Innsbruck informiert (Mai 2021)

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Vom Neben- zum Hauptdarsteller Kreislaufwirtschaft ist das Gebot der Stunde, wenn es um nachhaltiges Wirtschaften geht. Wie kommunale Reststoffe weiterverwertet und gezielt dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden, dazu wird an einer eigenen Einrichtung in Innsbruck geforscht.

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eit fast drei Jahren stellt das Holzkraftwerk der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) in der Roßau elektrischen Strom und Wärme aus Holz bereit. Entwickelt wurde das innovative Verfahren vom Tiroler Unternehmen Syncraft Engineering, einem Spin-off des MCI | Die Unternehmerische Hochschule®. Ermöglicht wurde das Projekt durch die europäische Energieeffizienz-Initiative SINFONIA. Für das Biomassekraftwerk wird ausschließlich naturbelasse-

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nes Waldhackgut verwendet. Aus den Hackschnitzeln wird in weiterer Folge Holzgas gewonnen, das im integrierten Blockheizkraftwerk wiederum Strom und Wärme erzeugt. Der Strom wird direkt in das allgemeine Netz der IKB eingespeist, die Wärme bedient sowohl die Kläranlage als auch die umliegenden Gebäude. Ein Nebenprodukt, das aus dem Prozess entsteht, ist die hochwertige Pulverkohle, an deren „Veredelung“ im ersten Josef Ressel Zentrum Tirols geforscht wird.

Lokale Bedürfnisse decken Konkret sucht das Team rund um Zentrumsleiterin FH-Prof.in Dr.in Angela Hofmann vom MCI-Department für Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik nach Möglichkeiten, pflanzliche Pulverkohle in Aktivkohle umzuwandeln. Aufgrund ihrer Oberflächeneigenschaften ist Aktivkohle nämlich in der Lage, Spurenstoffe zu binden. „Das ist beispielsweise in der Reinigung von Abwasser interessant, da wir so versuchen, Mikroverunreinigungen, wie


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