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[interior

www.interiorfashion.de

more than furniture

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Interior Dreams: Mit Schwung in das Einrichtungsjahr 2017 Finest Interior Award: Prämierte Kreativität im Objektbereich Uhl – Schöner Leben: Zu Gast in der „City of Innovative Living“ Designer im Gespräch: Stefan Diez und Peter Wagner

Bad-Trends: Von der Nasszelle zum Rückzugsort


Inland DU: 30.01.2017

Internationale Leitmesse für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien

TECHNOLOGY CROSSING 9. – 12. 5. 2017, Frankfurt am Main Das globale Gipfeltreffen der textilverarbeitenden Industrie Innovationen und Highlights, wohin man schaut: Entdecken Sie Maschinen, Anlagen, Technologien, Dienstleistungen sowie IT- und Logistiklösungen. Knüpfen Sie Kontakte zu Markt- und Technologieführern aus über 30 Ländern. Diskutieren Sie mit renommierten Experten über marktbeherrschende Themen. Das alles auf der Texprocess, der internationalen Leitmesse für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien.

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Was sind Ihre Highlights?

Das InteriorFashion-Redaktions-Team Cornelia Raidel (l.) und Bianca Schmidt. Das Bild entstand im Rahmen der architect@work 2016 in Stuttgart. Und wir freuen uns, die beiden deutschen Ausgaben dieses speziellen Messeformates – in diesem Jahr in München und Düsseldorf – wieder als Medienpartner begleiten zu können. Foto: Horndasch

Zwischen 8.000 und 12.000 Schritte am Tag, 3 GB eigene Bilder, sicherlich zehn Mal so viele digitale Pressemappen, Millionen von Eindrücken, unzählige freudige Wiedersehen und viele neue Kontakte – das ist die Bilanz unserer MesseBesuche der Heimtextil, Domotex, imm cologne und der Bau. Ich gebe gerne zu, das war anstrengend. Vor allem die Verarbeitung des Gesehenen. Oft wird einem als Journalisten die Frage nach dem Highlight einer Messe gestellt. Ich tue mich immer schwer mit einer Aussage. Zum einen muss sich alles erst einmal setzen und zum anderen lagen die Highlights – gerade in diesem Jahr – oftmals im Detail. In einem besonderen Materialmix, in einer neuen Verarbeitungsmethode oder in den Möglichkeiten, die ein Produkt bietet. Freude machten die Messebesuche auch aufgrund der guten Stimmung, die an allen Orten vorherrschte. Axel Schramm, Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie und Vorsitzender des Fachbeirats der imm cologne, sprach sogar von einer Hochstimmung. Diese gelte es nun auf den nationalen und internationalen Markt zu transportieren. Eine nicht ganz leichte Aufgabe in politisch angespannten Zeiten. Wir haben auf den Seiten 15 bis 36 unsere Highlights für Sie zusammengestellt. Obwohl, so ganz richtig ist das nicht. Für all unsere Highlights war leider kein Platz. Deshalb finden Sie unter www.interiorfashion.de eine Fortsetzung. Dort erwarten Sie übrigens noch weitere spannende News. Und nun noch eine Bitte an Sie: Vier Augen sehen mehr als zwei. Und 15.000 mit Sicherheit noch mehr. Darum laden wir Sie herzlich ein, uns Ihre persönlichen Highlights an schmidt@ interiorfashion.de zu schicken. Natürlich auch von den noch anstehenden Messen Euroshop, ISH und den Saloni in Mailand. Was ist Ihnen aufgefallen und uns entgangen? Und natürlich hat jeder von Ihnen mit Blick auf sein aktuelles Projekt ganz individuelle Interessen. Lassen Sie uns und unsere Leser daran teilhaben. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen! Nun wünschen wir Ihnen eine gute Zeit – und bleiben Sie gesund! Ihre Bianca Schmidt

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Editorial 3

Was sind Ihre Highlights?

29 Alcantara: Feinste Schicht-Arbeit 32

Rohleder: Gewebte Visionen

Update 35 Pode: Erfrischend anders… 37

Techtextil/Texprocess: Ein Blick in die textile Zukunft

38 Catwalk Maison & Objet Paris 5

Architekturgespräche: Safety & Comfort

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Neuheiten aus der Branche

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Von der Nasszelle zum Rückzugsort

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Catwalk Stockholm Furniture & Light Fair

Contract

Interior

42 Contract-News 44

Finest Interior Award: Prämierte Kreativität

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Interior Dreams: Die Raffinesse liegt im Detail

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A.S. Creation: Wände in Bewegung

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Erismann: Magie für die Wand

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Hey Sign: Vielfältig kombinierbar

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Highlights von der Living Kitchen

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Uhl: „Einfach kann jeder“

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Leicht: Ein Bekenntnis zur Farbe

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Trade-News

Trade

Design

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Stefan Diez und Peter Wagner: Auf in eine neue Dimension

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Design-News

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Ein Tornado in der Eingangshalle

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Impressum | Inserentenverzeichnis

Titelbild – Das Einrichtungshaus Uhl hat sich neu erfunden. Im November des vergangenen Jahres hat das exklusive Einrichtungshaus in Ludwigsburg seinen neuen Standort im Urbanharbor eröffnet. Dabei ist nicht nur das Haus an sich besonders, sondern auch das Präsentationskonzept. „Einfach kann jeder“ – ein Satz von Geschäftsführer Florian Uhl. Was er damit meint, lesen Sie auf den Seiten 46 bis 48.

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Safety

Eindrucksvolle Demonstration: einbruchhemmende und schussfeste Sicherheitsgläser der Firma Silatec. Fotos: Kelly Kelch

& Comfort

Was man unter diesem komplexen, ganzheitlichen und branchenübergreifenden Motto versteht, verriet uns das interessante Format der Architekturgespräche.de, die in den imposanten Räumlichkeiten der HPM Maler und Ausbau auf dem Gelände des Sirius Business-Parks stattfanden. Das ehemalige Dornier-Gelände war der passende Ort für den architektonischen Anspruch seiner Gäste. Nach über 60 Jahren Flugzeugbau wurden die Werke im Jahr 1995 geschlossen und das Areal in einen Gewerbepark umgewandelt, der bis heute besteht. Unverkennbar sind bei näherer Betrachtung die Relikte in Bausubstanz und alten Leitungen, die die frühere Nutzung nach außen tragen. Nicht zufällig wurde deshalb dieses Gelände für das Motto Sicherheit und Komfort gewählt. Die steigende Komplexität und Vernetzung in unserem Leben kennzeichnet nicht nur den Alltag der Arbeitnehmer, sondern stellt auch die Architekten stetig vor neue Herausforderungen. Das komfortable Zusammenspiel von Arbeit und Leben stand ebenso im Fokus wie Sicherheitskonzepte, die Mensch und Immobilie schützen, ohne den ästhetischen Anspruch an die Architektur zu verlieren. Verschiedene Ansätze und Denkweisen präsentierten die Architekten in ihren Konzepten, Visionen und bereits umgesetzten Bauvorhaben. Als Keynote Speaker konnten Jan Schellhoff, Senior Architekt von UNStudio, Jan Foerster, Geschäftsführer von Teamwerk Architekten, sowie Alexander

In diesem Kontext standen am 30. November 2016 die Architekturgespräche in München, die sowohl mit Präsentation, Interaktion und einem Hauch von Dramaturgie den Abend spannend hielten. Von Kelly Kelch.

Brenner, Inhaber von Alexander Brenner Architekten, gewonnen werden. Bei Letzterem offenbarte sich sein schauspielerisches Talent, welches er bereits als sterbender Architekt bei der TV-Serie „Soko Stuttgart“ unter Beweis gestellt hatte – Dramaturgie in seinem Vortrag also inklusive. Aus einer anderen Perspektive formulierte der Spezialist für Sicherheitslösungen

Securiton seine Vorstellung eines sicheren und komfortablen Heimes anhand intelligenter Videoüberwachungssysteme mit einem 3D-Videomanagement. Mit dem Sicherheitskonzept Premium Private hat das Unternehmen den Schutz von Anwesen und Privatsphäre neu definiert, was es so noch nicht gab. Die Innovation liegt hier in der Vernetzung der einzelnen räumlichen

Die Architekturgespräche in München nutzen viele Architekten und Innenarchitekten zum Wissens- und Interessenaustausch.

Sicherheitssysteme zu einem lückenlosen Gesamtsystem. Nicht minder faszinierend war eine praktische Demonstration eines einbruchsicheren und unkaputtbaren Glases der Firma Silatec, zu der die Gäste ins Freie gebeten wurden. Der Hersteller für einbruchhemmende und schussfeste Sicherheitsgläser in Laminattechnik präsentierte mit Schlagkraft, im wahrsten Sinne, das innovative Material und sorgte bei den Zuschauern für beeindruckende Momente. Als Abschluss erhielt man die Gelegenheit, sich bei „Meet & Greet“ begleitet von Musik, Essen und Getränken, sich mit den Kollegen, Referenten und Herstellern auszutauschen. In der Gesamtheit betrachtet, beleuchteten die Architekturgespräche in vielschichtiger Weise, nämlich theoretisch und praktisch, wie mit dem Schwerpunkt Sicherheit und Komfort aus verschiedenen Perspektiven umgegangen wird. Das ist auch die Intention dieser Plattform, initiiert von der Agentur ap 35 – ein Angebot für Architekten und Innenarchitekten zu schaffen, die einen Innovations-, Wissens- und Interessenaustausch auf Grundlage von Vorträgen und praktischen Anwendungen präferieren. www.architekturgespräche.de

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Wachstum bei Ausstellern und Fläche Über 200 Aussteller und Marken werden zur dritten Küchenwohntrends und Möbel Austria 2017 (10. bis 12. Mai) in Salzburg ausstellen. Deutliche Zuwächse verzeichnen die Segmente Polster- und Wohnmöbel. Zum ersten Mal werden sich auch Aussteller aus der Bodenbelagsbranche präsentieren. Allerdings liegt nach wie vor der Fokus auf der Küchenmöbel- und Elektrogeräteindustrie. Die Besucher erwarten weiterhin PodiumEvents mit handverlesenen Referenten. „Klasse statt Masse“ steht hier ganz oben im Forderungskatalog. So bringt Trendforscherin und Buchautorin Oona HorxStrathern, die sich gemeinsam mit ihrem Mann, dem Zukunftsforscher Matthias Horx, in vielen Studien des Frankfurter Zukunftsinstituts mit den Themen Architektur, Lifestyle und Stadtentwicklung sowie dem Wechselspiel

zwischen Emotion und Technologie auseinandergesetzt hat, die besten Referenzen mit, auf den Podium-Events die „Zukunft des Wohnens“ authentisch zu kommunizieren. Weiterhin wird sich Prof. Dr. Werner Beutelmeyer vom Market Institut mit dem Wertewandel und veränderten Konsumverhalten auseinandersetzen. Rechtsanwalt Christoph Kail, Kanzlei Kail + Selz, wird die rechtlichen Spielregeln zum Dauerthema Kulanz ausloten und vor allem die Pflichten der Käufer auf den Punkt bringen. Autor und Speaker Uwe Linke wird schließlich als Experte für Raumpsychologie mit profunden Einzelhandelserfahrungen die Podium-Events mit den Facetten „Frauen kochen weniger, Männer dagegen anders“ oder „Wie funktioniert typgerechte Beratung?“ bereichern. www.kuechenwohntrends.at

Brian Boyd, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Klöber GmbH, hat am 31. Januar das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Der gebürtige Ire war seit Mai 2014 für das Unternehmen tätig. Foto: Klöber

Salone del Mobile in den Startlöchern Die 56. Ausgabe des Salone del Mobile.Milano öffnet in diesem Jahr am 4. April für sechs Tage ihre Türen. Erwartet werden mehr als 300.000 Besucher aus 165 Nationen. Neben dem Salone Internazionale del Mobile wird in diesem Jahr auch die Euroluce eine große Rolle spielen. In den Hallen 9-11 und 13-15 wird die gesamte Bandbreite der Beleuchtung gezeigt. Der Fokus liegt hierbei auf Energieersparnis, Umweltverträglichkeit und Licht-Verschmutzung. Workplace 3.0 zeigt in den Hallen 22-24 die jüngsten Entwicklungen der Büroausstattung. Und zu guter Letzt bietet der Salone Satellite zum 20. Mal NachwuchsDesignern aus fünf Kontinenten die Möglichkeit, mit Geschäftsleuten, Architekten, Innenarchitekten und Pressevertretern ins Gespräch zu kommen.

Zum zweiten Mal wird sich „space & interiors“, eine Veranstaltung des Salone del Monile.Milano, den neuesten Produkten aus dem Bereich Architektur und Bauen widmen. Veranstaltungsort ist The Mall, Porta Nuova, im Herzen von Mailands Design District Brera. Dort werden Oberflächen, Fußböden, Türen und Innenausbau in einer eindrucksvollen Umgebung präsentiert. Kuratiert wird das Event von Migliore + Servetto Architekten. Gekrönt wird die diesjährige Ausgabe von „space & interiors“ von der Ausstellung „Absolute Lightness“, die mittels einer interaktiven und digitalen Darstellung die Bedeutung der Leichtigkeit von zeitgenössischen architektonischen Materialien und Lösungen aufzeigt. www.salonemilano.it

Zum Salone del Mobile.Milano werden mehr als 300.000 Besucher aus über 165 Nationen erwartet. Foto: Salone del Mobile.Milano

Dekeyser verkauft Anteile Bobby Dekeyser, Gründer des Luxus-Gartenmöbelmarke Dedon, zieht sich nach 26 Jahren zurück und verkauft seinen noch verbliebenen 20%-Anteil an seinen Schweizer Partner, die Diethelm Keller Gruppe. „Unser international tätiger Konzern hat Dedon in den letzten zwei Jahren erfolgreich in die Portfoliosparte Diethelm Keller Premium Brands integriert und in Umsatz und Ertrag deutlich ausgebaut“, sagt Angelo van Tol, CEO der Diethelm Keller

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Management. Die Diethelm Keller Premium Brands ist heute mit den Marken Dedon, Gloster und Garpa in 80 Ländern vertreten und die Nr. 1 im Bereich der Luxusgartenmöbelproduzenten. Bobby Dekeyser wird sich zukünftig mehr um soziale Projekte seiner Stiftung Dekeyserandfriends sowie dem Hotelressort Dedon Island in den Philippinen widmen. www.diethelmkeller.com

Die Geschäftsführende Gesellschafterin von Wini Büromöbel, Carolina Schmidt-Karsch (2.v.l.), hat Anfang Dezember den Gesamtverkaufsleiter, Jörg Pannekoike (l.), sowie den Technischen Gesamtleiter, Dirk Hölscher (r.), als neue Geschäftsführer bestellt. Gemeinsam mit Schmidt-Karsch, ihrem Mann Hans F. Karsch und dem Kaufmännischen Geschäftsführer, Rudolf Bandick (2.v.r.), leiten sie künftig gleichberechtigt nebeneinander die Geschicke des Familienunternehmens und zeichnen dabei weiterhin verantwortlich für ihre bisherigen Ressorts. Foto: Wini, T. Sienk Isabell Hertlein ist seit Jahresbeginn neue Verkaufsleiterin für die Region Süd der Kinnarps GmbH. Damit stärkt die Würzburgerin im Süden das Team um Vertriebsleiter Robert Hahn bei der Intensivierung der Beziehung zum Fachhandel. Hertlein übernimmt diese Aufgabe von dem bisherigen Verkaufsleiter Süd, Jürgen Bott, der sich künftig als Dealer Development Manager deutschlandweit auf die strategische Entwicklung des Fachhandels konzentriert. Foto: Kinnarps Nigel Stansfield, bisheriger Vice-President und Chief Supply Chain Officer von Interface, wurde im Dezember 2016 zum President EMEA von Interface berufen und wird damit Nachfolger von Bob Boogaard. In seiner neuen Funktion wird Stansfield, der seit mehr als 30 Jahren bei Interface in verschiedenen Positionen tätig war, die Wachstumsstrategie des Unternehmens in der EMEA-Region maßgeblich vorantreiben. Das vorrangige Ziel ist dabei die Weiterentwicklung des Interface-Kerngeschäfts mit textilen, modularen Bodenbelägen. Darüber hinaus stehen auch die Umsetzung der „Mission Zero“ in der EMEA-Region sowie die Climate Take Back-Mission auf der Agenda. Foto: Interface


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Rudi Heinzelmann (l.) tritt die Nachfolge von Olof von Gagern als CEO von Danzer Veneer Europe an. Dieser geht nach 21 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand. Ulrich Grauert (r.) wird die Funktion als CEO der Interholco AG übernehmen. Beide waren bereits als COO für Danzer Veneer Euro bzw. Interholco tätig. In Zukunft werden die Marken Danzer und Interholco unabhängig voneinander agieren: Danzer konzentriert sich auf Laubholz aus gemäßigten Klimazonen, Interholco wird seinen Fokus als sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Vorreiter in der Tropenwaldwirtschaft sowie als führender Produzent von Tropenholz schärfen. Fotos: Danzer Jörg Peterburs (Foto) übernimmt zum 1. April die Marketingleitung bei der MeisterWerke Schulte GmbH. In dieser Funktion verantwortet er die weitere digitale Transformation im Marketing sowie die Weiterentwicklung der Marketingorganisation und -prozesse im Unternehmen. Peterburs ist seit 2012 im Unternehmen und übernahm 2013 die Position des Marketingbereichsleiters. Dirk Steinmeier, bisher Marketingleiter, wird ebenfalls ab dem 1. April in die neu geschaffene Position des Managers Strategische Markenkonzepte (DACH) & Unternehmenskommunikation wechseln. Hier wird er sich unter anderem auf die Entwicklung von Produktvermarktungs- und Verkaufsförderungskonzepten konzentrieren. Foto: MeisterWerke Schulte

Egger mit stabiler Halbjahresbilanz Die österreichische Egger-Gruppe hat das 1. Halbjahr ihre Geschäftsjahres 2016/2017 (Stichtag 31. Oktober 2016) mit einem konsolidierten Umsatz von 1,19 Mrd. Euro abgeschlossen. Bei einer stabilen Umsatzentwicklung konnte das Ebitda gegenüber dem Vorjahr um 10,1% auf 189,6 Mio. Euro gesteigert werden. Die Ebitda-Marge verbesserte sich auf 15,9% (Vorjahr: 14,4%). „Die gesamtwirtschaftliche Lage war im vergangenen Jahr durchaus turbulent. Dennoch konnten wir in unserem mit 75% des Gesamtumsatzes größten Produktbereich Möbel und Innenausbau (Decorative Products) in fast allen relevanten geografischen Märkten im Vergleich zum Vorjahr wachsen“, erläutert Thomas Leissing, Leitung Finanzen/Verwaltung/Logistik und Sprecher der Egger-Gruppenleitung, die Halbjahresbilanz. Im Bereich Retail Products (Fußboden) konnte der Umsatz des Vorjahreszeitraums trotz anhaltender schwieriger Marktlage ebenfalls gehalten werden (-0,1%). Die hier eingeschlagene Strategie, bewusst auf Umsätze für ertragsschwache Mengen-

geschäfte zu verzichten, zeigt weiterhin Erfolge und wird im zweiten Geschäftshalbjahr operativ weiter umgesetzt. Ebenfalls stabil verlief die Entwicklung der Umsätze mit Bauprodukten (OSB und Schnittholz) in der Division Building Products (+0,4%). Auch für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2016/2017 sind die Erwartungen für die Produktbereiche Decorative Products und Retail Products positiv. Für den Bereich Building Products wird aufgrund der anhaltenden Überkapazitäten am OSB-Markt kurzfristig mit keiner Verbesserung gerechnet. Durch die positive westeuropäische Entwicklung und die Verlagerung von Mengen aus schwächeren Regionen hin zu alternativen Märkten erwartet Egger gruppenweit für das gesamte Geschäftsjahr 2016/2017 ein leichtes Umsatzwachstum. Die Inbetriebnahme von zusätzlichen Veredelungskapazitäten und Investitionen zur Optimierung der Kostenstruktur lassen eine stabile Ergebnissituation erwarten. www.egger.com

Die Koleksiyon Möbel GmbH Thomas baut ihre Vertriebsmannschaft aus. Seit 1. Februar ist Thomas Frey als Verkaufsleiter für den Süden Deutschlands verantwortlich. Er wird sich um den Aufbau eines starken Fachhandelsnetzes südlich von Frankfurt inklusive der Mainmetropole konzentrieren. Foto: Jan Haas/Koleksiyon Amtico hat sein Vertriebs-Team um einen Mitarbeiter verstärkt. Seit Anfang Februar steht Dennis Piezl Kunden aus den Gebieten Süd- und Mittelhessen, Saarland und dem östlichen Teil von Rheinland-Pfalz beratend zur Seite. Der gelernter Raumausstatter mit Meistertitel war zuvor bereits als Außendienstmitarbeiter tätig. Foto: Amtico Die Egger-Gruppenleitung (v.l.): Walter Schiegl (Technik/Produktion), Thomas Leissing (Finanzen/

Adolf Mrkwa verstärkt seit 1. Februar das Außendienst-Team des Hürther Spezialisten für Design-Bodenbeläge, Project Floors. Er wird den Osten Österreichs betreuen und Ansprechpartner für die Kunden in den PLZGebieten 1/2/3/8/9 sein. Als gelernter Raumausstatter war Mrkwa zuletzt als Außendienstmitarbeiter eines Fachgroßhandels sowie zuvor viele Jahre im Vertrieb für Bodenbeläge tätig. Er bringt somit umfassende Produkt- und Marktkenntnisse mit. Auch die Region und die Kundenstruktur sind ihm bereits aus seinen vorherigen Aufgabengebieten her vertraut. Das Unternehmen ist daher überzeugt, hier langfristig für eine professionelle und kompetente Betreuung der Partner aus den Bereichen Groß- und Fachhandel, Objekteure sowie Planer und Architekten gesorgt zu haben. Foto: Project Floors

Verwaltung) und Ulrich Bühler (Vertrieb/Marketing). Foto: Egger

Koelnmesse baut Asien-Aktivitäten aus Mitte Januar gab die Koelnmesse die Kooperation mit der IDFFHK International Design Furniture Fair Hong Kong bekannt. Damit baut der Messeveranstalter seine Asien-Aktivitäten weiter aus und eröffnet der imm cologne, internationale Leitmesse der Einrichtungsbranche, den Zugang zu einem neuen Marktsegment: den gehobenen Design- und Lifestyle-Entwürfen asiatischer Unternehmen. „Schon jetzt geht eine starke Ausstrahlung von der IDFFHK in den chinesischen und asiatischen Markt aus“, so Arne Petersen, Geschäftsbereichsleiter Messe-

management der Koelnmesse. „Wir sind der festen Überzeugung, dass wir gemeinsam mit den asiatischen Kollegen diese Ausstrahlung noch stärker zum Leuchten bringen können. Zusammen mit der IDFFHK wollen wir im und für den chinesischen Markt die besten Architekten, Designer und die besten Produkte unter einem Dach zusammenbringen.“ Das erste gemeinsame Event wird vom 25. bis 27. August im Hong Kong Convention und Exhibitiwww.immcologne.de on Center stattfinden. www.idffhk.com

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Neues Konzept

Niederlande wird Partnerland

Die Luminale geht 2018 mit einem überarbeiteten Konzept an den Start. In Zukunft öffnet sich das Licht- und Kulturfestival neben dem Thema Licht auch städtepolitischen und gesellschaftlichen Fragestellungen und präsentiert innovative Lösungen für das Leben im urbanen Raum. Dabei werden fünf Kategorien zukünftig die Luminale gliedern: Der neu geschaffene Bereich „Solutions“ lädt Architekten, Städteplaner, Politiker, Wissenschaftler, Künstler, Kulturschaffende, Umweltexperten und Ingenieure ein, intelligente Lösungen, visionäre Konzepte, erprobte Verfahren und neue, innovative Anwendungen zu präsentieren, die das Leben in der Stadt sauberer, grüner, sicherer und komfortabler machen. „Art“ bezieht sich auf Projekte, die sich künstlerisch mit den Themen Licht und Stadt auseinandersetzen. Eine neu zu bildende Jury mit Expertise in Architektur, Lichtdesign, Video, Kunst, Szenographie, Motiondesign und Tourismus trifft unter den eingereichten Arbeiten eine Auswahl nach zuvor formulierten Kriterien. Die Kategorie „Study“ bietet jungen Talenten aus Schulen, Universitäten, Hochschulen und Start-ups eine Bühne. „Community“ umfasst Projekte der Frankfurter Bürgerschaft, Initiativen der Stadtteile und spontane Nachbarschaftsaktionen. In der Kategorie „Better City“ soll mindestens ein Projekt präsentiert werden, das den Bürgern der Stadt auch nach der Veranstaltung erhalten bleibt und eine dauerhafte Landmark schafft. Das neue Konzept sieht zudem vor, möglichst viele Spielstätten räumlich zu konzentrieren und damit besser erreichbar zu machen. Das Studio Rekkab aus Frankfurt wird ab 2018 als Projektbüro die Luminale realisieren. www.luminale.de

Die Niederlande wird sich als Partnerland der Ambiente im kommenden Jahr mit einer sepeziellen Inszenierung präsentieren. Weit gefehlt, wer dabei nur an Tulpen, Grachten und Windmühlen denkt. „Die Niederlande sind bekannt für herausragendes Design, das ebenso minimalistisch wie experimentell, so innovativ wie unkonventionell ist. Ich freue mich schon jetzt darauf, was uns die niederländischen Design-Schmieden im kommenden Jahr auf der Ambiente vorstellen werden“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH. Während einer feierlichen Zeremonie überreichte Tony Sims OBE, Botschafter und Direktor des Department for International Trade Germany, den Partnerland-Globus an Antonius Lansink, Generalkonsul des Königreichs der Niederlande. „Wir freuen uns, dass die Niederlande im nächsten Jahr Gastland der prestigeträchtigen Ambiente sein werden. Beim Thema innovative Design-Trends sind die Niederländer äußerst aktiv und erfolgreich. Wir werden viele interessante Produkte zur Schau stellen und freuen uns auf die Chancen, die sich aus dieser Kooperation ergeben werden.“ www.ambiente.messefrankfurt.com

Antonius Lansink, Gerneralkonsul der Niederlande, nimmt den Partnerland-Globus von Großbritanniens Botschaftsrat Tony Sims OBE und Detlef Braun, GeschäftsfühDie Luminale steht weiterhin allen offen, die sich beteiligen möchten, vorausgesetzt die

rer Messe Frankfurt GmbH, entgegen. Foto: Messe Frankfurt GmbH

Projekte organisieren und finanzieren sich eigenständig. Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Jochen Günther

materialPREIS – der beste Materialeinsatz gewinnt Die Einreichungsfrist für den begehrten materialPREIS, der zum fünften Mal von raumPROBE ausgelobt und organisiert wird, läuft. Noch bis 30. April können sich Architekten, Innenarchitekten, Designer, Bauingenieure und weitere Planer mit ihren zwischen 2015 und 2017 realisierten Projekten unter www.materialpreis.com bewerben. In diesem Jahr steht dabei der aufsehenerregende Einsatz bemerkenswerter Materialien von gleichermaßen hoher ästhetischer und architektonischer Qualität im Fokus. Vergeben werden Preise in fünf Ka-

