3 minute read

Ende Te whitis, des falſchen Propheten in Neuſeeland

der ganzen Vakanzzeit jeden Sonntag zur Sonntags- jule verſammeln, die von cinem älteren Gliede ge- leitet wird, wofür jeder, groß und klein, regelmäßig ein Stück aus dem Katechismus auswendig gelernt hat und dann aufſagt und fid) an dem Unterricht im

Katechismus-und in der bibliſchen Geſchichte beteiligt.

Advertisement

Die Eltern beklagen es ſehr, day ihre Kinder ganz und gar ohne Schulunterricht ſind. Dennoch ſchi>en ſie dieſe niht in die Freiſchule, ſondern gar manche von ihnen geben fid) Mühe, ihre Kinder ſelber täglich ein Stündchen wenigſtens zu unterrichten. Wenn man von ſolhen Früchten in der Neger- - miſſion hört, ſo wird gewiß der liebe Leſer fic) mit dem Schreiber dieſes freuen und mit der verwaiſten

Gemeinde den SErrn um re<t baldige Zuſendung eines treuen Girten bitten. M. L. mit halten wollte. Unſere geräumige Mount Zion- Negerkirche, in der Miſſionar Lankenau cine ernſte und gugleid) auch tröſtlihe Leichenpredigt hielt, war bis auf den leßten Play beſezt. Gott gebe, daß dieſe gewaltige Predigt niht tauben Ohren gehalten wor- den iſt, und daß es niht aud) von unſern Negern heiße: „Du ſhlägeſt fie, aber ſie fiihlen’s nicht.“ Und wenn wir an dieſem dreifahen Grabe beten: „Mein Gott, ich bitt" dur Chriſti Blut, mach's nur mit meinem Ende gut“, ſo wollen wir zugleich ein Gelübde hinaufſhi>en, immer eifriger zu werden im Werke dieſer Miſſion, damit das helle Licht des Evan- geliunis immer mehr hineinleuhte in das tiefe Dun- kel der armen Negerherzen, daß ſie am Grabe ihrer Lieben niht als ſolche trauern, die keine Hoffnung haben. G. M. K.

„Ah, wie geſhwinde und behende fai foumen meine Todesnot !“ wes Ende Te whitis, des falſchen Propheten in Neuſeeland.

Dieſes Wort ijt uns in der vergangenen Woche in unſerer Negermiſſion wieder einmal gewaltig ge- predigt worden. Am Sonntagabend ſaßen fie nod) - nebeneinander im Gottesdienjt, Mutter und Tochter, und hielten die kleine Enkelin. auf dem Schoße; am DienStagabend lagen fie da als verjtiimmelte, ſtarre Leichen und am Donners3tagabend ſchliefen fie Seite an Seite gebettet in einem großen, kühlen Grab. Wir aber ſtanden am Grabe und ſahen empor und fragten: Grr, warum? warum fo ploglid) und warum drei mit einem Shlag? Gegen Dämme- rung am Dienstagabend hatten ſie alle geſund und vergnügt ihr Haus verlaſſen, um einem Umzuge in der Stadt zuzuſhauen; kaum eine Stunde ſpäter wurden drei Glieder der Familie als gerfekte Leiden .

Xe whiti, der falſhe Maoriprophet, iſt am 18. No- vember des leßten Jahres Tohu gefolgt. Die Maori glaubten, er würde nie ſterben. Als Schüler des Miſ- ſionars Riemenſchneider trat er ſpäter an Stelle von * Te Ua und wurde mit Tohu der geiſtlihe Führer der Maori. Er ſagte den Maori, daß fie von den zehn verlorenen Stämmen S8rael3. ſeien und ihnen als foldjen nod) eine große Zukunft bevorſtände. Er ſei geſandt, Chriſti Werk zu vollenden, welches derſelbe nicht vollenden konnte. Alle Weisſagungen des Alten Teſtaments bezog er auf Parihaka, die Maori und fid. Obwohl exzentriſher Art, konnte man dod) vernünftig mit ihm reden. Er war ſehr zuvorkommend und gaſt- freundli<h. Kein anderer Maori hat wohl unter ſei- nem Volk ſol<hes Anſehen und: ſolhe Macht gehabt “ unter einem Gtragpenbahniwagen herborgegogen, und wie Le whiti; dod) mußte er in den leßten Jahren drei andere waren ſ<hwer berlegt. Jm Nu war alles ſehen, wie ſeine Macht und ſein Anſehen immer mehr * . geſehen, man wußte ſelbſt kaum wie. abnahm. ; | Und o, welder Jammer ergriff die armen Über- Er ſtarb mit den Worten: „Es kann nicht erfüllt | lebenden! Das war ein Trauerhaus im doppelten werden, es kann nicht erfüllt werden!“ Große Ent- - und dreifachen Sinne des Wortes. Da floſſen niht täuſhung bemächtigte fid) der Maori, da fie alle ge- nur heiße, ſtille Tränen der Ergebung in Gottes glaubt hatten, Te whiti würde nie ſterben. Er war Willen, nein, es fdien, alS ob der herbe Schmerz nach ſeiner eigenen Ausſage 1830 geboren, drei Tage “ einige Glieder der Familie in Verzweiflung und nachdem fein Vater in der Schlacht bei Pukerengirra — _ Wahnſinn ſtürzen wollte. Der Unterzeihnete am- gefallen war. Seine Hauptlehre, die er den Maori “tierte im wohl Hauſe keines und auf dem Gotte8acer, und ergreifenderen Ereigniſſes aus er kann ſeinem beibra<te, war: es würde kein Blutvergießen in ſceland mehr ſtattfinden, und er würde Frieden Neu- unter Leben erinnern als dieſes Begräbniſſes. Trauernde mußten in dieſem fdymerglidjen Manche Trauer- allen Völkern „weiße Feder“, anrihten. die jeder Sein ſeiner Abzeichen Anhänger war die am Hute * e ſehr ernſte Mahnung Gottes zur Buße und oder im Kopfhaar trug. Er übte einen gang merk- — hören. Und es iſt dies gewiß eine heilſame 1 die unſer Gott allen Negergemeinden hier- würdigen Einfluß auf die die er ſeinen Anhängern Maori aus. Die Hoffnung, — einflößte, war, daß einſt ein

tulad Tha ALONE

This article is from: