Strategie & Akzente

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Strategie Akzente ... zur verwaltung ihres persönlichen und familienvermögens

Pensionssparen, der 2 Schlüssel zu einem sorgenfreien langen Leben Auf der Suche nach Halt

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Setzen Sie auf die Gewinner

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Telekomunterneh11 men haben Aktionär vor Augen Telekomoperatoren machen sich Konjunkturmalaise zunutze

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Gute Streuung in hochrentierlichen Anleihen suchen

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Monatliche Publikation von KBC Bank & Versicherung Nr. 12 - 1. Dezember 2011


Schwerpunkte:

Thema

• Lassen Sie den Steuervorteil nicht ungenutzt … • … auch nicht, wenn Sie über 60 sind

Pensionssparen, der Schlüssel zu einem sorgenfreien langen Leben

Die Alterung der Gesellschaft und die verglichen mit dem letzten Gehalt begrenzte gesetzliche Rente veranlassen immer mehr Belgier, mit dem Pensionssparen zu beginnen. Institutionen wie der IWF und die OECD sind ausgesprochene Befürworter dieser zusätzlichen Altersvorsorge. Der durchschnittliche Belgier hat die Botschaft schon verstanden: 2010 haben immerhin 2,6 Millionen Privatpersonen (Lohn- und Gehaltsempfänger, Beamte und Selbstständige) eine Einzahlung in die sogenannte dritte Säule vorgenommen. Die Hälfte entschied sich für ein Pensionssparkonto und somit für einen Pensionssparfonds (separate juristische Einheit, die nicht in der Bilanz der Bank aufgeführt ist). Die andere Hälfte wählte auf der Suche nach Sicherheit für diese Zusatzrente eine Pensionssparversicherung.

Pensionssparen und der Alterspyramide Pensionssparen ist für allen Schichten der Bevölkerung interessant. Der niedrige Einstiegsbetrag sorgt dafür, dass die niedrigen Einkommen stark vertreten sind. Der Höchstbetrag von 880 Euro (Einkommensjahr 2011) entspricht einer monatlichen Zahlung von 73,30 Euro, eine Anstrengung, die für viele Haushalte machbar ist. Spardaueraufträge erhöhen den Komfort noch mehr. Die schnelle Verarbeitung einer elektronischen Steuererklärung sorgt dafür, dass die Familien schnell den positiven Effekt auf ihr verfügbares Einkommen spüren. Daneben sind junge Erwachsene sich immer stärker bewusst, dass sie am besten rechtzeitig für später sparen. Gut die Hälfte der neuen Pensionssparer sind zwischen 18 und 30 Jahre. Auffällig sind auch die vielen Sparer über 60 Jahre. Sie haben ihre eigenen Gründe, um im Pensionssparsystem zu bleiben.

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Kein vertraglich festgelegtes Ende Das Rentenalter ist im Kontext des Pensionssparens (über Fonds) ein dehnbarer Begriff, denn die Teilnehmer können die Entnahme ihres Sparkapitals verschieben. Wer vor dem Alter von 55 Jahren mit dem Pensionssparen angefangen hat, zahlt mit 60 Jahre eine moderate Endbesteuerung. Ab dem Zeitpunkt kann man frei über das Guthaben verfügen. Wer weiter einzahlt, hat jedoch den Vorteil, dass die Einzahlungen nach dem 60. Lebensjahr steuerfrei sind und immer noch Steuervorteile bringen. Wenn das Klima an den Finanzmärkten weniger günstig ist, können Sie überlegen, die Pensionsersparnisse später zu entnehmen. Ein Rückgang der Kurse kann nämlich tiefgreifende Auswirkungen auf die letzten steuerfreien Einzahlungen und auf den Wert des aufgebauten Kapitals, das bald Ihren Notgroschen ausmacht, haben. Darum wurden ab 2003, mit der KBC als Pionier, defensive Pensionssparfonds eingerichtet. Sie legen stärker in festverzinslichen Papieren an und richten sich an ein Publikum mit einem kürzeren Anlagehorizont, z. B. Personen ab 55 Jahren. Sie können Ihr aufgebautes Kapital leicht und ohne Strategie & Akzente

steuerliche Folgen auf die defensive Sparformel übertragen. Zwei Dinge sind zu beachten: Das Timing ist wichtig. Wenn Sie während einer Korrektur der Aktienmärkte in den defensiven Fonds wechseln, werden eventuelle Verluste auf frühere Einzahlungen endgültig. Mit einem Anteil festverzinslicher Papiere können Sie viel weniger von einer eventuellen Erholung der Aktienkurse profitieren. Auch mit den defensiven Formeln sind Risiken verbunden. Sie reagieren stärker auf die Zinsentwicklung.

Was geschieht bei Ausstieg? Es gibt mehrere Szenarios, je nach Start- und Entnahmedatum des Pensionssparkontos. Die Endbesteuerung (zu Vorzugsbedingungen) wird nach dem 60. Geburtstag oder – für Konten, die ab 55 Jahre eröffnet wurden - sobald das Konto zehn Jahre läuft, einbehalten. Bei der Entnahme vor dem 60. Geburtstag gelten die Vorzugsbedingungen nur, wenn es sich um den tatsächlichen Ruhestandsantritt, die vorzeitige Rente oder die Frührente handelt. Viele dieser Sparer wollen ab

dem Zeitpunkt die Einkommenskluft etwas verkleinern. Hinweis: Bei einer vollständigen Entnahme wird das Sparkonto aufgelöst und kann der Pensionssparer keine steuerbegünstigten Einzahlungen mehr vornehmen. Für Konten, die nach dem 4. August 1992 eröffnet wurden, muss das Konto mindestens 10 Jahre bestehen und muss während 5 oder mehr Einkommensjahren eingezahlt werden. Dies ist die einzige Situation, in der 5 Einzahlungen erforderlich sind, um die Vorzugsbedingungen zu erhalten.

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Die dritte Rentensäule bietet Vorteile in verschiedenen Lebensphasen. Eine stabile Gesetzgebung ist ein wichtiger Trumpf für diese Sparform. Auch als Anleger bevorzugen wir Stabilität, wenn es um die Entwicklung der Finanzmärkte geht, ganz besonders bei der Anlage unserer Rentenreserve. Gerade in dem Bereich sind Pensionsfonds ein stabilisierender Faktor. Da die Fondsmanager verpflichtet sind, den anhaltenden Strom neuer Einzahlungen in klassische Anlageformen wie Aktien und Anleihen zu investieren, sorgen sie für eine Mindestanzahl Transaktionen an der Börse. Und das unabhängig davon, ob es an den Märkte gut läuft oder nicht.

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Schwerpunkte:

Strategie

• Europa nimmt das Heft in die Hand • Politische Entscheidungsfindung ist den Märkten zu langsam • Es ist nach wie vor die Rede von Wachstum, auch wenn dies niedrig ist

Auf der Suche nach Halt

Die Eurokrise beherrschte erneut die Stimmung an den Finanzmärkten. Es gab auch andere Themen, die jedoch nicht die gleiche Beachtung fanden. Die politischen Kapriolen von Papandreou in Griechenland und Berlusconi in Italien machten Schlagzeilen. Jede Woche werden Schritte zur Lösung der Eurokrise unternommen. Dieser Weg ist noch lang und das gefällt den Finanzmärkten nicht. Sie werden sich an die Geschwindigkeit von Demokratien gewöhnen müssen. Die Wirtschaftsnachrichten verbessern sich. Die Kluft zwischen den USA (stabiles Wachstum) und Europa (Wachstumsverlangsamung) wird jedoch größer. In den USA wurde das dritte Quartal wieder mit überraschend starken Gewinnzahlen abgeschlossen.

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Die Eurokrise: Europa übernimmt die Macht Eine Regierungserweiterung in Griechenland, ein Machtwechsel in Italien, Parlamentswahlen in Spanien … Man könnte dabei fast vergessen, dass der EU-Gipfel vom 26. Oktober erneut das Blatt gewendet hat. Es wurden zwar keine detaillierten Pläne dargelegt, aber eine Reihe neuer Verpflichtungen eingegangen. In den kommenden Monaten müssen diese weiter ausgearbeitet werden. Es geht um (1) eine Umschuldung für Griechenland, (2) eine Rekapitalisierung der europäischen Banken, (3) Strategie & Akzente

Jede Woche werden Schritte zur Lösung der Eurokrise unternommen

eine substanzielle Erweiterung des EU-Hilfsfonds und (4) die Begrenzung der nationalen Souveränität (wo nötig). Es gibt immer noch Wachstum (auch wenn es niedrig ist). Im Laufe von 2011 ist der Konjunkturoptimismus in Pessimismus umgeschlagen. Diese Wende ist viel zu weit gegangen. In den USA stellten sich die Wirtschaftsindikatoren in den letzten Wochen nicht nur als stärker als erwartet heraus, sie ließen auch vermuten, dass das Land die Gefahrenzone einer Rezession verlässt. Einige schwache Quartale werden die Krisenstimmung bei den europäischen Anlegern verstärken. Inzwischen dampft die asiatische Lokomotive weiter.

Unternehmensgewinne brechen Rekord Etwa 80% der US-Unternehmen aus dem S&P 500 haben ihre Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht. Im Schnitt stieg der Gewinn je Aktie um 15,8% je Aktie, während sich der Umsatz um 11% verbesserte. Das war wieder eine positive Überraschung. Die Summe aller Unternehmensge-

winne hat den vorigen Rekord aus dem vierten Quartal 2007 übertroffen. In Europa enttäuschen die Gewinne für das zweite Quartal in Folge. Das Umsatzwachstum bleibt gut (+7%), aber der durchschnittliche Gewinn sinkt um 4%. Die Differenz zwischen dem Umsatzanstieg in den USA (in USD) und dem Umsatzanstieg in Europa (in EUR) ist in hohem Maße ein Wechselkurseffekt. In Dollar ausgedrückt stieg der Umsatz der europäischen Unternehmen (17%) durchschnittlich stärker als bei den US-amerikanischen. In Europa geraten die Gewinnspannen offenbar stärker unter Druck. Dies dürfte eine Folge der schneller steigenden Lohnkosten und / oder niedrigeren Produktivitätssteigerungen sein.

Bewertung als Puffer Irgendwann werden steigende Gewinne in steigenden Kursen zum Ausdruck kommen. Manchmal geht das schnell, manchmal langsam. Letzteres ist zurzeit sicher der Fall. Gemessen am Kurs-Buchwert, an der Dividendenrendite oder am Kurs-Gewinn-Verhältnis: Die Schlussfolgerung ist die gleiche. Aktien sind billig. Wenn sie

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mit der teuren Bewertung von festverzinslichen Anlagen abgeglichen werden, ist die Endabrechnung schnell gemacht.

Irgendwann werden steigende Gewinne in steigenden Kursen zum Ausdruck kommen

Inflation über dem zyklischen Spitzenwert Der Anstieg des Ölpreises 2010 wirkte sich weiter auf die Inflationsraten für 2011 aus. Zurzeit erreichen die Inflationsraten in Europa und den USA ihren zyklischen Spitzenwert. In den kommenden Monaten wird sich die Inflation wieder abkühlen. Die Inflationsbeschleunigung hat nicht zu Lohnoder Preisdruck in anderen Segmenten geführt. Das war die Befürchtung der EZB und der Grund für die Leitzinserhöhung im April und Juni 2011. Die Kerninflation ist erstaunlich niedrig und stabil geblieben. Je nachdem, wie sich der Ölpreis entwickelt, kann die allgemeine Inflation sich schneller oder langsamer der Kerninflation nähern, in jedem Fall aber wird sie sinken. Wenn der Ölpreis bei den heutigen 115 Dollar je Barrel

bleibt, sinkt die Inflation in Europa bis Ende 2012 auf ungefähr 1,5%. Sollte der Ölpreis auf 100 Dollar je Barrel sinken, läge die Inflationsrate zum Ende 2012 schnell bei 0%. Nur wenn der Ölpreis weiter bis auf 135 USD steigen würde, bliebe die Inflation bei rund 3%. Das wiederum bedeutet für unseres Szenario zweierlei: Sie versorgt die Wirtschaftserholung mit Sauerstoff und ermöglicht der EZB eine erneute Leitzinssenkung.

Das heißt natürlich nicht, dass Inflation langfristig kein Problem ist. Die Inflation ist nämlich eins der Instrumente zur Lösung der Schuldenkrise. Vor allem die US-Zentralbank hat den Geldhahn voll aufgedreht. Sobald der Wirtschaftsaufschwung sich als nachhaltig erweist, beinhaltet das große Risiken. Wir sprechen dann möglicherweise über Inflationsraten von 5% und mehr und das für einen längeren Zeitraum.

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WWU (links)

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USA (rechts)

Unsicherheit über Gewinne in Europa und den USA

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Aktien ohne Kapitalschützung Aktien mit Kapitalschützung Obligationen

Stratégie

Immobilien Alternative Anlagen Bargeld

Portfolio Im sehr defensiven Musterportfolio legen wir 10% in Aktien an. Das Aktienportfolio wird ganz mit kapitalgeschützten Anlageformen (20%) bestückt. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Anleihen haben einen Anteil von 43% am Portfolio, und dies inklusive des festverzinslichen Teils der Aktienanlagen mit Kapitalschutz. Letzterer stellt 10% des Portfolios (das sind 50% von 20%, siehe oben). Wir legen 33% direkt in Anleihen an. Liquiditäten haben einen Anteil von 47% am Portfolio. Die nachstehend behandelten Schwerpunkte betreffen Anlagen in anderen Währungen als dem Euro, passen aber nur in sehr begrenztem Maße zu einem sehr defensiven Portfolio. Im defensiven Musterportfolio legen wir 24% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 6,5% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 35%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Die Anleiheposition macht 65% des Portfolios gegenüber unserer langfristigen Norm von 63% aus. Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Letzterer stellt 17,5% des Portfolios (das sind 50% von 35%, siehe oben). Wir legen 47,5% des Portfolios direkt in Anleihen an. Die Liquiditäten (5,5% des Portfolios) werden in Euro angelegt. Die nachstehend benannten Schwerpunkte auf Anlagen in anderen Währungen als dem Euro passen nur in begrenztem Maße zu einem defensiven Portfolio. Im dynamischen Musterportfolio legen wir 43% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 23% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 40%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 47% des Portfolios aus (langfristige Norm: 43%). Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Letzterer stellt 20% des Portfolios (das sind 50% von 40%, siehe oben). Wir legen 27% des Portfolios direkt in Anleihen mit relativ kurzer Restlaufzeit (max. 3 Jahre) an. Wir halten in einem Anlageportfolio jetzt etwas mehr Barmittel (6%). Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein dynamisches Portfolio in Betracht. Im sehr dynamischen Musterportfolio legen wir 60% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 40% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 40%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 30% des Portfolios aus (langfristige Norm: 25%). Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Letzterer stellt 20% des Portfolios (das sind 50% von 40%, siehe oben). Wir legen 10% des Portfolios direkt in Anleihen mit relativ kurzer Restlaufzeit (max. 3 Jahre) an. Wir halten in einem Anlageportfolio jetzt etwas mehr Barmittel (7%). Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein sehr dynamisches Portfolio in Betracht.

20% 47%

33%

2% 5,5% 3,5%

6,5% 35%

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2% 7%

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40%

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Staatstitel Unternehmensanleihen

An den Seitenlinien stehen die Verlierer Die Welt wird im kommenden Jahr nicht sicherer sein als heute. Wer heute an der Seitenlinie stehen bleibt, wird morgen ebenso viele Gründe haben, nicht anzulegen. In der Zwischenzeit allerdings höhlt die Inflation den realen Wert des Portfolios aus. Bei einer Inflation von 3% verliert eine Bargeldanlage jedes Jahr knapp 1,5% an Kaufkraft. Deutsche und US-amerikanische Staatsanleihen bieten Renditen von kaum 2% für Laufzeiten von 10 Jahren. Wer will schon bei solchen Renditen sein Vermögen langfristig festlegen?

Wandelanleihen Indexanleihen Wandelanleihe Schwellenlände Euro- und Dollarsatelliten, PLN

100% 90% 80%

Trotz der Malaise der letzten Monate haben Aktienanlagen noch starke Trümpfe. Die Unternehmensgewinne steigen bereits acht Quartale in Folge. Dies wird sich in höheren Kursen niederschlagen. Die Dividendenrendite von Aktien kann sich mit Anleihecoupons messen. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2 bzw. 1,4 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,3 bzw. 8,3 sind US-amerikanische und europäische Aktien historisch billig. Darum legen wir einen großen Teil des Portfolios weiterhin in Aktien an. Wegen der großen Unsicherheit und der Risiken messen wir der Absicherung des Abwärtsrisikos jedoch hohe Bedeutung zu. Wir greifen dabei auf Anlageformen mit Kapitalschutz zurück.

• • •

70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

Unternehmensanleihen stellen den Kern des Rentenbestands dar. Die Zinsdifferenz zu (deutschen) Staatsanleihen beträgt rund drei Prozentpunkte. Das ist eine angemessene Vergütung für das Kreditrisiko. Angesichts der starken Unternehmensergebnisse ist das Ausfallrisiko bei den Unternehmen außerhalb der Finanzbranche sicher nicht gestiegen. Wir bevorzugen Anleihen mit einer relativ kurzen Laufzeit. Irgendwann müssen die anormalen wirtschaftlichen Umstände von niedrigem Wachstum und geringer Inflation in den Normalzustand übergehen und irgendwann werden die Anleihezinsen darauf reagieren, indem sie steigen. Wir möchten rechtzeitig zu höheren Renditen wiederanlegen können.

EUR

USD

Andere

RENTENPORTFOLIO Sehr defensives Profil

Defensives Profil (sehr) dynamisches Profil

90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

EUR

USD

Andere

RENTENPORTFOLIO Defensives Profil

(sehr) dynamisches Profil

70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

EUR

USD RENTENPORTFOLIO (sehr) dynamisches Profil

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Defensives Profil

Andere

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Strategie Akzente im Portfolio

Hochverzinsliche Anleihen Die Schuldenkrise ist ein japanischeuropäisch-amerikanisch-britisches Problem. Die aufstrebenden Märkte kämpften in der Vergangenheit oft mit ausufernden Staats- und Privatschulden. Heute beträgt ihre Staatsverschuldung durchschnittlich nur die Hälfte der Staatsverschuldung der westlichen Industrieländer. Dennoch ist die Verzinsung in den Schwellenländern bedeutend höher.

Aktien aus Mittel- und Osteuropa Die Region ist nicht gegen die Folgen der Eurokrise immun, aber die Länder werden zu Unrecht als „Problemländer“ bezeichnet. Die Ratingagenturen haben ihre Erwartungen für die russischen, polnischen, tschechischen und türkischen Banken in den letzten Monaten nach oben korrigiert. Standard&Poor’s hat die Türkei auf „Investment Grade“ heraufgestuft. Russland stellt rund 60% des regionalen Aktienmarktes (MSCI Emerging Europe). Die bedeutendsten Sektoren sind Öl (31%), Banken (21%) sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (15%). Dies verleiht dem Portfolio einen prozyklischen Akzent. Die Entscheidung für russische Aktien ist auch eine Entscheidung für den Energiesektor. Weltweit haben Energieaktien noch zu wenig auf das hohe Strategie & Akzente

Niveau der Ölpreise und die Öl- und Gasverknappung reagiert. Die Bewertung ist interessant. „Emerging Europe“ notiert zu einem KursGewinn-Verhältnis von 6, der russische Aktienmarkt sogar nur zu 5,8. Russische Energieaktien sind bis zur Hälfte billiger als die westeuropäischen Ölkonzerne.

Weltmarktführer Die aufstrebenden Volkswirtschaften, insbesondere Asien, sind die Wachstumsmaschinen der Weltwirtschaft. Sie bieten auch längerfristig viel Potenzial. Der inländische Konsum übernimmt nach und nach die Rolle des Wachstumsmotors von der Ausfuhr. Eine aufstrebende Mittelklasse sollte ein gesundes Wachstum der Binnennachfrage bewirken können. China spielt bei diesem Wachstum eine wichtige Rolle. Der chinesische Wachstumsmotor zeigt kaum Anzeichen einer Verlangsamung. Das BIPWachstum Chinas lag am Ende des dritten Quartals 2011 bei 9,1%. Der Export wuchs in den letzten Monaten weniger stark, aber die Binnennachfrage weist kaum Zeichen einer Verlangsamung auf. Maßnahmen wie höhere Leitzinsen und eine Verknappung des Kreditangebots vermochten nicht, dies zu ändern.

ihres Umsatzes an den Schwellenmärkten erwirtschaften. Auch das Umsatzwachstum und die Gewinnspannen liegen hier höher. Wir suchen vor allem Unternehmen, die in ihrem Bereich Marktführer sind, da sie die größte Preisgestaltungsmacht haben. Weil sie an einer westlichen Börse notieren, sind sie weniger empfindlich für die Börsenstimmung an den aufstrebenden Märkten.

Telekom Europäische Aktien aus dem Telekommunikationssektor bieten eine durchschnittliche Bruttodividendenrendite von 8,5%. Weltweit beträgt die Dividendenrendite durchschnittlich 5,5%. Telekommunikationsdienste sind Unternehmen mit einem stabilen (aber auch niedrigen) Umsatzwachstum, die solide Cashflows erzeugen. Dadurch können sie den Aktionären hohe und sichere Dividenden ausschütten.

Wir legen in Unternehmen des Westens an, die einen bedeutenden Teil

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Branchenstreuung Aktienportfolio Energie Roh-, Hilfs- und betriebstoffe Industrie Nicht-Basiskonsumgüter Basiskonsumgüter Gesundheitswesen Finanzen Technologie Telekommunikationsdienste Versorgungsbetriebe 0%

5% Heutige Streuung

10% Neutrale Streuung

15%

20%

25%

Wirtschaftliche Perspektiven 28-11-2011 Wirtschaftswachstum (%) 2010 2011 2012 Inflation (%) 2010 2011 2012 Leitzins (%) (*) 28-11-2011 Februar 2011 Mai 2012 Zehnjahrezins (%) (*) 28-11-2011 Februar 2011 Mai 2012 Wechselkurs (**) 28-11-2011 Februar 2011 Mai 2012

WWU

Großbritannien

USA

Japan

1,7 1,5 0,5

1,8 0,8 0,5

3,0 1,7 1,5

4,0 -0,4 2,6

1,6 2,7 1,4

3,3 4,2 3,0

1,7 3,2 1,3

-0,7 0,2 0,3

1,25

0,50

0,25

0,10

2,18

2,30

1,96

1,03

1 EUR = GBP 0,86

1 EUR = USD 1,32

1 EUR = JPY 102,59

1 -

(*) : Anstieg zum zirka 25 Basispunkte ab heutigem Niveau; : Anstieg um zirka 50 Basispunkte ab heutigem Niveuau; usw; : Aufwertung um zirka 5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau; usw. ( * * ) : Aufwertung um zirka 2,5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau;

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Schwerpunkte

Unter der Lupe

• US-Indikatoren verbessern sich • Erneut überraschend starke Quartalsergebnisse

Setzen Sie auf die Gewinner

Die Differenz zwischen den USA und Europa nimmt stetig zu. In Europa deuten die jüngsten Wirtschaftsindikatoren auf eine Wachstumsverlangsamung. Jenseits des Ozeans verbessern sich die Wirtschaftsmeldungen in kleinen Schritten. In den USA stellten sich die Wirtschaftsindikatoren in den letzten Wochen nicht nur als stärker als erwartet heraus, sie ließen auch vermuten, dass das Land die Gefahrenzone einer Rezession verlässt.

2011 überwanden die USA die Wirtschaftsdelle Bis zum Sommer 2011 wurde deutlich, dass der einfache Teil der Wirt-

schaftserholung vorbei war. Die Angst vor einer neuen Rezession sah immer wahrscheinlicher aus. In den letzten Monaten vermittelten die wirtschaftlichen Nachrichten ein einigermaßen positives Konjunkturbild. Der BIP-Bericht zum dritten Quartal war hervorragend. Das Quartalwachstum beschleunigte sich auf 2,5% und war der starken Zunahme des Konsums um 2,4% und der Unternehmensinvestitionen um 12,6% zu verdanken. Der Arbeitsmarkt verbessert sich, aber die Zunahme der Zahl der offenen Stellen ist weiterhin zu niedrig für einen nachhaltigen Rückgang der Arbeitslosenrate, die heute 9% beträgt.

Unternehmensgewinne brechen Rekord Das explosive Gewinnwachstum 2010 und 2011 hat die Bargeldpositionen der Unternehmen weiter erhöht. Während der Krise waren die Investitionen stark zurückgeschraubt worden. Die jüngsten Quartalszahlen lassen auf eine Aufholbewegung schließen. Mittlerweile haben über 80% der Unternehmen

ihre Ergebnisse bekanntgegeben. Im Schnitt stieg der Gewinn je Aktie um 15,8%, während sich der Umsatz um 11% verbesserte. Das ist wieder eine angenehme Überraschung. Dank der Erweiterung der Gewinnmargen verzeichneten die US-Unternehmen Gewinne, die den vorigen Rekord vom vierten Quartal 2007 übertraf.

America Die KBC stellt Ihnen als Vertriebsgesellschaft America vor, einen Teilfonds der belgischen Bevek (1) KBC Equity Fund. Der Teilfonds wird aktiv verwaltet; Ziel ist es, mindestens 75% der Vermögenswerte in Aktien von Unternehmen aus den USA und Kanada anzulegen. Je nach den Aussichten kann der Verwalter bestimmte Sektoren stärker oder schwächer gewichten. Die Volatilität des Nettoinventarwerts kann infolge der Zusammensetzung des Portfolios hoch sein. Der Teilfonds wird in USD notiert.

(1) Siehe Fußnote 1 auf der letzten Seite

KBC Equity Fund America ist ein Teilfonds des offenen Investmentfonds belgischen Rechts KBC Equity Fund. Es kann täglich einund ausgestiegen werden. Einstiegsgebühr: 3 %. Ausstiegsgebühr: keine. Betrag, um einen Ausstieg innerhalb von einem Monat nach dem Einstieg uninteressant zu machen: 5%. Börsenumsatzsteuer Ertragsansamml. (max. 750 Euro): 0,50 % beim Verkauf. Finanzdienstleistungen: KBC Bank, CBC Banque und Centea. Vereinfachter Prospekt, Prospekt und letzter Zwischenbericht in allen Filialen der KBC Bank, Centea und CBC Banque. Quellensteuer auf die Dividenden (Anteilscheine mit Ertragsausschüttung): 15%. Wertzuwachs (Anteilscheine mit Ertragsansammlung) unterliegt nicht der Quellensteuer.

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Schwerpunkte

Unter der Lupe

• Substanzaktien • Mobiler Datenverkehr ist eine Wachstumsbranche • Aufmerksamkeit für ShareholderValue

Telekomunternehmen haben Aktionär vor Augen Wer auf die Suche nach Substanzaktien geht, sollte die Telekommunikationsdienste in Erwägung ziehen. Die durchschnittliche Dividendenrendite beträgt weltweit bis zu 5,5%. Die Aktien der europäischen Konkurrenz bieten sogar eine Dividendenrendite von 8,5%. Ein guter Grund für Geldanlagen in diesem Sektor. Es handelt sich um einen defensiven Sektor mit soliden Cashflows und hohem Dividendenpotenzial. Außerdem verzeichnet der Sektor ein stabiles, jedoch niedriges Umsatzwachstum.

Tablet-PCs und Smartphones Der mobile Datenverkehr verzeichnet zunehmende Umsätze. Während dies in der Vergangenheit vor allem dem steigenden Gebrauch von drahtlosen Breitband-Internetlösungen für Notebooks zu verdanken war, sorgt jetzt der steigende Absatz von Smartphones und Tablet-PCs für Wachstum. Dieses Wachstum setzt zwar zusätzliche Investitionen in Netzwerkkapazität voraus, aber unsere Analysten sind zuversichtlich, dass dies bei den heutigen Budgets machbar ist.

Gesetzgebung Die Investoren verfolgen jede Änderung der Gesetzgebung über Terminierungsentgelte und Roamingtarife mit Argusaugen. Es handelt sich dabei um die Gebühren, die die Betreiber für die gegenseitige Nutzung des Netzes verlangen dürfen. Weiter beschäftigen die Investoren auch die Auktionen für die neuen Frequenzlizenzen. In den kommenden Monaten stehen noch viele wichtige Auktionen bevor. Die Verkäufe der jüngsten Vergangenheit (u. a. in Spanien) zeigen, dass die gezahlten Preise angemessen sind. Die Anleger könnten dabei von der neuen Übernahmewelle profitieren. Wir denken dabei nicht nur an die Größenvorteile, die erzielt werden, wenn zwei Betreiber in ein einziges Unternehmen zusammengelegt werden. In den vergangenen Monaten haben einige Unternehmen Nichtkernbereiche abgestoßen. Vielfach tritt dabei der Shareholder-Value ans Tageslicht.

Telecom Die KBC stellt Ihnen als Vertriebsgesellschaft Telecom vor, einen Teilfonds der belgischen Bevek (1) KBC Equity Fund. Der Teilfonds wird aktiv verwaltet; Ziel ist es, mindestens 75% der Vermögenswerte in Aktien von Telekommunikationsunternehmen anzulegen, wo alle Voraussetzungen für ein kurz- bis mittelfristig beschleunigtes Wirtschaftswachstum erfüllt sind. Die Volatilität des Nettoinventarwerts kann aufgrund der Zusammensetzung des Portfolios hoch sein. (1) Siehe Fußnote 1 auf der letzten Seite

KBC Equity Fund Telecom ist ein Teilfonds des offenen Investmentfonds belgischen Rechts KBC Equity Fund. Es kann täglich ein- und ausgestiegen werden. Einstiegsgebühr: 3 %. Ausstiegsgebühr: keine. Betrag, um einen Ausstieg innerhalb von einem Monat nach dem Einstieg uninteressant zu machen: 5%. Börsenumsatzsteuer Ertragsansamml. (max. 750 Euro): 0,50 % beim Verkauf. Finanzdienstleistungen: KBC Bank, CBC Banque und Centea. Vereinfachter Prospekt, Prospekt und letzter Zwischenbericht in allen Filialen der KBC Bank, Centea und CBC Banque. Quellensteuer auf die Dividenden (Anteilscheine mit Ertragsausschüttung): 15%. Wertzuwachs (Anteilscheine mit Ertragsansammlung) unterliegt nicht der Quellensteuer. Mehrere Beispiele sind im vereinfachten Verkaufsprospekt aufgeführt.

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Schwerpunkte

Im fokus Aktienmarkt

• Mageres Umsatzwachstum, aber auch stabile und gute Cashflows • Stabile Dividenden

Telekomoperatoren machen sich Konjunkturmalaise zunutze

Aktien sind in vielerlei Hinsicht preiswert. In hohem Maße ist das auf die große Risikoscheu zurückzuführen. Die Anleger hegen nämlich viel Argwohn über den weiteren Verlauf der europäischen Schuldenkrise. Nicht nur auf dem alten Kontinent, auch anderswo im Westen kämpfen die Regierungen mit dem dürftigen Zustand ihrer Finanzen. Dadurch steht uns eine Zeit bevor, in der das Wirtschaftswachstum nicht durch staatliche Haushaltspolitik gefördert werden wird. Dafür wird der Haushalt viel zu

Zuwachs beim mobilen Datenverkehr ist dem Erfolg der Tablets zu verdanken

knauserig bemessen sein. Da es aber nicht vernünftig ist, den Aktienmarkt ganz links liegen zu lassen, begeben sich die Anleger auf die Suche nach Unternehmen, die andere Vorzüge haben. Dazu gehört zum Beispiel eine hohe Dividendenrendite. Oder auch Unternehmensaktivitäten, die so wenig wie möglich konjunkturabhängig sind. Beide Vorzüge finden wir bei den Telekomunternehmen.

Dividende erfreut Anleger Gerade in Zeiten, in denen es den Finanzmärkten nicht so gut geht, wissen Anleger die Ausschüttung von Dividenden zu schätzen. Weltweit erbringt eine Investition im Telekomsektor eine Bruttodividendenrendite von durchschnittlich 5,5%. Die Telekombetriebe in Europa stehen mit einer DiviStrategie & Akzente

dendenrendite von 8,5% noch besser da. Vor einiger Zeit hatte man bei Telekomunternehmen noch Entscheidungen getroffen, die nicht immer dem Unternehmen zugutekamen, zum Beispiel teure Übernahmen. In den letzten Jahren haben die Telekomunternehmen den Shareholder-Value wiederentdeckt. Es gibt heute genug Gründe, um einen Teil Ihres Aktienportfolios in diesem Sektor anzulegen. Das Geschäft unterliegt nicht so sehr den Schwankungen im Wirtschaftswachstum und die Operatoren realisieren einen stabilen und starken Cashflow. Das ermöglicht für lange Zeit die Ausschüttung von hohen Dividenden. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Telekommunikationsbetriebe Mühe haben, ihr mageres Umsatzwachstum zu steigern. Alte Aktivitäten wie Festnetztelefonie erbringen immer weniger Einkünfte. Überdies schränken die Behörden die Kosten ein, die Operatoren untereinander anrechnen dürfen.

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Wir wollen überall online sein Der mobile Datenverkehr ist heute das Segment mit dem höchsten Wachstum. In der Vergangenheit war das vor allem der steigenden Nutzung drahtloser Internetverbindungen auf tragbaren PCs zu verdanken. Heute ist der Zuwachs bei den Einnahmen vor allem auf den Erfolg der Smartphones und Tablets zurückzuführen. Mit diesen leistungsfähigen Geräten können Sie überall ins Internet gehen und Ihre E-Mails empfangen und versenden. Um die steigende Nachfrage nach mobilem Datenverkehr zu befriedigen, sind jedoch zusätzliche Investitionen in den Netzwerkausbau nötig. Dies dürfte aber mit den vorhandenen Mitteln möglich sein.

Gesetzgeber erhöht den Druck nicht weiter Die Tarife, die ein Telekomoperator für den Service für Kunden anderer berechnen darf (Terminierungs- und

Roaminggebühren), werden gesetzlich festgelegt. Diese Preise sind in den letzten Jahren nur gesunken und das belastet den Umsatz. In den meisten europäischen Ländern sind die Auswirkungen dessen durchgestanden. Die Anleger achten auch auf die Preise, die Operatoren auf den Versteigerungen neuer Frequenzlizenzen zahlen. In der ersten Hälfte 2012 stehen nämlich noch viele wichtige Auktionen auf dem Plan. Die Verkäufe der jüngsten Vergangenheit, unter anderem in Spanien und Italien, zeigen, dass die gezahlten Preise angemessen sind.

Unternehmens gehören. In solchen Zeiten spielt der Shareholder-Value eine größere Rolle. France Télécom expandiert im Irak und die spanische Telefónica erwarb die Beteiligung am brasilianischen Mobilfunkunternehmen Vivo. Vodafone stieß die Beteiligung an SFR ab. Die Deutsche Telekom bot die US-Mobilsparte zum Verkauf an. Allerdings haben hier die Kartellbehörden das letzte Wort, was das Management aber nicht davon abhalten wird, weiter nach Shareholder Value zu suchen.

Sind Sie an Aktien-

Anleger können von Übernahmen und Reorganisationen profitieren

analysen interessiert? Bitten Sie dann

In der Vergangenheit kam es zuweilen zu teuren Übernahmen, die der Rendite nicht zugute kamen. In den letzten Quartalen und Wochen scheint eine neue Übernahmewelle anzurollen. Die Telekomunternehmen sind nicht auf der Suche nach Größenvorteilen, sondern befassen sich mit der Frage, welche Aktivitäten zum Kerngeschäft des

Ihre Bankfiliale, Ihnen auch die Veröffentlichung Strategie & Akzente AKTIEN zuschicken zu lassen.

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Source: Thomson Reuters Datastream

2007

2008

2009

2010

2011

MSCI ACWI T/CM SVS - PRICE INDEX MSCI AC WORLD - PRICE INDEX Entwicklung der Telekomunternehmen im Vergleich zum breitem Markt

Betriebsinformation France Télécom

France Télécom (FT) ist das drittgrößte Telekomunternehmen Europas. Empfehlung: aufbauen Neubewertungen: 10.01.2011 Von „kaufenswert“ in „aufbauen“ Kurs: 11,71 EUR Kursziel: 17,40 EUR

Telefónica

Telefónica ist als Telekomoperator in Spanien und Lateinamerika aktiv.

Strategie & Akzente

Empfehlung: kaufen Neubewertungen: keine Kurs: 12,87 EUR Kursziel: 20,00 EUR

Vodafone

Vodafone (Großbritannien) ist das größte Telekomunternehmen der Welt. Empfehlung: kaufen Neubewertungen: keine Kurs: 166,35 GBp Kursziel: 230,00 GBp

Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom AG ist eines der größten integrierten Telekomunternehmen der Welt. Empfehlung: aufbauen Neubewertungen: 10.01.2011 von „verkaufen“ in „abbauen“ 25.03.2011 von „abbauen“ in „aufbauen“ Kurs: 8,80 EUR Kursziel: 10,50 EUR

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Schwerpunkte

Im fokus Rentenmarkt

• Unterschätzen Sie die Inflation nicht. • Staatsanleihen aus Schwellenländern • Breite Streuung begrenzt die Risiken

Gute Streuung in hochrentierlichen Anleihen suchen

In der Krise die Inflation nicht vergessen Die europäische Schuldenkrise verlangt immer größere Aufmerksamkeit. So sehr die Risikoaversion der Anleger auch zunimmt, irgendwann wird die Krise überwunden sein. In der Vergangenheit zeigte sich mehr als einmal, dass viele Anleger ein sehr kurzes Gedächtnis haben können. Nicht nur in Europa, auch in den USA befinden sich die Staatsfinanzen in einem maroden Zustand. Dadurch hält sich die

Strategie & Akzente

Geldanleger mögen Inflation nicht, weil sie die Kaufkraft ihrer Ersparnisse verringert

für Investitionen in verzinsliche Anlagen erforderliche Risikobereitschaft der Anleger in Grenzen. Die Zinsen auf Anleihen der besten Schuldner wie Deutschland sind dadurch auf ein außerordentlich niedriges Niveau gefallen. In der Erwartung, dass der Ausweg aus der Schuldenkrise gefunden wird, darf unsere Vorliebe für gute Schuldner nicht dazu führen, dass wir die Inflation aus dem Auge verlieren. Diese erreicht jetzt einen Höchststand von ungefähr 3%, und das wiederum ist die Folge des Anstiegs der Rohölpreise 2010 und Anfang 2011. Die hohe Inflation ist heute das größte Risiko für den Rentenbestand in unserem Anlageportfolio. Für die Zentralbanken darf die heutige Inflati-

on nicht die größte Sorge sein, als Anleger dürfen wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei einer allgemeinen Inflation von 3% und einer Rendite von 1,5% auf Liquiditäten schrumpft die Kaufkraft unserer Anlage um 1,5% im Jahr.

Eine gute Rendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko Die Schuldenkrise ist ein Problem der etablierten Industrienationen: Japan ist schon seit Jahren Schuldenkönig, aber nach der Finanzkrise gehören auch die USA, Großbritannien und die Euroländer zur Spitzengruppe. Die Anleger verlangen höhere Zinsen von den Ländern, in denen die berechtigten oder unberechtigten Zweifel an der Bonität am größten sind. In dem Moment, wo die Angst am größten ist, setzt ein Teufelskreis ein. Durch die höhere Verzinsung wird es

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für manche Länder noch schwieriger, sich zu finanzieren, sodass die Risikobereitschaft der Anleger noch stärker abnimmt und die Marktzinsen noch höher steigen. Die aufstrebenden Märkte waren in der Vergangenheit häufig ein Herd ausufernder Staats- und Privatverschuldung. Heute gehören sie zu den Klassenbesten. Ihre Staatsverschuldung beträgt durchschnittlich nur die Hälfte der Staatsverschuldung der klassischen westlichen Länder. Eine ausgeglichene Zahlungsbilanz und ein relativ stärkeres Wachstum vergrößern den Qualitätsunterschied zwischen den klassischen Industrieländern und den Schwellenländern nur noch. Das sind alles Argumente, die niedrigere

Zinsen rechtfertigen können. In den aufstrebenden Ländern ist die Verzinsung dennoch bedeutend höher als in den alten Industrieländern.

tragskuchen sein. Statt auf eine einzige Währung zu setzen, ziehen wir einen Korb vor, der aus rohstoffbezogenen Währungen, Währungen mit einer Dollaranbindungen sowie skandinavischen und mitteleuropäischen Währungen zusammengesetzt ist.

Suchen Sie Ihren Profit bei hochverzinslichen Anleihen

Um eine ausreichend große Streuung über Währungen, Länder und Qualitätsschuldnern zu erzielen, ist es eine gute Idee, eine Anlage in einem Teilfonds eines Investmentfonds in Erwägung zu ziehen. Wählen Sie ein stark gestreutes Portfolio, das außer ostmitteleuropäischen Anlagen unter anderem auch asiatische, lateinamerikanische und skandinavische Anleihen enthält.

Ein gestreutes Portfolio festverzinslicher Werte aus den aufstrebenden Ländern bringt sogar bei einer Laufzeit von weniger als drei Jahren leicht eine Rendite von 5%. Viele Währungen aus den Schwellenländern sind gegenüber dem Euro noch stark unterbewertet. Wenn diese Währungen steigen, kann dies das Sahnehäubchen auf dem Er-

30 25 20 15 10 5 0 2005

2006

2007

2008

Deutschland Brasilien Türkei Ungarn

2009

2010

2011

Indonesien Polen Malaysia Peru Hohe Zinsen an den Schwellenmärkten

Währung

Anleihe

Ausgabekurs oder Richtkurs

Kupon

Rating

Rendite (in %)

Gegenwert in EUR (*)

Sekundären Markt EUR

FLEMISH COMMUNITY 3,875% 2009/2016

99,900

20/07

AA+

3,88

1012,48

EUR

RABOBANK NEDERLAND 3,500% 2011/2018

100,200

17/10

AAA

3,47

1005,64

NOK

BANK NEDERLANDSE GEMEENTEN 3,250% 2011/2016

100,550

20/09

AAA

3,12

1291,39

SEK

EIB 2,625% 2011/2017

100,825

15/03

AAA

2,46

1110,47

TRY

KFW 7,500% 2010/2013

98,600

02/08

AAA

839

404,04

USD

POLAND REPUBLIC 3,875% 2010/2015

101,75

16/07

A-

3,35

771,26

(*)

Gegenwert der Mindeststückelung inkl. aufgelaufener Zinsen in EUR. Richt-Wechselkurs: 24-11-2011.

(2)

Siehe Fußnote (2) auf der letzten Seite.

Strategie & Akzente

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Ein Bild sagt mehr Wenn China seine Wachstumszahlen veröffentlicht, runzeln immer mehr Anleger die Stirn. Ein Wachstum, das ständig zwischen 9% und 10% liegt, wirft die Frage auf, ob die chinesische Wirtschaft vor einer Überhitzung steht. Dabei geht es um eine Beschleunigung der Inflation, eine Immobilienblase, zu hohe Kreditausleihungen und eine wachsende Zahl von säumigen Zahlern. Tatsächlich ist es so, dass der Bestand von Bankkrediten zwischen 2008 und 2011 um mindestens 30% des Bruttoinlandprodukts stieg. Aber die chinesische Regierung griff rechtzeitig ein. Heute wächst die Kreditmasse nicht schneller als das BIP. Und wenn wir die Darlehen von Staat, Haushalten und Betrieben addieren, liegt die chinesische Schuldenquote mit 180% des BIP immer noch beträchtlich unter den 240% in den USA oder 220% in der EWWU. Von einer Blase kann absolut noch keine Rede sein.

Korrespondenz an: KBC BANK AG, KBC Asset Management, Havenlaan 6, 1080 Brüssel Strategie & Akzente ist eine Veröffentlichung von KBC Asset Management AG (KBC AM). Für die Daten, die als Ausgangspunkt für die Projektionen, Szenarios, Prognosen und Richtkurse benutzt werden, wird auf zuverlässige Quellen und eigene Analysen zurückgegriffen. Diese Empfehlung fällt nicht unter den Begriff “Untersuchung im Anlagebereich“, wie im Königlichen Erlass vom 3. Juni 2007 über die Vorschriften hinsichtlich der Förderung der Unabhängigkeit der Untersuchung im Anlagebereich bestimmt, und fällt folglich unter die gesetzliche Beschreibung einer Werbemitteilung. Die Fondsverwalter von KBC AM können vor der Verteilung dieser Empfehlung mit den besprochenen Aktien handeln. Die Artikel in der Veröffentlichung stellen an sich keine personalisierte Anlageberatung dar. Der Anleger muss selbst noch, am besten in Absprache mit seinem Spar- und Anlageberater oder Kundenbetreuer, überprüfen, ob die besprochenen Aktiva zu seinem persönlichen Risikoprofil und in sein konkretes Anlageportfolio passen. Weder KBC AM noch gleich welch andere Gesellschaft des KBC-Konzerns kann für die eventuelle Ungenauigkeit oder Unvollständigkeit der Daten haftbar gemacht werden. Herausgeber / Chefredakteur: Alex Wolfers, Product & Knowledge Management KBC AM / Christiaan De Moor Fakten und sonstige Informationen über börsennotierte Unternehmen: KBC AM veröffentlicht auf ihrer Website ein Aktienporträt über die in dieser Veröffentlichung erwähnten börsennotierten Unternehmen. Dieses Aktienporträt besteht einerseits aus rein faktischen Informationen und andererseits aus der Meinung der Analysten über dieses Unternehmen. Letztere Textabschnitte haben einen farbigen Hintergrund. Frequenz der Neubewertungen Die Analysten von KBC Asset Management beobachten die Finanzentwicklungen aus der Nähe. Die Aktienempfehlung ist das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse von drei Komponenten: der Aktie selbst, der Branche des Unternehmens und der Region, in der das Unternehmen seinen Sitz hat. Jede Änderung einer dieser drei Komponenten kann zu einer Neubewertung führen. Die Analysemethode Eine umfassende Beschreibung unserer Analysemethode findet sich in der Edition von Strategie & Akzente Nr. A01 vom 6. Januar 2011. Sie kann unter www.kbcam.be/aandelen/adviesmethodiek abgerufen werden. Ein Exemplar dieser Broschüre ist ebenfalls in jeder KBC-Filiale erhältlich. Für einige wesentliche Aspekte der Anlageempfehlung, die aus Platzmangel hier nicht angegeben werden, verweisen wir auf die “Allgemeinen Richtlinien für Anlageempfehlungen von KBC Asset Management” unter www. kbcam.be/aandelen. Fotos: www.shutterstock.com

(1) Eine Bevek (Investmentgesellschaft mit variablem Kapital) wird i. d. R. von einem Geldinstitut gegründet, stellt jedoch eine rechtlich getrennte Einheit dar. Ein Anteilschein der Bevek berechtigt zu einem Teil des Ergebnisses der Anlagesumme. Das angelegte Kapital kann jedoch an Wert verlieren. Die Anlage in einer Bevek ermöglicht die Streuung des Anlagerisikos und erleichtert den Zugang zu Börsen und ausländischen Märkten. Anlagen in Investmentfonds sind vom Einlagensicherungsfonds abgesichert. Demnach zahlt der Einlagensicherungsfonds eine Leistung von bis zu 20 000 EUR, wenn ein Kreditinstitut oder eine Börsengesellschaft Investmentanteile für Rechnung ihrer Kunden führt und diese den rechtmäßigen Eigentümern nicht ausliefern oder zurückgeben kann. Dabei sei angemerkt, dass der eventuelle Wertverlust eines Investmentanteils im Vergleich zum Kaufpreis vom Einlagensicherungsfonds nicht entschädigt wird. (2) Eine Anlage ist eine von einem Unternehmen, einer Behörde oder einem Staat ausgegebene Schuldverschreibung, die an einem bestimmten Termin und für einen im Voraus festgelegten, verzinslichen Betrag zurückgezahlt wird.“

Die nächste Ausgabe erscheint am 5. Januar 2012


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