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tegorien: Anwendungsklasse, Materialklasse und Materialeinsatz. Erstmals wird auch ein Publikumspreis per Online-Voting ermittelt. Zudem wird von jedem der vier Sponsoren – BASWA acoustic AG, Konrad Hornschuch AG, Object Carpet GmbH sowie UPM Biocomposites – eine Auszeichnung verliehen. Bewertet werden die Einreichungen von einer kompetenten Jury, die sich aus Jutta Blocher (Blocher Partners), Prof. Dagmar Eisermann (Deutscher Werkbund), Amandus Sattler (Allmann Sattler Wappner Architekten), Christian Sieger (sieger design GmbH & Co. KG), Matthias Siegert (VON M), Robert Volhard (Stylepark) und den Geschäftsführern von raumPROBE Hannes Bäuerle und Achim Stumpp zusammensetzt. Die Preisverleihung findet am 21. Juni im Hospitalhof Stuttgart statt. Das Projekt war eines des materialPREIS-Gewinners 2015, Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten. www.materialpreis.com

Elke Dauphin verstorben Bereits am 21. Dezember 2016 verstarb Elke Dauphin, geschäftsführende Gesellschafterin und Mitbegründerin der Dauphin-Gruppe, nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren im Kreise ihrer Familie. Die Geschichte der Marke Dauphin ist untrennbar mit dem Namen Elke Dauphin verbunden. 1969 gründete sie mit ihrem Ehemann Friedrich-Wilhelm Dauphin die Bürositzmöbelfabrik Friedrich W. Dauphin GmbH & Co. mit Stammsitz in Offenhausen, der 1992 die Holding „Dauphin office interiors GmbH & Co. KG“ folgte. Als geschäftsführende Gesellschafterin zeichnete Elke Dauphin für die Bereiche Marketing, Design, Firmenkultur und Personalentwicklung verantwortlich. Sie prägte mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für Design, Kunst und Kultur maßgeblich die Unternehmensphilosophie und verlieh der Marke Dauphin mit ihrer Handschrift einen unverwechselbaren Auftritt nach innen und außen. Der Unternehmerin war es stets ein persönliches Anliegen, für die Menschen der Region ein zukunftsfähiges Unternehmen aufzubauen. Ihr großer Wunsch war es, mit der Marke Dauphin ein Lebenswerk zu hinterlassen, welches sie überdauert. Nicht nur die Familie Dauphin, sondern auch die Mitarbeiter der Unternehmensgruppe werden alles dafür tun, ihrem Wunsch nachzukommen, um die Marke Dauphin in ihrem Sinne erfolgreich in die Zukunft zu führen. Foto: Dauphin


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Mit neuem Namen am Start

Trends im Fokus

Seit Mitte Januar ist ein Teil der Lindner Group unter neuem Namen am Start: Die IWS Lichttechnik GmbH ist zur Leuchtenfabrik GmbH umfirmiert und schließt sich mit dem Geschäftsbereich Licht und Leuchten der Lindner AG zusammen. Am Standort der ehemaligen Tochtergesellschaft IWS Lichttechnik in Mettenbach bei Landshut und in der Produktion der Lindner AG in Arnstorf werden sowohl das Lindner-Leuchtenprogramm als auch individuelle Lichtlösungen für Projekte weltweit und in jeder Größenordnung gefertigt. Schwerpunkt im Produktsortiment liegt dabei auf anschlussfertigen Ein- und Aufbauleuchten in effizienter LEDTechnologie: von der Spezialisierung auf projektspezifische Anforderungen und frei konfigurierbaren Lichtkanälen oder rahmenlos in Metalldecken integrierten Arbeitsplatzleuchten und Downlights über extrem flache Einbauleuchten für Brandschutzdecken und großflächigen Lichtdeckenelementen bis zu formschönen Pendelleuchten für Arbeitsplätze. Erweitert wird das Angebot mit dem Spezialsegment für Reinräume, Labore und Operationssäle. Architekten, Planer und Bauherren profitieren nicht nur vom langjährigen Fachwissen und innovativen Entwicklungen mit hoher Fertigungstiefe, inklusive eigener Elektronik-Werkstatt und InhouseMessungen zur Licht- und Spektralverteilung, sondern durch die gewerkeübergreifende Kompetenz im Innenausbau und Fassadenbau innerhalb der Lindner Group werden Schnittstellen technisch und organisatorisch minimiert. Daraus ergeben sich auch klare Vorteile hinsichtlich der Termin- und Kostensicherheit der Projekte. www.leuchtenfabrik.com

Zwei spannenden Workshops veranstaltet der Trendfilter am 22. und 23. März im Servicepoint A30 in Bünde. Am ersten Tag dreht sich alles um Farb-, Formund Design-Trends für Innenräume und Möbel. Dazu hat das ModeratorenTeam, Katrin de Louw, Geschäftsführerin des Trendfilter, und Kreativnetzwerker Michael Laukötter, Heike Schlosser, Head of Design von Surteco Decor, zu einem Expertenvortrag eingeladen. Weiterhin werden anhand von Printmedien Trends gescoutet, geclustert und am Ende konkret benannt. Der zweite Tag steht dann ganz im Zeichen der Megatrends und deren Auswirkung auf die Einrichtung. Als Expertin steht hier Lena Papasabbas, Kulturanthropologin beim Zukunftsinstitut in Frankfurt, zur Seite. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.trendfilter.net.

Heinz Friedrich baut Portfolio aus Die Heinz Friedrich GmbH hat seit dem 1. Januar die Vertretung für Annabel Textiles NV. als Handelsagentur in Deutschland, Schweiz, Österreich und Polen übernommen. Annabel Textiles NV. mit Sitz in Mariakerke bei Gent ist eine der führenden Webereien in Belgien. Die Heinz Friedrich GmbH ist in Ebersdorf bei Coburg beheimatet und zählt seit über 90 Jahren zu den wichtigsten Großhändlern der Polstermöbelindustrie. www.hf-stoffe.de

Das Moderatoren-Team Katrin de Louw und Michael Laukötter versprechen zwei spannende Workshop-Tage. Foto: Trendfilter

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10. bis 12. Mai 2017 • Messezentrum Salzburg

Landesfachmesse küchenwohntrends und möbel austria Österreichs Fachmessedoppel für Küche, Essen, Wohnen im Donau-Alpen-Adria-Raum Newcomer und Marktführer präsentieren im Messezentrum Salzburg Neuheiten, Trends und Highlights. Das Fachmessedoppel ist die Plattform für Kommunikation, Netzwerken und Wissenstransfer. Mit einem spannenden Rahmenprogramm aus Fachvorträgen und Expertenrunden, sowie kostenlosem Einritt und Catering bietet die küchenwohntrends und möbel austria mehr als eine reine Fachmesse. Die dritte Veranstaltung stellt die bereits gelebte Fusion von Wohnraum und Küche in den Fokus. Mehr und neue Aussteller sind bereits angemeldet und die Ausstellungsfläche wurde entsprechend erweitert.

Mehr Informationen finden Sie unter kuechenwohntrends.at • moebel-austria.at



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Von der

Nass zelle

zum

„Fashionable Bathroom“ –

Rückzugsort

Mode hält Einzug im Badezimmer. Zum Beispiel mit der stoffummantelten Badewanne von Bette. Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.

IF: Welchen Schwerpunkt hat die diesjährige Darstellung? Wischmann: Die große Klammer für alle acht Trends, die wir identifiziert haben, ist der Megatrend Individualisierung. Natürlich in Form der Manufaktur, dem Maßbad, aber auch für ganz „normale“ Bäder. Auch hier werden aufgrund moderner Produkte und Technologien sowie der höheren Aufgeschlossenheit der Verbraucher dem Thema gegenüber die Bäder individueller werden. IF: Die Individualisierung ist ja aber nur die Klammer. Darunter konnten Sie acht Trends identifizieren. Können Sie uns diese bitte kurz beschreiben? Wischmann: Das ist einmal der „Digital Bathroom“, das digitale Bad in all seinen Facetten. In erster Linie bedeutet dies Komforterleichterung und Vernetzung. Zum anderen gibt es Badezimmerspiegel, die Erinnerungsfunktionen haben oder Körpermessungen anzeigen. Wir reden hier aber auch von intelligenter Steuer-, Mess- und Regeltechnik, die zum Beispiel bei leerstehenden Gebäuden durch automatisches Spülen verhindert, dass sich Keime in den Leitungen bilden. Der „Comfortable Bathroom“ zielt auf die demografische Entwicklung ab. Der Begriff des barrierefreien Bades ist in der Zwischenzeit durch Komfortbad abgelöst worden. Es muss ja nicht immer gleich behindertengerecht sein, sondern einfach lebenser-

Das Badezimmer von heute muss individuell sein – in Form und Funktion zugeschnitten auf seinen Nutzer und natürlich angepasst an die architektonischen Gegebenheiten. Dabei üben eine Reihe von Faktoren Einfluss auf die Bad-Gestaltung. Neben allgemeinen Trends, die sich zwar beobachten, aber nicht vorhersagen lassen, spielen auch äußere Faktoren wie die demografische Entwicklung oder der Megatrend Individualisierung eine Rolle. Die Summe aus gegenwärtigen Produkten und dem Blick in die Zukunft zeigt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) zur diesjährigen ISH (14. bis 18. März) erneut in der Trend-Installation „Pop up my Bathroom“. Insgesamt acht Trends hat Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V., in Zusammenarbeit mit FAR Consulting in Köln identifiziert. Diese werden im Saal Europa mit Hilfe von Produkten der Industrie zum Leben erweckt und sollen Badplanern und Installateuren als Inspiration dienen. InteriorFashion konnte schon im Vorfeld der Messe einen Blick auf die BadTrends werfen und sprach dazu mit Jens J. Wischmann. Einen Blick in das Bad von heute gewährte außerdem Bad-Designer Torsten Müller.

leichternd. Ob das durch bodengleiche Duschen stattfindet oder die Möglichkeit, bei Bedarf auch einmal Haltegriffe anzubringen, die Grenzen hier sind fließend. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass man sich überlegen muss, wie ein Bad sein sollte, wenn die Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben möchten. Bis eben zu dem Punkt, an dem ambulante Pflege kommt. Die Anforderungen an ein Bad, in dem zwei Personen – der Pfleger und der Gepflegte – Platz haben müssen, sind natürlich noch einmal ganz anders. Der dritte Trend ist der „Sophisticated Bathroom“, der im weitesten Sinne das Thema Design betrifft. Dort werden stark Interior-Aspekte aufgegriffen und der Hang zur Ästhetik ist stärker ausgeprägt. Dieser wurde ja lange durch die Funktionalität eingeschränkt. Zum Beispiel kann man heute sehr dünnwandige Waschtische machen und manche Bad-Spiegel könnten auch im Wohnzimmer hängen. Hier findet also praktisch eine Aufwertung des Badezimmers hin zu einer Art Showroom statt. Der nächste Trend berücksichtigt den immer knapper werdenden Wohnraum durch die zunehmende Urbanisierung. In außereuropäischen Städten wie Singapur oder New York herrschen ohnehin ganz andere Stadtarchitekturen mit sehr engen Räumen vor. Natürlich wünschen wir uns alle die Wellness-Oasen mit zehn plus X Quadratmetern, aber die Herausforderung wird es

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Beim „Healthness Bathroom“ treten Gesundheitsaspekte in den Vordergrund, sei er über sportliche Aktivitäten oder den Kneipp-Schlauch. Foto: Karsten Jipp; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.

Von der

Nass zelle

zum

Rückzugsort

sein, auf kleinem Raum ein ansprechendes und funktionales Badezimmer zu schaffen. Wir nennen diesen Trend „Condensed Bathroom“. Hier spielen die Themen Farbe, aufeinander abgestimmte Kollektionen, Bewegungsfreiheit und intelligente Stauraumlösungen eine Rolle. Da gibt es schon einige Ansätze, aber da erwarte ich noch mehr. IF: Ein Trend nennt sich „Fashionable Bathroom“. Passen die kurzlebige Mode und das langlebige Badezimmer zusammen? Wischmann: Sie passen sogar ganz gut zusammen. Es gibt auch erste Produkte, die sehr fashionable sind, wie eine mit Stoff

Jens J. Wischmann, Geschäftsführer Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft e.V. (VDS). Foto: Behrendt und Rausch; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)

Der „Sophisticated Bathroom“ greift stark Interior-Aspekte auf – das Badezimmer als Showroom. Foto: Karsten Jipp; Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.

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ummantelte Badewanne. Aber natürlich bleibt das ein Spagat, denn der Badrenovierungszyklus liegt aktuell bei 20 plus X Jahren. Ich glaube aber, dass die Menschen sich häufiger verändern möchten. Das hat auch eine Befragung gezeigt. Natürlich ist das nicht immer gleich mit einer kompletten Bad-Sanierung verbunden, aber der Verbraucher überlegt sich schon, wie er sein Bad auch bei einem längeren Lebenszyklus verändern kann. Beispielsweise indem Fliesen überstrichen werden können oder eine Putztechnik angewendet wird, die verändert werden kann. Das wird eine Bewegung sein, die aber Zeit braucht, denn das ist zum einen nicht gelernt und zum anderen fehlen noch die Produkte dazu.

IF: Kommen wir zu den letzten drei Trends. Wischmann: Da wäre noch der „Healthness Bathroom“ zu nennen. Das ist ein ganz wichtiges Thema, zu dem wir auch in den vergangenen Jahren viel Forschung betrieben und zahlreiche Belege gefunden haben. Das Bad wird zukünftig auch zur Gesundheitsprävention genutzt, sei es über ein Dampfbad, Fußbäder oder die Wiederbelebung des Kneipp-Schlauches. Weiterhin spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Dies bringen wir mit dem „Green Bathroom“ zum Ausdruck. Viele Materialien, die im Bad eingesetzt werden, sind ja schon per se nachhaltig und können auch recycelt werden. Und beim


Bei der Zusammenlegung von Bade- und Schlafzimmer sollte an eine ordentliche Raumentfeuchtung

Thema Wassersparen sind die Hersteller ohnehin schon sehr weit. Es geht aber auch darum, wie man ein Bad wirtschaftlich gestalten kann, ohne dabei Komfortverluste hinnehmen zu müssen. Ein letztes, aber sehr wichtiges Thema ist der „Innovative Bathroom“. Hier tragen wir den Handwerkern Rechnung, die sich sowohl mit all den genannten Trends als auch neuen Produkten auseinandersetzen müssen. Zudem wird die Zeit auf den Baustellen immer knapper. Und natürlich beschäftigt auch uns die Frage, wo der qualifizierte Nachwuchs herkommt. Deshalb haben wir den Bauprozess eines Bades genauer analysiert und uns die Frage gestellt, ob nicht beispielsweise bestimmte Wände vorgefertigt werden können, so dass sich die Frage der passenden Anschlüsse nicht vor Ort auf der Baustelle stellt, sondern dies schon in der Werkstatt vorbereitet wird. Bei Hotels macht man das ja schon länger. Dort werden die Bäder in Kuben vorgefertigt und nur noch eingesetzt. So weit wollen wir natürlich nicht gehen, aber wir möchten den Bauprozess verschlanken und gleichzeitig die Qualität verbessern. IF: Herr Wischmann, vielen Dank für das Gespräch. Wir sind gespannt auf die Umsetzung!

gedacht werden. Foto: Torsten Müller Bad & Spa Design

Die Anzahl

der Badrenovierungen ist laut VDS in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen. Die Menschen schenken dem Badezimmer mehr Aufmerksamkeit und lassen ihm mehr Sorgfalt angedeihen. Was in der breiten Masse anzukommen scheint, ist das täglich Brot des Bad-, Spa- und Raum-Designers Torsten Müller. Er zählt zu den renommiertesten seiner Zunft und gilt als Trendsetter des wohnräumlichen Innendesigns.

„Die Menschen haben in der Zwischenzeit begriffen, dass das Badezimmer nicht nur ein Raum ist, in dem man sich äußerlich reinigt, sondern auch innerlich. Gerade in unserer hektischen Zeit kommt dem Medium Wasser eine ganz andere reinigende Wirkung zu. Wasser ist Leben, die Quelle des Lebens. Seit Tausenden von Jahren steht Wasser bei allen Völkern für Leben, Gesundheit, Reinheit und Wohlstand. Als Naturelement bildet Wasser die Grundlage der irdischen Existenz. Menschen, Tiere und Pflanzen bestehen aus Wasser und benötigen es für Wachstum und Wohlbefinden. Der Körper besteht zu über 70% aus Wasser, das Blut sogar zu 90%. Nahe-

zu alle Stoffwechselvorgänge benötigen Wasser. Zugleich kann Wasser durch seine kristalline Struktur Informationen aufnehmen und weitergeben. Darum ist Wasser eine starke Naturkraft. Es wirkt reinigend und erneuernd. Nährend und heilend. Beruhigend und entspannend.“ Müller bestätigt die vom VDS identifizierten Trends: „Herr Wischmann hat hier eine ganz hervorragende Arbeit gemacht und trägt damit Visionen nach außen.“ Allerdings ist er auch Realist: „Viele haben gar keine Vorstellung davon, welche Wertigkeit in einem Wohlfühlbad steckt, welche Funktionen sich darin befinden und wie viele Gewerke an der Umsetzung beteiligt sind.“ Ein

Bad-Designer Torsten Müller ist als Trendscout auf allen europäischen Lead-DesignMessen von Paris bis Mailand

www.pop-up-my-bathroom.de www.ish.messefrankfurt.com

unterwegs. Foto: Torsten Müller Bad & Spa Design

In die Trendschau integriert ist das Vortragsforum „Pop up my Bathroom Atelier“ (Europa-Salle, Halle 4.0). Es dient als zentraler Kommunikations-Treffpunkt. Der Besucher erhält hier eine Fülle von Anregungen mittels informativer Vorträge und

Das Badezimmer wird mehr und

spannender Gesprächsrunden. Dort wird

mehr zum Rückzugsort, um neue

auch Torsten Müller am Dienstag, 14. März,

Kraft zu tanken. Aus diesem Grund

und am Freitag, 17. März, jeweils von 13:00

kommen zunehmend Interior-

bis 13:00, sein Expertenwissen weitergeben.

Aspekte zum Tragen.

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[update ]

Nur an den Wänden befestigt, scheint die Badewanne „Hammock Bath“ im Raum zu schweben. Möglich wird dies durch den Einsatz von Carbon. Foto: Splinterworks

Von der

Nass zelle

zum

Rückzugsort

Licht kommt bei den Entwürfen von Torsten Müller stets eine große Bedeutung zu. Mit dessen Hilfe lassen sich die unterschiedlichsten Stimmungen schaffen.

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weiteres Thema ist die Größe des Bades. „Auf 7 oder 8 qm lässt sich nicht ohne durchdachtes Konzept ein Healthy Bathroom umsetzen. Und an ein Pflegebad, mit Badewanne, Dusche sowie Waschtisch, das noch einer zweiten Person Raum geben soll, ist schwerlich zu denken.“ Übrigens auch ein Wunsch von Jens J. Wischmann, dass Bauträger bzw. Architekten dem Badezimmer schon bei der Planung mehr Platz zugestehen. Torsten Müller kritisiert aber auch die „Schönmalerei“ an vielen Stellen. „Es werden teilweise Konzepte in den Markt gedrückt, die zwar umsetzbar sind, aber nur mit enormem Aufwand und Kosten. Nehmen wir beispielsweise einmal die Verschmelzung von Bade- und Schlafzimmer, die in vielen Hochglanzmagazinen immer wieder propagiert wird. Natürlich geht das, aber doch nur, wenn eine ordentliche Raumentfeuchtung stattfindet oder eine Separierung durch den Einsatz von GlasElementen und das Beachten von verschiedenen Klimazonen. Darauf wird aber gar nicht hingewiesen. Oft werden einfach nur die Produktpreise genannt, aber dass das auch installiert werden muss, wird dabei vergessen.“ Im Gespräch mit Torsten Müller wird schnell deutlich, dass er aus der Praxis kommt. Er hat die Meisterschule der

Im wahrsten Sinne ein Badetempel ist dieser Entwurf von Torsten Müller. Er ist auf keine Stilrichtung festgelegt. Entscheidend ist vielmehr der Kundenwunsch.

heutigen Ausbildungsform zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, hat also das Handwerk von der Pike auf gelernt. „Wenn man allerdings gute Bad-Planungen machen möchte, muss man sich im Anschluss mit Design auseinandersetzen. Was sind also Farbharmonien, Kalt-Warm-Kontraste, der Goldene Schnitt und wie setze ich das Ganze durch ein perfektes Licht-Design in Szene? Denn das berühmte Grundlicht inszeniert leider nun einmal nichts wie zum Beispiel bei einem Opernbesuch“, erklärt Müller. Im Gegenzug fehlt leider immer noch dem Innenarchitekten der technische Hintergrund. Er fordert daher seit Jahren, dass Bad-Architekt bzw. Bad-Designer ein Ausbildungsberuf werden muss, denn das ist er bis heute nicht. „Natürlich gibt es Schulungen von renommierten Herstellern, und auch der VDS bietet einen Lehrgang zum ,Zertifizierten Bad-Manager‘ an. Das ist bereits ein wundervoller Anfang, allerdings reicht das aus meiner Sicht noch nicht aus.“ Auch im Handwerk sieht der Designer noch einigen Handlungsbedarf. „Viele der aus-

führenden Gewerke kennen sich mit den neuesten Errungenschaften nicht oder nur wenig aus. Nehmen Sie doch die Steuerungstechnik für Licht-Design, Wasserund Duft-Aggregate. Das kann leider nicht jeder installieren, denn die Komplexität ist ja bereits so hoch, dass einige Hersteller ihre Produkte nur noch mit eigenem Serviceteam in Produktionsauftrag nehmen. Wenn es dann noch an die heutigen Fliesenformate geht – wir arbeiten mit Größen bis zu 1,60 m x 3,20 m – stoßen viele Handwerker an ihre Grenzen, denn ihnen fehlt die Erfahrung sowie oftmals auch das technische Equipment.“ Neben seinen aufwändigen, mehrfach ausgezeichneten Licht-Installationen ist Müller auch für den Einsatz innovativer Materialien bekannt. „Im Bereich der Badewannen gibt es kaum mehr etwas, das nicht möglich ist. Ob das Naturstein ist, Holz, Carbon oder aus Rosenquarz bzw. Bergkristallen handgearbeitet. Kurz gesagt, wir werden zukünftig im Badezimmer all das einsetzen, was uns schmeichelt, uns auf Wolke 7 schweben lässt und den Raum zu einem Rückzugsort macht.“ www.design-bad.com

Bianca Schmidt


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Die

liegt im Detail Vier Messen – Heimtextil, Domotex, imm cologne und Bau – standen im Januar auf dem Programm und deckten damit nahezu das gesamte Spektrum der Einrichtungsbranche ab. Feststellen lässt sich, dass Spektakuläres nicht im Großen zu finden war, sondern vielmehr im Kleinen, bei den Details der Produkte, in ihrer Verarbeitung bzw. in ihrer Weiterverarbeitung. Umgekehrt lassen sich die Trends beschreiben. Hier nimmt das Große, also die Megatrends, starken Einfluss. Dabei kann die Individualisierung als große Klammer gesehen werden. Der Kunde, ob im Privat- oder Objektbereich, kann seine Einrichtung nach seinen eigenen Wünschen und Gegebenheiten gestalten. Und nicht nur das: Individuell heißt auch unverwechselbar, eigenständig, einmalig mit einer eigenen Geschichte. So sind zum Beispiel Teppichböden aus alten Fischernetzen, PET-Flaschen oder Möbel aus gebrauchtem Holz längst keine Exoten mehr. Sie bedienen nicht nur den Wunsch nach Individualität, sondern auch nach einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. Weiterhin lässt die zunehmende Urbanisierung mit der Folge des knapper werdenden Wohnraums in den Städten die Möbel wieder kleiner und multifunktionaler werden. Auch der demografische Wandel hinterlässt Spuren in der Einrichtung. Ganz allgemein gesprochen, hat die Einrichtung wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Hier spielt natürlich die Schnelllebigkeit unserer Zeit als eine Folge der Digitalisierung eine große Rolle. Rückzugsorte sind gefragt, die Raum zum Entspannen und Wiederaufladen des eigenen Akkus bieten. Mit der Digitalisierung geht aber auch noch ein weiterer Aspekt einher: das Smart Home. An dieser Stelle aufzuzählen, was bereits funktioniert und was nicht, ist müßig, denn die Entwicklung ist rasant. Gehört die Lichtsteuerung schon fast zum guten Einrichtungston, lässt sich auch die jüngste Generation von Elektrogeräten über smarte Endgeräte bedienen. Auf die zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich dürfen wir also gespannt sein, und sicherlich werden auch die kommenden Messen, wie die ISH, weitere Erkenntnisse bringen. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen eine Auswahl von Produkten vor, die wir auf den vier Messen entdeckt haben. Wir hatten hier die Qual der Wahl. Auf unserer Internet-Seite www.interiorfashion.de finden Sie eine Fortsetzung.

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Neue Verlegearten Hain, Spezialist für exklusive, geölte Landhausdielen und Parkettböden in Eiche und anderen ausgewählten Holzarten, zeigte zur Bau zahlreiche Neuheiten. Im Mittelpunkt standen neuen Verlegearten mit ausgefallenen Designs sowie Oberflächengestaltungen mit Farben wie Perlgold, Nussbraun geölt oder Kaschmirweiß. „Auch wenn sich der Trend derzeit etwas in Richtung dunklere Böden bewegt“, erklärt Geschäftsführerin Susanne Hain, „sind warme, weißcremige Töne ebenso gefragt. Und im Bereich Fischgrätmuster, das sich als spannende Bodenvariante im Wohnbereich durchsetzt, liegen Grautöne im Trend.“

DAS HAUS

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Ein Raum, um die Welt zu entdecken: Todd Bracher in seinem „Haus“. Foto: imm cologne | www.toddbracher.com

Ein Zeichen von Ruhe und Reduktion

Das neue Design „Ambiente Eiche classic gebürstet perlgold geölt“ überzeugt durch seine warme Ausstrahlung. Foto: Hain Parkett | www.hain.de

Das Spiel mit dem Feuer

„Das Haus“, in diesem Jahr von Todd Bracher umgesetzt, forderte den Besucher. Es forderte ihn auf, sich mit den Gedanken des Designers zum Thema „Was brauchen wir zum Wohnen?“ auseinanderzusetzen. Es war sicherlich nicht so spektakulär wie in den vergangenen Jahren, aber statt immer größer, weiter, höher, standen sinnliche und intellektuelle Aspekte im Vordergrund. Todd Bracher hat genau das getan, was „Das Haus“ zum Ausdruck bringen soll: die ganz persönliche Wohnvision eines richtungsweisenden Kreativen. „Es ist ein gutes Gefühl, den Partnern aus der Industrie mit einem solchen Projekt auch etwas zurückgeben zu können“, zieht Bracher ein positives Resümee aus seinem Engagement in Köln. „Es ist faszinierend, sich hier als Teil einer großen Familie fühlen zu können, die überall auf der Welt immer wieder zusammenfindet. Im Übrigen ist die imm cologne für mich eine der am besten durchgeführten Shows, die es in dieser Branche gibt. Sie hat eine gute Balance von Business und Kreativität. Ich bin gespannt, was sich im Nachhinein aus dem ,Haus‘ noch entwickelt“, so Todd Bracher abschließend.

Havwoods, britischer Marktführer für Echtholz-Böden, zeigte gleich auf zwei Messen – Domotex und Bau – neben seinen Klassikern zwei Neuheiten. Hervorzuheben sind Wandverkleidungen der Kollektion „Shou Sugi Ban“. Die Paneele werden in Anlehnung an ein traditionelles japanisches Verfahren mit Feuer behandelt, wodurch das Kiefernholz eine dunkle Patina und eine lebhafte Oberflächenstruktur erhält. Das Holz wird dann mit einem natürlichen Öl versiegelt und abschließend mit einem feinen Decklack überzogen. Von Rot-Braun bis Tiefschwarz, von fein gefurcht bis stark strukturiert – die vielfältigen Farbtöne und Schattierungen machen das Holz zu einem edlen Blickfang für nahezu jedes Innenraumkonzept. Aber auch im Außenbereich oder in Feuchträumen kann „Shou Sugi Ban“ aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit jederzeit eingesetzt werden.

Erst vor fünf Jahren wurde die Sitzmöbelmanufaktur Freifrau von Hansjörg Helweg gegründet. Angefangen hat damals alles mit dem Modell „Amelie“, mit dem die Designer Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss die heutige Kollektion geprägt haben. Zum Jubiläum hat sich das Designer-Duo seinen Entwurf erneut vorgenommen und Die Fachjury der Innovations@Domotex zeichnete „Shou

eine kleine Auflage von „Amelie“ entwickelt, die die Handwerkskunst zelebriert. Lederzuschnitte, angeordnet wie

Sugi Ban“ als wegweisende Neuheit aus. Foto: Havwoods |

Schuppen eines Zapfens, schmücken die Rückseite des Stuhles – 174 Stück und jeder einzelne handvernäht.

www.havwoods.de

Foto: Freifrau | www.freifrau.eu

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„Flint“ war einer von zwei neuen Sesseln, die Cor zur imm cologne präsentierte. Gestaltet wurde er vom Design-Duo Jehs + Laub. Ähnlich einer Blüte entfaltet sich „Flint“ zur Grundform eines Kelches und wird so zu einem zierlichen, kompakten Einzelsessel. Dabei ist er drehbar, beansprucht wenig Raum, bietet viel Beinfreiheit und hohen

Die weichen, abgerundeten Seiten und die bauchige Form von „Serenity“

Sitzkomfort. Sessel und Hocker können durch

laden zum Entspannen ein. Optisch leicht mit schlanken Außenmaßen, fügt

kontrastierende Farben und Materialien ganz

sich der neue Sessel von Sophisticated Living, der erstmals zur imm

individuell gestaltet werden. Die Grenze zwischen

cologne gezeigt wurde, in viele Einrichtungen ein – ob im privaten Umfeld

Innen- und Außenleben betont eine umlaufende

oder in einer Hotellobby. Und auch solo macht er eine gute Figur.

Naht. Foto: Cor | www.cor.de

Foto: Sophisticated Living | www.sophisticated-living.de

Markanter Bodenbelag

Trendorientierte Neuentwicklungen

Für die neue Fliesenserie „Streetlife“, präsentiert im Rahmen der Bau, ließ sich Agrob Buchtal von einem besonderen Materialmix anregen: Asphalt. Die typischen Merkmale wie körnige Strukturen, kleine Unebenheiten und Risstexturen, standen Pate für den neuen Bodenbelag, der sich mit einer Dicke von 10,5 mm speziell für öffentliche Anwendungen eignet. In einer Farbwelt aus Zement, Basalt, Asphalt und Rost gebührt letzterem besondere Aufmerksamkeit. Hier wird durch das Auftragen eine Glanzgranulats der Charakter einer metallischen Oberfläche herausgearbeitet. Bereits ab Werk ist „Streetlife“ mit der Veredelung „Hydrophilic Tile“ versehen. Diese macht keramische Fliesen nicht nur extrem reinigungsfreundlich, sondern lässt sie ohne Chemie antibakteriell wirken und störende Gerüche bzw. Luftschadstoffe abbauen.

Im Polsterbereich präsentierte sich das Weißbacher Unternehmen Hornschuch mit drei herausragenden Neuheiten. Als Highlight griff das Unternehmen den aktuellen Textil-Trend mit den beiden neuen Bezugsstoffen „skai Paratexa NF“ und „skai Paduna NF“ auf. Während „skai Paratexa NF“ mit einer edlen Oberflächenstruktur und der verblüffenden Textiloptik auch eine natürliche Haptik liefert, vereint „skai Paduna NF“ den textilen Charakter des Bezugsstoffs mit einer metallisch glänzenden Oberfläche. Beide Artikel erfüllen die B1-Brandschutznorm und eignen sich somit hervorragend für den Einsatz im Objektbereich. Ein ganz neues Feld erobert Hornschuch dagegen mit der Kollektion „skai digital print“, die nun auch den Bereich des Digitaldrucks für die Kunden eröffnet. Dabei dienen die Polsterbezugsstoffe „skai Pandoria Plus“ und „skai Toledo EN“ in drei unterschiedlichen Prägungen als Basisqualitäten, die direkt digital bedruckt und anschließend mit einem Lack finalisiert werden können. Modellhaft stehen hierfür aktuell 12 Motive mit den unterschiedlichen Prägungen zur Verfügung – der Inspiration und Fantasie sind in diesem Bereich jedoch keine Grenzen gesetzt.

Eine authentische Textiloptik und eine besonders natürliche Haptik vereint der neue Polsterbezugsstoff„skai Paratexa NF“. Foto: Hornschuch | www.hornschuch.com

Das seltene Material der mongolischen Hochlandwolle bringt Stephan Domaniecki, Geschäftsführer von Domaniecki Carpetence, wieder zum Einsatz. Nur dank einer langjährigen Freundschaft ist es ihm gelungen, es als einziger Hersteller aus der Mongolei zu exportieren. Es eignet sich vor allem für Teppiche, die im Objektbereich zum Einsatz kommen, denn das Material ist besonders robust und lässt Farben intensiv leuchten. Beim Modell „Curved Checks“, das mit dem Muster von Meditationsteppichen tibetanischer Klöster spielt, findet mit jedem Quadrat der Wechsel zwischen der mongolischen Hochlandwolle und edler chinesische „Streetlife“ bietet im Objektbereich gefragte großzügige Formate

Zuchtseide statt.

von 60 cm x 120 cm und 60 cm x 60 cm an. Foto: Agrob Buchtal |

Zu sehen war der neue Teppich auf der imm cologne.

www.agrob-buchtal.de

Foto: Domaniecki Carpetence | www.domaniecki.de

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Europa-Premiere „Stainmaster“, die bekannte Teppichbodenmarke aus den USA, feierte zur Domotex ihre Premiere in Europa. Präsentiert wurde sie vom niederländischen Unternehmen Condor Carpets. Hergestellt werden die Cut-pile Velours-Teppichböden zu 100% aus spinndüsengefärbtem Invista Nylon 6.6 BCF-Garn. Dies vermittelt zum einen ein außergewöhnlich weiches und angenehmes Gefühl, macht den Teppich druckfester und unempfindlich gegen Verfilzen und gleichzeitig strapazierfähig, schmutz- und fleckenabweisend sowie leicht zu reinigen. Durch den Einsatz hochgedrehter, gekräuselter Endlosfasern überzeugen die Velours-Qualitäten durch ihr voluminöses und dichtes Oberflächenbild.

THEME PARK

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Bühne für Inspiration Die „Stainmaster“-Teppichböden wurden in einem breiten breiten Farbspektrum im europäischen Markt eingeführt. Foto: Condor Carpets | www.condor-group.eu/condor_carpets

Bodenschätze Künstler Stephan Geisler orientiert sich nicht an Trends, sondern beschreitet neue Wege. Mit seinen Blumen, Portraits, Stillleben und seinem häufig variierten Motiv „der Kuh“ erzählt er Geschichten. Festgehalten werden diese nun in einer limitierten TeppichKollektion. Technisch umgesetzt und vertrieben werden sie durch das Traditionsunternehmen MTM, Münchner Teppich Manufaktur. Alle Teppiche werden wie ein Kunstwerk selbst vom Künstler signiert und nummeriert. Dabei ist jedes handgeknüpfte Modell ein Unikat.

Design-Interessierte hatten zur Heimtextil 2017 erneut die Gelegenheit, im „Theme Park“ die neuesten Strömungen und wertvolle Inspirationen zu finden. In diesem Jahr stand das TrendAreal unter dem übergreifenden Thema „Explorations“ und lud somit zur Erforschung der vier untergeordneten Trend-Themen „Virtual Explorations“, „Natural Explorations“, „Planetary Explorations“ und „Cultural Explorations“ ein. Verantwortlich für die Inszenierung der TrendThemen 2017/2018 zeichnete die französische Agentur Carlin International mit ihrem Berliner Partner Exalis. Bestandteil des „Theme Park“ waren aber nicht nur die aktuellen und zukunftsweisenden textilen Kreationen – auch junge Designer, außergewöhnliche Projekte und Technologien wurden in dem Areal vorgestellt. Darunter auch die junge französische Textil-, Modeund Interaction-Designerin Nancy Boehm. Mit ihrem Projekt Maase zeigte sie eine neue, textile Art der Kommunikation. Denn ein „smarter“ Schal überträgt Nachrichten von Familie und Freunden anhand von taktilen, optischen und thermischen Reizen und macht die Art zu kommunizieren somit intimer und zum Erlebnis. Fotos: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/ Pietro Sutera, „Maase“ Nancy Boehm | www.heimtextil.messefrankfurt.com | amaase.me

Designer Stephan Hürlemann hat mit dem Modell „DS-77“ eine altvertraute Sofa-Typologie in die Gegenwart geholt. „DS-77“ ist eine komplette Familie, die als einladender Sessel, klassisches Sofa oder als Lounge-Sofa in Erscheinung tritt, wahlweise mit kurzer oder ausladender Sitztiefe. Die eigenständige Note „Zwei Kühe“ – dieses Kunstwerk von Stephan Geisler und MTM

der Serie wird durch den neuartigen Fuß-Typus unterstützt, der stilprägend ist. Es sind vier Scheiben, die

zog in Köln besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Foto: MTM

von unten scheinbar den kubischen Sofa-Körper durchdringen und so den Sitzrahmen, die Rücken- und

Interior Design | www.mtm-interior.de

Armteile zusammenhalten. Foto: deSede | www.desede.ch

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Den 80-jährigen Geburtstag hat Patrik Bernstein, seit Mitte 2016 neben Dr. Richard Lenz geschäftsführender Gesellschafter von Interlübke, zum Anlass genommen, alle bestehenden Programme zukunftsfähig aufzustellen und besonders auch mit Neuentwicklungen zeitgemäß zu interpretieren. „Zur imm cologne haben wir nur Neuheiten oder Weiterentwicklungen bekannter Programme in gewohnt höchster Qualität und Formgebung gezeigt, um unseren Markenkern weiter zu stärken“, so Bernstein. Unter den neuen Modellen stach vor allen Dingen das Sideboard „Jorel“ hervor, das es in 12 Abmessungen gibt und die wahlweise wandstehend, wandhängend oder als Raumteiler eingesetzt werden kann. Das vom Designer Philipp Mainzer stammende Solitärmöbel stieß auch beim Rat für Formgebung auf positive Resonanz und wurde mit dem Iconic Award: Interior Innovation 2017 Best of Best in der Kategorie Furniture ausgezeichnet.

Ein Eye-Catcher auf dem Interlübke-Stand: „Jorel“ mit Fronten und Wangen in Alu Gold eloxiert. Foto: Interlübke | www.interluebke. de

Neue Impulse für mehr Individualität Gleich mit drei neuen Kollektionen trat Objectflor zur diesjährigen Bau an. Eine Besonderheit im Reigen der Neuheiten war „Expona Simplay“, die 40 Design-Beläge, sechs Teppiche und vier Sauberlaufplanken vereint. Die drei Bodenbeläge bilden in unterschiedlichen Dekoren zusammen eine optische Einheit, werden ohne Klicken und Kleben verlegt und lassen sich auch problemlos verändern. Die 50 Dekore wurden in drei Farbgruppen sortiert: „Coffee“ bietet Bodenbeläge in warmen Brauntönen. „Berry“ beinhaltet Grautöne mit einer Beerenfarbe als Akzent und unter „Pepper“ wurden alle Mischtöne zusammengefasst. Bei den Design-Belägen reicht die Palette aktueller Dekore von eleganten Eicheoptiken mit einer neuen Seidenmatt-Feinholzstruktur bis hin zu Vintage-Holz in verwitterter, aber nicht rustikaler Optik. Zu den Highlights zählen zudem die authentischen Beton-Dessins.

Alle „Expona Simplay“-Bodenbeläge sind für den Einsatz in stark frequentierten Objekten geeignet und können einfach Planke an Planke auf vorbereiteten Untergründen verlegt werden. Foto: Objectflor | www.objectflor.de

Trend

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Die Neuheit skai® Paduna Stars NF verbindet perfekt zwei der derzeit stärksten Markttrends: Metallic-Effekt und textile Struktur. Mit B1-Flammschutzausrüstung eignet sich das Material bestens für den hochwertigen Objektbereich. skai® Paduna Stars NF: strahlt in authentischem Textildesign! www.hornschuch.com

Interior

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Profil weiter geschärft


TAPETEN

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Exquisite Wandkunst Seit über 30 Jahren steht die Berliner Manufaktur Welter Wandunikate für extravagante, einmalige Tapetenkreationen und Wandbekleidungen. Im Portfolio der Manufaktur finden sich Tapeten, die durch die Applikation echter Glasperlen oder Gold- und Edelmetalle zu luxuriösen Eyecatchern werden. Die „7 Star“-Linie umfasst zudem dreidimensionale Wandbilder, deren Anfertigung besonders aufwändig ist und zwischen 20 und 30 Arbeitsstunden pro Quadratmeter benötigt. So liegt es nahe, dass diese exklusiven Kreationen meist in ausgezeichneten Hotels, öffentlichen und repräsentativen Häusern oder historischen Villen zu sehen sind. Mit der Kollektion „Glas de Luxe“ halten die außergewöhnlichen Entwürfe auch Einzug in Bäder, SpaBereiche, Küchen oder Bars. Dazu werden die Welter Wandunikate in Glas vergossen oder laminiert und somit vor Flüssigkeiten und Schmutz geschützt. welter-wandunikate.de

Glaspaneele schützen die Entwürfe der Berliner Manufaktur und ermöglichen somit den Einsatz in Spa-Bereichen, Bädern oder Küchen. Foto: Welter Wandunikate

Die Kollektion „Oculaire“ lässt mit dem Dessin „Synchron“ Trompe-l‘Oeil-Effekte wiederaufleben. Foto: Arte

Ausgezeichnetes Handwerk Das Trend-Muster Fischgrät bringt Arte, der belgische Hersteller hochwertiger Wandbekleidungen, jetzt in Form von Tapeten an die Wand. In sanften Farbschattierung oder als plakative Schwarzweiß-Kombination – mit dem Muster „Synchron“ aus der Kollektion „Oculaire“ können im Raum verschiedene Akzente gesetzt werden. „Oculaire“ besticht zudem mit der exquisiten Verarbeitung natürlicher Sisalfasern: Das handgewebte Grundmaterial aus Sisal wird zunächst mit einer Stanze in Stücke geschnitten, im Anschluss per Hand eingelegt und in dem Muster verleimt. www.arte.be

Wände in Bewegung

www.as-creation.de

A.S. Création zeigt Mac Stopas unverwechselbare Handschrift in der Kollektion „Harmony in Motion“ Der Tapetenspezialist A.S. Création wurde im Jahr 1974 gegründet und zählt trotz der jungen Unternehmensgeschichte zu den führenden europäischen Tapetenherstellern. Am Standort Wiehl-Bomig produziert A.S. Création jährlich mehr als 2.000 neue, verschiedene Kreationen von Tapeten und Bordüren in allen Materialqualitäten und für alle Anwendungsbereiche. Das aktuelle Sortiment umfasst über 6.000 Artikel in ca. 80 verschiedenen Kollektionen. Dieses umfassende Produktportfolio präsentierte A.S. Création auch auf der zurückliegenden Heimtextil – darunter auch die neue und erste Kollaboration mit dem polnischen Architekten Mac Stopa. Der Gründer des Studios Massive Design feierte sowohl als Architekt wie auch als Interior und Industrial Designer internationale Erfolge. Seine unverwechsel-

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bare Handschrift – geometrische, fast psychedelische Musterungen in kräftigen Farben – zeigt sich nun auch in der neuen Tapetenkollektion „Harmony in Motion“. Die elektrisierenden grafischen Dekore ent-

springen Mac Stopas Faible für Mathematik und geometrische Formen – die außergewöhnlich starken Töne Pink, Knallgrün, Orange und Türkis bringen seine Devise „Think bold“ perfekt zum Ausdruck. Poppig,

futuristisch und mit kraftvollen Kontrasten ziehen sie alle Blicke auf sich. Ihre Waben-, Netz- und Blasen-Muster in 3D-Optik versetzen Wände in Bewegung und setzen in jedem Raum ein starkes Statement. co Die neue Kollektion „Harmony in Motion by Mac Stopa“ versetzt mit grafischen Musterungen, kräftigen Farben und einer besonderen Dreidimensionalität Wände in Bewegung. Fotos: A.S. Création


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Robust und individuell

Die Verführung der Natur

Das Unternehmen Sihl gilt als einer der führenden Anbieter für bedruckbare Medien im rasant wachsenden DigitalDruck-Markt. Als Beschichtungsspezialist ist Sihl besonders auf dem Gebiet der individuell bedruckbaren Vliestapeten Vorreiter. Zur diesjährigen Heimtextil präsentierte das Unternehmen die Kollektion „Sihl Design2Wall“, die aus äußerst strapazierfähigen, abrieb-, scheuer- und stoßfesten sowie schwerentflammbaren Glasvlies- und Glasgewebetapeten besteht. Zudem sorgen die diffusionsoffenen Tapeten für ein gesundes und angenehmes Raumklima und tragen somit zum nachhaltigen und umweltbewussten Bauen und Sanieren bei. Besonders punkten kann Sihl auch bei der Verarbeitung der „Sihl Design2Wall“-Kollektion: Selbst auf schlecht verarbeiteten Untergründen lassen sich die Tapetenbahnen ohne lange Vorarbeiten direkt aufbringen. Müheloses Schneiden und Verkleben der Bahnen ermöglichen einen einfachen und schnellen Tapezier-Prozess. www.sihl.com

Unter dem Motto „Tapete verführt“ offenbarte das Deutsche Tapeten-Institut (DTI) den Besuchern der imm cologne ein Tapetenparadies, das den aktuellen Trend „Urban Jungle“ und die Sehnsucht nach Natürlichkeit visualisiert. Üppige Blüten, Blätter in allen Grüntönen, große Palmenwedel und herabhängende Lianen – alles gefertigt aus Tapeten – sorgten für einen grünen Garten Eden inmitten der Messe. „Natur und Natürlich-

Das Standkonzept des DTI stammt vom Düsseldorfer Innenarchitekturbüro Raumkonto. Foto: DTI

keit sind die Schlagworte, wenn es darum geht, die Wohn-Trends dieser Zeit zu beschreiben“, erklärt DTIGeschäftsführer Karsten Brandt. „Für unser TapetenParadies arbeiten wir ausschließlich mit Tapete als Gestaltungselement. Wir wollen mit der Inszenierung ein klares Statement abgeben, wie vielfältig Tapeten unsere Phantasie in der Inneneinrichtung beflügeln.“ www.tapeten.de

Prädestiniert für den Einsatz in Spa-Bereichen, Bädern oder Restaurants: die äußerst strapazierfähigen Glasvliesund Glasgewebetapeten der „Sihl Design2Wall“-Kollektion lassen sich individuell gestalten und bedrucken. Foto: Sihl

Magie für die Wand Erismann präsentiert mit „Cassiopeia“ eine außergewöhnliche Tapetenkollektion Die Erismann & Cie. GmbH zählt mit Abstand zu den traditionsreichsten Unternehmen der Tapeten-Branche. Seit über 175 Jahren entstehen visionäre Produkte. Das international besetzte Designer-Team kreiert Tapetendessins und Materialien nach den neuesten Design- und Farb-Trends. Zur diesjährigen Heimtextil zeigte das Unternehmen wieder zahlreiche Neuheiten, darunter auch die Kollektion „Cassiopeia“. Die Kombination aus zeitlosen Motiven, eleganten Farben und einer Haptik wie edelster Stoff geben den Tapeten eine ganz besondere Anmut. Funkelnde Glasperlen-Applikationen spielen mit Licht und Schatten und bringen luxuriöse Vliestapeten zum Funkeln. Mystisches Nachtblau und prachtvolle Nuancen in Ecru, Ginger und Taupe unterstreichen die verführerischen Dessins und verwandeln jeden Raum in eine glanzvolle Wohnwww.erismann.de szenerie. bs

Die Kollektion „Cassiopeia“ umfasst 46 Tapeten, von denen jede für sich eine ganz besondere Anmut ausstrahlt. Fotos: Erismann

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Erweitertes Angebot Mit drei neuen Kollektionen trat Girloon sowohl zur Domotex als auch zur Bau an. Der Spezialist für hochwertige Web- und Tufting-Teppichböden zeigte mit „Girloon Home“ eine Premium-Kollektion für das exklusive Wohninterieur. Mit „Girloon Contract“ erweitert das Unternehmen sein Angebot für den klassischen Objektbereich. Mit 13 Artikeln in über 100 Farbvarianten steht eine vielfältige Auswahl für die Gestaltung moderner Arbeitswelten zur Verfügung. Die Artikel beider Kollektionen sind sowohl als Bahnenware und ein Großteil auch als Module im Format 25 x 100 cm erhältlich. Dem Trend hin zu Modulen trägt Girloon zudem mit der neuen Kollektion „Girloon Modulart – Loop Design“ Rechnung und erweitert damit seine Produktpalette im Bereich der durch das innovative Beschichtungsverfahren „Girloon Liftbac“ selbsthaftenden Module um zwei Artikel in insgesamt sechs unterschiedlichen Designs im Maß 25 x 100 cm.

Die Neuheit zur imm cologne aus dem Hause Erpo war das Modell „Modena“. Die Armlehnen sind mit einer farblich abgesetzten Ziernaht akzentuiert und lenken den Blick zu den Spangenfüßen. Und auch hinsichtlich der Funktion hat „Modena“ einiges zu bieten: Sowohl Armlehnen, Rückenkissen wie auch Sitzflächen lassen sich individuell einstellen. Foto: Erpo | www.erpo.de

Die Anordnung bestimmt das Design im Raum, denn alle Designs sind so angelegt, dass sie im „wilden“ Verband miteinander verlegt werden können. Hier zu sehen „Girloon Vario“. Foto: Girloon | www.girloon.de

Neue Akzente

Bei „Haro Walls“ Mit dem neuen Marken-Claim „Lust auf Möbel mit Charakter“ ist die

können mit dem

Möbelmanufaktur Janua zur diesjährigen imm cologne angetreten. Als

Haro-Schienensystem

Charaktermöbel können auch die neuen Couchtische „BC 05 Stomp“

sowohl Parkett und

beschrieben werden, die in drei Designs und Höhen erhältlich sind. Die

Laminatböden wie

massiven Tischplatten aus Eiche werden aus einem einzelnen

auch „Celenio“-Holz-

Baumstamm geschnitten und durch die Jahrtausende alte Handwerks-

fliesen als Wandver-

kunst Köhlen bearbeitet. In vollkommenem Kontrast dazu stehen die

kleidung genutzt

filigranen Metallgestelle in verschiedenen Ausführungen. Foto: Janua |

werden. Foto: Haro |

www.janua-moebel.de

www.haro.de

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„Neue Perspektiven entdecken“ lautet das Motto von Haro zur diesjährigen Bau. Dabei zeigten die Rosenheimer nicht nur Neuheiten im Bereich Parkett, Laminatboden und Design-Boden, sondern nutzen ihre Expertise in der professionellen Holzverarbeitung und setzen von nun an mit dem neuen Produktbereich „Haro Interior“ Akzente in der Wohnraumgestaltung. Neue Möglichkeiten ergeben sich zum einen durch „Haro Walls“, einem WandVerkleidungskonzept mit Echtholz-Modulen. Mit „Haro Stairs“ können zum anderen Treppen in vollkommener Holzoptik in offene Raumkonzepte integriert werden. Und zu guter Letzt findet der, der auf eine perfekte Symbiose von Bodenbelag und Esstisch setzt, mit „Haro Table“ ein Komplementärprodukt zum Haro-Parkettboden. Angeboten wird hierbei ein Fixsortiment an Tischen, wahlweise in Eiche oder Bernsteineiche mit strukturierter und geölter Oberfläche. Das Tischgestell steht entweder in einer Schwarzstahloder einer Edelstahl-Variante zur Verfügung.


[interior ]

Der Lounge-Sessel „Mesh“, den Intertime zur imm cologne vorstellte, spielt mit dem Kontrast zwischen kantiger Schale und bequemer, kissenhafter Polsterung und verbindet verschiedene Materialien zu einem akzentuierten, gestalterischen Blickfang. Ein mit technischem Strickbezug bespanntes Stahlrohrgestell bildet die markante Schale des Sessels. Die Polsterung ist bewusst minimal gehalten, bei extra softem Sitzkomfort und

Der Name des neuen Hülsta-Wohnprogramms „Tetrim“ leitet sich von dem Computerspiel Tetris ab, denn auch hier fügen sich die Kuben

gesteppten Nähten des

perfekt ineinander. Während das eine Element fest am Boden steht, scheint das andere zu schweben. Prägendes Detail ist der „Tetrim“-

Rückenkissens. Foto: Intertime |

Winkel zwischen Seiten und Ebenen. Mit seinem Lichtakzent zieht das offene Fach auch einzeln gehängt die Blicke auf sich. Foto: Hülsta |

www.intertime.ch

www.huelsta.de

Vielfältig kombinierbar Hey-Sign verbindet bei der Wandgestaltung „Relief“ Form und Funktion in Perfektion Hey-Sign, Pionier und Trendsetter für Wollfilz im Bereich Interior Design, hatte zur imm cologne wieder eine Reihe an Neuheiten im Gepäck. Das Highlight war die Wandgestaltung „Relief“. Sie dämpft auf natürliche Weise Geräusche und sorgt für eine angenehme Raumluft. Neben der Funktionalität punktet „Relief“ mit einem raffinierten Gestaltungskonzept. Es besteht aus 40 x 40 cm großen Einzelfliesen, die in fünf verschiedenen Motiven gestaltet und in positiver und negativer Form kombinierbar sind. Durch die Rotation der Fliese ergeben sich aus diesen fünf Grundmotiven mit Gegenmotiv unzählige Kombinationsmöglichkeiten und Wandbilder. Hey-Sign arbeitet seit über 17 Jahren mit Wollfilz, der zu 100% aus Schurwolle besteht. Zudem verzichtet das in Meerbusch ansässige Unternehmen konsequent auf den Einsatz von Chemikalien oder sonstigen Beimischungen, so dass eine natürliche Verbesserung des Raumklimas und der Akustik erzielt wird. Für die herausragende Qualität wurde Hey-Sign als einzige Filzmanufaktur mit dem begehrten Siegel der „The Woolmark Company“ ausgezeichnet. bs www.hey-sign.de

Die 40 x 40 cm Fliese der Wandgestaltung „Relief“ ist durch ihr grafisches Motiv in der Fläche unendlich erweiterbar. Foto: Hey-Sign


KÜCHE

[interior ]

Gekonnt abgestimmt Ein wesentlicher Bestandteil der neue „Artika“-Küche von Pedini, die zur LivingKitchen ihre Premiere feierte, war das Solid-SurfaceMaterial Hi-Macs aus dem Hause LG Hausys. Das „Artika“-Konzept vereint Schlichtheit mit Effizienz: Ein maßgeschneidertes ergonomisches Ambiente zum Kochen und Leben, das sich durch stabile, ruhige und dennoch elegante Formen auszeichnet. Für die Arbeitsflächen wurde Hi-Macs im Farbton Babylon Beige gewählt, der mit den vertikalen Lackflächen korrespondiert und gekonnt auf die Holzelemente abgestimmt ist. Die Hi-Macs-Elemente wurde von FG Arredi srl gefertigt. Der thermisch verformbare Mineralwerkstoff eignet sich ideal für die Gestaltung fließender Linien, zum Beispiel bei Arbeitsflächen. Er kann ohne sichtbare Fugen verarbeitet werden, so dass ein einziges kontinuierliches Element geschaffen wird. www.lghausys.com Das Solid-Surface-Material Hi-Macs besteht aus Mineralien, Acryl und natürlichen Pigmenten. Seine porenfreie Oberfläche eignet sich bestens für den Kontakt mit Lebensmitteln. Foto: Pedini

Im Küchenmarkt neu aufgestellt

Eindrucksvoller Messeauftritt

Zur LivingKitchen stellte sich die Marke Hansgrohe mit einer Sortimentserweiterung im Küchenmarkt neu auf und präsentierte erstmals hochwertige Edelstahlspülen und innovative Spülenkombinationen. „Wir haben erkannt, dass Küchenarmatur und Spüle als funktional und ästhetisch aufeinander abgestimmte Einheit betrachtet werden“, so Jan Heisterhagen, Vice President Product Management bei Hansgrohe. „Mit unseren neuen Spülenkombinationen können wir Küchenplanern den Wunsch nach Nutzen, Bedienkomfort und Design aus einem Guss erfüllen.“ Die Einbauspülen, Spülenkombinationen und Küchenarmaturen bestechen durch ihre minimalistische Form, intuitive Bedienbarkeit und zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten, mit denen sie persönlichen Vorlieben und Anforderungen entgegenkommen. www.hansgrohe.com

Zum Abschluss des 333-jährigen Jubiläums inszenierte Gaggenau auf der LivingKitchen Vergangenheit und Zukunft des 1683 gegründeten Unternehmens. Den Besucher erwartete eine Galerie mit den Meilensteinen, eingebettet in den epochalen Kontext. Die Messearchitektur spielte mit der Ruhe einer Kunstausstellung als Quelle von Inspiration und Wissen. Im Mittelpunkt stand ein futuristischer Glas-Kubus mit Installationen aktueller Geräte-Highlights und Neuheiten der Luxusmarke. Umgesetzt wurde der Messeauftritt in Zusammenarbeit mit dem Münchner Architekturbüro einszu33 unter der Leitung von Hendrik Müller. Die Messeauftritte von Gaggenau wurden schon mehrfach mit international renommierten Auszeichnungen bedacht. Und auch in diesem Jahr erfolgte die Prämierung mit dem German Design Award 2017 Winner. www.gaggenau.com/de

Ob Doppel- oder Einzelbecken, flächenbündig, als Aufsatz- oder Unterbaubecken: alle 16 Varianten der Edelstahlspüle lassen sich mit HansgroheKüchenarmaturen kombinieren. Foto: Hansgrohe

Modulare Eleganz Die neuen „SmartLine“-Kochelemente sind nicht nur elegant, sondern auch flexibel und kulinarisch vielseitig. Induktionskochfeld, Barbecue Grill, Teppanyaki, Gasbrenner, Induktions-Wok und Tischlüfter lassen sich frei kombinieren. Herzstück einer Gerätekonstellation dürfte in vielen Fällen das 60 cm breite Induktionskochfeld sein, an das Tischlüfter sowie weitere Module links und rechts „andocken“ können. Im Ensemble bilden sie ein Kochzentrum, dessen puristische Anmutung die Grenze zwischen Küche und Wohnbereich aufhebt. www.miele.de

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Mit den „SmartLine“-Geräten lässt sich ein Kochzentrum individuell

Die Ausstellung des Gaggenau-Messestandes lud zum Innehalten und Betrachten

zusammenstellen. Foto: Miele

ebenso ein wie zum haptischen Erlebnis. Foto: Gaggenau


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Als erster und einziger Küchenhersteller bietet Leicht 15 ausgewählte Farben aus „Les Couleurs Le Corbusier“.

Ein Bekenntnis zur Farbe

Leicht setzt auf „Les Couleurs Le Corbusier“ und bestätigt damit Position als internationale Architekturmarke

„Evo“ ist in fünf Farbnuancen – Carbongrau sowie Weiß- und dezente Beigetöne – gehalten. Fotos: Leicht

Das Markenbild von Leicht Küchen ist geprägt durch Modernität, zeitlose Eleganz und die ganzheitliche Auffassung von Gestaltung und Architektur. Aus diesem Grund war es für das Unternehmen ein konsequenter Schritt, sich mit „Les Couleurs Le Corbusier“ zu den Gestaltungsgrundsätzen der klassischen Moderne und speziell zur Farbe zu bekennen. Wie die hochwertigen „Architekturfarben“ des schweizerisch-französischen Architekten die Küche bereichern und sie von ihrer raumbildenden Kraft profitiert, zeigte Leicht im Rahmen der LivingKitchen. Als erster und einziger

Küchenhersteller bietet das Unternehmen 15 ausgewählte Farben aus „Les Couleurs Le Corbusier“ im breiten Spektrum von einem erdigen und leuchtenden Rot bis hin zu einem natürlich-eleganten Umbra und erweitert damit die individuellen Spielräume bei der Küchenplanung und der Gestaltung eines harmonischen Übergangs von Küche und Wohnraum. „Die neuen Farbtöne bedeuten eine weitere Individualisierungsmöglichkeit bei der Planung von wohnlichen und offenen Leicht-Küchen. Da wir mit unseren Küchenkonzepten für eine stimmige Integration in das anspruchsvolle wohnliche Umfeld stehen, haben wir uns bei der Auswahl auf klassische und ausdrucksstarke Farbstellungen konzentriert“, kommentiert Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender von Leicht, das erweiterte Farbspektrum. Dabei vergrößern die Farben vor allem das Planungsspektrum bei Mattlack- und Hochglanzlackoberflächen: „Leicht verfügt über eine sehr hohe Kompetenz bei der Herstellung von Lackoberflächen und kann dieses Angebot mit Farben der Marke „Les Couleurs Le Corbusier“ nun hervorragend abrunden“, ist Waldenmaier überzeugt. Um jedoch insgesamt eine farblich stimmige Küchenplanung zu ermöglichen, kommen „Les Couleurs Le Corbusier“ auch bei Umfeldmaterialien bis hin zu Griffen und Griffleisten zum Einsatz. „Wir haben damit eine Lücke in der Welt der Farben für das Segment Küche geschlossen, das für unse-

re Kunden und Handelspartner von größter Bedeutung ist“, so Waldenmaier. Nicht verwunderlich also, dass sich diese von der Präsentation auf der LivingKitchen begeistert zeigten. Ebenso wie von der neuen Gestaltungslinie „Evo“. Sie besticht durch eine zeitlose und puristische, elegante Erscheinungsform, die durch den Farbverbund von Arbeitsplatte, Kante, Griff und Front erzeugt wird. Die dabei nur 5 mm starke Arbeitsplattenkante unterstreicht die Geradlinigkeit und Eleganz dieser Küchenkonzeption. Dies würdigte auch der Rat für Formgebung und verlieh „Evo“ den Iconic Award: Interior Innovation Winner in der Kategorie Kitchen & Household. Die Jury hob dabei vor allem die Filigranität, Präzision und puristische Ästhetik des Konzeptes hervor und bestätigte Leicht als internationale Architekturmarke. „Besser hätte der Start in das neue Jahr für Leicht nicht laufen können“, resümiert Waldenmeier den Messeauftritt. bs www.leicht.de

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Limitierte Jubiläumsedition

Kosmopolitische Inszenierung

„Alno 90“, die auf 1.927 Stück (analog zum Gründungsjahr) limitierte Jubiläumsedition, feierte ihre Premiere auf der LivingKitchen. Die Küche zeichnet sich vor allem durch die elegante Interpretation historischer Stilelemente wie seitliche Rundungen oder Glasschütten aus, die aus der Zeit des Firmengründers Albert Nothdurft kommen. Diese werden mit heutigen Materialien in modernster Fertigungstechnik im Pfullendorfer Stammwerk verbunden. Die einzelnen Elemente der „Alno 90“ sind individuell kombinierbar. Dabei haben die Alno-Designer großen Wert auf Stil und Ergonomie gelegt. Die Hülle der perlweiß lackierten Möbel bilden einen feinen Kontrast zu Nische und Arbeitsplatte aus schwarzem Quarzstein. Passend dazu sind liebevolle Details in feiner Farbigkeit von Pastellgrün abgesetzt. www.alno.de

Unter dem Motto „Sense & Sensations by Warendorf“ präsentierte der PremiumHersteller drei neue Küchen-Kreationen, die urbane Trends aus zeitgenössischen Architekturbereichen aufnehmen und in Warendorfs ureigenster Interpretation das Bestreben nach Perfektion, Begeisterung, Innovation, Tradition und Handwerk widerspiegeln. Darunter die „MK 2 new glamour“, deren kosmopolitische Inszenierung von Glanz und Reflektion sich sowohl in der Materialauswahl als auch in der Materialkomposition zeigt. Warme Coal Eiche trifft auf kühlen Edelstahl und marmorierte Keramik. Dazu runden superglatte schwarze Hochglanzlackflächen den perfekten Eindruck ab und schaffen ein besonderes Highlight. Im Inneren sorgt dunkles, edles Holz mit Nussbaumzarge und Einsätzen aus Kernesche für Kontinuität. www.warendorf.com

Mit der „Alno 90“ hat das Unternehmen eine gelungene Symbiose aus Tradition und

Die „MK 2 new glamour“ besteht aus einem aus der Barszene bekannten Rückbüffet und

Modern geschaffen. Foto: Alno

einer Insel-/Thekenlösung. Foto: Warendorf

Besondere Materialien

Klein, aber oho!

Mit vier extravagant präsentierten Küchenkonzepten hat Zeyko zur LivingKitchen sein Motto „echt Zeyko – echte Materialien“ umgesetzt. Neben der neuen Oberfläche Zeyko „Metal-L“, die in fünf metallischen Farbtönen und zwei Strukturen zur Verfügung steht, präsentierte das Unternehmen die „Horizon Forum Vitrin“ in coolem mattschwarzem Glas. Die Glasoberfläche ist ein Klassiker bei Zeyko, die Ausführung hingegen ist eine neue, abgedichtete Variante der Frontverarbeitung ohne Profil. Das kühle Glas kontrastiert zum warmtonigen Nussbaumholz, das hier sogar als dünne, 12 mm starke Arbeitsplatte in Kombination mit robustem schwarzen Glas ausgeführt wird. Die Griffkehlen werden ebenfalls konsequent schwarz lackiert. Auf diese Weise entsteht eine schlichte, aber auch sehr markante und moderne Anmutung. www.zeyko.com

Die überarbeitete Sortimentsbreite der Stengel-Miniküchen, die von Preiseinstieg bis ins obere Segment reicht, wurde zur LivingKitchen erstmals präsentiert. Sie eignen sich für Senioren und Studenten ebenso wie zur Ausstattung von Boardinghouses, Hotels und Wohnheimen. Dabei sind sie ebenso robust wie umzugsfreundlich. Ob mit Stangengriff, hochwertiger Armatur oder voll integrierter Geschirrspülmaschine, hinsichtlich der Ausstattungsmerkmale kamen neu der Selbsteinzug, Push-to-open-Funktionen und der Apothekerauszug hinzu. Auch farblich können die Miniküchen optimal auf die Umgebung abgestimmt werden. Dazu steht eine breite Palette bereit. www.stengel-steelconcept.de

Eine technische Raffinesse darf nicht fehlen: Die Nischenrückwand aus Nussbaumholz kann elektrisch versenkt werden. Zum Vorschein kommt eine Minbar, die auch als Stauraum genutzt werden kann. Foto: Zeyko

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Die Stengel-Miniküchen sind „made in Germany“ mit pflegeleichten Oberflächen und in fünf bis sieben Tagen individuell bestückt lieferbar. Foto: Stengel Steel Concept


Hochwertig und kompakt

Mit dem gewissen Extra

Mit einer Reihe neuer Produkte trat Neolith by The Size zur LivingKitchen an. Darunter die designoptimierten Dekore „Aspen Grey“, „Concrete Taupe“ und „Zaha Stone“. Diese spiegeln den Trend zu authentischen, erdfarbenen Tönen wider. Weiterhin wurden „Blanco Carrara“, ein luxuriöses, vom natürlichen italienischen Marmor inspiriertes Design, sowie „Nero Marquina“, ein modernes schwarzes Dekor mit hell-weißer, vom spanischen Marmor inspirierter Maserung, gezeigt. Weitere Themen waren das neuartige Finish „NanoTech Polished“, eine neues Größenformat sowie eine neue Plattendicke von 20 mm. Diese sorgt für größere Anwendungsflexibilität und trägt der stetig wachsenden Kundennachfrage nach maßgeschneiderten Küchen Rechnung. www.neolith.com

Bei der Premiummarke „next125“ von Schüller spielt sei jeher der Faktor Materialität eine entscheidende Rolle. Dabei werden hochwertige Lacke, Glas, Echtholzfurniere oder Ceramic bevorzugt zur Oberflächengestaltung eingesetzt. Im Rahmen der LivingKitchen wurde nun nicht nur das neue Kampagnenmotiv, das stets eine Komposition aus ungewöhnlicher Location, seltener Nutztierrasse und perfekter Küche ist, vorgestellt, sondern vier Küchen, die all das repräsentierten, was „next125“ ausmacht: ausgezeichnetes Design, präzise Verarbeitung und hochwertige Materialien. Die erste Küche „NX 950“ mit Kochtisch und Fronten in Ceramic grafit ist unter Einsatz des wandhängenden Systems geplant. Auch der Klassiker, die „NX 800“ in durchgefärbtem Schichtstoff in der neuen Farbe Kristallgrau mit flächenbündiger Eingriffschale, hatte in Köln seinen großen Auftritt. In dieser Formation war die neue Korpushöhe 87,5 cm mit dem attraktiven, dezenten 5-cm-Sockel zu sehen. Weiter im Rundgang konnte die „NX 500“ aus dem aktuellen Kampagnen-Shooting live begutachtet werden, gefolgt von der „NX 902“ in Glas matt platin metallic inklusive Bartheke, zusätzlich ausgestattet mit einem komplett grifflosen Hochschrank-Block. www.next125.de

KÜCHE

[interior ]

Neolith by The Size fand in vielen Küchen auf der LivingKitchen Einsatz. So war bei Zeyko die Arbeitsplatte aus dem innovativen Material. Foto: Neolith by The Size

Gelungener Brückenschlag Mit filigraner Leichtigkeit präsentierte Team 7 zur LivingKitchen die fließende Verbindung der Bereiche Essen und Küche. Bei „Filigno“ finden mit feinem Naturholz umschlossene, reduziert designte Anrichten und Highboards ihre formale Entsprechung in der gleichnamigen Küche. Die Küche „Filigno“ besticht durch zarte Eleganz und Raffinesse. In ihr finden sich die Gestaltungsmerkmale der Beimöbel wieder: die Ummantelung in Dreischicht-Technologie mit Schattenfuge, Fronten in Naturholz, Keramik oder Glas und der rückspringende Sockel. Ein Funktionsvolumen aus Keramik wird genutzt, um die Küche und den Wohn-Ess-Bereich zu verbinden. Dazu wird es auf ein niedriges Sideboard aufgesattelt. So entsteht ein Höhensprung, mit dem das Sideboard optisch wie funktional zwischen den Strukturen vermittelt. Das Element folgt in seinem Volumen dem Frontenraster und gleicht die beiden Korpushöhen von 670 und 804 mm aus. www.team7.at

Die „NX 500“, hier in Safrangelb in Verbindung mit einer Arbeitsplatte aus Ceramic in der Farbe Grafit, stellt das neue Kampagnenmotiv von „next125“. Foto: Schüller

Der Stein, der „zaubern“ kann Strasser Steine, österreichischer Marktführer bei Küchenarbeitsplatten aus Naturstein, präsentierte zur LivingKitchen den Stein, der „zaubern“ kann. Dieser entstand exklusiv in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Smart-Home-Spezialisten Loxone. Durch Berührung des Natursteins oder der Keramikarbeitsplatte an eingravierten Stellen („Touch Stone“) aktiviert der Anwender zum Beispiel die Steuerung von Licht, Beschattung und Musik. „Touch Stone“ wird durch die Loxone Smart-Home-Steuerung unter der Arbeitsplatte und in Verbindung mit dem Loxone Miniserver „Go“ zur tastenlosen „Kommandozentrale“. www.strasser-steine.at

„Filigno besticht durch klare Linien, kubisches Raster und reine Materialität. Foto: Team 7

Die Berührungspunkte im Stein sind so gestaltet, dass sie sich perfekt in die Arbeitsplatte integrieren und in der Funktion wartungsfrei mit der darunterliegenden Technik verschmelzen. Foto: Strasser Steine

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Die neue Transparenz Zur Orgatec im vergangenen Jahr stellte Piure erstmals „Mesh“ vor. Damals auf den Einsatz im Office ausgerichtet, zeigte das Münchner Unternehmen nun das Können des in Zusammenarbeit mit Designer Werner Werner Aisslinger entstandenen Programms im Wohnbereich. Dank seiner vielfältigen Elemente erfüllt „Mesh“ individuelle Wohnvorstellungen. Zentral ist dabei der Einsatz von getöntem Glas in edlen Farben, das für größtmögliche Transparenz sorgt und unter anderem bei Vitrinen, Sideboards und Schrankelementen verwendet wird. Aber auch offene Regale lassen sich mit „Mesh“ realisieren. Elegante Aluprofile bilden dabei den Rahmen, der mit dem Glas, aber auch mit anderen hochwertigen Materialien gefüllt werden kann. Werden geschlossene Elemente in das System integriert, sorgen diese für eine starke Präsenz im Raum. Klappen, Türen und Schubsysteme lassen sich in jedem der unterschiedlichen Module einbauen. Außergewöhnliche, semitransparente Lochblechelemente können bei „Mesh“ ebenfalls zum Einsatz kommen und für einen unverkennbaren Look sorgen. Foto: Piure | www.piure.de

Auferstanden Von Patrick Brunner, CEO der Tisch & Stuhl Willisau AG, zu neuem Leben erweckt, präsentierte sich die Marke Team by Wellis lebendiger denn je. Gemeinsam mit Designer Rainer Bachschmid haben die Schweizer neue Modelle geschaffen und bewährte Programme überarbeitet. Sofas ergänzen das Kastenmöbelsortiment. Kissen, Teppiche, Vorhänge und Leuchten komplettieren das Angebot. Mit Liebe zum Detail sind die einzelnen Modelle aufeinander in Farbe und Design aufeinander abgestimmt und machen aus einer Möbelkollektion ein Einrichtungskonzept.

Das Polstermöbelprogramm „Rela“ lässt sich durch seine Module individuell zusammenstellen. Foto: Team by Wellis | www.teambywellis.ch

Große Farbpalette für den Objektbereich Zur Bau präsentierte Weseler Teppich das gesamte Spektrum seiner Marke Tretford. Die Teppiche aus Kaschmir-Ziegenhaar eignen sich sowohl zur Ausstattung des privaten Wohnumfelds als auch zum Einsatz mit höherer Strapazierfähigkeit im Büround Objektbereich. Vor allem der Objekt-Belag „Plus 7“ vereint, dank seiner optimalen Materialmischung, die Vorteile einer nachwachsenden Naturfaser mit der Strapazierfähigkeit des Polyamids. Das pflegeleichte Flormaterial reduziert effektiv Feinstaub in der Raumluft, verbessert das Raumklima und ist für Stuhlrollen geeignet. In 40 Farben, als Bahnenware oder Fliese, eignet er sich bestens für die Bodengestaltung oder Materialkombinationen zum Beispiel mit Holz im Objektbereich.

Weitere Neuheiten finden Sie unter www.interiorfashion.de

„Ambient Cocoon“, eine Neuheit von Gloster zur imm cologne, ahmt die perfekte Struktur und Symmetrie eines Seidenkokons nach. Dabei sind die Leuchten, die mit Solar-LED ausgestattet sind, robuster, als es auf den ersten Blick scheint. Der Teakholzgriff steht in einem interessanten Spannungsverhältnis zu dem modernen Kunststoff und setzt in Sachen Beleuchtungs-Design neue Akzente. Entworfen wurden die Leuchten

Die Kollektion „Plus 7“ lässt sich einfach verlegen,

vom dänischen Designer Henrik

da sie schnittfest ist und und nicht ausfranst. Foto: Tretford |

Pedersen. Foto: Gloster | www.gloster.com

www.tretford.eu

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Alcantara und Ross Lovegrove zeigten auf der diesjährigen imm cologne die Installation „In-Formation“ – eine textile Interpretation steinerner Naturphänomene.

Andrea Boragno (l.) und Ross Lovegrove stellten ihr gemeinsames Projekt „InFormation“ persönlich den Besuchern der Möbelmesse vor.

„Die Farben im Einklang mit den durch die Erosion entstandenen Formen und das unglaubliche kristallklare Sonnenlicht haben sich in meiner Erinnerung eingeprägt“ – so beschreibt Lovegrove seine Inspiration zu „In-formation“.

Dass Alcantara einen besonderen Draht zur internationalen Design-Szene pflegt, ist bekannt. Und dass sich dieser wechselseitige Prozess von Geben und Nehmen von Jahr zu Jahr festigt, beweisen die zahlreichen Auftritte der Italiener in diesem noch sehr jungen Jahr 2017. Erst Anfang Februar lud das italienische Unternehmen zur Eröffnung der bis dato dritten „Local Icons“Ausstellung im römischen MAXXI Museum (siehe S. 53). Kurz zuvor präsentierte Sebastian Herkner seine neue AlcantaraKollektion „Wanderlust“ während der Pariser Deco-Off. Aber auch zur diesjährigen Möbelmesse in Köln offenbarte Alcantara (zum zweiten Mal in Folge) eine Kollaborations-Premiere und zugleich ein Highlight der imm cologne. Denn gemeinsam mit dem renommierten Designer Ross Lovegrove entstand die außergewöhnliche Installation „In-formation“, die sowohl das Material selbst als auch dessen herausragende Gestaltungsmöglichkeiten veran-

schaulichte. „Alcantara hat eine reiche, gesättigte Farbtiefe“, erklärt Lovegrove. „Es ist kein oberflächliches Material, sondern fühlt sich solide und voll an.“ Der Designer, dessen Handschrift eine besondere Kombination von Technologie, Materialität und einer organischen Formgebung auszeichnet, nutzte diese Eigenschaft von Alcantara und ließ sie mit seiner Inspiration aus der Natur verschmelzen. Dabei standen Felsformationen wie die historische Stätte Petra in Jordanien und der Grand Canyon Pate. „Als ich die Farbpalette von Alcantara sah, war es einfach eine instinktive Reaktion, eine moderne Nachbildung dieses Naturphänomens zu gestalten.“ Als konzeptionelle Abstraktion der Schichtformationen entwickelte Ross Lovegrove die horizontal ausgerichtete, organische Form. Sitzelemente in ähnlicher Schichtung, die durch ein Computerverfahren in Zusammenarbeit mit Arturo Tedeschi entstanden, vervollständigen „In-formation“. Zudem wurde erstmals ein spezielles Airbrush-Verfahren direkt auf dem Material

„In-Formation“ zeichnet ein emotionales Bild, angelehnt an Felsformationen wie im jordanischen Petra oder dem Grand Canyon. Fotos: Alcantara

ausgeführt, um die einzigartigen Schattierungen, angelehnt an die Felsformationen, zu kreieren. Diese Technik geht zurück auf einen Berliner Straßenkünstler, der Alcantara wie eine Art Leinwand sieht und nutzt. Wie wichtig diese herausragenden Projekte und Kooperationen für das Unternehmen sind, erläuterte im Besonderen Andrea Boragno, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von Alcantara, während des Eröffnungs-Events: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem bekannten internationalen Designer Ross Lovegrove. Er hat das Material Alcantara auf kreative Art und Weise neu interpretiert und dabei die Vielseitigkeit und Individualität mit einem starken Akzent auf Nachhaltigkeit betont.“ co www.alcantara.com

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Mit neuer Handschrift Die Handschrift von Designer Edward van Vliet trug in diesem Jahr der Auftritt von Leolux zur imm cologne. Unter dem Einfluss des neuen Strategic Creative Director ist das dunkle „Theater“ der vergangenen Jahre einem Stand mit weicheren Farben, reichhaltigen Accessoires und verfeinerten Musterstoffen gewichen. Mit dem Ziel, insbesondere auf internationaler Ebene und auf dem Projektmarkt in das höhere Design-Segment hineinwachsen zu wollen, war die Entscheidung für van Vliet nur konsequent. In den vergangenen Monaten hat der Designer eine umfassende Accessoire-Linie bestehend aus Plaids, Kissen, Teppichen, Beistelltischen und Sitzkissen entwickelt,

mit denen Leolux nun in der Lage ist, Wohnbilder zu schaffen, die sich nicht nur am Messestand wiederfinden, sondern auch in den Marketing-Unterlagen. Und schlussendlich wird auch dem Händler ein Konzept an die Hand gegeben, das er in seinem Haus umsetzen kann.

Der „Unfarbe“ Weiß hat Jab Anstoetz Fabrics in diesem Jahr eine eigene Kollektion gewidmet: „All about White“ ist ein spannendes Kompendium an Dekorationsstoffen und Gardinen. Ob floral oder grafisch, elegant oder leger, als edler Jacquard oder bestickter Voile – jeder der

Eine Hauptrolle spielte „Bellice“

47 Artikel der neuen Kollektion ist

des Design-Duos Norbert und Silja

ein echter Charakterdarsteller.

Beck. Das modulare Programm

Die sorgfältig ausgewählten Qualitäten

erlaubt die Zusammenstellung von

bilden das gesamte Spektrum textiler

Sofas und Anbauecken in nahezu

Wohnraumgestaltung. Für noch mehr

jedem gewünschten Format.

Bandbreite wurde das fein nuancierte Weiß-

Foto: Leolux | www.leolux.com

spektrum der Kollektion um eine Reihe lichter Grau- und Silbertöne erweitert. Foto: Jab Anstoetz | www.jab.de

Interior goes Fashion Erstmals direkt auf der imm cologne zeigte die Marke Joop! Living die gesamte Kollektion. Die Besucher konnten im Europasaal in der Passage zwischen den Hallen 10 und 11 ganz in die Joop!-Living-Welt eintauchen, die in diesem Jahr von der Joop!-Modekollektion inspiriert war. Präsentiert wurde neben neuen Möbelmodellen für den Wohn-, Ess- und Schlafbereich sowie für das Badezimmer auch eine neue, übergreifende Bezugskollektion, die gemeinsam mit der Hitex-Manufaktur Rohleder entwickelt worden war. Hochwertige Stoffqualitäten, Strukturen, Farben und Muster ermöglichen ein individuelles „Outfit“ für Polstermöbel und Polsterbetten und finden sich in passenden Accessoire-Kollektionen wieder.

Das Trend-Thema Natur und Garten waren auch für die neue Kollektion von Apelt Inspirationsquelle. Passend zur PantoneFarbe des Jahres 2017, „Greenery“, zeigen

Mit einer Vielzahl an neuen Modellen zeigte sich

auch die Apelt-Dessins florale Muster und

Massivholzspezialist Scholtissek zur imm cologne.

Pflanzenmotive in Grüntönen. So auch die Stoffe „Fauna“, die mit einem Muster aus Farnblättern in kräftigem Grün den Garten in das Interior Design holen. Foto: Apelt | www.apeltstoffe.de

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Eine der Neuheit war die Polstermöbel-Linie „Joop! Studio“. Die leichte Anmutung wird durch Metallkufen in verschiedenen Formen unterstützt. Für einen angenehmen Sitzkomfort sorgt die dreifach verstellbare Rückenlehne sowie die variable Sitztiefe. Foto: Joop! Living | www.joop.com

Darunter auch Tisch „Breda“, bei dem erstmals Rüsterholz verarbeitet wurde. Das Modell verfügt über ein Spannseilsystem. Besonderes Detail: die Tischbeine aus Metall mit Holzeinsatz. Foto: Raidel | www.scholtissek.de


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Abwechslungsreiche Design-Möglichkeiten Die neue Kollektion „Employ“ waren neben „World Woven“ das Highlight von Interface im Rahmen der Bau. Sie setzt sich aus den Produkten „Employ Loop“ und „Employ Lines“ zusammen. Die Designs sind aufeinander abgestimmt und erlauben so eine Vielzahl abwechslungsreicher Design-Möglichkeiten für den Objektbereich – zu einem wettbewerbsfähigen Preis. „Employ Loop“ ist in 24 Farben erhältlich und verfügt

über eine ebene Oberfläche. „Employ Lines“ zeigt sich in acht Farben und besticht durch ein lineares Muster, das optimal für die richtungsfreie Verlegung geeignet ist. Auf diese Weise liegt der Verschnitt bei lediglich 1% bis 2%. Vor dem Hintergrund des Nachhaltigkeitsversprechens von Interface sind die neuen Produkte zu 47% aus recyceltem Material hergestellt – in Produktionsstätten, die aus sauberer Energie gespeist werden.

Premiere feierte das Bett „Pad“ (Design: Hoffmann Kehleyss) von Möller Design zur imm cologne. Gut proportioniert, wirkt es weich und lässig. Daran hat das Kopfteil, das wie eine umgeschlagene Matte erscheint und von horizontalen Nähten fein gegliedert ist, einen großen Anteil. Seine Filigranität erhält „Pad“ durch die auf ein Minimum reduzierten Bettseiten. Foto: Möller Design | www.moeller-design.de

Fischgrätkollekion erweitert „Cool Carpet“, das Klimaschutzprogramm von Interface zum Ausgleich von Co2-Emissionen, ist ebenfalls mit der „Employ“-Kollektion verfügbar. Foto: Interface | www.interface.com

Nach dem großen Relaunch der Kollektionen „floors@ home“ und „floors@work“ anlässlich der Bau 2015 und der Einführung der „Click Collection“ und der aktualisierten „Loose-Lay Collection“ zur Domotex 2016 konzentriert sich Project Floors in 2017 auf Erweiterungen in Detailbereichen. So wurde das Fischgrätsortiment auf nun 12 im Standard erhältliche Dekore ausgeweitet sowie Planken im Format 457 mm x 76 mm für die aus dem Parkett bekannte Verlegeform gezeigt. Begleitet wurde dies durch Verkaufshilfen in Form einer Drehkollektion im Originalformat und einer Broschüre mit großformatigen Bildern.

Mit der neuen Velours-Kollektion „Velvety“ aus der Design-Welt „Elegance“ präsentierte sich der Kulmbacher Textilverlag Saum & Viebahn zur diesjährigen Heimtextil. Flammhemmend in einer leichten und einer schweren Qualität aus Trevira CS, eignet sich die Kollektion hervorragend zum Einsatz im Objektbereich. Die beiden Uni-Kollektionen

Die Fischgrätverlegung garantiert eine elegante

bestechen vor allem mit ihren breiten Farbspektren: von dezenten, leichten Tönen bis hin zu tiefen und edlen Rot-

und hochwertige Bodenoptik. Foto: Project Floors |

und Blaunuancen. Foto: Saum & Viebahn | www.saum-und-viebahn.de

www.project-floors.de

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In der Weberei trifft modernste Technik auf handwerkliches Können. Dafür werden die neu entwickelten Dessins in einem aufwändigen Prozess in maschinenlesbare Dateien übersetzt. Zuletzt sorgt das hauseigene Labor für die durchgängig hohe Qualität der Textilien.

Der Ursprung aller textilen Kreationen – im Rohleder-Atelier und dem neuen Showroom entstehen sowohl Entwürfe als auch ganze Kollektionen in Zusammenarbeit mit den Kunden.

Die Hitex-Academy bietet für den Fachhandel seit 2016 4

Inhouse-Schulungen, Betriebsbesichtigungen und Reinigungsvorführungen, die zum Erfolg der Marke „Q2“ beitragen.

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2 Textile, farbenfrohe Akzente setzte Rohleder unter anderem auf den Möbelkreationen von Joka (1) oder Koinor (2). In gedeckteren Tönen präsentierten sich dagegen die Modelle von Ligne Roset (3) oder ein Kissen von Joop! Living (4). Auch W.Schillig (5) zeigte eine Neuheit: Den Markenstoff „Q2 Jolie“ (6).

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Gewebte Visionen

Ein Haus der textilen Träume. Lichtdurchflutete Showrooms voller farbenfroher Stoffkreationen. Das gleichmäßige Rattern der Webstühle in der Produktion. Und eine geballte Fachkompetenz in puncto Textilentwicklung. Willkommen in der Welt der Hitex-Manufaktur Rohleder.

Idyllisch gelegen im oberfränkischen Konradsreuth eröffnet sich Textil-Liebhabern ein ganz besonderes Unternehmen: Rohleder, das als eine der führenden und modernsten Möbelstoffwebereien Europas gilt. In zweiter Generation führt Klaus Rohleder das 1946 gegründete Unternehmen – seit über 25 Jahren begleitet ihn Hans Schüssel als Geschäftsführer. Ihnen zur Seite stehen über 180 Mitarbeiter, die mit Enthusiasmus und Kompetenz die textile Entwicklung in Konradsreuth vorantreiben. Und diesen Enthu-

siasmus spürt man bereits beim Betreten der Firma: Ein ansprechender Empfangsbereich und helle Showrooms auf 500 qm Fläche, entwickelt von keinem Geringeren als Designer Werner Aisslinger, laden die Besucher in die textile Welt ein. Bereits Mitte Oktober 2014 investierte Rohleder eine siebenstellige Summe in den Standort Konradsreuth, an dem das Unternehmen seit über 70 Jahren produziert. Denn für Rohleder bedeutet die Investition in Qualität, Technik und Know-how eine Investition in die

Zukunft. Und das spiegelt sich auch in allen Markenstoffen der Weberei wider. So steht der Name Rohleder und die Marke „Q2“ bei den Abnehmern für höchste Qualität. Neben weltweit agierenden, namhaften Editeuren und Stoffverlagen besteht der Kundenstamm größtenteils aus Herstellern der Polstermöbelindustrie. Diese schätzen nicht nur die partnerschaftliche Zusammenarbeit, die Verlässlichkeit und Loyalität des Unternehmens, sondern auch die gemeinschaftliche Entwicklung neuer Dessins, Farben und Kollektionen. Und spätestens an diesem Punkt kommt das 12-köpfige Design-Team ins Spiel, das in Zusammenarbeit mit einem weltweiten Netz an Freelancern für die textilen Kreationen verantwortlich zeichnet. Diese Design-Kompetenz paart sich bei Rohleder mit dem besonderen Konzept, eine Vielfalt der Stile anzubieten, sodass den Wünschen und Ideen der Kunden keine Grenzen gesetzt sind. Umgesetzt werden die Entwürfe in den großen Produktionshallen, wo auf gewaltigen, hochmodernen Webstühlen auch die kompliziertesten Dessins umgesetzt werden können – selbstverständlich mit der nötigen Vorarbeit der Textil-Designer im Hause Rohleder. Diese übersetzen die teils ausgefallenen Musterungen in einem aufwändigen Prozess in Daten, die für die Webstühle lesbar werden. Nach dem Webprozess und der Qualitätsprüfung im hauseigenen Labor entstehen so immer neue Kollektionen, in denen sich selbstverständlich auch die beliebten Markenstoffe „Q2“, „Infinity“ und „Charmelle“ wiederfinden. Vor allem die einzigartige Technologie, die hinter den Rohleder Markenstoffen steht, macht diese so herausragend: Spezielle, für Rohleder entwickelte Hitex-Fasern garantieren einen hohen Qualitätsstandard, die Stoffe werden ohne chemische Zusätze produziert, sind hautfreundlich und bieten eine überragende Haltbarkeit. Zudem Inhaber Klaus Rohleder (l.) und Geschäfts-

weisen alle Rohleder Markenstoffe eine hohe Scheuerbeständigkeit auf, bieten sehr gute Lichtechtheitswerte, sind waschbar und pflegeleicht. Dafür steht auch die von Rohleder als erstem Bezugsstoff-Hersteller eingeführte 5-Jahres-Garantie. Diese Qualität schätzt insbesondere die Möbelindustrie, der Rohleder als langjähriger Partner zur Seite steht. Auch zur diesjährigen imm cologne boten die aktuellen Kollektionen der High-Performance-Marken „Q2“ und „Charmelle“ den Möbelherstellern auffallende Stoffkreationen, die sich deutlich von Mitbewerbern abheben. Zu nennen sind hierbei renommierte Marken wie Ligne Roset, BW Bielefelder Werkstätten, Joop! Living oder Brühl, die ihren Modellen mit textilen Bezügen eine neue Sinnlichkeit verliehen. Auch die deutschen Polstermöbler Himolla, W.Schillig und Koinor überzeugten mit den Markenstoffen von Rohleder. Einen besonderen Hingucker lieferte eine schneeweiß bezogene Garnitur auf dem HimollaStand. Diese wurde vom Messepublikum etliche Male mit Rotwein, Edding und Jeansabfärbungen „verziert“, um anschließend den schnellen und einfachen Reinigungsprozess des Markenstoffes zu veranschaulichen. Diese außergewöhnlichen Reinigungs- und Pflegeeigenschaften sind unter anderem Bestandteil der Hitex-Academy, die Rohleder im Jahr 2016 gegründet hat. Denn Schulungen sind ein essenzieller Bestandteil der Weberei, um Fachwissen und einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens zu bieten. Das ermöglicht wiederum den Fachverkäufern, die hochwertigen Möbelstoffe den Endkunden näherzubringen und die zahlreichen Vorteile der Textilien zu vermitteln. Letztendlich geht es auch hier darum, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen sowie Qualität zu transportieren und zu garantieren. Essenziell sind dabei nachvollziehbare Produktionsprozesse und Inhaltsstoffe, um dementsprechend ein transparentes Qualitätsprodukt anbieten zu können. co

führer Hans Schüssel leiten das Unternehmen in der zweiten Generation. Fotos: Rohleder

www.rohleder.com

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Vom Schuh zum Bett Der erste Auftritt des größten Schuhherstellers Deutschlands, Birkenstock, auf dem Möbel-Parkett der imm cologne war von Erfolg gekrönt. Der Birkenstock-Stand erwies sich als Publikumsmagnet und die Botschaft „Vom gesunden Fußbett zum anatomisch geformten Bett“ wurde positiv aufgenommen. In Kooperation mit dem österreichischen Betten- und Matratzenhersteller Ada sind vier Boxspring-Betten und zwei Einlegevarianten, dazu verschiedene Unterkonstruktionen und Matratzen entstanden. In ihrem individuellen Zusammenspiel ermöglichen diese Komponenten eine besondere Anpassung an die menschliche Körperkontur und unterstützen so einen erholsamen Schlaf. Sehr niedrig und sehr elegant – trotzdem ein vollwertiges Boxspring-Bett. „Iona“ überrascht durch raffinierte Details wie die Lederlaschen am Kopfteil und den Holzsockel. Foto: Birkenstock | www.birkenstock.de

Leicht und robust

Das Sofa- und Sesselkonzept „Bay“ von Sebastian Herkner für Rosenthal Interieur fasziniert durch einen einprägsamen Holzrahmen aus geölter Eiche mit Stoffbespannung, in der sich lose Kissen arrangieren lassen. Foto: Rosenthal Interieur | www.rosenthal.de

Mit „Finett Dimension“ stellte Findeisen auf der Bau seine jüngste Produktentwicklung im Bereich der modularen Bodenbeläge vor. Sie kombiniert eine 100% Polyamid-Nutzschicht mit einem Textilrücken ohne Schwerbeschichtung. Damit ist „Finett Dimension“ mit einem Gewicht von 1.600 g pro qm so robust wie Bahnenware, aber nur knapp halb so schwer wie vergleichbare Textilfliesen und dabei formstabil. Sie eignet sich gerade auf kleineren, verwinkelten Flächen. Gemeinsam mit der Bahnenware deckt sie jede Fläche ab. Auch in Form und Farbigkeit bietet „Finett Dimension“ mehr Auswahl und ist außer im klassischen Format 50 cm x 50 cm rechteckig als Planke in 25 cm x 100 cm sowie in freien Formaten, also individuell-variablen Formen und Größen erhältlich. Angeboten wird die neue Kollektion in 30 Trend -Farben. Und sie hat eine weitere Besonderheit: „Finett Dimension“ und Nadelvlies-Bahnenware sind farblich exakt identisch, was bisher aufgrund der unterschiedlich verwendeten Kunststoffe nicht selbstverständlich war.

Mit dem Konzept, Textilien direkt im Einsatz zu zeigen, präsentierte sich das Unternehmen Textum auf der diesjährigen Heimtextil. Speziell für die Messe entwickelte Schaufenster (Foto) boten den Besuchern einen Einblick in die kommenden textilen Trends und offenbarten zugleich die aktuelle Textum-Kollektion. Als Highlight

Die „Dinett Dimension“-Fliese wird fixiert, nicht verklebt und

der Messe erwies sich der Artikel „Pura“ aus der „Proclean“-Kollektion, der allein mit Wasser von herkömmlichen

ist somit leicht wieder vom Boden aufzunehmen.

Haushaltsflecken gereinigt werden kann. Foto: Textum | www.textum-stoffe.com

Foto: Findeisen | www.nadelvlies.de

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Die Gesichter bei den Verantwortlichen könnten glücklicher nicht sein. Die LifestyleMarke Pode hat ihre internationale Premiere im Rahmen der imm cologne mit Bravour gemeistert. Überwältigende Besucherzahlen und volle Auftragsbücher sprechen eine eindeutige Sprache. „Die Messe war für uns ein voller Erfolg. Das Konzept wurde vom internationalen Publikum willkommen geheißen“, so Sebastiaan Sanders, Geschäftsführer von Pode. Und auch Claire und Roderick Voss, seit 2015 Kreativ-Direktoren von Pode, zeigen sich begeistert: „Wir sind überwältigt vom Interesse und der internationalen Nachfrage auf der imm cologne. Besonders gefreut hat uns die immer wieder gestellte Frage nach der Herkunft der Marke. Offensichtlich ist das Konzept weder einer Region noch einer etablierten Stilrichtung zuzuordnen. Wir haben unser Ziel erreicht und einen neuen internationalen Stil geschaffen.“ Die Marke wurde vor acht Jahren als „junge Schwester“ von Leolux gegründet, um neue Zielgruppen im niederländischen Markt zu erobern. In den ersten Jahren standen vor allen Dingen die Sofa- und

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e od e P n rke log a o M c Wie mit einem Blick durchs Schlüsselloch le- m y t m i s wurden die Besucher auf der imm cologne durch r ife de L f sechs Räume geführt. Auf diese Weise wurde die ie au besondere Atmosphäre und der eigene Lifestyle von Pode deutlich. hd

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Sessel-Kollektionen im Mittelpunkt. Mit den Sofa-Programmen „Fold“, „Edit“ und „Dr‘op“ – um nur drei zu erwähnen – wurden außergewöhnliche Sitzmöbel geschaffen. Heute ist Pode allerdings zu einem LifestyleKonzept herangereift, an dem Claire und Roderick Vos entscheidend mitgewirkt haben: „Wir wollten, dass man einen ganzen Raum mit Pode-Produkten einrichten kann. Aus diesem Grund haben wir die Kollektion ausgebaut, so dass sie nun viel mehr als nur Sitzmöbel umfasst.“ Die Aufgaben des Duos gehen aber über das reine ProduktDesign hinaus: Sie geben der Marke über moderne Farb- und Materialkollektionen, außergewöhnliche Fotos und eine geschmackvollen Website ein Gesicht. Heute setzt sich die Pode-Kollektion aus Sofas und Sesseln, Beistelltischen und textilen Accessoires wie Teppichen, Kissen, Plaids und einem Sitzsack zusammen. Zur imm cologne folgte mit der Präsentation von Esszimmertischen und Esszimmerstühlen in zwei Modellvarianten der nächste konsequente Schritt. Vom deutschen Designer Tisch „Hux“ von Roderick Voss zeichnet sich durch sein industrielles Gestell aus, auf dessen Rahmen eine hauchdünne keramische Tischplatte liegt, die zu schweben scheint. Dazu passt wunderbar Stuhl „Chiba“ – ausgeführt in purem Design und fernöstlicher Einfachheit. Das Design stammt von Pascal Bosetti.

Die stimmungsvollen Fotos stammen von Arjan Benning. Inspiriert durch die Gemälde von Edward Hopper vergrauen die Farben und erhalten die Einrichtungen einen abstrakten Charakter. Die Menschen auf den Fotos scheinen auf etwas zu warten. Hier zu sehen: Drehsessel „Sparkle“ und Sofa „Quote“.

Pascal Bosetti stammt der elegante Stuhl „Chiba“ sowie der Massivholz-Esstisch „Ozu“. Der zweite neue Tisch „Hux“ wurde von Roderick Vos entworfen. Vertrieblich setzt Pode auf komplette Eigenständigkeit. Vor allem der exklusive Fachhändler, der auf eine qualitative Beratung seiner Kunden Wert legt, steht im Fokus des Vertriebsteams. Der strategische Vertriebsleiter von Pode und Director Marketing & Sales DACH bei Leolux, Bernd Schellenberg, macht deutlich: „Wir sehen die Produkte von Pode als Gesamtkonzept sowohl im Umfeld anderer Design-Marken im sogenannten Lifestyle-Haus als auch im Concept-Store mit entsprechender Ausstellungsfläche. Mit einem eigenen Vertrieb in Deutschland unter der Leitung von Lorenz Martinez ist eine selektive Vermarktung neben der Hauptmarke Leolux gewährwww.pode.eu leistet.“ bs

Der kompakte Beistelltisch mit dem charmanten Namen „Golden Nugget“ feierte auf der imm cologne Premiere. Dabei kommt die Technik des Faltens von Stahl zum Einsatz, die nicht nur im Fuß des Tischs angewendet wird, sondern auch bei der Tischplatte. Die aufgeworfenen Ränder erinnern an Blumenblätter.

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Marketing-Paket geschnürt

Tradition neu interpretiert

Nachdem Best Wool Carpets im vergangenen Jahr seine Kollektion komplett überarbeitet hatte, präsentierte der Spezialist für hochwertige Teppichböden und Teppiche aus Schurwolle zur diesjährigen Domotex ein umfangreiches Marketing-Paket. Neben der Wool Academy, einem Onlinetool zur Wissensvermittlung zum Thema Schurwollböden, wurde die Website vollständig relauncht. Dabei setzt auch der Internet-Auftritt auf viel praktische Informationen. In Kürze sollen die Kunden auch hier ihren WunschTeppich konfigurieren können und über eine Händlerliste an den Händler ihrer Wahl verwiesen werden. Der Öffnung hin zum Endverbraucher wird auch durch Die Best Wool-App enthält auch die neue Best-Wool-App unterstrichen. ein Cleaning Tool, das unter Diese ist ab sofort über die Stores von anderem konkrete Tipps zum iTunes und Google Play kostenfrei herunEntfernen von Flecken liefert. terzuladen. Sie enthält nützliche InformaFoto: Best Wool Carpets | tionen und Wissenswertes rund um das www.bestwoolcarpets.com Thema Schurwolle und Schurwollböden.

Auf der Heimtextil 2017 feierte neue Marke Felice des Unternehmens Lehner Wolle Premiere. Der traditionsreiche Familienbetrieb aus Österreich produziert bereits in der dritten Generation hochwertige und kreative Produkte aus Schafschurwolle. Mit der neuen Teppichkollektion „Felice“ lässt die Manufaktur nun ihr ursprüngliches Geschäftsfeld völlig neu aufleben. Denn die stillgelegten, aber immer noch funktionstüchtigen Webstühle in einer alten Werkshalle des Unternehmens brachten die Familie auf die Idee, eine neue Generation an Handwebteppichen zu entwerfen. Für den kreativen Part holte sich Lehner Wolle die junge Textildesignerin Anna Mooren an Bord, die sich intensiv mit den alten Webtechniken und den Materialien auseinandersetzte. Entstanden ist ein modernes Konzept für Modulteppiche: In neun Größen, sechs Designs und stimmigen Farbwelten lassen sich alle Bestandteile der Kollektion harmonisch miteinander kombinieren. Das innovative und rutschfeste Verbindungssystem ermöglicht zudem die grenzenlose Erweiterung der eigenen Modulkombination.

Mix Dir Deine Matratze Die große Messebühne betrat „Mix|One“ von Rummel erstmals zur imm cologne. Mit seiner modularen Neuentwicklung beschreitet das mittelfränkische Unternehmen den Weg der goldenen Mitte zwischen „One fits All“-Produkten und hochkomplexen Schlafsystemen. „Mix|One“ basiert auf einem dreigeteilten Matratzenkern und kann so an die unterschiedlichen Körpertypen und Schlafvorlieben angepasst werden. Ergänzend reichen jeweils drei Bezugsund Unterfederungsvarianten aus, um die individuell beste Kombination zu finden. Da Rummel selten etwas dem Zufall überlässt, wird das neue System durch ein modernes Kommunikationskonzept begleitet. Zudem bietet der „Mix|One“-Manager, zu finden auf www.mix-one.de, dem Kunden den Zugriff auf seine persönlichen Matratzenkonfiguration. Durch eine individuelle ID sichert sich hier jeder Käufer einen kostenlosen Modultausch in einen anderen Härtegrad innerhalb der ersten 365 Tage.

Sechs Dessins in neun Modulgrößen ermöglichen unzählige Kombinationsmöglichkeiten der neuen Teppichkollektion Felice. Foto: Lehner Wolle | www.felice-living.at

Ausgezeichnete Farben Die Produktsysteme Keim „Granital“ und Keim „Soladit“ dürfen sich seit der Bau mit dem Naturplus-Gütesiegel schmücken. Keimfarben ist damit das erste Unternehmen, das dieses Qualitätszeichen für seine Silikat-Fassadenfarben erhalten hat. „Wir freuen uns sehr, dass Natureplus nach ausführlichen Prüfungen neben unseren Innenfarben jetzt auch unsere Fassadenfarben zertifiziert hat. Das bestätigt unser langjähriges Engagement, eine umweltfreundliche

Herstellung, höchste Dauerhaftigkeit und eine gute Verarbeitung in Einklang zu bringen“, sagte Stefan Schmid, Produktmanager von Keimfarben.

Die einzelnen Module sind mit einem Reißverschluss verbunden und lassen sich jederzeit austauschen. Foto: Rummel | www.mix-one.de

Weitere Neuheiten finden Sie unter www.interiorfashion.de Uwe Welteke-Fabricius (l.), Vorsitzender, und Die zur Orgatec eingeführte Fliesenkollektion „Cube Tiles“ von Anker stand auch

Thomas Schmitz (r.), Geschäftsführer von

auf der Bau im Mittelpunkt des Auftritts. In einem kompakten, tragbaren Würfel sind

Natureplus, übergaben die Urkunden an

vier Einzelkarten enthalten, die klar und einfach nach Velours, Struktur- und Schlingen-

Rüdiger Lugert (2. v. l.), Geschäftsführer, und

artikel, der Perlon-Rips-Familie, hochmodern gewebten Flachartikeln und textilem

Stefan Schmid, Produktmanager von

Hartbelag gegliedert. Dies bietet sowohl Verkäufern als auch Kunden eine gute

Keimfarben GmbH. Foto: Keimfarben |

Orientierung. Foto: Anker | www.anker-teppichboden.de

www.keimfarben.de | www.natureplus.org

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Ein Blick in die textile Zukunft

Mit den Themenwelten „Connecting the Future“ und „Technology Crossing“ liefern die kommenden Messen Techtextil und Texprocess Einblicke in die künftigen Trends bei technischen Textilien und die gesamte textile Wertschöpfungskette.

Auf der Texprocess werden die neuesten Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen für die Konfektion textiler und flexibler Materialien vorgestellt. Neben den Themenfeldern Design und IT finden sich hier auch Lösungen für die Bereiche Zuschnitt, Nähen, Fügen, Sticken und

Unter dem Motto „Connecting the Future“ richtet die Messe Frankfurt vom 9. bis 12. Mai 2017 die Messe Techtextil aus und liefert damit Einblicke in die aktuellen und künftigen Entwicklungen in puncto technische Textilien. Parallel dazu läuft die Messe Texprocess, die in diesem Jahr unter dem Titel „Technology Crossing“ stattfindet. Während sich die Techtextil vorrangig auf technische Textilien, Vliesstoffe, funktionelle Bekleidungstextilien und Smart Textiles fokussiert, steht bei der Texprocess die gesamte textile Wertschöpfungskette im Vordergrund – von der Vorbereitung über die Verarbeitung bis hin zum textilen Finishing. So präsentieren die Aussteller der Texprocess, der internationalen Leitmesse für die Bekleidungs- und textilverarbeitende Industrie, die neuesten Maschinen, Anlagen, Verfahren und Dienstleistungen für die Konfektion textiler und flexibler Materialien. Neben den Themenfeldern Design

und IT finden sich auf der Texprocess auch Lösungen für die Bereiche Zuschnitt, Nähen, Fügen, Sticken und Finishing sowie die neuesten Produkte und Entwicklungen im Textildruck. Besonders im Bereich der Polstermöbelproduktion verspricht die Texprocess wertvollen Input – beginnend beim Entwurf über die Vorbereitung, die Verarbeitung, die gesamte Logistik und Fertigstellung bis hin zur Entsorgung deckt die Messe alle Prozessschritte der Textilverarbeitung auf vier Hallenebenen ab. Parallel dazu zeichnet die Techtextil ein umfassendes Bild über die neuesten Entwicklungen und Strömungen im Bereich der technischen Textilien. Die Vielseitigkeit dieser Textilien wird übersichtlich in zwölf Anwendungsbereiche, die das Produktangebot der Techtextil bedienen, zusammengefasst. Besonders spannend hierbei sind die Themen „Buildtech“ und „Hometech“. Der Bereich „Buildtech“ stellt die aktuellen

Fasern, Garne, Verbundstoffe und Vliesstoffe sowie die gesamte Bandbreite der technischen Textilien offenbaren sich auf der Techtextil.

Innovationen im Membran-, Leicht- und Massivbau sowie im Erd-, Wasser- und Straßenbau dar und steht somit für eine wichtige Informations- und Inspirationsplattform für Architekten und Innenarchitekten. „Hometech“ beleuchtet dagegen die neuesten Trends und Entwicklungen für die Herstellung von Möbeln, Polstern, Teppichen und Bodenbelägen. Ein Highlight der parallel stattfindenden Messen Techtextil 2017 und Texprocess 2017 wird das Special Event „Living in Space” sein. Unter diesem Titel entsteht ein Sonderareal in Halle 6.1, das HightechTextilien und textile Verarbeitungstechnologien aus und für die Raumfahrt zeigt. Angelehnt an die Anwendungsbereiche technischer Textilien ist das Areal in die Bereiche Architektur, Bekleidung, Mobilität und Zivilisation gegliedert. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) veranschaulicht die Techtextil hier die Anwendungsvielfalt technischer Textilien am Beispiel Raumfahrt. In diesem Areal erwarten die Besucher außergewöhnliche Einblicke in die vielseitigen und teilweise verborgenen Anwendungsgebiete, spannende Aufklärungen über künftige Lebensszenarien und eine Reise in fremde Welten. techtextil.messefrankfurt.com texprocess.messefrankfurt.com

Finishing sowie die neuesten Produkte und Entwicklungen im Textildruck.

Die Anwendungsbereiche „Buildtech“ und „Hometech“ stellen die aktuellen Innovationen im textilen Bauen sowie die neuesten Trends und Entwicklungen für die Herstellung von Möbeln, Polstern, Teppichen und Bodenbelägen in den Vordergrund. Fotos: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Jean-Luc Valentin

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Die Bezeichnung Bosc steht in der gaskognischen Sprache, eine galloromanische Sprache, die auf dem Gebiet der historischen Provinz Gascogne im Südwesten Frankreichs gesprochen wird, für Wald. Bosc ist auch der Name des Unternehmens von Alain Bastiat und seiner Frau Geneviève, dessen Sitz in der Gemeinde Hagetmau in Südfrankreich liegt – einer kleinen Ortschaft am Rande des größten (kultivierten) Waldgebietes in Westeuropa, Les Landes. Alain Bastiat, dessen Eltern bereits 1964 eine Möbelmanufaktur mit dem Fokus auf die Produktion von Stühlen gründeten, führte die Firma in den vergangenen Jahren in die Gegenwart. Herausragende Kooperationen mit Designern wie Jean Louis Iratzoki und Samuel

Accocceberry bestimmen das Erscheinungsbild der fünf Kollektionen, die Sofas und Sessel umfassen und nach wie vor in der eigenen Werkstatt handgefertigt werden. So auch die Kollektion „Concha“, die zur diesjährigen Maison&Objet einen „großen Bruder“ bekommen hat. Ebenfalls aus der Feder von Samuel Accoceberry, zeichnet der Entwurf zu „Concha XL“ die Formensprache des Ursprungsmodells nach, wirkt jedoch durch die großzügigeren Maße einladender und komfortabler. Foto: Bosc | www.bosc-leslandes.fr

Im Jahr 1920 gründete der junge italienische Designer Lucian Ercolani die Firma Ercol im britischen Princes Risborough, Buckinghamshire. Noch heute liegt der Sitz und das Design-Studio des Unternehmens in der nordwestlich von London gelegenen Grafschaft. In dritter Generation geführt, steht Ercol auch nach fast hundertjähriger Unternehmensgeschichte noch immer für die gleichen Werte: traditionelle Handwerkskunst, hohe Design-Qualität und ausgezeichnete Funktionalität. Das beweist auch die Kollektion „Modulo“, die mit einer detailverliebten Verarbeitung und höchster Materialqualität die Besucher der Maison & Objet begeisterte. Der filigrane Korpus aus massiver Weißeiche ist in den drei Finishes natürliche Eiche, dunkle Eiche und schwarz erhältlich. Foto: Ercol | www.ercol.com

Poesie und Fantasie – mit diesen Worten lassen sich die Gestaltungsansätze von Hind Rabii am besten beschreiben. Denn das belgische Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von außergewöhnlichen Leuchten spezialisiert, die neben der Funktion als Lichtquelle auch philosophische Gedanken transportieren und eine Geschichte erzählen. So auch die neue Kollektion „Annette and Lubin“, bei der sich der belgische „Designer of the Year 2013“, Jean-Francois d‘Or, von einem Märchen aus dem Jahr 1761 inspirieren ließ. Angelehnt an die Charaktere der Geschichte, Annette und Lubin von Spa, und der malerischen Landschaft der belgischen Ardennen entwickelte Jean-Francois d‘Or die Leuchten als zusammenhängendes Paar zweier verschiedener Formen. Die unterschiedlichen Materialitäten Eiche, Glas und Messing harmonieren auf besondere Art, und der Betrachter wird zum spielerischen Umgang mit dem Licht angeregt. Foto: Hind Rabii | www.hindrabii.net

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Als Partner der „Belgium is Design“Ausstellung präsentierte sich das Unternehmen Kewlox in diesem Jahr erstmals auf der Maison & Objet in Paris. Gegründet im Jahr 1958, steht das Unternehmen bis heute für ein intelligentes und zeitloses Regalsystem, das ohne Verklebung und Verschraubung mittels Metallprofilen zusammengebaut und individualisiert werden kann. Anlässlich des ersten Messeauftritts zeigte Kewlox die neueste Produktlinie, die in Zusammenarbeit mit dem Brüsseler Designer Julien Renault entstand. „Mist“ greift auf die bewährte Konstruktion des Regalsystems zurück und kombiniert den Metallrahmen mit mattiertem und gehärtetem Glas. So entsteht ein verschwommenes, trübes Bild von den verstauten Inhalten, und der Fokus des Betrachters wird auf den filigranen Rahmen gelenkt. Foto: Julien Renault | www.kewlox.eu


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Das Design-Unternehmen Coedition startete im Jahr 2013 als Herausgeber für moderne und kreative französische Möbel. Schon bald ergänzten die Kollaborationen mit renommierten Designern wie Patricia Urquiola, Patrik Jouin oder Rodolfo Dordoni die Kollektion. Auch zur diesjährigen Januar-Ausgabe der Maison & Objet Paris präsentierte Coedition neue Entwürfe, die alle auf den gleichen Gestaltungsprinzipien beruhen: gründliche Forschungsarbeit, sorgfältige und gewissenhafte Produktentwicklung sowie technische Innovationen. Darunter auch der neue Barhocker „Dao“ des japanischen Designers Shin Azumi, dessen filigrane Anmutung durch den Fokus auf die Konturen verstärkt wird. Foto: Coedition | www.coedition.fr

Mit einer außergewöhnlichen Installation und bislang ungesehenen Entwürfen von Zaha Hadid präsentierte sich das junge Unternehmen Wonderglass auf der diesjährigen Maison & Objet in Paris. Im Jahr 2013 gründeten Maurizio und Christian Mussati Wonderglass, um traditionelle Handwerkskunst mit zeitgemäßem Design und kreativem Input aus den Bereichen Architektur, Kunst und Mode zu kombinieren. So entstanden bereits Kollaborationen mit Claesson Koivisto Rune, Jaime Hayon oder Zaha Hadid Studio, mit dem auch die neue Kollektion „Luma“ entwickelt wurde. Die Leuchte charakterisiert ein röhrenartiger, lichtdurchfluteter Schlauch, der sich zum unteren Ende öffnet und an den Blütenkelch einer Calla Lilie erinnert. Der im italienischen Murano mundgeblasene Leuchtenkörper aus Glas sorgt mit seiner besonderen Oberfläche für ein raffinierte Lichtstreuung. Foto: Wonderglass | www.wonder-glass.com

Als Inspiration für die Saison 2017/2018 wählte die Maison & Objet zur diesjährigen Januar-Ausgabe das Thema „Silence“. Als Heil- und Gegenmittel in unserer lauten, mit Eindrücken, Bildern und Wörtern überfrachteten Welt steht „Silence“ für Ruhe und Gelassenheit. Diese Stille zeigte sich auch in der reduzierten Schönheit der Exponate, mit der die Maison & Objet ihre Sonderfläche gestaltete. Schnörkelloses Design, geometrische Abstraktion, Transparenz und zarte bzw. minimalistische Farbgebungen bestimmten das Bild der Ausstellung, die durch ihre spartanische Schlichtheit den Geist in einen Ruhezustand versetzen und die innere Gelassenheit fördern sollte. Wie zum Beispiel das Regal „Deep Sea“, das Nendo für Glas Italia entworfen hat. Oder der Teller „Secret“ aus der „Collection Blanche“, ein Entwurf von Jules Julien für TH Manufacture. Fotos: Glas Italia (Nendo), Francis Amiand | www.maisonobjet.com | www.glasitalia.com | www.thmanufacture.com

C AT WA L K | M A I S O N & O B J E T

Das Projekt „Creative Mediterranean“ – gefördert und finanziert von der EU und Italien – unterstützt sieben Staaten, vom Atlantik bis zum Mittleren Osten, bei der Entwicklung der länderspezifischen und ganz individuellen kreativen Wirtschaft. Besonders die Region um das südliche Mittelmeer hat gegenwärtig mit diversen Krisen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen und vor allem mit starken Unruhen zu kämpfen. Zudem müssen die Länder große Zuwanderungsströme bewältigen und gleichzeitig für ihre wirtschaftliche Stabilität sorgen. Eine Antwort auf diese zahlreichen Herausforderungen ist die Entwicklung und Förderung der kulturellen und kreativen Betriebe in den einbezogenen Ländern Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Palästina, Libanon und Jordan. Dabei sollen die typischen, traditionellen Handwerkskünste neu belebt und in die moderne, globalisierte Welt transportiert werden. „Stabilität durch Kreativität“ lautet das Credo, das den Ländern und ihren kreativen Einwohnern eine gewisse Unabhängigkeit, Widerstandskraft und Sicherheit verleihen soll. Und einen Grund, die eigene Heimat und das kulturelle Erbe zu bewahren. Ein Beispiel hierfür ist die Familie Slama, die bereits 1965 in Tunesien mit dem Keramik-

handwerk begonnen hat. Die langjährige Erfahrung und das Fachwissen, das bereits auf die nächste Generation übertragen wurde, machen das Unternehmen Poterie Slama heute zu einem Keramikspezialisten mit mehr als 80 Mitarbeitern. Immer auf der Suche nach neuen Inspirationen und aktuellen Trends, etablierte sich Poterie Slama als weltweit angesehenes Unternehmen und erreicht heute einen Exportanteil von 80%. Poterie Slama kombiniert in seinen Keramiken-Arbeiten traditionelle Ornamente und moderne Trends. So auch beim klassischen Service „Mediterranean“ und der Kollektion „Poisson Kasbah“, die von einem traditionellen Fischgericht aus dem 14.-15. Jahrhundert inspiriert wurde. Foto: Poterie Slama | www.medcreative.org

Erstmals als Aussteller auf der Maison & Objet Paris, begeisterte Sebastian Cox auf der „Rising Talents Awards UK“-Fläche mit seiner „Bayleaf“-Kollektion (Foto). Einheimische Hölzer, traditionelle Materialverarbeitung und eine moderne, aber zeitlose Formensprache charakterisieren die Entwürfe aus der Ost-Londoner Kreativschmiede. Das eigene Sägewerk und Studio bieten die besten Voraussetzungen zur materialgerechten Verarbeitung der britischen Harthölzer – häufig gefällte Bäume, die sonst im Häcksler gelandet wären. Hier setzt das Team um Sebastian Cox an und führt das Leben des Baumes weiter, indem er zum Material für neue, natürliche und handgefertigte Möbelstücke wird. Foto: Sebastian Cox | www.sebastiancox.co.uk

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Aktuell absolviert Hannakaisa Pekkala ihr letztes Jahr am Institute of Design & Fine Arts in Lahti, Finnland. Sie zählt zur neuen Generation finnischer Designer und hat während ihres Studiums das Verhältnis von Kunst und Produkt-Design erforscht und so einen disziplinübergreifenden Ansatz entwickelt. Für Northern Lighting hat sie mit „Circle“ eine Leuchte erschaffen, die sich mit einfachen grafischen Linien vom traditionellen Kronleuchter löst und damit ein zeitgenössisches Statement abgibt. Jedes einzelne Licht kann für sich stehen oder in einer Gruppe zu einer individuellen Komposition werden. Foto: Chris Tonnesen | www.northernlighting.no

Dem Design-Erbe der alten Meister bleibt Nemo auch bei dieser neuen Kollektion verpflichtet. Le Corbusiers Leuchte „Borne Béton“, die er 1952 für die Unité d‘habitation de Marseille/Bhakra Dam, Sukhna Dam in Indien entworfen hatte, wird nun von Nemo erstmalig neu und für den Außen- wie Innenraum produziert. Foto: Nemo | www.nemolighting.com

Ein Ergebnis des Lammhults X-Works-Projects ist die flexible Tischserie „Deco“, die sowohl für informelle, entspannte Treffen Platz bietet als auch als Deko-Objekt eine gute Figur macht. Designerin Julia Prytz: „Mein Fokus war es, Produkte für den öffentlichen Raum zu schaffen, indem ich nicht nur klare und effiziente Merkmale hinzufüge, sondern auch starke ästhetische und dekorative Werte. Deshalb habe ich mich von der Geschichte und den dekorativen 1920er-Jahren mit ihrem Art-Déco-Stil inspirieren lassen.“ Foto: Lammhults | www.lammhults.de

Die Radsportwelt diente der schwedischen Designerin Monika Förster bei ihrem Stuhl „Bike“ für Offecct als Inspirationsquelle. „Wenn ich mir Ideen aus der Sport-Welt hole, dann heißt das immer, großes Augenmerk auf Details zu legen – und auf deren Wirkung im Zusammenspiel mit dem großen Ganzen“, erklärt Monika Förster. „Bike“ besteht aus einem starken Stahlrohrgestell mit einem Ledersitz, der bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Foto: Offecct | www.offecct.com

Seinen Ursprung hatte die dänische Marke Woud in einer JanuarNacht 2014. Mia und Torben Koed hatten es sich zum Ziel gesetzt, eine neue Marke ins Leben zu rufen, deren Wurzeln im Erbe des nordischen Designs liegen. Nach einer ersten Möbel-Kollektion wurde das Woud-Portfolio durch eine umfassende Linie von Accessoires erweitert. Dabei kooperiert das Unternehmen sowohl mit etablierten Designern wie auch mit jungen Talenten, die die Vision der Marke teilen. So zum Beispiel Mika Tolvanen, der die Serie „Nakki“ geschaffen hat. Sie besteht aus einem Sessel, einem Zweisitzer und einer Ottomane und kombiniert skandinavische Einfachheit mit Komfort. „,Nakki‘ ist Finnisch und steht für Hotdog, und die Art der Polsterung sieht einem Hotdog ähnlich“, erklärt Mika Tolvanen. Foto: Woud | www.woud.dk

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In Kooperation mit den schwedischen Architekten Tham & Videgård entwickelte Wästberg die Leuchte „w171 Alma“. Der Ausgangspunkt der Leuchte ist ein Kreis von weichen Sinuswellen, die Licht streuen. Als Solitär zeigt sie ihren starken Charakter und zu mehreren an der Decke montiert, schafft sie ein skulpturales Gebilde. Mit ihrer schlanken Silhouette kann „w171 Alma“ direkt an der Decke oder Wand, aber auch frei hängend platziert werden. Foto: Wästberg | www.wastberg.com

Der Gedanke an die bevorzugte Schneiderei seines Großvaters inspirierte den portugiesischen Designer Rui Alves, das Sofa „Tailor“ für Menu zu entwerfen. Das Bild der Schneider, wie sie sich über ihre Arbeitstische beugen und das von alten hölzernen Kleiderbügeln mit grauen Anzügen, ließ Alves nicht los: „Ich möchte alles von dem Sofa zeigen, seine Struktur und das wunderschöne Eichen-Holz. Nichts sollte verborgen sein. Das Sofa soll von allen Seiten bewundert werden können.“ Foto: Menu | www.menu.as

Fogia präsentierte in Stockholm in Zusammenarbeit mit Luca Nichetto, Nina Jobs TAF Arkitekter sowie Simon Klenel und Kristoffer Sundin vier neue DesignKooperationen. Die 2017er-Kollektion des schwedischen Unternehmens ist durch einen skandinavischen Ausdruck geprägt und forderte die internationale Möbel-Szene durch spannende Design-Sprache und eine innovative Materialauswahl heraus. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit Luca Nichetto ist das Sofa „Jord“. Ziel des Designers war es, die perfekte Balance zwischen italienischer Tradition und skandinavischem Look zu finden. Entstanden ist ein Fogia-Modell, das exklusive Materialien wie Walnussholz, Leder und Marmor kombiniert. Zudem bietet es endlose Sitzkonfigurationen. Foto: Fogia | www.fogia.se

C AT WA L K | S T O C K H O L M F U R N I T U R E & L I G H T FA I R Für das Sofa „Button“ hat sich das DesignStudio Front in die Tiefen des Archivs von Swedese begeben. Ziel war es, mit dem Entwurf das skandinavische Erbe, das sowohl in der Firmengeschichte wie auch in der aktuellen Kollektion verankert ist, zum Ausdruck zu bringen. Entstanden ist ein Möbelstück, das sowohl öffentliche Gebäude wie auch das private Umfeld schmückt. Die hölzernen Knöpfe sind nicht nur dekorativ, sondern erlauben die Befestigung von Accessoires, wie zum Beispiel eines Zeitungskorbs, was dem Sofa zusätzliche Funktionen gibt. Foto: Swedese | www.swedese.se

New Works ist seit Anfang 2015 aus einer Reihe von

Wo Welten aufeinandertreffen, entsteht ein Objekt mit

skulpturalen Objekten entstanden. Mit der Vision von

starkem Charakter: der Stuhl „Torso“ von Designerin Lisa

Creative Director Knut Benedik Humlevik hat das

Hilland für Design House Stockholm. Blickfang von „Torso“

Kopenhagener Design-Haus seine Marktstellung

ist seine von Hand gewebte weiche Lederlehne, die auf der

ausgebaut. Die New-Works-Kollektion zeigt eine starke

Rückseite mit zwei Gürteln fixiert ist. Extrem bequem und

skandinavische Basis und eine Liebe zum Sinnlichen und

jederzeit austauschbar. So ist das Leder der Auftakt für

Kühnen. Neu vorgestellt wurde der Sessel „Convent“ von

weitere geplante Sitzmode. Besondere Dynamik entsteht

René Hougaard, der den „Besitzer“ wie eine warme

aus der Kombination verschiedener Materialien – wobei

Umarmung umschließt. Im Gegensatz dazu steht die

das spannende Zusammenspiel von Holz, Leder und Stahl

Asymmetrie des dünnen Rahmens. „Convent“ ist ein

seine Wirkung in öffentlichen Räumen ebenso entfaltet wie

Möbelstück, das traditionelle Handwerkskunst mit einem

im eigenen Zuhause. Auch funktional erfüllt der Stuhl dank

modernen Design verschmelzen lässt. Foto: News Works |

seiner Stapelbarkeit höchste Ansprüche. Foto: Design

www.newworks.dk

House Stockholm | www.designhousestockholm.com

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Architektur im rechten Licht

Perfekt optimiert und inszeniert

Nach knapp zehn Jahren Bauzeit eröffnete am 11. Januar 2017 die Hamburger Elbphilharmonie, die schon jetzt als eines der spektakulärsten Musikhäuser der Welt gilt. Der Entwurf aus der Feder des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron lässt Alt und Neu verschmelzen – auf einem ehemaligen Speicher mit Backsteinfassade sitzt ein eindrucksvoller Glasbau, dessen zeltartige Spitzen in den Himmel über der Hamburger Elbe ragen. Auch der Vorarlberger Lichtspezialist Zumtobel gehörte zu dem Projektteam, das am Bau der Elbphilharmonie beteiligt war. Neben Beleuchtungslösungen in öffentlichen und Restaurantbereichen sowie im Hotel The Westin zeichnete Zumtobel auch für die Sonderlichtlösung zur Allgemeinbeleuchtung im Konzertsaal verantwortlich. Hier griff das Unternehmen das Architektur-Konzept, also die Verbindung von Alt und Neu, auf und entwickelte in enger Zusammenarbeit mit Herzog & de Meuron, dem Lichtplanungsbüro Ulrike Brandi Licht aus Hamburg und dem Glasgestalter Detlef Tanz aus Wegberg ein Konzept. Mit rund 1.200 mundgeblasenen Glaskugelleuchten, die wie lichtgefüllte Wasserblasen aus der wellenförmigen Akustikdecke auftauchen, kombinieren die Planer traditionelle Handwerkskunst mit modernster LEDTechnologie. Das Ergebnis ist eine Sonderleuchte, die mit einer Farbtemperatur von 2700 K eine stimmungsvolle Lichtatmosphäre im Raum schafft und über eine DMX-Steuerung stufenlos dimmbar und HDTV-tauglich ist. Eine weitere Sonderleuchte entwickelte Zumtobel speziell für das Foyer und die Garderobe vor dem Konzertsaal. Dabei handelt es sich um eine Hybridleuchte mit handgefertigter Leuchtstoffröhre und einem RGB-LED-Modul, die beide über eine DALI-Schnittstelle getrennt voneinander gesteuert werden können. Während die konventionelle Leuchtstoffröhre der Allgemeinbeleuchtung dient, ist über das RGB-LED-Modul je nach Stimmung die gewünschte Farbe einstellbar. Damit lassen sich die 750 Leuchten je nach Veranstaltung individuell einstellen und zur emotionalen Effektbeleuchtung nutzen. www.zumtobel.de | www.elbphilharmonie.de

Mit jährlich rund 600.000 Besuchern zählt das Deutsche Technikmuseum Berlin zu den Publikumsmagneten der deutschen Hauptstadt. Auf über 26.000 qm deckt das Museum mit seinen Dauer- und Sonderausstellungen ein breites Themenspektrum ab, das über Luft- und Schifffahrt sowie Schienen- und Straßenverkehr weit hinausgeht. Im vergangenen Jahr entstand der Wunsch nach einer verbesserten Energiebilanz sowie einer Lichtoptimierung, und der Auftrag für das Relighting des Museums ging an die Lüdenscheider Lichtfabrik ERCO. So wurde im November 2016 die Beleuchtung auf LED-Technik von ERCO umgestellt, die neben der Energieeffizienz und der Brillanz des Lichts auch für Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Produkte steht. Fachlich betreut wurde das Relighting vom Lichtplaner Karsten Krause, dessen Gestaltung und Inszenierung sowohl intern als auch beim Publikum auf eine positive Resonanz stießen. Zudem sprechen die Zahlen für die deutliche Energieeinsparung: Durch die Umstellung auf LED-Technik kann das Museum nun jährlich 125.000 Euro an Energiekosten einsparen, was einer Reduktion des CO2-Ausstoßes von 395 Tonnen entspricht. Als Herausforderung bei der Beleuchtung des Museums galten die vielen verschiedenen Räume, die sich weder in der Architektur und Tageslichtsituation noch hinsichtlich der Exponate und der Gestaltung glichen. Trotz der sich daraus ergebenden, äußert unterschiedlichen Beleuchtungsanforderungen waren drei ERCO Leuchtenfamilien ausreichend, um die Aufgaben im Projekt zu erfüllen. Dabei bildeten die „Optec“ Strahler mit 12 und 24 Watt und ihren vielseitigen Möglichkeiten zur Lichtverteilung die leistungsstarke Basis der Museumsbeleuchtung. „Parscan“ kam mit 48 Watt in hohen Räumen, in denen das Licht über weite Strecken projiziert werden musste, zum Einsatz. Die „Pollux“ Konturenstrahler wurden dagegen zur präzisen Beleuchtung von Bildern, Hinweisschildern und Texttafeln verwendet. www.erco.com | www.sdtb.de

Mit dem Relighting des Deutschen Technikmuseums Berlin beweist ERCO einmal mehr seine Kompetenz in puncto Lichtoptimierung und Effizienzsteigerung. Fotos: Dirk Vogel

Maßgeschneiderte Lichtlösung Neben der Strahlerserie „Taro“ kamen auch die Deckenanbauleuchten „Polaren LED“ zum Einsatz, die ihr Licht über die fein strukturierte Oberfläche eines oder zwei leuchtender Ringe gleichmäßig in den Raum abstrahlen und somit für eine blendfreie Allgemeinbeleuchtung sorgen. Foto: Trilux

In enger Zusammenarbeit mit den Architekten von Herzog & de Meuron, dem Lichtplanungsbüro Ulrike Brandi Licht aus Hamburg und dem Glasgestalter Detlef Tanz aus Wegberg entwickelte Zumtobel Sonderleuchten für den Konzertsaal sowie maßgeschneiderte Lichtlösungen für die Plaza, das Foyer und die Garderobe vor dem Konzertsaal. Fotos: Zumtobel

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Mit der Vfl-Fußballwelt am AOK Stadion im Wolfsburger Allerpark bietet der Bundesliga Club seit Anfang 2015 seinen Fans eine interaktive Erlebniswelt, in der sich alles um die Geschichte, die Akteure und die Fans des Vfl Wolfsburg dreht. Zur Lichtplanung und -gestaltung der Räume und Exponate haben sich die Wolfsburger den Arnsberger Lichtspezialisten Trilux an Bord geholt. Dabei folgt das Lichtkonzept dem besonderen Ausstellungs-Design, bei dem die Besucher selbst zu Spielern werden: Zu Beginn stellt sich der Spieler als Mitglied der neuen Mannschaft vor, zeigt im Training, was er kann, erstellt seine Autogrammkarte und erlebt den Gang durch den Spielertunnel. Diese verschiedenen Szenarien benötigten eine variantenreiche und speziell abgestimmte Beleuchtung, was die Experten von Oktalite, einem Unternehmen der Trilux-Gruppe, mit dem umfassenden Produktportfolio realisieren konnten. Oktalite, das für die gesamte Lichtplanung im Projekt verantwortlich zeichnete, war bereits ab der Rohbauphase eingebunden und begleitete sowohl die Bauausführung wie auch die Installation, sodass eine maßgeschneiderte Lösung umgesetzt werden konnte. Eine zentrale Rolle bei der Ausstellungsbeleuchtung kommt der Strahlerserie „Taro“ von Oktalite zu: Dank der Wechselreflektortechnik, die Ausstrahlwinkel vom engstrahlenden Spot bis zum weichfließenden Flood bereitstellt, konnte die „Taro“-Serie ganz unterschiedliche Lichtbedürfnisse mit einem durchgehenden Leuchten-Design beantworten. www.trilux.com wwww.vfl-fussballwelt.de


[contract ]

Ein Material für alle Fälle Im Herbst 2016 eröffnete im mallorquinischen Manacor, der Geburtsstadt des Tennisprofis Rafael Nadal, die Tennisakademie des ehemaligen Weltranglistenersten. In puncto Architektur, Design und Technologie schuf der Architekt David Iglesias damit einen Meilenstein im Bereich der Sport- und Lehreinrichtungen. Gleichzeitig steht die „Rafa Nadal Academy by Movistar“ für das größte „Dekton“-Projekt seit Einführung des Materials durch das Unternehmen Cosentino. Insgesamt 40.000 qm der ultrakompakten Oberfläche wurden in nahezu allen Bereichen des Neubaus eingesetzt – von der Fassade über Schwimmbäder und Spa-Bereich bis hin zu Böden und Wänden in den öffentlichen Bereichen. Die besonderen Eigenschaften des Materials und die individuellen Anpassungsmöglichkeiten machten „Dekton“ und auch die Cosentino-Marke „Silestone“ zu den Hauptakteuren in der Architektur. So wurden die verschiedenen Fassaden der beiden Hauptgebäude des Komplexes teilweise mit einem exklusiv in der Corporate-Farbe der Akademie entwickelten Blau sowie mit dem Grauton „Strato“ und der Weißnuance „Zenith“ verkleidet. Die Quarzoberfläche „Silestone“ fand dagegen Verwendung in den Sanitärbereichen: Über 130 Duschtassen und Waschtische in der Ausführung „Suede“ und der Farbe „Blanco Zeus“ fanden hier Verwendung. Dabei schätzte der Architekt nicht nur die Eigenschaften, wie z. B. die hohe UV-Beständigkeit, Farbstabilität sowie eine besonders hohe Resistenz gegen Kratzer, Abrieb und extreme Temperaturen, sondern auch die Vielseitigkeit der Oberfläche, die in der Lage ist, unterschiedlichste Anforderungen an Format, Stärke, Farbe und Finish zu erfüllen. Auch Santiago Alfonso, Leiter Marketing und Kommunikation bei Cosentino, zeigt sich von dem umfassenden Projekt begeistert: „Die Akademie ist ein hervorragendes, international einmaliges Beispiel für sämtliche Möglichkeiten und Eigenschaften, die Dekton für die Welt der Architektur und des Designs bereithält.“ www.cosentino.com | www.rafanadalacademy.com

Gut gebettet ist gut erholt

Die Landal Green Parks umfassen mehr als 80 Ferienparks mit rund 14.000 Unterkünften im Raum Mittel- und Südeuropa. Jährlich werden über 12,9 Millionen Übernachtungen für 2,5 Millionen Gäste geboten. Um den zahlreichen Gästen auch in puncto Schlafqualität einen herausragenden Komfort zu bieten, kooperiert das Unternehmen nun mit dem niederländischen Betten-Spezialisten Auping, der dadurch auch ein Wachstum auf dem internationalen Markt für Hotellerie anstrebt. So werden ab 2017 in mehreren Ferienparks die Ferienhäuser der Kategorie Luxus und Luxus+ mit Boxspring-Betten von Auping ausgestattet. „Gäste kommen in unsere Parks, um Ruhe, Natur und schöne Stunden miteinander zu erleben“, erklärt Thomas Heerkens, Geschäftsführer von Landal Green Parks. „Mit den Betten von Auping steigern wir die Qualität unserer Ausstattung, auf die unsere Gäste besonderen Wert legen. Gleichzeitig leisten wir durch die Zusammenarbeit mit Auping einen wesentlichen

Thomas Heerkens (l.), Geschäftsführer von Landal Greenparks, und Aart Roos, Geschäftsführer Auping, freuen sich über die ihre Kooperation und die gemeinsamen Bestrebungen in puncto Nachhaltigkeit. Fotos: Auping

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.“ Besonders das Thema Nachhaltigkeit spielt bei den beiden Unternehmen eine zentrale Rolle. Bei Auping steht die Verwendung geeigneter, wiederverwertbarer und sicherer Rohstoffe und Materialien, eine Produktion auf der Grundlage erneuerbarer Energien und die längere Lebensdauer der Produkte im Fokus. Bis zum Jahr 2020 hat sich das Unternehmen zudem zum Ziel gesetzt, alle Firmenprozesse, Produkte und Dienste nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft (Cradle to Cradle) einzurichten. Damit deckt sich die Firmenpolitik ausgezeichnet mit der von Landal, die sich bereits seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit einsetzen. www.auping.de

Ausgezeichnete Aufenthaltsqualität

In der Architektur der neuen „Rafa Nadal Academy by Movistar“ entfaltet sich die Vielseitigkeit der Oberflächen „Dekton“ und „Silestone“ von Cosentino. Fotos: Cosentino

Bereits zum dritten Mal konnte die Hiller Objektmöbel GmbH, Tochter der Schneeweiss AG, als Rahmenvertragspartner der Fraport AG ein Projekt an Deutschlands wichtigstem Verkehrsknotenpunkt umsetzen. Nach den „Workbenches“, die Geschäftsreisenden das Arbeiten bis zum Abflug erleichtern sollen, und den „LoungeRuhezonen“ entwickelte das Unternehmen nun spezielle „Begrünte Wartebereiche“ für die Terminals 1 und 2. Erneut in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich „Professional Interior“ des Schwesterunternehmens Rosconi, entstanden hierfür Sitzmodule aus dem acrylgebundenen Werkstoff „Avonite“, die durch thermische Verformung in jedes gewünschte Design gebracht werden können. Anthrazitfarbene Integral-Schaummatten sorgen für den entsprechenden Sitzkomfort – auch bei längeren Wartezeiten. „Die Passagiere des Frankfurter Flughafens können hier aber nicht nur entspannen“, erklärt Robert Münzebrock, Projektleiter bei Rosconi. „Wer die Wartezeit zum Arbeiten oder Spielen nutzen möchte, findet im Fußbereich der Module integrierte Steckdosen sowie USBSchnittstellen zum Anschließen seiner elektronischen Geräte vor. Zahlreiche Sitzflächen verfügen zudem über ein Schreibtablar.“ Die Begrünung der Sitzelemente wurde mit künstlichen, bis

zu drei Meter hohen Ahornbäumen und Efeupflanzen verwirklicht. Da alle Pflanzennachbildungen der Brandschutznorm B1 genügen mussten, wurden sie mit einem speziellen Sprayschutz versehen, der jährlich erneuert werden muss. Damit entstand ein objekttaugliches, waldähnliches Ambiente, das die Passagiere zum entspannten Verweilen einlädt und das Leitbild „Gute Reise! Wir sorgen dafür“ des Flughafenbetreibers Fraport umsetzt. www.hiller-moebel.de www.frankfurt-airport.com

Entspannen, Arbeiten oder Spielen – die „Begrünten Wartebereiche“ der Hiller Objektmöbel GmbH sorgen im Frankfurter Flughafen für eine Steigerung der Aufenthaltsqualität. Foto: Fraport AG

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KREA TIVI TÄT

CAFÉ/COFFEESHOP Im Düsseldorfer Café Malu schafften die Planer von Raumkontor Innenarchitektur eine wohnliche und familienfreundliche Atmosphäre.

Prämierte

Foto: Raumkontor Innenarchitektur

Mit dem Finest Interior Award werden europaweit Architekten, Innenarchitekten und feine Ausstatter für ihre herausragende Arbeit bei der professionellen, ganzheitlichen Einrichtung von neuen und auch zu revitalisierenden Objekten im privaten sowie im gewerblichen Bereich gewürdigt. In diesem Jahr wurde der Award erstmals in die Bereiche private und contract geteilt und dementsprechend an zwei verschiedenen Veranstaltungsabenden verliehen. Während der Finest Interior Award:private bereits am 25. November 2016 unter dem Juryvorsitz von Sebastian Herkner im feierlichen

DESIGN HOTEL Die Berliner Bost Group entwickelte im Légère Hotel in Bielefeld ein innovatives Design-Konzept und Custom-Made-Möbel mit Wiedererkennungswert. Fotos: Bost Group

In insgesamt 16 Kategorien wurden 15 glückliche Preisträger gekürt. Foto: Finest Interior Award

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Ambiente des Waldorf Astoria in Berlin verliehen wurde, fand die Auszeichnung mit dem Finest Interior Award:contract am 9. Januar 2017 im Frankfurter Hilton City Centre statt. Dazu luden die Gastgeber des Abends, Marc Snijders, Direktor des Hilton Frankfurt City Centre, Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, Messe Frankfurt, und Philipp Keller, Representative des Finest Interior Award, in den Liberty Ballroom des Hotels ein. Zusammen mit dem Presenting Partner Heimtextil, den branchenbezogenen Markenpartnern Brinkhaus, Nya Nordiska, Project Floors,


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OFFICE Mode:lina Architekci aus dem polnischen Poznan kreierten in Wroclaw eine inspirierende, unkonventionelle und zugleich repräsentative Arbeitsstätte für das Team

STORE

von Opera Software. Fotos: Mode:lina Architekci

Herausragende Projekte, kreativer Austausch und eine feierliche Award-Zeremonie – im Januar wurde erstmals der Finest Interior Award:contract verliehen. Als Specialist Mediapartner war InteriorFashion live dabei.

RAL Farben, Top Light und Trevira CS sowie den Federation Partnern VDA (Verband Deutscher Architekten), BDIA (Bund Deutscher Innenarchitekten), bni (Niederländische Verband der Innenarchitekten), BÖIA (Bund Österreichischer Innenarchitekten), NIL (Norwegischer Verband der Innenarchitekten) sowie dem DTI Deutschen Tapeten Institut wurden in insgesamt 16 Kategorien 15 Preisträger ausgezeichnet. Darunter fanden sich 13 „Category Awards“, welche

unter anderem die Bereiche Hotel, Bar/Restaurant, Office, Showroom, Store oder auch Trade Fair Stand beinhalteten. Zudem wurden zwei „Special Awards“ in den Kategorien „Finest Interior with Color“ und „Finest Interior with Lighting Design“ verliehen. Die Highlights des Abends und eine kleine Auswahl der Gewinner-Projekte haben wir aus Frankfurt mitgebracht. co www.finestinterioraward.com

Den rauhen Look der Marke Diesel transportierte das Wiesbadener Büro W40 Interiors in die Innenarchitektur des neuen Diesel Flagshipstores in München. Fotos: W40 Interiors

SMALL HOTEL Für die Umplanung des La Granja Hotels auf Ibiza zeichnete das Augsburger Büro Dreimeta verantwortlich. Natürliche

Preisträger weitere Kategorien:

Materialien und die Reduktion auf das Wesentliche bestimmen die Gestaltung. Fotos: Dreimeta

Bar – Giorgio Gullota Architekten Restaurant – BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT Self Service & To Go – Heyroth & Kürbitz Hotel Apartment – Concrete Hotel – Fine Rooms Design Konzepte Showroom – Fausel, Biskamp – The Interior Identity Trade Fair Stand – Reginadahmeningenhoven Architektur für das 21. Jahrhundert Medical Recreation/Wellness – Reimann Interior & Design Preisträger Special Awards: Finest Interior with Color – Latrace Finest Interior with Lighting Design – Kitzig Interior Design

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42 Marken stellen sich in der Erlebnisstadt Uhl – Schöner Leben dar. Diese kommen aus allen Bereichen der Einrichtung.

Eine Stadt mit Häusern, Containern und einem Marktplatz eröffnet sich dem Besucher der „City of Innovative Living“, wie der neue Namenszusatz lautet.

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EINFACH KANN JEDER

Im November vergangenen Jahres feierte das Einrichtungshaus Uhl – Schöner Leben in der Schwieberdinger Straße 74 in Ludwigsburg Eröffnung. Etwas versteckt, in der Halle 5 des sogenannten Urbanharbor, findet man den neuen Uhl. Erschwert wird das Finden aktuell noch durch die fehlende Beschilderung, aber aufgeben sollte man auf keinen Fall, denn es lohnt sich. Und die Stammkunden kennen den Weg ohnehin. Gut ein Jahr Bauzeit hat die „City of Innovative Living“, wie der neue Namenzusatz lautet, in Anspruch genommen. Allerdings ist in dieser Zeit nicht, wie zu vermuten, ein komplett neues Haus auf der grünen Wiese entstanden, sondern ein Teil einer ehemaligen alten Fabrikhalle des Maschinenbauers Hüller Hille wurde in eine eigene kleine Einrichtungsstadt verwandelt. Dabei stellte sich das Uhl-Team um die beiden Geschäftsführer Florian Uhl und Lars Müller die Frage, was man im Einrichtungshandel anders machen muss, um den Kunden immer wieder etwas Neues bieten zu können und sie auf diese Weise auf dem Laufenden zu halten. Am besten noch mit einem Konzept, das sich selbst aktuell hält. Hinzu kommt, dass Regeln, die lange galten, langsam aber sicher ihren Bezug verlieren. So hat sich beispielsweise der Kunde verändert. Er kommt heute deutlich informierter ins Haus als früher. Und das nicht nur auf Produktebene, sondern auch hinsichtlich des Preises – das Internet macht es möglich. Eine Erkenntnis, die nun wahrlich nicht neu ist, aber dennoch oftmals unbe-

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Große Augen und ein vor Staunen offener Mund sind angesagt, wenn man zum ersten Mal durch das Einrichtungshaus Uhl in Ludwigsburg streift. Dies bleibt Geschäftsführer Florian Uhl natürlich nicht verborgen. „Einfach kann jeder“, kommentiert er schmunzelnd. Zu Gast in Ludwigsburg war Bianca Schmidt.

Heike und Florian Uhl gehen gemeinsam mit ihren Team ganz neue Wege im Einrichtungshandel. Das Credo: „Einfach kann jeder“.

rücksichtigt bleibt. Anders bei Uhl. Ein erster Schritt in die richtige Richtung war für die Ludwigsburger Partizipation. Das heißt, alle Teilnehmer sollten einbezogen, die Hersteller zu aktiven Verkaufspartnern werden und nicht mehr nur Lieferanten sein. Wie das funktioniert? Indem man den Industriepartnern eine bestimmte Fläche zur Verfügung stellt und sie sich auf dieser nach ihren Vorstellungen kompetent präsentieren können. „Damit haben wir unser eigentliches Hoheitsgebiet, nämlich die Auswahl der Möbel sowie die Gestaltung der Ausstellung, aus den Händen gegeben“, erklärt Florian Uhl. Grenzen sind den Marken lediglich über Größe der Fläche gegeben. Zur Verfügung stehen 30 qm und 60 qm, und zwar in alten Seecontainern. Ja, Sie lesen richtig. Das Innere des Einrichtungshauses wurde

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[trade ]

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EINFACH KANN JEDER

Ein Mix aus Wärme, Natur, Modernität und Gemütlichkeit definiert in der „City of Innovative Living“ die Atmosphäre.

Pro Container präsentiert sich eine Marke. Die Möbelauswahl sowie die Gestaltung bleibt dabei weitestgehend den Unternehmen überlassen.

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mit 42 20- und 40-Fuß-Containern gestaltet, die den Grundriss von zwei Etagen definieren. Die in der Mitte entstehenden Freiflächen werden vom Uhl-Team mit spannenden Wohnsituationen inszeniert – natürlich mit den Produkten der Aussteller. Natürlich drängt sich die Frage auf, warum ausgerechnet alte Seecontainer genutzt werden. Die Idee stammt aus einem Brainstorming mit den Mitarbeitern. Man wollte Bewegung darstellen. Und kaum etwas hat sich in seinem Leben mehr bewegt als ein Seecontainer, der zehn bis 30 Jahre über die Meere geschippert ist. Jeder Container ist einmalig, hat viele Gebrauchsspuren und erzählt seine ganz eigene Geschichte. Die Reaktion der Handelspartner war sehr unterschiedlich, erzählt Lars Müller. Einige haben gleich begeistert zugestimmt, andere waren eher zögerlich. Und es gab auch Unternehmen, die das Konzept nicht mittragen wollten bzw. deren Vorstellung der Umsetzung absolut nicht mit der des UhlTeams vereinbar waren. Aber mit 42 Containern war der Platz ohnehin begrenzt, so dass die Anzahl der Marken von bisher 80 auf 42 reduziert werden musste. Eine Entscheidung, die sicherlich an der einen oder anderen Stelle nicht einfach fiel und auch nicht ganz risikolos war, aber Florian Uhl ist überzeugt: „Weniger ist manchmal einfach mehr“. Heute hat das Haus den Charme eines Industrie-Lofts, in dem so viel wie möglich in seinem Ursprung belassen wurde. So finden sich an der Decke die originalen Hebekräne des Maschinenbauers und auch der alte Industrieboden wurde weder durch einen neuen schicken Belag ausgetauscht noch ausgebessert. Die grobe Halle steht in

einer gekonnten Spannung zu einer Welt aus edlen Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Oder wie Florian Uhl es sagt: „Das Roughe erlaubt, ,normal‘ zu sein – das Edle gibt Respekt vor der Leistung anderer“. Gut drei Monate nach Eröffnung ziehen Uhl und Müller bereits eine erste positive Bilanz. Die Berührungsängste wurden reduziert, die Kunden kommen öfters und genießen die Atmosphäre, die sich durch einen Mix aus Wärme, Natur, Modernität und Gemütlichkeit definiert. „Außerdem sind sie deutlich entscheidungsfreudiger“, weiß Müller. Wobei man die Uhl-Klientel ohnehin nicht unbedingt als Schnäppchen-Jäger bezeichnen kann. Kompetente Beratung und Ausführung durch die 14 Voll- und sieben Teilzeitkräfte, von denen elf Planungskräfte sind, sind weit höher gehandelte Güter. Zudem steht der reine Möbelkauf nicht mehr im Vordergrund, denn nicht selten kommt es vor, dass das Uhl-Team ganze Hauseinrichtungen und sogar -sanierungen über-

nimmt. Erfahrung auf diesem Gebiet und den entsprechenden Pool an zuverlässigen Handwerkern hat Florian Uhl aus seiner Zeit als Altbausanierer. Auch die beteiligten Marken zeigen sich zufrieden. So konnten die Umsätze einiger Unternehmen bereits deutlich zulegen. Verantwortlich dafür macht Uhl eben auch die Präsentationen, die dem Kunden Kompetenz vermitteln und damit ein gutes Gefühl, sich für das Richtige und vielleicht auch Beste zu entscheiden. Der Standort im Urbanharbor ist sicherlich keiner, der täglich mit Laufkundschaft gesegnet ist. Rein zufällig wird man dort eher selten vorbeikommen. Deshalb ist ein gutes Marketing ein Muss. Aber auch hier zeigt sich das Uhl-Team erfahren. Bereits seit 26 Jahren finden regelmäßig Kochkurse statt. Zum Teil mit Sterne-Köchen, die aber nicht oberlehrerhaft ihre Botschaft verbreiten, sondern die Teilnehmer mitmachen lassen. Die „City of Innovative Living“ kann man aber auch mieten. In diesem Jahr haben sich schon zwei Automarken angekündigt, die die neuen Ausgaben ihrer Edelmodelle bei Uhl präsentieren möchten. Eine entsprechende kaufkräftige Klientel ist damit garantiert. Weiterhin finden in regelmäßigen Abständen Kunstausstellung bei Uhl statt. So zeigen zum Beispiel seit 16. Februar die Künstler Annette Schock und Hardy Langer ihre Gemälde. Acht Wochen können sich Interessierte an den Kunstwerken erfreuen. Im März steht schließlich eine ganz besondere Veranstaltung auf dem Programm. Traditionell holt Florian Uhl dann höchstpersönlich die besten Orangen aus Portugal und verkauft diese im Rahmen eines Orangenmarktes. „Wir erwarten an diesem Wochenende über 800 Personen und werden drei Tonnen Orangen an den Mann bzw. die Frau bringen“, erzählt Uhl. Mit diesem neuen Konzept hat es Uhl geschafft, eine Handelsfläche zu einer Erlebnisfläche zu entwickeln. „Auf diese Weise bieten wir unseren Kunden nicht einfach Flächen mit Einrichtungen und Möbelstücken, sondern eine Vielzahl großer und kleiner Bühnen voller Inspirationen.“ www.uhl-schoener-leben.de


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Arper gestaltet Mailänder Showroom neu *designalliance auf Wachstumskurs Zwei Jahre nach dem Relaunch der Händlerallianz blicken die Mitglieder des Zusammenschlusses der führenden Premium-Häuser Deutschlands und Österreichs zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. „Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir als Verbund einen Umsatzzuwachs von rund 6% verzeichnen und haben unseren Nettogesamtumsatz auf rund 80 Mio. Euro steigern können“, bilanziert Anand Steinhoff von Steinhoff Einrichten + Wohnen und Geschäftsführer der *designalliance. Diese positive Entwicklung zeige, dass sich die Investitionen, die alle Häuser in ihre Ausstellungen und Dienstleistungen getätigt haben, auszahlen. „Insbesondere die Planungsabteilungen haben wir umfangreich ausgebaut“, erläutert Georg Böhmler vom Böhmler Einrichtungshaus und zweiter Geschäftsführer der *designalliance. Als zusätzlicher Erfolgsfaktor habe sich die Eröffnung von separaten Marken-Stores einiger Mitglieder erwiesen. Darüber hinaus haben Arno Schneider mit www.dopo-domani.com und Thomas Mathes mit www.design-bestseller.de erfolgreich eigene Onlineshops aufgesetzt. Gewachsen ist der Zusammenschluss auch durch einen Neuzugang. Mit dem Einrichtungshaus Weckesser in Wiesloch (Foto) hat man nun einen passenden Partner gefunden. Nach aufwändigem Komplettumbau und umfangreichen Investitionen in die Präsentation der Produkte eröffnete das Traditionsunternehmen im September 2016 neu und bietet nun auf über 7.000 qm stilvolle Lebenswelten in den Bereichen Wohnen, Schlafen, Küche, Büro und Garten. „Nach zwei Jahren regem Best-Practice-Austausch, dem Aufbau eines weltweit einzigartigen Netzwerkes von internationalen Interior-Designern, Architekten und Herstellern, um die neuesten Trends aus aller Welt zu scouten, und dem Nutzen des gemeinsamen Einkaufens haben wir bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten der Verbundarbeit ausgeschöpft. Wir haben noch viele Ideen und blicken zuversichtlich und tatendurstig in die Zukunft“, so Arno Schneider. Foto: Weckesser www.designalliance.de

Siematic am Ring – Lifestyle statt Küche Bereits im vergangenen Jahr eröffnete Premium-Küchenhersteller Siematic am KaiserWilhelm-Ring in Köln gemeinsam mit der Vianden GmbH ein weiteres „Exklusiv Studio“. Mit seinem modernen Boutique-Charakter inmitten historischer Substanz strahlt das neue Kölner Studio eine exklusive Atmosphäre aus und lädt dazu ein, sich von aktuellen Design- und Technologie-Trends für die Küche inspirieren zu lassen. Hier werden Küchenmöbel und Raumplanungskonzepte in den drei Siematic-Stilwelten „Pure“, „Urban“ und „Classic“ präsentiert sowie individuelle Beratungs- und Serviceleistungen angeboten, bis hin zum kompletten Innenausbau, Lichtplanung, Lieferung und Montage. „Siematic steht als starke Marke für zeitlich elegantes Design, beste Qualität, hohe Flexibilität in Materialität und Funktion und spiegelt so ausgezeichnet die Philosophie unseres Hauses wider“, erklärt Tobias Vianden, der das Familienunternehmen in zweiter Generation führt. „Zudem schätzen wir das breite Know-how und die kreativen Konzepte, mit denen uns Siematic als Vertriebspartner unterstützt.“ Foto: Siematic www.siematic-am-ring.de

