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Die drei erſten Kapitel des Johannes sevangeliums

der freundliche Leſer gewiß von Herzen gönnen, wenn ſie niht in einer armſeligen Lehmhütte hauſen müſſen, ſondern ein freundlihes Heim bewohnen. Jeder criſtli<h denkende Leſer wird fic) daher ard) Yerglich über das zweite Bild freuen, welches das Pfarrhaus am Toropy mit ſeiner lieblihen Umge- bung darſtellt. Vor mehreren Jahren hat es die Gemeinde ihrem Paſtor gebaut. Freilich hat ſie ſih eine niht geringe Schuld dadurd) aufladen müſſen. Wer ihr hilft, die Schuld abzutragen, tut gewiß ein Gott wohlgefälliges Werk. — Gott ſegne die luthe- riſhe Gemeinde am Toropy, ihre Schule und ihre Paſtoren familie. Ma. nächſt eine ganz allgemeine Unterhaltung. Dann aber lenkte der Miſſionar das Geſpräch auf höhere Dinge. Sofort ſtieß er aber auf Widerſtreben bei

ſeinem Gaſt. Dieſer wich dem Geſpräch aus, indem er ſagte, man könne überhaupt nichts wiſſen von den Dingen, die außerhalb des Bereiches der Natur und der täglihen Erfahrung lägen. Er ſelber glaube an nichts, was er niht jehen nod) verſtehen könne. Der Miſſionar zeigte auf den kleinen Teekeſſel, der aus der Tülle gerade Dampf auszuſtoßen begann. „Nun“, ſagte er, „ſich: hier iſt ein ganz einfacher Vorgang, den du ſiehſt und doch niht verſtehen kannſt. Jch nehme etwas Spiritus und ein Streichholz; bei-

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Das Pjarrhaus am Toropy, Brafilien. Die drei erſteu Kapitel des Johaunes-Evaugeliums.

Ein chineſiſher Miſſionar erzählt aus ſeiner Er- fahrung davon, weld) gewaltigen Eindru> das Leſen der drei erſten Kapitel des Johannes-Evangeliums auf einen Chineſen einmal gemacht hat. Dieſer Miſ- fionar ſaß eines Tages in ſeinem Zimmer und war

“gerade dabei, fic) eine Taſſe Tee zu bereiten, als ein “Chineſe bei ihm eintrat. Was dieſen veranlaßte, den “ Miſſionar aufzuſuchen, wird nicht geſagt. Vielleicht “wollte er fic) nur an ihm reiben. Der Chineſe war ein ſogenannter Bücherleſer, das heißt, ein ſtudierter,

E “— gebildeter Mann, aber zu gläubig, ja gottlos. War gleicher er doch Zeit notorifd) un- der Jnhaber eines fohledjten Hauſes ganz in der Nähe. Es entſpann fich zwiſhen dem Miſſionar und dem Chineſen zu-

des ijt kalt. Sd) ſtreiche das kalte Streichholz an eine kalte Reibfläche, und es flammt auf. Es ſeßt den Spiritus in Brand. Sekt berührt die Flamnie die Außenſeite des Keſſels, und die Size geht auf irgend eine Weiſe durch die Keſſelwand hindur< und kommt in Berührung mit dem kalten Waſſer. Das Waſſer fängt an, fic) mehr und mehr zu bewegen, bis es, wie wir ſagen, fodjt. Alſo das, was kalt war, wird heiß. Und nun verwandelt fid) die Flüſſigkeit in Dampf und kommt aus der’ Tülle heraus, erſt un- ſichtbar, dann ſihtbar, wie eine weiße Rauchwolke, und jeßt kannſt du ſehen, wie der Dampf wieder zu Waſſer wird und in Tropfen auf die Erde fällt. Du ſiehſt das alles, aber du kannſt das alles nict erklä- ren, obgleic) du ein gebildeter Mann biſt. Wenn du mir ſagen kannſt, wie das zugeht, daß das, was falt

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