19 minute read

Halt im Gedächtnis JEſum Chriſtum! (Gedicht.). 25 Die Negergemeinde in Meherrin, Va

das die Maurer mit vieler Mühe zuſammengebaut haben. So etwas machen ſie gern und hätten am liebſten in jeder Ede und an jedem Pfeiler ein Kreuz angebracht. Die Kapelle hat für wenigſtens

Advertisement

Die Mietswohnung Miſſionar Hübeners bei Nagercoil. 900 Menſchen Raum. Das genügt uns ja. Möchten nur immer recht viele kommen! Drei Lehmwände abgerechnet, die ſtehen bleiben fonnten, iſt das Kirch- lein von Grund auf neugebaut. Es koſtet 644 Nu- pien ($214.00). Vielleiht kann id) auc) bald ein Bild. des Juneren der Kirche ſhi>en. Dann können die lieben Leſer ſehen, daß uns nod eine Orgel fehlt. Ein kleines Harmonium würde uns genügen, und wenn nod) einige Miſſionsfreunde ‘ein paar Dollars für den Zwe> übrig haben, wäre dieſer Not abge- holfen. — Vielleicht fragt cin bauverſtändiger Leſer, warum die Wände ſo ſchief geraten ſind. Das kommt

Die erſten Getauften der Miffionsftation bei Nagercoil. ‘eben daher, daß es Lehmwände ſind, die unten ſtärker gebaut werden. Oben haben wir Ziegel mit Kalk : darauf gebaut, damit die böſen weißen Ameiſen uns - Kraukenpflegerinnen nad Kriſhnagiri, um zu ſehen, ob ſie dort etwa ein Miſſionshoſpital gründen und cine argtlide Miſſion beginnen könnten. Sie ließen

ſih überzeugen, daß ein ſol<hes Miſſionshoſpital, das ohne Zweifel viel Segen ſtiften könnte,“ in Verbin- dung mit der dortigen lutheriſ<hen Miſſion, die ſhon vor zwölf Jahren dieſes Feld beſeßt hat, gegründet werden ſollte, und zogen fic) daher, wenigſtens zeit- weilig, zurü>. Möge es bald geſchehen, daß unter einem tüchtigen und treuen lutheriſ<hen Arzt und

gleihgeſinnten wohl ausgebildeten Krankenpflegerin- nen eine jold) lutheriſche ärztlihe Miſſion zuſtande fommt!

Die andern Bilder verfegen uns auf ein ganz neues Gebiet der miſſouriſhen Heidenmiſſion. Es liegt an der Südſpiße Jndiens im ſhönen Palmen- lande Travancore und dort in der Stadt Nagercoil und ihrer Vorſtadt Vadaſery. Was für ein großes, reid) ergiebiges Arbeitsfeld hat Miſſionar Hübener dort gefunden, und zwar ohne daß er oder einer der andern Miſſionare es geſucht hätte; er iſt vielmehr wiederholt und dringend dorthin gerufen worden. Dort gab es namlid) eine Pariagemeinde, die fic) <riſtlih nannte, aber noc) kaum das Abc des Chri- jtentums gelernt hatte, und ihr Paſtor Nathanael fühlte wohl auch, daß er erſt noch viel zu lernen hatte, che er geſhi>t wäre zu lehren. Und dieſe Leute ſtanden mit keiner Miſſionsgeſellſhaft in irgend- welcher Verbindung, niemand nahm fic) ihrer an. So baten ſie die miffourijden Miſſionare im Tamu- [lenlande um Hilfe. Es wurden erſt zwei Miſſionare hingeſandt, an Ort und Stelle alles griindlid) zu beſehen, und alles wurde genau an die Miſſionsbe- hörde berichtet, und wie konnte dieſe anders als ſagen: Ja, in Gottes Namen! Miſſiouar Hübener wurde dort hingeſhi>t, und der neuausgeſandte Miſ- ſionar Gutknecht wurde ihm gugejellt. D wie viel Arbeit war dort zu tun! Nathanael legte freiwillig ſein Amt nieder. Miſſionar Hübener war nun Paſtor und ordentliher Miſſionar und hielt regelmäßig Gottesdienſte und Chriſtenlehren. Die meiſten der Leute waren nod) nicht getauft und hatten nod) viel Unterricht nötig, ehe ſie die Taufe empfangen konn- ten, und die ſhon getafift waren, mußten nod) ge- gründet werden in den Hauptſtü>ken der chrijtlidjen Lehre. Die Kinder aber hatten Schule nötig, und den Religionsunterriht mußte der Miſſionar ſelbſt erteilen. Auch machte er fid) ſofort daran, Gehilfen für die Miſſionsarbeit heranzubilden. Und wie viel hatte der Miſſionar zu tun an den einzelnen oder den Familien, denen er beſonders nadjgehen mußte! Eine aus\ſäßige Familie konnte nur vor ihrer güte im Freien unterrichtet und auf die Taufe vorbereitet

werden. Bei dem allem lag es Miſſionar Hübener ſehr am Herzen, nocd) fo viel als mögli<h auf die eigentlihe Heidenpredigt auszugehen. ; Dazu Hat der Miſſionar gleih im erſten Fahre ſeiner Arbeit in Travancore mancherlei Widerwärtig- feit erfahren. Er ſelbſt war öſters krank und hatte auch ſchwere Krankheit in der Familie. Er hatte kaum die Arbeit in Angriff genommen, da brach die ſhre>li<he Cholera aus. „Wir hatten ſie auh in E unſerer Nachbarſchaft“, ſchreibt er; „doh am EY ſten wütete ſie unter den Parias in Vadaſery. Von unſern Leuten ſtarben cin Junge und eine Frau. | Leßktere konnte id) nod) vor ihrem Tode beſuchen und taufen. Vom Tode des erſteren erhielt id) Nachricht, als id) gerade in der Schule war. Die Leute hatten das Ende nicht jo ſhnell erwartet. Der Junge hatte am Abend vorher in der Chriſtenlehre nod) gut ge- antwortet und war am Vormittag noch in der Schule geweſen. Um vier Uhr ſtarb er und wurde von mir gleih beerdigt, und um 7 Uhr war alles vorüber.“ Auf dem dritten Vilde wird die reihe Erſtlings- frucht der Arbeit in Travancore dargeſtellt: 37. Per- ſonen, die der Miſſionar nach vorhergehendem Unter- Volk kommen möchte, Er war Privatſekretär des britiſhen Neſidenten, des höchſten Beamten in Tra- vancore, gab aber gern dieſe ehrenvolle Stellung auf und ſtellte fid) ganz in den Dienſt der Miſſion. Er hat bisher fleißig gelernt und daneben dem Miſſionar wertvolle Dienſte geleiſtet. Er erteilt mit Unterricht, bringt den Heiden das Evangelium und bildet jid unter Anleitung des Miſſionars immer mehr aus zu einem tüchtigen Arbeiter in der Miſſion. Unter ſei- nen Leuten ſteht er in hohem Anſehen und kann nod viel tun zur Ausbreitung des Reiches Gottes in Tra- vancore. Gott gebe ihm ſtandhafte Treue und fege ihn zu reihem Segen für viele Heidenſeelen! Auch Nathanael kann ſhon Evangeliſtendienſte leiſten, und Miſſionar Hübener konnte mit ſeinen Gehilfen and ſhon in benadjbarten Dörfern die Arbeit aufnehmen.

vidjt auf einmal taufen konnte. Seitdem ſind ihm ſhon wiederholt durd) neue. Heidentaufen große ES: Freudentage geſchenkt worden. Fel Das erſte Lokal für Gottesdienſte beſchreibt er, ie wie folgt: „Es mißt 18X18 Fuß und hat nur zwei ee tleine Fenſter 2X2 Fuß. Das Dad) iſt niedrig und ES läßt die Sonnenſtrahlen dur<h. Wir können die

Gottesdienſte nur früh morgens oder abends halten, ſonſt müßten wir Europäer während derſelben un- eg ſere Sonnenhüte aufbehalten. Bei der Schriftver- F g leſung laſſe das Licht. id) Die die Leute figen, ſonſt hundert ſonntäglichen nehmen fie mir Beſucher füllen “das Lokal vollſtändig. Woher ſollen wir Luft neh-

Auf der Landſtraße in der Nahe von Nagercoil. Danken wir Gott für den erfolgreihen Anfang der lutheriſhen Miſſion auf dem neuen Felde in "men Eine für fo lichte, viele? luftige — das iſt oft die und geräumige bange Kirche Frage. iſt das Travancore und Segen zu einem bitten wir herrlihen ihn um ſeinen Fortgang! ferneren R. K.

“erſte, was uns hier der liebe Gott durd) unſere Chri- ſten in der Heimat beſcheren wolle.“ Gott hat dem lieben Miſſionar dieſen Wunſch Die Hermannsburger Miſſion zählte Ende 1907 ſchon erfüllt. Die Kapelle ijt vergrößert und in guten auf ihren drei Miſſionsfeldern in Natal (Sulu), + Stand geſeßt worden, ohne daß es der Miſſionskaſſe Transvaal (Betſhuanen) und Jndien (Telugus) auf ~~ viel gekoſtet hat. Das Material und die Arbeit wurde 57 Stationen 65 Miſſionare, 2 Miſſionsſhweſtern umſonſt geliefert, und der geſchi>te treue Gehilfe des und 300 eingeborene Lehrer und Katecheten, darunter — Miſſionars, Jeſudaſon, leitete den Bau. „Unſer 2 Paſtoren. Die Zahl der Heidentaufen betrug 875 “ Kirchlein iſt mir faſt tiglid) eine Freude!“ fdjrieb (davon 84 in Jndien) und die aller Getauften 71,703, — Miſſionar Hübener am 10. Auguſt. „Und ſeit Fer- darunter 59,518 Betſhuanen, 8793 Sulu und 3392 “ tigſtellung des Lokals geht die Arbeit regelmäßig “und exrfreulih voran.“ Sefudajon, ein begabter, gutgeſhulter Paria, 5 hatte es gang beſonders warm befürwortet, daß ein E lutherie Miſſionar zu ſeinem armen beradjteten Telugus. Die Unempfänglichkeit der heidniſchen Telugus iſt dieſelbe wie die der Tamulen. nahme war außergewöhnli<h hod): 578,595 Mark (51,000 Mark Legate), infolgedeſſen ein Überſchuß : y von 21,600 Mark.

Die Ein-

Eine herzliche Bitte.

Die Kaſſe für Negermiſſion hat die Liebe unſerer Chriſten in dem Maße erfahren, daß niht nur die laufenden Ausgaben gede>t und die fälligen Jn- tereſſen entridjtet, ſondern aud) nod) $2000.00 von unſerer Kaſſenſ<huld abgetragen werden konnten. Das ijt ſehr ermutigend. Aber nod) ſind wir über $7800.00 ſhuldig; dieſe müſſen, wenn unſere Miſ- ſion fröhlich gedeihen ſoll, bezahlt werden. Und wir wollen doh nicht bloß zur Not halten, was wir haben, ſondern wollen mit Gottes Hilfe das Evangelium noch weiter tragen. Unſere regelmäßigen monatlichen Ausgaben belaufen fic) auf $1775.00. Nun ſind aber die Miſſionsfeſte vorüber; fiir die nächſten fünf Mo- nate haben wir aus dieſer Quelle wenig Einnahmen zu erwarten. Deswegen bitten wir die lieben Ge- meinden und einzelne Chrijien- der Synodalkonferenz, der Kaſſe für Negermiſſion fortgeſeßzt freundlih zu gedenken, damit wir bald, redjt bald, unſere Schulden und Zinſen los werden. Auch möchten alle Miſſions- freunde neue Leſer werben für die „Miſſionstaube“, damit alle unſere Miſſionen und deren Bedürfniſſe unſern lieben Chriſten immer beſſer bekannt werden und die „Miſſionstaube“ einen größeren Gewinn ab- werfe. Der SErr, der da arm ward um unſertwillen, damit wir durd) ſeine Armut reid) würden, mache uns alle je länger deſto mehr willig zur WuSridjtung un- ſers eigentlihen Chriſtenberufes, das iſt, zur Aus- breitung des Evangeliums! Allen werten Leſern Hohe Weihnachtsfreude und reihen Weihnachtsſegen wiinfdend, Die Kommiſſion für Negermiſſion.

Manerlei aus der Miſſion und für die ls on.

(Pon H. M.) Mit dieſer Nummer ſchließt wieder cin Jahrgang der „Miſſionstaube“. Dreißig Jahre lang hat ſie an ihrem Teil für die Ausbreitung des Reiches Got- tes mit beigetragen und gewiß viel Segen geſtiftet. Dafür danken wir dem HErrn, in deſſen Dienſt fie ſteht, und bitten ihn um ferneren ‘Segen, den er gnädig auf das Ausgehen der „Miſſionstaube“ in “viele Chriſtenhäuſer im kommenden Sabre legen “wolle. Die werten Leſer möchten dod) ja die Bitte “der Kommiſſion für Negermiſſion in dieſer Nummer au See nehmen, aud) ſoweit fie die „Miſſions- : betrifft, und ihr viele neue Leſer zuführen, | ie ihren doppelten Zwe> immer beſſer erreiche. freuliche Zunahme. Go {i genannte Collegeſchule te zählt zum Bei- in GreenSboro

über 140, die Schule in Manfura, La., 60 Schüler. Die St. Paulsſhule in New Orleans hat nicht jo -

viele Schüler wie früher; das kommt zum Teil daher, daß, wie uns berichtet wird, infolge der Arbeitsloſig- feit und des Mangels an Geld manche Schüler niht kommen können; fie haben niht die nötige Kleidung. Auch der Konfirmandenunterriht hat auf einzelnen Stationen begonnen. Mehrere unſerer Miſſionare berihten, daß ſie Konfirmandenklaſſen für Erwach- jene eingerihtet haben. Stadtmiſſionar FJ. C. Schmidt in Pittsburg, Pa., predigt dort auh Negern das Evangelium und hat bereits mehrere im Privat- unterricht.

Eine kurze und gute Nede. Jun Nichmond, Va., fand vor einiger Zeit eine Laien-Miſſionsverſamm- lung der ſüdlichen amerikaniſchen Baptiſten ſtatt. Da wurde auch ein Herr K: E. Breit, Präſident ciner Petroleumgeſellſhaft in Texas, aufgefordert, eine Anſprache zu halten. Er ſagte: „Brüder, ih habe nod nie in meinem Leben eine Rede gehalten und kann auch jeßt keine halten; aber wenn Bruder Wil- lingham“ (jo heißt der Direktor der Miſſionsgeſell- ſchaft der ſüdlichen Baptiſten) „zehn neue Miſſionare nad) China ſenden will, fo kann er die Rehnung an mich ſenden.“

Einſt und jest. Cin ſilbergelo>ter Greis von Rarotonga ſaß inmitten einer Chriſtenſchar, die ſci- nen Erzählungen lauſchte. Er verglid) einmal den früheren Zuſtand der Snjel mit dem jeßigen und zeigte den Unterſchied mit einer Schilderung ſeines eigenen Lebens. „Sehet mid an, ihr Jungen! Bd) war einer von denen, welhe dem Gott Mongo ge- opfert werden ſollten. Ohne cin Menſchenopfer er- laubte Rongo nicht, das Feld zu bearbeiten oder ein Feſt zu feiern, Frieden zu ſchließen oder einen Häupt- ling zu ernennen. Meine Familie war für dieſe Opfer auserleſen und geweiht. Jh war nod) ein Knabe, als ein neuer Oberherr ernannt wurde. Da padte mid ein Häuptling am Arm und ſagte: „Den kann man brauchen.“ Ein Verwandter aber kam dazu und bat mid) los. Sch lief heim, ſo ſchnell meine Füße mich tragen konnten, wußte aber jet, - was meiner wartete. Bei jedem Feſt verjtedten mid) die Meinen. Dafür erſ<hlug man meinen Onkel mit der Keule und legte ihn auf Rongos Altar. Später nahm id) ein Weib und fürchtete nidjts mehr. Aber als ih einen alten Vetter beſuchte, ſagte er: „Weißt

du nicht, daß fie dir aufpaſſen?“ Kaum hatte id) mid) ‘dur<h ſeine Pflanzung durdjgejdjlidjen, als ih die Mörder ins Haus treten ſah, die mid) pacen wollten. Jch war ihnen nod) glü>li< entronnen. Endlich hôr- ten wir das Evangelium. Wenn das niht hergetom- — x men wäre, würdet ihr mein Angeſicht heute niht

ſehen. Fett leben wir in Frieden, wie wir ihn früher nie kannten. Alles ſeufzte nad) Nuhe, aber erjagen konnten wir ſie niht. Laßt uns dankbar fein für alles, was wir genießen! Es iſt uns zugefloſſen aus dem Opfer des Gottesjohnes, der fich ſelbſt für uns dargebracht hat!“

Wie cin Sulukaffer den Glauben und den Un- glauben erklärt. Der norwegiſche Miſſionar Braad- vedt im Sululande pflegt des Sonnabends mit ſeinen Lehrern die Sonntagstexte durhzunehmen, da ſie Sountags zum Predigen ausgehen. Einſt redete er mit ihnen über die Geſchihte von der Heilung des Vefeffenen, Mark. 9, 14—29. Dabei fragte er cinen der Lehrer: „Was iſt Glaube und was iſt Unglaube? und wie willſt du beides morgen deinen Zuhörern crklären?“ Er crhielt folgende gute Antwort: „Glauben heißt, an Chriſto und ſeinem Worte feſt- halten; Unglaube iſt, von Chriſto und ſeinem Worte abkommen.“ Das ſuchte er auf folgende Weiſe zu erklären: „Wir wiſſen, daß bei den Flußüberfahrten im Sululande ſtarke- Männer die Leute hinüber- tragen, wenn die Flüſſe voll ſind. Ehe ſie dur< den Fluß gehen, ſagen ſie zu denen, die fie überſeßen wollen, ſie ſollen fic) feſt an ſie klammern. Derjenige nun, der zu dem Fährmann Vertrauen hat und nad ſeinen Worten tut, kommt hinüber, während der, welcher das Vertrauen zu ihm verliert und losläßt, im Fluſſe umkommt. Hier haben wir Glauben und Unglauben. Wer an Chriſtum glaubt, hält an ihm feſt, was ihm aud) im Leben begegnen mag, läßt fic von ihm leiten und tut, was er ſagt. Er kommt gut durch die Welt und landet in dem ſhönen Lande jen- ſeit des Todesfluſſes. Der Ungläubige dagegen kommt auf ſeiner Wanderung um, weil er keinen Führer hat.“ — Der Miſſionar war mit dieſer Er- klärung zufrieden.

(Aus: Die Ährenleſerin auf dem Miſſionsfelde.) Dic Miſſion auf den Gilbertinſeln feierte Ende 1907 ihr 50jähriges Jubiläum. Die proteſtantiſche

Miſſion zählt jeßt dort gegen 6500 Glieder, wovon ein gutes Drittel zu der hawaiiſchen, zwei Drittel zur Londoner Miſſion gehören. Jm November 1857 hat der Miſſionar Hiram Bingham als erſter Bote des Evangeliums dieſe Jnſeln betreten. Er hat es erlebt, wie es nad) und nad) auf den Jnſeln licht wurde. Fest lebt er als Veteran auf Hawaii. Zur

