter großer Selb tverleugnung hat er eines Amies gewartet. Nur das Bewußt ein, daß er zur Ehre Gottes
und zum Heil men chlicher Seelen, für die der Sohn Goites in den Tod gegangen i t, arbeite, hat ihm dazu Kraft und
Muth verleihen können. Er chreibt : Wohl i t das Re ul- tat der Jahresarbeit nicht o ausgefallen, wie ih gewün cht und gehofft habe. Zieht man aber die Um tände in Be-
tracht, unter welchen ih gearbeitet habe: Oppo ition, ein verkommenes, gottlo es Volk, das weder nach Gott nod nach Kirche fragt, o dürfen wir über die wenigen icht- baren Früchte nicht klagen; vielmehr haben wir Gott zu danken, daß ein Wort nicht ganz leer zurückgekehrt i t.
Dann ollen wir auch bedenken, daß der im Laufe des Jah- res au3ge treute Same in Kirchen, Schulen und Häu ern noch nicht aufgegangen ijt. Die Gemeindeglieder wie die Katechumenen auf den drei Stationen haben ich fleißig zu Wort und Sacrament gehalten, einen gotijeligen Wandel geführt und von ihren geringen Mitteln nah Kräften bei- getragen. Jn Meyersville habe ic) am lezten Sonntage des verflo enen Jahres 3 Familien mit 16 Seelen getau t und confirmirt, o daß die Gemeinde dort o tark i t, wie ie jemals war. Die e drei Familien gehören zu den be ten Leuten in Meyersville. Jn Charlotte und Monroe mußte
die Confirmation aufge choben werden bis nach Neujahr.
Die Zahl der gewonnenen Seelen betrug in Charlotte und Meyersville am Ende des Jahres wieder 46, darunter 18 communicirende und 5 timmberechtigte Glieder. Die Schule in Charlotte zählt 72 Kinder, dieSonntags chule 135.
Das ind lautredende Zeugni e, daß der Erzhirte der Kirche ih an einen Knechten nicht unbezeugt gela en hat. Der HErr chenke un eren Mi ionaren und Mi ionslehrern an allen Orten immer herrlichere Siege. A.B.
Damit uicht jemand vou die en Kleineu ver- loren werde.
_ Von der Redaction der Mi ions - Taube dazu auf- gefordert, erlaubt ich der Unterzeichnete, den lieben Le ern ein wenig aus der Mi ionsarbeit unter den verwai ten, heimathlo en, hülfsbedürftigen Kindern und Säuglingen zu berichten. Daß un ere Kirche die heilige P licht hat, auch unter den gei tlich unver orgten und hülfsbedür tigen Kleinen das Werk der Mi ion oder Seelenrettung zu treiz ben, bedarf wohl keines Bewei es, ondern nur des Hine wei es auf das Wort des HErrn: Al o auch i t's vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von
die en Kleinen verloren werde , Matth. 18, 14., owie des Hinwei es auf die That ache, daß allüberall um uns her in Stadt und Land ich Hunderte und Aberhunderte von
Kindern befinden, die dem ewigen Verderben anheimfallen, wenn die chri tliche Liebe fic) ihrer nicht annimmt.
Dies Rettungs- und Mi ion3werk unter den Kleinen
haben fic) ja in neuerer Zeit un ere lutheri chen Kinder- freundge ell haften zur Aufgabe gemacht. Sie find ins

Leben gerufen, einestheils um verwai ten Kindern aus un- fern lutheri chen Gemeinden, die die Angehörigen nicht ver-
orgen können oder wollen, zu helfen, indem ie dafür orgen, daß olche Kinder innerhalb un erer lutheri chen Gemeinden Adoptiv- oder P legeeltern, ein Elternheim und den Segen der chri tlihen Familienerziehung erlangen. Das i t ja auch Pflicht der Kirche und in vielen Fällen nöthig. Die
eigentlihe Mi ion 3arbeit un erer Kinderfreundge ell- chaften aber be tcht darin, daß ie ausgehen auf die Straßen und Ga en dex Stadt, in die öffentlihen An-
ftalten, Kinderbewahran talten, zu den Beamten öffentlicher und privater Wohlthätigkeits- und Rettungsge ell chaften, und wo immer on t ih Gelegenheit bietet, um gei tlich un- ver orgten Kindern die helfende und rettende Hand zu bie- ten, ie der rechtgläubigen Kirche zuzuführen und mit Gottes Hülfe ihre Seelen für JE u Reich zu gewinnen. Und wie könnte das be er ge chehen, als wenn für olche arme, in der Jrre gehende Schäflein, für olche in doppeltem Sinne Heimathlo e fid) die Chri tenherzen und - Häu er aufthun, um in olhen Kindern den himmli chen Kinder- freund elb t aufzunehmen und an olchen Kindern dem Bez fehl des Heilandes nachzukommen: Laßt die Kindlein zu mir kommen ! Die Arbeit un erer Kinderfreundge ell chaf- ten er tre>t ich ja freilich nicht auf olche Kinder, die in die ogenannten Reform chulen und Zuchthäu er gehören, aber, wie chon ge agt, es gibt aud) Schaaren hülfsbedürftiger Kinder außerhalb un erer lutheri chen Krei e, die mit ge- ringer Mühe aus dem wilden Aker der Welt in den Garten der Kirche Gottes verjest und in der chri tlichen Familie als liebliche Pflänzlein des HErrn auferzogen werden können. Exempla illustrant, das heißt, Bei piele veran chau- lichen eine Sache. Auf der gegenüber tehenden Seite findet der Le er die Bilder von fünf vormals unver orgten Kine dern, die durch die Vermittelung der Wiscon in-Kinder- freundge ell chaft ein hri tlihes Heim und liebende Eltern gefunden haben. No. 1, oben links, wurde der Ge ell chaft als ein vernachlä igtes, abgemagertes Knäblein von fünf Wochen von einem Humane Agent übergeben. Die Eltern des Säuglings waren Angloamericaner. Da jener Humane Agent mit un erm Werk und un ern Beamten bekannt war, übergab er dies Kind un erer Ge ell chaft, an tatt es der Staatsanftalt zu überwei en. Nach vier Monate langer Pflege im Kinderheim war das elbe fo weit er tarkt, daß man es einem Ehepaare in ciner un erer Gemeinden anbie- ten und übergeben konnte. Das Bild wurde abgenommen, als der Kleine ein Jahr alt war.
No. 2, rechts oben, wurde un erer Ge ell chaft von dem- elben Humane Agent übergeben. Es war ein Findling,
de en fic) jener Beamte angenommen hatte. Von Vater und Mutter verla en, wurde es von einem kinderlo en lutheri chen Ehepaar mit großer Freude und herzlicher Liebe
aufgenommen. Das Ehepaar hatte bereits vorher einen Säugling von un erer Ge ell chaft erhalten ; fünf Monate lang hatten ie das Kindchen mit aufopfernder Liebe Tag und Nacht gepflegt, als Gott es in ein Himmelreich rief. Ein um o lieberes Ge chenk war ihnen nun die e Kleine, die noch heute der Sonnen chein ihres Hau es und ihres Herzens Lu t und Freude i t.
No. 3, in der Mitte, war eins von drei armen, ver- nachlä igten, von katholi hen Eltern ab tammenden Ge- hwi tern. Der Vater war in die weite Welt hinaus-
gegangen, die Mutter war Ju a in eines Armenhau es. Eine Privatge ell chaft, die in einem Städtchen Wiscon ins ein Kinderheim unterhält, hatte die Kinder aufgenommen, da ie auf dem be ten Wege waren, in jenem Armenhau e leiblih und gei tig zu verkommen. Von den Beamten die er
Privatge ell cha t wurden die Kinder un erer Ge ell chaft übergeben.
Die Eltern von No. 4, unten links, hatten fic) nach kurzer Ehe wieder getrennt und cheiden la en. Die Ver- hältni e waren derart, daß das Wai engericht ich des zehn Monate alten Säuglings annehmen mußte. Fener Wai en-
richter war durch den lutheri chen Ortspa tor mit dem Werk der Kinderfreundge ell chaft bekannt geworden und übergab
das Knäblein un erer Ge ell chaft. Zwei Wochen päter hatte es ein Elternheim, und wie ein Vild zeigt, daß es [eiblih wohl ver orgt i t, o orgt chri tliche Elternliebe auch für ein Seelenwohl.
No. 5, unten rechts, i t ein lutheri ches Kind, das ganz
verwai t war, de en Verwandte ich einer theils nicht anneh- men wollten, theils auch keine Lu t hatten, die Ver orgung und Erziehung des eit fa t einem Jahr in trauriger Wei e verwahrlo ten Kindes zu übernehmen. Cin kinderlo es luthe- ri ches Ehepaar öffnete ihm Herz und Haus, und wer das damals anderthalbjährige Kind in einem vernachlä igten Zu tande gekannt hat, würde es heute nicht wiedererkennen. Jn die er Wei e gibt es für un ere Kinderfreundge ell- chaften Mi ionsarbeit unter den Kleinen in Hülle und Fülle, und es ijt gewiß ehr erfreulich, daß olche Ge ell- \chaften nun bereits in feds Staaten ins Leben gerufen find,
in Wiscon in, Michigan, Minne ota, Jowa, Nebraska und Jndiana. Und wenn un ere lieben Chri ten fich de en er t wieder recht bewußt werden, daß das kö tliche, inhaltsreiche Wort des HErrn: Wer ein olches Kind aufnimmt in meiz nem Namen, der nimmt mich auf , niht bloß an kin- derlofe Ehepaare, ondern an alle Chri ten ge- richtet i t, die da agen können und mü en: Es i t nod Raum da , fo wird gewiß auch die e nöthige und wichtige Mi ionsarbeit eine immer größere und immer ge egnetere Ausdehnung gewinnen. Das walte Gott! C. E. -

Wer cin foldjes Kind aufnimmt in meinem Namen, der uimmt mid) auf. Matth. 18, 5.
Warum ollte die Synodalcouferenz eine höhere Lehrau talt errichten zur Ausbildung vou farbigen Predigern und Lehrern?
2.
Der zweite Grund, weshalb die Ehrw. Synodalconfe- renz die Heranbildung von farbigen lutheri chen Lehrern und Predigern ern tlich betreiben und zu die em Zivede eine höhere Lehran talt in ihrer Mitte errichten ollte, i t der, weil un ere lutheri che Negermi ion, die bisher fa t
gänzlih von weißen Mi ionaren betrieben wurde, unter dem im Süden herr chenden Ra enhaß zu leiden hat und in ihrem Wachsthum aufgehalten wird.
Da i t zunäch t die Abneigung in Betracht zu ziehen,
welche die weißen Südländer gegen die Neger, ihr frü- heres Eigenthum, eit deren Befreiung hegen und die ie leider auh auf die Negermi ionare übertragen. Wie z. B. die mei ten Südländer von den Negern denken, i t chon aus jenem Worte er ichtlih, das man öfters von den Weißen im Süden hören kann, daß ie niht in den elben
Himmel kommen möchten, in welchem die Neger ein t ein würden! Nicht nur agte man uns Mi ionaren ins Ge- icht, daß wir niht Men chen, ondern beastly brutes predigten, ondern die e An icht, daß der Neger ein Thier ei und keine Seele habe, wird elb t in bedeutenden Zei- lungen des Südens vertreten ; und ein Buch, das viel Auf- ehen erregt hat, i t betitelt : The Negro A- Beast. Der Verfa er will auf de en Her tellung fünfzehn Jahre und $20,000 verwandt haben. Daß weiße Südländer es nicht leiden und begreifen können, daß gebildete Weiße den von ihnen tiefverahteten Schwarzen religiö en Unter- richt ertheilen, ift eine That ache. Die Nichte des berühm- ten Generals John C. Pemberton erklärte vor Kurzem : Bis auf den heutigen Tag muß jeder Lehrer farbiger Kin- der fiidlid) von Maryland aus der Negerra e tammen ge- mäß des im Süden allgemein herr chenden Gefühls, wel- ches es für eine Herabwürdigung der Weißen erklärt, wenn ie Farbige unterrichten. Da nun der Umgang, welchen die weißen Mi ionare in Folge ihrer Mi ionsthätigkeit mit den Negern pflegen, vielen weißen Südländern fo gänzlich ungewohnt und an tößig i t, und da ie nicht glau- ben können, daß jemand fic) mit Negern abgeben würde,

wie dies nun einmal zwi chen einem Seel orger und ei- nem Beidttinde nöthig i t, es ei denn um irdi cher Vor- theile willen, fo verachten fie die weißen Mi ionare und
opponiren vielfach ihrer Arbeit und verbittern ihnen das Leben. So ift es that ählih hon vorgekommen, daß Mi ionare aus ihrer Wohnung vertrieben wurden, nach- dem der betreffende Cigenthiimer erfahren hatte, daß fein neuer Miether ein Negermi ionar ei. Einem Mi ionar
wurde in nicht mißzuver tehenden Worten ge agt, daß er als nigger preacher die Nachbar chaft be <hmuße, in der er wohne, owie daß die weißen Nachbarn es einem D landlord verdächten, einem white trash??, der fid mit Negern abgibt, ein Haus vermiethet zu haben, und daß der Mi iónar dem weißen Südländer den größten Ge- fallen erwie e, wenn er einen Koffer pacte und o chnell wie möglich hinginge, wo er hergekommen fei.
Die Mi ionare und ihre Frauen können nur wenige Freunde unter den Weißen gewinnen, wo wir keine weißen lutheri chen Gemeinden haben. Das Schlimm te an die em feindlichen Verhalten der Weißen gegen die lutheri chen Mi ionare i t, daß ie häufig die Neger gegen die elben auf- zuheßen uchen. Er t vor Kurzem mußte un ere Mi ions- * arbeit an einem vielver prechenden Orte einge tellt werden,
weil es einem weißen üdlichen Prediger gelungen war, einer Anzahl Neger, die fic) der Lutherifden Kirche an- chließen wollten, beizubringen, daß es eine Beleidigung der Neger ei, ihnen weiße Prediger zu chi>ken, da dies aus ähe, als eien die Neger alle Heiden und wüßten den Weg zum Himmel nicht.
Viel könnte hierüber nod) ge agt werden; allein das Ge agte möge genügen, um zu zeigen, daß wir farbige
Mi ionare heranbilden ollten.
Die weißen Südländer ind jedoch nicht die einzigen, die fid) an den weißen Lutheranern toßen. Wir weißen
Mi ionare tehen be tändig zwi chen zwei Feuern, nämlich zwi chen den weißen Südländern auf der einen und den
farbigen auf der andern Seite. Wie chr wir es uns auch zu verbergen und uns auszureden bemühen, o herr cht
doch unter den mei ten Negern eine große Voreingenommen- heit gegen die Weißen, die ie ein t zur Sklavenzeit mit der Peit che tractirten, gleichviel ob wir Mi ionare nun elb t unter jenen Sklaven chindern waren oder niht. Es i t des- halb nichts Außergewöhnliches, wenn, wie öfters ge chieht, die farbigen Negerprediger ihre Schwarzen gegen uns auf- zuheßen uchen, indem ie ihnen die Frage vorlegen : Isn t a nigger preacher good enough for you? Must you go to a white man s church ? oder wenn fie über The- mata wie die es predigen: Colored preachers only for colored congregations, and colored teachers for
colored children only , wie uns wörtlich von einem uns zur Beit übrigens freundlich ge innten farbigen Prediger ge chrieben wurde. Es i t ferner cine nicht wegzuleugnende That ache, daß viele Negerlaien fic) von einem weißen Pa tor fernhalten, nicht nur weil, wie dies wirklich ge- \chieht, ihnen von ihren Predigern eingebläut wird, daß es eine Sünde für Neger ei, eines weißen Mannes Predigten zu hören (!), ondern auch weil fie fid) vor einem Weißen chämen, oder gar fürchten und ihm fein rehtes Vertrauen chenken; theils auch, weil viele Neger alle Weißen ha en als olche, deren Vorfahren ein t die Sklaven chändlich drang alirt haben.- Uebrigens i t es auch an dem, daß viele üdliche Weiße, die es früher, zur Zeit der Sklaverei, als den größten Schurken treich an ahen, wenn ein Weißer einen unwi enden Neger auch nur um einen Cent betrog, jest, da die Neger die elben politi chen Nehte haben wie dic
Weißen, es nicht für unter ihrer Würde halten, dic Neger zu übervortheilen, und daß deshalb ein allgemeines Miß- trauen unter den Negern gegen Weiße herr cht, das natür- lich auch auf die Negermi ionare übertragen wird. Sodann tirbt das gute Einvernehmen, welches vor und kurz nah der Sklavenzeit zwi chen vielen ehemaligen Sklavenhaltern und ihren Untergebenen herr chte, nach und nah immer mehr aus. Von Jahr zu Jahr wird der Riß zwi chen Weißen und Negern im Süden größer, o groß, daß die Mi ionare, die längere Zeit im Süden gearbeitet haben, dies recht deutlich fühlen und bemerken können; und eben dadurch nimmt nicht nur der Haß der weißen Südländer gegen die Neger, ondern auch das Mißtrauen der Farbigen gegen die Weißen in bedenklicher Wei e zu, was in Bue kunft un ere Mi ionsarbeit noh mehr er chweren wird als in der Vergangenheit.
Hätten wir nun eigene farbige Mi ionsarbeiter, o fiele dies große Hindernis, das der Na enhaß uns owohl von Seiten der Weißen wie von Seiten der Farbigen im Süden in den Weg wirft, von elb t dahin, und die reine Lehre würde, men chlich geredet, unter den Negern hneller Fuß fa en, eben o wie die fal che Lehre der Sec- ten ich er t dann in o gewaltiger Wei e unter den Negern ausbreitete, als ie farbige Prediger und Lehrer an- tellten.
Zum Schluß ei nod) dies bemerkt : Bedenkt man, daß es doch natürlich und ganz in der Ordnung i t, wenn in den Herzen der farbigen Chri ten der Wun ch nach Predi- gern aus ihrem eigenen Volk auffteigt, welche in ihrer eige- nen Denk- und Redeweife mit ihnen handeln und al o ihnen das Evangelium in eben o erfolgreicher Wei e nahe bringen, als der durch chnittliche weiße Mi ionar es zu thun ver- mag, o muß man elb t das größte Bedenken, das man gegen ein farbiges lutheri ches Mini terium hegt, aufgeben, und wir ollten mit allen Kräften an die Heranbildung von Mi ionsarbeitern aus den Negern gehen und zu die em Zweck eine höhere Lehran talt für Neger in der Synodal- conferenz errichten. N. J. Bakke. Fohn C. Schmidt.

Mancherlei aus der Mi ion und für die Mi ion.
(Von R. K.)
Mi ionar D. Schoof in Meherrin, Va., liegt eit einiger Zeit chwer krank danieder, o daß wiederholt ein Ende nahe zu ein chien. Er elb t und eine Familie haben in die er Zeit großer Heim uchung viele Liebe und Theilnahme erfahren. Die Mi ionare von North Caro-
lina wollten den kranken Mitarbeiter nicht ein am und ver- la en wi en. Sie richteten es daher o ein, daß einer aus ihrer Mitte, Mi ionar R. Oehl chläger, von Concord hin- rei te, um dem kranken Bruder und einer hwergeprüften Gattin beizu tehen und die Mi ions tation bei Meherrin
während der Krankheit des Mi ionars zu bedienen. Auch Pa tor C. J. Oehl chlägers Gattin von Richmond hat ich der lieben Mi ionarsfamilie aufs be te angenommen und i t während der hwer ten Krankheit in Meherrin gewe en. Die Nachrichten lauten, Gott Lob, jest etwas gün tiger,
doch leidet er immer noch an großer Herz hwäche. Wollen darum alle lieben Mitchri ten in ihrer Fürbitte auch un eres
kranken Mi ionars gedenken !
Aus der mi ouri hen Yudianermijjion in Wis- con in kommt die erfreuliche Nachricht, daß um die Weih- Nachiszeit dreizehn erwach ene Jndianer nach vorhergehen- dem Unterricht confirmirt wurden. Es waren feds Männer und ieben Frauen. Gott chenke ihnen Treue bis in den Tod. Mi ionar R. Krehßmann bittet zugleich im Jniere e der Jndianermi ion um weiteren Auf chluß über die in der
Februar-Nummer der Mi ion3-Taube erwähnten zwei Jungfrauen . Leider können wir ihm nichts Näheres berichten, dod) wird ihm vielleicht von die en elb t oder von ihrem Pa tor auf die e Mittheilung hin die gewün chte
Auskunft zu Theil.
Wie Mi ionar Kellerbauer aus einem o tindi chen Blatt, The Christian Patriot , mittheilt, ind bekehrte Heiden in Quilon, wo die Londoner Mi ionsge ell cha t arbeitet, dem Hunger ausge eßt, und Kleider find fiir fie ein Luxus, der ihnen nicht ge tattet i t. Nach einem Aus- chnitt aus der elben Zeitung wurden am 24. November zu Madras zwei Hindus aus ehr vornehmer Ka te ammt ihren Familien nach öffentlichem Bekenntnis ihres Chri ten- thums vor großer Ver ammlung getauft, wodurh nicht wenig Au f ehen erregt wurde, da die Bekehrung olch vor- nehmer Hindus etwas ehr Seltenes ijt. Der eine hieß Andinarayana Jyah und gehörte einer hochange ehenen Brahminenfamilie an. Er war durch die \ chotti ch-frei- kirchliche Mi ion für das Chri tenthum gewonnen worden, hatte cin driftlides College be ucht, und viele einer Stu- diengeno en waren zugegen bei einer Taufe. Der an- dere, mit Namen Kadirvel Nayanar, ent tammt der Vel- lalah-Ka te, hat ebenfalls eine gute Ausbildung geno en und i t zu Tanjore von der Regierung ange tellt. Er ver= dankt einen chri tlichen Unterricht der Londoner Mi ions- ge ell chaft. :
Die Berliner Mi ion im transvaali hen Bawenda- Lande beklagt den Tod ihres Veteranen, des Mi ionars Beu ter. Seit 1872 i t er fa t ununterbrochen auf einem ein amen Po ten in dem unge unden Fieberlande uner- müdlich thätig gewe en. :
Der Sccretär der China -Jnland- Mi ion kann be- richten, daß die Mi ionare die er Ge ell cha t alle vor der Chri tenverfolgung befesten Provinzen Chinas wieder ein- genommen haben, wenn natürlich auch nod nicht alle einz zelnen Pläße wieder be eht ind. Von 76 Mi ionaren, die vor Jahr und Tag hatten fliehen mü en, ind 60 zurü>- gekehrt. Mit ihnen find 16 neu hinausgezogen.
| Pa tor Fricdrid) Lochuer. + Soeben, che das Manu cript der ,, Mifjions= Taube in den Druc geht, trägt der Telegraph die Trauerkunde durchs Land, daß der ehriviirdige, grei e Pa tor Friedrich Lochner heimgegangen i t. Er tarb am 14. Februar im Alter von achtzig Jahren an einem Schlaganfall. Er gehörte zu den Vätern der lutheri chen Kirche die es Landes und hat in ver chiedenen Aemtern der elben treu ge- dient. Was er uns im Dru hinterla en hat, wird noch viel Segen tiften. Er war der er te Redacteur der Mi ions-Taube und hat die es Blättchen während der er ten ehs Jahre einer Kindheit aufs treu te gepflegt. Seine Artikel, in denen er dem herrlihen Mi ionswerk o kräftig das Wort geredet hat, ind allezeit le ens- und beherzigenswerth. Gott la e cin Gedächtnis un- ter uns im Segen bleiben. R. K. Nene Dru> achen.

Entwürfe zu Kateche en über Luthers Kleinen Katechismus. Von Geo. Mezger, Profe or am Concordia : Seminar zu St. Louis, Mo. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: $1.25.
Mer möchte Prof. Stöckhardts beide Bände über die Bibli chen Ge- \chichten des Alten und Neuen Te taments wieder entbehren, nachdent man ie einmal im Gebrauch gehabt hat? Eben o unentbehrlich wird man bald die e Entwürfe zu Kateche en von Prof. Mezger an-
ehen, ivenn man ie etwas kennen gelernt hat. Möchten ie daher in ie Hinde aller Prediger und Lehrer und recht vieler Chri ten kommen ! Siche, das ijt Gottes Lamm. Eine neue O terliturgie, haupt- ächlich für Sonntags chulen, behandelt die Pa ions- und O ter- ge chichte in Frage und Antwort mit zwi chen einge treuten Lie- dern und Vorträgen, Preis: @ 5 Cents, per Hundert $2.00.
Man adre ire: Lektionen, 214 Southampton St., Buffalo, N. Y.
Synodalberiht. Verhandlungen der echsten Ver ammlung der ev.-luth. Di tricts ynode von Michigan. Preis: 12 Cents, Zu beziehen von Rev. C. Bast, Kawkawlin, Mich.
Die er Bericht zeigt, daß auch in die er klein ten Synode inner- halb der Synodalconferenz Gottes Wort in Lehre und Leben die Herr chaft hat, und enthält ein lehrreiches Referat vom damaligen es die er Synode, P. J. Klingmann, über das heilige Predigtamt.
R. K.
Milde Gaben ür die Negermiffion:
Durch die Ka irer: Pa t. Fr. Soll, Monroe, Mich., $10.00; Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll.,, 125.75; Aug. No s, Mil- waulkee, , 68.20; G, Wendt, Detroit, Mich., 87; ©. E. Bernecter, Seward, Ind., 171.85; Carl Rebr., Ruppel, 194.71; Elmira, C. A. Can., Kampe, 52.00; H. Fort W. C. Wayne, Waltte, St. Louis, Mo., 90.63; C. Spilman, Baltimore, Md., 211.25; Theo. H. Menk, St. Paul, Minn, 86.14. Durch die Mi ionare: J. Koß-
mann von den Kindern N. N. in Algiers, La., 2.00 und von einer Bethlehems:Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; F. J. Lauke- nau von einer St. Paul8:Gemeinde in New Orleans, La., 25,00;
Mart. Weinhold von einer St. Pauls-Gemeinde in Man ura, La., 50.00. Durch Lehrer John McDavid von der Holy Trinity-Gemeinde in Springfield, SIL, 10.00. Von Agathe 1.00. Durch J. C. A. Kerber, Nocky Spring, Süd-Au tralien, von ihm elb t 5.31 und von W. Hartmann 2.43. Durch Pa t. S. Keyl, New York, von N. N. 2.40. Durch Lehrer W. v. Nenner von einen Schulkindern in Moni-
tor, Mich., 2:20, Von Fräul. Adeline Beyer in Milwaukee, Wis., 1.00. Summa $1260.24.
Für die Mi ion in Salisbury, N. C.: Durch Ka irer Aug. No s, Milwaukee, Wis., 1.00.
Für Negerkinder in Salisbury: Durch Ka irer C. Spil- man, Valtimore, Md., 5.00.
Für eine Orgel: Durch Ka irer G. Wendt, Detroit, Mich., 3.50.
Für die Mi ion in Mount Plea ant, N. C.: Durch Ka irer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud., 23.72 und durch Prof. IJ. S. Simon, Springfield, SIL, 5.00.
Für den Kapellenbau in Nockwell, N. C.: Durch Ka -
fiver C. Spilman, Baltimóre, Md., 6.00.
St. Louis, Mo., den 15. Februar 1902. A. C. Burgdorf, Ka irer.
Die Mi ionare be cheinigen dankend erhaltene Liebesgaben vie folgt :
Mi ionar G. Schü $, Salisbury, N. C. : Für die abgebrannte Familie von Frau F. C. Spiegel, Fort Wayne, Jnd., $5.00.
Mi ionar a Buch, Southern Pines, N. C. : Für Weihnachts- be cherung von Gliedern®) aus Pa t. O. H. Reftins Gemeinde eine
Sendung Kleider, desqleichen 9.37 für Fracht und Chri tbe cherung. Von Gliedern ®) aus Pa t. G. Buchs Gemeinde, Wellsville, N. Y., eine Sendung Kleider, desgleichen 17.34 für Fracht und Be cherung, und von J. Gallmann eine Schachtel mit Candy.
Mi ionar J. Ph. Schmidt, Concord, N. C.: Durch Pa t. H. Schle elmann, South Euclid, O., eine Ki te Kleider.
®) Der liebe Mi ionar und die werthen Geber werden es ent chuldigen, daß wir
wegen Mangels an Raum von Nennung der Namen ab chen: D. Ned.
Die Mi ions-Taube er cheint einmal monatlih. Der Preis fiir ein Jahr in Vorausbezablung mit Porto i t folgender:
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1 Exemplar, 10 Exemplare... 25 50 100 u Die Partie-Prei e gelter
ver andt werden können. Brie e, welche Be tellungen, Abbe tellungen, Gelder 2c. enthalten, ende man unter der Adre e: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
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Nachrichten aus dent X Ni ionsgebiet der Seimath Ai des Aus andes.
Herausgegeben von der Evangeli ch-Lutheri hen Synodalconuferenz von Nordamerika durch die Conmi ion für die Negernii ion.
24. Da rgang. April 1902. Aummer 4.
La et uns O tern halten
in großer Freude, mit lautem Lob und Dank Gottes, im heiligen Troy wider alle Feinde un erer Seele, mit unge- zweifelter Zuver icht un erer ewigen Seligkeit. Ja, o la et uns O tern halten! Denn was i t doch O tern mit einer freudenreichen Feier? J t es nicht die Befreiung aus der furchtbar ten Sklaverei Leibes und der Seele, die Erlö ung un eres Herzens aus einem tief ten Jammer? Ja, i t O tern nicht das ewige Himmelshalleluja, das alles Erden eufzen und -Klagen in JFauchzen, alle Traurigkeit die er Zeit in ewige Freude, den hwer ten Kampf die es Lebens in den herrlich ten Sieg verwandelt ? O tern hat es nicht allen Fluh der Sünde in Himmels egen, den Tod in das ewige Leben, die Höllenqual in Himmels eligkeit ver- wandelt? Ja, das i t O tern den Chri ten! Und wir, wir ollten nicht jauchzen, nicht mit lauter Freude und großem Tro wider Teufel, Welt und Sünde Fe t- und Siege3- lieder ingen ? Aber frag t du vielleicht, lieber Le er, ein wenig be türzt und ungewiß: Was macht denn O tern zu einem fo gar freudenreichen, eligen Fe te? o läßt dich der heiligé Apo tel darüber nicht im Zweifel. Er fordert in der O terepi tel nicht nur zu fröhlicher O terfeier auf, ondern gibt aud) den Grund dazu an, wenn er agt: Denn wir haben aud cin Dfterlamm, das i t Chri tus, für uns ge- opfert. Mit die en Worten be tätigt er alles, was wir bisher von der freudenreichen O terfeier gerühmt haben. Wir haben auch ein O terlamm , agt der Apo tel.

Nämlich nicht wir Chri ten, ondern die Juden waren die er ten, die O tern feierten, und zwar als ihr allerherrlich tes und freudenreich tes Fe t im ganzen Kirchenjahr. Jhre Fe t- feier mit dem O terlamm predigte die wunderbare Gottesthat an dem Volk J rael, nämlich eine Errettung aus der Skla- verei Egyptens und des grau amen Pharao, eine Ver- honung vor dem Würgengel, der in der Nacht alle Er t- geburt chlug, eine freudenreihe Rüd>kehr in das gelobte Land Canaan, worin Milch und Honig floß. O tern und das O terlamm war daher J rael das that ächliche Zeugnis, daß es Gottes auserwähltes Volk, ein Prie terthum, ein Eigenthum ein ollte. Welch ein Freudenfe t mußte al o O tern jedem Juden ein ! Dies O tern der Juden war aber nur ein Vorbild auf der Chri ten O tern im neuen Te tament. So viel be er und chöner nun der Körper elb t ijt als ein bloßes Bild, und fo viel herrlicher das Licht i t als ein Schatten, ja, der Tag als die Nacht, o viel herrlicher, lieblicher, eliger muß das O tern der Chri ten gegen der Juden O tern ein. Ueberleget es ein wenig, theure Le er. Sehet, der Juden O terlamm war nur ein unvernünftiges Thier, ein Lämm=- lein, das geopfert, gege en und de en Ueberre te dann ver- brannt wurden. Wie es irdi h und vergänglich war, fo waren auh die Wohlthaten Gottes, die es den Juden brachte, nur irdi h und leiblih. Es befreite ie nur aus der leiblichen Knecht chaft Phaxao3, bewahrte ie nur vor dem leiblihen Tod durd) den Würgengel und führte ie nur in die irdi che Heimath des Landes Canaan. Wohl waren das ja herrliche Gottesgaben, aber o weld) ein
\hwaqhes Abbild nur gegen die ewigen, geiftliden Gaben und Güter, für die die Chri ten an ihrem O tern Gott danken! Shr O terlamm o unbegreiflihes Wunder der
Liebe! i t ja Chri tus, der ewige Gott, der HErr himm- li cher Herrlichkeit, der Für t des Lebens, der Men ch ge- worden ift, damit cr für eine Brüder geopfert werden könne.
Und cr ift geopfert worden auf dem Altar des Kreuzes und i t hinabge tiegen in die Behau ung der Hölle und des Todes und hat dem Satan den Kopf zertreten, i t dem Tod cin Gift und der Hölle cine Pe tilenz geworden. Darum i t er auf= er tanden und aufgefahren zu einem Vater in des Himmels
Glanz und Glorie und hat einen Triumph gemacht aus un ern Feinden und uns, einen Brüdern, aus dem bö en
Egypten die er Welt eine fröhlihe Nachfahrt in das Canaan des Himmels, in un er ewiges Vaterhaus, zu unaus preh= licher Herrlichkeit und Seligkeit erworben. : O ehet da, liebe Le er, welhe Himmelsherrlidfcit O tern uns predigt. J t es niht un ere Befreiung aus des Teufels, des hölli chen Pharaos, ent ezliher Sklaverei Leibes und der Seele? Ft es niht un ere Erlö ung aus un erem tief ten Jammer, aus der Sünde und ihrem Fluch, aus dem Tode und aus den Höllenqualen cines bö en Ge- wi ens und eines zürnenden Gottes? J t O tern al o nicht das wiederge chenkte Paradies, der offene Himmel voll ewi- ger und unendlicher Freude und Seligkeit, die Verwand- lung alles Klagens und Seufzens in ewiges Jauchzen? Wie lautet daher der Chri ten O terge ang ? :

Die Höll und ihre Rotten
Die krümmen mir kein Haar,
Der Sünden kann ih potten, . Vleib allzeit ohn Gefahr;
Der Tod mit einer Macht
Wird chlecht bei mir geacht, * Er bleibt cin todtes Bild,
Und wär er noch fo wild.
Die Welt i t mir ein Lachen
Mit ihrem großen Zorn; Sie zürnt und kann nichts machen,
All Arbeit i t verlorn. Die Trüb al trübt mir nicht Mein Herz und Ange icht, :
Das Unglück i t mein Glück, Die Nacht mein Sonnenbli>. - -
Aus der -Heidenmi ion der Mi ouri-Synode in O tindien.
Wie ehr die Chri ten im Heimathlande ihrer Mi ionare im fernen Heidenlande oder unter den Negern hier in täg- licher und brün tiger Fürbitte gedenken ollen, das wi en alle fleißigen Le er von Mi ionsblättern; denn eben die e
Blatter tellen den Chri ten vor Augen, welche chwere Ar- beit die Mi ionare owohl unter den Heiden im Ausland wie unter un ern Negern verrichten, welch tägliche äußer te Selb tverleugnung ihr Umgang mit die en Men chen for-
dert, die oft auf nur halber Stufe der civili irten Men ch- heit tehen, wo die chamlo e ten La ter und Ausgeburten der Erb ünde fa t täglich vor ihre Augen treten und bittere Erfahrungen und chmerzliche Enttäu chungen ihnen einreden wollen, daß ie vergeblich arbeiteten und ihre Kraft ume on t zubrähten. Fürwahr, da ollte ja die ganze Chri ten- heit täglich wie Ein Mann in heißer Fürbitte für ie vor Gott tehen, daß er ie mit immer neuer Kraft des Glaubens, mit immer neuer heiliger Jnbrunjt der Liebe und mit gewi e ter Hoffnung des herrlich ten Sieges des von ihnen gepredigten, ewig fruchtbaren Gotteswortes erfülle. Die e Gedanken drängten fic) uns auf, als wir in die en Tagen Berichte der mi ouri chen Heidenmi ionare in O tindien la en, die ge- rade ein ganz be onders ergreifendes Bild ihrer Nöthe, Sor- gen und Müh ale entwerfen. Wir hoffen, daß un ere theu- ren Le er fie auc) mit großem Jutere e und reichem Segen le en werden. Die eigentliche chwere Hungersnoth, unter welder in den lehten Jahren O tindien gelitten hat und die
auch den Mi ionaren da elb t unaus prechliche Noth berei-
D fo la et uns denn O tern halten in großer Freude, mit lautem Lob und Dank Gottes, mit heiligem Troß wider alle Feinde un erer Seele, in göttlicher Gewißheit un erer Seligkeit. La et aber aud) in freudiger Dankbarkeit das un er O tergelübde ein : mit allen Kräften mitzuhelfen, daß dies aller elig te O terevangelium gepredigt werde in aller Welt, allen denen, die noch ißen in Schatten und Fin ter- nis des Teufels und des Todes, damit auch ihnen die heilige O ter onne aufgehe und aud) fie mit uns dankbar gläubig und freudig austufen: La et uns O tern halten. Denn wir haben aud ein O terlamm, Das i t Chri tus, für uns geopfert. Halleluja. Amen.
tete, hat die mi ouri he Mi ion weniger berührt. Doch trafen Ausläufer davon die Station des Mi ionars Näther in Kri chnagiri, und nach einen Berichten vom Augu t bis November hat er chwer darunter gelitten. Schon die leib- liche Arbeit des Austheilens von Lebensmitteln an Hun- derte Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat war für ihn und eine Frau aufreibend, nod) mehr aber der Anbli> der Noth der halbverhungerten Frauen und Kinder und Grei e! Dabei die unver chämte Zudringlichkeit der Faulen, die betteln, weil fie niht arbeiten wollen, die chwierige Unter cheidung zwi chen denen, die alle hülfs- bedürftig find und denen allen dod) wegen Mangels an Vor- rath nicht gegeben werden konnte; die chre>liche Frage: Wer i t der Hungrigfte? Wer kann heute noch ohne Spei e bis morgen bleiben? das Weg enden ohne Gaben von hungernden Frauen und Kindern, die hon zum Skelett abgezehrt waren! Um vier Uhr Morgens fährt der Mi - ionar zur Heidenpredigt aus. Wenn er um zehn Uhr zurückkehrt, findet ex eine Station von Hungernden be- lagert, und die Arbeit beginnt aufs neue. Seine Frau hat fich chon müde gearbeitet. Nun tritt ex ein. Er t predigt er den Hungernden, dann pei t er ie. Oft mußten eine Lehrer mithelfen. Und bei all die em treuen Liebesdien t die un-
Die Misstowsx-Taubke, 27
erträgliche Stumpfheit und Undantbarteit der Heiden, ihre Feind chaft gegen Gott, den Heiland und ein Wort. Ein tro treicher Lichtblid des armen Miffionars i t nur dies: er kann die hungernden Kinder einer Schulen pei en durch die Liebesgaben der heimathlichen Chri ten, und die e
Schulkinder haben ein emp änglicheres und dankbareres Herz. Wenden wir uns von die em Trauer piel zu cinem an- dern in Ambur, wo Mi ionar Mohn arbeitet. Hier i t es
nicht der Hunger, ondern die Pe t, die als Gottes Zornes- ruthe wüthet. Vor drei Monaten i t ie in Ambur ausge- brochen und verbreitete Schreken und Entfesen unter den Heiden. Wer flichen konnte, floh. Ein engli cher Com-
mi är er chien, um die Leitung der Ge undheitsmaßregeln zu übernehmen. Ein Hospital muß errichtet werden. Der herzlo e Engländer will es gerade der lutheri chen Mi ions-
tation gegenüber thun. Nur der ganz ent chiedene Prote t Mi ionar Mohns chre>t ihn endlich davon zurück. Dazu lei tet aud) hier die Stumpfheit und Energielo igkeit der
armen Heiden der furhtbaren Epidemie überall Vor chub. Da mei t die ganze Familie in elender Hütte, in einem einzigen Raum zu ammengepfercht i t, o rafft die Pe t auch oft die ganze Familie hin. Die engli che Regierung fordert
die Leute auf, fic) Hütten auf dem freien Felde zu erbauen ; das Holz können fie ich ko tenfrei im D chungel holen ; aud
der Mi ionar ermuntert ie dazu ; aber die wenig ten befol- gen den guten Rath. Ja, wenn der Mi ionar ihnen die Hütte erbaut, dann wollen ie hineinziehen. Ju Folge der

Pe t hat natürlih der Mi ionar eine Schulen chließen und die Heidenpredigt auf den Dörfern aufgeben mü en.
Da i t er nun doppelt dankbar, daß er cine Anzahl von Heiden hat, die er auf die Taufe vorbereiten darf, und zwar in drei Abtheilungen. Es ind Familien oder ein-
_zelne Per onen, die im Dien te des Mi ionars tehen. Die Stiefmutter eines jüng ten Lehrers wurde von der Pe t er- griffen. Sie tarb in einer engen Lehmhütte, in welcher
ieben Familienglieder zu ammenleben. Yft es ein Wun- der, wenit die furchtbare Krankheit fie alle hinwegrafft? Auch on t hat ich die Pe t auf einer Station gemeldet. Es wurde nämlich eine todte Ratte im Brunnen gefunden.
Todes chre>en überfiel alle Dien tboten des Mtiffionars. Denn Ratten, Eichhörnchen und A en terben zuer t und ind die icheren Vorläufer der Pe t. Sofort ließ der Mi -
ionar die Stationshäu er und Brunnen desinficiren. Noch ein halbes Dugend Ratten wurde getödtet. Die Ang t der Leute legte fich hierauf. Da die Station onnig liegt, hofft der Mi ionar, wie er chreibt, mit den Seinen ver chont zu bleiben. Täglich ereignen fic) 20 bis 29 Todesfälle, und keine Be erung i t zu erwarten, da auf die große Hiße des Tages in der Nacht empfindliche Kälte folgt. Der Mi io- nar chreibt : Am 2. Epiphanien onntag reichte ih meinen zwei Lehrern und meiner Frau das heilige Abendmahl. Die beiden er ten hatten es ausdriiclid) begehrt, denn, ag- ten ie, ie könnten jeden Tag abgerufen werden. Mitten wir im Leben find mit dem Tod umfangen. Die Abend-
mahlsfeier war uns allen eine große Segens tunde ! Am 7. Februar mußte ich einer meiner Katehumenen in ihrer Hütte die Nothtaufe geben. Sie wurde von der Pe t er- griffen. Sie erhielt den Namen Rebekka und tarb hon am folgenden Tag. Am 9. Februar haben wir ie chri tli<h be tattet. An dem elben Nachmittag taufte ih den Stief- ohn der Ver torbenen, meinen jüng ten Lehrer. Der elbe begehrte die Taufe, da zu erwarten war, daß die Pe t auch ihn ergreifen würde. Und oft terben die Leute chon nah wenigen Stunden. Er wählte fic) den Namen Samuel.
So weit Mi ionar Mohn. Wie herzlich bitten die e theuren Arbeiter in dem fernen Weinberg des HErrn um die Fürbitte der Chri ten. Können wir die e Bilder aus ihrem Leben le en, ohne die Hände zu falten und zu prechen: HErr JE u, nimm fie in deinen mächtigen Gnaden chußz! ? Sie bitten noch um eines was i t es denn? Ach, daß wir Chri ten mehr Arbeiter hinaus enden in die e große, weiße Ernte! Nafft heute die Pe t die en treuen Diener hinweg, o muß eine Station verfallen, eine elige Arbeit verloren ein, nur darum, weil kein anderer Mi ionar an eine Stelle treten kann! D ihr theuren Chri ten, höret das Wort eures Heilandes: Die Ernte ijt groß, aber wenig ind der Arbeiter. Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in eine Ernte ende. O. H.
Japan.
Die Miffionsarbeit macht immer größere Fort chritte.
Fortwährend laufen erfreuliche Berichte ein. Sogar von Seiten olcher, die dem Chri tenthum feind ind, wird der Fortgang des Chri tenthums zugegeben. Große Schaaren von Taufcandidaten haben fic) angemeldet. Unter die en
finden fic) ogar viele Studenten.
Von manchen wunderbaren Bekehrungen wird berichtet. Einige Bei piele mögen angeführt werden. - Jn Fukuoka befindet ich eine alte Frau, welche den Taufunterricht ge- nießt. Jhr Sohn wurde chwer krank. Blutvergiftung war im Kopfe ent tanden. Die Aerzte erklärten, daß ein Zu tand ganz hoffnungslos ei; aber eine Mutter uchte die Chri ten im Orte auf und bat ie, mit ihr für ihren Sohn zu beten. Und iehe, er erholte ich. Als er nach einiger Zeit einen Arzt be uchte, rief die er höch t verwundert aus: Was bedeutet das? Sie hätten ja chon läng t todt ein mü en! Ja, ganz -gewiß , antwortete der Gene ene, aber die, welche an Chri tum glauben, haben für mich ge- betet, und Gott hat ihr Gebet erhört. Vorher war die er junge Mann ganz gleichgültig gegen jede Religion; jest ucht ex eifrig die Wahrheit. Cr i t Ange tellter an einem Gefängniß. :
Gin anderes Bei piel : Nicht weit von Kamakura, ganz von Bergen umgeben, liegt die kleine Stadt Nikaido. Hier
wohnt ein Bauer Namens Juagaki. Cr hatte ein mun-
teres Mädchen von vierzehn Jahren. Vor zwei Jahren wurde ie ehr krank an Glieder chmerzen. Die Eltern thaten alle3, was fie konnten, jedod) ohne Erfolg. Es wurde immer fdjlimmer mit ihr, und zuleßt wurde ihr Körper fo empfindlich, daß ie keine Berührung vertragen konnte. Go lief} man ie ohne die gering te Pflege liegen, das arme Kind wurde niht einmal gewa chen. Jn die em Zu tande mußte ie ganze fünf Monate liegen. Schließlich wurde fie von einer Mi ionarin be ucht. Die elbe fuhr längere Zeit fort, fie täglih zu be uchen. Als ie elb t verhindert wurde, andte ie ihre Gehülfin, eine ogenannte Bibelfrau. Durch orgfältige Pflege wurde das Mädchen
be er, und nach eini- ger Zeit konnte ie in ein Mi ion3- Uncle Sam eit zehn Jahren der chine i chen Einwanderung einen Riegel vorge choben, wodurch die Zahl der hie igen Chine en um Tau ende kleiner geworden i t, doch ollen ihrer nod) immer gegen 100,000 hier fein, und wohl in jeder größeren Stadt find ie vertreten. Ja, wer kennt ihn niht, den John Chinaman , der immer Wa ch- und
Bügeltag hat, ein rechter Chine e bleibt mit Zopf und Tracht und allerlei Eigenheiten, der hier nie heimi ch wird, nie ordentlich Engli ch lernt und Verkehr mit Bürgern des Lan-
des begehrt, den nichts anderes zu intere iren cheint als die Mei ter chaft mit cinem Biigeleijen und das {höne Sümmchen Geld, das er zu ammenbringt und mit dem er
dann cines Tages wieder heimzu- ziehen gedenkt in
hospital in Tokio das Land einer
gebradjt werden. Wie es dort mit ihr geworden i t, wi en wir niht. Unter- de en eßten die Mi ionarin und die Bibelfrau ihre Be uche in Nikaido fort, und zwar mit großem Erfolg. Nah kurzer Zeit warfen dieEinwoh- ner des Dorfes ihre Gdgenbilder fort und bekannten fid zum Chri tenthum. __Als das Ernte- fe t cinfiel, bei wel- . dem man mehr als gewöhnlich den Väter, um dort, wo

er nach einer Mei- nung dem Himmel am näch ten i t, eine Lebenstage zu voll- enden! Etwas an- ders er cheint der Chine e, wo er viele einesgleihen um
ich hat, wie an der We tkü te un eres Landes, z. B. im Staate California und in den Städten Oakland und be on- ders in San Fran- ci8co. Dort i t das Chine enviertel ein rechtes China im Gößen zu opfern pflegte, lud Jnagaki Eine <hri tlihe Chine enfamilie in America. (Aus The Missionary Review of Kleinformat. 5 S wimmelt © es männlichen Dort von und eine Verwandten und Freunde und unter die en die Mi io- weiblichen, großen und kleinen Mongolen. Da hat alles narin und die Vibelfrau zu fid ein. Statt des gewöhnlichen einen chine i hen An trich, da gibt es chine i che Laternen heidni chen Fe tes wurde nun eine chri tlihe Zu ammen- und Anzeige childer die Menge, chine i che Kaufläden, Thee- kunft gehalten. Ungefähr zwanzig Gä te waren zugegen. buden, Barbier tuben, Theater und was nicht on t noch ! Alle hörten aufmerk am der Rede zu. Auf die e Wei e Reiche americani che Familien haben chine i he Bediente gewinnt das Evangelium Eingang in die Häu er und Fami- und bezahlen willig 50 Dollars per Monat für chine i che lien. Es tagt im Lande des Sonnenaufgangs. Kochkun t. (Für die Mi ions-Taube aus der chwedi chen Augu tana Mit ehr vereinzelten Ausnahmen find die e Chine en über eßt von Pa tor F. We emann.) als Heiden nah America gekommen. Bis auf éinen kleinen Theil find fie hier auc) Heiden geblieben, und wie viele Die Chine en in America. find chon als der Mitte . Heiden wieder zurückgekehrt zu ihrem Die Presbyterianer waren die er ten, Reiche die eine
Sn un erm Lande gibt es nod) viele Heiden. Wir Mi ion unter den Chine en in America in Angriff nahmen, haben hier Heiden genug unter der weißen Bevölkerung, nämlih im Jahre 1852. Sechzehn Jahre päter folgten dazu heidni che Aethiopier oder Neger, heidni che Jndianer die Methodi ten und im Jahre 1870 auch die Congregatio- und heidni che Mongolen, namlid Chine en. Zwar hat nali ten und Bapti ten. Leider i t auf die em großen Felde

29 bud ooo noch von keiner geregelten Geidenmiffion der lutheri chen Kirche zu berichten. Klebt der Arbeit der genannten reformirten Kirchengemein chaften manches Verwerfliche an, fo können wir uns doch auch freuen über die <hönen Er- folge, die ie erzielt haben. Man chäßt die Zahl der hier bekehrten Chine en auf über 4000, von denen chon manche
di ten 2c. der Nachbar chaft Freunde un erer Station gibt, mag manchem neu ein. Die Leute können fic eben der
That ache nicht ver chließen, daß un ere Luthexaner mit ehr wenigen Uusnahmen nicht laufen in das unordentlide We en der Welt, und daß die Kinder, auch die Jungen, fid ge ittet betragen. Eine-,Religion , die einen o guten Ein-
nad) China zurüc- fluß ausübt, muß
gekehrt und dort der
jo denken ie
Mi ion unter ihren heidni chen Volks-
geno en von großem Mugen ge- we en ind. Dee Gam heißt der er te Chine e, der als or- dinirter Pa tor un- ter den Chine en in America arbeitet. Er hat eine Ge- meinde in San elb t eine gute ein. Wohlan, hören wir, was die Leute nach jahrelanger Beob- achtung agen.
Eine alte Bap-
Francisco, die wäh- rend eines Jahres $1521.88 für Mi -
ion aufgebracht hat und drei Mi ionen in Süd-China mit unterhält. Was ür einen wohlthuen- den äußerlichen Einfluß die Mif- ion auf die Chines fen ausiibt, dürfte durd) die beiden beigegebenen BVil- der mit veran chau- licht werden. Gott erbarme ich um Chri ti willen aller Heiden, aud) der armen heidni- hen Chine en in America ! R. K. _+ +
Aus prüche andersglinubiger Neger über unjere Negermi iou.
Es wird den Mi ionsfreunden von Jntere e ein zu erfahren, wie andersgläubige Neger über un ere Mi ion und deren Wirk amkeit urtheilen. Daß die lutheri hen Schwarzen ihre Kirhe und Schule werth- \hägen, bedarf ja keiner langen Erklärung. Aber daß es aud) unter den farbigen Katholiken, Bapti ten, Metho-
ti tin meinte: TLT knows plenty people here, Cath- olics an Metho- dists an Baptists, an plenty folk dat is Lutheran. I tell you, sir, I trusts all dem Lutheran people, specially dem girls. Ihad some washin done fo me when I done had too much work. Of co se T seno millinery (Millionär, meinte ie), but I se done trusted dem wid my money, an never lost a picayune. When dey makes deir first communion an ? goes to work, dey works, an dey don t plays (Aus The Missionary Review of the World .) at deir work. An Chriftlige Chincfenfinder in America. dey don t goes out co tin (courting) nights like de odder girls. Dey don t spend deir money on dresses an jewels, eider, but dey saves it. What fo ? Fo? de church, an de rest dey saves till dey gits married. An ebery Sun- day dey goes to church, rain or shine. Of co se, T se Baptis , but J se don t mind tellin you de truf!??*) *) Bu deut ch: Jch kenne viele Leute der Nachbar chaft, Katho- liken, Methodi ten und Bapti ten, eben o Leute, welche lutheri ch find: Jch age Jhnen, ich traue allen Lutheranern, be onders kann man ich auf die jungen Mädchen verla en. Früher halfen mir einige
30 | Dic Missiows-Taube.

Bei die er begei terten Lobrede konnte id) ein Lächeln faledj= terdings nicht verbeißen, bin auch nicht willens, alles, was die red elige Alte agte, zu unter chreiben. Aber es ift dod) ehr erfreulih, wenn die Mi ion fold) warme Freunde unter den Schwarzen hat.
Ein trenger Katholik fprad) fic) gelegentlich fo aus: Yes, sir, I se a good Catholic, an I se goin to live an die a Catholic, too, but I tells you, I likes de Lutheran school not de church, mind you, de school. My children done learned very well dere. I se mo dan satisfied, an I tells dat to my frens. Mos? of de people here owes deir edication an what erubiments dey s got to your school; an , judgin by deir edication, de school mus be good. But I se goin to live an die a Catholic. *)
Das folgende Urtheil über un ere Mi ion kommt von
einer freundlichen Alten, die, wie eine lebendige Chronik, Auskunft über die Verhältni e von damals und jest geben kann. Sie zählt fic) zu den Nördlichen, wurde ie dod von Baltimore als Mädchen, die Ge pielin ihrer jungen Herrin, nah New Orleans verkauft. Doch das gehört nicht hierher. Sie agte einmal : O teacher, it was terrible here before your church began to work among de poor colored people, to be sure. Dere was nothin but gamblin an dancin , fightin an shootin every day, worst on Sunday. Out in de Green one wasn t safe after dark. But look at de change now! Mos of de people livin in de Green went to your school an learned to be good, an many are members of your church. An you teach dem to work an mind deir families an .raise deir chil ren right, to be sure. Your church did much good, an our parson, de Reverend Dr. Hall, says so too, to be sure. **) Die e
z
beim Wa chen, wenn id) zu viel Arbeit hatte. Jch bin zwar keine Millionärin, do< mein bißchen Geld vertraute id) ihnen an und habe nie auch nur die klein te Münze vermißt. Nach der Confir-
mation dienen ie. Bei der Arbeit wird nicht ge pielt. Abends bleiben fie <hön zu Hau e und treiben ich nicht auf den Straßen herum, wie die anderen Mädchen. Sie ver chwenden ihr Geld nicht
für Kleider und Pub, ondern paren es. Und wofür? Für ihre Kirche, und das übrige paren fie auf, bis fie ich verheirathen. Ob- gleich ich: eine Bapti tin bin, kann id) doc) nicht unterla en, die Wahrheit zu agen. *) Ja, ih bin ein guter Katholik und als Katholik will ih
leben und ein t terben. Aber ich age Jhnen, die lutheri che Schule gefällt mir wohlgemerkt: nicht die Kirche, ondern die Schule. Meine Kinder haben da vieles gelernt, o daß ich ehr zufrieden bin. Das age ich aud) meinen Freunden. . Die mei ten Leute in meiner Nachbar chaft verdanken ihre Erziehung und was fie an Bildung befigen, Jhrer Schule. Darnach zu chließen, muß die Schule etwas lei ten. Aber ih will als Katholik leben und auch terben. #5) © es war hre>li< hier unten, ehe Jhre Kirche anfing, unter den armen Farbigen zu mi ioniren. Das i t die Wahrheit. Karten pielen, Tanzgelage, Raufereien und Schießereien waren an der Tagesordnung. Am Sonntag war's am {limm ten. Auf der Haide war man nad) Dunteliverden eines Lebens nicht icher. . Negerin gehört zu einer Bapti tengemeinde, chickt aber ihre Enkelkinder in un ere Schule.
Andere wundern fid, wie die kleine Gemeinde ihren Pa tor und Lehrer erhalten kann. How can dey affo d to pay fo dat? An I sees no shows an no nuffin
dere. How is it possible? ?*) Die e wi en eben nicht, daß nur durch die Liebesgaben der weißen Lutheraner im Norden und Süden die e Mi ion möglich i t.
Andere jedod) finden manche tadelnswerthe Zu tände bei uns. IT wish you Lutherans good success, an let me give you some good advice. Your church is too quiet, dar is no real life, no church life, you know. Well, you see, you done got nottin to draw de people to church, sometin what jest makes em come. You done got no fair, an no bazaar, an no nottin , have you? Didn t I tole you so? An I s pose you even didn t hab no mystery box, neider a church raffle, did you? Exac ly. Anudder ting what s easy in- trodjucing ruin to a church is dat you don t got no right spirit, you know. No? Well, let me tell you. You ain t done got no elders, neider deacons what prays an shouts. The Spirit cain t come into your church. Don t yousee? **) Der Neger meinte es jedenz
falls aufridtig, aber den methodi ti chen Sd warmer hört man gleich heraus.
Eine Negerin agte einmal zu mir: A good deal T likes your church. What do you call yourselbs, Baptists, Methodists, or Congregationalists? You isn t Catholic, becuz I hear de pastor say one night, Don t pray to dem saints! What kind ob a church have you got? A Lutean, is it? O yes, Lutean.
