4 minute read

Thomas Rinner ist neuer VCS-Präsident

Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols hat neue Führungsspitze gewählt

Thomas Rinner vom Camping Latsch ist zum neuen Präsidenten des VCS gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Erich Egger an, der den VCS in den letzten 25 Jahren geleitet hat.

Im Mittelpunkt der Jahresversammlung der Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols (VCS) standen jüngst die Neuwahl des Ausschusses und in der Folge des Präsidenten. Erich Egger vom Camping Moosbauer in Bozen, welcher den VCS in den vergangenen 25 Jahren sehr erfolgreich geführt hat, stellte sich nicht mehr der Wahl. Zu seinem Nachfolger wurde Thomas Rinner vom Camping Latsch gewählt, welcher bisher die Funktion des Vizepräsidenten bekleidete. Zur neuen Vizepräsidentin wurde Petra Pfeifer vom Camping Steiner in Leifers gewählt. Als Schriftführer wurde Johann Steinkasserer vom Camping

Der neue VCS-Ausschuss

Präsident: Thomas Rinner, Camping Latsch, Latsch Vizepräsidentin: Petra Pfeifer, Camping Steiner, Leifers Schriftführer: Johann Steinkasserer, Camping Wildberg, St. Lorenzen

Weitere Mitglieder:

Barbara Fleischmann, Camping Passeier-Meran, Saltaus Beatrix Hellrigl, Camping Badlerhof, Laas Mia Egger, Camping Moosbauer, Bozen Thomas Schöpfer, Camping Gamp, Klausen Andreas Happacher, Caravan Park Sexten, Sexten

Wildberg in St. Lorenzen bestätigt. Die weiteren Mitglieder des Ausschusses des VCS sind in nebenstehender Box aufgelistet.

Zur Haupttätigkeit des VCS zählt die Image- und Marketingtätigkeit rund um das Urlaubsthema Camping, das sich seit Jahren stark im Aufwind befindet. Auf die 54 Campingplätze in Südtirol entfielen 2019 an die 1,7 Millionen Nächtigungen. Der VCS unter Präsident Rinner wird zum einen für die Präsenz der Campingplätze bei den entsprechenden Fachmessen im In- und Ausland sorgen und zum anderen die Online-Marketing-Aktivitäten der Gruppe stärken.

Auf die Frage, wie die Campingsaison gestartet ist, meinte Rinner in der Sonntagszeitung Zett: „Es zeichnet sich ein guter Camping-Sommer ab. Die Abschaffung der Quarantäneauflagen hat die Anreise enorm erleichtert.“ Rinner stellte zudem fest, dass das Der neue VCS-Präsident Thomas Rinner (rechts) mit Erich Egger, der dem VCS von 1997 bis 2021 vorstand.

Camping-Publikum vielfältiger geworden ist. Es seien immer häufiger junge, sportliche Leute mit den Camping-Fahrzeugen unterwegs. Dieser erfreuliche Trend dürfe aber ein Problem nicht verdecken, welches für den VCS schon lange auf der Tagesordnung steht, nämlich das Wildcampen in der Natur. „Dieses Phänomen müssen wir in den Griff kriegen. Denn die Auswirkungen sind enorm und es schädigt insgesamt das Image des Campingtourismus“, sagt Rinner.

Um auch den Qualitätstourismus in der Campingbranche zu halten, haben die Landtagsabgeordneten Helmut Tauber und Gert Lanz den „Wildcampern“ den Kampf angesagt, und dafür gebührt ihnen der Dank der Campingplatzbetreiber Südtirols. st

Wildes Campen muss geregelt werden

Camping: Die Abgeordneten Helmut Tauber und Gert Lanz brachten Antrag im Landtag ein

Der SVP-Fraktionsvorsitzende Gert Lanz und sein Stellvertreter Helmut Tauber haben dem Südtiroler Landtag nach Absprache mit Vertretern der Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols einen Beschlussantrag zu einem geregelteren Campingtourismus vorgelegt.

Das „freie Campen“ ist in Europa ganz unterschiedlich geregelt. In Italien ist wildes Campen nicht erlaubt. Allerdings darf der Camper laut geltender Verkehrsordnung 24 Stunden lang parken. „Und genau das ist das Schlupfloch, das zum Wildcampen verführt und das auch in Südtirol vermehrt betrieben wird“, sagt Gert Lanz. „Durch diese Regelung werden die Kontrollen schwierig. Camper können nicht einfach so des Platzes verwiesen werden – sie ‚parken‘ ja nur. Obwohl Südtirol über attraktive Campinginfrastrukturen verfügt, ziehen viele das ‚wilde Campen‘ vor: Es kostet nichts und kann eben überall praktiziert werden“, so Lanz.

Helmut Tauber verweist darauf, dass jeder „normale“ Gast durch die Tourismusabgabe einen Beitrag an den allgemeinen Spesen entrichtet und dieser Beitrag beim freien Camper eben entfällt. Doch auch dieser bediene sich der öffentlichen Infrastrukturen, die er vielleicht auch aufgrund seiner freiheitsliebenden Einstellung stärker nutzt, als ein anderer Gast dies tut. Zudem gestalte sich der Aufenthalt der Wildcamper sehr autark und trage damit wenig zur Wertschöpfung im Lande bei. „Südtirol ist ein Paradies für bewusstes und entschleunigtes Reisen und gerade deshalb haben Land und Gemeinden in den vergangenen Jahren sehr viel in CampinginfrastruktuLandtagsabgeordneter Helmut Tauber

ren investiert. Ziel muss es sein, bestehende Strukturen zu nutzen, den Verkehr zu reduzieren und das Verbot des ‚wilden Campens‘ konsequent umzusetzen“, betont Tauber.

Zusammenarbeit

Lanz und Tauber fordern deshalb eine stärkere Bewerbung legaler Campingmöglichkeiten und schärfere Kontrollen und KonsequenLandtagsabgeordneter Gert Lanz

zen bei illegalem Campen: Um einen qualitativen Campingtourismus zu gewährleisten, müssen Gemeinden und Campingplatzbetreiber gut zusammenarbeiten. Zudem soll überprüft werden, ob ein einheitliches Verkehrsleitsystem auf digitaler Basis für Camper in Südtirol eingeführt werden könnte.

Landesrat Arnold Schuler erklärte im Rahmen der Debatte zum von Helmut Tauber und Gert Lanz eingereichten Beschlussantrag, dass es für das Parken keine Unterschiede zwischen Pkw und Camper gebe. In Südtirol sei Campieren nur auf Campingplätzen erlaubt sowie auf Wohnmobilstellplätzen, wo man sich bis zu drei Tage aufhalten könne.

Übergangsregelung

Mit dem anstehenden Omnibusgesetz solle eine Übergangsregelung für jene Stellplätze geschaffen werden, die bereits vor Inkrafttreten dieser Regelung bestanden hätten. Es werde weitere Maßnahmen brauchen, wie eine Sensibilisierung, Kontrollen durch die verschiedenen Ordnungskräfte usw. Die Landesregierung hat dem Beschlussantrag „Nein zum wilden Campen/Maßnahmen ergreifen“ von Helmut Tauber und Gert Lanz zugestimmt.

This article is from: