1 minute read

EDITORIAL

Alles dreht sich …

„Die Welt ist in Bewegung.“

Es klingt wie eine Redewendung, ist jedoch Realität. Beispiele dafür sind die Flüchtlingsbewegung, Umbrüche in Handel (stationär vs. digital) und Wirtschaft (Industrie 4.0), Arbeitsmarkt und Bildung usw. Bewegung ist Veränderung, die auch Fortschritt und positive Entwicklung bedeuten kann. Wir greifen in diesem FPM einige Bereiche auf, die sich in gVWHUUHLFKLQ%HZHJXQJEH¿QGHQ

Die aktuelle regionale Bevölkerungsprognose zeigt für Österreich in den nächsten 15 Jahren weitere massive Verschiebungen und Bevölkerungsbewegungen vom ländlichen Raum in die Stadtregionen, wie auch vom Süden nach Osten. Diesem Wachstum, wie auch der Schrumpfung muss gegengesteuert werden, damit der Trend abgeschwächt und gemeistert werden kann. Die damit verbundenen zentralen Fragen werden im ersten Beitrag gestellt.

Der Standortfaktor Stadtregion wird für die positive Entwicklung in Österreich immer wichtiger. Gute regionale Governance-Strukturen sind dafür entscheidend. Lt. OECD zeigt sich ein Unterschied von 1 Prozent BIPWachstum zwischen Regionen mit guten und mit fragmentierten Governance-Strukturen. Für Österreich bedeutet das einen jährlichen Wachstumsentfall von rund 1,5 Mrd. Euro. Der internationale Zuzug mit rund 70.000 Asylanträgen in diesem Jahr beansprucht Bund, Länder und Gemeinden nicht nur bei der Erstunterbringung, sondern vielmehr bei den notwendigen Schritten nach der Anerkennung. Wichtige Handlungsbereiche sind dabei Bildung und Kinderbetreuung, Spracherwerb, Integration in den Arbeitsmarkt sowie Wohnversorgung. Dabei sind die öffentliche Verwaltung als auch ihre Finanzierungssysteme gefordert. Für diese, wie auch andere Herausforderungen, sind Spielräume zu schaffen. Aufgabenkritik ist ein zentraler Ansatz, um als Staat VWUXNWXUHOORUJDQLVDWRULVFKXQG¿QDQ]LHOO handlungsfähig zu bleiben. Auch das Steuerungssystem muss kritisch beleuchtet werden: Können wir mit der derzeitigen unzureichenden Abstimmung zwischen den Gebietskörperschaften Herausforderungen wie Integration, Bildung, regionale Entwicklung und Standortqualität ausreichend effektiv meistern?

Schließlich steht auch die Neugestaltung des Finanzausgleichs im Fokus. Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Vereinfachung sowie die Zusammenführung von Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung sind dabei zentrale Reformthemen.

Bewegung im gesellschaftlichen, wirtschaftOLFKHQGHPRJUD¿VFKHQXQGSROLWLVFKHQ Umfeld verlangt nach mutigen Lösungen, um diese für eine positive Entwicklung nutzen zu können. Die erforderlichen Lösungen im förderalen System, in den regionalen Strukturen, in der Steuerung und Finanzierung zwischen den Gebietskörperschaften und in der Frage des Aufgaben- und Leistungskatalogs und -umfangs der einzelnen Ebenen mögen herausfordernd sein, vielleicht auch unrealistisch erscheinen, sind jedoch für eine positive Entwicklung notwendig.

Kommentar senden

Peter Biwald

Geschäftsführer KDZ

This article is from: