5 minute read

SCB Future: Nicola Hofmann

«DER AUSTAUSCH MIT MEINEN BERUFSKOLLEGEN BEREITET MIR VIEL FREUDE.»

Advertisement

Zur richtigen Zeit, das richtige und möglichst nachhaltige Produkt in der korrekten Menge am gewünschten Ort – die Anforderungen an das Supply Chain Management sind umfassend. Bei Energie Wasser Bern (ewb) sowieso, denn ein Unterbruch auf den Baustellen oder bei der Gas-, Wasser-, Strom-, und Fernwärmeversorgung liegt nicht drin. Das 13-köpfige Logistikteam ist ein wichtiger Pfeiler, der die Umsetzung dieser Aufgabe an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr mitermöglicht. Dabei zählt es auch auf die Mitarbeit des SCB Future U17 EliteTalents Nicola Hofmann.

Nicola Hofmann (Lernender Logistik Energie Wasser Bern und Nachwuchs SCB) und André Häfliger (Leiter Supply Chain Management Energie Wasser Bern).

Gemäss Lehrbuch ist die Aufgabe des Supply Chain Management klar umschrieben: «Es ermöglicht die professionelle Bewirtschaftung aller Prozesse entlang der Versorgungs- beziehungsweise der Lieferkette – vom Vorlieferanten über die Produktion zum Handel und bis zum Konsumenten oder Verbraucher sowie zur Wiederverwertung.» insider traf André Häfliger, Leiter Supply Chain Management von ewb und Nicola Hofmann, U17 Elite Spieler von SCB Future und im zweiten Lehrjahr zum Logistiker bei Energie Wasser Bern und machte sich so ein Bild von der Praxis.

Wichtige Kabel im Highend-Segment

Die Führung durch die grossen Hallen und das Aussenlager des ewb-Logistikzentrums, in denen über 5 000 verschiedene Artikel mit einem Marktwert von über 4,5 Millionen Franken eingelagert sind, hat es in sich: So sahen wir beispielsweise riesengrosse Trommeln, auf denen Stromkabel aus Kupfer und Aluminium mit einem Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern aufgerollt sind. «Das sind absolute Hochleistungskabel, die im Boden verlegt werden. Sie sind in der Stadt Bern als ‹Hauptschlagadern› für die Stromversorgung mitentscheidend, weil im urbanen Gebiet überirdische Hochspannungsleitungen verständlicherweise nur sehr selten vorkommen», erklärt André Häfliger. Und Nicola Hofmann gibt zu, dass selbst er mit seinen grossen Händen die riesigen Kabel nicht komplett umgreifen kann.

Recycling ist eine Selbstverständlichkeit

«Ich vergleiche uns gerne mit dem SCB», betont André Häfliger. Damit das gesamte Supply Chain Management funktionieren könne, benötige es die Teams wie beispielsweise Einkauf, Planung, Projektierung und Ausführung sowie Logistik. «Nur als grosse Einheit sind wir erfolgreich. Unsere Pässe müssen zielgenau und bestens getimt ankommen. Das gilt an 365 Tagen rund um die Uhr. Ein Unterbruch auf den Baustellen oder bei der Gas-, Wasser-, Strom-, und Fernwärmeversorgung liegt bei uns nicht drin», betont André Häfliger. «Wir spielen nonstop, fair und nachhaltig. Wir halten immer die öffentlichen Einkaufsrichtlinien ein und können dank guter Planung zielgenau einkaufen und so die Zulieferfahrten auf die Baustellen minimieren.» Auch beim Material ist Nachhaltigkeit in Bezug auf Langlebigkeit ein grosses Thema. Qualität ist ein wichtiger Faktor der Nachhaltigkeit», erklärt André Häfliger. «Und selbstverständlich versuchen wir auch so viel Material wie möglich zu recyceln», ergänzt Nicola Hofmann. Ein Beispiel zeigt er vor Ort: In einem Container zerlegt er alte Kabel in die Bestandteile Kupferdrähte, Alumini-

umhülle und Kunststoffmantel. «Alle drei Bestandteile können wir so wiederverwerten, verkaufen oder korrekt entsorgen», gibt der 16-jährige Musterathlet lächelnd zu Protokoll.

Erfolgsduo ewb – SCB Future

«SCB Future und ewb sind seit Jahren ein gut eingespieltes Team», hebt André Häfliger hervor. Dank der guten Zusammenarbeit gelingt es den beiden Partnern jeweils, die Berufskarriere der Nachwuchskräfte optimal auf deren sportlichen Ziele abzustimmen. So waren einige der heutigen National League-Cracks Julian Schmutz, Marco Müller und Philip Wüthrich einst alle bei der ewb tätig. Beste Voraussetzungen also für Nicola Hofmann, einen ähnlich erfolgreichen Weg einzuschlagen. «Ich bin sehr happy hier, auch der Austausch mit meinen Berufskollegen bereitet mir viel Freude. Leider habe ich zurzeit mit Problemen im linken Achselgelenk zu kämpfen. Ich brauche noch etwas Geduld, dann kann ich endlich wieder auf Torjagd gehen», freut sich der pfeilschnelle Flügelstürmer. (dr)

«DIE ZUSAMMENARBEIT MIT EWB IST BESONDERS KONSTRUKTIV»

Beat Wälte ist seit 2006 Ausbildungschef bei SCB Future.

Beat Wälte, bekannte Spieler wie Julian Schmutz und Marco Müller und der heutige Torhüter der Mutzen, Philip Wüthrich, haben sich in der National League etabliert. Auch dank den Rahmenbedingungen, die sie bei ewb als Lernende vorfanden?

Das ist korrekt. Die Zusammenarbeit mit ewb ist besonders konstruktiv. Es ist kein Zufall, dass es gleich mehrerer ehemalige ewb-Lernende geschafft haben, in der National League Stammspieler zu werden. Sie haben entweder in der Logistik oder am Hauptsitz im KV-Bereich ihre Ausbildungen absolviert und dabei ihre Arbeitszeiten auf ihre Spiel- und Trainingspläne abstimmen können. Das ist ein wesentliches Element, insbesondere auch wegen den Morgentrainings. Entscheidend sind aber selbstverständlich auch der Wille und das Talent der Spieler. Nur wer es unbedingt will und das Zeugs dazu hat, wird Eishockeyprofi.

Führen beide Wege – also via Schulen oder via Lehre – zum Ziel?

Ja. Entscheidend ist, dass die Fähigkeiten und Interessen der Spieler berücksichtigt und realistisch eingeschätzt werden. Läuft ein Spieler in einer gymnasialen Lösung oder in der Handelsschule bereits am Limit, macht es nicht Sinn, dass man ihm diesen Weg mit dem Eishockey noch beschwerlicher macht.

Haben die Sporttalente beruflich heute bessere Möglichkeiten als früher?

Ja. Vor zwanzig Jahren gab es praktisch keinen Support. Das Eishockey fand nebenbei – also «on top» – statt. Heute können die hoffnungsvollen Spieler ihre Pensen in den Schulen und in der Lehre auf ihre sportlichen Tätigkeiten abstimmen. Diese Verbesserungen haben mitgeholfen, das Schweizer Eishockey noch konkurrenzfähiger zu machen. Davon bin ich überzeugt.

This article is from: