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Mancherlei aus der Miſſion und für die Mijfion
from Missions-Taube 1908
völlige Religionsfreiheit. Die Gefangenen wurden aus ihren Gefängniſſen herausgeführt, die Geflüch- teten durften fid) aus ihren Schlupfwinkeln hervor- wagen. Und wunderbar: während bei dem Ausbruh der Verfolgung die Zahl der Getauften immer- hin nod) klein geweſen war, bekannten fid) jeßt mit einem Mal 7000 Madagaſſen zum chriſtlihen Glau- ben. Sn der Tat: das Blut der Märtyrer ijt der Same der Kirche! Es gibt in der Miſſionsgeſchichte kaum ein Beiſpiel, an welhem die Wahrheit dieſes alten Wortes jo handgreiflich zutage tritt als an der madagaſſiſhen Chriſtenverfolgung. (S. u. E.) an das Studium der japaniſchen Zeichenſchrift und ließ darin niht nad, bis er notdürftig leſen konnte. Und nun ging er an die Entzifferung des Evange- —
Die Bibel in einem japanifdjen Gefiinguis.
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Sn einer japaniſchen Zeitſchrift wird von einer merkwürdigen Bekehrung eines Sapaners berichtet, der von ſeinen 45 Lebensjahren ni<ht weniger als 20 Jahre in verſchiedenen Gefängniſſen zugebracht hat und vor etwa zwei Jahren öffentli<h in einer Kirche getauft werden konnte.
Der Mann hat eine traurige Vergangenheit hinter ſih. Als Kind armer Eltern hatte er auch keinerlei Pflege und ‘Erziehung genoſſen. So verbrachte er ſeine Zeit in ſ{hlimmer Geſellſhaft und hatte ſhon mit aht Jahren ſtehlen und ſpielen gelernt. Mit neun Jahren war er ein. gewandter Taſchendieb, und ehe er das fünfzehnte Lebensjahr erreicht hatte, war er ſhon in fünf oder ſe<s Gefängniſſen herum- gekommen; dabei war ſein ganzer Ehrgeiz darauf gerihtet, ein berühmter Einbrecher zu werden. Der Diebſtahl einer beträhtlihen Geldſumme, der ihm eines Tages gelang und ihm ein [luxuriöſes Leben geſtattete, wurde ihm zum Verhängnis. Man wurde wegen ſeiner Verſhwendung auf ihn aufmerkſam und es führte dieſelbe zu ſeiner Entdedung. Er erhielt liums Matthäi, das er mit großer Mühe im Lauf eines Jahres durcharbeitete. „Da“ — ſo erzählte er ſpäter einem Miſſionar Rawlings — „kam id) ohne alle menſhlihe Hilfe, allein dur< den Geiſt Gottes, mittelſt des geleſenen Wortes, zur Erkenntnis und zum Glauben; id) gelangte von einem zum andern und ohne Zutun von Menſchen las ih in den folgen- den drei Jahren die ganze Bibel durch.“
Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis kam er als ein anderer Menſh nad) Oſaka. Nun war es ihm auch darum zu tun, weiteres über das Bibelbuch zu hören und die djriftlidje Lehre kennen zu lernen. Man wies ihn in eine drijtlidje Kirche, wo er der ‘aufmerkſamſte Hörer war. „Von dieſer Zeit an“, ſchreibt Miſſionar Nawlings, „verdiente er fid) fein chrlihes Brot als Wagenziceher, und beinahe jeden Sonntagmorgen konnte man ihn auf den vorderſten Vänken unſerer kleinen Kirche ſißen ſehen, wo er dem Gottesdienſt mit der gejpanntejten Aufmerkſamkeit anwohnte. Es erwies jid) and, daß er ſeine Bibel vollſtändig kannte, und als id) ihn ein Jahr ſpäter taufen durfte, da bezeugte er ſein Taufgelübde mit ſolchem Ernſt und ſolcher Entſchiedenheit, daß ich kei- nen Zweifel hege, daß er in aller Aufrichtigkeit dem Böſen entſagen und in den Wegen Gottes wan- deln will.“
Mancherlet aus der Miſſion und für die Miſſion.
(Von R. K.)
Auf der Vethlchemsſtation in New Orleans wur- den am leßten Sonntag im Februar ein Knabe von 16 und ein Mädchen von 17 Jahren getauft und kon-
| infolgedeſſen 18 Jahre Zuchthaus. Aber der Tod Be der Kaiſerin und die darauf erlaſſene Amneſtie fete ihn wieder in Freiheit, noc) ehe er ſeine Zeit ab- ©
firmiert. : Aus der miffonrijdjen Judiancrmijfion in Wis- confin beridjtet der „Lutheraner“ Erfreulihes und Betrübendes. Erfreulich ijt, daß Miſſionar Larſen geſeſſen hatte. Neue Einbruchsdiebſtähle aber, die ‘er fic) wieder zuſhulden kommen ließ, führten ihn aufs neue fiir ſe<s Jahre hinter S<hloß und Riegel. “Doch hier kam es bei ihm zu einer Wendung ſeines ns. Von einem Mitgefangenen vernahm er ganz ufig, daß es den Gefangenen erlaubt ſei, religiöſe “ Bücher zu kaufen, und daß dies von der Regierung fo mögli begünſtigt werde, weil fie fic) EE gu Wirkung auf die Sträflinge verſpreche. x < unſer Gefangener davon Cine ächſt ein Neues Teſtament und bald Ite Teſtament. Da er aber des w fid) rae allem Gite “tritbend ijt es aud), daß auf der andern, der älteſte nod) immer Gelegenheit hat, unter den nod) heidni- fen und unziviliſierten Menominees den Samen des Evangeliums auszuſtreuen. Betrübend ijt, daß manche heidniſche JFndianerkinder dort niht zur Miſ- ſionsſhule kommen wollen, weil ſie andern Jndiane ſtämmen angehören und mit Verachtung auf Kinder, die niht ihre8gleihen find, herabſehen. Erfreulih iſt's aber wiederum, daß zu den gotteSdienjtlidjen Verſammlungen Sonntags jeßt niht nur eine Scha erwachſener Jndianer fid) einfindet, ſondern au manche kir<hli<h verwahrloſte Weiße, die in den b nachbarten Holzfällerlagern beſchäftigt ſind. — Be —
RRV L I dit
Station, Red Springs, unter den Stockbridge-Jndia-
nern, die Presbyterianer durch ihre Gegenmiſſion Ärgernis und Verwirrung anrichten. Auch hat Miſ- “jionar Kreßmann, der dort ſeit Jahren im Segen gearbeitet hat, eines körperlichen Leidens wegen lei-
der einem Rufe in ein anderes Arbeitsfeld folgen müſſen. Doch iſt es erfreuli<h, daß der Miſſions- lehrer Lübke auf dem ſchwierigen Poſten in Med
Springs treu weiterarbeitet und, wenn Miſſionar Larſen niht kommen kann, mit der lutheriſ<hen Sn- dianergemeinde Leſegottesdienſte hält. Auch hat der Veſuch dieſer Gottesdienſte in leßter Zeit wieder er- freulih zugenommen.
Tue AmeErtcan Boarp, die große fongrega- tionaliſtiſhe Miſſionsgeſellſhaſt, hatte im letzten
Jahre 572 amerikaniſche Miſſionare und 4145 ein- geborene Gehilfen. Auf ſeinen Miſſionsfeldern gab es 580 eingeborene Gemeinden und 1700 Gottes- dienſtpläße mit 68,952 Kommunikanten, wovon 6351 den leßtjährigen Zuwachs bildeten. Sn 18 theologi- ſhen Schulen werden 172 Zöglinge zum Predigtamt vorbereitet. Der chrwürdige Dr. Griffith John ijt, nahdem er fich in Amerika leidli<h erholt hat, nod) einmal nach
China hinausgegangen. Jn ſeinem Abſchiedsbriefe án den Sekretär der Londoner Miſſion, deren Send- bote er iſt, ſhreibt er: „Jh fühle, es ijt Zeit, daß id guriidttehre und mid) nod) cinmal in die Arbeit ſtürze.
Jh hoffe, noch einige Jahre in meinem Mdoptiv-
Baterlande und unter meinem Wdoptiv-Volfe wirken zu dürfen. Sch gehe zurü> mit dem alten Wabl- fprudje: Erwarte große Dinge von Gott und unter- nimm große Dinge für Gott! Meine Erwartungen ſind größer als je.“ Bekanntlich kann der Miſſions- veteran bereits auf eine 50jährige Arbeitszeit in
China guvriictblicden. Jm Kongogebict hat die Miſſion ſeit einem Men- ſhenalter einen großen Umſchwung erlebt, der zum größten Teil durch ſie ſelbſt herbeigeführt worden iſt.
Der Baptiſtenmiſſionar Weeks berichtet darüber im
Missionary Herald: „Vor 25 Jahren war im ganzen
Kongogebiet nidjt.ein einziger Chriſt zu finden; heute
“ſind es über 2500 Getaufte in geordneten Gemein- den, die zum Teil leſen können und denen man Gottes
“Wort in ihrer Mutterſprache in die Hand gegeben an pet 8500 Knaben und Mädchen beſuchen heute un-

“Jere Tagſchulen, während man damals nidts von “einer Schule wußte. Vor 25 Jahren war aud) nod
:
eine der am Kongo geſprohenen Sprachen bearbeitet | und zur Schriftſprache erhoben, weshalb damals aud i nod) keine Literatur darin exiſtierte.” Heute ſind niht
weniger als ſieben ibel oder einzelne sis Kongoſprachen Teile derſelben bearbeitet und die darin übertragen, - ſowie eine große Anzahl anderer hriſtliher Bücher geſchaffen. Vor 25 Jahren hatte der Zauberer und
Medizinmann nod) unumſchränkte Gewalt über die
Eingeborenen; lettere lagen nod) in den Feſſeln grau- ſamer, heidniſher Gebräuche. Heute ijt überall, wo die Miſſion hingekommen iſt und ihren Einfluß aus- übt, die Macht des Zauberers gebrochen, und die abergläubiſchen, grauſamen Bräuche ſind derart aus- gerottet, daß das junge Volk mit Staunen von den ehemaligen Taten ſeiner Väter vernimmt. Vor 25 Jahren wurde das Evangelium nur an drei oder vier Orten mit ſtammelnden Worten gepredigt, da man der Sprache nod) niht mächtig war; heute wird die frohe Botſchaft täglih in ſieben verſchiedenen
Sprachen und auf nahezu 350 Miſſionsſtationen und
Außenpoſten verkündigt. Vor 25 Jahren griffen die
Eingeborenen nach allem, was ihnen in den Weg kam, und hielten gierig feſt, was ſie einmal zwiſchen den
Fingern hatten; heute opfern die eingeborenen Chri- ſten mit willigem Herzen zur Unterhaltung des Miſ- ſion8werks in ihren Diſtrikten und bradjten zum
Beiſpiel im leßten Fahre über 350 Pfund (1700 Dol- lars) zuſammen. Für alles das ſei unſerm HErrn und Meiſter allein die Ehre!“ Wallace, cin engliſcher Zeitungskorreſpondent, ſchreibt von einem Beſuh im Kongoſtaat über die dortige Miſſionsarbeit: „Jh ſhaue als Augenzeuge, was die Miſſionare geleiſtet haben, und bei dieſem
Anbli> bin id) auf mein Vaterland und meine Lands-
Teute ſtolzer als je. Keine Sdjladt, der id) beige- wohnt habe, keine kühne Waffentat bei völlig unglei< verteilten Kräften hat einen foldjen Eindru> auf mid gemacht als die auf dieſen Vorpoſten der Chriſtenheit geleiſtete Arbeit. Sch erkläre das ganz rüdchaltlos und glaube zur Abgabe eines ſa<hgemäßen Urteils befähigt zu ſein. Sd) habe gehört, daß es ſeine
Schwierigkeiten habe, für dieſe Arbeit immer wieder den miſſionariſhen Erſaß zu finden. Freimütig will id) bekennen, daß ic) mic) darüber nidjt wundere; ich möchte niht Miſſionar am Kongo ſein. Und was hat die Miſſion erreiht? Ohne Zögern behaupte id, aller Fortſchritt und alle Ziviliſation, ihr Beginn und ihr Fortgang: iſt ihr Werk. Die Miſſionare haben die großen Waſſerſtraßen erforſ<ht. Und wenn die
Eingeborenen aus der Tiefe der Unterdriidung und
Vernahläſſigung emporgehoben und zu guten Bür- gern gemacht find, ſo iſt es das Verdienſt der Miſſio- nare. Alles, was in dieſem Lande gut iſt, kommt auf ihr Konto. Jhre Tätigkeit iſt der einzige helle Punkt * in dem Dunkel, das dieſes Land des Todes einhiillt Die durchdringende Kraft des Wortes Gottes macht fid) aud) an ſolchen Heiden, die nod) wenig vom Evangelium ES haben, wie die Owambo in Süd- L

weſtafrika, bemerkbar. Der rheinijde Miſſionar Tön- jes erzählt, daß fiirglid) ein Owambo zu ihm geſagt habe: „Lehrer, deine Worte haben jeßt angefangen, mid) in das Herz zu ſtehen“, und ein Großmann des Häuptlings, zu dem er von der Auferſtehung und dem Gericht redete, ſagte: „Lehrer, du kannſt mir alles ſagen, und id) will auf deine Rede aufmerken, nur ſolhe Dinge mußt du mir nicht erzählen, ſonſt fange id) an zu zittern und fürhte mid.” Darauf antwor- tete ihm Tönjes: „Siche, das will id) ja eben, daß du einmal anfängſt, did) zu fürchten.“
Auf den Nakko-Jnſeln, die ſeit 1899 von der Rheiniſhen Miſſion beſeßt ſind, faßten mehrere Häuptlinge den Entſchluß, ihre Gößen zu beſeitigen und in den Taufunterriht einzutreten. Der adjtzig- jährige Häuptling Samaemu, der alle ſeine Gößen auf der Straße auf einen Haufen brachte und ver- brannte, ſagte, auf ein hölzernes Bild zeigend: „Dieſe Gögen wurden fiir mid) gemacht, als id) nod) ein klei- nes Kind war, und id) habe ihnen bisher, wenn id krank war, ſtets Opfer gebraht und Hilfe von ihnen erfleht. Aber jeßt ſoll das aufhören. Jh will fortan der Lehre Gottes folgen.“ }
Eine herzliche Bitte.
Die Haushaltskfaſſe unſerer Negeranſtalt in Greensboro, N. C., ijt in einer fold) bedanernSiwerten Lage, daß wir genötigt werden, die Anſtalt zu ſhließen, wenn die lieben Chriſten niht recht bald mit Liebesgaben zu Hilfe kommen.“ Elf Schüler müſſen ganz und zwei teilweiſe aus dieſer Kaſſe er- halten werden. Außer den laufenden Ausgaben haben wir eine Shuld von $200.00, die mögli<ſt ‘bald bezahlt werden müſſen.
Die lieben Geber werden gebeten, ihre Gaben an den Kaſſierer der Negermiſſion, Prof. A. C. Burg- dorf, St. Louis, Mo., einzuſenden. N. JF. Bakke.
Milde Gaben für Negermiffion:
Durch die Kaſſierer: J. Hammer, Monroe, Mich., $27.50; A. Gundlach, Elyſian, Minn., 25.00; H. F. Ölſchlager, Leavenz worth, Kanj., 76.61; H. W. C. Waltfe, St. Louis, Mo., 49.99," H. Veinke, Staunton, Ill., 6.55; F. H. Kühnert, Groton, S. Dak., 10.00; C. Spilman, Baltimore, Md., 33.75; O. E. Verneder, Seward, Nebr., 10.00; G. Denker, Brooklyn, N. Y., 7.30; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 3.97; A. Roſs, Mile waufee, Wis., 11.00; W. J. Hinze, Beecher, Jll., 13.00; H. G. Pliefke, St. bell, Mich., Paul, 5.00. Minn., Von K. 171.31. Von Frau Krug, H., Springvalley, L 5.00. Hubs den Negergemeinden: Zion, Gold Hill, N. C., 5.00; Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 5.00; Schoolhouſe, N. C., 3.00; Vethlehem, New . Peter bei Orleans, La., Drys 25.00; Mount Zion, New Orleans, La., 35.00; in Napoleonville, La,, 12.00; St. Paul, New Orleans, La., 35.00; St. Paul, Manz ſura, La., 10,00; Grace, Concord, N. C., 10.00; St. John, Salisbury, N. C., 3.75; Concordia, Nowell, N. C., 2.50; Holy Trinity, Springfield, Jll., 4.30. Schulgeld von Schülern des Jmmanuel-College 65.00. Summa $691.58.
Für die Schule in Napoleonville: Durch die Kaſſierer: H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 21.50; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 1.55; C. Spilman, Baltimore, Md., 6.45; C. A. Kampe, Fort Wayne, Ind., .50; A. Noſs, Milwaukee, Wis., 3.80; W. J. Hinze, Veecher, Ill., 27.40; H. G. Pliefke, St. Paul, Minn., 14.72. Summa $75.92.
Für das Jmmanuel-College: Durch die Kaſſie- rer: H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 5.00; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 55.00; C. Spilman, Baltimore, Md., 4.60; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 10.00. Summa $74.60.
Von ,
Für arme Schüler im Jmmanuel-College: Durch die Kaſſierer: G. Denker, Vrooklyn, N. Y., 21.57; A. Roſs, Milwaukee, Wis., 5.50; W. J. Hinze, Beecher, Jll., 12.50; H. G. Pliefte, St. Paul, Minn., 5.00. Summa $44.57.
pir das VQuther=College: Durch die Kaſſierer: C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 5.00; H.-G. Pliefke, St. Paul, Minn., 5.00. Summa $10.00. :
Für arme Negerkinder: Durch P. Rimbach, Port- land, Oreg., aus der Sparbüchſe von Arthur und Hugo Kling- beil 6.23.
St. Louis, Mo., 16. März 1908. A. C. Burgdorf, Kaſſierer.
Dankend quittieren die Miſſionare folgende Gaben:
Dir. Bakke: Für arme Studenten: Durch P. Lange in Fort Wayne, Jnd., $25.02. Von N. N., Pittsburg, Pa., 1.00. Durch P. Hanſer, Knierim, Jowa, 4.45. P. Schröder, Waſhing- ton, D. C., von cinem alten Soldaten 10.00. Von H. W. G. Hill 5.00. P. Lothmanns Gemeinde, Akron, O., 19.00.
Prof. Wahlers: Für die Pfeifenorgel: Lehrer Schu- manns Singchor in Pittsburg, Pa., 5.00. Für Orgel und LAS Von den Frl. E. u. K. Jakobs, Greensboro, N. C., 5.00.
Prof. Lochner: Für die Pfeifenorgel: Frau Krüger in
Horicon, Wis., 1.00. P. Erds Gemeinde, Oſhkoſh, Wis., 13.28. Sg E Denver, Colo., 1.00. H. Knorr, Detroit, Mich.,
Zu gütiger Beachtung.
Nach einem neuen Poſtgeſeß müſſen die Herausgeber einer MonatS{dhrift wie ,Miffionstaube” binnen vier Monaten nah + Ablauf des Termins, für den bezahlt war, das neue Abonne-
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Für die Jndianermiſſion dankend erhalten: Durch P. Plehn und Frau, ſowie Frau P. Wolbreht von H. C. Prange und
andern in Sheboygan, Wis., verſchiedene neue und alte Klei- dungsſtü>de. Durch P. Burger von Chr. Hoppert zwei Kiſten
neuer Schuhe. N. Krehmann.
Die Jahr in „„Miſſious - Taube!’ int ei ERS EES int Tas ei 1 Exemplar, 5 Der, Prete ei aua 10 Exemplare unter eiuer Mdreff 26 60 100 u ” ” ” u ” u ” 17.00 u ” ” wows A
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Miſſionszeitſhrift der Evangelifdy-Lutherifdjen Synodalkonferens von Uordamerika.
30. Jahrgang. Mai 1908. Dummer 5.
Zur Rettung. Uganda.
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Jch weiß cin Land, wo ſtets der Frühling lacht, Wo nie die Sonne untergeht zur Nacht, Wo ſüße Frucht an Lebensquellen ſteht, Wo die Bewohner Edenluft umweht. Dahin, dahin, Bum ew'gen Frühling, wir mit Freuden zichn. Joh weiß von Schähen einer beſſern Welt, Sie liegen droben, überm Sternenzelt, So koſtbar, fo volllommen und fo fain, Wie nod) tein fterblid) Auge je gefehn. Dahin, dahin, Nah wahren Schähen, wir mit Freuden ziehn. Jch weiß von einer diamantnen Stadt, Die Perlentore, goldne Gaſſen hat; Vollendet iſt dort Freude, Luſt und Gliid; Da zieht man nur hinein, doch nie guriid.
Dahin, dahin, Zum reinen Glüd>e, wir mit Freuden ziehn. Es ift dies Land das Reich der Herrlichkeit, Die Schätze Gottes Bild und Seligkeit,
Die Stadt heißt Salem, fel’ge Friedensſtadt, Die Gott in Chriſto uns bereitet hat.
Dahin, dahin, Zum ſüßen Frieden, wir mit Freuden zichn. Doch viele fennen unſre Hoffnung nicht; Sie zittern vor dem künftigen Gericht. Die Stadt, die Schäße und das fdine Land Sind ungezählten Seelen unbekannt. Dahin, dahin, Zum ew*'gen Tode, hoffnungslos ſie ziehn.
Den treuen Heiland jammert ihre Not; Er ruft uns zu: „Errettet ſie vom Tod! Bringt allen doc) mein ſeligmachend Wort, Den Sündern in der Welt, an jedem Ort.“ Dahin, dahin, Zur Rettung, Brüder, laßt uns eilend ziehn. H. Meyer.
Aus dieſem Lande, welches für die Miſſion in Mittelafrika eine beſondere Bedeutung gewonnen hat, ſind neuerdings wieder Berichte gekommen, welche uns für die Ausbreitung des Chriſtentums im dunk- len Erdteil mit neuer Hoffnung erfüllen. Biſchof Tucker ijt kürzli<h von einer Erholungsreiſe, die er in England gemacht hatte, nah Uganda zurüd>ge- kehrt. Darüber ſagt der Bericht ſeiner Geſellſchaft folgendes: „Kaum kann man es glauben, daß vor 17 Jahren, als dieſer Biſchof zuerſt hierherkam, das Land fic in völliger Unruhe befand, und daß es da- mals nur 200 Chriſten hier gab. Sekt ſtehen in dieſem Teile Afrikas über 60,000 Chriſten unter ihm und ſchauen zu ihm auf als zu ihrem Biſchof und zu ihrem Freunde.“ x
Wir wollen einen Miicblid auf die Miſſion in dieſem Lande tun. Noch vor 25 Jahren war Uganda eins der dunkelſten Länder der Erde, wo die Grau- ſamkeit ihre Heimat hatte. Blut floß wie Waſſer. Menſchenopfer ohne Zahl wurden gefdladtet, um die böſen Geiſter zu verſöhnen. Bei dem Tode des Königs Suna, des Vaters- des oft genannten Königs Mteſa, wurden 2000 Menſchen geſchlahtet. Dieſes Hinſhlahten von Menſchen beim Tode eines Königs war feſtſtehende Landesſitte von alters her. Als aber Mteſa ſtarb, wurde bei feinem Tode nidt ein einziger mehr geopfert. Das war nicht etwa die Folge des Eingreifens irgend einer weltlihen euro- päiſhen Macht. Das Chriſtentum war ins
Rand gekommen, und obwohl bis dahin nur zwei einſame Miſſionare dort gepredigt hatten, hatte das Evangelium, welches verkündigt wurde, dod) die Macht, die uralte heidniſche Sitte gu verdrängen und ſomit Tauſenden das Leben zu erhalten. Auch hier wurde das Wort Wahrheit (1 Joh. 3, 8): „Dazu iſt erſhienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerſtöre.“
Miſſionar Maday erzählt aus jener Zeit, daß früher der König Mteſa 6000 Mann unter Waffen hielt, deren einzige Beſtimmung war, Raubzüge in benadjbarte Gebiete zu unternehmen und dort Ge- fangene zu madjen, welche er an die Araber als Sklaven verkaufte. Der Preis für einen Mann oder ein Weib war ein einfaches altes Gewehr. Für einen Knaben oder ein Mädchen wurden 100 Zündhütchen gegeben, ein Stiid roten Zeuges oder etwas Pulver. Die armen Leute, die ſo eingehandelt waren, mußten dann einen Weg von ungefähr tauſend Meilen nad) der Küſte guriidlegen, bei -wel<hem Marſch vielleiht zwei Drittel von ihnen den Strapazen erlagen. Der Überlebenden wartete dann ein jämmerlihes Los auf den Plantagen von Sanſibar und Pemba. Jm Jahre 1892 fam Änderung. Ein Sklave in Uganda war ſeinem Herrn entlaufen und hatte eine Zufluht3- ſtätte bei einem driſtlihen Häuptling gefunden.
_ Gein Herr verlangte ſeine Rückkehr, und die Häupt- linge kamen zum Biſchof Tucer, der damals ſhon im Lande war, und fragten, was ſie tun ſollten. Der Biſchof erkundigte fid) bei ihnen, ob ihr Gefey Skla- verei erlaube, und er erhielt die Antwort, daß dies der Fall. ſei. Es wurde ihnen erwidert, daß in die- fem Fall der Sklave zu ſeinem Herrn zurüd>kehren müſſe, daß ſie aber beſſer täten, ihr Geſeß zu ändern. Zehn Tage ſpäter erſchienen fie aufs neue und brad- ten ein Sriftſtü> mit ſih, unterſchrieben vom erſten Miniſter des Landes und 40 Häuptlingen. Der Jn- halt dieſes Srjriftitiices lautete,“ wie folgt: „Wir,

die großen Häuptlinge von Uganda, wollen die gute Sitte der Freiheit annehmen und die Sklaverei unbedingt abſchaffen. Wir find hiermit eins ge- worden, all unſern Sklaven vollkommene Freiheit gu ſchenken.“ Doch wir wollen einen Bericht des Biſchofs ſelbſt hören. Er ſchreibt, wie folgt: „Jm Jahre 1890 kam der Ruf an mid, na< Uganda zu gehen. Die Reiſe von der Oſtküſte bis dorthin nahm damals fünf Mo- nate in Unfprud). Fett legt man fie mit der Eiſen- bahn in vier Tagen zurü>. Jh fand damals im Lande nur 60 bis 70 ertwadjfene Chriſten. Hin und der hatte man Beweiſe vor Augen, wie es Beit, der Zeit der Grauſamkeit, hier en war. Da ſah man vielleiht einen in der zuge- Mann ohne Lippen, ohne Naſe, ohne Ohren; er war in der alten Zeit verſtümmelt worden. Da war ein Blin- der, dem man ſeine Augen ausgeftodjen hatte; da be- gegnete man einem andern, der nur no< zwei Arm- ſtumpfen“ hatte. Jhm waren einſt auf Befehl des Königs die Hände abgehauen worden. Damals hat- ten wir nur vier oder fünf eingeborene Evangeliſten. Jett arbeiten mit uns 2000 bis 3000 Männer und Frauen, verbreiten in .dieſem Lande und über ſeine Grenzen hinaus das Evangelium, und an den ge- ſammelten Gemeinden ſtehen 82 ordinierte fdwarze „Geiſtliche. Und alle dieſe eingebornen Evangeliſten und Prediger werden von den Gemeinden ſelbſt unterhalten. Jm Jahre 1890 gab es im Lande nur eine einzige Kirhe. Sekt haben wir hier 2000 Kir- chen, darunter die große Hauptkirche bei der Haupt- ſtadt, in welcher fic) fonntiglid) an 3000 Perſonen verſammeln. Vor 15 Jahren war nur eine kleine Anzahl Kinder im Unterricht; jezt beſu<hen 420,000 Kinder die Elementarſhulen. Alle dieſe Verände- rungen ſind dur< das Evangelium von Chriſto hier zuſtande gebradjt worden. Jm Jahre 1906 wurden niht weniger als 9100 Seelen, Kinder eingerechnet, durd) die Taufe in die Gemeinden aufgenommen, und alles das konnte geſchehen, obwohl die Könige und viele ihrer Anhänger alles taten, was ſie konn- ten, um den Lauf des Evangeliums zu hindern.“
Much über die Grenzen des Landes hinaus trugen die treuen Arbeiter das Evangelium. Weſtlih von Uganda liegt das Land Ankole. - Alle Verſuche, dort einzudringen, waren bisher vergebli<h geweſen. Da vereinigten fid) die Chriſten in Uganda an 200 ver- ſchiedenen Orten an einem beſtimmten Tage zu ge- meinſamem Gebet für dies Heidenland. Über die Reiſe, die der Biſchof dorthin unternahm, berichtet er, wie folgt: Nach vierzehn Reiſetagen ſtand itd mit dem mid) begleitenden Miſſionar vor der Haupt- ſtadt des genannten Landes. Ehe wir dort anlang- ten, beteten wir inbrünſtig mit den uns begleitenden Chriſten zu Gott, daß er uns hier Eingang verſchaf- fen möge. Am andern Morgen betraten wir die Stadt und konnten bald den König und ſeine Leute begrüßen. Die Leute gewährten einen fremden An- bli>. Jhre Leiber waren bemalt, ihre Haare in auf- fallender Weiſe zurehtgeſtußt. Jn den Händen hiel- ten fie ihre Schilde, und vor ihnen ſte>ten ihre Speere — | in der Erde. Ginter ihnen ſah man die Zauberer, | die dort die größte Macht ausüben. sch erklärte dem König, weshalb wir gekommen ſeien, als Boten Got- tes, und daß wir um Erlaubnis bäten, ihn und ſein Volk den Weg der Seligkeit zu lehren. Drei Tage dauerte nun der Kampf zwiſchen uns und jenen Zau- berern. Endlich aber war am dritten Tage der Sieg