‘a Jubelfeier fdjrieben ihm die eingeborenen Lehrer bon den Gilbertinſeln: „Möge es Jhnen wohlergehen! q Wir jhagen Jhre Güte hod, da das Jubiläum unſe- Heit, da Sie Miſſion Wir gedenken zuerſt nad) den Gilbertinſeln kamen vor der Tür ſteht. der und “uns das Wort Gottes brachten. Sie haben Jhr Leben

denn die Herzen unſers Volkes waren damals finſter. Wir gedenken all ihrer Arbeit um unſertwillen. Sie gaben uns eine treffliche Vibelüberſeßzung und man- hes gute Buch, das uns zum großen Segen gereicht hat. Wir danken Gott für die Stärke, die er Jhnen in allen jenen Tagen verliehen hat. Wir bitten Gott unaufhörlih, daß ſein Heiliger Geiſt Jhnen in der Arbeit für uns helfen möge. Wir hören nicht auf, Jhnen zu danken und Sie zu preiſen für all Jhre Mühe um uns. Friede ſei mit Jhnen! Wir werden uns wiederſehen.“ In Madras hat der eingeborene Chriſt Dewan Vahadur N. Subramanjien, ein vornehmer und reicher Maun, der ſeine Freigebigkeit und ſeinen Pa- triotismus ſhon wiederholt dur< Stiftung von Sti- pendien an indiſhe Medizinſtudierende betätigt hat, jüngſt ein neues Hoſpital geſtiftet, das den Frauen und Mädchen aller Klaſſen und Glaubensbetenntnijje dienen ſoll. Nach ſeiner Mutter hat er ihm den Namen Kaljani-Hoſpital gegeben. Ein Krankenhaus für Frauen und Kinder, ein Krankenhaus für alle Stände und Glaubensbekenntniſſe, ein Krankenhaus, geſtiftet von einem Jnder, ein Krankenhaus, genannt mit einem Frauennamen: man muß indiſche heid- niſche Verhältniſſe kennen, um beurteilen zu können, was jedes von dieſen verſchiedenen Momenten be- ſagen will. Wir können getroſt behaupten, einen ſol< völligen Umſchwung der ganzen Anſchauungs- weiſe kann in Yndien nur das Chriſtentum zuwege bringen. (Ev. M.) über die heidniſchen Begräbnisfeciern in chineſi- ſchen Städten gibt die „Tägliche Rundſchau“ folgen- den anſchaulihen Beriht. Nachdem der Berichter- ſtatter das vielgeſtaltete, laute Straßenleben, weldjes in einer jdldjen Stadt herrſcht, geſchildert hat, fährt er alſo fort: „Auf einmal wird alles aufmerkſam. Dumpf tönen aus der Ferne vereinzelte Gongſchläge, und bli>t man die Straße herauf, ſo nähert fid) einem ‘ein eigentümlicher, ſhier endloſer, pomphafter Zug. Sit das ein Zirkus oder eine Prozeſſion? Es ijt ein Leichenzug. Zuerſt erſcheint der Vortrab, zwei Ku- lis, die zwei große Papierlaternen ‘tragen; dann kommen mehrere Gongſhläger, die bon Zeit zu Zeit durd) dumpfe Schläge das Herannahen des weiteren Zuges verkünden, weiter Bannerträger, groß und klein, ungekämmt und ungewaſchen, meiſt von der Straße aufgeleſen und von Schmuß ftarrend, mit grotesken neuen Umhängen verſehen, verſchiedene — rotladierte Banner und Fahnen aller Art tragend. Und zwar geſchieht es oft, daß gerade die kleinſten Jungen die größten Banner tragen, und daß Knaben meiſt mit Umhängen bekleidet ſind, die

auf Zuwachs ſind ihre bunten Miigen berehnet. Es folgen, immer zu beiden Seiten der Straße, Leute, die auf Tiſchen die Opfergaben tragen und zwei Sänften mit Bild und Ahnentafel des Verſtorbenen. Wieder wälzt fid) im Zuge eine Schar kleiner Kulis, die fic) anſcheinend damit vergnügt, Papierſtreifen und Gold- und Silberpapier umherſliegen zu laſſen, und fic) munter dabei balgt. Aber auch ſie, das ahnt niemand, gehören zum Zuge; fie ſollen durd) die „vorgeworfenen Biſſen“ die böſen Geiſter günſtig ſtimmen, damit ſie der Seele des Verſtorbenen den Eingang in das Jenſeits niht erjdweren. Dahinter fommt die Muſikkapelle, langgezogene Töne blaſend, in feierlic) gemeſſenem Schritte die Prieſterſhar und ‘endlic) der ungeheure Katafalk, der den innen. ver- fitteten und feſt. geſhloſſenen Sarg hält und von Kulis mit Hilfe von langen Bambusſtangen getragen wird. Unmittelbar vor dem Sarge ſchreitet der nächſte Leidtragende, der einen Stab in der Hand ‘trägt und zum Zeichen ſeines ‘Schmerzes von zwei handfeſten Männern unter den Armen geſtüßt wird. Sn Sänften oder Wagen bilden die übrigen Leid- tragenden den S<hluß des Zuges. Oft iſt dieſer fo Iang, daß fid) auf dem Wege keiner weiter um den andern kümmert; hier läuft der Träger eines Ban- ners zu einem Bekannten hinüber, den er ploglid) im Getümmel gewahr wird; im erſten Teil des Zuges machen mehrere Gongfdlager vergnügt cine Mit- tag8pauſe bei einem Garfod) an der Straße; die munteren kleinen Kulis im dritten Teil vergnügen fic) wieder auf-ihre Art. Um ſo größer iſt dann der Gegenſaß, wenn man endlid) im Iegten Teil des Zuges des Lebens hartes Leid gewahrt.“

Neue Drudjacden.

Die Udoptiv-Grofimutter. Cine Erzählung für die reifere

Jugend. Dem vergilbten Tagebuche eines alten Lehrers entnommen. Von Eno Eman. Jn Leinwand gebun- den mit kolorierter Deckelverzierung und fünf Jlluſtra- tionen. Zu beziehen von Theophil Braun & Co., Meri- den, Conn., oder vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 50 Cts.

Sogenannter Jugendſchriften gibt es cine große Maſſe, und ſie werden von der Jugend begierig geleſen. Gewiſſenhafte

Eltern und Erzieher werden daher prüfend fragen: Was leſen unſere heranwachſenden Kinder? Leider enthalten die meiſten auf den Vüchermärkten unſers Landes feilgebotenen Erzäh- lungen, nad) denen junge Leute ja mit Vorliebe greifen, cin ſüßes Gift, von dem die Leſer an ihrer Scele Schaden leiden.

Mit Freuden begrüßen wir es daher, daß ſich in unſern Kreiſen

Leute finden, die unſerer lutheriſhen Jugend geſunde Lektüre bieten. Die vorliegende Erzählung entrollt uns geſchilt cin

Bild amerikaniſchen Jugendlebens mit ſeinen Gefahren -und

Verſuchungen, gcigt aber auch den Segen ter Erziehung „und den Mugen der J Gottſeligkeit und gibt Bi Mnglingen und Jungfrauen Winke fiir ihr Verhalten gegeneinander und gegen ihre Eltern. Das ganze Buch durchzieht dabei ein unſchuldiger Humor, wodurch es nur nod an Anziehung gewinnt, Wo heranwachſende Söhne und Töchter im Hauſe ſind, iſt es eine empfehlen8werte Gabe für den Weihnachtstiſch. H. M. Milde Gaben für Negermiffion:

Durch die Kaſſierer: J. W. Boo, Gibbon, Minu., $378.90;

H. Veinke, Staunton, Jll., 150.00; F. H. Kühnert, Groton,

S. Dak., 65.35; C. Spilman, Baltimore, Md., 111.50; Geo. Denker, Brooklyn, N. Y., 36.00; J. H. Abel, Fort Dodge, Ja., 167.69; O. E. Berneder, Seward, Nebr., 345.93; H. IW. C. Waltke, St. Louis, Mo., 303.92; C. A. Kampe, Fort Wayne, Ind., 391.80; J. F. Schuricht von G. Wendt, Detroit, Mich.

479.95; 3. S. Simon, Springfield, Jll., 265.00. Von J..We- ber, Cleveland, O., 5.00. Frau-Katharine Pörtner, St. Louis, Mo., 5.00. K. H., Spring Valley, Wis., 25.00. Karl Höfs, Freeman, S. Dak., 50.00. W. v. Nenner, Williamsburg, Ja.,

3.00. Von cinem Lutheraner, Milwaukee, Wis., 1.00. Von L. Klee, Cleveland, O., 1.00. Aus den Negergemeinden: Beth- lehem, New Orleans, La., 25.00; Mount Zion, New Orleans, La., 35.00; St. Paul, New Orleans, La., 35.00; St. Paul, Manſura, La., 7.75; St. Matthew, Meherrin, Va., 4.25; St. Paul, Charlotte, N. C., 7.00; St. James, Southern Pines, N. C., 2.50; Mount Zion, Meyersville, N. C., 2.50; Concor- dia, Rodwell, N. C., 15.90; St. John, Salisbury, N. C., 7.25; Holy Trinity, Springfield, Jll., 35.00..

Für College und Haushaltin Green$boro: Durch die Kaſſierer: H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 50.00; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd,, 10.00; I. F. Schuricht von G. Wendt, Detroit, Mich., 1.75. : ;

AUXILIARIOM. Prebigtentiviirfe aus der fiinfgigidhrigen Umts=

geit des ſeligen Paſtor C. Groß sen. Dargeboten von ſeinen Söhnen, C. und E. M. Groß. Erſtes Heft. | 56 und 40 Seiten 6X9. Zu beziehen bon Rev. C. Gross, fe ; Kurtzville, Ont., Can., und Rev. E. M. Gross, Greeley, DRES Colo. Preis: 45 Cts. portofrei. In dieſem Hefte werden den Briidern im Amte Predigt- ‘entivlirfe dargeboten. Wie oft hat wohl ein tief in der Arbeit ſte>ender Paſtor nah einer Sammlung von Predigtentwürfen gegriffen, mußte fie aber nad) kurzer Prüfung als unbrauchbar eiſeite legen; Das ift bei vorliegender Sammlung nicht zu efürchten. Der ſelige Paſtor Groß war ein reidjbegabter, er- ahrener Prediger; davon geben dieſe Predigtentwürfe Zeugnis.

BAAS far führen fie ihren Gegenſtand aus und geben n

Für die Kapelle in Napoleonville: Durch Kaſſierer J. S. Simon, Springfield, Jll., .25.

St. Louis, Mo., 16. November 1908.

Henry A. Schenkel, Kaſſierer. 2 1487 Vor ‘Ave. ff Dantend quittieren die Miſſionare folgende Gaben: ook Lochner: Von Frl. C. J. $1.00 für die Pfeifen= orgel.

Prof. Groß: Von N. N. aus North Carolina 10.00 für die Negermiſſion.

Sonntage nad) Epiphanias. Jm zweiten Teil findet ſich ater! tv Kaſualpredigten und -Reden (Antritts- eichtreden, Bußpredigten, Danttagspredigten). Es < aß dieſe Entwürfe zahlreihe Abnehmer Sammlung bald vollſtändig erſcheinen könnte.

Die „„Miſſions-Tauke‘“ erſcheint einmal monatlich, Der Preis ſür ein Jahr in Vorausbezablung mit Bora Th folgender: is y y bet Y 1 Exemplar, S .25 10 Exemplare uuter eiuer Adreſſe... 00 26 u tz he E 00 50 10 u ” ” u ES ET += 00 17.00

Jn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 36 Cents pro Exemplar. - Vriefe, welcbe Veſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſeude man uuter der Adreſſe; Concordia Publishing House, St. Louls, Mo, : Alle die Nedaktion betreïſeudenEinſeudungen find zu richten an Rev. I 853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge ſür die Nege! deu Kaſſierer, Ar, MI. A, Schenkel, 1447 John Ave., St. Louls, Mo. eT —

This article is from: