Wir möchten, dass der Verein und das Anliegen des Vereins eine gesunde Welt, frei von Atomwaffen und Krieg – auch in den 2020ern auf Interesse und Resonanz stoßen. Jedem*r, dessen Interesse sich in der IPPNW und ihrem Wirken widerspiegelt, soll die Mitgliedschaft der IPPNW offen sein. Gleichzeitig sehen wir uns in der sozialen Verantwortung durch eine reguläre Öffnung des Vereins ein interdisziplinäres Gesundheitswesen zu unterstützen, das international vernetzt ist und obsolete hierarchische Strukturen überwindet. Die ärztliche Tätigkeit hat sich zu einem Teamplayer*innen-Beruf entwickelt wir wünschen uns, dass sich dies auch in unserem politischen und gesellschaftlichen Engagement widerspiegeln. Wir wollen gemeinsam, Seite an Seite mit anderen Healthcare Professionals für Frieden, eine gesunde Welt und gegen Atomwaffen aufstehe. Ärzt*innen sind nicht allein an der Gesundheitsversorgung beteiligt, alle Heilberufe haben Expertise in diesem Bereich, über-
nehmen Verantwortung für ihre Patient*innen und somit soziale Verantwortung. Ein exklusiver Ärzt*innen-Verein impliziert und bestätigt ein nicht mehr zeitgemäßes, paternales Arztbild vom „Halbgott in Weiß“. Wir denken, dass die Öffnung an dieser Stelle auch zu einem moderneren Image der IPPNW beitragen wird, welches seinerseits die Bekanntheit und die Reichweite des Vereins fördern kann. Des Weiteren bedeutet eine Öffnung des Verein vor allem auch eine ideelle Öffnung und Bereicherung an Perspektiven. Bei Inklusion weiterer Berufsgruppen können wir bei Projekten und im Aktivismus außerdem auf mehr Ressourcen zurückgreifen und somit mehr Aufmerksamkeit generieren. Manche von uns Studis haben ihre Gruppen bereits für alle Interessierten geöffnet und in der Vergangenheit immer wieder von den Ideen und der Tatkraft von Nicht-Mediziner*innen profitieren können.
Berichte aus den Studigruppen BERLIN Thema Rassismus im Gesundheitswesen: Wir haben zwei Mal „Zuhörtreffen“ veranstaltet mit Menschen in unserem Umfeld, die von Rassismus (v.a. bezogen auf Gesundheitswesen) betroffen sind. Dabei ist auch die Idee einer Kampagne auf Instagram zu diesem Thema entstanden, die gerade noch in Arbeit ist. Außerdem sind wir in Kontakt getreten mit verschiedenen Institutionen der Charité (z.B. Diversity Netzwerk, Fachschaft, Frauenbeauftragte). Inzwischen gibt es auch eine bezahlte Stelle für eine Gleichstellungsbeauftragte an der Charité. Darüber hinaus haben wir Gespräche mit Modulverantwortlichen geführt, um z.B. im Derma-Modul die Lehre von Hautkrankheiten auch auf nicht-weißer Haut einzuführen. Außerdem haben wir im Modul „Gesellschaft“ über den Abbau von Vorurteilen gesprochen (z.B. gegenüber türkisch-stämmigen Gastarbeiter*innen). Dann haben wir noch für alle interessierten Studis einen Sensibilisierungs-Workshop organisiert zum Thema Rassismus im Gesundheitswesen.
Thema Klimawandel und Gesundheit: Wir haben gemeinsam mit Health for Future Online-Gespräche mit Bundestagsabgeordneten geführt über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit.
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IPPNW aktuell
Ein paar von uns waren auch bei der Global Health Summer School, die von der IPPNW jedes Jahr in Kooperation mit der Charité organisiert wird, diesmal unter dem Thema: „Climate Crisis, Violent Conflict and Health“: Eine gute Möglichkeit, interdisziplinär über diese Themen zu lernen, sich auszutauschen und uns international zu vernetzen: Victor, IPPNW-Studi aus Kenia, kam extra dafür nach Berlin war auch danach noch mit uns in der Stadt unterwegs.
Sonstiges: Ansonsten haben einige von uns am Treffen „Quo vadis Frieden?“ der IPPNW am Wannsee teilgenommen, bei dem über zukünftige Perspektiven für die Arbeit des Vereins gesprochen wurde.
BOCHUM Zu Beginn des Semesters haben wir in Bochum eine Online-Vortragsreihe zum Thema „Medizin und Geschlechtervielfalt“ auf die Beine gestellt. Nebenbei wollten wir auch etwas außerhalb der Onlinewelt machen und haben die Volksinitiative „Gesunde Krankenhäuser NRW“ unterstützt. Die letzten Monate war hauptsächlich die Organisation des nächsten Studitreffens an der Reihe.