Mit der Neugestaltung des Mailänder Showrooms, der 2011 eröffnet wurde, ging das Jahr 2016 für Arper zu Ende. Das vom spanischen Design-Studio Lievore Altherr komplett überarbeitete Interior Design bringt eine modernen und reduzierte Eleganz zum Ausdruck, die den Stil der Arper-Kollektion aufgreift und unterstreicht. Das neue Erscheinungsbild ist geprägt von einzigartigen und schlichten Formen. Charakteristisches Element des Showrooms ist die Verwendung des Werkstoffs Holz, mit dem das Design-Studio Lievore Altherr ein modernes Ambiente mit warmer Atmosphäre geschaffen hat. Holz fungiert hier als Verbindungselement für die verschiedenen Bereiche, gleichzeitig vermittelt es eine entspannende Wohlfühlatmosphäre. Das natürliche Licht, das durch die großen Fensterfronten an der Via Pantano und durch den Innenhof einfällt, der den Outdoor-Bereich des Showrooms bildet, charakterisiert den Raum und betont seine Größe. Sowohl das Tageslicht als auch die gekonnte Planung des Licht-Designs hebt die Farben der Kollektionen und der Stoffe hervor. Ein starkes architektonisches Element, das komplett neu gestaltet wurde, ist die weite und harmonische Wendeltreppe, die wie ein einziger Holzblock wirkt und dazu einlädt, das tiefer gelegene Stockwerk zu besuchen. Die dort stattfindenden Gespräche mit den Planern sollen diese in der Entscheidungs- und Personalisierungsphase ihrer Projekte für den www.arper.com Objektbereich unterstützen. Foto: Marco Covi

Heider setzt auf „Aera“ Mit folkloristischem Respekt gegenüber der fünften Jahreszeit in Köln eröffnet Heider Wohnambiente am 17. Januar um 17:17 Uhr seine aktualisierte Ausstellung. Dabei bildet eine 500 qm große Fläche der „Aera“-Kollektion der Garant Gruppe einen Schwerpunkt der insgesamt 1.300 qm großen Ausstellung. Sie befindet sich in bester Gesellschaft mit Topmarken wie Draenert, Bielefelder Werkstätten, de Sede, Cassina, Jab und Scholtissek. Zudem wirde die Marke Rheinwerk Aufmerksamkeit präsentiert, unter deren Dach alle Werkstätten- und Dienstleistungen von Heider Wohnambiente zusammengefasst werden. In seinem Engagement für die „Aera“-Kollektion sieht Geschäftsführer Dr. Raphael Heider durch die Markenexklusivität klare Wettbewerbsvorteile: „Wir profilieren uns durch USPs. Die ,Aera‘-Kollektion ist für uns als Hochwerteinrichter eine herausragende Ergänzung, um den Wünschen zur individuellen und designorientierten Einrichtung unserer Kunden entgegenzukommen.“ Marc Mispelkamp, Modulmanager Wohndesign innerhalb der Garant Gruppe, freut sich, „mit Heider einen weiteren Leuchtturm-Händler in den eigenen Reihen begrüßen zu können.“ Foto: Garant Wohndesign www.wohnambiente.de

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Das Design-Team von Wagner durfte stets am Design-Prozess von Stefan Diez und seinem Team teilhaben und war so bei jedem wichtigen Meilenstein mit von der Partie. Fotos: Team Stefan Diez

Auf in eine neue

Dimension IF: Herr Wagner, die Marke Wagner steht mit ihrem Motto „move your life“ und der patentierten „Dondola“-Technologie für dynamisches Sitzen. Das Hauptaugenmerk lag damit bisher auf der besonderen Technik. Mit Stefan Diez haben Sie sich nun einen großen Namen aus der DesignWelt ins Boot geholt, der den Fokus zunächst auf die Gestaltung lenkt. Warum? Peter Wagner: Genau aus diesem Grund. Menschen denken zunächst in Bildern. Wenn ein Bild ästhetisch ist und darüber hinaus eine klare Aussage transportiert, dann bleiben die Menschen an diesem hängen und werden neugierig, was wohl dahintersteckt. Wagner Stühle hatten in den letzten Jahren Design und Funktion in der Weise vereint, dass das Bewegungselement „Dondola“ dem Design eher untergeordnet war. Das heißt, man musste die Menschen dazu auffordern, den Stuhl auszuprobieren, so dass sie sich vom Komfort überzeugen konnten. Stefan Diez sollte das Design und die Funktion so ansprechend gestalten, dass beides in den Fokus rückt. Dass es ihm auf diese Weise wie bei „D1“ gelingt, hatten wir uns in dieser Form nicht erwartet. Aber er hat, wie ich finde, etwas sehr Gutes geschaffen. Ein Bild von einem Stuhl, den man erkennt und der neugierig macht. IF: Herr Diez, was hat Sie dazu bewogen, die Kooperation mit Wagner einzugehen? Stefan Diez: Mich interessieren Unternehmen mit einer Mission. Unternehmen, die Leidenschaft und Energie in ihre Vision investieren. Die Vision von Wagner, dass sich der Mensch wohlfühlen soll und dies durch Bewegung beim Sitzen realisiert werden kann, hat in mir ein ganz neues Bewusstsein geschaffen und natürlich auch das Interesse geweckt, einen bewegten Stuhl für Wagner zu realisieren.

Technik und Einfallsreichtum, Konstruktion und Leidenschaft prägen das Design von Stefan Diez. Ein Eindruck davon ist aktuell im MAKK in der Ausstellung „Full House: Design by Stefan Diez“ zu gewinnen. Erstmalig stellt hier ein Designer seine Entwicklungsprozesse, Prototypen und Meisterwerke aus und gibt damit Einblicke in seine Schaffensweise. Bestandteil der Werkschau ist auch der Design-Prozess zur Stuhlfamilie „D1“ von Wagner, die auf der imm cologne Premiere feierte. Hier ist es Stefan Diez gelungen, Design und Bewegung in Einklang zu bringen und einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Wagner zu setzen. InteriorFashion sprach mit Stefan Diez und Peter Wagner, design- und markenverantwortlicher Gesellschafter, über die Zusammenarbeit, den DesignProzess und natürlich das Ergebnis. krete Vorstellungen oder haben Sie ihm freie Hand gelassen? Wagner: Stefan Mayer, der Erfinder des „Dondola“-Sitzgelenks, kannte Stefan Diez aus früheren Zeiten. Er hat uns zusammengebracht. Wir waren uns einig, dass die Zeit reif war für einen bedeutenden Designer unserer Zeit, eine Stuhlserie für Wagner zu schaffen, die die Philosophie des dreidimensional bewegten Sitzens aufnimmt und damit ein zeitgemäßes, wiedererkennbares Design zu kreiert. Stefan bekam dazu unser bereits preisgekröntes Modell „W70“ zum Probesitzen. Seine erste Reaktion war: „Der ist doch gar nicht so schlecht! Ihr braucht mich ja gar nicht“. Nach einer gewissen Zeit des Probesitzens ließ ihn der Gedanke nicht mehr los. Er erkannte die Chance, nicht nur für Wagner einen Stuhl

zu schaffen, sondern etwas wirklich Neues für die Stuhlbranche zu kreieren, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Das Briefing von Wagner war sehr einfach, aber eigentlich auch kompliziert. Wir zeigten Stefan den Wirtshausstuhl unseres Großvaters und Firmengründers Moritz Wagner aus den 60er-Jahren und sagten: So einfach soll er sein. Eine Stilikone mit passender Funktionalität für das 21. Jahrhundert, der aber ebenso vielseitig einsetzbar ist. Der wurde für nahezu alle Gelegenheiten verwendet – vom Esstisch bis zur Saalbestuhlung. Dafür brauchen wir heutzutage viel zu viele verschiedene Modelle. Stefan antwortete darauf nur: „Ich weiß nicht, ob meine Schultern breit genug sind, um all dies zu stemmen!?“ … und machte sich an die Arbeit.

IF: Herr Diez, lassen Sie sich überhaupt Vorgaben machen? Diez: Natürlich. Ein schlüssiges Briefing und natürlich die Überzeugung für ein Produkt sind mir wichtig. IF: Sie haben sich also an die Arbeit gemacht … Diez: Ja, zuerst hatte ich einen Stuhl entwickelt, der auf das bereits existierende „Dondola“-Bewegungselement, das nicht sichtbar ist, aufsetzte. Doch dann wurde mir bewusst, dass ich etwas Besonderes schaffen möchte. So entstand der Entwurf für ein Kernstück mit einem neuartigen Mechanismus, der sich in einem sichtbaren Gelenk unter der Sitzfläche des Stuhls befindet und separate Kippbewegungen von Sitzfläche und Rückenlehne zulässt – nicht nur um eine, sondern um vier Achsen. Der Stahlrohrrahmen des Stuhls ist an das Gelenk gekoppelt und in ihm verankert. Sitzfläche und Rückenlehne werden auf diese Weise beweglich. Sie kippen je nach Gewichtsverlagerung jeweils einzeln nach vorne, nach hinten und schwenken gleichzeitig auch auf beide Seiten. Das technische Prinzip der Stühle führt das neue Prinzip des größeren Bewegungsradius ein, der das dynamische Sitzen auf innovative Art und für viele Stuhltypologien möglich macht: nicht nur für den klassischen Bürostuhl, Im Laufe des Design-Prozesses entstanden

IF: Herr Wagner, wie sind Sie zu Stefan Diez gekommen und gab es bereits kon-

so einige Muster, die die Designer auf den Weg zum Optimalen brachten.

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Auf in eine neue Dimension

IF: Wie geht es nun weiter? Ist ein Ausbau der Kollektion und womöglich auch der Zusammenarbeit geplant? Wagner: Im Gegensatz zu anderen Designern versucht Stefan immer wieder, auch innerhalb seines Netzwerkes Menschen zusammenzubringen, die Stärken bündeln und sich vielleicht gegenseitig unterstützen können. Als die Design-Entwicklung abgeschlossen war, hat Stefan uns Rolf Hay vorgestellt. Als wir ihm die „Dondola“-Entwicklung präsentiert hatten, war er sehr angetan und überzeugt von dem sehr einzigartigen Konzept. Man darf durchaus gespannt sein, was sich in der nächsten Zeit aus den guten Gesprächen ergeben wird.

Ziel der Zusammenarbeit mit Stefan Diez ist die Schaffung einer kompletten Stuhlfamilie. Natürlich immer mit der weiterentwickelten „Dondola“-Technik. Dr. Rainer Maria Wagner, Peter Wagner und Stefan Diez (v.l.) im Wagner-Showroom in Langenneufnach beim Probesitzen, Fachsimpeln und Tüfteln.

sondern auch für Konferenzstühle oder Lounge Chairs, die mit dem gleichen Gelenk ausgestattet werden können. IF: Damit wurde aus dem dreidimensionalen Sitzen ein vierdimensionales. Wie wird diese Dimension für den Sitzenden erlebbar? Wagner: Wir sprechen bei der klassischen „Dondola“-Technik von der Beweglichkeit des Körpers – horizontal, diagonal und vertikal. „D1“ von Diez geht noch einen Schritt weiter. Durch die flexible Lagerung der Sitz- und Rückenspangen in der „Dondola“-Technik bewegen sich während des Sitzens erstmals Oberkörper und Beine gegenläufig. Das heißt, der Nutzer kann während des Sitzens sehr angenehm auch seinen Öffnungswinkel verändern, was vor allem beim Lounge-Stuhl ein ganz besonderes Sitzgefühl ergibt. Das müssen Sie unbedingt mal ausprobieren. So frei haben Sie noch nie gesessen. Ein Gefühl wie in einem bequemen und vor allem lässigen Turnschuh! IF: Was zeichnet die neue Technik aus? Wagner: Die Querlagerung von „Dondola“ und die Beweglichkeit durch ein spezielles Elastomer, das extra für uns von BASF entwickelt worden ist. IF: Herr Wagner, wie haben Sie auf die

Weiterentwicklung der „Dondola“-Technik reagiert und was bedeutet diese neue Entwicklung für ihren Produktionsablauf? Wagner: Nach dem Anfangsschock, eine komplett neue „Dondola“-Generation entwickeln zu müssen, haben wir uns mehr und mehr mit dem Gedanken angefreundet, hier etwas Einzigartiges und sehr Nachhaltiges zu schaffen, was perfekt in die Neuzeit passt. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber wir glauben, dass noch niemals Funktion und Design so perfekt einfach in einen Stuhl eingebaut wurde wie im „D1“ von Diez. IF: Ein Design-Prozess, der sich über zwei Jahre erstreckt, erfordert sicherlich viele Treffen, Abstimmungen und Anpassungen. Wagner: Die ersten Entwürfe waren für den Sommer 2015 angekündigt, die wir mit Spannung erwartet hatten. Als Stefan Diez uns jedoch mitteilte, dass er mit diesen überhaupt nicht glücklich war und er uns bis zum Herbst noch einen zweiten Entwurf vorstellen wollte, war die Spannung umso größer. Bei der Vorstellung und vor allem der Gegenüberstellung der zwei Entwürfe war allen sofort klar, weshalb er die Arbeit noch einmal komplett überdacht hatte. Beim ersten Entwurf lag „Dondola“ zu verborgen unter den Sitzflächen – wie bei den herkömmlichen klassischen Model-

len. „D1“ war ein völlig anderer Ansatz. Das Design beginnt beim Kern, „Dondola“, und bringt den Entwurf immer wieder auch dorthin. Technisch war das für uns eine Herausforderung, da wir eine komplett neue Technik entwickeln mussten. Aber gerade das hat dann schlussendlich den Ausschlag gegeben, „Dondola“ in eine komplett neue Design-Generation zu übertragen und zu visualisieren. IF: Hatten Sie die Gelegenheit, den Entwicklungsprozess im Atelier „live“ mitzuerleben? Wagner: Stefan und sein Team haben jeden Design-Fortschritt auf Bildern festgehalten, die sie auch auf unseren Messepräsentationen und in den Workbooks von Stefan und Wagner wiederfinden. Dort sind auch wir immer wieder zu sehen. Wir durften bei jedem wichtigen Meilenstein dabei sein und mitarbeiten. Dieser Prozess war ausschließlich von positiven Energien begleitet, auf die wir sehr stolz zurückblicken. Und wir sind dankbar, dass wir einen großen Teil des Design-Prozesses begleiten durften. Jetzt geht es im Hause Wagner weiter in die technische Umsetzung und den Werkzeugbau. Der wird nicht weniger spannend werden, da Stefan uns auch hier genauso mit Leidenschaft zur Seite steht wie im Design-Prozess.

IF: Herr Diez, aktuell läuft Ihre erste eigene Werkschau „Full House: Design by Stefan Diez“. Wieso haben Sie sich dazu entschlossen, so tiefe Einblicke in Ihre Arbeit zu gewähren? Diez: In der Ausstellung „Full House“ möchte ich zeigen, worin ich die großen Chancen unserer Generation als Designer sehe: Sie liegen in der Vernetzung, die durch Digitalisierung, Outsourcing und Globalisierung erst ermöglicht wurde. Heute gibt es keine definierten Grenzen, wo unser Beruf und unser Einfluss aufhört. Vielmehr liegt es an jedem selbst, sie immer weiter auszutesten und auszuweiten. In der Ausstellung „Full House“ zeigen wir, welche Konstellationen zu dem jeweiligen Projekt geführt haben und was unser Anteil an dem Projekt war. IF: Nun eine letzte Frage: Was bringt Sie dazu, einen „Design-Auftrag“ anzunehmen? Diez: Mich interessieren Unternehmer/ innen, die eine Art Mission haben, einer Sache auf der Spur sind oder die mit ihren Ideen oder Produkten eine klare Position auf dem Markt einnehmen. Solche Partner versprechen, Leidenschaft und Energie in ein Projekt zu investieren. Ein schlüssiges Briefing kann ein guter Grund für eine Zusammenarbeit sein. Außerdem schätze ich es, wenn sich neue Kunden mit unserem Büro auseinandersetzen und nicht nur wegen irgendeiner Veröffentlichung oder unserem Namen zu uns kommen. IF: Herr Wagner, Herr Diez, vielen Dank für die Einblicke! www.wagner-living.de www.diezoffice.com

Am 16. Januar wurde die Werkschau „Full House: Design by Stefan Diez im Museum für angewandte Kunst in Köln eröffnet. Bis 11. Juni können Interessierte Einblicke in die Werkstatt des Münchner Designers erhalten. Fotos: MAKK

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Doppelte Auszeichnung Das Jahr 2017 startet für die Nowy Styl Group gleich mit zwei Auszeichnungen. Das Sitzsystem „#Tapa“ von Designer Przemysław Mac Stopa, das zur Orgatec im vergangenen Jahr Premiere feierte, wurde vom Rat für Formgebung mit dem Iconic Award:Interior Innovation 2017 Best of Best in der Kategorie Office & Workplace ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: „Dieses modulare Sitzsystem besitzt ein höchst skulpturales Design sowie das Erscheinungsbild eines Kunstobjekts – was es zusammen mit seiner Farbgebung zu einer atemberaubenden Lösung macht.“ Weiterhin wurde das Möbelsystem „#Levitate“ mit dem Iconic Award:Interior Innovation 2017 Selection in der Kategorie Office & Workplace prämiert. Vom Design-Studio WertelOberfell entworfen, ermöglicht es Menschen, sich an ihrem Arbeitsplatz „ganz wie zu Hause“ zu fühlen. www.nowystylgroup.de

Freuten sich über den Iconic Award:Interior Innovation 2017 Best of Best für das Sitzsystem „#Tapa“: Dana Grizwin, Vice President Massive Design, Mac Stopa, President Massive Design, Corinna Graf, Leitung Marketing Nowy Styl Group Deutschland, Gordon Arnemann, Geschäftsführer Nowy Styl Group Deutschland, und Marina Ebenhöch, Marketing Assistant Nowy Styl Group Deutschland. Foto: Nowy Styl Group

KONTRASTREICHE RAUMKUNST Großzügige Massivholztische mit naturbelassener Baumkante kombiniert mit einer Vielfalt an bequemen, leder-

Künstlerische Welttournee

bezogenen Sesseln bilden den Kontrast zu unserer neuen

Acht internationale Metropolen. Acht internationale Designer. Eine globale Reise von Norden nach Süden, die das Material Alcantara mit den Eindrücken des urbanen Lebens vereint. Das alles zeigt die neue und dritte Ausgabe der Ausstellung „Local Icons“, die das römische MAXXI Museum in Zusammenarbeit mit Alcantara ausrichtet. Organisiert von den Kuratoren Giulio Cappellini und Domitilla Dardi, gewährte „Local Icons. Urban landscapes north/south“ vom 3. - 27. Februar Einblicke in die Design-Sprache von acht Designern und deren individuelle Auffassung ihrer Heimatstädte – interpretiert mit dem Material Alcantara. Im Jahr 2015 befasste sich die Ausstellung mit der Seele Roms, während die zweite Ausgabe 2016 Städte, Designer und Kulturen zwischen Ost und West gegenüberstellte. Die aktuelle Reise beginnt in Stockholm und Helsinki, führt weiter über Dakar, New York und Chicago nach Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro und Santiago de Chile. Inspiriert von der Historie, Bauwerken, der Natur und Kultur, zeichneten die Designer mithilfe des Materials Alcantara ihre ganz eigene Auffassung und ein sehr persönliches Bild dieser Metropolen. Fußball am Strand von Rio, die traditionellen, kunstvollen Gewänder aus Dakar, endlose Gebirgsketten in Chile und das besondere „Right to Roam“ in Helsinki. Diese höchst intimen, individuellen und künstlerischen Projekte, alle Infos zu den Designern und mehr über die Ausstellung „Local Icons. Urban landscapes north/south“ finden Sie auf www.interiorfashion.de

Leichtigkeit des Wohnens; den eleganten Ausziehtischen,

Die persönliche Eindrücke zur eigenen Heimatstadt wurden in der Ausstellung „Local Icons. Urban landscapes north/south“ thematisiert und mit Alcantara visualisiert. Fotos: Alcantara

filigranen Korpusmöbeln und feinen Design-Kleinmöbeln, den edlen weißen Glasflächen an Schränken, Anrichten und Kommoden. Ein deutlicher Materialkontrast und die Präsentation der natürlichen Holzmaserung machen unsere Passion aus.

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Ein Tornado in der Eingangshalle Tel Aviv ist um eine Attraktion reicher. Im Diamond Exchange District, einem sich rasch entwickelnden Stadtbezirk der zweitgrößten Stadt Israels, wurde vor kurzem der Amot Atrium Tower fertiggestellt, dessen einzigartige geometrische Form der prominenten Architekten Moshe Zur entworfen hat. Nicht nur von außen zieht die detailreiche, dynamische Fassade alle Blicke auf sich. Im Entrée des Turms erwartet die Besucher eine faszinierende skulpturale Treppe aus amerikanischem Tulipwood (AHEC), die Bewegung in die orthogonale, glasumhüllte, vier Stockwerke hohe Lobby bringt. Architekt Oded Halaf hatte hier die Idee, eine Treppe zu konstruieren, deren Form an einen Tornado erinnert. Dabei sollte sie allerdings keine sichtbaren Stützen aufweisen. Eine komplexe und anscheinend unlösbare Aufgabe, die einen Experten erforderte. Die Wahl fiel hierbei auf Tomer Gelfand, der sich als Handwerksmeister darauf spezialisiert hat, architektonische Lösungen für bautechnische Probleme zu entwickeln. Innerhalb von 18 Monaten schaffte es Gelfand, alle Konstruktionsphasen auszuführen, zu überwachen und abzuschließen. Somit wurde der Traum von Halaf Wirklichkeit. Die Treppenstruktur besteht aus zwei ineinandergreifenden Teilen – einem Metallskelett und einer skulpturalen Hülle aus Holz. Zusammen bilden sie einen ausdrucksstarken Tornado, der sich von der Empfangstheke ausgehend 14 Meter bis zum Zwischengeschoss im ersten Stock nach oben schwingt. Dort vereinen sich die Elemente der Treppe und des Tornados, und der abgerundete Abschluss dient als Aussichtsplattform. Halaf und Gelfand wählten für das Projekt ganz bewusst amerikanisches Tulipwood (AHEC). Kriterien waren hier die Farbe, Kosten, Leistungsdaten und die Verarbeitbarkeit des Materials. Insgesamt wurden 120 cbm Tulipwood (AHEC) von lokalen Lieferanten bezogen und verarbeitet. Da frisch geschnittenes Tulipwood (AHEC) unterschiedliche natürliche Färbungen aufweist und damit die nahtlose Anmutung der Struktur beeinträchtigt worden wäre, wurde eine Palette aus zwölf Farbschattierungen ausgewählt und anschließend den Modulen zugeteilt. Es wurde also nichts dem Zufall überlassen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Gelfand selbst den viermonatigen kritischen Montageprozess überwachte, bei dem mit äußerster Präzision gearbeitet werden musste. Das Endergebnis birgt das Paradox einer zeitgemäßen kreativen Arbeit in sich: Ein Gebilde, das aussieht wie eine künstlerische, handgezeichnete Geste, ist in Wirklichkeit das Resultat präziser Berechnungen und das Produkt zahlloser Einzelteile. www.americanhardwood.org

Impressum|Imprint InteriorFashion – more than furniture – The International Contract and Interior Magazine Verlag: dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K. Fronmüllerstraße 71 | 90763 Fürth | Telefon  +49 911 97095-30 | Fax  +49 911 97095-13 www.interiorfashion.de Inhaberin | Geschäftsführerin: Bianca Schmidt | Telefon +49 911 97095-30 Chefredaktion: Bianca Schmidt | E-Mail schmidt@interiorfashion.de Redaktion: Cornelia Raidel | E-Mail raidel@interiorfashion.de | Telefon +49 911 97095-32 | Kelly Kelch (freie Architekturjournalistin) Grafik: Jürgen Kroll Anzeigen: Stefanie Helmer | E-Mail helmer@interiorfashion.de | Telefon +49 911 97095-66 Vertrieb: Stefanie Helmer | E-Mail helmer@interiorfashion.de Verlags- und Anzeigen-Repräsentanz: Gerrith B. Horndasch M.A. | Kastanienweg 9 | 78713 Schramberg Telefon +49 7422 2006959 | Fax +49 7422 2006958 | Mobil +49 177 4377484 E-Mail horndasch@interiorfashion.de Verlagsvertretung Italien: Media&Service International srl | Via Giotto, 32 | 20145 Milano | Italien | Tel: +39 02 48006193 | info@it-mediaservice.com | www.it-mediaservice.com Anzeigenpreisliste: Nr. 01, gültig ab 1. Januar 2016 Anzeigenschluss ist jeweils sechs Wochen vor Erscheinen. Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bezugspreis: Einzelpreis 7,50 Euro zuzüglich Porto und 7% MwSt., im Abonnement Euro 42,– zuzüglich Porto und 7% MwSt. Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf Lieferung. Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abonnement-Jahres. Erscheinungsweise: InteriorFashion erscheint 6-mal jährlich.

Inserentenverzeichnis |Index of Advertisers Konrad Hornschuch AG, Weißbach......................................................................Seite 19 küchenwohntrends austria, Salzburg (Österreich)...................................................Seite 9 Scholtissek GmbH & Co. KG, Ostercappeln.........................................................Seite 53 Der Amot Atrium Tower, in dem sich diese skulpturale Treppe befindet, hat die Platin-

Texprocess, Messe Frankfurt Exhibitions GmbH, Frankfurt................... 2. Umschlagseite

Zertifizierung nach LEED-Kriterien erhalten. Das bedeutet, dass das Gebäude die höchste Stufe in puncto Nachhaltigkeit und ressourcenschonendem Bauen erzielt hat. Fotos: Itay Sikolski – Numsix

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Wagner, Langenneufnach....................................................................... 4. Umschlagseite


Die Themen der nächsten Ausgabe 02 | 2017 Bella Italia – die Highlights des Salone del Mobile/ Euroluce Rückblick Euroshop Rückblick ISH more than furniture

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Interior Dreams: Mit Schwung in das Einrichtungsjahr 2017 Finest Interior Award: Prämierte Kreativität im Objektbereich Uhl – Schöner Leben: Zu Gast in der „City of Innovative Living“ Designer im Gespräch: Stefan Diez und Peter Wagner

Bad-Trends: Von der Nasszelle zum Rückzugsort

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Vorschau Interzum


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INTERNORGA Hamburg | Germany 17. – 21. März 2017 Halle B5 | Stand 506

Wohlfühlen entsteht im Wechselspiel von Ruhe und Bewegung

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Die besten Gedanken und Begegnungen entstehen an Orten, an denen man sich wohlfühlt. WAGNER steht für einzigartige Wohlfühlwelten, die Ihnen ermöglichen, authentisch zu sein, anzukommen und sich überraschen zu lassen. Das besondere Sitzgefühl der Dondola®-Technologie wartet auf Sie! – Erleben Sie im East Hotel Hamburg ausgezeichnete Gastronomie mit außergewöhnlichen Sitzlösungen von WAGNER.

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