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Jugend Träume verwirklichen lassen
Politik: Landtagsabgeordneter Helmut Tauber über Schwerpunkte seiner bisherigen Arbeit
Der Sektor Hotel- und Gastgewerbe ist breit gefächert und tangiert viele Bereiche. Welche Schwerpunkte stehen für Sie im Fokus? Tauber: An vorderster Stelle natürlich die Leitplanken für eine weiterhin positive Entwicklung unserer vielen familiengeführten Betriebe in der Beherbergung und in der Gastronomie. Sie sind das Rückgrat unseres Tourismus und bilden die Grundlage für eine hoffentlich weiterhin erfolgreiche Entwicklung unserer Dörfer und Täler. An ihm hängen viele Arbeitsplätze innerhalb sowie auch außerhalb der Beherbergung und der Gastronomie, etwa im Handel, in der Landwirtschaft, im Handwerk und in den diversen Dienstleistungen. Diese Rolle gilt es zu sichern und zu stärken. Dabei meine ich besonders auch unsere nachfolgende Generation, welche die Möglichkeit haben muss, ihre Ideen und Träume zu verwirklichen.
Sie meinen dabei das viel diskutierte Landestourismusentwicklungskonzept. Unter anderem. Zu diesem Konzept konnte ich bereits in der April-Ausgabe der HGV-Zeitung ausführlich Stellung nehmen. Ich spreche mich für eine behutsame weitere touristische Entwicklung aus. Es kann aber nicht sein, dass bei unseren bestehenden Betrieben keine bis fast keine Entwicklung mehr zugelassen wird. Das könnte ich nicht mittragen und das ist auch gegenüber unseren Kindern keine Botschaft.
Ein weiteres Thema ist die Vermietung von privatem Wohnraum (etwa über Airbnb). Wie stehen Sie dazu? So wie in anderen Gegen-
Die kleinen Betriebe müssen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit langfristig gestärkt werden.
Landtagsabgeordneter Helmut Tauber Landtagsabgeordneter Helmut Tauber
den nimmt dieses Phänomen auch in Südtirol zu, in gewissen Gebieten sogar stark. Das Problem ist, dass es sich hier allzu oft um Unterkünfte handelt, bei denen Gäste schlichtweg nicht gemeldet und auch keine Abgaben gezahlt werden. Es handelt sich also um Unterkünfte, die einen unlauteren Wettbewerb zu den gastgewerblichen Betrieben schaffen. Während die Gäste dieser Unterkünfte nicht erfasst werden, tragen sie aber zur gefühlten Gesamtbelastung durch den Tourismus bei und verbrauchen Ressourcen. Dies gilt auch in Bezug auf den Wohnraum für die einheimische Bevölkerung. In vielen Gemeinden des Landes herrscht diesbezüglich ein knappes Angebot. Diese Form der Beherbergung verschärft die Situation nochmals.
Wie kann diese Entwicklung gestoppt werden? Es geht nicht darum, sie zu stoppen, sondern um die Frage, was unternommen werden kann, um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Das Problem ist nicht die Rechtslage, die ist klar. Das Problem sind leider die vielfach fehlenden Kontrollen. Mehrmals habe ich im Landtag Transparenz und die rasche Einführung und Umsetzung wirkungsvoller Kontrollmechanismen eingefordert. Derzeit bieten sich drei Lösungsansätze, die ich vorangetrieben habe und in den nächsten Monaten auch weiter vorantreiben werde: • Jede zur Kurzzeitvermietung verwendete Unterkunft soll eine Identifikationsnummer erhalten, die auf jeder publizierten
Werbeanzeige aufscheinen muss. Anhand der
Identifikationsnummer ist es für die Finanzbehörden wesentlich einfacher, nicht registrierte Unterkünfte herauszufiltern; • mittels GIS, durch Anhebung des Steuersatzes für nicht vermietete Wohnungen; • mittels Landestourismusentwicklungskonzept (LTEK) und eine weitere
Reglementierung im Rahmen dessen Umsetzung.
Dies ist auch der Weg, den
Landesrat Arnold Schuler gehen will, und das unterstütze ich.
Dorfbars und Dorfgasthäuser sind wichtig für ein reges Leben im Dorf. Wie sehen Sie deren Lage? Ein Sterben der Dorfgasthäuser erleben wir noch nicht. Aber wir müssen erkennen, dass immer mehr Dorfgasthäuser und Dorfbars ums Überleben kämpfen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Lange Arbeitszeiten, verbunden mit geringem Einkommen, machen die Nachfolge bzw. Betriebsübernahme häufig schwierig. Fakt ist: Mit jedem Dorfgasthaus und jeder Dorfbar, das bzw. die schließt, verschwindet ein Stück Tradition und gastronomische Vielfalt. Das Dorf verliert seinen gesellschaftlichen Mittelpunkt. Es ist mir deshalb ein großes Anliegen, Dorfgasthäuser und Dorfbars zu erhalten und zu fördern. Auf Grundlage eines Beschlussantrages, den ich in den Landtag eingebracht habe und der angenommen wurde, hat die Landesregierung im Oktober 2020 eine Sonderförderung für gastgewerbliche Nahversorgungsdienste eingeführt. Wer die Kriterien erfüllt, erhält für die Aufrechterhaltung eine jährliche Förderung von bis zu maximal 12.000 Euro und für die Eröffnung oder Wiedereröffnung einen einmaligen Beitrag von bis zu maximal 30.000 Euro. Notwendig sind aber weitere Schritte, um die Existenz der Dorfgasthäuser und Dorfbars und generell kleinstrukturierter Betriebe auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu sichern. Diesbezüglich verfolge ich aufmerksam, welche Lösun-
Landtagsabgeordneter Helmut Tauber gen in Tirol aufgezeigt werden, wo das Gasthaussterben noch ausgeprägter ist.
Ein immer wieder aktuelles Thema ist die Raumordnung. Richtig, und diese hängt wieder mit der künftigen normativen Umsetzung des Landestourismusentwicklungskonzeptes zusammen. Natürlich verfolge ich dieses Thema sehr intensiv und versuche, mich auf allen politischen Ebenen einzubringen. Weitere Themen, die für den Tourismus und somit für meine politische Arbeit relevant sind, sind die Kontrollmechanismen gegen das wilde Campieren, die öffentliche Mobilität und das Hotspotmanagement in Orten, die stark vom Ausflugsverkehr betroffen sind, wie Pragser Wildsee, Talschluss von Villnöß, Dolomitenpässe und rund um die Drei Zinnen.
Sie pflegen einen guten Kontakt zur Jugend, unter anderem auch zur HGJ. Welche Themen stehen hier im Fokus? Es ist mir ein großes Anliegen, Südtirol als attraktiven Lebens- und Arbeitsraum für unsere Jugend zu stärken. Wichtig dabei ist es, jungen Menschen Visionen und Perspektiven zu bieten und dabei auch eine stärkere Vernetzung von Schule und Wirtschaft zu fördern. Dafür werde ich mich weiterhin einsetzen. In diesem Zusammenhang spielen für mich auch die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Forschung und Innovation eine wichtige Rolle; alles Themen, die für die Jugend wichtig sind.
Südtirol nachhaltiger auszurichten ist ein Mammutprojekt, das zum Wohle von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft angegangen werden muss. In der Digitalisierung liegt auch Zukunft, sie ist aber ebenso eine große Herausforderung. Wichtig ist mir, besonders die kleineren Betriebe unseres Landes in dieser Entwicklung mitzunehmen und zu fördern und sie dadurch langfristig in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
HGV-Online-Tagung anlässlich der Fachmesse Klimamobility am Freitag, 20. Mai
Die am 20. Mai geplante Online-Tagung des HGV steht ganz im Zeichen der E-Mobilität in Südtirol.
Mit spannenden Referenten aus Theorie und Praxis werden die Entwicklungstrends in der Elektromobilität beleuchtet, die Vor- und Nachteile der E-Ladesäulen erklärt und Fördermöglichkeiten aufgezeigt.
Im Rahmen der Online-Tagung erhalten Interessierte Antworten auf die Fragen: Warum setzen die Regierungen auf Elektromobilität? Wie weit können E-Autos fahren? Wie lange halten die Batterien der E-Autos? Wie ausgebaut ist das Ladestellennetz in Südtirol? Was sind die Vor- und Nachteile?
Bei der Tagung referiert unter anderem Dipl.-Ing. Matthias Komarek von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, der im Interview mit der HGV-Zeitung Folgendes sagte: „Man spricht bei der E-Mobilität oft von der Fortbewegung der Zukunft, obwohl die Anfänge der Pkw-Mobilität im vorvergangenen Jahrhundert elektrisch waren. Demgemäß stellt sich die Frage, ab wann wir für diese neue sowie effizientere/ökologischere Antriebsform bereit sind. Damit erreichen wir die nächste ‚Evolutionsstufe‘, eben den ‚next level‘, in der Fortbewegung. Das hört sich alles viel komplizierter an, als es ist. Eigentlich muss man sich nur einmal ins E-Auto setzen und seine üblichen Wege damit ausprobieren. Im Regelfall wird man dann aussteigen, ein Grinsen im Gesicht haben und überzeugt sein, dass das tatsächlich klappt und die etwaigen Vorbehalte unbegründet waren. Die E-Mobilität mag zwar die Zukunft sein, aber diese hat bereits begonnen! Wir müssen auf nichts warten und können schon heute problemlos in die E-Mobilität einsteigen.“
Die Online-Tagung beginnt um 10 Uhr und wird auf der Online-Plattform Zoom ausgestrahlt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Weitere Informationen zur Tagung und zur Anmeldung erhalten HGV-Mitglieder mittels Newsletter zugesandt. Der Link für die Teilnahme wird den Angemeldeten mittels E-Mail zugeschickt. ab
Das Programm
Zukunft Elektromobilität – Chancen für den Tourismus am Freitag, 20. Mai 2022 von 10 Uhr bis 11.30 Uhr
Eröffnung – Begrüßung
Manfred Pinzger, HGV-Präsident
E-Mobilität – Sind Sie bereit für den next level?
Matthias Komarek, Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, Kompetenzfeld Energie und Klima, Abteilung Expertise
Welche E-Ladesäule passt zu meinem Betrieb?
Robert Pohlin, Präsident ELPO GmbH, Bruneck Kurt Martin Mayr, Geschäftsführer ECOGY, Naturns Massimo Minighini, Verantwortlicher Business & Product Development, Neogy GmbH
Investitionen in die Elektromobilität – ein Überblick Silvia Winkler, Mitarbeiterin der HGV-Rechtsabteilung
Zügig nach Südtirol — An- und Abreise ohne Stau
Mobilitätstagung am 19. Mai in der Handelskammer Bozen
Die Tagung beschäftigt sich mit der Frage, wie eine An- und Abreise nach Südtirol ohne Stau und Stress gelingen kann.
Die Erreichbarkeit Südtirols im Sinne einer klimafreundlichen Anreise der Gäste und Mobilität vor Ort ist ein Thema, mit dem sich die lokalen Leistungsgeber nicht erst seit heute beschäftigen.
Südtirol verfügt über ein gut funktionierendes lokales und regionales Mobilitätsnetz und ist auch international über die Schiene gut angebunden. Damit die Anreise per Zug als hochwertige Alternative zum Auto wahrgenommen wird, müssen die Bahnen jedoch mit attraktiven und innovativen Angeboten überzeugen. Die Arbeitsgruppe „Erreichbarkeit Südtirol“ lädt am Donnerstag, 19. Mai, von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr zur Mobilitätstagung „Zügig nach Südtirol“ in die Handelskammer Bozen ein. Neben spannenden Impuls-Vorträgen verschiedenster Bahnanbieter von Deutsche Bahn, Train4you, ÖBB, Arsenale Troup, Trenitalia, PostAuto, Flixmobility und RegioJet sollen mit dieser
Eine An- und Abreise ohne Stress ist möglich.
Veranstaltung Gastwirtinnen, Gastwirte und Touristiker über die Erreichbarkeit Südtirols mit der Bahn informiert und sensibilisiert werden. So hält Patrick Dejaco, Bereichsleiter Information System bei STA, einen Vortrag zum Thema „Digitalisierung, Ticketing & Fahrgastinformation“, während es in einem weiteren Vortrag von IDM Südtirol darum geht, wie man Gäste und Touristiker über eine nachhaltige Anreise nach Südtirol informiert und sie dafür sensibilisiert.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Die Fachvorträge finden in deutscher, italienischer und englischer Sprache mit Simultanübersetzung statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten. Die Anmeldung ist auf der IDM-Website bis Mittwoch, 18. Mai, möglich.
Tagung „Zügig nach Südtirol“
Programm: Begrüßung
Michl Ebner, Handelskammer-Präsident Daniel Alfreider, Landesrat für Mobilität Hansi Pichler, IDM-Präsident Manfred Pinzger, HGV-Präsident
Digitalisierung, Ticketing & Fahrgastinformation
Impulsreferate Bahnen
Wie informieren & sensibilisieren wir Gäste & Touristiker für eine nachhaltige Anreise nach Südtirol?
IDM Südtirol
Abschluss
Martin Fill, STA-Präsident
Get-together
Moderation: Martin Ausserdorfer, Direktor Beobachtungsstelle Brenner Basistunnel
Seit zehn Jahren aktiv
Südtiroler Gasthaus hielt Jahrestreffen ab — kulinarische Aktionen starten wieder
Die derzeit 29 Mitglieder zählende Gruppe Südtiroler Gasthaus traf sich vor Kurzem im Restaurant Patauner in Siebeneich zu ihrem Jahrestreffen.
Der Vorsitzende Florian Patauner bedankte sich zunächst für den gekonnten Start des neuen Ausschusses, welcher seit drei Monaten im Amt ist und frischen Wind in die Gruppe bringt.
Seit zehn Jahren gibt es die Gruppe Südtiroler Gasthaus und sie hat sich zu einem Vorzeigemodell der Südtiroler Gastronomie entwickelt. Hinter der Marke Südtiroler Gasthaus stehen Gastwirtinnen und Gastwirte, welche die Kunst des Gastgebens zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben.
Zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe wird im Jahr 2023 ein Buch entstehen. Florian Patauner und Alexa Pichler, Mitarbeiterin der HGV-Unternehmensberatung und Koordinatorin der Gruppe, berichteten über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen. „Das Buch soll zur Sichtbarkeit der Südtiroler Gasthausküche beitragen und wird einen Wert für die Nachwelt haben“, freut sich Patauner. Ihre Arbeit aufnehmen werden drei neue Arbeitsgruppen im Südtiroler Gasthaus, und zwar zu den Bereichen Produktstellenmarkt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Nachhaltigkeit. Landtagsabgeordneter Helmut Tauber bezeichnete die Mitglieder der Gruppe als Leuchttürme der heimischen Gastronomie und betonte den Beitrag, den die Gruppe zur Steigerung des Stellenwertes der Gastronomie über die Landesgrenzen hinaus geleistet hat. SterneVon links: Helmut Tauber, Gabriel Tauber, Florian Patauner, Thomas Fontana, Alexa Pichler, Barbara Noflatscher, Herbert Hintner, Petra Oberkofler und Andreas Falkensteiner.
koch Herbert Hintner, Initiator der Gruppe, gratulierte zum zehnjährigen Bestehen und den vielen Meilensteinen, welche bereits gesetzt wurden. Gleichzeitig mahnte er an, weiterhin den Gemeinschaftssinn zu stärken und den Mehrwert für die Gäste, den Betrieb, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sich selbst zu steigern.
Patauner gab anschließend einen Überblick über die in diesem Jahr noch geplanten kulinarischen Aktionen. Start der kulinarischen Sommerfrische ist Ende Juni, der Erntedank im Südtiroler Gasthaus beginnt Ende September. Das Motto der beiden Aktion ist Wald & Wiese und drückt die Vielfalt der Produkte und Gerichte aus. Ausgeschenkt wird auch im Jahr 2022 wieder das eigene Gasthaus-Bier „insriGs“, ein Märzen der Wirtshausbrauerei Batzen Bräu in Bozen, sowie der neue Gasthaus-Wein „insriGer“, ein Vernatsch „Südtirol Kalterersee Auslese Klassisch“ vom Weingut „Castel Sallegg“ in Kaltern. pa
www.gasthaus.it
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