&
Strategie Akzente ... zur Verwaltung Ihres persönlichen und Familienvermögens
2 Es kann günstig sein, eine Generation zu überspringen. Wählen oder verlieren Rückkauf eigener Aktien: Eine Win-win-Situation für Unternehmen und Anleger
4
10
Qualität weltweit
11
Krieg und Frieden an der Börse
12
Monatliche Publikation von KBC Bank & Versicherung Nr. 05 - 3. Mai 2013
TIPP
Thema
• Für weitere Informationen können Sie den KBC-Leitfaden „Erbschaften, Schenkungen und Testamente“ auf der KBC-Website oder in Ihrer KBC-Filiale anfordern.
Es kann günstig sein, eine Generation zu überspringen.
Je größer Ihre Erbschaft, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Erben eine hohe Erbschaftssteuer zahlen. Indem Sie etwa Ihren Enkelkindern einen Teil Ihrer Erbschaft vermachen, schrumpft die Bemessungsgrundlage bei den anderen Erben und also auch die Erbschaftssteuer.
Für Großeltern ist es möglich, Ihre Enkelkinder eine Rolle in Ihren Nachlassplänen spielen zu lassen. Mittels eines “Teile und herrsche”-Testaments können Sie Ihren Nachlass über eine größtmögliche Anzahl Vermächtnisnehmer (auch „Generation Skipping“ genannt) verteilen. Sie können Ihre Enkelkinder in Höhe des „Freiteils“ Ihres Nachlasses direkt begünstigen. Sie können Ihre eigenen Kinder nicht enterben.
Wollen Sie Ihre Enkelkinder mit Sicherheit begünstigen, dann machen Sie am besten ein Testament
Besteuerung? Durch den Kniff des “Teile und herrsche”-Testaments vermeiden Sie das Risiko, dass zweimal auf dieselben Nachlassgegenstände Erbschaftssteuer gezahlt werden muss: Ein erstes Mal, durch Ihre Kinder bei Ihrem Tode und ein zweites Mal durch Ihre Enkelkinder beim Tode ihrer Eltern. Diese Methode ist steuergünstig für “Blutsverwandte in direkter Linie, Ehegatten, zusammenlebende Partner und all die Personen, die ihnen gleichgestellt sind.“ Diese Erben werden einzeln auf Ihren Nettoerbteil besteuert. Eigens für Flandern wird für die Berechnung der Erbschaftssteuer der Nachlass darüber hinaus auch durch Strategie & Akzente
2
zwei geteilt: einen beweglichen und einen unbeweglichen Teil. Auf jede der Kategorien von Sachen wird der Steuersatz der Erbschaftssteuer getrennt angewandt, was eine ansehnliche Einsparung bedeutet. In Brüssel und Wallonien erfolgt die Aufteilung zwischen beweglichem und unbeweglichem Vermögen nicht. Für Erbanfälle in Flandern ,bei denen dem Steuersatz „zwischen anderen“ unterliegende Personen als Vermächtnisnehmer benannt werden, bedeutet die „Teile und herrsche“-Methode jedoch keine Steuerersparnis (es sei denn, es wird die Aufteilung zwischen dem Nießbrauch und dem bloßen Eigentum für bestimmte Güter im Testament genutzt). Diese Erben werden nicht auf ihren Nettoerbteil besteuert (keine individuelle Abgabe), sondern
auf die Summe der Erbteile, die sie zusammen insgesamt erhielten. Nach der Errechnung der Erbschaftssteuer werden die angefallenen Erbschaftssteuern anteilmäßig über die verschiedenen Erben verteilt. Dasselbe gilt in der Region Brüssel-Hauptstadt für die Erbanfälle zwischen Onkel, Tanten, Neffen und Nichten und sonstigen. In der Wallonie besteht ein solches System der Zusammenlegung zurzeit noch nicht, sodass das „Teile und herrsche“-Testament hier in allen Erbenkategorien sinnvoll bleibt. Alle Erben, welcher Kategorie sie auch angehören, werden nämlich jeweils getrennt auf ihren Nettoerbteil besteuert.
Ein Beispiel: Herr Jansen, Witwer, ist in Flandern wohnhaft. Kapital: 1 200 000 Euro Er hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Kein “Teile und herrsche”-Testament
“Teile und herrsche”-Testament
Nach dem Gesetz erben die beiden Kinder jeweils die Hälfte des Nachlasses, jeweils 600 000 Euro. Jeder von ihnen muss 114 000 Euro Erbschaftssteuer zahlen. Fällige Erbschaftssteuer insgesamt: 228 000 Euro.
Herr Jansen vererbt jedem seiner Kinder ein Drittel (Pflichtteil bleibt auf diese Weise intakt) und ein Drittel allen Enkelkindern zusammengenommen. Jedes der Kinder muss Erbschafssteuer auf 400 000 Euro, also 60 000 Euro zahlen. Jedes der Enkelkinder muss Erbschaftssteuer auf 80 000 Euro zahlen. Jeder von ihnen muss 4 200 Euro Erbschaftssteuer zahlen. Fällige Erbschaftssteuer insgesamt: 141 000 Euro.
Strategie & Akzente
Generation Skipping künftig gesetzlich vorgesehen? Das neue Gesetz vom 10. Dezember 2012 macht Generation Skipping teilweise ohne Vermächtnis nötig. Das geht dann nur, soweit der Elternteil die Erbschaft seines eigenen Elternteils (Großelternteil also) ausschlägt. Das kann erst nach dem Tod des Großelternteils geschehen. Die Initiative liegt also bei den Kindern und nicht bei den Großeltern. Der Großelternteil kann nicht sicher sein, dass sein Nachlass an die Enkelkinder gehen wird, da dies nicht auf juristisch gültige Art und Weise zwischen den Betreffenden vereinbart werden kann. Der Großelternteil, der mit Sicherheit seine Enkelkinder begünstigen will, macht also am besten immer noch ein Testament zugunsten seiner Enkelkinder. Auf steuerlicher Ebene wird die Ausschlagung der Erbschaft des Großelternteils durch den Elternteil jedoch keine Einsparung mit sich bringen. Durch die Ausschlagung dürfen dem Staat keine Nachteile entstehen, sodass die Erbschaftssteuer ebenso hoch sein wird wie in dem Fall, wo der Elternteil die Erbschaft nicht ausgeschlagen hätte.
3
TIPP
Strategie
• Lesen Sie auch „Ein Experte hat das Wort“ unter www.kbc.be/ sparen_anlegen
Wählen oder verlieren
Ein implodiertes Finanzsystem in Zypern, Drohgebärden aus Nordkorea, Italien auf der Suche nach einem Präsidenten und einer Regierung, eine japanische Zentralbank, die den japanischen Staatsanleihenmarkt trockenlegen will, fallende Gold-, Öl- und Rohstoffpreise, ein gemischtes Indikatorenbild... In diesem Monat gibt es viele Handlungsfäden in unserer Anlagestrategie, aber der rote Faden bleibt derselbe: An der Seitenlinie stehen die Verlierer.
kehrbar ist» - zu schützen. Bis jetzt musste er nichts unternehmen. Seine Äußerungen genügten bereits, um den Markt davon zu überzeugen, dass die Krise die Existenz der Eurozone nicht gefährden könne.
Europa spielt mit dem Feuer Die Europäische Kommission musste bereits mit Bedauern feststellen, dass verschiedene Euroländer ihre Spar-
Wenn alles planmäßig verläuft, wird 2013 sogar ein strengeres Sanierungsjahr als 2012 sein
Lehren aus Zypern Heute Zypern, morgen Slowenien? Ohne den Druck des Marktes sehen sich die EU-Staatschefs nicht genötigt, die Reformen durchzudrücken. Seit dem EU-Gipfel Ende Juni 2012 wurde in keiner einzigen Angelegenheit eine Lösung gefunden. Ganz im Gegenteil: So wurde in mehreren Bereichen die Messlatte tiefer gelegt. Die Europäische Zentralbank gewährleistet allein die Unterstützung der Eurozone. Vorläufig gelingt ihr das auch. Präsident Draghi kündigte im August 2012 an, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um den Euro - «der unumStrategie & Akzente
ziele für 2012 nicht erreichten. So zum Beispiel Belgien (Neuverschuldung von - 3,7 % im Verhältnis zum BIP statt - 2,8 %), Spanien (- 6,8 % statt - 4,4 %), Frankreich (- 4,7 % statt 4,5 %) ...(Siehe Grafik auf der Seite 5) Die Kommission beurteilt die Ziele für 2013 jetzt nicht mehr ganz so streng. Frankreich darf sich dieses Jahr eine Neuverschuldung von - 3,7 % anstelle der ursprünglich anvisierten - 3 % leisten, Belgien - 2,45 % statt - 2,15 %, Portugal - 5,5 % statt - 3 %, ... Waren aber nicht gerade die mangelnde Haushaltsdisziplin und die laxe Kontrolle durch die EU eine der Ursachen der Eurokrise?
Seit 2011 wird nahezu überall im Westen eine strikte Haushaltsdisziplin praktiziert, um die aus den Fugen geratenen Staatsfinanzen wieder in Ordnung zu bringen. Wenn alles planmäßig verläuft, wird 2013 sogar ein strengeres Sanierungsjahr als 2012 sein. Wenn... denn sicher wird in Europa der politische Druck zugunsten milderer Maßnahmen zunehmen. In den USA werden verstärkte Anstrengungen unternommen, aber Demokraten und Republikaner können sich nach wie vor nicht über den richtigen Haushaltskurs einigen. Japan setzt weiterhin auf Wachstumspolitik. Dies führte 2012 dazu, dass das japanische Haushaltsdefizit - 9,9 % des BIP erreichte.
Der unsichere Pfad der wirtschaftlichen Erholung Nach vier Jahren wirtschaftlicher Erholung befindet sich die Weltkonjunktur noch immer auf einem unsicheren Pfad. Europa schafft es nicht, sich dem Griff der Rezession zu entziehen. Hinter der erwarteten Wachstumsquote von - 0,6 % für die Eurozone (2012 waren es - 0,5 %) steckt eine äußerst schwache erste Jahreshälfte, auf die (hoffentlich) eine Neubelebung in der zweiten Jahreshälfte folgen wird. Diese Neubelebung beruht übrigens mehr auf einer Hoffnung als auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nun ist fast die Hälfte des Jahres verstrichen und die Vertrauensindika-
4
toren befinden sich noch immer unter dem Gefrierpunkt. In den USA lässt das Indikatorenbild vermuten, dass die Volkswirtschaft ein
Gewinnerwartungen für die nächsten zwölf Monate liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis europäischer Aktien bei 11,9 und das der US-amerika-
In den USA suggerieren die Indikatoren, dass die Wirtschaft weiterhin ein moderates Wachstum erzielen kann.
gemäßigtes Wachstum verzeichnen können wird, obwohl an der Steuerschraube gedreht wurde. Japan wird - trotz massiver Anreize - ein unterdurchschnittliches Ergebnis aufweisen. In Asien ging das Wachstum 2012 stark zurück, aber in den jüngsten Vertrauensindikatoren zeichnet sich eine Konjunkturverbesserung ab.
Zeit für die „Große Umwälzung“ Solange die Inflation niedrig bleibt, werden Sparer und Anleger die faktische Nullrendite auf ihrem Sparbuch oder für ihre Anleiheanlagen vielleicht noch akzeptieren, aber wie lange noch? Wer Rendite will, setzt auf Aktien. Selten war das so klar wie heute. Wann beginnt die große Verlagerung von Anleiheanlagen zu Aktienmärkten? Aktien bleiben billig, sicherlich im Vergleich zu Anleihen. Aufgrund der
wieder gefunden werden, wenn die Anleihezinsen auf 8,5 % steigen oder sich die Aktienkurse mehr als verdoppeln. Das sind zwei extreme Szenarien, aber es ist klar, dass man nicht in Anleihen, sondern in Aktien investieren soll.
nischen Aktien bei 14,4. Die Gewinnrendite, das ist das umgekehrte Kurs-Gewinn-Verhältnis, beträgt für europäische Aktien im Schnitt 8,4 %. Das ergibt eine Prämie von über 7 Prozentpunkten gegenüber dem deutschen Anleihezins. Natürlich bergen Aktien größere Risiken als eine deutsche Bundesanleihe. Eine Prämie 5% ist daher 4% 2011 (real) 2012 (Ziel Dezember 2011) b e r e c h - 3% 2012 (real) tigt, aber 2% 2013 (Ziel Dezember 2011) 2013 (Ziel März 2013) die Ver- 1% h ä l t n i s - 0% mäßigkeit -1% ist mitt- -2% l e r w e i l e -3% völlig ab- -4% -5% handen -6% gekom-7% men. Das -8% G l e i c h - -9% Belgien Niederlande Frankreich gewicht kann erst
Italien
Spanien
Portugal
Haushaltsziele und reale Defizite (in % des BIP)
Strategie & Akzente
5
Aktien ohne Kapitalschutz Aktien mit Kapitalschutz Obligationen
Strategie
Immobilien Alternative Anlagen Bargeld
Portfolio Im sehr defensiven Musterportfolio legen wir 12,5% in Aktien an. Das Aktienportfolio wird ganz mit kapitalgeschützten Anlageformen (25%) bestückt. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Anleihen haben einen Anteil von 40,5% am Portfolio, und dies inklusive des festverzinslichen Teils der Aktienanlagen mit Kapitalschutz. Letzterer stellt 12,5% des Portfolios (das sind 50% von 25%, siehe oben). Wir legen 28% direkt in Anleihen an. Liquiditäten haben einen Anteil von 47% am Portfolio. Die nachstehend behandelten Schwerpunkte betreffen Anlagen in anderen Währungen als dem Euro, passen aber nur in sehr begrenztem Maße zu einem sehr defensiven Portfolio. Im defensiven Musterportfolio legen wir 30% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 7,5% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 45%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Die Anleiheposition macht 60% des Portfolios gegenüber unserer langfristigen Norm von 75% aus. Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Letzterer stellt 22,5% des Portfolios (das sind 50% von 45%, siehe oben). Wir legen 37,5% des Portfolios direkt in Anleihen an. Die Liquiditäten (8% des Portfolios) werden in Euro angelegt. Die nachstehend benannten Schwerpunkte auf Anlagen in anderen Währungen als dem Euro passen nur in begrenztem Maße zu einem defensiven Portfolio. Im dynamischen Musterportfolio legen wir 52% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 27% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 50%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 41% des Portfolios aus (langfristige Norm: 50%). Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Letzterer stellt 25% des Portfolios (das sind 50% von 50%, siehe oben). Wir legen 16% des Portfolios direkt in Anleihen mit relativ kurzer Restlaufzeit (max. 3 Jahre) an. Wir halten 5% Barbestände im Anlageportfolio. Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein dynamisches Portfolio in Betracht. Im sehr dynamischen Musterportfolio legen wir 75% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 57% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 36%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 18% des Portfolios aus (langfristige Norm: 25%) und wird vollständig mit dem festverzinslichen Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz (das sind 50% von 36%, siehe oben) bestückt. Wir halten 5% Barbestände im Anlageportfolio. Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein sehr dynamisches Portfolio in Betracht.
25% 47%
28%
2%
8%
37,5%
2% 5% 16%
7,5%
45%
27%
50%
2% 5%
57%
36%
Strategie & Akzente
6
Staatstitel Unternehmensanleihen Wandelanleihen
Keine Alternative zu Aktien Eine Anlage in Liquiditäten wirft kaum 1% ab. Staatsanleihen bieten eine mickrige Umlaufrendite, die beim geringsten Zinsanstieg durch Kursverluste aufgezehrt wird. Unternehmensanleihen und Anleihen aus aufstrebenden Ländern bieten eine stattliche potenzielle Rendite. Wer jedoch an Ertragssteigerung interessiert ist, setzt auf Aktien. Allein schon die Dividendenrendite von Aktien (durchschnittlich 3,6% in Europa) bringt mehr ein als eine Anlage in Anleihen oder Liquiditäten. Auch US-Aktien notieren mit einem Abschlag von über 20 % gegenüber dem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis der letzten 15 Jahre.
• •
Indexanleihen Wandelanleihe Schwellenländer Euro- und Dollarsatelliten, PLN
100% 90% 80% 70% 60% 50%
Aktienportfolio Wir ziehen amerikanische Aktien europäischen vor. Während das US-Haushaltsproblem eine dauerhafte Lösung bekommt, wird zu wenig fundamental für die Lösung der Eurokrise getan. Inzwischen nehmen die Konjunkturdifferenzen zwischen den USA und dem Euroraum zu. Außerdem sind US-Unternehmen profitabler als europäische. Hochdividendenaktien sorgen für eine solide Basis im Aktienportfolio. Diese Aktien bieten eine hohe Umlaufrendite, ihre Kurse fluktuieren weniger, sie passen perfekt in eine Buy-and-Hold-Strategie, ihre Unternehmen setzen auf Aktienrückkäufe oder sind Übernahmekandidaten usw. Die Absicherung des Abwärtsrisikos ist weiterhin wichtig. Formen mit Kapitalschutz oder mit Überwachung der Untergrenze können den gewünschten Abwärtsschutz bieten.
Rentenportfolio Unternehmensanleihen erhalten den Vorzug vor Staatsanleihen. Ein hoher Kursgewinn ist mit Unternehmensanleihen nicht mehr zu erzielen, aber angesichts der derzeit vorherrschenden Niedrigzinsen ist jedes Plus willkommen. Anleihen aus aufstrebenden Ländern bieten eine noch höhere Verzinsung. Trotz der vergleichsweise guten finanzwirtschaftlichen Rahmendaten sind die Zinsen in diesen Ländern nach wie vor bedeutend höher als in den Industrieländern. Ein möglicher Anstieg der Landeswährung gegenüber dem Euro kann eine zusätzliche Rendite erzeugen. Eine gute Streuung zwischen den verschiedenen Währungen bleibt auf jeden Fall wichtig.
40% 30% 20% 10% 0% EUR
USD
Andere
RENTENPORTFOLIO Sehr defensives Profil
Defensives Profil (sehr) dynamisches Profil
80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%
EUR
USD
Andere
RENTENPORTFOLIO Defensives Profil
(sehr) dynamisches Profil Sehr defensives Profil
70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%
EUR
USD RENTENPORTFOLIO (sehr) dynamisches Profil
Strategie & Akzente
Defensives Profil
Andere
7
Strategie Akzente im Portfolio
US-Dollar Die Eurokrise kann in den kommenden Monaten neue Anfälle der Risikoscheu auslösen, während die Krise der öffentlichen Finanzen in den USA eine nachhaltige Lösung findet. Der Wert einer Währung wird vom Wirtschaftwachstum des Landes mitbestimmt. Das Wachstumsgefälle zwischen Europa (Rezession) und den USA (mäßiges Wachstum) nimmt zu. Solange der EUR/USD-Wechselkurs über 1,00 bis 1,10 bleibt, ist der Dollar unterbewertet. Der Gleichgewichtskurs entwickelt sich übrigens Richtung 0,90 bis 1,00 USD/EUR.
der Sektor nicht unter eventuellen Einsparungen leiden wird. Der Sektor hat ohne Zweifel ein langfristiges Wachstumspotenzial. Der Sektor wird von Innovation und starken Qualitätsund Produktivitätsverbesserungen angetrieben. Der Teilsektor hat einen trendmäßig höheren Gewinnzuwachs als der breitere Pharmasektor oder der globale Markt. Dennoch ist die Performance des Sektors an der Börse nicht viel besser. Dadurch ist die Bewertung relativ betrachtet noch attraktiver geworden.
Medizintechnik hat ohne Zweifel ein langfristiges Wachstumspotenzial
Medizintechnik Der Teilindex Gesundheitsdienste und medizinische Ausrüstung des Pharmasektors ist stark amerikanisch orientiert. 80% der Börsenkapitalisierung entfallen auf die USA, Europa stellt nur 11%. Diese Bestückung entspricht daher unserer Vorliebe für die USA und den US-Dollar. Die Unsicherheit um die Haushaltsprobleme in den USA und Obamacare belastete 2012 den Sektor. Inzwischen ist klar, dass Strategie & Akzente
US-Unternehmen, die ihre Aktien zurückkaufen Wir ziehen die US-Börse der europäischen vor (siehe oben). Wir präferieren Unternehmen, die eigene Aktien zurückkaufen. Dies entspricht unserer Vorliebe für „Wert“ im Vergleich zu „Wachstum“ und verstärkt unsere Vorliebe für Substanzaktien.
8
Branchenstreuung Aktienportfolio Energie Roh-, Hilfs- und betriebstoffe Industrie Nicht-Basiskonsumgüter Basiskonsumgüter Gesundheitswesen Finanzen Technologie Telekommunikationsdienste Versorgungsbetriebe 0%
5%
Heutige Streuung
10%
Neutrale Streuung
15%
20%
25%
Wirtschaftliche Perspektiven 24-04-2013 Wirtschaftswachstum (%) 2012 2013 2014 Inflation (%) 2012 2013 2014 Leitzins (%) (*) 24-04-2013 07-2013 10-2013 Zehnjahrezins (%) (*) 24-04-2013 07-2013 10-2013 Wechselkurs (**) 24-04-2013 07-2013 10-2013
WWU
Großbritannien
USA
Japan
-0,5 -0,6 1,1
0,2 0,5 1,8
2,2 2,3 2,7
1,9 1,1 1,6
2,5 1,6 1,8
2,9 3,0 2,6
2,1 1,6 1,9
0,0 0,1 0,9
0,75
0,50
0,25
0,10
1,24
1,69
1,70
0,65
1 EUR = GBP 0,85
1 EUR = USD 1,30
1 EUR = JPY 129,50
-
(*) : Anstieg um zirka 25 Basispunkte ab heutigem Niveau; : Anstieg um zirka 50 Basispunkte ab heutigem Niveau usw; : Aufwertung um zirka 5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau usw. ( * * ) : Aufwertung um zirka 2,5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau;
Strategie & Akzente
9
Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA)(1)
Unter der Lupe
Schwerpunkte: • Eine hohe Dividendenausschüttung bedeutet häufig ein effizientes Finanzmanagement.
Rückkauf eigener Aktien: Eine Win-win-Situation für Unternehmen und Anleger
Wirtschaftlich stehen die USA relativ gut da: das Vertrauen steigt wieder, am Arbeitsmarkt werden monatlich im Durchschnitt 150 000 neue Jobs geschaffen, der Immobilienmarkt gesundet und die Bautätigkeit steht auf dem höchsten Niveau seit der Krise. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist sehr gut, sodass die Unternehmensgewinne das Niveau von vor der Krise übertreffen. Der Aktienrückkauf ist ein starkes Signal! Die Unternehmensführung gibt
dadurch zu erkennen, dass es seine eigene Aktie für unterbewertet hält. Wer kann besser einschätzen als die Unternehmensleitung, wie die Zukunft des Unternehmens aussieht? Aktien von Unternehmen, die einen hohen Anteil ihres Gewinns ausschütten, schneiden mittelfristig häufig besser als die Konkurrenz ab. Eine hohe Gewinnausschüttung ist nämlich oft auch ein Zeichen für effizientes Finanzmanagement, das nur die einträglichsten Investitionsvorhaben tätigt und überflüssiges Bargeld nicht im Unternehmen hortet oder für verlustbringende Egoprojekte einsetzt. Hinweis! Überschüssige Liquiditäten fließen erst dann an die Investoren, wenn die zurückgekauften Aktien vernichtet werden. Erst dann steigt die relative Bedeutung der Aktionäre, die ihre Wertpapiere zurückhalten, und wird Shareholdervalue geschaffen.
KBC Equity Fund Buyback America Haben Sie Interesse an einem Teilfonds, der in Aktien von US-Unternehmen anlegt, die eigene Aktien zurückkaufen? Dann stellt die KBC Ihnen als Vertriebsgesellschaft „Buyback America“ vor, einen Teilfonds der belgischen Bevek KBC Equity Fund. Ziel dieses Teilfonds ist es, mindestens 75% der Vermögenswerte in Aktien von US-Unternehmen anzulegen, die eine Strategie des Aktienrückkaufs verfolgen. Die Volatilität des Nettoinventarwerts kann infolge der Zusammensetzung des Portfolios hoch sein. Der Teilfonds lautet auf USD. Für Sie als Investor besteht also ein Wechselkursrisiko. Daher sollten Sie mit Ihrem Kundenbetreuer besprechen, inwiefern dieser Teilfonds in Ihr Investmentportfolio passt. Siehe Fußnote auf der letzten Seite
Buyback America ist ein Teilfonds der Bevek belgischen Rechts KBC Equity Fund. Es kann täglich ein- und ausgestiegen werden. Einstiegsgebühr: 3%. Ausstiegsgebühr: keine. Betrag, um einen Ausstieg innerhalb von einem Monat nach dem Einstieg uninteressant zu machen: max. 5%. Börsenumsatzsteuer: Anteilscheine mit Ertragsansammlung: 1% beim Ausstieg (max. 1500 Euro). Finanzdienstleistungen: KBC Bank und CBC Banque. Die wesentlichen Anlegerinformationen, der Prospekt und der letzte Zwischenbericht sind kostenlos in allen Filialen der KBC Bank, CBC Banque und Centea erhältlich. Quellensteuer auf die Dividenden (Anteilscheine mit Ertragsausschüttung): 25%. Wertzuwachs (Anteilscheine mit Ertragsansammlung) unterliegt nicht der Quellensteuer. Der Nettoinventarwert wird u. a. in der Finanzpresse (De Tijd und L’Echo) veröffentlicht sowie unter www.kbc.be/fondssuche.
Strategie & Akzente
10
Zweig-23-Anlageversicherung(1)
Unter der Lupe
Schwerpunkte: • Ein geringer Anstieg der Aktienkurse reicht schon, um Aktien besser als Anleihen oder Cash abschneiden zu lassen.
Qualität weltweit
Die Angst vor einer neuen Rezession der Weltwirtschaft, unter der die Unternehmen stark zu leiden hätten, und die Befürchtung, das Finanzsystem könne durch die Probleme in der Eurozone implodieren, schrecken die institutionellen und privaten Anleger immer noch ab. Dadurch bleiben Aktien billig. Dennoch gibt es wenig Alternativen bei der Suche nach Rendite. Ein geringer Anstieg der Aktienkurse reicht schon, um Aktien besser als Anleihen oder Cash abschneiden zu lassen. Die Aktienkurse hängen eng mit den Gewinnen der entsprechenden Unternehmen zusammen. Ab dem vierten Quartal 2009 und bis zum ersten Quartal 2012 stiegen die Gewinne stark an. Diese Zeit ist vorbei. Seit dem zweiten Quartal 2012 stehen die US-Unternehmensgewinne zwar auf einem hohen Niveau, das Wachstum ist aber beendet. In Europa hinkt die Gewinnentwicklung im Vergleich zu den USA hinterher. Sie lag im Jahr 2012 rund 3,5% unter der des Vorjahres. Aber trotz der globalen Gewinnentwicklung gibt es noch genügend europäische Unternehmen, die auch in den jüngsten Quartalen eine gute
Gewinnentwicklung verzeichnen.
KBC-Life MI Security World Select Comfort Booster-2 KBC-Life MI Security World Select Comfort Booster-2 ist ein Fonds, der mit der Zweig-23-Anlageversicherung KBC-Life Multinvest verbunden ist. Die Rendite des Fonds wird an einen Korb von 20 Aktien von Qualitätsunternehmen gekoppelt, die eine hohe Börsenkapitalisierung haben, und dessen Anlageziel darin besteht, zum Tilgungstermin 150% des möglichen Anstiegs des Korbs von 20 Aktien zu berücksichtigen. Der eventuelle Rückgang* wird mit höchstens 10% zu 100% berücksichtigt. Eines der Anlageziele besteht also darin, dass am Tilgungstermin mindestens 90% der investierten Nettoprämie (ohne Steuern und Einstiegsgebühren) berücksichtigt werden. Der Anfangsinventarwert des Fonds
beträgt 1 000 Euro. Der Fonds hat eine Laufzeit von 5 Jahren und 2 Monaten. * (Endwert abzüglich Anfangswert), geteilt durch den Anfangswert (1) Siehe Fußnote 2 auf der letzten Seite
Bedingungen: Emissionsfrist: vom 29.04.2013 bis zum 01.06.2013 einschließlich (vorzeitiger Zeichnungsschluss vorbehalten). Zahlungsdatum: 7-06-2013. Anfangsinventarwert: 1 000 EUR. Mindesteinzahlung 2 500 EUR. Einstiegsgebühr: 3% je Einzahlung, wird vom Zeichnungsbetrag abgezogen. Versicherungssteuer auf Einzahlungen: 2% . Gebühr bei Ausstieg vor dem Enddatum: 1%, am Enddatum: 0%. Verwaltungsgebühr: bis 2,4% jährlich (bereits im Inventarwert verrechnet). Gesetzliche Risikoklasse: 3 auf einer Skala von 0 (geringes Risiko) bis 6 (hohes Risiko). Bei einer Teilentnahme müssen mindestens 1 250 EUR angelegt bleiben. Mindestentnahme: 1 250 EUR.
Strategie & Akzente
11
Schwerpunkte:
Im Fokus Aktienmarkt
• Die Übersicht relativiert zugleich die Angst vor dem geopolitischen Risiko, auf das in Börsenkommentaren häufig hingewiesen wird
Krieg und Frieden an der Börse Die jüngste aggressive Sprache Nordkoreas hat das geopolitische Risiko wieder in den Vordergrund gestellt. Die Zukunft wird zeigen, ob das gerechtfertigt war. Die Geschichte lehrt uns, dass Krisen und Konflikte einen viel geringeren Einfluss auf die Finanzmärkte haben als wir zunächst vermuten.
Wir haben analysiert, inwiefern sich geopolitische Konflikte auf die Börsen auswirken. Dazu haben wir die wichtigsten Konflikte der vergangenen sechzig Jahre betrachtet und ihren Einfluss auf die Finanzmärkte untersucht. Wir haben zehn Krisenzeiten ermittelt. Für jede Krise erläutern wir die Lage, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Auswirkungen auf die Börse. Die Übersicht relativiert zugleich die Angst vor dem geopolitischen Risiko, auf das in Börsenkommentaren häufig hingewiesen wird. Einige Folgerungen Das geopolitische Risiko ist nie ganz abwesend. Die Welt ist kein sicherer Hafen. Sogar wenn man den Lauf der Ereignisse im Voraus wissen sollte, wäre es nicht einfach, passend darauf zu reagieren. In Schlüsselmomenten reagierte die (amerikanische) Börse in 64% der Fälle erwartungsgemäß, d. h. positiv auf eine positive Wende und negativ auf eine negative Wende. In nur 23% der Fälle war die Kursreaktion stärker als die Kursbewegung eines „normalen“ Börsentags. Internationale Konflikte haben im Allgemeinen keinen
• •
•
Strategie & Akzente
Die Konflikte hatten höchstens einen Effekt auf den Markt. großen Einfluss auf das Börsenklima. Ausnahme: Die westlichen (sprich: amerikanischen) wirtschaftlichen oder militärischen Interessen sind stark gefährdet. Wenn sich ein Konflikt in die Länge zieht, tritt Gewöhnung ein. Ein gutes Beispiel dafür ist der Koreakrieg. Zunächst löste dieser eine stark negative Reaktion aus, und die Börse reagierte einige Zeit auf die wechselnden Kriegsereignisse. Im Laufe der Zeit reagierte die Börse jedoch kaum noch. It’s the economy, stupid. Letztendlich wird die Börsenentwicklung vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld bestimmt. Die Konflikte hatten höchstens einen Effekt auf den Markt. Niemals hatten die Konflikte einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Wirtschaftszyklus.
• •
12
Der Koreakrieg (1950 – 1953) Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Am 25. Juni 1950 marschieren die nordkoreanischen Truppen in Südkorea ein. Die USA entsenden sofort Truppen (27. Juni – 8. Juli). Mitte September starten die Vereinten Nationen eine Großoffensive. Der Konflikt mündet letztendlich in einen Stellungskrieg.
Der Koreakrieg wirkt sich stark auf die Weltwirtschaft im Allgemeinen und auf die US-Wirtschaft im Besonderen aus. Der Ausbruch der Feinseligkeiten löst eine Hamsterwut aus, sowohl bei den Privathaushalten als auch bei den Unternehmen.
Die Wall Street reagiert zunächst scharf auf den Kriegsausbruch. Mit dem Andauern des Kriegs nimmt jedoch die Korrelation zwischen der Börsenentwicklung und dem Kriegsgeschehen ab.
Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Nach den Grenzkonflikten und Terroranschlägen im Zeitraum 1953 – 1955 greift Israel arabische Stellungen in Jordanien an. Die Verstaatlichung des Suez-Kanals löst eine Invasion durch Frankreich und Großbritannien aus. Im gleichen Jahr fängt in der UdSSR die Entstalinisierung an und in Budapest bricht ein Aufstand aus.
Die Hochkonjunktur hält bis August 1957 an. Der Gipfel wird jedoch bereits Mitte 1955 erreicht. 1958 ist ein Rezessionsjahr.
Nach den zwei sehr starken Börsenjahren 1954 und 1955 war 1956 schwach und der Vorbote eines Bärenmarkts. Die Ereignisse in Israel und Budapest hatten keinen nachweisbaren Einfluss. Der Höhepunkt der Suez-Krise fällt mit einer ziemlich kräftigen Korrektur zusammen.
Das Krisenjahr 1956
Die Kuba-Krise und die Blockade Westberlins (1960 - 1962) Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Nach der Machtübernahme durch Fidel Castro gelangt Kuba in das Lager der Sowjetunion. In Berlin führt das Treffen vom US-Präsidenten Kennedy und vom Sowjet-Parteichef Chrutschow keine Lösung herbei. Am 15. August 1961 startet der Bau der Berliner Mauer.
Zur Unterstützung ihrer Währung führen die USA eine restriktive Haushalts- und Geldpolitik, die 1960 - 1961 in eine Rezession mündet. Auch 1962 hält das niedrige US-Unternehmervertrauen an.
Die Börsen reagieren sehr negativ auf die Ereignisse auf Kuba. Die Reaktion auf die in Berlin ist weniger scharf. Erst wenn das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den USA und der Sowjetunion droht, reagieren die Börsen.
Strategie & Akzente
13
Der Sechstagekrieg (1967) Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Der Sechstagekrieg fängt am 5. Juni mit einem Überraschungsangriff der israelischen Luftwaffe an. Der Gazastreifen, Jerusalem, die Westbank, die Golanhöhen und der Sinai werden besetzt. Die Feindseligkeiten halten bis zum 11. Juni an.
Der Konflikt entsteht bei Hochkonjunktur: historisch niedrige Arbeitslosigkeit, hoher Optimismus und starker Glaube an den technologischen Fortschritt (z. B. Mondexpeditionen).
1967 ist ein starkes Börsenjahr. Der Konflikt hat keinen Einfluss auf den Börsenverlauf. In der Woche des Kriegs steigt der Dow Jones um 1,8%.
Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Nach der Machtübernahme durch die Reformbewegung unter der Leitung von Dubcek im Januar 1968 werden stufenweise Reformen und Liberalisierungen durchgeführt. Russische Truppen besetzen Prag in der Nacht vom 20. August und am 23. August akzeptiert die Regierung das Diktat von Moskau.
1968 ist ein Wendejahr und im Grunde das letzte Jahr der Golden Sixties. Die gesamtwirtschaftlichen Ungleichgewichte nehmen zu und lösen eine Wirtschafts- und eine Sozialkrise aus.
Die Wall Street reagiert überhaupt nicht auf die Ereignisse in der Tschechoslowakei. Von Anfang war klar, dass weder die USA noch ein anderes westliches Land sich zu einer Intervention berufen fühlte.
Der Prager Frühling (1968)
Der Jom-Kippur-Krieg (Oktober 1973) und der erste Ölschock (1974) Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Überraschungsangriff von Ägypten und Syrien auf Israel. Gegen Israel und die befreundeten Nationen Israels wird ein Ölboykott verhängt.
Im Laufe von 1973 steigt der Ölpreis um 20% und Anfang 1974 vervierfacht er sich. Die westlichen Länder betreiben eine expansive Haushaltspolitik, ein fataler Fehler.
Die Börsen tendieren nach unten, der Einfluss der Ereignisse ist jedoch höchstens marginal. Sogar bei der Bekanntgabe des Ölboykotts verlor der Dow Jones nur 0,2%.
Islamische Republik Iran und erster Golfkrieg Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Nach dem Sturz des prowestlichen Schahs im Iran 1979 rufen die geistlichen Führer die Islamische Republik aus. Iranische Studenten nehmen die Mitarbeiter der US-Botschaft in Teheran als Geisel. Die zunehmenden Spannungen mit Irak führen 1980 zum ersten Golfkrieg.
Zweiter Ölschock mit einem kräftigen Anstieg des Rohölpreises 1979. Stabilisierung auf hohem Niveau in den Jahren 1980 und 1981. Sehr hohe Inflation. Doppelrezession zwischen Februar 1980 und Dezember 1982, ausgelöst durch eine rigide Geldpolitik der Fed.
Fast ununterbrochener Anstieg der US-Börse 1979 und 1980. Weder der Wechsel im Iran noch die Geiselnahme haben einen Einfluss auf die Börse. Dem Golfkrieg scheint die Börse einigermaßen vorzugreifen.
Strategie & Akzente
14
Das Ende des Kalten Kriegs und der Fall der Berliner Mauer (1985 – 1990) Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Gorbatschow will 1985 nach seiner Wahl zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei Russlands den Kalten Krieg beenden. Er entfesselt eine Dynamik, die nicht mehr gebremst werden kann. Am 9. November wird die Berliner Mauer unerwartet in totaler Verwirrung geöffnet.
Die politische und wirtschaftliche Wiedervereinigung Deutschlands sorgte dafür, dass Europa der Rezession der Jahre 1990-1991 zunächst ausweichen konnte.
Die politischen Ereignisse in Europa haben kaum einen Einfluss auf den Börsenverlauf in den USA. In Europa lässt sich ein spezifischer Einfluss der politischen Ereignisse kaum erkennen, vor allem wenn auch die Eigenheit der europäischen Börsen berücksichtigt wird.
Der zweite Golfkrieg (1990) Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Der Irak überfällt am 2. August Kuwait. Am 15. Januar 1991 startet die Operation Desert Storm, um die Iraker zu vertreiben.
Rezession von Juli 1990 an, also vor dem Überfall auf Kuwait. Infolge der Wachstumsverlangsamung fallen die Ölpreise kräftig. Kräftiger Anstieg der Ölpreise im Mai – Juni 1990, der sich nach dem Einmarsch in Kuwait beschleunigt.
Scharfe Börsenkorrektur nach dem Einmarsch in Kuwait. Sehr positive Reaktion nach der Annahme der UN-Resolution, die die Operation Desert Storm ermöglicht.
Ereignis
Wirtschaftsumfeld
Reaktion an den Börsen
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verkündet der US-Präsident G. W. Bush den War on terror. Irak wird bald als einer der Schurkenstaaten abgestempelt. Am 20. März 2003 überfallen die USA den Irak.
Die Wirtschaftserholung erhält ab Anfang 2002 Gestalt und gewinnt 2003 an Kraft. Lange Zeit herrscht Unsicherheit über die Dauer der Konjunkturexpansion in den USA, da die Erholung immer wieder durch eine Aneinanderreihung von Stimuli aufgepeppt wird, die an sich nur einen vorübergehenden Effekt auf das Wachstum haben.
Das von der Technoseifenblase hervorgerufene Börsentief fällt mit dem Einmarsch in den Irak zusammen. Zufall? Jedenfalls haben die militärischen Ereignisse kaum einen oder keinen Einfluss auf die Börse. Das Anlageklima steht ganz im Zeichen der wechselnden Stimmungen über Wirtschaftswachstum, Geldpolitik, Betriebsresultate sowie Fusions- und Übernahmetätigkeit.
Der dritte Golfkrieg (2003)
Strategie & Akzente
15
Ein Bild sagt mehr Konjunkturpause Die Weltkonjunktur legte im März eine Pause ein. Das US-Produzentenvertrauen im verarbeitenden Gewerbe gab nach, während auch weniger Stellen als erwartet geschaffen wurden. Die Vertrauensindikatoren verschlechterten sich in den meisten europäischen Volkswirtschaften. Dies war vor allem in Frankreich der Fall. Auch in Asien war die Konjunkturflaute erkennbar. Das Produzentenvertrauen in China verbesserte sich zwar leicht. Dennoch ging das Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal auf 1,6% zurück, im Vergleich zu 2% im Vorquartal. Diese weltweite Wachstumsflaute führte im vergangenen Monat zu einem erheblichen Rückgang der Rohstoffpreise. Insbesondere der Ölpreis fiel in USD um über 7%. Dies wiederum bewirkte eine niedrigere Inflation.
Korrespondenz an: KBC BANK AG, KBC Asset Management, Havenlaan 6, 1080 Brüssel Dieses Dokument ist eine Veröffentlichung von KBC Asset Management NV (KBC AM) und basiert auf Anlageempfehlungen von KBC AM bzw. Zusammenfassungen von Analyseberichten von KBC Securities NV (KBC Sec) und wird von der KBC Bank verteilt. Die zuständige Kontrollbehörde ist die Autorität für finanzielle Dienste und Märkte (FSMA). Diese Veröffentlichung fällt nicht unter den Begriff “Untersuchung im Anlagebereich” im Sinne des Königlichen Erlasses vom 3. Juni 2007 zur Bestimmung näherer Regeln für die Umsetzung der Richtlinie bezüglich der Märkte für Finanzinstrumente, sondern ist eine Werbemitteilung, sodass die gesetzlichen Vorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit der Untersuchung im Anlagebereich nicht anwendbar sind. Diese Empfehlungen stellen an sich keine personalisierte Anlageberatung dar. Die Fondsmanager von KBC AM können vor der Veröffentlichung dieser Empfehlungen mit den Finanzinstrumenten handeln. Die Entlohnung der Mitarbeiter oder Vertreter, die für KBC AM bzw. KBC Sec tätig sind und an der Erstellung der Empfehlungen beteiligt waren, ist nicht direkt an Investmentbanktransaktionen gekoppelt. Die Ergebnisse der wiedergegebenen Finanzinstrumente und Finanzindizes sind die Ergebnisse, die in der Vergangenheit erzielt wurden, und stellen als solche keinen zuverlässigen Hinweis auf zukünftige Ergebnisse dar. Wenn die Ergebnisse der wiedergegebenen Finanzinstrumente und Finanzindizes in einer anderen Währung als EUR ausgedrückt sind, kann die Rendite durch Währungsschwankungen höher oder niedriger ausfallen. Weder KBC Sec noch KBC AM noch gleich welche andere Gesellschaft des KBC-Konzerns kann für die eventuelle Ungenauigkeit oder Unvollständigkeit der in diesem Dokument angegebenen Daten haftbar gemacht werden. Für einige wesentliche Aspekte der Anlageempfehlungen (u. a. die Interessenkonfliktregelung), die aus Platzmangel in diesem Dokument nicht angegeben werden, verweisen wir für KBC Sec auf die “Disclosures” unter bzw. auf die “Allgemeinen Richtlinien für Anlageempfehlungen von KBC Asset Management” unter www.kbcam.be/aandelen. Herausgeber: KBC Gruppe AG, Havenlaan 2, 1080 Brüssel, Belgien, MwSt. 0403.227.515, RJP Brüssel. www.kbc.be Fakten und sonstige Informationen über börsennotierte Unternehmen: KBC AM veröffentlicht auf ihrer Website ein Aktienporträt über die in dieser Veröffentlichung erwähnten börsennotierten Unternehmen. Dieses Aktienporträt besteht einerseits aus rein faktischen Informationen und andererseits aus der Meinung der Analysten über dieses Unternehmen. Letztere Textabschnitte haben einen farbigen Hintergrund. Frequenz der Neubewertungen Die Analysten von KBC Asset Management beobachten die Finanzentwicklungen aus der Nähe. Die Aktienempfehlung ist das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse von drei Komponenten: der Aktie selbst, der Branche des Unternehmens und der Region, in der das Unternehmen seinen Sitz hat. Jede Änderung einer dieser drei Komponenten kann zu einer Neubewertung führen. Die Analysemethode Eine umfassende Beschreibung unserer Analysemethode findet sich in der Edition von Strategie & Akzente Nr. A01 vom 6. Januar 2011. Sie kann unter www.kbcam.be/aandelen/adviesmethodiek abgerufen werden. Ein Exemplar dieser Broschüre ist ebenfalls in jeder KBC-Filiale erhältlich. Für einige wesentliche Aspekte der Anlageempfehlung, die aus Platzmangel hier nicht angegeben werden, verweisen wir auf die “Allgemeinen Richtlinien für Anlageempfehlungen von KBC Asset Management” unter www. kbcam.be/aandelen. Fotos: www.shutterstock.com (1) KBC-Life Multinvest ist eine Zweig-23-Lebensversicherung, deren Rendite an einen oder mehrere Investmentfonds gebunden ist. Das Ziel des zugrunde liegenden Fonds besteht darin, einen Wertzuwachs zu erzielen, wobei der Nettoinventarwert des Fonds schwanken kann. Das mit den Nettoinventarwertschwankungen des zugrunde liegenden Fonds verbundene Finanzrisiko wird vom Versicherungsnehmer getragen. Die Versicherungsgesellschaft bietet weder eine Rückzahlungsgarantie für die gezahlten Prämien noch eine Renditegarantie. Weitere Auskünfte finden Sie in der Verwaltungsordnung und im Finanz-Informationsbogen Ihres KBC-Vermittlers. Die Verwaltungsordnung und der Finanzinformationsbogen sind kostenlos erhältlich bei KBC Versicherungen mit Sitz in Belgien. Sitz: KBC Versicherungen AG – Professor Roger Van Overstraetenplein 2 – 3000 Leuven – Belgien. MwSt. BE 0403.552.563 - RJP Löwen - IBAN BE43 7300 0420 0601 - BIC KREDBEBB. (2) Eine Bevek (Investmentgesellschaft mit variablem Kapital) wird i. d. R. von einem Geldinstitut gegründet, stellt jedoch eine rechtlich getrennte Einheit dar. Ein Anteilschein der Bevek berechtigt zu einem Teil des Ergebnisses der Anlagesumme. Das angelegte Kapital kann jedoch an Wert verlieren. Die Anlage in einer Bevek ermöglicht die Streuung des Anlagerisikos und erleichtert den Zugang zu Börsen und ausländischen Märkten. Anlagen in Investmentfonds sind vom Einlagensicherungsfonds abgesichert. Demnach zahlt der Einlagensicherungsfonds eine Leistung von bis zu 20 000 EUR, wenn ein Kreditinstitut oder eine Börsengesellschaft Investmentanteile für Rechnung ihrer Kunden führt und diese den rechtmäßigen Eigentümern nicht ausliefern oder zurückgeben kann. Dabei sei angemerkt, dass der eventuelle Wertverlust eines Investmentanteils im Vergleich zum Kaufpreis vom Einlagensicherungsfonds nicht entschädigt wird.
Die nächste Ausgabe erscheint am 7. Juni 2013