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DiclSynodalklonferenz e ees oa e aaa ea sci o eas TT Zum Redaktionswechſel „eee eee ee eee

nicht in allen deutſh-lutheriſ<hen Familien mit Freu- den begrüßt werden? Und je größer die Leſerzahl, deſto größer der Reingewinn, der beim Abſchluß der

Jahresrehnung in die Miſſionskaſſe übertragen wer- den kann.

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Welche Freude fic) die Chriſtenkinder daraus machen, für die Schule in Napoleonville zu kollek-

tieren, beweiſen mehrere Briefe, die wir crhalten haben. Der Raum erlaubt es nicht, alle zu ver-

Offentlidjen. Nur. einer ſei den lieben Leſern mit- geteilt. Er lautet, wie folgt: „Liebe „Miſſionstaube!“ Unſer Herr Paſtor Gößwein erzählte uns von armen Negerkindern in Napolconville, die ſo gerne Gottes Wort lernen möchten, aber noch kein Schulgebäude

haben, ſondern eine alte Halle, wo abends auch gott- loſe Leute zuſammenkommen, als Schule benugen. Wir haben eine ſhöne Kirche und Schule und wün- ſchen, daß die Neger es auh Hatten. Wir find 31 Schulkinder hier, und jedes hat etwas gegeben,

ſo daß wir $3.25 zuſammenbekamen für die Neger. Es ift herzlih gern geſchehen, und möge Gott geben, daſz die Schule bald gebaut werden kann! Freund-

lid) grüßend, Margareta Sloicik.“ ‘

Überraſchend groß iſt dic Verbreitung des Kleinen Katedhismns Luthers in der Miſſion. Er wird nam- lih in der Hermannsburger Miſſion und in der Leip- ziger Miſſion je in drei Sprachen gebraucht, ſowie in den Miſſionen von Neuendettelsau, Breklum, der Brüdergemeinde, Berlin I und II, teilweiſe auc) von Varmen, Baſel, Bielefeld, der Berliner Frauenmiſ- ſion, des Findelhauſes zu Hongkong, des Feruſalem- vereins, des Jugendbundes für entſchiedenes Chriſten- tum, der Kieler China-Miſſion, außerdem in den Miſſionen der Dänen, Schweden, Norweger, Finn- länder und der amerifanijdjen Lutheraner. Über- ſetzt iſt er in GO Miſſionsſprachen und Dialekte, näm- lih 25 aſiatiſhe (davon 12 indiſche und 8 chineſiſche), 24 afrifanijde, 3 amerifanifde und 8 auſtraliſche. Der Meine Katehismus paßt für alle Zeiten und alle Völker; ſeine große Verbreitung iſt ein glangen- des Zeugnis für die Brauchbarkeit dieſer Laienbibel in der Heidenmiſſion. Überall wo er in der Miſſion eingeführt worden iſt, hat man die gleihe Erfahrung -

gemacht, daß es Fein beſſeres Büchlein gibt, um die Miſſion8aufgabe in Unterricht und Erziehung gu er- füllen; da iſt die NtiffionSarbeit eine klare und ge- ſunde, kräftige und zielbewußte, da iſt kein Über- haſten, ſondern ruhige und ſihere Säemannsarbeit. ; (Calw. M.-Bl.)

Die Miſſion der Britdergemcinde konnte am 91. Auguſt auf ein 175jähriges Beſtehen gurvitcfehen. Aus ſenfkornartigem Anfang hat fic ihr Werk zu einem großen Baum entwidelt, deffen Zweige fic)

über 15 WrbeitSgebicte ausbreiten, wo auf 141 Sta- tionen 94,402 Heidenchriſten, 6814 Katehumenen und 29,562 Schüler (in 234 Schulen) geſammelt ſind. Jhr hoffnungsvollſtes Arbeitsfeld ijt jest Deutſch-Oſtafrika, wo nad) 16jähriger Arbeit 565 Chriſten, 1400 Katehumenen und 4000 Schüler ge-

zählt werden.

Die Breklumer Miſſion in Judien hat im Jahre

1906 497 aus den Seiden und 438 Chriſtenkinder taufen dürfen, ſo daß die Zahl der Gemeindeglieder auf 9084 geſtiegen iſt. Außerdem zählen die Sta- tionen 2971 Taufbewerber. Während im Jeypur-

lande zahlreiche Heiden getauft werden konnten, blieb bis vor kurzem das Arbeitsgebiet unter den Telugu ſehr unfruhtbar. Nun beginnt e fic) auch dort, und zwar in den Dörfern nördli<h und nordweſtli<h von Salur, in erfreulicher Weiſe zu regen.

Auf cinem der Baſare in Kalkutta verkündigten chriſtlihe Miſſionare das Evangelium. Eine Gruppe von Studenten hörte zu, eine andere ſuchte ſie durd Lärmen und Werfen von Steinen zu ſtören. Die

Prediger ließen fid) aber niht aus der Faſſung bringen. Gelaſſen nahmen fie, wenn fic) der Lärm gelegt hatte, ihre Verkündigung immer wieder auf. Dies Verhalten machte Eindru> auf einen jungen gebildeten Mohammedaner, der gerade zum Beſuch in Kalkutta war, und wurde der erſte Anſtoß für ihn, nach der chriftlidjen Lehre näher zu forſhen. Er machte die Bekanntſchaft eines Miſſionars, begann in der Bibel zu leſen und wurde im Mai dieſes Jah-

res getauft. Reiche Ernten beginnt die Miſſion der amerika- niſchen Presbyterianer am Kaſſai im Kongoſtaat ein- zuheimſen. Von ihrer Mutterſtation Luebo machten zwei Miſſionare eine Rundreiſe dur< das Stations- gebiet, um die von den Lehrern vorbereiteten Tauf- bewerber zu prüfen und zu taufen. An manchen Orten wurden ſie geradezu bedrängt und bejtiirmt, fo verlangten die Leute nad) der Taufe. Sie hatten O [x E 1 M M R I A L L I B R A R Y C O N C O R D I A SEMINARY bisweilen vom erſten Tage8anbruch an bis über Mit- ternadjt hinaus gu ſißen und zu prüfen. Von 1500 Bewerbern wurden nah gewiſſenhafter Au38wahl 800 getauft. Überall fanden die Miſſionare Merkmale davon, wie der heidniſ<he Aberglaube im Abſterben iſt und chriſtlihe Sitten in Aufnahme kommen.

Von cinem ſ<önen Miſſionsfeſte auf der Station Tſchakoma im Bawendalande in Transvaal berichtet der Berliner Miſſionar Sonntag. Was dies Feſt augszeidjnete, war die Ordination des twaceren Ein- geborenen - Helfers Stephanus Makhado. Er war ciner der Erſtlinge der Bawendamiſſion. Troß des Hohnes und der Schläge ſeiner Landsleute hielt er fic) von Anfang an, als fic) Miſſionar Beuſter in Ha

Tſchewaſſe niederließ, zu dieſem, wurde 1881 getauft und dann, da er ein anfgetvedter, lernbegieriger Jüngling war, auf das Seminar nad) Mphome ge- ſhi>t. Von 1886 an war er als Lehrer tätig, drei Jahre in dem ungeſunden Maſchonalande, wohin er ſih ohne Widerſtreben fdicten ließ. Bn dieſer be- ſcheidenen Stellung bewährte er ſi ſo, daß man ihm Größeres anzuvertrauen und ihm die Ordination zu erteilen ſih entſ<loß. Das Ereignis erregte bei jei- nen Landslenten, ſowohl chriſtlihen wie heidniſchen,

große Teilnahme, war er doch der erſte Wenda, dem dieſe Ehre zu teil wurde.

Zur Beachtung!

Die Kommiſſion für Negermiſſion hat ſhon wiederholt darum gebeten, daß alle Gelder für irgendwelche Zwe>e der Negermiſſion niht direlt an die Miſſionare geſchi>t werden, jondern durch die Hände des Kaſſierers für die Negermiſſion gehen ſollten. Daran ſei hiermit cinmal wieder crinnert.

Milde Gaben für Negermiſſion:

Durch dic Kaſſierer: H. Beinke, Staunton, Jll.,, $85.00; Aug. Roſs, Milwaukee, Wis., 61.50; J. S. Simon, Spring- field, Jll., 90.13; C. Spilman, Baltimore, Md., 89.41; O. E. Berneder, Seward, Nebr., 111.80; A. C. Reiſig, New Orleans, La., 68.15; Geo. Denker, Brooklyn, N. Y., 46.67; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 100.92; C. A. Kampe, Fort Wayne, Ind., 258.94; John Hammer, Monroe, Mich., 24.00; W. J. Hinze, Beccher, Jll., 124.88; G. Wendt, Detroit, Mich., 238.14; M. Borge, Decorah, Jowa, 103.16; H. G. Plieffe, St. Paul, Minn, 165.43. Von den Negergemeinden: Mount Calvary in Mount Pleaſant, N. C., 5.00; St. Peter bei Drys Schoolhouſe, N. C., 5.00; Zion in Gold Hill, N. C., 5.00; St. John in Salisbury, N. C., 3.25 und 4.25; Concordia in Rocfwell, N. C., 2,10 und 3.00; in Napoleonville, La., 3.44, 9.50 und 1.50; Vethlchem in New Orleans, La., 25.00; Holy Trinity, Spring- field, Jll.,, 10.00; Mount Bion in New Orleans, La., 35.00; St. Paul, New Orleans, La., 35.00; St. Paul, Manſura, La., 25.00; St. Paul in Charlotte, N. C., 5.00; Mount Zion in Meyersville, N. C., 2.50; Grace, Concord, N. C., 10.00; JIm- manuel, Greensboro, N. C., 18.83 und 4.00. Von cinem Luthe- raner in Milwaukee, Wis., 1.00. Von K. H., Elmwood, Wis., 25.00, Von M. Schäfer, Stillwater, Minn., 1.00. Von E. H. in Leigh, Nebr., 5.00. Schulgeld von Schülern im Jmmanuel- College 42.17 und 10.00. Summa $1864.67. Für die Schule in Napoleonville: Durch die Kaſſierer: F. H. Kühnert, Groton, S. Dak., 6.65; C. Ruppel, Elmira, Ont., Can., von P. P. Graupner 2.25 und von den Schulkindern folgender Lehrer in Ottawa: H. C. Brucr 14.37, G. E, Hartwid 13.76, W. A. Schröder 6.41; H. Beinke, Staun- ton, JI, 26,65; Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., 52.83; J. S. Simon, Springfield, Jll., 13.49; C. Spilman, Baltimore, Md., 3.90; O. ©. Berneder, Seward, Nebr., 46.62; A. C. Neiſig, New Orleans, La., 5.15; Geo. Denker, Brooklyn, N. Y., 35.73 und 11.15; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 22.12; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud., 41.40; G. Wendt, Detroit, Mich., 113.46; W. J. Hinze, Beecher, Jll., 89.61; H. G. Pliefke in St. Paul, Minn., 97.03; E. W. Bus, Norfolk, Nebr., 5.00. Durch Lehrer G. H. Bed, Youngstown, O., von ſeinen Schul- findern 2.68. Durch P. Hoffmann, Maryville, Wis., von den Schulkindern der Hochheimer Gemeinde 2.57. Von J. A. Beyer, Saratoga Springs, N. Y., 5.00. Durch P. Stricter, Bay City, Mid), von N. N. 5.00. “Durch Lehrer A. Ellerbuſch, Okaw- ville, Jil, von ſeinen Schulkindern 5.02. Durch Lehrer H. G. Muoffer von der Schule in Germantown, Jowa, 1.50. Durch P: Bräm, Auguſta, Wis., von Frl. Emma Zell 1.50. Durch P. Gößwein, Corning, Mo., von Lehrer J. H. Meyers Schul- “kindern 3.25. Durch P. Oldach vou den Schulkindern der St. “Paulsgemeinde in Hilton, N. Y,, 1.00. Durch Lehrer H. Große, Scribner, Nebr,, von M. Drämel .20. Durch P. Paul, Owa- tonna, Minn., von feinen Schulkindern .83. Durch P. Krehſch- mar; Haſtings, Nebr., von ſeinen Schulkindern 2.50. Durch P. Ludwig, Stover, Mo., von ſeinen Schulkindern 2.82. Durch P. Hartmann, Aurelia, Jowa, von ſeinen Schulkindern 3.85. Von W. Tönſing, Monroeville, Jnd., .75. Durch Lehrer Nau- ſchelbah von der Zionsſchule zu Beaver, Mich., 3.00. Durch Lehrer Hemmann, New Germany, Minn., von ſeinen Schülern 4.10. Durch Lehrer Schmidt, Alta, Jowa, von feinen Schülern

18.17. Durch Lehrer Jüngel, Chicago, Jll., von den Schullin- dern der Lehrer G. A. Eberhardt, P. O. Jüngel, C. L. Muff

und Frl. J. N. Hamann 6.30. Durch Stud. Oberheu von den Schulkindern in Hoiſington, Kanj., 2.00. Durch Prof. J. T. Müller von Gliedern in P. Müllers Gemeinde bei Lidderdale, Jolwa, 1.50; von P. Kühn, Albany, N. Y., 1.00; von Schul- findern in P. Friedrihs Gemeinde in Anamooſe, N. Dak., 2.50.

Durch P. Schliepſiek, Clinton, Wis., von den Schülern von Frl. P. Schliepſiek 6.00. Summa $690.22.

Für die Schule in Charlotte: Durch Kaſſierer

H, Veinke, Staunton, Jll., 10.00.

Für dic Kapelle in Salisbury: Durch Kaſſie- rer Geo. Denfer, Brooklyn, N. Y., 8.00.

Für das Immanuel-College: Durch die Kaſſie- rer: Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., .50; C. Spilman, Balti- more, Md,, .50; C. A. Kampe, Fort Wayne, JInd., 18.80; G. Wendt in Detroit, Mich., 10.00; W. J. Hinze in Beecher, Bil, 10.00. Summa $39.80.

Für dicinnere Einridtung de5 Jmmanuel- College: Durch Kaſſierer M. Borge, Decorah, Jowa, 25.00.

Für dic Orgel im Jmmanuel-College: Von I. A. Veyer, Saratoga Springs, N. Y., 10.00. Durch Kaſſie- rer H. W, C. Waltke, St. Louis, Mo., 2.00. Summa $12.00.

Für das Luther-College: Durch Kaſſierer H. G. Pliefke, St. Paul, Minn., 10.00.

Für arme Schüler im Luther-College: Durch

P. Gößwein, Corning, Mo., von Fr. Frieling 3.00. Von einer

Miſſionsfreundin in Tonawanda, N. Y., 10.00. Durch Kaſſie- rer G. Wendt, Detroit, Mich., 5.00. Summa $18.00.

Für Chriſtbeſcherung für arme Negerkin- der: Von Frau A. Steinbeck 1.00. Durch Kaſſierer G. Wendt,

Detroit, Mich., 2.00. Durch Kaſſierer Geo. Denker, Brooklyn,

N. Y., von P. J. T. Freys Gemeinde 2.00; von P. BVietvends

Sonntagsſchule 5.00; von Geo. Denker 3.00. Summa $13.00. St. Louis, Mo., 21. Dezember 1907. A. C. Burgdorf, Kaſſierer. Dantend quittieren die Miſſionare folgende Gaben:

Dir, Bakke: Durch P. Schulze von der Dreieinigkeits- “ gemeinde in St. Louis, Mo., für Wusftattung eines Hanſer-

Zimmers $25.00. Ried Bros., Utica, Mich., eine Kiſte neuer

Strohhüte für arme Negerſchüler. *

Prof. Lochner: Durch P. Naumann von Paſtoren, Leh- rern und Gemeindegliedern in Shawano Co., Wis., 5.50 für cinen armen Studenten. Für dic Bibliothek über 400 Bücher von P. Herzberger, P. F. Bünger, Prof. Th. Gräbner, Herrn

Th. Lange und Herrn Ed. Seuel, St. Louis, Mo.

Miſſionar Ph. Schmidt: Durch Kaſſierer A. Lange von P. Wefel, Cleveland, O., 14.63 für arme Studenten aus

Concord, N. C.

MiſſionarS. Doswell: Durch P. Preuß eine Kiſte neuer Kinderkleider vom Frauenverein zu Friedheim, Jnd.

“Mit herzlichem Dank erhalten von Herrn A. Werling in

Oſſian, JInd., eine Orgel (koſtenfrei zugeſchi>t) für die Neger- kapelle in Conover, N. C. Geo. A. Romoſer.

Die ,, Miffionss Taube“‘“ erſcheint einmal monatlid. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto i if B 1 Exemplar... P Exemplare u!

Brieſe, welche GEN CUUN GENA n

Miſſionszeitſhrift der Evangelifdy-Lutherifdjen Synodalkonferenz von Nordamerika.

30. Dahrgang.

Februar 1908. ‘Aummer 2.

Epiphauiaszeit.

Mit dem Epiphaniasfeſt oder dem Feſte der Er- ſcheinung Chriſti haben wir die ſ<öne Weihnachtszeit beſchloſſen. An dieſem Feſte nehmen wir beſonders darauf Nückſicht, daß JEſus aud der Heiden Hei- land iſt, der Heiden Troſt und Licht. Die Weiſen aus dem Morgenlande, die durch einen Wunderſtern auf ſeine Geburt aufmerkſam gemacht, nach dem jüdiſchen Lande geführt und durch die Weisſagung des Prophe- ten Micha nach Bethlehem gewieſen wurden, wo ſie das Kindlein fanden und es als ihren König und

Heiland anbeteten, waren nur die Erſtlinge aus den Heiden. Fort und fort hat fic) erfüllt, was im 86. Pſalm geweisſagt iſt: „Alle Heiden, die du ge- macht haſt, werden kommen und vor dir anbeten, SErr, und deinen Namen ehren.“ Die Macht der Heiden iſt zu ihm gekommen. Unſere Väter, die alten deutſchen Heiden, ſind zu ſeiner Erkenntnis gekonunen und haben ihn angebetet und heute noc) finden viele Heiden dieſen Fönig und huldigen ihm. ;

Aber wo iſt er gu finden? Alljährlich pilgern viele in falſ<her Andacht nad Bethlehem, um ihm am Orte ſeiner Geburt zu huldigen, und finden thn niht, während viele andere ſeiner teilhaftig werden, die Bethlehem nie zu ſchen bekommen. Er kommt näm- Tic) zu uns in ſeinem Worte. „Siehe, ich komme; im Buch iſt von mir geſchrieben“, dieſes Wort des Pſalmiſten weisfagte nicht nur einſt dem Volke Jsrael ſeine gewiſſe Ankunft, ſondern zeigt uns noh, wo er ſih finden läßt. Wer das Buch, die Bibel, nicht

hat, dem bleibt der König verborgen, aber in dem- ſelben offenbart er fic) in ſeiner Gnade und Herr- lichkeit.