Welche Veränderung zwi chen damals und heute! . Die mei ten Leute, welche jeht auf der Haide wohnen, ind früher in die luthe- ri che Schule gegangen und haben bürgerliche Wohlan tändigkeit ge- [ernt, und viele haben ich auch der Kirche ange chlo en. Dort wer- den ie angehalten, fleißig zu ein, ihre Familien zu ver orgen und ihre Kinder in Zucht zu halten. Die lutheri che Kirche hat chon viel Gutes ge tiftet, und un er Prediger, der ehrwürdige Dr. Hall, agt: Der elben Meinung bin auch ih. *) Wie i t es nur möglich, daß fie das alles bezahlen? Man ieht dort keine Aufführungen rein gar nichts. Wie i t es möglich? #5) Sd) wün che euch Lutheranern Erfolg, darum laßt mich
cud) einige gute Rath chläge ertheilen. Eure Kirche i t zu till, es i t gar fein rege3 Leben, gar kein fri ches We en bei euch, ver teht ihr? Seht, euch fehlt ein Lodmittel, cin Anzichungsmittel, das die Leute
gleich am zwingt, zur Kirche zu kommen. Jhr habt eben keine fair , keinen bazaar , nichts derartiges in der Kirche, nicht wahr? Hab ich's euch nicht ge agt? Und ich glaube fa t, ihr habt nicht cinmal einen Glück a>, habt noch nie eine Verlo ung in der Kirche abgehal- ten, nicht wahr? Hab mir's gleich gedacht. Ein anderer Um tand,
der ehr leicht einer Kirche verderblih wird, i t der, daß ihr nicht den rechten Gei t habt. Ver teht ihr mid? Nicht? Nun, ich will's euch agen: Jhr habt keine Vor teher, die in den Gottesdien ten beten, rufen und mit den Füßen tampfen. Der Gei t kann gar nicht in eure Kirche hinein, Seht ihr's nicht ein?
Well, I likes de Lutean church. But tell me, why isn t your church big, big, big? De pastor is coaxin de people mos every day to come to church, an de
religion is good, too. I don t understands dat. Of co se de church is growin , but no crowds dere like at Brudder Jackson s chapel on La Harpe Street. Your religion is good, but it don t travel very fast. *) Ja, manchmal ähe man wohl gerne größere, greifbarere Re ultate un erer Mi ion, doh der P almi t agt: Sein
Wort. läuft chnell. Das wollen wir fe t glauben. Erich Heingen.
Manherlei aus der Mi ion und für die Mi ion.
(Von R. K.)
Ucber un ern lieben hwer erkrankten Mi ionar D. H. Schooff in Meherrin, Va., können wir mit großer Freude und innigem Dank gegen Gott mittheilen, daß er auf gutem Weg der Be erung i t. Es waren bange Trübz
alstage für die theure Familie. Der HErr, der o gnädig geholfen hat, wird nun auch weiter helfen.
Mi ionar R. Ochl chläger, der fid) in die er Zeit
der heimge uchten Mi ionarsfamilie und Mi ions tation in Meherrin getreulih angenommen hat, wird nun einem an ihn ergangenen Beruf in engli che Miffionsarbeit bei New York Folge lei ten. Gottes reicher Segen wolle ihn geleiten.
Pa tor G. Schüßler in Chicago i t von einer Anzahl

Neger um lutheri che Predigt gebeten worden und hat ich gern bereit erklärt, ihnen damit zu dienen. Gott egne ein Wort auch an den Negern in Chicago !
Un cre Mi ionsgemeinde in Man ura, La., wurde, wie in der Februar-Nummer der Mi ions- Taube mit= getheilt worden i t, am zweiten Woventsfonntag leßten Jahres von einem heftigen Wirbel turm heimge ucht, und
die Le er werden ich erinnern, wie chön eine Familie, von deren Haus die Küche weggeri en wurde, fic) mit dem Seufzer: Abide with us, dear Jesus! ? zu tró ten wußte! Der elben Familie wurde nun von einem aber- maligen Wirbel turm das ganze Wohnhaus ammt dem
®) Ungemein gefällt mir eure Kirche. Wie nennt ihr euch
denn? Vapti ten, Methodi ten oder Congregationali ten? Katho- li ch eid ihr nicht, denn ich habe gehört, wie der Pa tor einmal agte: Nu t ja die Heiligen nicht an! Wie heißt denn eure Kirchengemein- chaft? D Luteaner: eid ihr! D ja, Luteaner . Na, mir gefällt
die luteani che Kirche ganz gut. Aber erklärt mir einmal, wie Tommt es eigentlich, daß eure Gemeinde noch nicht groß, ehr groß i t? Euer Pa tor nöthigt die Leute fa t täglich, zur Kirche zu kommen. Und die ,Meligion® i t doch ganz gut. Sch kann das nicht begreifen. Natürlich, die Kirche i t tetig im Wach en begriffen, aber die Menge der Zuhörer wie in Bruder Ja ons Kapelle an der La Harpe-Straße, die fehlt bei euch. Eure Religion i t gut, aber ie verbreitet ich nicht ra ch. è 3 E. H. Stall zertrümmert. Dazu hat ein Kind chwere Verlezungen davongetragen. Doch geht es die em, Gott Lob, hon
wieder be er, und durch mildthätige Näch tenliebe ijt das zer törte Wohnhaus auch fa t wieder aufgebaut. Ferner
berichtet Mi ionar Weinhold, daß in Man ura ehr viel Krankheit unter den Leuten ijt.
Von New Orleans kommt die Nachricht, daß Henry Thomas, cin wacerer Neger- Lutheraner, kürzlich ge torben
i t. Seinem Mi ionseifer und Bekenntnis war es unter Goites Segen zu verdanken, daß die Station Man ura für
un ere Negermi ion gewonnen worden i t. Bis an ein Ende hat er herrliche Bewei e einer dhrijtliden Erkenntnis,
eines lebendigen Glaubens und eines uner chütterlichen Gottvertrauens abgelegt.
Auf dem Seminar in Springfield tudiren zehn far-
bige Jünglinge, um fic) für den Mi ionsdien t vorzube- reiten. Profe or Herzer wei t darauf hin, wie erwün cht
es wäre, daß die e Neger tudenten ich o weit in der Mu ik üben könnten, daß ie päter auf den Mi ions tationen die Choräle zu pielen vermöchten. Daher ei die Anfrage ge- tattet : J t jemand in der Synodalconferenz, der den Neger- tudenten in Springfield eine neue oder eine hon gebrauchte Orgel chenken würde? Gott la e eine gute Antwort er-
folgen.
Der Mi ionar der Ohio- Synode Pa tor Shabaz in Per ien hat Dr. Luthers Kleinen Katedhismus ins Tür- ki che und Per i che über eßt. Man geht damit um, ihm in Pa tor Alam cha, einem Per er, der jest Glied der Dhio- Synode i t, einen Gehülfen zur Seite zu tellen.
Auf die Verwü tung der Hermannsburger Mi ion
durch die hre>lichen Krieg8unruhen in Transvaal hat end- lich auch einmal eine Mi ionszeit chrift in England ( The Mission World ) Bezug genommen und ihr Bedauern darüber ausge prochen, daß 22 Stationen zer tört und 22 Mi ionare gefangen weggeführt worden eien. Daran chließt ie die Erklärung : Die Buren haben ohne Zweifel die deut chen Mi ionare als ihre Verbündeten ange ehen .wirx glauben in vielen Fällen in Mißver tand und haben ihre Stationen als trategi che Po itionen gebraucht. Daher die Schwierigkeiten! Und die Stationen haben nicht bloß dur die Engländer gelitten, ondern mehrere aud) durd) die Buren. Dem gegenüber bemerkt jedoch das Hermannsburger Mi ionsblatt Folgendes : Un ere Mi ionare haben fich tets neutral gehalten, und von unz eren Stationen i t keine von den Buren zu einer trate- gi chen Po ition gemacht worden. Auch ift uns kein Fall bekannt, daß unfere Stationen durd) die Buren Schaden erlitten hätten. Wenn die Mi ionare in Transvaal mit den Buren fympathifirten, fo kann das die Engländer nicht wundern, waren ie doch eit langen Jahren Einwohner des Landes. Und zogen ihre Söhne mit in den Krieg, fo er- füllten ie damit ihre Unterthanenpflicht, denn ie waren Vürger des Landes und zu einexVertheidigung verpflichtet.