InteriorFashion 4|2016

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www.interiorfashion.de

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Hospitality: Matteo Thun – „Vom Löffel zur Stadt“ Catwalk: Strahlende Schönheiten – Leuchtendesign von heute Haworth: Lösungen für moderne Arbeitswelten sieger design: „Wir wollen die Menschen beieinander halten“

Smart Home – der Nutzen ist entscheidend

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Telling Textile Stories Interior.Architecture.Hospitality SCHAUPLATZ Frankfurt am Main, Messegelände. Über 350 internationale Aussteller mit innovativen Materialien für das Objektgeschäft. DARUM GEHT ES Die einzigartige Chance für Architekten, Interior Designer und Hoteliers, Objekttextilien zu entdecken, zu ordern und die richtigen Partner für ihre Interior-Projekte zu finden. IHRE ROLLE Auf dem weltweit größten Forum für Objekttextilien Ihre persönliche Erfolgsgeschichte schreiben: Tauschen Sie sich mit anderen Experten über aktuelle Themen aus. Gehen Sie im Heimtextil Theme Park EXPLORATIONS auf Entdeckungsreise und erleben Sie im Showcase „Hospitality“ die Trends 2017/2018. Weitere Informationen und Tickets unter heimtextil.messefrankfurt.com

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Weiterentwicklungen

Eine wirklich bemerkenswerte Studie, die deutlich macht, dass auch kleine Bäder jeglichen Luxus bereithalten können und dabei weit mehr sind als ein rein funktioneller Raum. Mehr sei aber an dieser Stelle nicht verraten. Schauen Sie doch einfach auf Seite 44. Dort verrät Christian Sieger mehr – in einem sehr erfrischenden Interview.

Das Small Size Premium Spa stellt ein modernes Premiumbad im Spiegel gesellschaftlicher Trends dar. Während es die Menschen zunehmend in die Städte zieht, steigt gleichzeitig das Bedürfnis nach Lebensqualität. Foto: sieger design

Die Light + Building ist nun schon einige Monate her, doch die Themen der Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik wirken nach. So haben wir uns in dieser Ausgabe von InteriorFashion dem Thema Smart Home gewidmet. Dazu haben wir die freie Architekturjournalistin Kelly Kelch in unser Team geholt, die das Thema von Grund auf beleuchtet und zudem einen kleinen Ausflug in das vernetzte Hotel macht. Damit schlagen wir die Brücke zu unserem Thema „Hospitality – die hohe Kunst der Gastlichkeit“. Das Hotel der Zukunft wird wohl durch das digitale Zeitalter bestimmt werden. Dabei steht der Mehrwert für den Gast an erster Stelle. Aber nicht nur: Auch für den Hotelbetrieb ergeben sich Einsparpotenziale, zum Beispiel über die automatische Regelung der Heizung, Klimaanlage oder des Lichts. In erster Linie haben wir uns aber das Interior Design verschiedener Hotels, Restaurants und anderer Orte, an denen Gastlichkeit eine Rolle spielt, angesehen. Und natürlich haben wir auch eine echte Größe in der Architektur- und Interior Design-Szene interviewt. Sie möchten wissen, wen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen ab Seite 17.

Nun noch ein paar Worte in eigener Sache: In diesem Heft finden Sie erstmals ein Icon, das Sie darauf hinweist, dass der Artikel auf unserer Internetseite www.interiorfashion.de fortgesetzt wird. Damit wollen wir Ihnen zusätzliche Informationen, die im Heft keinen Platz mehr gefunden haben, geben. Zudem stellen wir in regelmäßigen Abständen interessante Artikel online. Schauen Sie doch hin und wieder einmal vorbei. Über Ihren Besuch freuen wir uns übrigens auch auf der Orgatec. Dort sind wir erstmals mit einem eigenen Stand vertreten. Sie finden uns in Halle 7, Stand A71. Mehr dazu aber in unserer nächsten Ausgabe von InteriorFashion, die Anfang Oktober erscheint. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine gute Zeit. Genießen Sie den Sommer! Herzlichst Ihre Bianca Schmidt und Cornelia Raidel

Außerdem haben wir das Badezimmer unter die Lupe genommen und einige Neuheiten für Sie zusammengetragen. Das Badezimmer stellen auch die Brüder Christian und Michael Sieger, Geschäftsführer von sieger design, ständig in Frage. Nach der Architekturstudie „Private Heaven“ vor über zehn Jahren, in dem die beiden das Schlaf- und Badezimmer auf sehr luxuriöse Art und Weise miteinander verknüpften, stellten sie sich die Frage, wie der nächste große Schritt für das Badezimmer aussehen könnte. Das Ergebnis: SSPS – Small Size Premium Spa.

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Editorial

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3 Weiterentwicklungen

30 Badezimmer = Lebensraum 32

Update

Invista/Antron: Atmosphärisch und stilvoll

Fliesen für alle Fälle

33 Villeroy & Boch Fliesen: Individuell und magisch anziehend Interior

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Neuheiten aus der Branche

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Smart Home – der Nutzen ist entscheidend

Contract

34 Catwalk – Strahlende Schönheiten 38

Heimtextil-Trends: Eine Reise ins Unbekannte

Trade 17

Hospitality – die hohe Kunst der Gastlichkeit

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Matteo Thun: „Vom Löffel zur Stadt“

20 Projekte und Modelle

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Hornschuch: Wenn Oberflächen Räume gestalten

42 Trade-News

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Anker Teppichboden: Design unter seinesgleichen

Haworth: Lösungen für moderne Arbeitswelten

Design

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sieger design: „Wir möchten die Menschen beieinander halten“

48 Design-News 50 50

Tuve: Die Poesie der Kontraste Impressum | Inserentenverzeichnis

Titelbild – Zürich ist um eine Party-Location, die Laune macht, reicher. Das Interior Design des Club Lexy wurde vom Designer-Duo Dyer-Smith Frey entworfen und gemeinsam mit der Clubleitung ist ein Interior Konzept entstanden, das Musik, Licht und Bewegung zu einem Beat macht. Foto: Idealcomm Patrick Armbruster

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Herzlichen Glückwunsch Peter Maly, vielfach ausgezeichneter Designer und Innenarchitekt, feierte am 19. August seinen 80. Geburtstag. „Eine Zahl, die ich kaum glauben kann“, sagt er. „Ich sehe sie als Meilenstein im Schaffensprozess, an Stillstand ist nicht zu denken.“ Aktuell plant er die Ausstellung mit dem Arbeitstitel „Peter Maly – Werkschau“ bei designxport Hamburg, die parallel zur Eröffnung der Elbphilharmonie am Jahresende gezeigt wird. Er arbeitet weiterhin an Modellen und Kollektionen, die bei Herstellern wie Behr International, Carpet Concept, Conde House, Conmoto, Cor, Jab Anstoetz, Christine Kröncke, Ligne Roset, Sauter Pianomanufaktur, Skantherm und Tonon vertreten sind. Einen ausführlichen Bericht zu Malys Schaffenskreis finden Sie unter www.interiorfashion.de. Foto: Jürgen Metzendorf www.peter-maly.de

Flüchtlinge trainieren bei Haworth Büromöbelhersteller Haworth gab fünf Flüchtlingen – drei Syrern und zwei Eritreern im Alter zwischen 19 und 42 Jahren – die Möglichkeit, mit einer Trainingsmaßnahme die deutsche Arbeitswelt ganz praktisch durch Mitarbeit in der Produktion kennenzulernen. Bei der Suche und Auswahl der Teilnehmer arbeitete Haworth eng mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter Hameln-Pyrmont und den Integrationslotsen in Bad Münder zusammen. Die Flüchtlinge wurden in der Stuhl- und Schrankfertigung sowie im Bereich der Pulverbeschichtung am Haworth-Standort Bad Münder eingesetzt. Neben der Tätigkeit in der Produktion wurde auch ein täglicher Sprachkurs angeboten. Hierfür nutzte das Unternehmen Lizenzen für Online-DeutschSprachkurse, die von McDonald‘s Deutschland bereitgestellt und von der Bundesagentur für Arbeit ausgegeben wurden. Haworth stellte die Hardware zur Verfügung. Eine arabisch sprechende Mitarbeiterin stand im Unternehmen kontinuierlich als Dolmetscherin zur Verfügung – ein glücklicher Umstand, der aber keine Voraussetzung ist. Wichtig ist ein betrieblicher Pate an der Seite der Teilnehmer. Haworth-Mitarbeiter haben freiwillig eine Paten-

schaft übernommen und unterstützten die Teilnehmer bei Fragen und anderen Belangen. Obwohl die Probleme der fehlenden deutschen Sprache und die noch unzureichende berufliche Qualifikation weiterhin bestehen, haben die Teilnehmer in der Trainingsmaßnahme einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Lars Lohmann, Personalleiter bei Haworth, resümiert: „Im Rahmen des Projektes beabsichtigen wir, weiterhin Praktikumsplätze für Flüchtlinge bereitzustellen.“ Foto: Haworth | www.haworth.de

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Olivier Sogno wird zum 1. September neuer Vice President Brand Management bei der Hansgrohe SE. In dieser Funktion berichtet er direkt an Thorsten Klapproth, Vorsitzender des Vorstands, der den Bereich zurzeit noch kommissarisch leitet. Nach seinem BWL-Studium in Frankreich, Irland und Deutschland begann Sogno seine berufliche Karriere als Marketing Manager bei GlaxoSmithKline. Seit 2003 arbeitete er für den Philips Konzern in verschiedenen Marketingfunktionen – zuletzt als Vice President Marketing Transformation für den Bereich Health Systems. Foto: Hansgrohe Die Impress Gruppe stellt zum 1. Juni ihren bisherigen Group Account Manager, Florian Baumgartner (37), als neuen Head of Sales an die Spitze des internationalen Vertriebs. Er berichtet direkt an Heimo Bresztowanszky, Managing Director der Gruppe, der bisher die Position des Head of Sales mitverantwortete. Baumgartner ist versierter Vertriebsprofi mit über 18 Jahren Branchenerfahrung. Foto: Impress Tamara Mura verantwortet seit dem 1. März die Verkaufsleitung von Saum & Viebahn und unterstützt hierbei die Bezirksleiter im Außendienst sowie die Geschäftsführung bei wichtigen Marktaktivitäten. Zuvor hat Geschäftsführer Andreas Klenk die Position der Verkaufsleitung erfüllt. Mura zeichnete zuvor als Area Manager für die Interiors Division bei Alcantara verantwortlich. Foto: Saum & Viebahn

Tendence ab 2017 mit neuem Konzept und Termin Die personelle Neuaufstellung der Tendence im Mai 2016 war der erste Schritt. In einem zweiten Schritt wurde nun in enger Zusammenarbeit mit der Branche die Konzeption und damit auch die Terminierung der Veranstaltung überprüft. Damit soll diese noch stringenter auf die Bedürfnisse aller Teilnehmer ausgerichtet werden. Ziel ist es, die Tendence zum erklärten Neuheitentermin für den deutschen und europäischen Handel zu küren und so für Aussteller und Besucher aus dem In- und Ausland wieder attraktiver zu werden. Die Neukonzeption der Tendence stützt sich dabei auf drei Komponenten. Es gilt erstens, bestehende Wachstumschancen für die traditionsreichste Veranstaltung der Messe Frankfurt zu nutzen. Dies geschieht durch Arrondierung neuer, aber auch durch den Ausbau bestehen-

Seit 1. Juli ist Hartleff Reschop für die Vertriebsleitung international bei Europlac, Hersteller von Edelholzwerkstoffen, verantwortlich. Reschop besitzt umfangreiche Erfahrung in der Holzwerkstoffindustrie sowie im Bereich dekorativer und technischer Furniere sowie Edelholzwerkstoffe und gilt für das Unternehmen als echter Gewinn. Foto: Europlac

der Produktbereiche. Zweitens soll durch eine langfristige Terminverlegung auf Ende Juni/Anfang Juli, vor alle bestehenden Ordermessen, der Neuheitencharakter der Tendence nachhaltig gestärkt werden. Drittens gilt es, die Tendence verstärkt wieder zu einem Branchentreffpunkt für den großvolumigen internationalen Handel, der in Frankfurt seine Sortimente für die Frühjahrs- und Sommersaison des Folgejahres zusammenstellt, auszubauen. Auch dieser konzeptionelle Aspekt hat eine Vorverlegung der Veranstaltung in den Frühsommer zur Konsequenz. Als Termine für die Tendence sind in den kommenden Jahren geplant: 24.06. - 27.06.2017 | 30.06. - 03.07.2018 | 29.06. - 02.07.2019 www.tendence.messefrankurt.com

Martin Brettenthaler wird zum 1. Oktober als neuer CEO der Swiss Krono Group den Vorsitz der Konzernleitung übernehmen und damit Maciej Karnicki ablösen. Brettenthaler ist ausgebildet in Wirtschaftswissenschaften in St. Gallen. In Paris war er als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group tätig, bevor er vor 15 Jahren in die Holzwerkstoffbranche wechselte. Karnicki wird künftig auf eigenen Wunsch die Geschäfte des polnischen Standortes verantworten und vorantreiben. Foto: Swiss Krono Group Thommy Lind hat Mitte Juli die Leitung des Leolux-Designcenter (DC) in Krefeld übernommen. Zuvor lag diese in den Händen von Bernd Schellenberg, Director Marketing & Sales DACH, der aufgrund der positiven Entwicklung in den deutschsprachigen Kernmärkten und die damit einhergehende Bindung seiner personellen Kapazitäten, die neue Schlüsselposition geschaffen hat. Lind hatte an der Möbelfachschule in Köln Betriebswirtschaft studiert und war anschließend für die Polsterwerkstätten Machalke Verantwortlicher für den Einkauf der Stoff- und Lederkollektion. Foto: Leolux

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Hornschuch Group verzeichnet starkes Wachstum

Interface schafft Erlebnisstandort

Die weltweit agierende Hornschuch Group mit Sitz in Weißbach bei Heilbronn hat im Geschäftsjahr 2015 einen weiteren Umsatzsprung gemacht, der, wie auch schon 2014, auf organisches Wachstum zurückzuführen ist. 409,7 Mio. Euro Gruppenumsatz bedeuten ein Plus von 9,2%. Prozentual trug das Auslandsgeschäft stärker zum Wachstum bei: Im Inland wuchs die Hornschuch Group um 6,3% auf 95,4 Mio. Euro, im Ausland um 10,2% auf 314,3 Mio. Euro. Dabei lagen die Steigerungen auf dem europäischen Markt (ohne Deutschland, inklusive Russland) bei 6,6%, ein Plus von 9,9 Mio. Euro auf 160,1 Mio. Euro. Der größte Beitrag kam aus den NAFTA-Staaten: Ein deutliches Wachstum von 23,8% bedeutete hier einen Zuwachs von 22 Mio. Euro auf 114,7 Mio. Euro. Damit erreichte die Auslandsquote nach 76,1% im Vorjahr nunmehr 76,7%. Das Ebit der Gruppe stieg von 22,6 Mio. Euro auf 27,9 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss lag mit 11,1 Mio. Euro gegenüber 5,3 Mio. Euro im Vorjahr über dem prognostizierten Wert; die Umsatzrendite vor Steuern damit nach 3% bei nunmehr 4,2%. Teilweise ist die Erhöhung des Konzernergebnisses auf Ergebnisverbesserungen aus Währungseffekten zurückzuführen. Auch für das laufende Jahr zeigt sich Dr. Hans-Hinrich Kruse, Vorstandsvorsitzender der Konrad Hornschuch AG, zuversichtlich: „Die Umsatzentwicklung im 1. Quartal verlief bereits sehr erfreulich.“ In den ersten drei Monaten 2016 erzielte die Hornschuch Group gegenüber dem Vorjahr weiteren Zuwachs in Umsatz und Ertrag. Deshalb stehen die Chancen hoch, dass die Mitarbeiter auch für 2016 mit einer Erfolgsprämie rechnen können. Für 2015 gab es diese zum 14. Mal in Folge, wobei an jeden in Vollzeit Beschäftigten 1.215 Euro ausgezahlt wurden. Glück hatte das Unternehmen in der Unwetternacht vom 29./30. Mai. Während die Gemeinde Weißbach ein Schadensschwerpunkt im Hohenlohekreis war, kam das Hornschuch-Gelände glimpflich davon. Die Gemeinde und deren Bürger hatten allerdings Schäden, die in die Hunderttausende gehen, zu beklagen. Kurzer Hand entschloss sich das Hornschuch-Management, Betroffenen und zu helfen und übergab einen Scheck in Höhe von 25.000 Euro an Bürgermeister Rainer Züfle. www.hornschuch.de

Das deutsche Headquarter von Interface zieht im September 2016 in den Mies van der Rohe Business Park in Krefeld – genauer in das historische Speditionshaus. Die Gebäude wurden von dem deutsch-amerikanischen Architekten 1931 im Auftrag der Vereinigte Seidenweberei AG im unverwechselbaren Bauhausstil erbaut. Für Interface ist dies der perfekte Standort, um den eigenen Prinzipien von Arbeitsplatzgestaltung Raum zu geben. „Wir beschäftigen uns als Unternehmen intensiv damit, wie die Arbeitsumgebung das Wohlbefinden von Menschen beeinflusst. Mit dem Speditionshaus haben wir einen Ort gefunden, der hervorragend zu uns passt und an dem wir unsere Expertise in Biophilic Design für unsere Kunden und Partner sowie für das eigene Team eindrucksvoll demonstrieren können“, so Anne Salditt, Marketing Managerin Deutschland. Das Interior-Konzept für die rund 650 qm Büroräume folgt konsequent den Prinzipien des Biophilic Designs. Eine zeitgemäße Multi-Space-Lösung ermöglicht über Zonierungen gemeinsames Arbeiten ebenso wie Rückzug für mehr Ruhe und Konzentration. Elemente des „Active Office“ eröffnen Mitarbeitern variable Bewegungsoptionen. Ein Highlight bietet schließlich der Showroom, in dem Elemente wie eine Wasserwand, Pflanzen und Steine einen unmittelbaren Bezug zur Natur für die rund 25 Mitarbeiter schaffen. www.interface.com

Die Umbauarbeiten haben im Mai begonnen und sind aktuell noch in vollem Gang. Die große Eröffnung ist für November 2016 geplant. Foto: Lichthalle Krefeld

Richtigstellung Lenken seit Oktober 2013 gemeinsam die Geschicke des Oberflächenspezialisten (v.l.n.r): Lothar Machule als Chief Sales Officer, Dr. Hans-Hinrich Kruse als Chief Executive Officer, Jens Kleine als Chief Operations Officer und Roger H. Liebel als Chief Financial Officer. Foto: Hornschuch

In unserer Ausgabe 3|2016 ist uns ein Fehler unterlaufen. Auf Seite 29 haben wir über das Wanddekor „Mixcapp“ berichtet. Dabei haben wir den Unternehmensnamen falsch geschrieben. Das Produkt stammt von Mocopinus. Wir bitten Sie, das Missgeschick zu entschuldigen. www.mocopinus.com

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Küchentrends Die Eurocucina 2016 war ein Highlight für die Küchenbranche. Und auch die LivingKitchen 2017, die im Rahmen der imm cologne (16. bis 22. Januar 2017) stattfindet, wirft bereits ihre Schatten voraus. Wir haben uns für Sie sowohl in Mailand umgesehen und nachgefragt, was im Januar in Köln geboten wird. Einen Bericht dazu finden Sie unter www.interiorfashion.de.

Aus Raum wird Erlebnis Anlässlich der Architekturbiennale in Venedig inszenierte der Designer und Architekt Nico Ueberholz im Palazzo Michele eine temporäre Installation für Connected Comfort, dem Zusammenschluss der Marken Gira, Dornbracht, Revox, Miele, Vaillant, Loewe und Brumberg. In einem etwa 3 x 5 m großen Raum innerhalb des Palazzos kreierte Ueberholz mithilfe von zirkulierenden audiovisuellen Effekten ein besonderes Erlebnis unter dem Motto „Raum und Zeit“, das scheinbar stetig Dimension und Anmutung ändert. Hierzu wurden tieffrequente Herzschlagtöne mit kalt- und warmweißen LED-Lichteffekten gekoppelt, um einen Erlebnisraum zu schaffen, in dem Besucher vermeintlich in eine andere Zeit- und Raumdimension versetzt werden. Für die Umsetzung dieses audiovisuellen Szenarios kamen sowohl das Know-how wie auch einige der SmartHome-Lösungen von Connected Comfort, darunter Lichtlösungen von Brumberg, Autotechnik von Revox und TV von Loewe, zum Einsatz. Das smarte Herzstück der Installation ist der Gira HomeServer, der alle Bild-, Licht- und Ton-Effekte sowie eine Präsentation, die exakt im Rhythmus der Lichtsequenzen abläuft, zuverlässig steuert. Bis zum 27. November kann die Installation im Palazzo Michele in Venedig erlebt werden. Fotos: Ullrich Beuttenmüller www.connected-comfort.de www.ueberholz.de | www.labiennale.org

Koleksiyon gründet deutsche Tochter Der türkische Büroeinrichter Koleksiyon hat eine deutsche Tochter gegründet und wird noch in diesem Jahr einen Showroom in Deutschland – voraussichtlich in der Nähe von Düsseldorf – eröffnen. Damit beabsichtigt das Unternehmen seinen Expansionskurs in West-Europa konsequent fortzusetzen und vor allem den deutschen Markt abzudecken. Geschäftsführer der Koleksiyon GmbH i.G. ist Dirk Boll. Das Ziel seines Engagements sieht er darin, Koleksiyon sowohl bei Architekten als auch bei Fachhändlern zu etablieren. „Mit dem internationalen designorientierten Produktportfolio bietet Koleksiyon eine interessante Ergänzung zum bestehenden Angebot in Deutschland, vor allem im Objektbereich”, sagte Boll anlässlich der Gründung. Der Vertriebsprofi bringt umfangreiche Erfahrung vor allem in der Büromöbelbranche mit. Zwischen 2007 und 2012 war er Sales & Marketing Director Central & East Europe und Türkei für den Bodenbelag-Hersteller Interface. Davor lagen Stationen als Vertriebsleiter und Gesamtvertriebsleiter bei Wini und Steelcase. Zuletzt war der 49-Jährige Vorstandsmitglied und CSO bei dem Möbelhersteller IMS Group. Ein weiterer Schritt für den verstärkten Markteintritt wird der Auftritt im Rahmen der Orgatec im Oktober sein. Dort stellt Koleksiyon bereits seit 20 Jahren regelmäßig aus und wird in diesem Jahr der GmbHGründung mit einem fulminanten Auftritt Flagge zeigen. Neue Produkte für das Konzept „Open Work” stehen dabei im Vordergrund. www.koleksiyoninternational.com

Dirk Boll ist Geschäftsführer der neu gegründeten Koleksiyon GmbH in Deutschland. Foto: Koleksiyon

Matthias Friedrich hat am 15. August die Verkaufsleitung Inland des Polstermöbelspezialisten Koinor übernommen. Friedrich ist seit 30 Jahren im Bereich Polstermöbel tätig und kennt die Branche bestens. Unterstützt wird er zukünftig von den beiden Key-Accountern Bodo Henn (Nord) und Geatano Parise (Süd). Ebenfalls neu im Team ist Markus Delle, zuletzt im Außendienst für K+W unterwegs. Er übernimmt als Gebietsverkaufsleiter Nordbayern und Teile Baden-Württembergs von Roland Tögel, der sich in den Ruhestand verabschiedet. Neben dem Binnenmarkt will Koinor auch gezielt das Exportgeschäft ausbauen. In diesem Zusammenhang wurden zunächst weitere Ländervertretungen in Finnland, Italien, Kroatien, Slowenien, Ungarn und USA installiert. Nachhaltig unterstützt werden soll der Verkauf von der neuen Marketingleiterin Elke Berghäuser. Sie bringt viel Erfahrung in der Vermarktung designgetriebener Marken im internationalen Wettbewerb mit und war langjährig verantwortlich für das internationale Marketing führender Hersteller im Bereich Home Entertainment bzw. Interior (Loewe GmbH und Rosenthal AG) und Marketing Manager Europe für die britische Premium-Porzellanmarke Wedgwood in England.

Patrik Bernstein (l.) ist seit 23. August neuer geschäftsführender Gesellschafter der Premiummöbelmarke Interlübke. Er folgt auf Johannes Schulte, der aus familiär bedingten Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Er war erst am 1. Juni bei Interlübke gestartet. Bernstein verfügt über ein breites Spektrum in den Bereichen Wachstumsstrategien, Markenpositionierung und New Business Development – auch auf internationalen Märkten. Von seinen unternehmerischen Leistungen haben in den vergangenen dreißig Jahren bereits Firmen wie Hasbro, Unilever, Thule, Helsa und Noblesse profitiert. Er wird zukünftig gemeinsam mit Richard Lenz (r.), seit Oktober 2014 geschäftsführender Gesellschafter bei Interlübke, die Geschicke des Unternehmens leiten. Foto: Interlübke Mit Wirkung vom 1. Juli ist Remo Röntgen alleiniger Geschäftsführer von Nya Nordiska. Sybilla Hansl und Marcus Hansl sind aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Zum Jahresende wird Sybilla Hansl zudem auch ihre Position als Head of Design verlassen und sich neuen Aufgaben widmen. Marcus Hansl bleibt dem Unternehmen als alleinvertretungsberechtigter Prokurist erhalten und wird die kaufmännische Leitung verantworten. Röntgen: „Ich freue mich auf die Aufgabe der Gesamtverantwortung. Wir haben ein wunderbares Team mit Kompetenz und Ideen! Das ist unsere Stärke und birgt viele Potenziale. Die Leitung der Produktentwicklung werden wir bis Dezember neu besetzen.“ Foto: Nya Nordiska Thomas Schmid erweitert seit 1. Juli das deutsche Vertriebsteam der Hiller Objektmöbel GmbH und der Rosconi GmbH, beides Tochterunternehmen der Schneeweiss AG Interior. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Möbelvertrieb übernimmt der 52-Jährige die Gebietsverkaufsleitung für die Region Schwaben. Foto: Schneeweiss AG Interior

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Furnierbranche wählt neuen Vorstand Auf ihrer Mitgliederversammlung Mitte Juni in Bad Honnef wählten die Mitglieder der Initiative Furnier + Natur e.V. (IFN) einen neuen Vorstand. Axel Groh, Inhaber des gleichnamigen Furnierunternehmens Schorn & Groh, wurde einstimmig für drei Jahre als Vorsitzender wiedergewählt. Als weitere Mitglieder des erweiterten Vorstands wurden Florian Koch (Wilfried Koch KG), Roland Reigbert (Furwa Furnierkanten GmbH), Reinhold Röhr (Europlc sro/Röhr) und Heinrich Wehmeyer (Furnierwerk Wehmeyer) ebenfalls einstimmig in ihren Positionen bestätigt. Neu im Vorstand sind Tobias Scherg (Roser AG) sowie Klaus Mittmasser (Frischeis). Nicht mehr im Vorstand vertreten sind Alexandra Kiefer sowie Susanne Renner (Koppensteiner Furniere). Verabschiedet wurde Lutgart Behets-Oschmann, der die IFN 20 Jahre lang auch beim Gesamtverband des deutschen Holzhandels begleitet hat. www.furniergeschichten.de | www.furnier.de

Der neu gewählte Vorstand der Initiative Furnier + Natur: (v.l.): Klaus Mittmasser, Reinhold Röhr, Vorsitzender Axel Groh, Roland Reigbert, Heinrich Wehmeyer, Florian Koch und

Rekordergebnis für Alcantara Das italienische Unternehmen Alcantara S.p.A. meldet für das Geschäftsjahr 2015 (1. April 2015 bis 31. März 2016) mit einem Umsatz von 165 Mio. Euro und einem Wachstum von 33,5% ein Rekordergebnis. Das Ergebnis vor Steuern (Ebitda) beläuft sich auf rund 49,6 Mio. Euro. Die Zuwächse sind insbesondere auf die globale Ausrichtung des Unternehmens zurückzuführen, hier insbesondere auf die Märkte in China und den USA, die derzeit einen Anteil am Gesamtumsatz von 13,7% bzw. 13,3% haben. Neben dem heimischen Markt Italien spielt innerhalb Europas der deutsche Markt im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Anteil von 36% (+49%) am Gesamtumsatz eine wichtige Rolle. Dieses Plus ist in erster Linie auf das gesunde Wachstum im High-End und Premiumsektor in der Automobilindustrie zurückzuführen. Aber auch der Interior-Bereich hat den Vorjahreswert mit einem Plus von 11% übertroffen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt seit 2009 eine zentrale Rolle in der Unternehmensstrategie von Alcantara. Das Engagement auf diesem Sektor war in den Jahren 2008/2009 die Antwort des Unternehmens auf die Weltwirtschaftskrise. Für Andrea Boragno, CEO und Chairman von Alcantara, liegt die Antwort auf Krisenzeiten nicht in der Kostenreduktion, sondern in visionären Strategien. Diese erkannte er frühzeitig im Thema Nachhaltigkeit: Seit 2009 produziert Alcantara CO2-neutral und investiert seither jährlich in diesen Bereich. Für Boragno stellt das Engagement von Alcantara in Sachen Nachhaltigkeit ganz klar „mehr Wert als Kosten“ dar: „Unser Kurswechsel im Jahr 2009 erforderte die Einbeziehung der gesamten Unternehmensstruktur. Alle Bereiche wurden in das große Projekt eingebracht und so haben wir das Thema Nachhaltigkeit zu einer der wichtigsten Variablen unserer Wettbewerbsstrategie gemacht.” Dieses klare Engagement hat bereits jetzt den Unternehmenswert gestärkt, was Alcantara als langfristiges Ziel im Nachhaltigkeitsbericht festgeschrieben hat. So hat eine im vergangenen Jahr bei Interbrand in Auftrag gegebene Bewertung der Marke Alcantara einen aktuellen Markenwert von 100 Mio. Euro ergeben. Dies entspricht einer Steigerung um das 15-Fache im Vergleich zu der 2006 vorgenommenen Evaluierung. www.alcantara.com/de

Tobias Scherg. Foto: IFN

Auf Wachstumskurs Die kommende Ausgabe der Techtextil, internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe (9. bis 12. Mai 2017) wächst weiter. Neun Monate vor Beginn sind 85% der Fläche bereits ausgebucht. 750 Aussteller aus 39 Ländern haben gebucht. Rund 15% stellen das erste Mal oder nach zwischenzeitlicher Abwesenheit wieder aus. Erneut präsentieren sich zahlreiche Länder mit Länderpavillons. Vom leitfähigen Garn, über Smart Textiles bis hin zu Composites und Leichtbaukonstruktionen zeigt die Techtextil 2017 die gesamte Vielfalt textiler Lösungen für die Automobilindustrie, Bau und Architektur, Industrie, Medizin und Bekleidung. Parallel zur Techtextil bietet die Texprocess als Leitmesse für die Verarbeitung technischer Textilien und Vliesstoffe Einblicke in alle Schritte der Textilverarbeitung, einschließlich der Textilveredelung und Digitaldruck. Auch sie verzeichnet einen hervorragenden Anmeldestand. techtextil.messefrankfurt.com | texprocess.messefrankfurt.com

„Design meets movement“ Bei der Leitmesse für moderne Arbeitswelten, Orgatec, geht es schon lange nicht mehr nur um die Präsentation von Büromobiliar wie Schreibtische, ergonomische Drehstühle und Regalsysteme. Längst fokussieren die Messeverantwortlichen ebenso wie die Aussteller Arbeitskultur, Arbeitsprozesse und Arbeitsumgebungen. So auch bei der kommenden Veranstaltung, die vom 25. bis 29. Oktober in Köln stattfindet und mit der Sonderschau „Design meets movement“ Einblicke in die Arbeitswelten von Morgen geben will. Auf einer Fläche von 260 qm im Boulevard zwischen den Hallen 10 und 11 veranschaulicht die Orgatec in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Linak wie beispielsweise das Arbeiten in der Natur sowie in der Küche verwirklicht werden kann. Die Idee hinter „Design meets movement“ ist ein Zusammenspiel zwischen beweglichen Möbeln für mehr Ergonomie, modernes Design und die Verlegung in den Außenbereich. www.orgatec.de

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Neue Perspektiven bei Parador

„Fabrics, Future, Fun“

Das Unternehmen Parador hat mit Alfredo Häberli, der übrigens auch „Special Guest“ der Domotex im kommenden Jahr ist, eine Bodenkollektion entworfen, die mit inspirierenden Mustern und grafischen Formen Akzente setzt und gleichzeitig dezente Eleganz vermittelt. Ein Parkettboden und vier hochwertige Laminatböden bilden die „Floor Fields Design Edition by Alfredo Häberli“, die unerwartet neue Bodenperspektiven erzeugt und die unverkennbare Handschrift des in Argentinien geborenen und in der Schweiz lebenden Designers trägt: Je nach Anordnung der Dielen ergeben sich individuelle, zunächst zufällig wirkende Patterns, die erst beim genauen Hinschauen eine Ordnung enthüllen. „Häberli gelingt es auf unnachahmliche Weise, einen Boden zu kreieren, der seine Wirkung im Raum komplett entfalten kann, ohne dabei dominant zu wirken“, sagt Birgit Kunth, Marketingleiterin bei Parador. Einen ausführlichen Bericht zu den einzelnen Ausführungen der Kollektion sowie ein Interview mit Alfredo Häberli finden Sie unter www.interiorfashion.de. www.parador.de

Vom 6. bis zum 8. September lädt die Textilmesse MoOD (Meet only Original Designs) gemeinsam mit der Plattform für Textildesigner, Indigo Brussels, erstmals in den neuen Veranstaltungsort Tour & Taxis in der Brüsseler Innenstadt. In dem historischen und lichtdurchfluteten Lagerhaus sollen dann rund 230 Unternehmen aus 20 Ländern ihre neuesten Kreationen präsentieren. Unter dem Motto „Fabrics, Future, Fun“ lockt die Messe zudem mit einem neuen Konzept, das eine optimierte Hallenaufteilung und einheitliche Standgestaltung sowie besondere Highlights und Inspirationen für Besucher bietet. Beispielsweise werden neben jungen Talenten im Bereich „Launch Pad“ außergewöhnliche Techniken und Materialien in den Arealen „Innovation Platform“ und „New Materials/New Techniques“ vorgestellt. Nicht zuletzt soll auch die Trendpräsentation, die in diesem Jahr den Titel „Epic“ trägt, für Ideen und Inspiration sorgen. Mit dem Umzug in die neuen, zentralen Hallen wollen die Verantwortlichen der traditionsreichen Veranstaltung frischen Wind einhauchen und die Messe erneut als Treffpunkt der Interiorbranche im September etablieren. www.moodbrussels.com

Der Parkettboden „Nea“ aus der „Floor Fields Design Edition by Alfredo Häberli“ wurde bereits mit dem red dot award für Produktdesign ausgezeichnet. Fotos: Parador

Initiative Textile Räume wächst Auf der Mitgliederversammlung der Initiative Textile Räume e.V. (ITR) stand das Thema Wachstum im Vordergrund. Zum einen bezogen auf die Markt- und Umsatzgröße der Heimtextilbranche im deutschsprachigen Raum und zum anderen auf die Brancheninitiative ITR selbst. Mit derzeit 59 Mitgliedern und 250 Raumausstattern und Innendekorateuren ist die ITR bereits gut aufgestellt. Und die vor einem halben Jahr auf den Weg gebrachte PR- bzw. Verbraucherkampagne mit dem Slogan #GibDirStoff trägt erste Früchte. Doch der Vorstand der ITR glaubt, dass noch zu wenige Unternehmen und Player der Branche die Kampagne und deren Ziele wahrnehmen. Deshalb wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung zahlreiche Ideen entwickelt, die nun in konkrete Maßnahmen ausgearbeitet werden, um potenzielle Mitgliedsfirmen über die Initiative zu informieren. Auch sollen sich noch deutlich mehr Raumausstatter zu den#GibDirStoff bekennen. Nur drei Wochen nach der Versammlung konnte ein erster Erfolg verzeichnet werden: Das Unternehmen Erler+Pless wurde als neues Mitglied begrüßt. Als Mediendienstleister auf digitalen Großformatdrucke spezialisiert, bieten die Hamburger maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand. www.textile-raeume.de

Die Vorstandsmitglieder der ITR: Thomas Schmölz, Kobefab Vertriebsgesellschaft für Heimtextilien mbH, Vorsitzender Joachim Stock, Rasch Textil GmbH & Co. KG, Dominik Rölli, Création Baumann AG, 2. Vorsitzender Andreas Klenk, Saum & Viebahn GmbH & Co. KG. Foto: ITR

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Todd Bracher gestaltet „Das Haus“ Als Guest of Honour für die sechste Ausgabe von „Das Haus“ im Rahmen der imm cologne 2017 wurde der US-amerikanische Designer Todd Bracher nominiert. „Das Haus“ ist das herausragende Design-Event der internationalen Einrichtungsmesse. In einer Wohnhaus-Simulation aus Architektur, Interior-Design und Möblierung wird jedes Jahr einem jungen, einflussreichen Gestalter die Möglichkeit für ein persönliches Statement zum zeitgenössischen Wohnen gegeben. Todd Bracher gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der amerikanischen Designszene. Für den gelernten Tischler und studierten Designer ist „Das Haus“ eine Gelegenheit, die tradierte Vorstellung vom zeitgenössischen Wohnen zu hinterfragen. Denn es sind genau solche Fragen, die ihn bei der Entwicklung seines enorm vielseitigen Arbeitsspektrums vom Produktdesign über die Markenerneuerung bis zum strategischen Design umtreiben. „Wir werden die Vorstellung davon, was zeitgenössisches Wohnen ausmacht, infrage stellen, in dem wir die Grundlagen überdenken, die das Heim definieren, und uns ansehen, ob sie den Anforderungen der heutigen Welt entsprechend Todd Bracher verfolgt mit „Das Haus“ konseausgelegt sind“, so Todd Braquent seinen klassischen Gestaltungsansatz: cher zu dem Projekt. Komplexität auf ihre einfachsten Elemente und www.immcologne.de Funktionen zu reduzieren. Foto: Seth Smoot www.toddbracher.net

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Neue Impulse für den Fachhandel Die Febrü Büromöbel Produktions- und Vertriebs GmbH hat Ende Juli ihr neues Kompetenz Center Süd im mittelfränkischen Neuendettelsau eröffnet. Zahlreiche Fachhandelspartner und Kunden überzeugten sich vor Ort von der neuen Dependance und zeigten sich begeistert. Auf ca. 400 qm Ausstellungsfläche inkl. Schulungsbereich und Büros werden moderne Bürowelten in unterschiedlichen Ausprägungen präsentiert, die Impulse geben sollen, wie sich Arbeitswelten von morgen gestalten. Konzipiert wurde die komplette Innenausstattung – von Entwurf und Planung – durch die Febrü PlanBAR/Innenarchitektur bis zur Fertigung im Herforder Werk. Die Febrü PlanBAR/Innenarchitektur, vertreten durch Innenarchitektin Andrea Hauck, hat ebenfalls in dem Gebäude eine neue Heimat gefunden. Hauck ist seit Mai 2011 für Febrü tätig und verantwortet in enger Zusammenarbeit mit den süddeutschen Fachhandelspartnern Entwurf und Planung. Weiterhin hat Gebietsverkaufsleiter Bayern/Franken Rainer Scherer sein

Büro im Kompetenz Center Süd als Basisstation eingerichtet und setzt damit auf weiteres regionales Wachstum. Und auch Oliver Benz, Gebietsverkaufsleiter für Baden-Württemberg, sieht durch die neue Ausstellung und das Schulungszentrum beste Möglichkeiten, noch intensiver mit den Kunden zusammenzuarbeiten. Geplant sind neben regelmäßigen Schulungen auch spezielle Events für FebrüHandelspartner in der Region. Gleichzeitig zur Eröffnung meldete der Bürospezialist eine positive Umsatzentwicklung für das erste Halbjahr 2016. Diese schlägt sich mit einem erneuten Plus gegenüber dem Vorjahr nieder. Dazu bilanziert FebrüGeschäftsführer Udo Donges: „Die Zeichen stehen für uns gut, auch das zweite Halbjahr positiv zu beenden. Diese gute Ausgangslage wird durch die Markteinführung weiterer Produktentwicklungen ebenso begünstigt wie durch die Aktivitäten zu unserem 20-jährigen Firmenjubiläum, das wir am 4. November 2016 mit einer Sonderedition unserer Hausmesse feiern werden.“ www.februe.de

Upcycling-Award geht in dritte Runde Die Heimtextil, Internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien (10. bis 13. Januar) fordert zum fünften Mal Nachwuchskreative zum Upcycling auf. Dazu schreibt die Fachmesse europaweit den Nachwuchswettbewerb „Young Creations Award: Upcycling“ aus. Unterstützt wird der Wettbewerb vom Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR). Noch bis zum 11. September können Studierende und Absolventen der Fachrichtung Design, Innenarchitektur und artverwandter Studiengänge an europäischen Hochschulen sowie Meisterschüler und Jungmeister des Raumausstatterhandwerks Upcycling-Ideen für den Interior-Bereich einreichen. Ausgeschrieben ist der Award in den Kategorien „Objekt“ und „Raumkonzept“ und beleuchtet die Themen Textil, Nachhaltigkeit und Design. Dabei wird dem textilen Charakter der Projekte besondere Bedeutung eingeräumt: Mindestens 30% der verarbeiteten Materialien müssen Textilien sein. Zudem steht die gezielte Anwendung ausgewählter, wiederverwendeter Materialien und deren qualitativ hochwertige Verarbeitung im Fokus. Den Gewinnern winken Auszeichnungen im Gesamtwert von mehr als 7.000 Euro. www.heimtextil-award.com

Positive Umsatzentwicklung bei König + Neurath Positive Umsatzzahlen vermeldet die König + Neurath AG für das Geschäftsjahr 2015. Demnach hat das Unternehmen ein Plus von 9% und somit einen Umsatz von 156,6 Mio. Euro generiert. Dies resultiert aus dem Gewinn diverser Großprojekte sowie aus dem Ausbau der Fachhandelsbeziehungen und des Exportumsatzes. Der Internationalisierungsstrategie folgend, konnten die Exportumsätze der König + Neurath AG in 2015 trotz einer enormen internationalen Wettbewerbsintensität deutlich um rund 17% gesteigert werden. Der Bereich Büromöbel verzeichnete in 2015 einen Umsatzzuwachs von rund 13%, der Bereich Raumsysteme ein Wachstum von rund 15%. Lediglich im Bereich der Sitzmöbel konnten die gesteckten Ziele noch nicht erreicht werden. Derzeit bereitet sich König + Neurath intensiv auf die Orgatec im Oktober vor. Unter dem Motto „Arbeit neu denken“ werden Produktentwicklungen auf Basis des „K+N City“-Konzepts und unter den Gesichtspunkten der Mobilität und Flexibilität von Arbeitswelten vorgestellt. www.koenig-neurath.de

Die Högner Baugesellschaft mbH, Neuendettelsau, realisierte in gut sechs Monaten Bauzeit das neue Kompetenz Center Süd von Febrü. Die geschäftsführenden Gesellschafter von Febrü (v.l.): Udo Donges und Christian Stammschroer. Fotos: Schmidt/Febrü

Weitere Kurzmeldungen finden Sie unter www.interiorfashion.de

Hiller Objektmöbel feiert 80-jähriges Bestehen Im Jahr 1936 beginnt die Erfolgsgeschichte von Hiller Objektmöbel, damals von Erich und Herbert Hiller als Betrieb zur Herstellung von Wollbesen und Holzdrehwaren gegründet. In den 50er Jahren erfolgte die Spezialisierung auf die Produktion von Stühlen und Tischen. Mit der Entwicklung erster Klapptische und Stapelstühle legte Erich Hiller ein Jahrzehnt später den Grundstein für die noch heute etablierten Hiller-Kernkompetenzen „stapeln – klappen – falten“. 2004 übernahm Jürgen Dreher die Geschäftsführung und erwarb 2006 mit Prokurist Alexander Allgaier einen Großteil der Firmenanteile. 2005 erfolgte der Zukauf des österreichischen Objektmöbelherstellers und Bugholzspezialisten Braun Lockenhaus sowie 2009 der auf Metallverarbeitung und die komplette Einrichtung von Publikumsbereichen spezialisierten Manufaktur Rosconi. In den Jahren 2008 bzw. 2009 wurde die Werbeagentur Schneeweiss und die unternehmenseigene Spedition Widra Logistik gegründet. 2010 wurden alle Unternehmen der Firmengruppe unter der nicht-börsennotierten Schneeweiss AG Interior zusammengefasst. Deren Dienstleistungen reichen von der Idee, Entwicklung und Produktion ganzer Raum-, Hallen, Messestands- und Ladenbaukonzeptionen

Jürgen Dreher, Inhaber der Hiller Objektmöbel GmbH und Vorstandsvorsitzender der Schneeweiss AG Interior, beschäftigt rund 250 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich. Foto: Schneeweiss AG

über die Sonder- und Serienmöbelproduktion bis hin zur Auslieferung und Montage der Produkte. Großprojekte mit hohen Stückzahlen, das Exportgeschäft und der Bereich „individueller Innenausbau“ bilden die aktuellen Schwerpunkte der Gruppe. Pro Jahr verlassen ca. 440.000 Objektmöbel die Produktionsstätten in Kippenheim und Lockenhaus. Und dank der hohen Fertigungstiefe von rund 76% ist es möglich, auf kundenspezifische Wünsche einzugehen. www.schneeweiss-ag.de

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Smart Home

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– der Nutzen ist entscheidend

Die Welt von heute und erst recht die von morgen ist komplex, Tendenz steigend. Geräte unterschiedlichster Art sind zunehmend vernetzt und werden in virtuelle Welten transferiert – sie kommunizieren heute ganz ohne Zutun des Menschen und wissen bereits, was wir wollen, bevor wir es ihnen sagen. Und das ist auch im Idealfall das Prinzip eines Smart Homes. Bereits außerhalb der vier Wände beginnt das System zu greifen. Schon an der Haustür oder Grundstückspforte reagiert ein vernetztes Zuhause auf seinen Besitzer. Mittels Zutrittskontrolle sowohl biometrisch, sensorisch als auch über Bluetooth aktiviert sich beim Öffnen der Eingangstür ein Szenarium, welches zuvor konfiguriert und durch Bedienung auf einem mobilen Endgerät geordert wurde. Je nach Tagesstimmung wird beispielsweise die Temperatur, Lichtszenarien, die Auswahl des Entertainments sowie Beschattung aktiviert. Es genügt ein Tastendruck, eine Geste oder ein Wort – fertig. So einfach ist es natürlich nicht. Dahinter steht eine ausgeklügelte Systemtechnik, die es zu bedienen und zu beherrschen gilt. Von Kelly Kelch.

Top 5 der Anwendungsziele 1. Komfort 2. Sicherheit 3. Energieersparnis 4. Multiroom-Entertainment 5. selbstbestimmtes Leben im Alter

Globale Anwendungsschwerpunkte im Fokus USA – AAL (Ambient Assistant Living), Gesundheit und Sicherheit Europa – Energiemanagement China / Südkorea – Entertainment und Lifestyle Japan – fabrikmäßiger Bau von Häusern mit integriertem Smart Home-Konzept

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ie Technologieanforderungen hängen von der Wahl und dem Umfang des Bauherrn ab. Die gesamten elektronischen Vorgänge lassen sich bei Neubau über Bus-Systeme oder Altbau inklusive Bestandsbauten über funkbasierter Ansteuerung regeln. Die Bewohner erhalten von einer zentralen Steuereinheit und einem PC hausintern sowie von mobilen Endgeräten hausextern Zugriff auf ihr Haus und können darüber ihre Funktionen steuern. Voraussetzung für eine funktionierende Vernetzung ist ein einheitlicher Standard. Hier hat sich das international normierte KNX-System (ISO/IEC 14543-3) mehrheitlich durchgesetzt, welches zusätzlich zum Stromnetz eine Niedervoltleitung nutzt. Über diese kommunizieren die einzelnen Steuer- und Bedienelemente sowie Sensoren und Aktoren. Sensoren wie Rauch- und Bewegungs-

melder, Temperaturfühler und Schalter nehmen Informationen aus der Umwelt auf, um die entsprechenden Signale, wie Beleuchtung, Alarm und Beschattung an die Aktoren weiterzugeben. Das Auslösen kann sowohl zeit-, temperatur- als auch anwesenheitsgesteuert erfolgen. Die Kommunikation zwischen Sensoren, Bedienungselementen und der zentralen Steuereinheit wird mithilfe eines Netzwerks sichergestellt – drahtlos oder verkabelt, ähnlich den menschlichen Nervenbahnen. Nicht selten kommt eine Kombination aus beiden Lösungen zur Anwendung. Die Material- und Montagekosten für eine Grundausstattung eines Einfamilienhauses beginnen bei ca. 1.300 Euro. Funkbasierte Einheiten sind ab 1.200 Euro pro Raum in den Basisfunktionen erhältlich. Nach aktuellen Berechnungen fließen derzeit etwa 2%

bis 3% der Bausumme in die elektronische Ausstattung eines Neubaus. Die Kosten für die Netzwerkausstattung können etwa in derselben Höhe angesetzt werden. Sind die Voraussetzungen in Form von Leerrohren und Leitungen vorhanden, verringern sich die Kosten entsprechend. Funktionen eines Smart Homes besitzen jedoch per se noch keine mitdenkenden Fähigkeiten. Den wesentlichen Unterschied zwischen einem automatisierten und intelligenten Haus bildet die Software, die alle Abläufe steuert und kontrolliert. Intelligenz beweist ein solches System, wenn es in der Lage ist, die Gewohnheiten der Bewohner zu erlernen, um gegebenenfalls einzugreifen, wenn es die Situation erfordert. Die Herausforderung nach heutigem Stand ist allerdings, aus den Ansammlungen von automatisierten Einzellösungen verschiede-

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– der Nutzen ist entscheidend

ner Hersteller eine vernetzte einheitliche Regelstrategie der unterschiedlichen Geräte zu machen. Dadurch können neue Assistenzfunktionen und Dienste zum Nutzen des Bewohners bereitgestellt werden und einen Mehrwert generieren. Nicht die Technik als solche, sondern der Nutzen der Technik ist also entscheidend für die Akzeptanz neuer Geräte, Funktionen und Dienstleistungen. Sicherheit, Komfort und wirtschaftliche Erwägungen sind weitere Determinanten, die die Entscheidung beeinflussen. Grundlegend profitiert jeder Bewohner von einer effektiven Hausvernetzung, denn sie vermag es, neben dem Komfortgedanken, ein autarkes Altwerden in den eigenen vier Wänden sowie körperlich eingeschränkten Personen eine gewisse Selbständigkeit zu ermöglichen. Erreicht wird dies durch Assistenzsysteme, die Routinearbeiten übernehmen, Hilfe beim Einkaufen bieten, Vitalparameter überprüfen und alarmieren, wenn der Tagesablauf ungewöhnlich abweicht. Der zunehmende Teil Älterer ist allerdings nur ein soziodemografischer Aspekt. Die Verbindung von privaten Lebensbereichen mit dem Arbeitsumfeld (Home Office), welches sich bereits in einem interaktiven Kochfeld bewerkstelligen lässt, und die Verknüpfung des Heimbereichs mit mobilen Anwendungen, bergen weitere Motivationsgründe. Hinzu kommen vermehrt Single-Haushalte und flexiblere Wohnmodelle, die auf individuelle Bedürfnisse von Bewohnern ausgerichtet werden können. Und weil die Zielgruppenstreuung fast jeden Bereich tangiert, möchte mittlerweile fast jeder über die Thematik mehr erfahren, doch rund die Hälfte springt dann auf Grund der Kosten und Komplexität wieder ab.

Das Docksystem im Mediapaneel „Neo“ ist herausziehbar und verschwindet bei Nichtnutzung vollständig im Mobiliar. Das Paneel dient gleichzeitig als Ladestation, während die gespeicherten Daten im Smartphone über das Soundsystem abgespielt werden können. Foto: Hülsta

Es ist daher zu empfehlen, sich in der frühen Planungsphase von einem Sachverständigen beraten zu lassen. Integrator ist hier die fachspezifische Bezeichnung und kann sowohl von Elektroinstallateuren, Ingenieuren als auch Architekten ausgeführt werden, die sich über spezielle Ausbildungen zertifiziert haben. Insbesondere für letzteren Berufsstand wird die Zusatzqualifikation zu einer zwingenden Notwendigkeit. Gebäudeautomation ist bereits jetzt gesetzlicher

Bestandteil der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) 2014. Sie beinhaltet für den Neubau eine ab dem Jahr 2016 geforderte Reduzierung des Energiebedarfs um 25%, die sich ohne Automation kaum noch erfüllen lässt. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind in Zukunft mehr denn je gefragt, denn die Immobilienkosten werden zunehmend über die Folgekosten definiert. Energieverbrauchsreduktion ist deshalb einer der wesentlichen Vorteile einer Hausauto-

mation. Durch intelligente Regelung, beispielsweise je nach Außentemperatur, wird die Heizleistung gedrosselt, gesteigert, oder Geräte mit hohem Energieverbrauch werden nach günstigen Tarifen verwendet. Doch welche Funktionen dienen dem Bewohner und welche sind zusätzliches Beiwerk? Nach heutigem technischem Entwicklungsstand ist in einem Haus fast alles möglich, doch raten wird dazu keiner. Zu komplex und kompliziert sind die Syste-

Mit dem Beleuchtungssystem „Lightify“ verspricht der Hersteller Sicherheit, Wohlbefinden und vor allem jede Menge Spaß. Der Nutzer kann aus Millionen möglicher Farben diejenigen wählen, die ihm am besten gefallen. Zudem lassen sich mehrere Lichtquellen zusammenfassen und gemeinsam steuern. Foto: Osram

Der „Divus Mirror“ ist eine neuartige Kombination aus Touchpanel und einem hochwertigen Spiegel zur Gebäudevisualisierung. So lassen sich Design und Technik perfekt und funktionell im Haus integrieren. Ob wandbündig oder im Mobiliar, die Möglichkeiten des Einbaus sind vielfältig. Foto: Divus

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TOP 10 der Begriffe Aktoren: Führen die Informationen aus, die von Sensoren gesendet werden. Aktoren sind zum Beispiel Schalter von Heizkesseln, Türöffnern, Markisenantrieben, Haushaltsgeräten. Sensoren: Nehmen Information aus der unmittelbaren Umgebung auf und senden diese Daten an die Aktoren als Anweisung für entsprechende Aktivitäten. Sensoren sind beispielsweise Rauch- und Bewegungsmelder, Temperaturregler und Regenmesser. BUS-System (Binary Unit System): Ein Übertragungssystem, das dem Informationsaustausch dient. Es besteht aus Aktoren, Sensoren sowie einer Leitung. Bus-Leitungen sind separate zweiadrige 24-VoltSteuerleitungen, über welche die Daten übertragen werden. Bluetooth: Industriestandard für drahtlose Funkvernetzung von Geräten über kurze Distanz. Integratoren: Fachberater für Smart Home Technologien. KNX / EIB (Konnex/European Installation Bus): Steht für ausgereifte und weltweit durchgesetzte, intelligente Vernetzung moderner Hausund Gebäudesystemtechnik gemäß EN 50090 und ISO/IEC 14543. Es steuert Gewerke wie Heizung, Beleuchtung, Jalousien, Belüftung und Sicherheitstechnik übergreifend und bedarfsgerecht. KNX ist eine Weiterentwicklung des EIB.

me, zumal es nicht wirklich Systemanbieter gibt, die alle Leistungen und Services anbieten. Die meisten spezialisieren sich auf bestimmte Themen wie Sicherheit, Energie, Gesundheit, Notfall, Komfort oder Entertainment. Der Sektor Energie bildet dabei das größte Marktpotenzial und, gekoppelt mit intelligenter Lichttechnologie, ein weitereichendes Feld für Ressourcenschonung. Denn Licht ist mehr als ein integraler Bestandteil der Architektur und wird deshalb zunehmend im Kontext von Qualität, Energieeffizienz und flexibler Nutzung für Wohnund Lebensszenarien eine entscheidende Rolle spielen. Es geht nicht einfach nur um Licht, sondern vielmehr um die Intelligenz, es richtig einzusetzen. Viele Unternehmen erforschen bereits seit geraumer Zeit die komplexe Zusammenhänge und die daran angrenzenden Möglichkeiten für den Mensch und seine Umgebung. „Der technische und gesellschaftliche Wandel ist endgültig in der Lichtindustrie angekommen. Unsere neuesten Studien zeigen, dass Licht an der Schwelle der Digitalisierung und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels anders zu planen ist. Wir brauchen nutzerorientiertes Design, sowohl für Leuchten, Steuerungssysteme als auch Lichtlösungen“, so Thomas Bischof, Executive Vice President von Zumtobel. Hier hinkt der private Wohnbereich den Lösungen in beispielsweise Bürogebäuden noch weit hinterher. Zweck- und Gewerbebauten sind Kapitalanlagen, die möglichst effizient arbeiten müssen. Die intelligente Vernetzung der verschiedenen Funktionen eines Gebäudes erlangt deshalb einen immer höheren Stellenwert. Denn nur so kann ein möglichst sparsamer, störungsfreier und funktions-

Mit diesem Room-Management-System, speziell für die Hotellerie entwickelt, erhält der Gast eine elektronische Keycard, die für ihn und den Hotelbetreiber zahlreiche Vorteile hinsichtlich Automatisierung, Bedienkomfort, Sicherheit und Energieeffizienz vor und im Hotelzimmer bieten. Grafik: Jung

übergreifender Betrieb gewährleistet werden. Gerade im Hinblick auf die Einführung smarter Stromnetze ist die Ausstattung eines Gebäudes mit einer effektiven Gebäudeautomation eine Investition in die Zukunft. Denn herkömmliche Elektroinstallationen genügen heute selten den hohen Anforderungen an ein lückenlos vernetztes Strom- und Datennetz. So werden schon

viele Gebäudeabläufe effektiv umgesetzt und weitere getestet, wie Schließ-, Identifizierungs- und interne Verkehrsmanagementsysteme. Diese automatisierten Vernetzungsvorgänge lassen sich auf nahezu jeden Gewerbebau übertragen und die Vorteile beispielsweise in das Hotelgewerbe adaptieren. Was im Flugbetrieb schon länger Alltag ist,

Gateway: Schnittstelle im Heimnetzwerk. Es sorgt dafür, dass Steuerbefehle oder Statusmeldungen zwischen Gerät und einer App transportiert werden. Powerline-Technik: Nutzen vorhandene Stromkabel zur Übertragung der Steuerbefehle. Smart Grid: Ein Stromnetz, das selbständig Angebot und Nachfrage von Strom regelt. Protokoll: Eine Art Datenverkehrsordnung, welche dafür sorgt, dass alle Informationen zum richtigen Empfänger gelangen.

Bisher steuerte man smarte Funktionen über zentrale Stationen im Haus oder mobile Endgeräte. Der neue Trend sind

Steuerzentrale: Regelt als zentrales Anzeigen- und Bediengerät die komplette Funktionalität der Elektroinstallation.

„wearable“ Technologien – also tragbare Produktlösungen, beispielsweise in Form einer Smartwatch. Sie signalisiert mittels

Die Systeme von Häfele und Interel lassen sich miteinander vernetzen und erhöhen damit

eines Tonsignals unter anderem, wenn die

die Aufenthaltsqualität, Sicherheit und Energieeffizienz in der Hotellerie. Mehr dazu lesen

Hausklingel betätigt wird. Foto: Siedle

Sie auf Seite 24. Foto: Häfele

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soll bald zum Standard gehören. Ohne Vernetzung geht es nun auch in der Hotellerie nicht mehr – das digitale Zeitalter wird das Hotel der Zukunft bestimmen. Per Sprachsteuerung navigiert sich der Gast durch diverse Funktionen des Zimmers. Er lässt das Licht entsprechend seinen Bedürfnissen regeln, das Bett sanft schaukeln und das Fenster entpuppt sich als riesiger Bildschirm. Dies ist im Moment noch ein gedachtes Szenario, aber die Realität, wenn man den neuesten Entwicklungen Glauben schenken kann, ist in greifbarer Nähe. Seit geraumer Zeit arbeiten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation unter Leitung der Architektin Vanessa Borkmann an der Umsetzung solcher Visionen. Ein weiteres Projekt zur Digitalisierung der Hotelbranche verspricht mit „Connected Hospitality Cologne“ eine Vielzahl an automatisierten Vorgängen wie zum Beispiel der so oft lästige Check-in. Sobald ein Gast das Hotel betritt, checkt er automatisch per Handy-App und Bluetooth ein und alle notwendigen Informationen werden an die Rezeption übermittelt. Anstehen und Zettel ausfüllen entfallen. Auch der Checkout und die Abrechnung wird mobil und ortsunabhängig abgewickelt. Außerdem speichert die kostenlose App die Vorlieben des Nutzers. Präferiert der Gast Wellness, erscheint eine Mail auf dem Handy mit dem Hinweis auf einen freien Massage-Termin oder bei Allergie das Angebot eines glutenfreien Frühstücks. Das Ziel ist eine bessere und schnellere Kommunikation zwischen Gast und Hotel. Die Investitionen in die digitale Infrastruktur wird, so die Kernbotschaft von Günther Oettinger, EU-Digitalkommissar auf dem Deutschen Hotelkongress 2015 in Berlin, entscheidend sein für jeden Hotelbetreiber, um überhaupt weiter eine Chance am Markt zu haben. Es bleibt zu hoffen, dass sich andere Städte dem Pilotprojekt anschließen und die Umsetzung mit durchdachten Lösungen Bestand haben wird. Smart Home hat das Potenzial, sich aus wirtschaftlicher, soziografischer und architektonischer Sicht zu einem der Topthemen der nächsten Jahre zu entwickeln. Wenn es gelingt, das zentrale Hemmnis, das bestehende „Battle of Standards“ der einzelnen Hersteller, einzudämmen und damit eine übergreifende Regelstrategie unterschiedlicher Geräte zu ermöglichen, ist eine Beschleunigung der Akzeptanz sehr wahrscheinlich. Erste Ansätze bieten inzwischen Allianzen wie die Connected-HomeAlliance oder die Open Connectivity Found-

ation, die mit einem gemeinsamen Standard für herstellerübergreifende Systeme den Insellösungen entgegen wirken wollen. Diese Bereitschaft zur Zusammenarbeit fördert offene Systeme und der private und gewerbliche Kunde kann aus einer Vielzahl unterschiedlicher Lösungen auswählen, die alle mit ein und derselben Steuereinheit kommunizieren. Überdies kann die Preisgestaltung von nachrüstbaren Paketlösungen für den Gebäudebestand über die Dynamik der Marktentwicklung mitentscheidend sein. Ein dritter und an Bedeutung zunehmender Aspekt ist die Sicherheit der Systemtechnologie sowie der Verbraucherdaten. Eine Internetverbindung ermöglicht immer das Eindringen Dritter, intelligente Verschlüsselungen werden deshalb zu einem Muss. Entsprechende Unternehmen arbeiten bereits permanent an neuen Sicherheitsstandards, um auch solche Fragen zu klären, was mit den Daten passiert, wenn der Strom ausfällt oder ob das Haus in diesem Zeitfenster vor Einbrüchen geschützt ist. Fakt ist, der Bedarf ist da, welch Handlungsmotiv auch dahinter steht. Nun ist es an der Industrie für entsprechende Lösungen zu sorgen.

Beratungsstellen Smart Home Initiative Deutschland, www.smarthome-deutschland.de Smart Home Paderborn, www.smarthomepaderborn.de Das Entree eines Hauses kann auf vielen Wegen gesichert und überwacht werden. Moderne Schließsysteme funktionieren zudem via Biometrik oder Bluetooth ganz ohne Schlüssel. Foto: Schüco International KG

Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie, www.zvei.org

Das Bauvorhaben e-wohnen Projekt 4 am Alexanderplatz in Berlin vereint modernste Hausautomation mit ästhetischem Feingefühl. Hier versteckt sich die Kabeltechnik hinter der geschwungenen Linienführung der Wände. Foto: e-wohnen

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Hospitality

Fotos: Idealcomm Patrick Armbruster

– die hohe Kunst der Gastlichkeit

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Die Gastlichkeit bzw. Gastfreundschaft ist – laut Wikipedia – die freundliche Gesinnung, die einem Besucher von seinem Gastfreund bei seiner Beherbergung, Bewirtung und Unterhaltung entgegengebracht wird. Gastlichkeit drückt sich also im zwischenmenschlichen Bereich aus. Wie werde ich im Hotel oder Restaurant empfangen und wie während meines Aufenthalts bedient. Das ist aber nur ein Aspekt, der einen Ort gastlich macht. Großen Einfluss hat auch das Interior Design. Farben, Möbel, Stoffe, Teppiche – kurz: die komplette Inneneinrichtung spielt eine entscheidende Rolle. Wir haben für Sie einige Hotel- und Restaurant-Projekte zusammengetragen, die ihre Gäste ebenfalls durch das Interior Design willkommen heißen und stellen Ihnen zudem passende Möbel und Produkte vor. 12.08.16 20:24


In der venezianischen Lagune verwandelte das Architekturbüro Matteo Thun & Partners eine künstliche Insel in ein Luxusressort und Spa. Das Projekt ist auf die Landschaft der Lagune fokussiert – Wasser, Langsamkeit und Stille. Regionale Materialien spiegeln diesen Ansatz: Backstein und Fliesen, Spiegel und venezianische Textilien sind ins Heute, ohne nostalgische und historische Anklänge, übersetzt. Die Maxime: Luxus durch Subtraktion. JW Marriott Venice Resort & Spa ist ein innovatives Luxusressort, sowohl in Bezug auf seine Bauart als auch in Bezug auf ein konsequentes Management: Null Kilometer, Null CO2, Null Abfall („Three Zero“). Fotos: Matteo Thun & Partners

Matteo Thun beschreibt sich selbst als Architekt, Regisseur und Vermittler zwischen Hotellerie und traditionellem Handwerk. Seine Firmen Matteo Thun & Partners sowie Matteo Thun Atelier vereinen die Disziplinen Architektur, Interior- und Produktdesign. Foto: Nacho Alegre

Das Waldhotel Healthy Living positioniert sich als echte Neuerung in der westlichen Hotellerie und als zukunftsweisender Nachfolger des von Thomas Mann beschriebenen Sanatoriums im Roman „Der Zauberberg“. Es umfasst neben klassischen Wellnessangeboten auch hochqualifizierte medizinische Vorsorge und Behandlungen. In Hanglage gebaut reiht sich das Waldhotel dank seiner Terrassenstruktur und der begrünten und somit natürlich isolierten Flachdächer in das Landschaftsbild ein. Foto: Matteo Thun & Partners

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„Vom

Löffel zur Stadt“ Nach dem Studium unter Oskar Kokoschka machte sich der 1952 in Bozen geborene Matteo Thun vor allem durch die Mitbegründung der „Memphis“Bewegung im Jahr 1980 in Mailand einen Namen. Heute beschäftigt der Architekt und Designer rund 60 Mitarbeiter in drei Firmen, die unter dem übergreifenden Namen Matteo Thun & Partners interdisziplinäre Lösungen im Spannungsfeld von Architektur, Interior- und Produktdesign erarbeiten. Besonders im Hospitality-Sektor hat sich Matteo Thun & Partners mit dem ganzheitlichen Ansatz etabliert. Über die zahlreichen ausgezeichneten Projekte und die Fähigkeit den besonderen Geist eines Ortes, den Genius Loci, zu erspüren und zu übersetzen sprach Cornelia Raidel im Interview mit Matteo Thun. IF: Mit den verschiedenen Kreativbüros, die Matteo Thun & Partners vereint, behandeln Sie die Themen Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign. Besonders herausragend sind jedoch die zahlreichen Projekte im Bereich Hospitality. Was macht die Arbeit an einem Hotel so besonders? Matteo Thun: Der Begriff Hospitality leitet sich von Hotel und auch Hospital ab – beides bedeutet vielen Menschen ein temporäres „Zuhause“ zu erschaffen. Die Gestaltung eines gelungenen HotelKonzepts setzt eine enge Zusammenarbeit mit Bauherr und Investor voraus. Uns interessiert der ganzheitliche Ansatz, da unser Büro alle Disziplinen in den Bereichen Architektur, Interior und Design bietet. So fließen sämtliche innovative Lösungsmöglichkeiten im Hinblick auf Energieersparnis, Nachhaltigkeit und Technik mit in jede Phase der Planung und Ausführung ein. Dieses Know-how ist dann auch aus ökonomischer Sicht sehr interessant, spart Zeit, löst Schnittstellen. Die Mailänder Schule nennt es „vom Löffel zur Stadt“. Ideal ist es, wenn wir vom Masterplan bis zum Styling alle Bereiche gestalten können – so wie bei dem Projekt JW Marriott in Venedig.

IF: Mit dem Begriff „KlimaHotel“ haben Sie im Jahr 2009 einen neue Art der Zertifizierung für Hotels geschaffen. Was können wir uns unter einem „KlimaHotel“ vorstellen? Thun: „KlimaHotel“ ist ein Zertifikat, ein Gütesiegel für nachhaltige Hotelbauten. Es ist aus dem Bedürfnis entstanden, einen internationalen Standard für umwelt- und klimaorientierte Hotels zu schaffen. Es sichert dem Hotelier ein Produkt höchster Qualität und ist ein Garant für ein sicheres, lohnendes und beständiges Investment: wirtschaftlich, ökologisch, sozial wie kulturell. Für den Gast bietet ein „KlimaHotel“ eine zusätzliche Qualitätsgarantie – es gewährleistet wirkliche Lebensqualität: Es folgt nicht nur gewissen Qualitätskriterien, die den Energiekonsum betreffen, es dehnt sich auf das ganze Hotelleben aus. Alle Baustoffe stammen aus der unmittelbaren Umgebung, lokale, kulturelle, wirtschaftliche Aspekte sind berücksichtigt und gastronomisch kommt der Gast in den Genuss der unverfälschten heimischen Produkte. Das Vigilius Mountain Resort bei Meran war im Grunde das Pilotprojekt – vor über zehn Jahren. Es ist wie ein Klima-

IF: Was ist Ihre Vision für ein Hotel der Zukunft? Thun: Das ist grundsätzlich einmal abhängig, wo das Hotel gebaut werden soll. Ist es ein urbanes Projekt oder befindet es sich in den Bergen, am Meer oder ist es ein Flughafenhotel? Der Genius Loci, der Respekt für den Ort, das Mikroklima und die Beschaffenheit der Umgebung sind immer entscheidend – für jede Version.

Matteo Thun Atelier ist eine Marke, die

Das Vigilius Mountain Resort bei Meran war vor über zehn Jahren das Pilotprojekt für das KlimaHotel – jedoch vor der Zertifizierung. 2005 wurde es mit dem Panda d‘oro des WWF ausgezeichnet. Foto: Vigilius Mountain Resort

Hotel gebaut – jedoch vor der Zertifizierung. IF: Ein vielfach ausgezeichnetes Projekt ist beispielsweise auch das Luxusresort JW Marriott Venice Resort & Spa in Venedig. Hier hatten Sie sogar die Gelegenheit, eine denkmalgeschützte Insel – von der Architektur der Gebäude, über Gartenanlagen, bis hin zum Interior- und Produktdesign – zu gestalten. Wie können wir uns die Arbeit an einem so umfangreichen Projekt vorstellen? Thun: Bei einem so großen Projekt wie beim JW Marriott Venice Resort & Spa, das in einem gesamtheitlichen Kontext gestaltet wurde, agiere ich als Architekt und Regisseur, da sehr viele unterschiedliche Aspekte zu koordinieren sind. Alle unterschiedlichen Disziplinen unseres Büros kamen zum Einsatz – mein Partner Luca Colombo hatte die Gesamt-Projektleitung. Die Historie der Insel und die Erhaltung der 21 alten Gebäude waren Ausgangspunkt für das Konzept. Da wir beauftragt wurden, die ganze Insel in ein Luxusressort + Spa zu verwandeln, konnten wir bei der Entwicklung des Masterplans und bei der Sanierung der 21 Gebäude auf der Insel in engem Dialog mit dem Kunden und mit dem venezianischen Denkmalschutz arbeiten – eine sehr gute Erfahrung! IF: In den Beschreibungen Ihrer Projekte fällt immer wieder der Begriff „Three Zero“. Was bedeuten diese beiden Worte? Thun: Ja, wir folgen in unserer Arbeit dem Prinzip der drei Zeros: zero Kilometer, zero CO2, zero Abfall. Dies bedeutet den Einsatz lokal gewonnener Materialien, die nicht weiter als 24 Stunden von der Baustelle heran geholt wurden, null CO2 und null Müll generieren. Für das Interior ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, den lokalen Bezug zum Ort zu reflektieren. Die ortsansässigen

Betriebe werden nach deren Spezialität und natürlich auch nach Preis/Leistung ausgesucht. IF: Wertige Materialien und traditionelle Handwerkskunst spielen auch bei Ihrer neuen Marke Matteo Thun Atelier eine große Rolle. Hier entwerfen Sie handgefertigte Möbel, Leuchten sowie dekorative Objekte für Hospitality, Healthcare und private Interiors. Sehen Sie die Gründung als logische Konsequenz zu Ihrer Arbeit als Architekt und Innenarchitekt – sozusagen als letzten Schritt zur ganzheitlichen Gestaltung? Thun: Ja – aber es ist eher eine zusätzliche Disziplin zu unserem Produkt-Design, dass ich mit meinem zweiten Partner Antonio Rodriguez entwickle. Die Grundidee für die Entwicklung von Matteo Thun Atelier war der Wunsch, unser Know-how aus der Hotellerie mit der Expertise der HandwerksBetriebe zu teilen. Wir fungieren sozusagen als Vermittler zwischen traditionellem Handwerk und der Hotellerie. IF: Ihre Begegnung mit Ettore Sottsass machte Sie zum Mitbegründer der Memphis-Bewegung. Was haben Sie aus dieser Zeit (für ihre heutige Arbeit) mitgenommen? Thun: Oh ja – ich suche immer nach technisch innovativen Lösungen – im Design und in der Architektur. Sensorialität bedeutet mir viel und ich glaube, dass die Haptik und die taktile Wahrnehmung von Objekten und Gebäuden unser Wohlbefinden beeinflussen. IF: Herr Thun, vielen Dank für das Gespräch! www.matteothun.com www.matteothunatelier.com

ausschließlich handgefertigte Kollektionen von Möbeln, Leuchten und dekorativen Objekten für Hospitality, Healthcare und private Interiors bietet. Inspiriert von der langjährigen Erfahrung mit internationalen Architektur- und Interiorprojekten teilen Matteo Thun und sein Team ihr Know-how mit der traditionellen italienischen Handwerkskunst. Foto: Marco Bertolini

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Modern, frisch, roh und sexy …

Stuhl „Maverick“ sorgt in der Kocherei in Bielefeld für echtes Sitzvergnügen. Foto: Anja Tischler/KFF

… mit diesen wenigen Worten lässt sich das Interior Design des Nightclub Lexy in Zürich beschreiben. Entworfen wurde es von dem Schweizer Designer-Duo Dyer-Smith Frey. Dabei ermöglichte der Erfahrungsaustausch mit der Clubleitung die Entwicklung eines Interior Konzepts, das Musik, Licht und Bewegung zu einem Beat macht. Bereits im Club-Eingang beginnt die geometrische und klare Formensprache des Interiors – roher Beton, gemauerte Wände und facettierte Spiegel begleiten den Clubgänger treppabwärts. Dabei dominiert die Farbe Blau und bestimmt das gesamte Farbkonzept. So wird die Tanzfläche in nachtblaues Licht getaucht, das ausschließlich aus den Wänden strahlt. Der Barbereich wird durch einen elf Meter langen Tresen mit solider Messingoberfläche und gemauertem Sockel markiert. Hier sorgen die kubistischen Tapeten für den psychedelischen Moment. Die von DyerSmith Frey entworfenen Beistelltische greifen das Pattern der Tapeten auf – Bird-Cage-Sessel brechen die dominierenden geometrischen Formen des Interiors humorvoll auf. Foto: Idealcomm Patrick Armbruster | www.dyersmith-frey.com

Ein Archetyp für die Kocherei Das Restaurant Kocherei befindet sich in einem denkmalgeschützten Industriegebäude aus dem Jahr 1938. Es liegt auf dem Gelände des Lenkwerk Komplexes, der Anlaufstelle für Oldtimerenthusiasten in Bielefeld. Roter Backstein, viel Glas und Stahl dominieren die Architektur. In der Innenausstattung setzt das Restaurant auf das Stuhlmodell „Maverick“ des Lemgoer Unternehmens KFF. Der Archetyp des Küchenstuhls aus den 50er Jahren wurde von Designerin Birgit Hoffmann modern interpretiert. Er ist mit verschiedenen Gestellen, mit und ohne Armlehnen, leger oder straff gepolstert und sowohl in Stoff- wie auch in Lederausführung erhältlich. www.kff.de | www.kocherei-bielefeld.de

Farbe auf die Terrasse bringt der Stuhl „Lamello“ aus dem Hause Schaffner, der in diesem Jahr mit dem German Design

Der Objektmöbelspezialist Contract Professionals versteht seine Sitzmöbel als visuelle Botschafter eines Hotels. Ein Paradebeispiel ist das Programm „CP100“. Die kubische Grundform des Solitärs wird durch eine runde Detailgestaltung weichgezeichnet. Die

Award ausgezeichnet wurde. Er ist in fünf frischen Outfits – gelb, orange, rot, türkis und hellgrün – erhältlich, wobei das Gestell im gleichen Farbton

filigranen Kufen greifen die Rundung auf und lassen den Korpus in

gehalten ist. Das Stahlrohrgestell ist Schaffner-

einer angenehmen Sitzhöhe schweben. Gleiche, elegante Attribute

typisch mit einer reinen Polyester-Beschichtung

gelten für den Zwei-Sitzer, die Chaiselongue sowie die Hocker der Serie, die in unterschiedlichen Breiten, Sitzhöhen und Sitztiefen erhältlich sind. Das Angebot an Bezugsmaterialien in Stoff und Leder ist groß, die Farbstellungen noch größer. Je nach Wahl erreichen die „CP100“-Sitzmöbel einen skulpturalen Charakter. Nie wirken diese Möbel rein zufällig. Perfekter und langlebiger

versehen. Zusammen mit den Sitzschalen bleibt die Farbe des Stuhls so über viele Jahre erhalten. Selbstverständlich ist der Stuhl wetterbeständig und stapelbar. „Lamello“ ist mit und ohne Armlehne erhältlich. Foto: Schaffner | www.schaffner-ag.ch

Sitzkomfort ist bei Contract Professionals Standard. Kein Standard dagegen ist das durchdachte Konzept der Sitzmöbel, das ausschließlich auf die Anforderungen von Hotels hin entwickelt

Sichtbetonelemente, Glastischplatten,

wurde. Noch dazu Made in Germany. Foto: Contract Professionals | www.contractprofessionals.de

Naturfliesen – bei der Ausstattung von Konferenz- und Tagungsräumen setzen Hotels auf zeitlose, klare Materialien und Komponenten. Problematisch wird es, wenn dabei die Akustik außer Acht gelassen wird. Hier schafft die schallabsorbierende Designlinie „Movis“, die bis ins Detail individualisiert werden kann, Abhilfe. Die modularen Wandelemente werden aus akustisch hochwirksamen Materialien gefertigt. Die Produktpalette umfasst fünf verschiedene Formen, die je nach Arrangement und Farbgebung von strukturiert und klar bis blumig verspielt wirken. Foto: Movis | www.movis-design.com

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Wenn

Oberflächen Räume

Die Polsterbezugsstoffe „skai Tokio EN“ und „skai Tolaris EN“ stehen für trendige Metallic-Oberflächen von Hornschuch, die der Polsterwelt neue Impulse geben. Mit ihnen werden Möbel oder Wände zu Blickpunkten im Raum, gerade auch im gehobenen Objektbereich. Ihr Spiel mit den Erwartungen – harter Look, weiche Haptik – macht sie erfolgreich. Das Besondere: Sie sind Protagonisten einer neuen Materialität, die nicht mit der perfekten Imitation natürlicher Strukturen – wie einer Ledernarbe – punkten, sondern eigenständige Designs aufweisen. Filigran und futuristisch wirkt „skai Tokio EN“. Die Königsdisziplin Kreuzschliff treibt den Metallic-Trend auf die Spitze. Inspiriert von einer technischen Struktur im Automobilbereich führt Exaktheit im Nanobereich zu dem täuschend echten, rapportfreien Ergebnis: Durch die Metallic-Farben ändert sich beim Perspektivwechsel die Lichtbrechung. „skai Tokio EN“ ist dreifach ausgezeichnet: mit dem Interior Innovation Award 2015 – Selection, dem German Design Award 2016 und dem Materialpreis 2016. Apropos: Diese Oberfläche gibt es auch als Möbelfolie; sie gewann mit der Kreuzschliff-Prägung gerade einen Iconic Award 2016: Interior Innovation.

gestalten

Hornschuch bietet ganzheitliche Gestaltungslösungen Auch der Polsterbezugsstoff „skai Tolaris EN“ changiert je nach Lichteinfall. Darüber hinaus fasziniert er mit einer verblüffenden 3D-Tiefenwirkung. Den Effekt bewirken verschieden ausgerichtete HexagonCluster, die sich zu einem Rhombus verbinden. Je drei Rhomben bilden im Auge des Betrachters drei Seiten eines Würfels – ein echtes Wow-Erlebnis! Die Lackierung verstärkt die Wirkung, aber auch die Soft-Touch-Haptik besticht. „skai Tolaris EN“ wurde bereits mit dem Interior Innovation Award 2015, dem red dot award: product design 2015 und dem Materialica Design + Technology Gold Award 2015 ausgezeichnet. Ob Metallics oder perfekte Nachahmung, eines ist allen Hornschuch-Polsterbezügen der Marke „skai“ gemeinsam: Auf Sitzmöbeln oder auf Wänden stehen sie für

attraktive Raumgestaltung. Die Designs überzeugen durch Natürlichkeit und Einzigartigkeit. Nach dem All-in-OneKonzept stimmt der Oberflächenspezialist die Polsteroberflächen in Druck, Farbe und Struktur harmonisch mit Möbelfronten und Bodendielen, die ebenfalls von Hornschuch kommen, ab. Das Konzept erleichtert Innenarchitekten und Planern, in der Innenraumgestaltung hochwertiger Wohnund Objektbereiche zu ganzheitlichen Gestaltungslösungen zu kommen. Perfekt aufeinander abgestimmte Designs lassen Oberflächen entstehen, die berühren. Das lebendig wirkende Design des neuen Polsterbezugstoffes „skai Ristikko EN“ beispielsweise lässt sich perfekt mit den Holzdekoren der Hornschuch-Möbelfolien kombinieren. Das Material erinnert an ein echtes Geflecht von breiten Lederbändern. Zusammen mit der überaus weichen, angenehmen Haptik entsteht ein emotionales Erlebnis. Das anschmiegsame Material passt zum aktuellen Trend handwerklich anmutender Looks. „skai Ristikko EN“ stammt von O’Sullivan Films, dem USStandort der Hornschuch Group. In den USA und in Europa startet es mit zehn trendigen Farben. www.hornschuch. com

Die hochpräzise Laserprägung ermöglicht bei „skai Tokio EN“ eine filigrane und konturierte Schliffprägung in ausgezeichneter Schärfe. Sie bildet die Basis des faszinierenden Looks der vielfach prämierten Oberfläche. Fotos: Hornschuch/Janis Rozkalns

Zeitlose Klassik strahlt „skai Ristikko EN“ aus. Der Polsterbezugsstoff überzeugt mit seiner attraktiven Ledergeflechtstruktur. Das Material stammt von O’Sullivan Films, der Tochtergesellschaft der Hornschuch Group in den Vereinigten Staaten. Foto: Hornschuch

Die beeindruckende Oberfläche von „skai Tolaris EN“ erzeugt eine verblüffende Dreidimensionalität. Ein Effekt, der gleichermaßen verzaubert wie fasziniert. Die außergewöhnliche Farbpalette enthält die aktuellen Trendfarben. Foto: Hornschuch

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Traditionell – aber nicht verstaubt

Meisterhaftes Farbenspiel Mitten in der imposanten Bergwelt des österreichischen Hohe Tauern Nationalpark, im 1.000 m hoch gelegenen Bad Gastein, steht ein Exempel der schmucklosen 1960er-Jahre Architektur. Auf den ersten Blick ein typisch kubischer und funktionaler Bau, entpuppt sich im Inneren ein liebevoll durchdachtes, auf die heutigen Bedürfnisse angepasstes, Hotelkonzept der beiden Inhaber Evelyn und Ike Ikrath, die das Hotel Miramonte im Jahr 2008 erworben haben. Im bewussten Umgang mit der bestehenden Architektur haben beide ein Urlaubsdomizil erschaffen, das durch modernes Design und ein besonderes Farbkonzept Besucher aus aller Welt einlädt. Als Spezialist für die farbliche Neugestaltung der Räumlichkeiten holten sich die Ikraths den Farbgestalter und Farbkünstler Ernst Muthwill aus dem österreichischen Hallein zu Hilfe – neben den renommierten Farbexperten aus dem Hause Keimfarben, welche die exklusiven Rechte zur Herstellung von Farben der Polychromie Architecturale von Le Corbusier erworben haben. Die intuitive Sicherheit des Farbkünstlers und die außerordentliche Farbkraft der mineralischen „poLyChrointérieur“-Farben führte das neue Farbkonzept zu zarten, intensiven und manchmal verwegenen Farbkompositionen, denn alle Töne der Polychromie sind, wie Le Corbusier davon überzeugt war, miteinander kombinierbar. Während die 36 Gastzimmer in warmen und hellen Natur- bis Grautönen Ruhe ausstrahlen, laden frische Blautöne im Eingangsbereich in das Hotel. Im Speisesaal treffen Rosa und Orange aufeinander und werden durch den Einsatz von zarten Blautönen harmonisch verbunden. Beim Abstecher in die Bar erwarten den Besucher tiefe Rot-, Ocker- und Rosé-Nuancen, die bei zunehmender Dunkelheit fast mystisch wirken. www.keimfarben.de | www.hotelmiramonte.com www.muthwill.com | www.polychro.de

„Little Perillo“ von Designer Martin Ballendat ist aus einem Guss: Sitzfläche, Rücken, Armlehnen und Untergestell verschmelzen fugenlos zu einem Stück. Ein Reißverschluss in Kontrastfarbe lenkt die Aufmerksamkeit auf den Rücken. Dank warmen Farben und Materialien, schönen Bezugsstoffen und hochwertigen Lederversionen in vielen Farben lässt sich der Stuhl individuell gestalten, so dass seine Einsatzmöglichkeiten groß sind – als ungewöhnlicher Solitär im Eingangsbereich, als komfortabler Eyecatcher in der Lobby oder als gemütlicher Komfortsessel. Foto: Dauphin Human Design Group www.dauphin.de

Seit 1887 verwöhnt das Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg seine Gäste mit dem unaufdringlichen Luxus eines echten Grandhotels. Nun wurden alle 156 Gästezimmer und Suiten des Fünf-SterneHauses peu à peu renoviert. Das Credo des geschäftsführenden Direktors Ingo C. Peters – „Wir sind ein Traditionshotel, aber nicht altmodisch. Wir sind ein Grandhotel, aber nicht verstaubt.“ – gab dabei die Leitlinie vor. Farblich sind die Zimmer und Suiten teils klassisch, teils modern gehalten und variieren raffiniert die Grundtöne Blau, Rot, Kiwi, Lila, Brombeere und Grau-Gold. Die passende Palette fanden die Interior Designer in den Kreationen der Jab Anstoetz Group mit ihren Tochterfirmen Jab Anstoetz Wohnstoffe, Soleil Bleu und Chivasso. Für die Fensterdekorationen wurden edle Seidenstoffe gewählt und mit aufwändigen Einfassungen versehen. Dazu kombiniert sind gepolsterte Betthäupter aus hochwertigem Velours und aufwändig gearbeitete Tagesdecken, die durch passende Kissen zu einem stimmigen Ensemble ergänzt werden. Gefertigt wurden die textilen Meisterstücke vom Jab Anstoetz Atelier, das die Gestalter mit Know-how und Fingerspitzengefühl bei der Umsetzung des anspruchsvollen Konzeptes unterstützt hat. Ebenfalls aus der Gruppe kamen die Polstermöbel. Diese wurden von BW Bielefelder Werkstätten als Sonderanfertigungen aufgelegt. www.jab.de www.fairmont.com/vier-jahreszeiten-hamburg

Stuhl „Freak“ aus dem Hause Reclaimed eignet sich sowohl für den Einsatz innen wie außen. Sein pulverbeschichtetes Metallgeflecht ist in Schwarz und Weiß erhältlich und steht in Kontrast zu dem Gestell aus recyceltem, gebürstetem Ulmen-Holz. Optional ist ein Sitzkissen Ein besonderes Farbkonzept im Hotel Miramonte lädt Besucher

erhältlich, doch auch ohne ist „Freak“

aller Welt ein. Foto: Keimfarben

erstaunlich bequem. Foto: Reclaimed www.reclaimed.de

Mit der modularen Loungegarnitur „Sylt“ des österreichischen Unternehmens Karasek sind der Vielfalt kaum Grenzen gesetzt. Es stehen 17 Module zur Verfügung, so dass fast jedem Bedürfnis entsprochen werden kann. Das witterungsbeständige Aluminiumgestell und die wetterfesten Kissen machen „Sylt“ besonders langlebig und somit auch für den Einsatz im Objektbereich tauglich. Der komplette Entwicklungs- und Produktionsprozess des Gartenmöbelherstellers findet nach wie vor in Österreich, genauer in Wien, statt, so dass die Modelle

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ganzjährig bestellt und gemäß Kundenwunsch

Das Vier Jahreszeiten Hotel in Hamburg erstrahlt in

maßgeschneidert werden können. Foto: Karasek

neuem Glanz. Mit von der Partei: die Produktpalette

www.karasek.co.at

der Jab Anstoetz Group. Foto: Jab Anstoetz

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[contract ] Pflanzgefäße mit Erd-Bewässerung Pflanzgefäße mit Erd-Bewässerung Möbel mit Komfort und Stil Möbel mit Komfort und Stil

Erst seit März diesen Jahres

Dedon hat zur Burj Al Arab Terrace in Dubai eine breite Palette hochwertiger OutdoorMöbel beigesteuert. Foto: Admares

offiziell auf dem Markt, hat die Sonnenliege „SunDivan“ in der

Barefoot Luxury

Fachwelt bereits viel Aufmerk-

Hochwertige Möbelkollektion für Gastronomie und privat sowie passende Pflanzgefäße mit Erd-BewässerungsSystem.

samkeit erhalten. Ihre Besonder-

Erst kürzlich wurde die Burj Al Arab Terrace in Dubai fertiggestellt. Sie ist dem wohl bekanntesten Hotel der Welt, dem Burj Al Arab Jumeirah vorgelagert und wurde von dem finnischen Immobilien- und Bauunternehmen Admares in Zusammenarbeit mit zwei weiteren finnischen Fachfirmen, dem Innendesigner Kudos und dem Architekturbüro Sigges entwickelt. Die Terrasse reflektiert die Form des Hotels und liegt teilweis unter tropischen Sonnendächern. Der 10.000 qm große Terrassenbereich bietet einen 612 qm großen Süßwasser- sowie einen 828 qm großen Salzwasser-InfinityPool. Ausgestattet wurde das Projekt, das als Meilenstein hochmoderner, der Küste vorgelagerter Architektur und fortschrittlicher, maritimer Fertigungstechnik gilt, mit über 700 Möbelstücken der Marke Dedon. Darunter 24 „Swingrest“-Schaukeln und 178 „Rayn“-Liegen, die Barefoot Luxury auf einem ganz neuen Level bieten. www.dedon.de | www.jumeirah.com

heit liegt in dem Komfort einer 360° drehbaren, ergonomisch geformten Sitzfläche für zwei Personen. Die Frage, ob die Sonne von der idealen Seite scheint, erübrigt sich somit ebenso wie die Frage „Wohin mit den Wertsachen?“, wenn ein Badegast seinen Platz verlässt. „SunDivan“ verfügt wahlweise über ein integriertes Schließfach auf der Rückseite. Weitere Extras wie der „Butler“ – ein kleiner angebauter Tisch –, eine integrierte Sonnenschirmhaltung und speziell angefertigte

Mit dem Lounge-Set „Nassau“ ist Sieger

Auflagen machen das Konzept

ein Modell gelungen, das das Zeug zum

des Aalener Unternehmens Klein

Klassiker hat. Es besteht aus einem

Metalldesign komplett.

Einsitzer- (Foto) und einem Zweisitzer-Sofa

Ursprünglich konzipiert für

sowie einem Loungetisch. Die Aluminium-

Hotels und Bäder, wird

gestelle sind eisengrau oder weiß, das

„SunDivan“ hohen Ansprüchen

makellos eingearbeitet Armlehnen-Inlay aus

wie Dauerhaftigkeit, Wartungs-

FSC-zertifiziertem Teakholz. Die komfortab-

freiheit und zeitlosem Chic

len Sofa-Kissen sind mit einem grauen,

gerecht. Natürlich steht auch

strapazierfähigen „Sunbrella“-Stoff

einem Einsatz im privaten

bezogen, der extrem langlebig, farbbestän-

Garten nichts entgegen.

dig sowie atmungsaktiv, pflegeleicht und

Foto: Klein Metalldesign

bis max. 40° C maschinenwaschbar ist. Foto: Sieger GmbH | www.sieger.eu

www.sundivan.com

Pariser Chic

Ein schmaler Schalter aus der Kollektion „Classique“ und Leseleuchte „Tulip“ mit abgeschrägtem Kegelschirm im Farbton „dunkle Bronze“ zieren unter anderem die Zimmer und Suiten des Hotels La Réserve Paris. Foto: G. Gardette/La Réserve

Direkt Direkt vom vom Hersteller: Hersteller: horeca.lechuza.com horeca.lechuza.com

Made Made in in Germany Germany

Einen Steinwurf vom Place de la Concorde und dem Elysée-Palast entfernt, ist das Hotel La Réserve Paris – Hotel und Spa zu finden. 26 Suiten und 14 Zimmer reflektieren den Pariser Chic des 19. Jahrhunderts wider. Mit von der Partie ist das französische Unternehmen Meljac, Spezialist für exklusive Schalter, Steckdosen, Leseleuchten und Verkleidungselemente für elektrische Geräte. Über 1.500 Messingteile, darunter Schalter mit Gravuren, Jalousiesteuerungen, Steckdosen und Leseleuchten wurden für das Hotel geliefert, wobei die dekorativen Oberflächenelemente von Hand gefertigt sind. Damit wird die Eleganz des ehemaligen Stadtpalais, das über großzügig geschnittene Innenräume und detailverliebte Elemente verfügt, zusätzlich unterstrichen. Im deutschsprachigen Raum sind die Produkte von Meljac exklusiv über Home & Co in München erhältlich. www.home-co.de | www.lareserve-paris.com LECHUZA . geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG LECHUZA . geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG Brandstätterstr. 2–10 . 90513 Zirndorf . Deutschland Brandstätterstr. 2–10 . 90513 Zirndorf . Deutschland Hotline +49 (0)911 9666-1660 . www.lechuza.com Hotline +49 (0)911 9666-1660 . www.lechuza.com

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Ein Hotel mit Seele

Schickes Restaurant für Mitarbeiter

Im slowakischen Teil der Hohen Tatra, dem mit 1.350 m ü. NN höchsten Gebirgszug der Karpaten, entstand in den Jahren 1883 bis 1925 ein bandförmiges, historisches Ensemble, das bis zum 2. Weltkrieg als Hotel und anschließend als Kurhaus genutzt wurde. Nach der Wende 1989 befand sich die Anlage in einem desolaten Zustand, war aber gleichzeitig der Ausgangspunkt für die Planung des ersten 5-Sterne-Hotels der Slowakei. Mit der Kempinski Hotels S.A. fand sich ein würdiger Betreiber. Das Münchner Büro Cerno + Architekten konnte sich bei einem Wettbewerb gegen neun weitere Architekten durchsetzen und fertigte schließlich eine Architekturstudie an, die nicht nur den alten Gemäuern neuen Glanz verleihen, sondern auch den Betrieb eines 5-Sterne-Hotels überhaupt möglich machen sollte. Dazu musste die interne Gebäudeorganisation radikal überdacht und eine komplett neue Infrastruktur geschaffen werden. Hierzu wurden die Bestandsgebäude über ihre Gesamtlänge von 250 m komplett neu unterkellert und an Stelle von dezentralen Eingängen ein repräsentativer Haupteingang geschaffen. Ergänzt wurden die alten Gebäude um einen Wellnessbereich, der weitestgehend unsichtbar bleibt. Lediglich nach Norden hin erscheint ein schlankes Sockelgebäude. Durch dessen Fassade eröffnet sich ein großartiger Panoramablick. Die wertvollsten Räume, wie Restaurant, Konferenz- und Ballsaal, wurden sorgfältig restauriert – Tapeten wurden anhand von alten Fotografien reproduziert – und durch neue Einbauten ergänzt. In den Zimmern und Suiten herrschen gedeckte Farben vor, die sich an der Natur orientieren. Dabei wurde jedes Zimmer anders gestaltet und bietet dem Gast einen angenehmen Aufenthalt in gediegener Atmosphäre. www.cerno-architekten.jimdo.com | www.kempinski.com/de

Das traditionsreiche Hotel Bayerischer Hof verwöhnt seit kurzem seine Mitarbeiter mit einem komplett umgestalteten Restaurant inklusive Relax-Lounge. Für das komplette Konzept zeichnet Kare verantwortlich. Die Objektabteilung des Spezialisten für Lifestyle-Möbel entwickelte die Idee für das Interior Design mit Farbkonzept und Materialauswahl, führte den kompletten Umbau vom Boden bis zur Decke aus und übernahm die Möblierung und Dekoration. Für das Design-Konzept der rund 250 qm großen Flächen wählten die Kare-Innenarchitekten helle Hölzer, neutrale Steintöne und Akzente in verschiedenen Grüntönen. Entstanden ist auf diese Weise ein „Kraftort“, der die Entspannung und Erholung der Mitarbeiter in den Arbeitspausen fördert,erklären Peter Schönhofen und Jürgen Reiter, Inhaber und CEOs von Kare. Der Umbau umfasste aber nicht nur Restaurant und Kaffee-Lounge, sondern auch die professionelle Küche, die mit den modernsten Geräten versehen wurde. Am Ende zeigte sich Hotelchefin Innegrit Volkhardt hoch zufrieden: „Der Umbau verlief reibungslos, es war eine stets saubere Baustelle und alles verlief im Zeitrahmen.“ www.kare-design.com | www.bayerischerhof.de

Neue Perspektiven Mit dem Zusammenwachsen von „Dialock“ aus dem Hause Häfele und dem Raumsteuerungssystem von Interel ergeben sich neue Perspektiven für die Gebäudeautomation in Hotels. Ab sofort lassen sich die beiden Systeme miteinander vernetzen und erhöhen somit die Aufenthaltsqualität, Sicherheit und Energieeffizienz in der Hotellerie. Diese Vernetzung erlaubt Hotelbetreibern die Ausschöpfung aller Vorteile der Online-Variante des „Dialock“-Schließsystems, z. B. einer ferngesteuerten Batterieüberwachung und die Zimmerwechsel-Funktion. Die Nutzung der Online-Funktionen baut auf der integrierten

Im neuen Casino des Luxushotels Bayerischer Hof in München setzen Grünpflanzen als

Bluetooth-Fähigkeit des Schließsystems auf, das bereits in vielen Häusern für den Smart-

Augenschmaus und ungewöhnliche Wandobjekte aus echtem Moos optische Highlights.

phone-Schlüssel in Gebrauch ist. Das macht den Kauf und das Management eines

Foto: Kare

separaten Netzwerks und seiner Hardwarekomponenten für das Schließsystem überflüssig und bringt dem Hotelier bedeutende Kosteneinsparungen bei der Installation und der laufenden Instandhaltung. Darüber hinaus können die beiden Systeme relevante Interaktions-Daten miteinander austauschen. Das bringt erhebliche Energieeinsparungen und mehr Komfort für die Gäste. Das „Dialock“-Schloss von Häfele meldet beispielsweise die Öffnungs- und Schließungsvorgänge der Tür an das Raumsteuerungssystem von Interel. Es hilft somit festzustellen, ob sich ein Gast im Zimmer befindet und ob deshalb auf Energiesparmodus geschaltet werden kann, also Herunterdrehen der Heizung oder Klimaanlage und Abschalten nicht benötigter Lichter. Abbildung: Häfele www.haefele.de | www.interelme.com

Ein Objekt richtig und stilvoll zu beschatten, ist eine Kunst. Und darauf hat sich das Unternehmen Textile Sonnenschutz-Technik aus Verl spezialisiert. Das Team um Geschäftsführer Werner Jürgenhake fertigen Beschattungslösungen individuell und nach Wünschen des Kunden. Dabei wird darauf geachtet, dass diese nicht mit dem Objekt konkurriert, sondern sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt – egal, ob es sich um ein ganzjähriges oder aufrollbares Sonnensegel oder eine Sonnenschutzlösung mit vollelektronischer Aufrollung per Fernbedienung handelt. Gefertigt werden die Sonnenschutz-Lösungen in Deutschland mit hochwertigen Markenprodukten und Werkstoffen. Foto: Textile Sonnenschutz-Technik | www.sonnensegel-nach-mass.de

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Gesund Sitzen mit Ausblick „Dein Zuhause im Urlaub“ war von Anfang an das Motto bei der Konzeption der AllgäuLofts Berg und Tal. Die Inhaber des Berghotels Schlossanger Alp, Barbara SchlachterEbert und Bernd Ebert, wollen mit den acht exklusiven Luxus-Ferien-Apartments eine „heimelige“ Alternative zum klassischen Hotelaufenthalt bieten. Der Umbau wurde vom Architekturbüro Stein+Bucholz geplant, wobei Barbara Schlachter-Ebert das Interior Design selbst entworfen hat. Es begeistert mit einem gemütlichen Mix aus schlichten Designer-Möbeln, natürlichen Stoffen wie Leinen und Filz und urigen Accessoires aus dem Allgäu. Mit von der Partie ist neben Betten von Treca de Paris auch der „W-Cube 1“ und „W-Cube 2“ der Marke Wagner des Stuhlspezialisten Topstar aus Langeneufnach. Dabei entpuppt sich die „W-Cube“-Familie als absoluter Allrounder, der sich sowohl als lässiges Loungemöbel als auch am Esstisch harmonisch in die Architektur einfügt. Verschiedene Korpus- und Gestellvarianten in Verbindung mit hochwertigen Bezugsstoffen und der patentierten „Dondola“-Technologie sorgen für Wohlgefühl. Und das vor allen Dingen beim Sitzen, denn das dreidimensionale „Dondola“-Sitzgelenk entkoppelt die starre Verbindung zum Stuhlunterteil und sorgt während des Sitzens für Mikrobewegungen, die die Wirbelsäule entlasten und kräftigen. www.wagner-living.de | www.berg-tal.com

Inspiriert von einem Cocktailsessel aus den 50er Jahren hat Designer Patrick Frey „Romy“ geschaffen. Die Modelle dieser Reihe können sich sowohl einzeln im Raum als auch in der Gruppe behaupten. Das Rückenteil der Sitzmöbel ist angenehm flexibel gestaltet und passt sich an die verschiedenen Sitzpositionen des Benutzers an. Erhältlich ist „Romy“ in zwei Gestellvarianten: Eiche schwarz und Stahl schwarz. Foto: Freifrau www.freifrau.eu

Hilfe bei Flecken – über Nacht Tagtäglich werden die Sitzgelegenheiten bei McDonalds von Hungrigen in Beschlag genommen. Das geht natürlich nicht spurlos an den Bezügen vorbei und nach kurzer Zeit sind diese recht mitgenommen. Hier schafft der LederpflegeSpezialist LCK Abhilfe und bietet Rahmenverträge für die regelmäßige Reinigung, Reparatur und Pflege für die einzelnen Filialen an. Meist werden die Ledersitzbezüge in Nachteinsätzen vom mobilen LCK-Serviceteam von Fettflecken,Getränkeund Speiseresten oder Kugelschreiberstrichen befreit. Eventuelle Beschädigungen, wie Abschürfungen, Risse oder Kratzer im Leder, werden professionell repariert. Und am nächsten Morgen erscheint die Einrichtung wie neu. www.lederpflege.de

Apartment der Zukunft In den Allgäu Lofts paart sich ein atemberaubender Ausblick mit nachhaltiger Rückenge-

Das mobile LCK-Serviceteam

sundheit – für letzteres sorgen die „W-Cubes“ von Wagner. Foto: Berg und Tal – Allgäu Lofts

im Einsatz. Foto: LCK

Spannende Räumlichkeiten Bereits im vergangenen Jahr eröffnete die Nürnberg Messe ihre Gastronomie NCC Mitte und schuf neue, moderne und spannende Räumlichkeiten für die Tagesverpflegung der Mitarbeiter sowie für den entspannten Cappuccino zwischendurch. Auf einer Fläche von über 900 qm befinden sich Ausgabe, ein Tageskiosk mit Automaten, der Gastraum, zwei autarke Businessräume sowie Außenanlagen. Der Nürnberg Messe war es wichtig, den Mitarbeitern eine auf sie abgestimmte Kantine zur Verfügung zu stellen und sich bewusst vom konventionellen Kantinenablauf zu distanzieren. Die Architektur in Kombination mit der Auswahl des Mobiliars schafft einen Raum, um sich wohlzufühlen. So wird durch höhenversetzte Podeste, eine Sitznische in der Wand als Rückzugsort, Tischformationen mit unterschiedlichem Höhenniveau und durch den Einsatz von verschiedenen Materialien, der Raum sowohl strukturiert als auch mit unterschiedlichem Ambiente versehen. Der Innenraum wird in seiner architektonischen Wirkung auch nach außen in den Outdoorbereich des Casinos getragen, wo durch ein Wechselspiel von Pflasterbelag und spannend gestalteter Grünflächen ein atmosphärischer Ort entsteht. www.nuernbergmesse.de Im Casino der Nürnberg Messe kommen Möbel von e15, Cor,

Das Hotelkompetenzzentrum (HKZ) und das Berliner Beratungsunternehmen Boardinghouse Consulting werden ein neues, innovatives Konzept für das „Apartment der Zukunft“ entwickeln und umsetzen. Joi-Design und die Adina Apartment Hotels unterstützen das Vorhaben in Form von strategischen Projektpartnerschaften. Gemeinsam wird ein Raumkonzept für Serviced Apartments entstehen, das Investoren und potenziellen Betreibern den Einstieg in dieses wachsende Segment erleichtern soll. Zudem wird Unternehmen mit innovativen und zukunftsweisenden Ideen im Bereich Technik und Innenausstattung eine Plattform geboten. Anfang 2017 soll dass „Apartment der Zukunft“ im HKZ in Oberschleißheim bei München realisiert werden. „Ich freue mich, dass wir mit Joi-Design, Adina Apartment Hotels und Boardinghouse Consulting Partner finden konnten, die nicht nur in der Branche bekannt sind, sondern über hohe Kreativität, fundiertes Wissen und hervorragende Branchenkenntnisse verfügen. Gemeinsam sind wir in der Lage, ein wegweisendes Konzept für dieses neue Segment der Hotelbranche zu entwickeln“, erklärt Geschäftsführer und Gründer des HKZ, Christian Peter.

H. May KG, Lapalma, Arper, Neofaktor, Miramondo und Gerhard Welzel zum Einsatz. Foto: Nürnberg Messe

www.hotelkompetenzzentrum.de

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Das „The Qvest Hideaway Cologne“ hat 2014 im alten Historischen Archiv der Stadt Köln eröffnet.

Als Vorlage für dieses von Anker gefertigte Individualdesign, das in den Fluren des Luxus-Boutique-Hotels zu finden ist, diente ein historisches Fliesendesign aus dem Erdgeschoss des Gebäudes.

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Design unter

seinesgleichen

Nach zwei Jahren aufwändiger Renovierung eröffnete im Sommer 2014 das privat geführte Luxus-Boutique-Hotel „The Qvest Hideaway Cologne“ im alten Historischen Archiv der Stadt Köln. In 34 individuell und mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten Zimmern und Suiten kombiniert das Hotel historische Architektur aus dem Jahre 1894 mit exklusiven Design-Klassikern aus den 1950er- und 1960er-Jahren, zeitgenössischer Kunst und Fotografie. Übernachtet wird in dem neugotischen Gebäude inmitten einer kuratierten Möbelauswahl, unter ihnen wahre Schätze von Charles und Ray Eames, Arne Jacobsen, Mies van der Rohe und Le Corbusier. Letzterem begegnen die Gäste nicht nur in der Möbelauswahl des Hauses, sondern ebenfalls in der textilen Bodengestaltung der Zimmer. Und zwar in Form von „terre sienne brûlée 59“. Dies ist einer von 63 Farbtönen der weltberühmten Polychromie, Le Corbusiers Farbklaviatur aus den Jahren 1931 und 1959, für die der traditionsreiche Webbodenspezialist Anker Teppichboden mit der „Perlon Rips LCS“-Kollektion weltweit die exklusiven Nutzungsrechte für textile Bodenbeläge inne hat. Im „The Qvest“ wurden insgesamt 488 qm der Zimmer mit Anker „Perlon Rips LCS“ im „Point“-Design in der Farbe 705 (entspricht „terre sienne brûlée 59“ der Les Couleurs Le Corbusier) ausgestattet. Für die Flure produzierte das Dürener Unternehmen einen Druckteppichboden im exklusiven Individualdesign. Als Vorlage dazu diente ein historisches Fliesendesign aus dem Erdgeschoss des Gebäudes, das für den textilen Bodenbelag übernommen wurde. Insgesamt wurden 106 qm der Basiskonstruktion einer „Viva 1100“-Druckdecke mit dem edlen Individualmuster aus Ornamenten und Mosaiken (Dessin 04525C, 04525D Farbe 500) bedruckt und verlegt. Die komplette Ausstattung des Hotels ist handverlesen, weshalb auch die Auswahl der Bodenbeläge sorgfältig erfolgte und die Wahl letztendlich auf das Dürener Unternehmen Anker fiel. Dieses verbindet den Design-Klassiker „Perlon Rips“ mit der weltbekannten Farbklaviatur Le Corbusiers. 63 Farben kombiniert mit vier klassischen

Die Anker „Perlon Rips LCS“-Kollektion ziert neben exklusiven Designklassikern das Luxus-Boutique-Hotel „The Qvest“ in Köln.

Le Corbusier (1887 – 1965) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Architekten, Designer, Maler und Stadtplaner des 20. Jahrhunderts. Er widmete sich dem Gebäude ganzheitlich. Farbwirkungen waren für ihn genauso wichtig wie Grundriss und Form. Die Polychromie, seine zwei Farbsysteme, sind als Inspirationsquelle für Gestaltung gedacht. Ihm ging es dabei um Farbharmonien und die Wirkung der Farbe auf den individuellen Menschen im Gesamtkontext von Raum und Form. Im Juli diesen Jahres sind seine Verdienste um die Architekturbewegung der Moderne zum Weltkulturerbe ernannt worden und eine Serie von 17 seiner Bauten aus sieben verschiedenen Ländern auf die Liste des Welterbes gesetzt worden.

Designs („Plain“, „Point“, „Line“ und „Cut“) bieten 252 Artikel mit einer ungeahnten Gestaltungsvielfalt. Dabei war die Entwicklung der 63 Farben besonders aufwändig, da alle Beteiligten größten Wert auf Originalität legten. Unter anderem auch die Schweizer Firma Les Couleurs, die den Farbschatz Le Corbusiers weltweit im Auftrag der Fondation Le Corbusier Paris verwaltet. Zudem werden die Farben in den vier Designs im Produktionsprozess mit einem exakt ausbalancierten Grau-Anteil verbunden, um dem hochwertigen Teppichboden zugleich eine Objekteignung zu verleihen. Eine raffinierte Vorgehensweise, die sich sehr eindrucksvoll auf der Kollektionskarte zeigt. Dies ist eine Farbenenzyklopädie für textile Bodengestaltung, die auf zehn Seiten (aufgeklappt drei Meter lang) Faszination und Begeisterung für den Design-Klassiker „Perlon Rips“ und die Farbklaviatur Le Corbusiers eindrucksvoll aufleben lässt. „Perlon Rips“ wurde ebenso wie der zweite Teil des Farbsystems des bedeutenden Architekten, Designers, Malers und Stadtplaners im Jahr 1959 entwickelt. In der Zwischenzeit hat sich das textile Bodenbelagssystem zu einem der erfolgreichsten entwickelt. Die Gründe hierfür sind im ruhigen, zeitlosen Design und der herausragenden technischen Konstruktion zu sehen. Produziert wird es seit jeher im eigenen Unternehmen, beginnend mit der Herstellung des Anker-Streichgarns. Seine ausgesprochen kompakte Struktur mit besonders gerade und sehr präzise stehenden Noppen verdankt der „Perlon Rips“ dem sehr dichten Weben. Das Resultat ist eine störungsfreie Homogenität des Bodens. Neben der herkömmlichen Ausstattung wird die Kollektion selbstverständlich auch mit „SonicWave“Akustikvlies angeboten. Durch diese Rückenausführung wird die Schallabsorption in dem für die Bürokommunikation wichtigen Frequenzbereich von 500 bis 1.000 Hertz nachweislich deutlich verbessert.

Die „Perlon Rips LCS“-Kollektion bietet Anker ausschließlich design- und gestaltungsorientierten Architekten, Innenarchitekten und Entscheidern an. bs www.anker.eu www.qvest-hotel.com

Die 34 individuell gestalteten Zimmer sind mit einer kuratierten Möbelauswahl bestückt, darunter Design-Klassiker von Charles und Ray Eames, Mies van der Rohe oder Le Corbusier. Fotos: Anker

Die Kollektionskarte zeigt nicht nur die 252 Artikel in der Anordnung der Farbklaviatur Le Corbusiers, sondern auch original per Hand gestrichene Farbtafeln.

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Der mondänen Farbgebung – vom Untergeschoss mit warmen Grautönen, aufsteigend zum weißen „Faculty Club“ – wird mit den Teppichen von Object Carpet aus „Antron“-Fasern in brillanter Ausführung entsprochen.

In den öffentlichen Räumen zonieren die Teppiche einladend Bereiche

Auf den Fluren bewirkt der extrem hochwertige Semi-Shag in Frisé-Optik

und unterstreichen das exquisite Ambiente.

mit seiner sehr hohen Stichdichte eine angenehme Akustik und edle Anmutung.

Das Polyamid 6.6-Fasermaterial sorgt dafür, dass die Leistungseigenschaften

Der 170 qm große „Faculty Club“ im 7. OG erhielt mit hohen

der Teppiche, wie Strapazierfähigkeit, hohe Widerstandsfähigkeit und Verschleiß-

Sitzelementen und weißen Teppichen einen privaten Rahmen.

festigkeit, den ästhetischen Eigenschaften in nichts nachstehen.

Fotos: Robert Sprang, Egling

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tmosphärisch und stilvoll

Der IZB Residence Campus at Home ist mit seinen acht Geschossen und ihrer organischen Form signifikanter Mittelpunkt und Blickfang auf dem Campus Martinsried in München. Helle Aluminium-Bänder umschlingen das 27 m hohe Gebäude und verleihen ihm eine optische Leichtigkeit. Die fließende Formgebung setzt sich im Gebäudeinneren gestalterisch fort. In 42 modern designten Zimmern und Suiten mit direktem Blick auf den Campus Martinsried und die Alpen können sich die internationalen Gäste vom Forschungsalltag erholen. Ein gehobenes Restaurant im Erdgeschoss und der exklusive „Faculty Club“ in der obersten Etage bieten eine moderne und inspirierende Atmosphäre, um sich in legerem Rahmen auszutauschen und Netzwerke zu spannen. Komfort und klare Linien zeichnen alle Räume aus. Die Einrichtung, Licht, Textilien, Tapeten und Accessoires sind perfekt aufeinander abgestimmt. In Verbindung mit der innovativen Gebäudearchitektur strahlt das Interieur eine entspannte Atmosphäre und erfrischende Ruhe aus. „Unser Anspruch war es, auch im Inneren durch organische, fließende Formen Spannung zu erzeugen. Gleichzeitig sollte eine einladende Atmosphäre zum Wohlfühlen entstehen“, erläutert Jürgen Stark das architektonische Konzept. Die Teppichböden von Object Carpet sind darin ein zentrales Gestaltungs- und Funktionselement. Als abgepasste „Rugx-Teppiche“ schaffen sie in den offenen Räumlichkeiten wie Lounge, Lobby und dem 170 qm großen Clubraum komfortable Bodenzonen. Mit den textilen Flächen in organischen Formen hat der Architekt die Bereiche optisch hervorgehoben und persönliche, vitale Atmosphären kreiert sowie Sitzelementen eine räumliche Zuordnung gegeben. Der luxuriöse Shag „Poodle 1400“ aus hochwertigen „Antron“Teppichfasern von Invista trägt dazu durch seine kuschelig-weiche Oberfläche und angenehme Griffigkeit bei. Sein exklusives

Das IZB Residence Campus at Home auf dem Wissenschaftscampus Martinsried bei München ist bislang in Europa einzigartig. Alles ist darauf ausgerichtet, internationalen Spitzenforschern eine angenehm inspirierende Atmosphäre zum Wohnen, Arbeiten und Kommunizieren zu bieten. Mit Teppichen als gestalterische und funktionale Elemente hat Architekt Jürgen Stark von Stark Architekten auf allen Stockwerken komfortable Zonen der Ruhe geschaffen. Dafür hat er textile Bodenbeläge von Object Carpet aus hochwertigen „Antron“-Teppichfasern gewählt. Oberflächenbild verdankt die hochflorige Tuftingware dem Einsatz unterschiedlicher „Antron“-Faserstrukturen. In Verbindung mit stilvollen Möbeln von renommierten Design-Unternehmen hat Jürgen Stark eine ausgewogene Mischung zwischen puristischer Ästhetik und einladender Gemütlichkeit geschaffen: „Mit den textilen Flächen haben wir in der Lobby, Lounge und dem Clubraum intime Bereiche gestaltet, die Raum für Rückzug und Gespräche signalisieren“, so der Architekt. Dazu leisten die Teppiche auch einen Beitrag, indem sie Schall absorbieren und so für eine angenehm ausgeglichene Raumakustik sorgen. Das mondäne Farbkonzept vom Untergeschoss mit dunklen warmen Grautönen, hell aufsteigend zum weißen „Faculty Club“ im 7. Obergeschoss, wird von den abgepassten „Rugx-Teppichen“ aufgenommen. Die Teppichqualität „Poodle 1400“ bot dazu standardmäßig abgestimmte Farbnuancen. In der Lobby empfangen dunkelgraue Teppiche die Gäste. Im strahlend weißen Clubraum hat der Architekt ebenso weiße Teppiche als Komfortzonen eingesetzt. Zur Farbbrillanz der Teppiche tragen die „Antron“-Fasern genauso bei, wie auch zu ihren hervorragenden Leistungseigenschaften. Alle „Antron“- Fasern werden aus Polyamid 6.6 hergestellt, das eine dichte und feste Struktur hat. Dank dieser dichten und festen Struktur behalten „Antron“-Teppichqualitäten auch bei hoher Beanspruchung ihr Erscheinungsbild. Sie zeichnen sich aus durch hohe Widerstandsfähigkeit und Verschleißfestigkeit, sind hitzebeständig und zeigen ein

dauerhaft gutes Aussehen. Außerdem lässt die dicht geordnete Polymerstruktur Schmutz weniger haften sowie Flecken schlechter eindringen. Der Teppich reagiert auch elastischer auf Druck und verfilzt weniger. Für die Flure der Zimmergeschosse wählte Jürgen Stark mit „Glamour 2400“ einen extrem hochwertigen Semi-Shag in FriséOptik mit sehr hoher Stichdichte. Aufgrund seiner optischen und funktionalen Eigenschaften passt er hervorragend in das architektonische Konzept: „Der extrem weiche Teppich wirkt sich angenehm leise auf die Ruhe in den Gästezimmern aus. Außerdem erlaubte uns seine Weichheit

und Flexibilität, den Rundungen der Wände am Boden formvollendet zu folgen“, erklärt Jürgen Stark. Der Semi-Shag wird mit einem hohen Poleinsatz von 2.400 g „Antron“-Teppichfasern der hohen Beanspruchung in den frequentierten Flurbereichen mit edler Anmutung gerecht. Das Polyamid 6.6-Fasermaterial sorgt dafür, dass die Leistungseigenschaften des Teppichs seinen ästhetischen Eigenschaften in nichts nachstehen. In einer Sonderfarbe Grau bewirkt er auf den Fluren eine persönliche, vitale Atmosphäre. „Teppichboden und Teppiche sind ein hervorragendes Stilmittel, um Exklusivität und Emotionalität in ein Hotel oder eine Lobby zu bringen. Sie unterstützen den Charakter der Innenarchitektur, ermöglichen Bereiche optisch hervorzuheben und sorgen für eine angenehme Raumakustik“, so der Architekt Jürgen Stark. Er kann sich durchaus vorstellen, Teppichboden aus den genannten Gründen auch in Teilbereichen an der Wand einzusetzen. www.antron.eu

Die IZB Residence Campus at Home bildet mit seinen acht Geschossen und seiner organischen Form den signifikanten Mittelpunkt des Campus Martinsried in München.

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Badezimmer = Lebensraum Sanus per Aquam (SPA) – Gesundheit durch Wasser – Dornbracht macht mit speziellen Produkten und Technologien die Wirkung von Wasser nicht nur in exklusiven Spas erlebbar, sondern auch im eigenen Bad. Dabei lässt sich die positive Wirkung von Wasser gezielt einsetzen und auf unterschiedlichste Weise erleben. Die verschiedenen Treatments lassen sich aktiv zur Prävention und Gesundheitsförderung einsetzen: Während ein herausziehbares Gießrohr beispielsweise die Durchführung wohltuender Güsse nach Kneipp ermöglicht, bieten Anwendungen wie „Sensory Sky“, „Horizontal Shower“ (Foto), „Foot Bath“, „ComfortShower“ und „Leg Shower“ außergewöhnliche Wassererlebnisse, die je nach Wunsch vitalisierend, beruhigend oder entspannend wirken. Foto: Dornbracht | www.dornbracht.de

Ein Badezimmer ist heute weit mehr als ein funktioneller Raum, den man nur wenige Minuten am Tag nutzt. Vielmehr hat sich dieses ganz spezielle Zimmer zu einem neuen Lebensraum entwickelt, der der Regenartion, Entspannung, aber auch der Vitalisierung dient. Entsprechend haben sich auch die Anforderungen an die Ausstattung verändert. Im folgenden finden Sie eine Auswahl an Produkten, die genau diesen Ansprüchen Rechnung tragen. Lesen Sie zu diesem Thema auch das Interview mit Christian Sieger, Geschäftsführer von sieger design, ab Seite 44.

Formschön, zurückhaltend, aus einem Guss – Individuelles Design für Individualisten bietet die skulpturale Armatur „Hansasignatur“ des Armaturenherstellers Hansa. Grundgerüst ist die duale Struktur mit separiertem Hebel und Auslauf. Als Basis dienen hierbei geometrische Grundformen, die mit organisch sanften Flächen eine Einheit eingehen. Nicht nur das Ende des Auslaufs ist weich abgerundet und lässt das Wasser sanft herausfließen, auch die Kanten des Hebels schmeicheln der durh ihre softe Rundung der Hand. Auszugsbrause bzw. Schwenkauslauf schmiegen sich ebenso angenehm in die Handballen. Für ein gutes Gefühl und Gewissen sorgt zudem der Einsatz hochwertiger Materialien. Foto: Hansa | www.hansa.de

Sinnlichkeit im Bad – Ungewöhnliche Wege geht der Stahl/Email-Spezialist Bette mit der Badewanne im Stoffkleid, die gemeinsam mit dem Designbüro Tesseraux + Partner entwickelt wurde. Möglich wurde sie durch eine neue Generation an Funktionsstoffen, die extrem robust,

pflegeleicht

sowie

wasser-,

schimmel- und klimaresistent sind. In der konkreten Anwendung wird der Wannenkörper klassisch aus edlem Stahl/ Email gefertigt und die Wannenschürze von den BW Bielefelder Werkstätten gepolstert und mit gewebtem Stoff von Jab Anstoetz bezogen. Ein ästhetisches Meisterstücke – Seine erste Badkollektion entwarf Arik Levy in Kooperation mit

wie funktionelles Detail ist die rund 30 mm

Kaldewei. Entstanden ist das Meisterstück „Emerso“-Badewanne und der

hohe Schattenfuge an der Unterseite des

gleichnamige Waschtisch. Der Star-Designer verbindet dabei gekonnt strenge

Wannenkörpers. Da der Stoff nicht bis auf

Geometrie und spielerische Formen. Die freistehende, vollemaillierte Wanne be-

den Boden reicht, werden Schmutzkanten

sitzt einen leicht ansteigenden Rand, der das Auge wie auf einem in sich gedreh-

vermieden und es kann einfach unter der

ten Seidenband scheinbar endlos wandern lässt. Darauf abgestimmt bildet der Waschtisch ein perfektes Gegenstück. Foto: Kaldewei | www.kaldewei.com

Wanne durchgewischt werden. Foto: Bette | www.bette.de

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Neue Dimension der Individualisierung – Basierend auf der „Axor U-Base“, einem universalen Armaturensockel, zeigt Axor eine neue Dimension der Individualisierung: Armaturenausläufe aus außergewöhnlichen Materialien und mit totaler Formfreiheit für die nahtlose Integration in die Innenarchitektur des Raumes oder für die Darstel-

„Mimicry“ von Jean-Marie Massaud.

lung persönlicher Akzente. Auf dieser Basis hatte das Unternehmen im Rahmen der Axor Water-

„Water Steps“ von Front.

Dreams 2016 renommierte Architekten und Designer zu einem Dialog über die Bedeutung des Wassers innerhalb der Wohnräume von Morgen eingeladen. Zusammen mit David Adjaye, Werner Aisslinger, Front, GamFratesi und Jean-Marie

„Zen“ von GamFratesi.

Massaud sind einzigartige Ausläufe entstanden, die durch ihre Form, Materialität und Funktion, Armatur und Wasser einen neuen Wert und eine stärkere Emotionalität verleihen. Aus ihren verschiedenen Sichtweisen auf die Bedeutung von Wasser innerhalb des Interieurs, verfolgte jeder Architekt und Designer die Gestaltung seiner Ausläufe mit alternativen Materialien und Formen und zelebrierte dabei das Wasser und seine Laufbahn auf funktionaler und emotionaler Ebene. Fotos: Uli Meier für Axor/Hansgrohe SE

www.hansgrohe.de

„The Sea and the Shore“ von Werner Aisslinger.

„Ritual“ von David Adjaye.

Kompaktes Design – Die elektronische Waschtisch-Armatur „Celis E“ (Design: Vistapark) präsentiert sich als schlanke Armatur mit ausbalancierten Proportionen. Sie eignet sich für alle kleinen und mittelgroßen Waschbecken. Die berührungslose Funktionsweise und eine optional zuschaltbare 24-Stunden-Hygienespülung sprechen nicht nur für einen Einsatz im öffentlichen und gewerblichen Kontext, sondern auch in privaten Bädern, Wellness-Bereichen und Gäste-WCs. Optisches Highlight ist der schlanke, nur auf der Unterseite gewölbte Auslauf, der im 90°-Winkel elegant aus dem Armaturenkörper hervortritt und sich zum Strahlregler hin leicht verjüngt. Foto: Schell | www.schell.eu Waschplatz für zwei – Die Idee von Philippe Starck: eine zeitlos moderne Badserie, die in die unterschiedlichsten Stilwelten passt: puristisch, elegant, natürlich oder wild. Welchen Charakter das Bad auch haben soll, die Waschtische, Handwaschbecken, WCs und Bidets von „ME by Starck“ unterstreichen den Einrichtungsstil. Der neue, 1.300 mm breite „ME by Starck“-Doppel-Möbelwaschtisch harmoniert dabei mit dem passenden „L-cube“-Möbelunterbau, der in 30 Oberflächen lieferbar ist. Wahlweise mit ein oder zwei Auszügen bietet er großzügigen Stauraum. Zur Standardausstattung zählt ein Einrichtungssystem in Ahorn oder Nussbaum Massiv. Foto: Duravit | www.duravit.de

Ein Spiegel, zwei Funktionen – Der osthessische High Tech-Vertrieb Mues-Tec bietet mit der Eigenmarke „innovativTV“ einen speziell für den Nassbereich entwickelten Spiegelfernseher. Im Off-Modus ist er vollkommen unsichtbar, bietet aber, sobald er eingeschaltet ist, durch die LED-Technologie brillante Bildqualität. Dank Spezialglas-Ausstattung, wasserdichten Eigenschaften und 12-Volt-DC-Betrieb ist der Spiegelfernseher absolut sicherheitskonform. Zudem sorgen eingebaute, leistungsfähige Stereo-Vibrationslautsprecher für beste Audioqualität. Foto: Mues-Tec | www.mues-tec.de

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Fliesen für alle Fälle

Einzigartig, Stück für Stück – Mit dem Ziel, einer der führenden Hersteller von dekorativen Mosaiken zu werden, gründete Pino Bisazza im Jahr 2000 das Unternehmen Trend Group. Aus feinen Materialien wie Gold und Glas entwickelt das Unternehmen heute außergewöhnliche Mosaike, die sich an der Schnittstelle von Kunst und Design bewegen. Das beweist auch die Gestaltung des Aldo Coppola Salons in der Mailänder Innenstadt, bei der als Kontrast zu dem Bodenbelag aus weißem Carrara Marmor eine Wandgestaltung aus unzähligen Mosaiksteinen kreiert wurde. Mit viel Liebe zum Detail wurden dabei Fotografien aus Aldo Coppolas L‘Oréal Kalender zu Wandmosaiken verarbeitet, die den Räumlichkeiten einen einzigartigen Ausdruck verleihen. Foto: Trend Group | www.trend-group.com

Der Einsatz von Fliesen und Mosaiken ist längst nicht mehr beschränkt auf die Räume Bad und Küche. Heute erobern Fliesen neben dem Außenbereich auch Objekte wie Restaurants, Bars und Hotels. Die individuellen Gestaltungsund Anwendungsmöglichkeiten machen Fliesen zu einem immer beliebteren Werkstoff für Architekten, Innenarchitekten und Designer. Dabei reicht die Vielfalt von großflächigen Formaten in verblüffenden Holzimitationen bis hin zu maßgefertigten, marokkanischen Mosaiken. Der Kreativität sind somit keine Grenzen gesetzt. Lassen auch Sie sich von den folgenden Produktbeispielen und Projekten inspirieren.

Natürliche Eleganz – Der natürliche Lauf der Dinge und die Spuren der Zeit galten als Inspirationsquelle für die neue Serie „Remix“ von Agrob Buchtal. Charaktervolle, harmonisch-lebendige Oberflächen fügen sich in verschiedenen Formaten zu einem ruhigen und dank markanter Akzente dennoch ausdrucksstarken Raumkonzept. Die beschriebenen Spuren der Zeit werden durch moderne Digitaldrucktechnik, feine Reliefs und weitere Finishing-Schritte erzeugt und in den vier warmen Farbgebungen Beige, Braun, Grau und Anthrazit unterstrichen. Bodenfliesen aus hochwertigem Feinsteinzeug bilden die Basis der Serie, die mit zurückhaltenden, seidenmatten Wandfliesen in den eleganten Farben Hellbeige und Lichtgrau ergänzt wird. Zudem bilden sie den idealen Rahmen für die Dekorfliese und Bordüre „Onyx“, deren Design von dem leicht transparenten Schmuckstein und dessen Bänderungen in seidenartigem Glanz inspiriert wurde. Für die Gestaltung eines eindrucksvollen Blickfangs bietet Agrob Buchtal die Dekorfliese im Format 30 x 90 cm an. Dagegen ermöglicht die feingliedrige Bordüre 15 x 90 cm, die mit schmalen Streifen der Bodenfliese kombiniert wird, eine dezentere Akzentuierung. Foto: Agrob Buchtal | www.agrob-buchtal.de

Simply White – 2016 ist das Jahr der Farbe Weiß, zumindest wenn es nach dem Farbenhersteller Benjamin Moore geht, der „Simply White“ zur Farbe des Jahres erklärt hat. Auch das Designteam des niederländischen Fliesenherstellers Mosa schließt sich seiner These an und liefert gleich fünf Kollektionen, die in verschiedenenen Abstufungen der Farbe Weiß besondere Texturen, Oberflächen und Formen offenbaren. So zeigt die „Kho Liang le“-Collection anhand geometrischer Reliefs die Lebendigkeit auf, die eine weiße Fliese ausstrahMaterial-Illusion – Ragno, eine Marke der Marazzi Group, nimmt sich bei der

len kann. Deutlich wird die Vielfältigkeit der

Kollektion „Woodtales“ alte Eichenholzdielen zum Vorbild. Dem Used-Look der

Kollektion im Pariser Restaurant Jour &

Holzböden folgend, bestechen die Dekore mit bernsteinfarbenen Nuancen und

Naked. Die 10 x 10 cm großen „Kho Liang

typischen Gebrauchsspuren. Dabei unterscheidet sich jede Fliese durch Ma-

le“-Fliesen erzeugen als Wandverkleidung

serungen und Risse und besticht mit einer einzigartigen Optik. Vorrangig als

einen verblüffenden dreidimensionalen Ef-

Bodenbelag konzipiert, eignet sich das Feinsteinzeug sowohl für den Innenbe-

fekt und strahlen gleichzeitig eine schlichte

reich – in einer rutschhemmenden Ausführung aber ebenso für den Außenbereich und schafft eine wohnliche Atmosphäre. Foto: Ragno | www.ragno.it

Helligkeit und Klarheit aus. Foto: Koninklijke Mosa | www.mosa.com

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Flies(s)ender Übergang – Die Investition in Forschung und Pro-

Inspirationen aus 1001 Nacht – Der Fliesenhersteller Habibi hat sich mit der Unternehmensgründung im Jahr

duktentwicklung zeichnen den italienischen Hersteller Florim aus.

2001 zum Ziel gesetzt, traditionelle marokkanische Fliesen und Mosaike in den Fokus der internationalen Innenar-

Besonders mit Überformaten hat sich das Unternehmen einen

chitektur zu stellen. Dazu hat sich Habibi auf Zellige Fliesen spezialisiert, die für ihre Vielseitigkeit und farbliche Ele-

Namen gemacht. So werden Fliesen bis zu einer Größe von 160 x

ganz bekannt sind. Deren Herstellung – Glasierung, Zuschnitt und Zusammensetzung – ist eine alte Kunst, die in

320 cm und einer minimalen Stärke von 6 mm angeboten, die in ver-

der unternehmenseigenen Werkstatt in Fés der Tradition entsprechend von Handwerkern unter Verwendung hei-

schiedenen Farbnuancen und Oberflächenfinishings auch als Wand-

mischer Materialien praktiziert wird. Dank der vielseitigen, individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und der Maßan-

verkleidung verarbeitet werden können. Damit wird die Gestaltung

fertigung eignen sich die Fliesen und Mosaike neben der Gestaltung marrokanisch inspirierter Bäder und Küchen

fließender wie auch kontrastreicher Übergänge zwischen Boden und

im Besonderen für Projekte wie Restaurants, Hotels und Spas. Um den Einbau zu erleichtert, hat Habibi ein Verfah-

Wand möglich. Perfekt geeignet dafür ist die neue Serie „Neutra“,

ren entwickelt, in dem das Produkt mit einer dünnen Unterlage verbunden wird und somit passgenau in den Werk-

die in 6 Farben, 6 Dekoren und Mosaiken, 6 Größen und 6 mm Stär-

stätten vorgefertigt wird. Neben Fliesen und Mosaiken bietet Habibi in seinen Ausstellungsräumen in London und

ke für eine moderne und zeitlose Interpretation von natürlichem Feinsteinzeug steht. Foto: Florim Ceramiche | www.florim.it

Berlin auch Einrichtungsgegenstände, die das handwerkliche Geschick und die künstlerische Vergangenheit Marokkos zeigen – darunter antike Türen, Fenster und dekorative Holzgitter. Foto: Habibi | www.habibi-interiors.com

Individuell und magisch anziehend Wandkonzept „Monochrome Magic“ – klares Stilbekenntnis von Villeroy & Boch Fliesen „Monochrome Magic“ – der Name ist Programm. Das neue Wandkonzept von Villeroy & Boch Fliesen ist ein klares Stilbekenntnis, das konsequent in Schwarz und Weiß gehalten den Reiz dieses starken Gegensatzes voll ausspielt. Als großformatiges und vielseitiges Raumkonzept bietet es außergewöhnliche Gestaltungsmöglichkeiten in puristischen und dezent natürlichen Interieurs. Die Struktur der Dekorfliesen erinnert an ein Flechtmuster, das gleich große Quadrate bildet, so dass eine dreidimensionale Würfelstruktur entsteht. Je nach Blickwinkel des Betrachters und Lichteinfall ergeben sich immer wieder neue Reflexionen und interessante Effekte, die ein lebendiges Bild an der Wand erzeugen. Für „Monochrome Magic“ wurde ein neues Wand-Format entwickelt: die 40 x 120 cm großen Steingut-Fliesen entfalten ihre großzügige Flächenwirkung optimal in Horizontalverlegung. Sie verleihen jedem

„Monochrome Magic“ liegt im aktuellen Schwarz-Weiß-Trend und ist wahlweise mit matter oder glänzender Oberfläche erhältlich. Ausgezeichnet mit dem red dot award 2016.

Raum zusätzliche, optische Weite und sind ideal für die Verfliesung von Duschbereichen: Die 120er Länge ermöglicht es, die volle Breite einer modernen Dusche mit einer einzigen Fliese zu füllen, so dass weniger Fugen an der Wand entstehen. Das ist nicht nur besonders reinigungsfreundlich, sondern sieht auch ausgesprochen harmonisch und elegant aus. Die Grund- und Dekorfliesen von „Monochrome Magic“ sind darüber hinaus im gängigen Großformat 30 x 60 cm erhältlich. bs www.villeroy-boch.com/fliesen … aber als großformatiges und vielseitiges Raumkonzept bietet es auch außergewöhn-

Das neue Format 40 x 120 eignet sich

liche Gestaltungsmöglichkeiten in

besonders für die Verfliesung von

puristischen und dezent natürlichen

Duschbereichen ...

Interieurs. Fotos: Villeroy & Boch Fliesen

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Unten: Das junge Designlabel Balada & Co. legt großen Wert auf den bewussten Umgang mit Menschen und Ressourcen und schafft zeitlose Produkte mit Charakter und bleibendem Wert. Die

Oben: Die „Patera“-Pendelleuchte ist das Ergebnis

Peter Bowles, Gründer der britischen Leuchtenmanufaktur

der Zusammenarbeit zwischen Louis Poulsen und

Original BTC, war der erste Designer, der Knochenporzellan

dem Designer Øvond Slaatto. Sie gleicht einer Kugel aus Licht, die sich aus vielen kleinen

(Bone China) für die Herstellung von Leuchten verwendete und damit das britische Handwerk revolutionierte. Mit der

erste Kollektion der Münchner umfasst vier

rautenförmigen Zellen zusammensetzt, wobei jede

Modelle. Dabei interpretiert das Design der

einzelne leuchtet. Jede Zelle wurde so gestaltet,

mit gedrechselten Holzfüßen in Kirschbaum, Eichenholz

Leuchten verschiedene Formen des Tragens und

dass sie das Licht einfängt und das Leuchtmittel

oder Nussbaum. Die Leuchte zeichnet sich durch ihre hohe

Stützens von der maskulin kraftvollen bis hin zur

bei einem Blickwinkel von über 45 Grad abschirmt.

Lichtleistung des gesamten Lampenschirms aus, wobei

weicheren femininen Geste. Im Zusammenspiel von

Bei einem Winkel von unter 45 Grad sind die Felder

das zart-transparente, gefaltete Knochenporzellan für ein

Symmetrien, Linien und Radien entstehen Leuchten

offen und leiten das Licht nach unten. Eine kleine

wohnliches Lichtambiente sorgt. Foto: Original BTC

unterschiedlicher Charaktere. Die Verwendung

Lichtmenge ist auch nach oben gerichtet, um die

www.originalbtc.com

hochwertiger und innovativer Materialien unterstreicht zusätzlich den hohen Anspruch des Labels. Foto. Balada | www.balada.de

Tischleuchte „Cecil“ kombiniert er das feine Material nun

Decke zu erleuchten. Erhältlich ist sie in drei Größen: 450, 600 und 900 mm im Durchmesser. Foto: Louis Poulsen | www.louispoulsen.com

Die intellektuelle Auseinandersetzung mit der grundlegenden Frage nach einem anpassbaren Licht unter Berücksichtigung zeitgemäßer Technologien war der Ansatz bei der Gestaltung der Leuchte „Ciconia“. Der Schweizer Designer Rainer Bachschmid hat auf diese Weise eine Leuchte geschaffen, die eine streng minimalistische Formgebung mit überraschend dekorativer Wirkung verbindet. Im zusammengeklappten Zustand eher zurückhaltend als Raumlicht, zeigt sie ausgeklappt ihre gesamte Aktivität und Stärke einer Arbeitsleuchte. Foto: Rabadesign | www.raba.ch Mit „Spyre“ hat Ron Arad ein einmaliges Lichtobjekt gestaltet, dessen Konzept während der Arbeit an einer größeren Skulptur für die Sommerausstellung im Hof der Royal Academy of Arts in London entstanden ist. Um die Idee zu realisieren wandte sich der britische Designer an seinen Freund Ingo Maurer, der „Spyre“ mit seinem Designteam schließlich bis zur Serienreife entwickelte. In dem Prozess wurde, wie bei allen Modellen der Ingo Maurer GmbH, großer Wert auf eine sehr gute Qualität des Lichts, insbesondere auch die Farbwiedergabe, gelegt. Das Lichtobjekt besteht aus fünf Segmenten, die individuell gedreht werden können, um das Licht auszurichten. Die Segmente werden im 3D-Druck-Verfahren hergestellt. „Spyre“ ist mit einem warmen LED-Leuchtmittel und einem Ein-/Aus-Sensor ausgestattet. Erste Exemplare sind im Shop der Royal Academy of Arts in London und in Ingo Maurers Münchner Showroom zu sehen.

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Foto: Ingo Maurer www.ingo-maurer.com | www.ronarad.co.uk

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Lustige bunte Pappmachékugeln, die oftmals in gemütlichen Strandhäusern

Urbanen Lifestyle im reduzierten,

auf Ibiza zu finden sind, waren Vorbild für „Spheremaker“ von Fatboy. Dabei

authentischen Look & Feel bringt

kann die Leuchte so individuell gestaltet werden, wie ihre Nutzer sind – und das bei Bedarf sogar täglich. Sie ist variabel in der Höhe und der Position der Glaskugeln. Zudem stehen elf Farben und drei Kombinationsmöglichkeiten mit je drei, sechs oder neun Lampen zur Verfügung. Foto: Fatboy | www.fatboy.com

das Berliner Label Woodboom auf den Punkt. Neben ausgefallenen Möbelstücken präsentiert das Label auch Leuchten. Dabei bildet eine von Hand geschweißte Metallschale die Basis. Diese wird schließlich mit Quarzsand und Beton beschichtet und sorgt für eine dezente Lichtquelle. Foto: Woodboom | www.woodboom.de

„Venn“ des belgischen Leuchtenspezialisten Wever & Ducré lässt sich als indirekt oder direkt/indirekt leuchtende Variante einsetzen. Dabei kann sie mit mehreren Leuchten kombiniert werden – nebeneinander oder auch überschneidend, an der Wand oder Decke montiert sowie abgehängt.

Portabel, leicht, zusammenklappbar – mit wenigen Worten lässt sich „Roxxane Fly“ aus dem Hause Nimbus beschreiben. Die

Wie genau und wie viele Elemente, das entscheidet der Kunde alleine.

akkubetriebene LED-Leuchte, die

Foto: Wever & Ducré | www.weverducre.com

es in vielen kräftigen Farben, aber auch in dezenten Tönen gibt, verfügt über einen integrierten Sensor auf der Oberseite, der ein berührungsloses Dimmen ermöglicht. Je nach Helligkeit spendet „Roxxane Fly“ zwischen vier und 20 Stunden ein helles und gleichzeitig warmes Licht. Aufgeladen wird die Akkuleuchte durch ein mitgeliefertes Micro-USB-Kabel. Besonders praktisch ist zudem der bewegliche Gelenkkopf, um das Licht mit einem Handgriff individuell auszurichten und eine magnetische Unterseite, mit der sich die Leuchte an allen magnetischen Gegenständen andocken lässt. Foto: Nimbus www.nimbus-group.com

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Das Design von „Birdy“ stammt bereits aus dem Jahr 1952. Damals hatte der

Das elegante Leuchtensystem „Loop“ von Sigl unterstreicht Stimmungen, schafft Atmosphäre

norwegische Designer Birger Dahl die Leuchte kreiert. Anlässlich Dahls 100. Geburts-

und ruft Emotionen hervor – und das ganz einfach mit einer sanften Berührung. Möglich wird

tages hat Northern Lighting „Birdy“ in diesem Jahr neu aufgelegt – gleiche Form,

dies durch das fast unsichtbare Light-Modul. Durch sanften Druck mit der Fingerkuppe lässt

gleiche Proportionen. Lediglich die Farbpalette Schwarz, Weiß und Grau wurde um

sich Helligkeit, Weißton, Farbe und Farbintensität stufenlos und immer wieder neu komponie-

eine weitere ergänzt: Marsala – ein natürlich-kräftiges, erdartiges Weinrot, das 2015 die

ren und dimmen. Wahlweise kann die Leuchte, die es als Pendel-, Stand-, Decken- oder

Pantone-Farbe des Jahres war. In matter Ausführung sicherlich ein echter Hingucker.

Wandleuchte gibt, über eine eigens entwickelte App gesteuert werden – selbstverständlich

Foto: Chris Tonnesen | www.northernlighting.no

mit dem iPhone wie dem Android-Handy. Foto: Sigl Licht | www.sigllicht.de

„Pipe Mesh“ spricht die Sprache der Mode und nutzt dafür Diesels Research-Arbeit über technische Gewebe. Die Leuchte, die es in drei Größen gibt, erscheint in einem schwarzen, netzartigen Gewebe, das sich je nach Nutzungsstatus verändert.

Die Kollektion „Rimpi“ stammt aus der Designfeder von Maija Puoskari für das finnische

Ausgeschaltet ist „Pipe Mesh“ ein allgegenwärtiger schwarzer Totem, aber wenn sie

Unternehmen Innofusor. Dabei handelt es sich um akustisch wirksame Leuchten, die nicht nur

eingeschaltet ist, produziert sie ein warmes, stimmungsvolles Licht. Sie eignet sich

ein sanftes Licht erzeugen, sondern auch störende Geräusche absorbieren. Gefertigt werden

sowohl für den Wohn- wie auch Objektbereich und bietet die Möglichkeit, sehr große

die Leuchten, die in vier Größen erhältlich sind aus Torfmoos, das zum einen zu 100%

Umgebungen zu beleuchten und im charakteristischen Diesel-Stil zu definieren.

recycelbar ist und zum anderen hervorragende akustische Eigenschaften (Klasse A) aufweist.

Foto: Foscrini | www.foscarini.com

Foto: Katri Kapanen, Styling: Anna Pirkola | www.innofusor.com | www.maijapuoskari.com

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Inspiriert von der Schwerelosigkeit von sich aufbauschender Wäsche auf einem mediterranen Balkon hat der französische Designer Noé Duchaufour-Lawrance „Méditerranéa“ für Petite Friture geschaffen. Wie ein Tuch liegt das gebürstete Messing über dem LEDLeuchtkörper und streut das Licht durch das lebendige und geometrische Muster. Diese Symbolik findet sowohl bei einer Hänge-, Wand-, Lese und Wandleuchte Einsatz. Foto: Petite Friture | www.petitefriture.com

Die Leuchte „Slant“ aus dem Hause Serien.lighting steht auf drei Punkten auch auf unebenem Terrain sicher. Das macht auch Sinn, denn sie kann auch außen eingesetzt werden. Die Husse des Schirms kann sogar gewaschen und auf Wunsch auch individuell bedruckt werden. Erhältlich ist das Leuchtenmodell in zwei Varianten, wobei die Variante „Slant Event“ einen speziell verkürzten Fuß ohne Kippfunktion hat. Foto: Christoph Lison | www.serien.com

Ein zeitloser Vintage-Look

Die Hängeleuchte „Falling“ (Design

Zu den Designikonen zählt die Pendel-

zeichnet die „Joop! Tulip Lights“

Tobias Grau) lässt Licht wie Wasser

leuchte „Nur“ von Artemide. Sie beleuchtet

sich nach Lust und Laune aus Einzelelementen und

aus. Unterstrichen wird dieser

nach unten fallen. In dem im Durch-

weltweit Stores, Restaurants und Hotels.

Farben zu einem individuellen Ganzen kombinieren.

durch Glühbirnen im Edison-

messer 8 cm großen Leuchtenkopf

Nun hat Artemide-Gründer und -Inhaber

Format mit goldenem Vielfachwe-

sind die neuesten LEDs integriert –

Ernesto Gismondi, die Leuchtenfamilie durch

Leuchtenkopf, ein einfach oder doppelt verstellbarer

del. Der Leuchtenschirm ist aus

extrem stark und mit bester Farb-

eine Akustik-Version erweitert. Dafür änderte

Arm, ein runder oder eckiger Fuß bzw. Anbindungs-

mundgeblasenem Glas und

wiedergabe. „Falling“ ist in den

er nichts an den ursprünglichen Proportio-

möglichkeiten am Möbelsystem sowie hochwertige

sowohl in Opalweiß glänzend,

Ausführungen Aluminium poliert,

nen, sondern nutzt ein neuartiges Material,

Klar oder Rauch erhältlich. Dank

Schwarz glänzend und matt sowie

um Schallwellen zu absorbieren. Die

der stufenlosen Helligkeitsregu-

Weiß erhältlich. Foto: Tobias Grau

Geometrie des Leuchtenkörpers unterstützt

lierung über Schnur-, Tast- oder

www.tobias-grau.com

hierbei die schallabsorbierende Materialei-

Wanddimmer sorgen die „Joop!

genschaft, in dem der Klang im Inneren

Tulip Lights“ stets für die richtige

gefangen und gedämpft wird. Der weiße

Beleuchtung. Foto: Joop! Living

Innenbereich sorgt für eine angenehme Licht-

www.joop.com

qualität.Foto: Artemide | www.artemide.de

Die Arbeitsplatzleuchte „Para.Mi“ von Waldmann lässt

Zur Verfügung stehen ein runder oder eckiger

Oberflächen. Einen besonderen Akzent setzen die markanten selbsthemmenden Gelenke, die stufenlos abwinkelbar und vollkommen wartungsfrei sind. Das homogene, großflächige Arbeitslicht wird mittels eines lichtstarken LED-Moduls erzeugt – und das bei nur 8 Watt installiertem Verbrauch. Entblendet wird das Licht durch einen speziell entwickelten Reflektor. Foto: Waldmann | www.waldmann.de

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EX P RA T NS

Eine Reise ins Unbekannte…

Unter dem Motto „Explorations“ lädt die kommende Heimtextil, die vom 10. bis 13. Januar 2017 in Frankfurt am Main stattfindet, zu einer Erforschung unbekannter Welten in den „Theme Park“.

Fotos: Heimtextil Messe Frankfurt

Bereits zum dritten Mal soll Anfang des kommenden Jahres das beliebte Konzept „Theme Park“, das die Trendaussagen des international besetzten Heimtextil-Trendtables erlebbar macht, die Messebesucher inspirieren. Nachdem für diese Saison das Thema „Well-Being 4.0“ im Fokus der Präsentation stand, lautet das Motto für die Einrichtungstrends 2017/2018 „Explorations“. Wie der Titel verrät, lädt der Heimtextil-Trendtable, in diesem Jahr unter der Federführung des französischen Designbüros Carlin International unter der Leitung von Exalis aus Berlin, zu einer Reise ins Unbekannte – voller Kuriositäten und Faszinationen. Dabei folgen die Trendforscher dem ehrgeizigen Ruf nach Erforschung und dem Verlangen, unbekannte Welten zu erschließen. Auch die kreative Selbstbetrachtung und das Bedürfnis zu untersuchen und zu verstehen wie der Mensch funktioniert, spielen eine tragende Rolle. „Ausgerichtet auf das Thema ,Exploration‘ haben wir nach Materialien, Texturen und Elementen gesucht,

www.heimtextil.messefrankfurt.com www.heimtextil-theme-park.com

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die Innovationen zum Leben erwecken“, erklärt Natalie Weinmann vom Designbüro Carlin International/Exalis. „Dabei entdeckten wir Stoffe, die mit anderen Materialien verschmolzen, überraschende Kombinationen ergeben. Es sind diese neuen Stoffe aus unbekannten Welten, die uns verzaubern. Zugleich offenbaren natürliche Aspekte eine unerwartete Sinnlichkeit.“ Die Präsentation im „Theme Park“, der während der Heimtextil vom 10. bis 13. Januar 2017 in Halle 6.0 zu finden ist, führt die Besucher anhand der branchenrelevanten Disziplinen Retail, Hospitality, Transport, Technology sowie Work und Home durch die neuen Trendwelten. Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Freude beim eigenständigen Erforschen und Entdecken der neuen Trends im „Theme Park“ und laden Sie ein, die Heimtextil „Theme Park“-Preview am 6. September online live mitzuerleben. Alle Details zur Registrierung erhalten Sie unter: www.heimtextil.messefrankurt.com

Digitale Verfahren ermöglichen eine Neuinterpretation von Transparenz. Stoff wird durch perlmuttartigen Schimmer sichtbar vibrierend zum Leben erweckt. Folien und Seide erinnern dank schillernder holografischer Brillanz an Wasserspiegelungen. Extravagante florale Muster, Stickereien, Jacuards und Spitzen lösen eine verblüffende Faszination aus. Eine neue Form der digitalen Exotik entsteht. Strukturen von Zellorganismen inspirieren und vermitteln ein neues Verständnis von 3D. Organisch-tierische Strukturen verleihen technischen Stoffen eine sinnlich-poetische Flexibilität. Die Farben sind lebhaft und erinnern uns an Wasser.

Virtual Explorations

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PLO TIO Ein neuer urbaner Multikulturalismus entfaltet sich: Verschiedene kulturelle Einflüsse verschmelzen zu einer einzigen multinationalen InKultur. Auch im Interieur vollzieht sich dieser Wandel. Das Bekenntnis zu einer bestimmten Kultur verschwindet zunehmend. Traditionelle Techniken werden modernisiert und miteinander vereint. Hochmoderne wie luxuriöse Modifikationen sind das Ergebnis. Pigmentfarben verschmelzen mit urbanen Farbtönen zu einem universellen, ethnischen Look.

Cultural Explorations

In einer unbekannten, planetaren Welt kommen Rohmaterialien zum Einsatz und das Interieur wird zum Mineral. Eine neue, zauberhafte Brillanz wird aus den Materialien gewonnen, die mit protektiven Eigenschaften ausgestattet sind. Aus diesem Materialreichtum ergeben sich stoffliche Extrakte und bislang unbekannte Texturen. Neue Wischtechniken bilden feine Strukturen von mineralischer Zartheit. Das Prinzip des gesteuerten Zufalls führt zu neuartigen Schattierungen. Betont voluminöse Stoffe erinnern an Mondoberflächen und dienen als weiche, schützende Hülle. Die Farbpalette spielt mit Hell und Dunkel und changiert zwischen leuchtendem Weiß und aschfarbenen Tönen.

Planetary Explorations

Der Weg zu einer Neuerfindung des Urbanen führt über die Natur. Dabei ist der Einsatz natürlicher Materialien in industriellen Herstellungsprozessen heute zeitgemäßer denn je – nicht zuletzt aus Respekt vor unserem Planeten. Doch damit nicht genug: Das Interieur geht eine Symbiose mit der Natur ein. Haptiken werden durch Naturfasereffekte, wie etwa holzartige Reliefs oder Rindenstrukturen geprägt. Die Materialien bedienen sich geometrischer Elemente, um die Pflanzenwelt zu imitieren. Mit Hilfe von Texturen werden Details aus der Tierwelt aufgegriffen. So enstehen Camouflage-Muster – ursprünglich wie veredelt – aus der Tier-und Pflanzenwelt. Intensive Grüntöne mischen sich mit den Farben von Baumrinde und Erde.

Natural Explorations

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Die geladenen Gäste aus Architektur, Design und Handel feierten gemeinsam mit den Designgrößen Patricia Urquiola und Giulio Cappellini sowie dem Haworth-Team die Eröffnung des Frankfurter Showrooms und die neuen Entwürfe, unter anderem den Lounge-Sessel „Drum“ von Mac Stopa für Cappellini.

Kräftige Farben, wohnliche Materialien und intelligente Produkte, wie z.B. Patricia Urquiolas Entwurf „Openest“, heißen die Besucher im neuen Showroom in der Mainmetropole willkommen. Fotos: Haworth/Marc Theis

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Lösungen

für moderne Arbeitswelten Bei der Eröffnung des ersten gemeinsamen Showrooms in Frankfurt haben die beiden Marken Haworth und Cappellini nicht nur ihre geballte Innovationskraft in puncto Büro- und Wohnmöbel präsentiert. Denn das besondere Showroom-Konzept aus der Feder von Stardesignerin Patricia Urquiola offenbarte den Besuchern auch eine neue Perspektive auf die Verschmelzung von Wohn- und Arbeitswelten.

Mit den renommierten Designgrößen Patricia Urquiola und Giulio Cappellini eröffneten die beiden Unternehmen Haworth und Cappellini Anfang Juni ihren ersten gemeinsamen Showroom in Frankfurt. Gemeinsam mit Henning Figge, Vice President von Haworth in Europa, präsentierten die Designer die neuen Ausstellungsräume

ausgewählten Gästen aus Architektur, Design und Handel. Das Interiorkonzept der neuen Räumlichkeiten stammt von Patricia Urquiola, die neben der Gestaltung von Haworth-Produktentwürfen, wie beispielsweise „Openest“, seit 2015 auch die kreative Leitung des Designunternehmens Cassina besetzt. In ihrer gemeinsamen Eröffnungsrede erklärten Urquiola und Cappellini anhand des Showroom-Designs ihre Auffassung von künftigen Arbeitswelten, im Besonderen die Förderung von individuellen Bedürfnissen und Arbeitsweisen mithilfe von Büromöbeln und -konzepten. Auf insgesamt 520 qm offenbart die neue Ausstellungsfläche aktuelle Produkte der Kollektionen von Cappellini und Haworth. Dabei hat Urquiola beide Markenwelten zu einer stimmigen Einheit verbunden und mithilfe eines kräftigen und stimmigen Farbkonzepts gegliedert. Die bewusste Kombination von Büround Wohnmöbeln und der Einsatz von außergewöhnlichen Materialien charakterisieren das Interiorkonzept. Während innerhalb des Showrooms die Klassiker und bestehenden Kollektionen der beiden Marken im Vordergrund standen, zogen im Außenbereich drei Produktneuheiten die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Als Preview auf die im Oktober stattfindende Orgatec in Köln feierten bereits in Frankfurt das Storage-System „Be_Hold“, der ergonomische Bürostuhl „Fern“ sowie Cappellinis Lounge-Sessel „Drum“ Deutschlandpremiere. „Be_Hold“ ist ein Entwurf von Patricia Urquiola und beweist einmal mehr die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit des Büromöbelherstellers mit der Designerin. Das System aus verschiedenen Strorage-Elementen zeigt zum einen ungesehene Farben und Oberflächen in der Welt der Büromöbel. Zum anderen erlauben raffinierte technische Details neue Nutzungsmöglichkeiten der Stauräume. Den neuesten Coup im Bereich ergonomisches Design präsentierte Haworth mit dem innovativen Bürostuhl

„Fern“. In einer fünfjährigen Entwicklungsphase des Haworth-Designteams mit ITO Design entstand der ästhetisch ansprechende Stuhl, der dank seines geschickt verborgenen Endoskelletts ergonomische Unterstützung und maximalen Komfort für den Sitzenden bietet. So ermöglicht „Fern“, dessen Name an seine Inspirationsquelle – den Farn – erinnert, ein angenehmes Sitzgefühl und damit Wohlbefinden, was wiederum die Produktivität steigert. Wohlbefinden und Ästhetik vereint auch der neue Lounge-Sessel „Drum“, ein Entwurf des Designers Mac Stopa für Cappellini. Als Hommage an die sechseckigen Elektroschlagzeuge der 1980er-Jahre kann „Drum“ sowohl als skulpturales Solitärmöbel, wie auch als Arrangement in Loungebereichen eingesetzt werden. Futuristisch wirkt „Drum“ mit einem besonderen 3DDruck auf Stretchmaterial, dagegen verleihen verschiedene Unis in Textil oder Leder der opulenten Formensprache Ruhe. Für das ikonografische Produktdesign der beiden Marken bildet der neue Showroom im Herzen Frankfurts die harmonische Klammer. Farbspektren und Produktlinien ergeben im Zusammenspiel ein inspirierendes Interior, das Ideen für Arbeits- als auch für Wohnwelten liefert. Eben das ist es, was sich auch der Architekt und Designer heute wünscht: Einen Partner, mit dem außergewöhnliche Raumlösungen erdacht werden können. Haworth steht als Entwickler von Wissenskonzepten für zukünftige Arbeitswelten. Denn neben der Herstellung von Büromöbeln geht es bei dem Unternehmen vor allem um die Schaffung von Raumkonzepten, die Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter fördern sowie Produktlösungen, durch die Veränderungsprozesse innerhalb der Arbeits- und Bürowelt einfacher und schneller realisiert werden können. „Als Raumexperten verstehen wir die wichtigen Faktoren, die den Arbeitsplatz beeinflussen“, erklärt Henning Figge. „Wir möchten Räume gestalten, die die

Zufriedenheit der Mitarbeiter fördern und individuelle Arbeitsweisen unterstützen, denn ein zufriedener Mitarbeiter wirkt sich auf den gemeinsamen Erfolg aus.“ Um diesen Anspruch auch in Deutschland weiter voranzutreiben, bündelt der Frankfurter Showroom die Stärken der beiden Marken und bietet somit den Kunden ein breites

Flexible Produkte für individuelle Raumlösungen – diesen Anspruch erfüllen die beiden Marken Haworth und Cappellini, was auch in Patricia Urquiolas Gestaltungskonzept für den neuen Showroom deutlich wird.

Produktportfolio, das innovative, integrierbare, anpassungsfähige und nachhaltige Lösungen fördert. „Unsere globale Sichtweise, unsere Forschung und die enge Zusammenarbeit unserer Marken Haworth und Cappellini helfen uns dabei, diese Arbeitsumgebungen zu entwickeln und ein vielseitiges Angebot für unterschiedlichste Räume und Umgebungen zu erwww.haworth.de möglichen.“ co

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Präsenz in der Hauptstadt Mehr als 90 Gäste folgten am 23. Juni der Einladung von Felice Albert, Geschäftsführer DACH und Benelux, zur Eröffnung des iGuzzini-Showrooms in Berlin, dem dritten deutschen Standort nach München und Hamburg. Erst wenige Wochen zuvor hatte der italienische Premiumhersteller innovativer Lichtwerkzeuge für die Architektur- und Außenraumbeleuchtung einen Showroom in Lyon eröffnet. „Das Motiv für Berlin ist ähnlicher Natur“, sagt Albert. „In beiden Metropolen gibt es eine besonders hohe Planerdichte. Wir wollen nah bei unseren Partnern sein, um sie im Projektgeschäft noch intensiver und besonders zeitnah begleiten zu können.“ Die Idee wird offenbar gut angenommen, denn Planer von Arup, Kardorff Ingenieure, Licht Kunst Licht, Weißpunkt und Purpur, Lichtvision, Jack be Nimble und vielen anderen bedeutenden Lichtplanungsbüros – viele von ihnen wiederholt Preisträger beim Deutschen Lichtdesign-Preis – zählten zu den Gästen. Dem Showroom angeschlossen sind großzügige 225 qm Fläche für Büros und Besprechungsräume. „Berlin ist unsere zentrale Anlaufstelle für die gesamten Gebiete im Osten Deutschlands“, freut sich Area Manager Gerd Dahrmann. „Von den relativ kurzen Wegen versprechen wir uns eine erhöhte Frequenz von Auftraggebern aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen.“ www.iguzzini.de

Der italienische Premiumhersteller innovativer Lichtwerkzeuge hat am 23. Juni seinen dritten Showroom in Deutschland eröffnet. Fotos: iGuzzini

Neue Anlaufstelle für Bodenlösungen Mit einem neuen Showroom in Berlin eröffnet Havwoods deutschlandweit seine erste Anlaufstelle für Architekten, Interior Designer und private Bauherren, die einen kompetenten Anbieter für anspruchsvolle Bodenlösungen aus Echtholz suchen. Der Marktführer aus Großbritannien präsentiert auf 190 qm von Massivholzdielen bis Schichtparkett eine große Bandbreite an Holzbodenlösungen, die in unterschiedlichsten Designs, Oberflächenveredelungen und Mustern angeboten werden. Das Konzept Havwoods ist ebenso einfach wie flexibel: In Kooperation mit ausgewählten Herstellern entwickelt das Unternehmen vielfältige Sortimente aus Holzböden und -verkleidungen, die funktional und ästhetisch so gut wie jedem Interior-Konzept gerecht werden. „Wir stellen die Havwoods-Sortimente anhand von Materialeigenschaften und Designs so zusammen, dass sie Planern auf der Suche nach dem richtigen Holz eine gute Orientierungshilfe bieten“, so Susanne Pertl, Havwoods-Managerin Deutschland. Aus dieser Grundhaltung ist auch das Konzept für den Berliner Showroom entstanden. Diesen versteht Havwoods als einen Ort, der an erster Stelle die Bedürfnisse der Planer erfüllt – vom fachlichen Austausch mit den Experten vor Ort bis zum Beratungstermin mit Kunden. Den passenden Rahmen dafür bildet das Innenraumkonzept des Londoner Design-Büros Brinkworth. www.havwoods.com

Anlässlich des Jubiläumsjahres lässt Bettenrid die beliebte Werbeikone „Amandus Schlapp“ aus den 1960er-Jahren wieder aufleben. Die Karikatur von Ernst Hürlimann begleitet Bettenrid im nostalgischen Werbestil mit flotten Reimen durch das Jubiläumsjahr. Abbildungen: Bettenrid

100 Jahre Bettenrid Das Unternehmen Bettenrid ist heute ein gelebtes und erfolgreiches Beispiel für „Handel im Wandel“. Aktuellen Herausforderungen begegnet das Unternehmen, das heute von Robert Waloßek geführt wird, mit stetiger Veränderungsbereitschaft. Und das seit genau 100 Jahren, denn in diesem Jahr feiert Bettenrid dieses außergewöhnliche Jubiläum. Die bewegende Unternehmensgeschichte von Bettenrid beginnt mit der Ära zweier starker Frauen. Rosa Zeininger gründete das Unternehmen 1916 in der Münchner Theresienstraße 12 als Bettfedernreinigung. 1928 übernimmt ihre Tochter Hedwig Rid und gemeinsam entwickeln sie das Geschäft mit klugem Geschäftssinn von einer notwendigen Dienstleistung in Kriegszeiten hin zu einem gefragten Bettengeschäft in der Sonnenstraße 11 im Münchner Stadtzentrum. Seit 1953 besteht das Bettenrid-Haus in der Neuhauser Straße 12, seit 1978 das Haus in der Theatiner-

strasse 47 und seit 1989 in Frankfurt. Dr. Günther Rid führte das Unternehmen vorausschauend und mit innovativen Werbestrategien bis Anfang der 1990er-Jahre. 1988 gründete er die Rid Stiftung, die bis heute den mittelständischen, bayerischen Einzelhandel fördert. Nach seinem Tod im Jahre 1992 ging Bettenrid als Unternehmen in die Rid Stiftung über. Das Jubiläumsjahr ist am 1. Juni mit einem Jubiläumssonderverkauf gestartet. Die eigentlichen Feierlichkeiten zu 100 Jahren Bettenrid finden im Herbst statt. Dann startet auch die Kooperation mit dem schwedischen Premium-Bettenhersteller Hästens mit einer gemeinsamen Markenfläche in der Theatinerstraße in München. Bettenrid baut damit seine Kompetenz für guten Schlaf weiter aus und Hästens erweitert mit dem Store seine Markenpräsenz im süddeutschen Raum. www.bettenrid.de

Sehr persönliche Angelegenheit

Neben der Präsentation der Produkte im Werkstatt-Ambiente im neuen Showroom in Berlin begleitet das Havwoods-Team die Planung und Realisierung von Interior-Projekten in allen technischen und gestalterischen

Der Berliner Inneneinrichter und Raumausstatter Blue Living versteht Wohnen als eine sehr persönliche Angelegenheit, als ein Zusammenspiel aus Farben, Epochen, Materialien, Erinnerungen und Plänen, niemals aber als ein Klischee. „Wir glauben, dass unser Berliner Style aus europäischem Interieur, englischen Farben und Tapeten zwangsläufig jeden inspiriert“, ist sich Geschäftsführer Paul Köntopp sicher. Aus diesem Grund hat sich der Unternehmer auch für die portugiesische Marke Brabbu entschieden, die seit kurzem im Kreuzberger Showroom mit vier Modellen vertreten ist. www.brabbu.com | www.blueliving-farben.de

Fragen. Foto: Havwoods

Der Zweisitzer „Sika“, der eine Mischung aus strenge und Eleganz ausstrahlt, ist eines von vier Brabbu-Modellen beim Berliner Einrichter Blue Lving. Foto: Brabbu

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WWW.ORGATEC.COM

Neuer Store im Süden Deutschlands Möbelhersteller Palio Design ist seit Ende Juni mit einem eigenen Showroom im Süden Deutschlands vertreten. Im Lupa Munich Concept Store in Seeshaupt am Starnberger See ist neben den Designer-Regalen aus Aluminium und den DesignerTischen aus Stahl eine Kaffeebar als Sonderanfertigung zu sehen. Diese beeindruckt mit ihrer Länge von 2,20 m. Die Möbel der Düsseldorfer sind aber nicht nur im Verkaufsraum vertreten, sondern sie haben auch das Shop-in-Shop-System für das Modelabel Lupaco Munich entwickelt und das Open-Space-Büro mit Regalen und Tischen ausgestattet. www.palio-design.de

NEW VISIONS OF WORK COLOGNE, 25.–29.10.2016 mission Buy your ad e now lin on t ticke 45 %! to up ve sa and

Neben dem Showroom in Düsseldorf verfügt Palio Design nun auch über einen Shop in Seeshaupt am Starnberger See. Foto: Palio Design

Harmonische Verbindung von Innen und Außen Aesop, australischer Anbieter hochwertiger Pflegeprodukte für Haut, Haare und Körper, hat seinen zehnten deutschen und gleichzeitig ersten Signature-Store in der Kasernenstraße 10-12 in Düsseldorf eröffnet. Der Store fügt sich durch sein durchdachtes Design organisch in den belebten Platz ein. Die harmonische Verbindung von Innen und Außen wird durch die subtilen Material- und Formenkontraste des Interieurs unterstrichen. Helle, abgestufte, maßangefertigte Regale aus Douglasienholz sind sichelförmig angeordnet und erinnern damit an ein Amphitheater. Dazu korrespondieren die in die Decke eingelassenen Leuchten. Das Betonwaschbecken verstärkt den Eindruck einer Erweiterung des Platzes, steht es wie ein Monolith im Raum und erinnert an einen Brunnen, der in der Antike ein Ort für Versammlungen war. Draußen laden Holzbänke zum Verweilen ein. www.aesop.com

HOW WILL WE BE LIVING AND WORKING TOMORROW? FIND OUT AT ORGATEC As the world’s only platform for integrated, holistic workplaces, ORGATEC is the trade fair for reflective and progressive thinkers: Modern office furnishing, visionary interior design, forward-looking solutions for mobile working and sustainable strategies for the contract sector will provide momentum for new ideas and stimulate creativity. Be a part of it !

BLOG

Bereits zum zweiten Mal arbeitete Aesop hinsichtlich des Shop-Designs mit dem norwegischen Design- und Architekturbüro Snøhetta zusammen. Foto: Aesop

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Koelnmesse GmbH Messeplatz 1 | 50679 Köln | Germany Tel. +49 1806 858 368 Fax +49 221 821-99 1380 orgatec@visitor.koelnmesse.de

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Wir möchten die Menschen beieinander halten Markenkonzepte und Produkte mit Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln, signifikant und erfolgsorientiert – so lautet der Anspruch der Agentur sieger design. Die Brüder Christian und Michael Sieger sind bereits mit jungen Jahren in dem vom Vater 1964 als reines Architekturbüro gegründeten Unternehmen tätig geworden. 2003 haben sie die Leitung übernommen und 2005 die Marke SIEGER eingeführt, die lebensfrohe Mode, kleine Lederwaren und hochwertiges Porzellan zeigt. Die Ateliers und Büros, die gut sortierte Fachbibliothek und die hauseigene Modellbauwerkstatt mit Wasserlabor finden auf über 2.000 qm am Stammsitz auf Schloss Harkotten ebenso Platz wie das 45-köpfige Team. Dabei bildet sieger design den gesamten Designprozess interdisziplinär ab. Durch Marketing, Design, Kommunikation, Architektur, Designmanagement und PR im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes unter einem Dach profitieren Partner von einer fundierten Beratung und zielgerichteter Kreativität. Dornbracht und Duravit werden beispielsweise seit über 30 Jahren im Design-Bereich von dem Unternehmen betreut. Über die Zukunft des Lebensraumes Bad, die eigene Marke SIEGER und den kreativen Moment sprach Christian Sieger mit Bianca Schmidt. IF: Seit über 20 Jahren beschäftigen Sie sich mit dem Thema Bad-Design. Haben sich die Anforderungen an diesen besonderen Raum verändert? Christian Sieger: Zum Glück ja! Und zwar sogar recht massiv. Als wir in diesem Bereich angefangen haben, stand die Ästhetisierung im Fokus. Man benötigte damals gut und schön gestaltete Produkte. Es war generell die Zeit der Design-Ikonen, so dass wir sehr viele skulpturale Objekte geschaffen haben. Dann gab es für uns eine Erkenntnis, ausgelöst von einem sehr schönen Bild unserer „Happy D.“-Serie aus dem Hause Duravit. Das Bad war von oben fotografiert worden und es war verhältnismäßig luxuriös, denn es hatte auf kleinem Raum sowohl eine Badewanne als auch eine Dusche, ein WC mit Bidet und ein Waschbecken. Damit war es zwar sehr funktional, lud aber nicht direkt zum Verweilen ein. Und das wollten wir ändern, denn warum sollte dem Bad nicht die gleiche Entwicklung zugestanden werden, die vor Jahren die Küche gemacht hat? Sie ist immer mehr mit dem Wohn- und Esszimmer verschmolzen und so haben wir mit der Architekturstudie „Private Heaven“ das Bade- und Schlafzimmer auf sehr luxuriöser, großzügiger Fläche von über 80 qm zusammengeführt. Wir wollten einfach zeigen, wie so ein offenes Ganzes aussehen kann und ein Zeichen setzen. Letzten Endes hilft es auch nicht weiter, eine noch schönere Armatur oder ein Die Brüder Christian und Michael Sieger leiten das Familienunternehmen in zweiter Generation. Während sich Michael Sieger dem Design widmet zeichnet Christian Sieger für das Marketing verantwortlich. Fotos: sieger design

noch größeres Waschbecken zu entwickeln, wenn wir den Menschen nicht die Chance geben, das Badezimmer als Lebensraum zu begreifen. IF: Wie sieht das Zukunftsszenario des Bades aus? Sieger: Die „Private Heaven“-Idee lebt heute. Es wird aber auch immer mehr Menschen geben, die weder das Budget noch die Quadratmeter für eine umfangreiche Badausstattung haben. Aufgrund der zunehmenden Urbanisierung wird der zur Verfügung stehende Raum stetig knapper. Deshalb haben wir uns vor zwei Jahren die Frage gestellt, wie der nächste große Schritt für das Bad aussehen könnte. Wir waren der Meinung, wir müssen es schaffen, auf minimalster Fläche eine sehr hochwertige und vor allen Dingen sehr funktionale Lösung zu realisieren. Auf diese Weise ist das „Small Size Premium Spa“ (SSPS) entstanden. Dabei haben wir die „Latte relativ hochgehängt“ und es auf einer Fläche von 6 qm realisiert. Dieses Projekt fasziniert mich selbst immer wieder und treibt uns extrem um. Zum einen wollen wir den Endkunden inspirieren und motivieren, zum anderen den Architekten Lösungen an die Hand geben. Das ist uns auch gelungen. Es klopfen kontinuierlich Interessenten an und fragen, was kostet denn „ein“ SSPS und wo kann ich es kaufen? Aktuell muss man das Konzept individuell auf den eigenen Grundriss adaptieren. Ich selbst habe gerade ein Projekt mit einem innenliegenden Badezimmer, bei dem ein SSPS entsteht. Es ist zwar ein teures Granitbad vorhanden, aber ich frage mich mal wieder, wie man es geschafft hat, in so einem kleinen Raum so wenig Atmosphäre zu generieren. Das ist wirklich er-

2004 präsentierte Michael Sieger die Architekturstudie „Private Heaven“ und zeigte damit die Öffnung des Bades, bei der sich die Grenzen zum Schlaf- und Wohnbereich auflösen. Einen entscheidenden Anstoß dafür gab das Bild von Duravits „Happy D.“-Serie in der Aufsicht.

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Wir möchten die Menschen beieinander halten

staunlich. Wir erleben das auch häufig im Küchenbereich. Man hat den Eindruck, dass die Qualität einer Küche nach der Länge des Kochblocks bemessen wird. Aber das macht doch diesen Lebensraum nicht aus. Genau diese Herausforderung lässt sich auf das Bad übertragen. Mit SSPS habe ich ein Badezimmer, in dem problemlos zwei Personen gleichzeitig sein und sich auch entspannen können. Damit kommen wir zu einer weiteren Intention: Wir wollen die Menschen beieinander halten. Das heißt nicht, dass sie aneinander kleben sollen, sondern einfach, dass sie mehrfach Zeit miteinander in einem Raum verbringen. IF: Bei Ihren Entwicklungen beobachten Sie immer den demografischen und gesellschaftlichen Wandel – entscheidend für Ihre Entwürfe sind Marktrecherchen sowie die Analyse von Vertriebsstrukturen und Verbraucherverhalten. Welchen Stellenwert nimmt dabei (noch) die Kreativität und Gestaltungsfreiheit ein? Sieger: Für die Kreativität ist es besser, Grenzen zu haben oder sich diese selbst zu setzen. Entwicklungen bedürfen gewisser Eckdaten wie Zielgruppe, Wettbewerbssituation oder Lebenszyklus. Wenn man ein komplett weißes Blatt Papier hat und einfach darauf los entwerfen und kreativ sein darf, ist das nicht immer gut. Wir sind ja

Das SSPS erfüllt alle Ansprüche eines Luxus-Spa verdichtet auf rund 6 qm. Dabei lässt sich das Konzept, das mit dem German Iconic Award ausgezeichnet wurde, für verschiedene Design- und Stilwelten anwenden.

keine Künstler, die ein Bild malen und wenn es jemandem gefällt, ist es gut. Wir sind ein sehr professioneller Dienstleister. Unsere Kreativität ist gefordert, um Trends und Materialentwicklungen zu destillieren. Mein Bruder ist wie ein Seismograph. Er hat den Finger am Puls des Marktes und spürt die feinen Nuancen, um dann zu entscheiden, ob wir das für unsere Arbeit wirklich nutzen können. Nehmen Sie das Thema Kupfer als Beispiel. Im Wohnraum hat es wieder Einzug gehalten. Die Frage war aber, ob es wirklich eines ist, das sich länger hält und ob es seriös ist, die Oberfläche Kupfer auch für eine Dornbracht-Armaturen-Serie zu adaptieren? Wir sagen ja, denn die Menschen suchen wieder ehrlichere Materialien. Wir müssen Konzepte und Produkte entwickeln, die bei der Einführung innovativ sind, als neu erfahren werden und dann idealerweise einen Lebenszyklus von zehn bis 15 Jahren haben. Das verstehen wir auch als verantwortungsbewussten Umgang mit

Eine durchdachte Zonen-Architektur und funktionsorientierte Anordnung der Elemente sind die Basis für das „Small Size Premium Spa“. Die großzügige Nass-Zone, die ca. 3,5 qm Fläche umfasst, ist nur durch eine Glaswand von der TrockenZone getrennt. Beide Bereiche verschmelzen zu einem offenen, harmonischen Raumgefüge.

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den vorhandenen Ressourcen. Lieber auf das ein oder andere zu verzichten, um dann ein vernünftiges und qualitativ hochwertiges Produkt zu kaufen, das auch von dem ästhetischen Gesichtspunkt einen längeren Lebenszyklus hat. Das ist ganz entscheidend. Preiswerte Produkte fallen ja nicht nach zwei Jahren auseinander, vielmehr ist es eine Frage des ästhetischen Moments. Und dann werden unnötige, neue Investitionen getätigt, nur weil es nicht mehr gefällt. IF: Urbanisierung ist auch eines der Stichworte, das Sie bei der Beschreibung des neuen SIEGER by FÜRSTENBERG-Service „Seven“ verwenden. Würden Sie uns den Zusammenhang zwischen einem minimalistischen Geschirrset und einer globalen Strömung erklären? Sieger: Ich glaube, ähnlich wie gerade bei dem Badezimmer thematisiert, sind hier zwei Aspekte zu berücksichtigen. Zum einen gibt es Veränderungen in den Zielgruppen. In einer steigenden Anzahl von Single-Haushalten stellt sich die Frage, ob man sich ein komplettes Service leisten bzw. sich damit „belasten“ möchte. Zudem hat uns das Credo „Simplify your life“ motiviert, auszutesten, wie weit man ein Service wirklich zusammenstreichen kann. Wir machen ja schließlich keine Camping-Ausstattung. Ein zweiter Aspekt ist die Tatsache, dass für uns Tischkultur sehr wichtig ist. An dieser Stelle finden kulturelle Entwicklung und Kulturerhalt statt. Nicht, weil ich jemandem erklären will, wie er mit Messer und Gabel essen soll, sondern weil wir gemeinsam um den Tisch sitzen und uns beim Essen austauschen und unterhalten. Dazu sollten wir den Menschen etwas an die Hand geben, das in die Zeit passt. Vor zehn Jahren haben wir das mit „My China!“, dem intelligentesten , sehr umfangreichen Service mit hoher Multifunktionalität, getan und nun auch mit „Seven“. Hier kann man mit wenigen Teilen einen ganzen Tag bestreiten. Es zeichnet die gleiche Qualität wie „My China!“ aus und hat mit einer neuen, mattsatinierten Oberfläche eine unglaublich schöne Haptik. Welches Service ich wähle, hängt von meinem persönlichen Lebensstil ab. IF: Den Anspruch der „Design-Demokratisierung“, also der Ambition einer breiten Zielgruppe anspruchsvolles Design zu bieten, zeigen sie z.B. deutlich bei der Keramik- und Möbelserie „Darling New“. Wie verbinden Sie diesen Ansatz mit den doch sehr konträren Entwürfen im hochpreisigen Luxus-Segment? Sieger: Das ist eine Frage der Heranführung von Konsumenten mit kleineren Budgets an gut gestaltete, funktionale Produkte. Wir möchten niemanden ausschließen. Wenn man ein kleines Budget hat, muss man nicht zwangsläufig mit unästhetischen Dingen leben. Das ist lediglich eine Frage der Geschmackssicherheit. Wir verstehen uns

nicht als Marke oder Agentur für die Happy Few und wir machen auch nicht bewusst etwas teurer. Das kann nicht der Ansatz sein. IF: Neben Produktentwicklungen beraten Sie mit sieger design Ihre Kunden auch in puncto Marketing, Kommunikation und Architektur bis hin zu temporären Bauten, wie Messeständen. Welche Vorteile bringt der ganzheitliche Beratungsansatz? Sieger: Das steht und fällt sehr stark mit dem Kunden und ist auch kein entweder/ oder. Uns geht es letzten Endes darum, das Maximale für den Kunden zu erreichen, zumal wir selbst im Bereich der Designentwicklung zu 90% auf Lizenzbasis arbeiten. Somit haben auch wir ein großes wirtschaftliches Interesse daran, die Dinge zum Erfolg zu führen. Mit dem ganzheitlichen Ansatz vermeiden wir zudem den „Stille Post“Effekt, den wir bei vielen Projekten kennengelernt haben. Er kommt daher, dass nicht alle relevanten Abteilungen in den kompletten Prozess eingebunden sind. So gehen auf dem Weg viele Informationen verloren und damit auch unsere Geschichte und die Argumentation um das Produkt. Gerade in großen Unternehmen ist es oft ernüchternd, wie komplex die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen ist. Um die Dinge dann zusammenzubringen, ist man manchmal mehr Moderator als Designagentur. Schließlich macht es aber den Erfolg eines Produktes aus, wenn es bis in die letzte Konsequenz durchgestaltet ist. Schauen Sie sich Apple an. Da ist alles penetrant perfekt durchdacht und dieser Perfektionismus kommt doch bei vielen Menschen gut an. IF: Mit der Gründung der eigenen Marke SIEGER im Jahr 2005 haben Sie Ihr Portfolio um eigene Mode und Porzellankollektionen erweitert. Was war der Hintergrund für diesen Schritt? Sieger: Mein Bruder und ich sind gemeinsam seit 1990 aktiv und haben unterschiedliche Projekte realisiert. Die Motivation für die Marke SIEGER war letztendlich, dass wir etwas machen bzw. haben wollten, das

Seit diesem Jahr ergänzt die Armaturenserie „Lissé“ das Portfolio von Dornbracht. Um die signifikante Armaturenästhetik zu erreichen, waren immer wieder feinste, subtile Anpassungen in der Design- sowie technischen Entwicklung notwendig. Foto:

schrift und falls ja, wie kann man diese beschreiben? Sieger: Die gibt es aufgrund der Heterogenität der Projekte, an denen wir arbeiten, nur bedingt. Und das ist auch unser Verständnis von Design. Wenn wir zum Beispiel eine Leuchtenserie für einen Partner entwickeln, dann ist diese ganz speziell auf das Unternehmen zugeschnitten. Was uns sehr wichtig ist, ist die Suche nach dem Archetyp. Das spiegelt sich in sehr vielen unserer Produkte wider. Ob das eine Armatur ist, bei der man sich einfach wieder einmal zurückbesinnt, oder ein Schreibgerät. Zudem glaube ich, dass viele unserer Produkte eine Seele, eine emotionale Ausstrahlung haben. Das ist uns wichtig. Natürlich muss man das auch differenziert betrachten, da bei der Gestaltung einer technischen Leuchte andere Rahmenparameter gelten als bei einem Schal, aber grundsätzlich sollen unsere Entwürfe eine Emotionalität ausstrahlen. Das resultiert auch daher, dass wir die Dinge lebensbejahend angehen.

Dornbracht

noch mehr uns gehört. Bei den Entwicklungen für andere Unternehmen haben wir ja nur bedingt Einfluss auf die Vermarktung oder auch die finale Qualität des Produktes. Hier haben wir uns schon manchmal gedacht, dass man daraus hätte mehr machen können. Außerdem gab es bereits öfter Unternehmen, die sehr bewusst unsere Kompetenz und Kreativität genutzt und uns dann mitgeteilt haben, dass sie nun gut alleine klar kämen. Da denkt man natürlich auch: Jetzt haben wir die Aufbauarbeit geleistet und dann wird man herauskomplimentiert. Mit SIEGER haben wir eine Lifestyle-Marke geschaffen, auch wenn der Begriff etwas abgedroschen erscheint, die wirklich unseren Lebensstil widerspiegelt. Das sind die Dinge, an denen wir persönlich Spaß haben, die wir gerne tragen, nutzen und verschenken. IF: Gibt es eine typische Sieger-Hand-

In Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur Fürstenberg ist das Service „Seven“ entstanden. Es umfasst gerade einmal sieben Teile und ist für Menschen gedacht, die sich bewusst dafür entscheiden, wenige Dinge zu besitzen. Foto: SIEGER by FÜRSTENBERG

IF: Und nun eine letzte Frage: Welche Projekte sind für die Zukunft geplant? Sieger: Im Badbereich arbeiten wir kontinuierlich an diversen Projekten. So beschäftigen wir uns beispielsweise intensiv mit Duschanwendungen. Außerdem entwickeln wir neue Badszenarien, bei denen es sich immer mehr um die Gesundheit dreht. Hier spielt das Thema Wasser Treatment wie Kneippsche Anwendungen eine wichtige Rolle. Das können wir gut in den privaten Wohnraum übertragen, so dass ein Mehrwert entsteht. Im Bereich Tischkultur geht es ebenfalls weiter. Hier denken wir über neue Getränkegefäße und Dekore nach. Wir beschäftigen uns aber auch mit neuen Büffetsystemen für Hotels, Leuchten und Schreibgeräten. Was uns aktuell sehr viel Spaß macht, ist das SSPS-Konzept. Hier zeigen wir vielen Menschen die Perspektive auf, dass ein hochwertiges Badezimmer mit guter, schöner Ausstattung und vielfältigen Optionen unter 15 qm möglich ist. Es ist auch interessant zu sehen, wie wir andere Industriepartner dafür sensibilisieren können. Zum Beispiel im Bereich der Bedampfung oder der Entwicklung von Lichtstimmungen. Das sind Prozesse, die wir alleine in dieser Form gar nicht anstoßen können. Hier brauchen wir auch die Motivation anderer. Aber mit der Schaffung eines solchen Bildes, können wir Architekten, Innenarchitekten & Co. sensibilisieren, dem Badezimmer eine höhere Bedeutung beizumessen. IF: Herr Sieger, vielen Dank für das interessante Gespräch. www.sieger-design.com www.sieger-germany.com www.small-size-premium-spa.com

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Umschlagplatz kreativer Ideen Mit der Frage „Wie wollen wir eigentlich leben?“ beschäftigten sich in diesem Jahr die Coburger Designtage, die bereits zum 28. Mal vom Coburger Designforum Oberfranken e.V. ausgerichtet wurden. Antworten lieferten zahlreiche Installationen, Designausstellungen, Workshops und Vorträge auf dem Areal am Alten Güterbahnhof in Coburg, das erneut als „Umschlagplatz für die Rohstoffe der Kreativwirtschaft“ fungierte. Neben jungen Designern präsentierten Unternehmen aus der Region ihre innovativen Produkte während die außergewöhnlich gestalteten Freiflächen (Foto) und der Biergarten die Besucher zum kreativen Austausch einluden. „Es geht um ein positives Lebensgefühl der kommenden Generationen“, erklärt Auwi Stübbe, 1. Vorsitzender des Coburger Designforum Oberfranken e.V., und beantwortet damit die Frage nach den künftigen Wohn- und Lebenswelten. „Dazu gehört der Mut der Verantwortlichen heute, Freiheit für die Entwicklungen von morgen zu schaffen.“ Foto: Frank Wunderatsch www.coburger-designtage.de

Kunst, Kultur und Design Nicht nur London steht im September ganz im Zeichen des Designs – auch die belgische Hauptstadt feiert mit dem Brussels Design September vom 8. bis zum 30. September Kunst, Kultur und Design in all seinen Facetten. Hierfür fordern urbane Installationen zum Flanieren durch die Innenstadt auf, während Ausstellungen in zahlreiche Locations laden, von Pop-Up-Shops über Gallerien bis hin zu kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die multidisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Begriff Design steht während des Brussels Design September im Vordergrund – ebenso wie das Bestreben Brüssels, kreative und innovative Seele sowohl Bewohnern wie auch Touristen zu offenbaren. www.designseptember.be

Ganzheitliche Raumerlebnisse Unter dem Motto „Silver Lining – Interiors“ feiert die Biennale Interieur vom 14. bis 23. Oktober 2016 in Kortrijk ihr 25. Jubiläum. Dabei steht der Begriff „Silver Lining“ zum einen als Hommage an die 25. Jubiläumsveranstaltung, zum anderen verweist er auf das eigens für die Messe konzipierte Wegeleitsystem aus der Feder von Office Kersten Geers David Van Severen, das in diesem Jahr die kreative Gestaltung und Leitung der Messe übernimmt. Der Zusatz „Interiors“ im Titel steht für eine Rückbesinnung auf die Wurzeln der Biennale, die zu Beginn in den 1960er-Jahren den Fokus auf ganzheitliche Interiors legte. „Interiors wird sich explizit mit unserem täglichen Wohnraum beschäftigen, um neue Interpretationen des Begriffs ,Interior‘ zu eröffnen“, erklären die Kuratoren. „Der Fokus liegt nicht auf einzelnen Objekten, sondern auf einem ganzheitlichen Raumerlebnis.“ Doch auch das Produktdesign wird auf der Biennale gebührend gefeiert und mit dem Interieur Award Objects Category ausgezeichnet. Aus über 157 Einreichungen kürte die Jury in diesem Jahr das Projekt „Volumes, Patterns, Textures and Colours“ des Schweizer Designers Dimitri Bähler als Grand Prize Winner (Foto). Foto: Anja Fonseka/Biennale Interieur interieur.be

Neben belgischen Kreativen und Nachwuchsdesignern stehen auch international gefeierte Stars, wie z. B. Eugeni Quitllet (oben abgebildet mit seinem Entwurf „Brooklyn“ für Vondom) im Rampenlicht des Brussels Design September. Foto: Eugeni Quitllet

Wien als Schauraum für Design Vom 30. September bis zum 9. Oktober feiert Österreichs größtes Designfestival, die Vienna Design Week, in diesem Jahr das 10. Jubiläum. Rund 150 Veranstaltungen laden das Publikum ein, Ausstellungen, Workshops und Projekte zu besuchen sowie an Talks und Führungen in und um Wien teilzunehmen. Mit zwei ganz neuen Formaten – dem themati-

schen Schwerpunkt auf Grafikdesign und der Programmschiene Industrialdesign – erweitert die Vienna Design Week ihr inhaltliches Angebot. Außerdem bietet das Jubiläumsjahr zusätzliche Aktivitäten im In- und Ausland, darunter eine Vienna Design WeekAusstellung im Austrian Cultural Forum New York und ein gemeinsamer Auftritt mit ADN – Austrian Design Net bei der ersten Design Biennale in London und dem World Design Capital in Taipeh. www.viennadesignweek.at Zum diesjährigen 10. Jubiläum der Vienna Design Week kreierte Art Director Christof Nardin in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Markus Guschelbauer die besondere Festivalgrafik und -kampagne. Abbildung: Markus Guschelbauer/Bueronardin

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Ein Monat im Zeichen des Designs Im kommenden September verwandelt sich Europas Kreativ-Hauptstadt London bereits zum 14. Mal in ein großes Festareal für nationales und internationales Design, Architektur und Kunst. Dabei umfasst das diesjährige London Design Festival, das vom 17. bis 25. September stattfindet, die Messe 100% Design in den Hallen von Olympia London (21. bis 24. September), die Decorex, Großbritanniens traditionsreiche Show für luxuriöse Interiors im Syon Park (18. bis 21. September), sowie zahlreiche Projekte in Londons Design- und Kultur-Hotspots wie dem Victoria & Albert Museum oder auf dem Trafalgar Square. Außerdem laden viele weitere Locations und Designveranstaltungen, wie die designjunction, Focus/16, The London Design Fair oder die brandneuen Design Destinations zur Erkundung der Stadt ein. Premiere feiert in diesem Jahr auch die parallel zum Design Festival stattfindende London Design Biennale. Austragungsort und perfekter Rahmen hierfür ist der ehemalige, königliche Palast Somerset House, der neben der zentralen Lage auch einen Bogen zu Londons Historie schlägt. Über 30 Nationen aus sechs Kontinenten präsentieren ihre Einreichungen zum Thema und Motto der Biennale „Utopia by Design“, das das 500-jähriges Jubiläum von Thomas Mores Werk „Utopia“ zelebriert. Nachhaltigkeit, Migration, Umweltverschmutzung, Wasserknappheit und soziale Gerechtigkeit sind dabei nur einige der Probleme, die thematisiert werden. So zeigt beispielsweise Israel das Projekt „Aid Drop“, das einen Vorschlag zur Luftversorgung von Krisengebieten präsentiert. Für die deutsche Einreichung zeichnet Konstantin Grcic verantwortlich, der mit seiner Installation die psychologischen Wurzeln des Themas „Utopia“ ergründet. www.londondesignbiennale.com | www.londondesignfestival.com

KONTRASTREICHE RAUMKUNST Schwere Massivholztische mit naturbelassener Baumkante bilden den Kontrast zu unserer neuen Leichtigkeit des Wohnens - den eleganten Ausziehtischen, filigranen Korpusmöbeln und feinen Design-Kleinmöbeln, den edlen, lederbezogenen Sesseln und großzügigen, weißen

In Zusammenarbeit mit dem London Design Festival, Alison Brooks Architects und dem Ingenieurbüro Arup zeigt das American Hardwood Export Council das Projekt „The Smile“ im Hof des Chelsea College of Arts. Für die 34 m lange, 3,5 m hohe und 4,5 m

Glasflächen der Schränke, Anrichten und Kommoden. Ein deutlicher Materialkontrast und die Präsentation der

breite Installation wurden erstmals Brettsperrholzplatten aus amerikanischem Laubholz eingesetzt. Rendering: American Hardwood Export Council

Mehr als 30 Nationen zeigen bei der ersten London Design Biennale ihre Vorschläge zum Thema „Utopia by Design“ – darunter Israel, das mit dem Projekt „Aid Drop“ (Yaniv Kadosh und ACT Shenkar) Hilfsleistungen für Krisengebiete fördern will. Abbildung:

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Die

Poesie der Kontraste

Im Juli 2015 eröffnete in Hongkong ein Hotel, das in Materialwahl und Design außergewöhnlich und herausragend ist. Denn das Boutiquehotel namens Tuve entführt seine Besucher in minimalistische Raum- und Erlebniswelten. Von einem mysteriösen, höhlenartigen Eingangs- und Rezeptionsbereich bis hin zu reinweißen, klaren Fluren und pompösen, holzvertäfelten Aufzügen vereint das Hotel verschiedenste Atmosphären in einem harmonischen Gesamtkonzept. Für die Gestaltung zeichnet das Büro Design Systems Ltd. aus Hongkong verantwortlich, das mit einem poetischen Ansatz kontrastierende Begriffe wie Licht und Schatten sowie scheinbar gegensätzliche Materialien zusammenbringt. So inzenierten die Architekten und Designer in einem abwechslungsreichen Spiel aus Beton, Holz, Marmor und feinen Details aus Gold neben den öffentlichen Bereichen und dem Restaurant „Silver Room“ 12 Premier-, 34 Deluxe- und 20 Comfort-Zimmer. Allen gemein ist die vorherrschende, aber dennoch nicht aufdringliche Präsenz eines Materials, das im Zusammenspiel mit natürlichem und künstlichem Licht ein besonderes Raumerlebnis kreiert. Dezent und geheimnisvoll verbergen sich in kompakten Holzboxen innerhalb der Zimmer sowohl Schreibtisch als auch Tee bzw. Kaffeebar. Die speziellen Sonderanfertigungen und die extravagante Architektur repräsentieren die Idee hinter dem Hotelprojekt: Tuve soll eine niveau- und anspruchsvolle Alternative für Hongkong-Reisende darstellen, die ein unverwechselbares Erlebnis in der Weltstadt suchen. Fotos: Tuve www.tuve.hk | www.designsystems.com.hk

Impressum|Imprint InteriorFashion – more than furniture – The International Contract and Interior Magazine Verlag: dieschmidt – Fachverlag für gedruckte und digitale Medien e.K. Fronmüllerstraße 71 | 90763 Fürth | Telefon  +49 911 97095-30 | Fax  +49 911 97095-13 www.interiorfashion.de Inhaberin | Geschäftsführerin: Bianca Schmidt Chefredaktion: Bianca Schmidt | E-Mail schmidt@interiorfashion.de Redaktion: Cornelia Raidel | E-Mail raidel@interiorfashion.de, Kelly Kelch (freie Architekturjournalistin) Grafik: Jürgen Kroll Anzeigen: Stefanie Helmer | E-Mail helmer@interiorfashion.de Vertrieb: Stefanie Helmer | E-Mail helmer@interiorfashion.de Verlags- und Anzeigen-Repräsentanz: Gerrith B. Horndasch M.A. | Kastanienweg 9 | 78713 Schramberg Telefon +49 7422 2006959 | Fax +49 7422 2006958 | Mobil +49 177 4377484 E-Mail horndasch@interiorfashion.de Verlagsvertretung Italien: Media&Service International srl | Via Giotto, 32 | 20145 Milano | Italien | Tel: +39 02 48006193 | info@it-mediaservice.com | www.it-mediaservice.com Anzeigenpreisliste: Nr. 01, gültig ab 1. Januar 2016 Anzeigenschluss ist jeweils sechs Wochen vor Erscheinen. Nachdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigungen jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bezugspreis: Einzelpreis 7,50 Euro zuzüglich Porto und 7% MwSt., im Abonnement Euro 42,– zuzüglich Porto und 7% MwSt. Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf Lieferung. Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Abonnement-Jahres. Erscheinungsweise: InteriorFashion erscheint 6-mal jährlich.

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers CIFF China International Furniture Fair, Guangzhou, Shanghai (China) .................................................................... 3. Umschlagseite contract professionals, Ertingen ..................................................................................................................... Seite 9 Koelnmesse GmbH, Orgatec, Köln ......................................................................................................................... Seite 43 Kortrijk Expo, architect@work, Kortrijk (Belgien) .......................................................................................................... Seite 5 LCK GmbH, Ubstadt-Weiher.......................................................................................................... Seite 7 Lechuza, geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG, Zirndorf .................................................................................................................... Seite 23 Messe Frankfurt Exhibition GmbH Frankfurt .................................................................................................... 2. Umschlagseite Scholtissek GmbH & Co. KG, Ostercappeln ........................................................................................................... Seite 49 Wagner, Langenneufnach ........................................................................................ 4. Umschlagseite

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