Wie läßt er fic) doch darin zu uns armen Heiden ſo huldvoll herab! Zu ſeinem Gli, zu ſeiner Selig- keit bedurfte er unſer niht. Aber ohne ihn waren: wir verloren unter der Herrſchaft und Tyrannei des Teufels. Das für uns Allernotwendigſte iſt, daß wir unter ſein mildes Zepter kommen und darunter blei- ben. Das größte Glück daher, das den Menſchen widerfahren kann, iſt dieſes, daß ihnen das Buch, die Schrift gebracht wird. Sie öffnet das Verſtändnis, fie erleuhtet die Augen; das Wort iſt uns Herzen8- freude und -Troſt. Darin finden wir unſern König mit ſeinem ganzen Geil, das er uns zu eigen machen will. i

Und fein Heil iſt unausjpredlid) befeligend. Durch ſeinen Gehorſam hat er uns erlöſt vom Fluch des Geſeßes. Durch ſein Blut macht er uns rein von allen Sünden. Durch die Gnadenmittel ſchenkt er uns den Glauben, kleidet uns in den Rod ſeiner Ge- rechtigkeit, errettet uns von der Obrigkeit der Finſter- nis und berfegt uns in ſein Reih. Und da haben wir es gut. Da führt er uns nad ſeinem Rat und nimmt uns endlid) mit Ehren an. Er iſt ſo weiſe, daß er nie etwas verſieht in ſeinem Regiment; ſo mächtig, daß er alle unſere Feinde zu Boden fdlagt, uns ver- ſorgt, regiert und {hüßt und endlich) erlöſt von allem Übel; ſo gnädig, daß er uns alle Sünde vergibt und heilt alle unſere Gebrechen, daß er uns reinigt von aller Untugend und ihm ſelbſt zum Volk madht,

das da fleißig iſt zu guten Werken. Ja, wahrlid, dieſem König zu dienen iſt die höchſte Ehre, die ſüßeſte Luſt, die reinſte, beglü>endſ\te Freude.

O daß wir, denen das Licht der Heiden aufge- gangen iſt, treulid) in dieſem Lichte wandeln und das- ſelbe mit brünſtigem Eifer weiterverbreiten möchten! Haben wir am Epiphaniasfeſte unſerm Könige gehul- - digt und ihn angebetet, ſo laßt uns ja aud) bedenken, nod) liegt das Chriſtkindlein aud) bei uns arm, in Windeln gehüllt, da. Es kommt namlid zu uns in der Geſtalt armer, hungriger Seelen, in der Geſtalt darbender Glieder ſeiner Kirche und in der Not der verlorenen Schafe, die es herführen will. Daher wol- len wir denn, wie die Weiſen.in ihrer Freude über den gefundenen König, unſere Schäße auftun und ihm damit dienen. Gold und Silber ijt ja ſein und das Erz in den Gebirgen. Der HErr bedarf ihrer gu ſeinem Einzug in unſern verſchiedenen Miſſionen. Laßt uns ihm unſere Gaben bringen. Seien ſie klein oder groß — bringen wir ſie ihm mit den Myrrhen tägliher Buße und mit dem Weihrauch brünſtiger Gebete dar, ſo läßt er fie fic) wohlgefallen und wird ſeinen Segen darauf legen. Ehr? und Preis ſei ſeinem Namen in den Zungen aller Völker! Amen. H. M.

Nachrichten aus Greensboro, N. C.

Ein wirklid) {önes Weihnachtsfeſt konnten dies- mal die Schulkinder und Studenten des Smmanuel- College in dem neuen Gebäude feiern. Der Kinder- gotteSdienſt fand am Abend des 24. Dezember ſtatt. Morgens hatten fic, wie gewöhnliq, alle Studenten im großen Klaſſenzimmer zur Andacht eingefunden, als Direktor Bakke ihnen nad) der Andacht mitteilte, daß ſtatt des Unterrichts das ganze Gebäude von oben bis unten gereinigt werden müſſe. Die Studenten wurden in Abteilungen geteilt, und jede Abteilung mußte ein Zimmer übernehmen. Mit Beſen, Keh- rihtſ<haufeln, Staublumpen, “mopsticks” und Waſ- ſereimern ging man rührig ans Werk, fo daß bis Mittag das Gebäude gereinigt worden war. Yn- zwiſchen war von den Profeſſoren der 14 Fuß hohe Chriſtbaum, welchen einige Studenten aus einem Wald herbeigeſchafft hatten, in der Aula geſ<hmüdt und Gade mit Naſhwerk und kleinen Geſchenken ge- füllt worden. Zum Gottesdienft hatten fid) abends faſt ſämt- Tide Schulkinder und Studenten eingefunden. Der “erſte Teil des eldje Lehrer Programms Alſton mit beſtand in einer Katecheſe, ſeinen Schulkindern durd- ahm, und im Aufſagen kleiner paſſender Deklama- onen. Dazwiſchen wurden die üblichen Weihnachhts-

lieder geſungen, und ein Chorſtü>k von den Studen- ten vorgetragen. Jm zweiten Teil wurde der Baum angezündet und die elektriſhen Lichter abgedreht. Darauf ſang die Verſammlung: “Silent Night, Holy Night.” Wie ſtrahlten da beſonders den Schulkin- dern die Augen beim Anbli> des brennenden Weih- nadtSbaumes, denn das war etwas, was fie zu Hauſe niht zu ſehen bekamen. Hierauf folgte die Vertei- lung der Gaben und dann Gebet, Segen und Schluß- vers. Am folgenden Morgen, dem eigentlichen

Chriſttag, fand in der Aula Gottesdienjt mit Predigt ſtatt. Direktor Bakke hielt die Feſtpredigt. Auch trugen die Studenten wieder ein paſſendes Chor- ſtüd> vor. Eine ganz ähnliche Weihnachtsfeier fand aud) am

Abend des 24. Dezember in der Grace Church ſtatt, wofür Lehrer Buntro> und Prof. Wahlers, der dieſe Gemeinde jest bedient, alle Vorbereitungen getroffen hatten. Auch hier hielt Lehrer Buntrok mit den Kin- dern eine Katecheſe und abwechſelnd wurden Weih- nadtSfieder geſungen und die heilige Geſchichte in Verſen vorgetragen. Am Schluß des Gottesdienſtes wurde der Baum angezündet und die Geſchenke ver- teilt. Am folgenden Tage hielt in dieſer Kirche Stu- dent Baumhöfener, der im College für ein Jahr vika- riert, die Predigt.

Von den Profeſſoren des Jmmanuel-College war eine Einladung an die Miſſionare in North Carolina ergangen, fid) zu einer Paſtoralkonferenz gleich nad Neujahr im College einzuſtellen. Das geſchah denn aud. Am 2. und 3. Januar wurden morgens und nachmittags Konferenzſißzungen im Fakultätszimmer abgehalten, und am Abend des 2. Januar fand in der Aula Gottesdienſt mit Predigt von Miſſionar McDavid ſtatt. Verſcyönert wurde der Gottesdienſt dur ein paar Quartette, die von den Profeſſoren vorgetragen wurden. Zur Konferenz hatten fic ſämtliche Miſſionare eingeſtellt, außer Lehrer Carter, ‘der wegen Krankheit in der Familie abgehalten wurde. Als Gäſte waren die theologiſhen Studen- ten eingeladen worden. Zum Vorſißer wurde Prof. Bakke und zum Sekretär Prof. Wahlers wieder- gewählt. Nachdem vorliegende Geſchäfte erledigt waren, wurde ein ſehr intereſſantes, lehrreihes und zeitgemäßes Referat über “Proselyting”, von Prof. Bakke verabfaßt, dur<hgenommen - und beſprochen. Da die meiſte Zeit damit hinging, ſo konnte nur nod) eine Predigt von Student Mohammed, der in Mon- roe, N. C., vikariert, zur Kritik vorgeleſen werden. Dieſe Konferenz fand bei allen ſol<hen Anklang, daß man beſchloß, fernerhin in der Weihnachtszeit eine derartige Konferenz im Jmmanuel - College abzu- halten.

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